Vor 40 Jahren wurde in Großbritannien die Rockmusik revolutioniert: mit brutalen Riffs und hämmernden Rhythmen eroberte NWOBHM die Szene - das unaussprechliche Akronym für New Wave of British Heavy Metal. Es war eine musikalische Explosion, die zu einem integralen Bestandteil der Rockgeschichte wurde. Aus der Bewegung entstanden Bands wie Iron Maiden, Saxon, Girlschool und Def Leppard. Als die neue Metal-Welle Ende der 1970er Jahre auf Großbritannien zurollte, galt Punk als cooler, war Disco angesagter. Der neue Stil mit den massiven Sounds war zwar hart und schnell, aber irgendwie auch oldschool. Die Medien interessierten sich nicht für das Genre, es blieb beim subkulturellen Randphänomen. Dabei gäbe es ohne NWOBHM heute wohl keine headbangenden und Luftgitarre spielenden Fans, weder Metal-Magazine noch Metal-Festivals. Der Film blickt auf die Geschichte einer Bewegung zurück, die die Grundlagen für den Metal von heute legte. NWOBHM hat es verdient, dass man sich an ihre fulminanten Erfolge und nicht weniger großartigen Flops erinnert. Regisseurin Sophie Peyrard lässt die verrückte und kreative Atmosphäre Anfang der 1980er Jahre im Film wieder aufleben. Als Material dienen ihr dabei ausschließlich Archivaufnahmen, Konzertmitschnitte und Interviews mit den Menschen, die damals Musikgeschichte schrieben - zum Beispiel Paul Di'Anno, der erste Sänger von Iron Maiden, Biff Byford von Saxon oder Kim McAuliffe von Girlschool, einer der wenigen weiblichen Heavy-Metal-Formationen, die sich in dieser Männerdomäne behaupten konnten. Außerdem traf sich die Regisseurin mit Lars Ulrich, dem Schlagzeuger und Mitbegründer von Metallica, einer der größten Metalbands der Welt. Die Formation aus den USA ist auf den Einfluss von Diamond Head zurückzuführen, einer NWOBHM-Gruppe, die heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Jedes Jahr fiebert Orit Mohammed der Erntezeit entgegen, denn dann kehrt sie zurück in ihre Heimat, um ihre weit verzweigte Familie zu besuchen - aber auch um die Ernte in Augenschein zu nehmen und neue, frische Ware einzukaufen. Dafür besucht Orit kleine Farmer und dörfliche Kooperativen in einem Gebiet, das dreimal so groß ist wie Deutschland. Begleitet wird Orit von ihrer Schwester Sozit, die zwei Jahre jünger und zugleich Orits beste Freundin ist. Die beiden Frauen sind stark von dem Land geprägt, in dem sie geboren wurden: dem östlichen Hochland von Äthiopien, dem zehntgrößten Staat Afrikas und bevölkerungsreichstem Binnenstaat der Welt. Äthiopien gilt als eine Wiege der Menschheit mit zahlreichen Spuren der menschlichen Entwicklungsgeschichte - und als Ursprungsheimat des Kaffees. Als eine der ersten Frauen in Äthiopien überhaupt traute sich Orit, als eigenverantwortliche Händlerin in das Kaffeegeschäft einzusteigen, das überwiegend von Männern dominiert wird. Doch weil nicht jeder Kaffee-Farmer eine Frau als Geschäftspartnerin ernst nimmt, geht ihr Kampf um Gleichberechtigung der Frauen weiter.
Stella Amony wurde als junges Mädchen aus ihrem Dorf verschleppt und dem Kommandanten einer berüchtigten Rebellenarmee als schutzlos ausgelieferte Kinderbraut zugeführt. Robert Onen war Kindersoldat, der zum Töten missbraucht wurde. Das sind nur zwei Schicksale aus Uganda. Die Menschen in dem zentralafrikanischen Land haben in den vergangenen 50 Jahren schwere Zeiten durchlebt: In den 1970er Jahren regierte der skrupellose Despot Idi Amin mit brutaler Gewalt. Mitte der 1980er Jahre wurde Uganda zum Brennpunkt eines der längsten und brutalsten Konflikte Afrikas. 20 Jahre lang kämpfte die Rebellenmiliz Lord's Resistance Army, um den Sturz der Regierung herbeizuführen. Laut Schätzungen von UNICEF entführten die Rebellen in jener Zeit zwischen 35.000 und 66.000 Kinder. Sie wurden als Soldaten zwangsrekrutiert und sexuell versklavt. Zehntausende Zivilisten wurden ermordet, verstümmelt und gefoltert. Über 90 Prozent der Bevölkerung Nordugandas lebte in Flüchtlingslagern. Diese Zeiten sind zwar vorbei, doch viele Menschen leiden noch immer unter post-traumatischen Folgeschäden. Um ihnen zu helfen, greift die Tierschutzorganisation Big Fix auf ein ungewöhnliches Mittel zurück: Straßenhunde. Zu Tausenden streunen sie durch Ugandas Orte, herrenlos und nicht selten verwahrlost. Dabei können diese Tiere vor allem einsamen und seelisch schwer belasteten Menschen Trost spenden. Dies ist auch deshalb neuartig, weil Hunden in afrikanischen Gesellschaften noch selten die Rolle eines Gefährten zukommt. Doch die ersten Teilnehmenden an dem Projekt profitieren bereits von ihren neuen Begleitern. So sieht man in Uganda immer öfter Menschen mit ihrem Hund an der Leine im Straßenbild. Zu ihnen gehört nun auch Stella Amony. Ihr Hund Kicaber hat der leidgeprüften und alleinstehenden Mutter von fünf Kindern geholfen, zurück ins Leben zu finden. Ein großer Erfolg. Und der ehemalige Kindersoldat Robert Onen ist sogar schon im Auftrag von Big Fix als Tierschutzbeauftragter unterwegs. Vorsichtige Hoffnungsschimmer in einem Land, in dem die Menschen so viel durchgemacht haben.
Die alleinerziehende Mutter Federica Agüero hatte einst die Idee, 22 Frauen mit unterschiedlichen, oft tragischen Lebensgeschichten, zusammenzubringen. Sie alle besitzen einen kleinen Weinberg, geerbt von ihren Vorfahren oder geschiedenen Ehemännern. Doch nur in der Gruppe war es den Frauen möglich, endlich einen eigenen Wein zu produzieren und auf den Markt zu bringen. Wein in der Wüstenregion Mendozas zu produzieren, ist nicht einfach. Es bedarf größerer Investitionen, eines ausgeklügelten Wassersystems, und auch das extreme Wetter stellt hohe Anforderungen an die Traubenbearbeitung. In Mendoza wird ihr Wein in Restaurants und Weinläden verkauft, auch Buenos Aires hat er bereits erreicht. Doch es bleibt der Traum vom Interesse aus dem Ausland - dafür allerdings muss die Weinproduktion stabiler werden. Eine bekannte argentinische Werbedesignerin hat das Etikett für "Apasionadas" entworfen. Es steht für das, was die Frauen darstellen wollen: Leidenschaft, Stärke und die unverwüstliche Liebe zu den Weinbergen.
Seit Jahrhunderten ist Slowenien ein Land der Bienenzucht. Die vielfältigen Landschaften bieten einen reichen Pflanzenbestand, der für ausreichend Nektar und Honig von höchster Qualität sorgt. Besonders stolz sind die slowenischen Imker auf die Krainer Biene, die als indigene Honigbiene ein bedeutendes Kulturgut darstellt. Mit großem Engagement setzen sich die Imker für den Erhalt dieser Art ein. Tradition und Folklore prägen die slowenische Imkerei, für die meisten Züchter steht sie nicht im Zeichen des kommerziellen Gewerbes. Doch eine neue Generation denkt um. Einer von ihnen ist Erik Luznar, der als Vollerwerbsimker durchstarten möchte. Von seinem Vater Janez hat er 300 Bienenvölker übernommen und führt damit die Familienimkerei bereits in der vierten Generation weiter. Die Luznars, die in der Region Oberkrain beheimatet sind, stellen seit Jahrzehnten Honig her. Nach einigen erfolgreichen Jahren wird diese Saison jedoch zu einer echten Herausforderung: Kalte, regnerische Wochen setzen den Bienen zu, viele Völker verhungern. Um seine Tiere und das Geschäft zu retten, wagt Erik einen riskanten Schritt: Er zieht mit einem Teil der Völker an andere Orte, wo die Bienen neuen Pollen finden sollen. Doch die Konkurrenz um geeignete Plätze ist groß, und auch die Artenreinheit der Krainer Biene wird zunehmend bedroht - durch benachbarte italienische Bienen. Hinzu kommt eine weitere Gefahr: Immer häufiger machen Bären den Imkern das Leben schwer. Kann Erik all diese Herausforderungen meistern und seine Imkerei auch in dieser Saison erfolgreich weiterführen?
(1): Die Casamance, zweite Heimat von André Malraux (2): Casamance: Die senegalesische Rebellin (3): Heute im Theater: Kalter Krieg in Dakar
(1): Jean-Pierre Jeunets Bretagne (2): Finistère: Die ersten Rettungsschwimmer der Geschichte (3): Schiffbruch vor Ouessant
Als die gebürtigen Leipziger vor 20 Jahren aufs Land zogen, auf der Suche nach einer großen und bezahlbaren Wohnung samt Werkstatt, zweifelten sie, ob ein so kleines Dorf nicht zu provinziell für sie sei. Mit den Jahren haben sie das Landleben aber lieben gelernt. Gemüse, Obst und Fleisch kaufen sie am liebsten auf Märkten und bei kleinen Bauern in der Region. Und sie haben, nicht zuletzt durch ihre Begeisterung für Musik, viele Freunde und Bekannte gefunden. Ulrich Raupach ist in der Porzellanmanufaktur für die Entwicklung der Formen und für den Verkauf zuständig. Beim Porzellan wie beim Essen gilt bei ihm: Es kann einfach sein, die Qualität muss aber stimmen - und es darf gerne eine besondere Note haben. Wenig erstaunlich, dass eines seiner Lieblingsgerichte Getzen ist, ein im Ofen gebackener Pfannkuchenteig mit Blaubeeren und knusprigem Speck. Heike Raupach verantwortet in der heimischen Werkstatt die Herstellung der Porzellanwaren. Wie ihr Mann schätzt sie die einfache Küche - wenn die Zutaten gut und frisch sind. Aber es darf gerne auch Ungewöhnliches auf den Tisch, zum Beispiel Leipziger Allerlei zum 30. Hochzeitstag. Den meisten als weich gekochtes Dosengemüse bekannt, liebt Heike das Gericht so, wie es einst zubereitet wurde: mit frischem, knackigem Gemüse, Spitzmorcheln und frischen Flusskrebsschwänzen. Wenn die Kinder Veronika und Karl ihre Eltern besuchen, helfen sie selbstverständlich in der Küche mit - erst recht, wenn zum Hochzeitstag der Eltern viele Hände gefragt sind.
Der westliche Teil der türkischen Schwarzmeerküste lädt dazu ein, in die liebliche Seite dieser Region einzutauchen. In der Provinz Bartin, versteckt in einer zauberhaften Bucht, liegt Amasra, ein historischer Ort, um den sich alte Legenden ranken. Weiter südlich liegt der Valla Canyon, einer der tiefsten Canyons der Welt, umgeben von den geschützten Wäldern des Küre-Gebirges. In Devrek wird die Kunst der Gehstöcke bewahrt; Tansel, ein lebender Künstler der UNESCO, führt diese Tradition fort und fertigt jeden Gehstock in mühsamer Handarbeit. Der Pilzexperte Ömer lädt zu Lehrwanderungen ein und vermittelt den respektvollen Umgang mit den Schätzen der Natur. Die Stadt Safranbolu, bekannt für ihre osmanische Architektur und als UNESCO-Weltkulturerbe, fasziniert mit ihren verwinkelten Gassen und dem Anbau des begehrten Safrans. Diese Orte zeigen eine Küste, an der Vergangenheit und Gegenwart harmonisch verschmelzen, und Mensch und Natur in einem seltenen Gleichgewicht stehen.
Der raue Norden der türkischen Schwarzmeerküste. Ein Land der großen Weiten, die Freiheit auch für das Vieh bedeuten. Atemberaubende Landschaften, die sich hier zu einer einzigartigen Kulisse vereinen. Es ist eine Region junger Idealisten, die im Einklang mit Natur und Tier leben. Der Orchideenzüchter Ferdi, der in einem Taldorf des Ilgaz-Berges lebt, und seltene Erdorchideen züchtet, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Auch die Familie Koparan mit ihren Wasserbüffeln prägen das Bild. In der modernen Molkerei von Sohn Mustafa entstehen hochwertige, biologische Büffelmilchprodukte, die weit über die Region hinaus geschätzt werden. Mit ihrer Arbeit trägt die Familie dazu bei, die Tradition der Büffelhaltung lebendig zu halten und gleichzeitig innovative Wege in der Produktion zu gehen. In Arakli, einem kleinen Küstendorf, bewahrt Hüseyin die Kunst des Holzbootbaus. Seit Jahrhunderten wird hier Kastanienholz zu robusten Kuttern verarbeitet, die der rauen See trotzen. Hüseyin, der älteste und erfahrenste Bootsbauer, arbeitet eng mit dem Hafenkapitän Murat zusammen, um die Boote in die richtige Form zu bringen. Sie sind stolz darauf, gemeinsam diese Tradition der Schwarzmeerküste fortzusetzen. Die Geschichte des Bergbaus in Zonguldak erzählt von den Schätzen, die tief unter der Erde lagern, während die Höhle von Gölköy mit ihren uralten Formationen in eine geheimnisvolle Welt entführt. Auch der Horma-Canyon, mit seinen imposanten Felsen und atemberaubenden Wanderwegen, bietet zudem einen spektakulären Einblick in die raue Schönheit der Region.
In der fruchtbaren Mitte der türkischen Schwarzmeerküste liegen die Provinzen Giresun, Ordu, Trabzon und Samsun an den Nordhängen des Pontischen Gebirges. Diese Region ist ein Schmelztiegel aus kultureller Tradition, natürlicher Vielfalt und nachhaltiger Lebensweise. Hier leben die Menschen im Einklang mit der Natur: Fischerei, Tabak- und Haselnussernte prägen das Leben und den Rhythmus der Bewohner. Das Kizilirmak-Delta an der Küste ist ein Naturschutzgebiet, in dem Wildtiere ungestört leben und Zugvögel auf ihrer Reise von Europa und Asien nach Afrika einen Rastplatz finden. In diesem Zufluchtsort dokumentiert Prof. Dr. Sancar Baris zusammen mit einer Gruppe von Studierenden Lebensweisen und Zugrouten der Wasservögel. Der längste Fluss der Türkei, der Kizilirmak bewässert die Felder rund um die Stadt Bafra und bietet den Nährboden für den Tabak, aus dem die starken, geschmacksintensiven Samsun-Zigaretten gerollt werden. Yilmaz ist einer der vielen Haselnussbauern in Görele, Giresun, wo sie die Haselnüsse auch liebevoll die "fettigen, pummeligen aus Giresun" nennen. Sowohl bei der Haselnussernte als auch beim Pflücken der Tabakblätter packt das ganze Dorf mit an. In der Hafenstadt Arakli lernen wir Emine kennen. Sie ist die einzige Fischerin an der türkischen Schwarzmeerküste. Wie das Meer sie und ihren Mann wieder zusammengeführt hat, steht symbolisch für die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Meer. Die Geschichten der Menschen und die Vielfalt der Natur machen diese Region zu einer Schatzkammer des türkischen Nordens.
Der Osten der türkischen Schwarzmeerküste ist ein Landstrich, der die Kräfte der Natur und die Traditionen seiner Bewohner vereint. An malerischen Hängen, steilen Felswänden und entlang tosender Wasserfälle erleben wir die besondere Beziehung zwischen Menschen und Tieren. Zwischen den 4000 Meter hohen Kackar-Bergen und dem verträumten Küstenstädtchen Arhavi lernen wir den Imker Bülent und seine Frau Nazli kennen. Zwischen steilen Wasserfällen und dichten Laubwäldern produzieren 80 Millionen Bienen kostbaren Honig, der dank der unberührten Natur besonders hochwertig ist. In den Bergen bei Macka thront auch das historische Sumela-Kloster, das sich wie ein Adlerhorst in eine Felswand schmiegt und Zeugnis einer jahrhundertealten christlichen Tradition ist. An den regenreichen Hängen von Rize führt die Reise zu den berühmten Teeplantagen. Hier wächst das Nationalgetränk der Türken: Çay, den die Einheimischen mit Stolz und in großen Mengen genießen. In Artvin pflegt Falkner Kazim die alte Kunst der Greifvogeljagd. Mit seinem Wanderfalken bewahrt er eine tief verwurzelte Tradition, die die enge Beziehung zwischen den Menschen hier und der ungezähmten Natur widerspiegelt. Bekannt ist die Region auch für ihre Stierkämpfe auf der Ayder-Alm, wo die Tiere unter der strengen Aufsicht ihrer stolzen Besitzer um die Rangordnung kämpfen. So auch Zigzava, der 17-jährige Champion. Wird er sich auch dieses Jahr an der Spitze behaupten können?
Zweiter Weltkrieg, 1943: Das Ägäische Meer wird von den Achsenmächten beherrscht. Die Evakuierung von 2.000 englischen Soldaten, die auf der Insel Keros eingeschlossen sind, scheint unmöglich, da der einzige Zugang zum Meer von zwei riesigen Kanonen der Deutschen kontrolliert wird. Ein Himmelfahrtskommando von Engländern und Griechen soll die Kanonen auf der Insel Navarone zerstören ... Ein Film mit überragender Kameraarbeit und erstklassiger Besetzung, zum Teil an Originalschauplätzen auf den griechischen Inseln gedreht. November 1943: Von der Insel Keros können 2.000 eingeschlossene britische Soldaten nicht evakuiert werden, da der einzige Zugang zum Meer, eine strategisch wichtige Meerespassage, von zwei riesigen Kanonen der Deutschen überwacht wird. Bombardierungen durch die Briten sind fehlgeschlagen, nur ein eilig zusammengestelltes Kommando verspricht einen letzten möglichen Ausweg. Es besteht aus erfahrenen, kampferprobten Freiwilligen - darunter Captain Mallory, ein neuseeländischer Bergsteiger, Corporal Miller, ein britischer Sprengstoffexperte, und Colonel Stavros, ein griechischer Offizier. Das Team hat von Anfang an mit vielen, nicht nur kriegsbedingten Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Plan sieht vor, bei Nacht und Nebel im Schutz der türkischen Küste mit einem alten Fischerboot die schwer bewachte Insel Navarone über die als unbezwingbar geltende Felsküste im Süden zu erreichen. Unterstützt durch lokale Widerstandskämpfer soll sich das Kommando bis zur Festung durchschlagen und diese in die Luft sprengen. Man geht davon aus, dadurch die Kanonen zu zerstören. Aber das ist nur der Plan ...
Lange vor Klimakrise und Flugscham gilt das Fliegen als Inbegriff von Luxus, Freiheit und Weltoffenheit. Seit den 1950er-Jahren erlebt die Luftfahrt einen epochalen Wandel. Technologische Meisterleistungen wie die Lockheed Super Constellation setzen neue Maßstäbe für Geschwindigkeit und Komfort. Internationale Reisen werden schneller, luxuriöser und die Ziele exotischer. Fliegen wird zum Symbol für Glamour, Piloten und Stewardessen zu Helden des Himmels. Edeltraud Lioba Miller, ehemalige Stewardess bei Pan Am, erinnert sich: "Pan Am war der Inbegriff von Glanz und Glamour. Bei uns war der Jet Set zu Hause." Die Stewardess wird zum Aushängeschild der Airlines, ihre Uniformen zum Symbol der Ära. Heute London, morgen Paris, übermorgen New York - das Leben der "Jetsetter". Die Concorde verkörpert den Höhepunkt dieser Ära. Sie überquert den Atlantik in nur dreieinhalb Stunden und definiert Eleganz und Exklusivität neu. Jean Louis Chatelain, Concorde-Pilot, beschreibt sie als "technisches Wunder". An Bord genießen Passagiere Champagner, Kaviar und edelste Weine. Nicole Méneveux, ehemalige Concorde-Stewardess, schwärmt: "Concorde war ein Drei-Sterne-Restaurant bei doppelter Schallgeschwindigkeit." Doch in den 1980er-Jahren endet die Ära des exklusiven High-Society-Privileges. Großraum-Jets wie die Boeing 747 machen das Fliegen massentauglich und Tickets erschwinglicher. Die Faszination einer Ära, die die Welt und den Himmel veränderte, lebt nur als Erinnerung weiter. Der Glamour ist verschwunden, nun wird der rasant wachsende Luftverkehr zur Herausforderung für die Zukunft.
"ARTE Reportage" schickt seine Teams in die ganze Welt. Sie berichten über Krisen und Konflikte sowie mögliche Lösungen aus der Sicht der lokalen Bevölkerung, damit Zuschauer und Zuschauerinnen die Welt von heute besser verstehen. Zur 1000. Sendung zeigt ARTE in vier Sonderausgaben die besten Reportagen seit 2004, die noch immer aktuell sind. Reporterinnen und Reporter berichten über ihre Arbeit und geben dabei einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten und Recherchen.
Vom Krieg Israels gegen die Hamas über die Schwächung Irans und der libanesischen Hisbollah bis hin zum Sturz des Assad-Regimes in Syrien - dem Nahen Osten stehen tiefgreifende Umwälzungen bevor. Die an der Straße von Hormus gelegenen Vereinigten Arabischen Emirate werden bei der Neuordnung der Region eine maßgebliche Rolle spielen. Ein historischer Zeitpunkt, und die Ziele der arabischen Golfmonarchien sind klar: Die Anerkennung eines palästinensischen Staates ohne die Hamas und die Aufstellung der Region als "Welt von morgen". Dies beinhaltet die Gründung eines autokratischen islamischen Regimes, das offen für andere Religionen, andere Nationalitäten und Investitionen aus aller Welt ist, unter anderem in Bereichen wie Technologie, KI und erneuerbare Energien - das Ganze finanziert mit Erdölgeld. Um ein besseres Verständnis darüber zu bekommen, was im Nahen Osten passiert, begab sich Émilie Aubry nach Abu Dhabi. Sie lernte Präsident Muhammad bin Zayid nahestehende Personen kennen und erhielt Zugang zu Militärstützpunkten, in denen französische Soldaten stationiert sind. Sie konnte beobachten, wie französische Truppen ihr militärisches Know-how gegen finanzielle Unterstützung mit den Emiratis teilen, unter anderem für den Bau von Kampfflugzeugen des Typs Rafale 5.
In Butuceni wird einmal jährlich ein Open-Air-Opernfestival veranstaltet. Anatolie Botnaru, Weinbauingenieur, Rechtsanwalt und Unternehmer, hat das Event auf die Beine gestellt. Der 52-Jährige lebt seit 14 Jahren in dem kleinen Ort. Er hat hier verlassene Häuser im traditionellen Stil restauriert und damit ebenso großen Erfolg bei internationalen Touristen wie mit seinem Restaurant. Hier hält Olesea Cojocaru die Küche mit Hilfe der Dorffrauen am Laufen. Sie kochen nach bewährten Rezepten und keltern Wein aus alten Reben. Einst galt das schmale Land, das heute im Westen an Rumänien grenzt und ansonsten von der Ukraine umschlossen ist, als "Obstgarten der Sowjetunion". Die fruchtbare schwarze Erde Moldawiens gehört zu den besten Böden der Welt. Das weiß auch Sergiu Turcanu, der schon in China und in der Türkei gelebt hat. Jetzt züchtet er mitten in der Hauptstadt Chisinau Kräuter, Paprika- und Chili-Raritäten aus aller Welt. Und Grigore hat nach Jahren im Ausland im elterlichen Weinberg eine Zukunft für sich entdeckt. Und mit der Besinnung auf alte Rebsorten gleichzeitig eine Nische in dem auf Masse setzenden moldawischen Weinbau gefunden. Seit Anfang des Jahrtausends hat rund ein Sechstel der Bevölkerung auf der Suche nach einem besseren Leben Moldawien verlassen. Menschen wie Anatolie, Olesea, Sergiu und Grigore widersetzen sich der harschen Realität in dem armen Land und entwickeln neue lohnende Perspektiven in der Heimat.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Die Halbinsel Son Tra an der Küste Vietnams ist für die Rotschenkligen Kleideraffen der wichtigste Rückzugsort. Trotz der Nähe zur Millionenstadt Da Nang ist der Dschungel hier noch weitgehend intakt, vor allem aufgrund der Geschichte des Ortes. Hier ging einst die US-amerikanische Navy zu Beginn des Vietnamkriegs an Land, danach blieb die Halbinsel aufgrund ihrer strategisch bedeutsamen Lage militärisches Sperrgebiet. So konnten sich die störempfindlichen Kleideraffen hier weitgehend ungestört entwickeln. Rotschenkel-Kleideraffen gehören zur Primatengruppe der Languren. Es sind reine Vegetarier, sie ernähren sich hauptsächlich von den Blättern der Baumkronen. Einst lebten Rotschenkel-Kleideraffen weit verteilt, aber vor allem durch den verheerenden Krieg sank ihre Zahl bedrohlich. Weite Waldbestände wurden verwüstet, viele hungrige Vietnamesen ernährten sich von Wildtieren, auch von Kleideraffen. Jahrzehnte nach Kriegsende ist der Rotschenkel-Langur eine stark vom Aussterben bedrohte Art. Es gibt verschiedene Languren-Arten, aber die Rotschenkel-Languren haben ein einzigartiges Farbenkleid und gelten als die schönsten Primaten der Welt. Auf der Halbinsel Son Tra überwachen Tieraktivisten wie Tuan Bui Van und Luc Nguyen seit Jahren den Bestand der auffallend schönen und geschickten Kletterer. Die Tiere hier müssen überleben, um ihre Art in freier Wildbahn erhalten zu können. Rotschenkel-Kleideraffen werden ausgewachsen etwa 70 Zentimeter groß und sind äußerst friedliche Tiere. Sie leben in kleinen Gruppen, in denen es meist nur ein Männchen gibt. Der größte Teil ihres Lebens spielt sich in den Wipfeln der Bäume ab, von deren Blättern sie sich ernähren und wo sie sich vor Raubtieren sicher fühlen. Seit jedoch das Militär eine Straße mitten durch den Affenwald gebaut hat, haben viele Languren Schwierigkeiten bei der Nahrungssuche. Tierschützer sind alarmiert. Kann es gelingen, mittels Kletterbrücken die Letzten Ihrer Art in freier Wildbahn zu erhalten?
Der Dokumentarfilm begibt sich auf eine Reise durch über 200 Jahre Eisenbahngeschichte und zeigt, wie bahnbrechend dieses Transportsystem für die Menschheit war. 1830 wird die erste reguläre Eisenbahnstrecke in England eingeweiht. Von hier aus beginnt ihr einzigartiger Siegeszug, der Gesellschaften, Landschaften und Städte von Grund auf verändert und ganze Länder vom Agrarstaat ins Industriezeitalter katapultieren wird. Indem sie den Transport von Waren und Personen revolutioniert, wird die Eisenbahn zum Katalysator der Industrialisierung und spielt eine Rolle bei der Verbreitung des Kapitalismus. Zugleich demokratisierte sie das Reisen. Menschen aller Gesellschaftsschichten haben nun erstmals die Möglichkeit, neue Orte zu entdecken und kulturelle Grenzen zu überwinden. Dabei gibt es aber auch dunkle Kapitel in der Geschichte der Eisenbahn. Als Werkzeug der Kolonialmächte zeigt sie sich als eine zerstörerische Technologie zur Ausbeutung fremder Länder. Sie trägt zur Industrialisierung des Krieges bei, indem mit ihr Truppen und Material effizienter denn je transportiert werden. Verschwiegen werden darf auch nicht, dass die Eisenbahn den Massenmord an den Juden in den Konzentrationslagern der Nazis erst ermöglicht hat. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert erlebt sie eine ungeahnte Renaissance durch Hochgeschwindigkeitszüge, die als Symbol für Effizienz und Nachhaltigkeit stehen. Sie wird wohl auch weiterhin unsere Welt prägen. Aber welche Herausforderungen bringt die Zukunft dieser einzigartigen Technologie?
Europa blickt in eine ungewisse Zukunft, wenn es um die Frage der Ernährungssicherheit geht. Extremwetter führen immer häufiger zu Ernteverlusten. Neue Krankheiten und Insekten, die Pflanzen schädigen, stellen die Landwirtschaft vor große Herausforderungen. Innovative Lösungen sind gefragt. Klaus Fleissner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft forscht mit seinem Projekt "FutureCrop" daran, exotische Kulturen in Deutschland heimisch werden zu lassen. Am vielversprechendsten ist für ihn die Erdnuss. Noch sucht Fleissner allerdings nach den idealen Sorten, die im deutschen Klima ertragreich wachsen. Frankreich ist Europas größter Weizenexporteur, doch die Erträge sind rückläufig. Jacques Le Gouis vom Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt hat sich auf die Erforschung und Züchtung resistenterer Weizensorten spezialisiert. Ein Prozess, der etwa zehn bis zwölf Jahre dauert. Gentechnik könnte einen zeitlichen Vorsprung verschaffen. Eingriffe in das Genmaterial sind aber in der EU bislang nicht zugelassen. Dr. Friedrich Kragler vom Max-Planck-Institut hat 2023 einen Durchbruch erzielt. Er hat herausgefunden, dass Pflanzen DNA-Informationen von der Wurzel in die Blüten weitergeben können. Eine revolutionäre Entdeckung, die gentechnische Veränderungen beschleunigt. Die Landwirtschaft ist Leidtragender des Klimawandels - aber auch Verursacher zugleich. Schneller als je zuvor braucht es Lösungsansätze, die den Klimawandel bremsen. Die Zukunft der Ernährung hängt von Innovation und Mut ab.
Die Dokumentation begibt sich in Griechenland, auf Zypern, in Italien, Frankreich, Spanien und den USA auf die Suche nach den neuesten Forschungsergebnissen renommierter Ernährungsexperten. Sie analysieren, wie sich bestimmte Nahrungsmittel, ihre Kombination sowie unsere Lebensweise auf die menschliche Gesundheit auswirken. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklären, wie eine mediterrane Ernährung Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Übergewicht und Gehirnalterung vorbeugen kann - und dazu gleichzeitig einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leistet. Die Dokumentation will wachrütteln. So zeigt sie, welche Folgen es für die Bewohner des Mittelmeerraums heute hat, dass sie die Kost ihrer Vorfahren durch eine westlich geprägte Ernährungsweise ersetzt haben: Der erhöhte Konsum von rotem Fleisch, Zucker und industriell gefertigter Nahrung führt nun auch in Südeuropa zu Problemen wie wachsendem Übergewicht bei Kindern. Dabei kann gesundes Essen richtig gut schmecken - und immer mehr ambitionierte Profiköche lassen ihrer Kreativität freien Lauf, die traditionelle Mittelmeerküche ständig weiterzuentwickeln, wie die Dokumentation zeigt.
Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geriet die Weltordnung des 21. Jahrhunderts ins Wanken. Die Vereinten Nationen, eigentlich als Schiedsrichter für globale Krisen gedacht, wirkten hilflos. "Die UNO wurde für die Krisen von gestern gebaut", urteilt Ursula Schröder, Friedensforscherin an der Universität Hamburg. Doch was braucht es, um Herausforderungen wie Grenzkonflikte oder den Kampf gegen den Klimawandel zu bewältigen? "Etwas, das einer Weltregierung nahe kommt", sagt Anthony Lang, Professor für Politikwissenschaft an der University of St. Andrews. Gleichzeitig warnt Lang vor der Gefahr, dass eine solche Regierung zu viel Macht in den Händen weniger konzentrieren könnte. Was könnte unsere heute so zerstrittene Welt dazu bringen, sich unter einer gemeinsamen Regierung zu vereinen? In der Science-Fiction-Welt von Star Trek entstand die Weltregierung der Erde nach dem Dritten Weltkrieg. "Die Menschheit lernt offensichtlich in allererster Linie durch Crashs und Katastrophen", meint der deutsche Philosoph Richard David Precht. Kann die Menschheit auch ohne Katastrophen zusammenwachsen? Die Zukunftsforscherin Florence Gaub erinnert daran, dass die Weltgemeinschaft erst mit der Einführung global gültiger Zeitzonen entstand. Damals zwangen technische Errungenschaften wie die Telegraphie die Welt zu einem gemeinsamen Konsens. Könnte der technologische Fortschritt also auch heute der Schlüssel sein, um unsere Welt näher zusammenzubringen - vielleicht eines Tages sogar unter einer gemeinsamen Regierung?
(1): WasgehtKaylee (2): Hello Summer (3): Tod dem Bikini! (4): Die Bar von Maurice
Heute Abend kümmert sich Nathan zum ersten Mal um Anouk, seine dreijährige Tochter. Doch was tun ohne Auto, Geld, Wohnung ... Eine lange und unruhige Nacht bricht an.
(1): Pasta mit Bohnen - traditionell italienisch (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
Regisseur Victor Kossakovsky ("¡Vivan las Antipodas!", 2011) hat für die große Leinwand einige der schönsten, abenteuerlichsten und eindrücklichsten Bilder geschaffen. In "Aquarela" begibt er sich auf eine ungewöhnliche filmische Reise in das Herz des Elements Wasser, um es in all seinen Erscheinungsformen zu erkunden. "Aquarela" entführt das Publikum auf eine atemberaubende Entdeckungstour durch die mannigfaltige Schönheit und Urgewalt des Wassers. Der Dokumentarfilm ist auch eine packende Warnung, dass der Mensch den unbändigen Kräften und unberechenbaren Launen dieses kostbarsten Naturelements völlig ausgeliefert ist. Von den drastischen Gefahren fragiler Eisflächen des russischen Baikalsees über das verzweifelte Ringen mit Hurrikan "Irma" in Florida bis hin zu Venezuelas mächtigem Wasserfall Salto Angel: Wasser ist der Hauptdarsteller von "Aquarela".
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.