Jetzt 20:15 22:30
Zeit auswählen
Datum auswählen
Mo Di Mi Do Fr Sa So 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26

TV Programm für ARTE am 22.01.2025

Die alte Frau und der See 05:05

Die alte Frau und der See: Winter am Baikal

Dokumentation

Vor 80 Jahren gaben ihre Eltern ihr den Namen Lubow - russisch für Liebe. Heute ist sie Großmutter, lebt allein und erzählt von ihrer Liebe zum Baikalsee in Sibirien, der ihr alles bedeutet. Doch den Schnee auf ihrem See, den mag sie nicht. Im Winter kann sie nicht Autofahren und muss auf Schlittschuhen ins nächste Dorf. Solange der Wind den Schnee nicht wegbläst, ist jeder Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten. Und dann ist sie allein mit ihren dunklen Gedanken. Allein vor dem Feuer ihrer kleinen Hütte denkt sie an all ihre Lieben, die schon gestorben sind. Ihren Bruder nahm der Baikal. Und am Tod zweier ihrer Kinder trägt ihr Mann die Schuld. Davon ist Babuschka Lubow überzeugt. "Die Liebe zu einem Mann bringt nicht immer Gutes in dein Leben", sagt sie. Sie weiß: Wenn sie glücklich sein will, dann muss sie sich selbst um dieses Glück kümmern. Ihre Kühe, den Baikal und ein paar Schlittschuhe - dann schwebt Babuschka Lubow fast schwerelos über das Eis. Und ist eins mit ihrer Liebe.

GEO Reportage 05:55

GEO Reportage: Die Minga: Umzug auf Chilenisch

Reportage

Die meisten Einwohner Chiloes haben indigene Wurzeln. Weil ihr Archipel als letzte Region Chiles von den Spaniern erobert wurde, blieb viel von ihrer ursprünglichen Kultur und Mythologie erhalten. Das macht sie abergläubisch. Deshalb nehmen sie auch oft das ganze Haus mit, wenn sie umziehen, denn sonst könnte es von Geistern besetzt und "verhext" werden. Von Ochsen gezogen, geht es über Berge, mit Booten manchmal sogar übers Wasser. Und wieder helfen alle mit, denn solch ein Umzug mit Fiesta ist die Krönung des Minga-Systems. Bauer Arcadio, 48, hält Schafe, Schweine und Ochsen. Auf den Feldern pflanzt er Kartoffeln an, das hat auf Chiloé Tradition. Auf der Inselgruppe fand man die ältesten bekannten Spuren wilder Erdäpfel. 400 verschiedene Sorten soll es hier geben. Arcadio steht nicht nur die Kartoffelernte bevor, sondern auch ein ganz besonderer Umzug. Denn er lebt zusammen mit zwei Schwestern, einem Neffen und seiner 93-jährigen Mutter. Da ist immer etwas los und es gibt wenig Privatsphäre. Deshalb will er jetzt in das über 100 Jahre alte Elternhaus ziehen. Und das soll - von Ochsen und den Nachbarn gezogen - auf den nächsten Hügel, wo er für private Besuche etwas Abstand zur Familie hat und wo die Aussicht besser ist. Derweil rüstet man weiter unten im Dorf zu einem Umzug übers Meer und der größten Fiesta des Jahres. Mit von der Partie ist auch der Weltenbummler Ciro, 29, der lange in Deutschland gelebt hat, sich nun auf die Suche nach seinen Wurzeln macht und dabei das Naturparadies Chiloé entdeckt. Und die 23-jährige Luna. Die letzte Fiesta ist bei ihr nicht ohne Folgen geblieben, denn Luna ist schwanger. Der "Trauco" soll dafür verantwortlich sein - ein Waldgeist. Sie alle, 200 Nachbarn und Freunde eingeschlossen, wollen Arcadio bei seiner "Minga" helfen. Aber wird das alte Haus den Belastungen überhaupt standhalten?

ARTE Journal Junior 06:40

ARTE Journal Junior

Kindermagazin

Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.

Küchen der Welt 06:50

Küchen der Welt: Südkorea: Bibimbap

Essen und Trinken

(1): Bibimbap, Koreas feurig-frische Kult-Bowl (2): Nostalgiegeschmack: Myong-Sook, eine Koreanerin in Hamburg (3): Ran an die Töpfe!

Stadt Land Kunst 07:20

Stadt Land Kunst: Ingmar Bergmans Schweden / Französisch-Polynesien / Paris

Magazin

(1): Schweden: Bergman und Gott (2): Französisch-Polynesien: Zarte Blume, starker Duft (3): Sizilien: Patrizias Arancini (4): Paris: Komplott gegen den König

Stadt Land Kunst 08:05

Stadt Land Kunst: Lope de Vegas Madrid / New Orleans / Schottland

Magazin

(1): Madrid: Vorhang auf für Lope de Vega! (2): New Orleans: Die festlich-fordernde Stadt der Black Indians (3): Laos: Der Schweinefleischeintopf von Laa (4): Schottland: Glorreich gescheitert

Amazonien - Auf den Spuren versunkener Hochkulturen 08:55

Amazonien - Auf den Spuren versunkener Hochkulturen

Dokumentation

Lange Zeit ging man davon aus, der Amazonas-Regenwald sei nie von Menschen besiedelt worden: zu dicht das Gehölz, zu feindlich die Gegend - unmöglich, hier eine Zivilisation aufzubauen! Zudem stellte die Erforschung des fünf Millionen Quadratkilometer großen Gebiets die Wissenschaft vor eine Mammutaufgabe, der sie nicht gewachsen war. In den letzten Jahrzehnten haben jedoch die technologischen Fortschritte in der Archäologie den Forscherinnen und Forschern in die Hände gespielt. Sie finden zahlreiche Hinweise auf weit verbreitetes menschliches Leben vor der Ankunft der Konquistadoren und machen immer mehr Funde, die auf hochentwickelte, einzigartige und komplexe Kulturen hindeuten. Wer waren diese Menschen? Wann haben sie die ersten Siedlungen gebaut? Wie sahen ihre Kulturen aus und woran glaubten sie? Wie nutzen sie den Wald? Und warum sind sie in Vergessenheit geraten? Zur Beantwortung dieser Fragen geht der Film gemeinsam mit internationalen Teams aus verschiedenen Fachrichtungen und indigenen Gemeinschaften vor Ort den Anzeichen und Beweisen auf den Grund. An den Ufern des Amazonas, tief im guyanischen Dschungel und versteckt in den prähistorischen Höhlen im nordbrasilianischen Amazonasgebiet enthüllt Stéphen Rostain, Archäologe und Experte für die indigenen Völker Amerikas, die bis dato unbekannte Vergangenheit dieser präkolumbischen Zivilisationen. Fachgebiete wie die Landschaftsarchäologie, Lidar-Prospektion und Archäobotanik, die Erforschung der indigenen Zivilisationen Amerikas und zahlreiche Forschungsflüge haben es ermöglicht, mehr über diese Völker zu erfahren und ihre Existenz genauer zu datieren. Von ihren ersten Spuren vor rund 13.000 Jahren bis zu ihrem Verschwinden im 16. Jahrhundert infolge der Ankunft der Konquistadoren interessiert sich die Forschung mehr und mehr für die Vergangenheit dieser präkolumbischen Zivilisationen, ihre umfassende Kenntnis des Tropenwaldes und ihr Leben im Einklang mit der Natur. Die Forscherinnen und Forscher schlagen mit dem Nachweis der Existenz dieser Völker ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte am Amazonas auf.

Nicaragua 10:25

Nicaragua: Von Wasser und Vulkanen

Politik

Von aktiven steinigen Vulkanen bis hin zu sattgrünen Mangrovenwäldern und bunten Orchideen - Nicaragua ist das größte Land Zentralamerikas und unglaublich vielfältig. Mit einer Fläche von etwa der Größe Griechenlands ist es das Zentrum der schmalen Kontinentalbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Die Dokumentation taucht in die beeindruckende Landschaft dieses kleinen Staates ein und zeigt kristallklare Lagunen, geheimnisvolle Inseln inmitten des Nicaraguasees und die brodelnden Tiefen der Vulkane. Nicaraguas Bergkuppen sind isolierte Ökosysteme und bieten vielen gefährdeten Spezies wie grünen Wellensittichen, Pumas und Ozelots ein Zuhause. Auch die Bäche, Flüsse und die Küstenlinie sind Naturparadiese und das Zuhause einer einzigartigen Flora und Fauna mit Leguanen, Krokodilen und Kaimanen. Der spektakuläre Vulkan Masaya, das Auswildern von Tapiren im Dschungel und ein Biosphärenreservat im Nicaraguasee mit seinen eigenen "Little Five" stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. Nicaragua ist eines der ärmsten Länder der Welt, aber seine Naturschätze machen es zu einem der reichsten. 700 Kilometer atemberaubende Landschaft, märchenhafte Seen und geheimnisvolle Vulkane.

Re: 11:25

Re:

Reportage

Was Europa bewegt

Küchen der Welt 11:55

Küchen der Welt: Portugal: Bacalhau à Gomes de Sá

Essen und Trinken

(1): Kabeljau Deluxe - Portugals Bacalhau à Gomes de Sá (2): Nostalgiegeschmack: Rita, eine Portugiesin in Schottland (3): Ran an die Töpfe!

Stadt Land Kunst 12:30

Stadt Land Kunst: Renauds Paris / Los Angeles / Madrid

Magazin

(1): Paris: Renaud, der sanfte Rebell (2): Los Angeles: Stadt der Engel, Stars und Sternchen (3): Tschechische Republik: Veronikas Rinderschmorbraten mit Gemüsepüree (4): Spanien: Wie die Cedille nach Frankreich kam

Stadt Land Kunst 13:15

Stadt Land Kunst: Osamu Tezukas Japan / Griechenland / Ghana

Magazin

(1): Japan: Ein Manga-Gott namens Tezuka (2): Griechenland: Nach den Göttern das Christentum (3): Hawaii: Kumus gefüllte Taro-Blätter (4): Ghana: Ein begehrter Stuhl

Die drei Musketiere 14:00

Die drei Musketiere

Abenteuerdrama

D'Artagnan, ein junger Edelmann aus der Provinz Gascogne, verlässt sein Heimatdorf, um dem Regiment der Musketiere von König Ludwig XIII. beizutreten. Nach einer turbulenten Anreise, während der er bereits mit einem Vertrauten des Kardinals Richelieu aneinandergerät, trifft D'Artagnan schließlich in Paris ein. Dort lernt er die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis kennen und schließt schnell Freundschaft mit ihnen. Die vier Kameraden geraten bald in den Sumpf der Hofintrigen Richelieus und riskieren Kopf und Kragen, um die Ehre ihres Königs zu verteidigen. Frankreich im 17. Jahrhundert: Der junge Edelmann D'Artagnan aus der Provinz Gascogne verlässt sein Heimatdorf, um sich dem königlichen Regiment der Musketiere Ludwigs XIII. anzuschließen. Sein Vater, einst selbst königlicher Musketier, hat ihm die Fechtkunst beigebracht und ihm ein Empfehlungsschreiben mitgegeben. Doch auf dem Weg in die Hauptstadt gerät er mit einem Vertrauten des Kardinals Richelieu und dessen mysteriöser Begleitung, Lady de Winter, in Streit. D'Artagnan wird überwältigt und ausgeraubt - dabei verliert er sogar das Empfehlungsschreiben seines Vaters. Schließlich in Paris angekommen, trifft er auf die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis. Vor ihnen beweist er seine Fechtkünste und schließt schnell Freundschaft mit den drei jungen Männern. Doch D'Artagnan begegnet nicht nur den Musketieren, sondern lernt auch Constance Bonacieux kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Sein Ziel, ein Musketier zu werden, verliert er dennoch nicht aus den Augen. Angetrieben von diesem Wunsch gerät er in die Intrigen des Kardinals Richelieu und dessen Verbündeter Lady de Winter, die gegen das Königshaus Ränke schmieden. Ihm zur Seite stehen stets Athos, Porthos und Aramis. Gemeinsam durchleben die vier Kameraden zahlreiche Abenteuer und riskieren Kopf und Kragen, um die Ehre ihres Königs und seiner Königin zu verteidigen.

Gene Kelly - Der mit dem Regen tanzt 16:05

Gene Kelly - Der mit dem Regen tanzt

Künstlerporträt

Gene Kelly ist eine Ikone der Glanzzeit des Hollywood-Musicals. Sein Name steht für Meisterwerke wie "Du sollst mein Glücksstern sein" ("Singin' in the Rain") und "Ein Amerikaner in Paris". Als Sänger, Tänzer, Schauspieler, Choreograph und Regisseur war er ein echter Allround-Künstler, doch vor allem revolutionierte er die Welt des Tanzes. Mit sanfter Stimme und charmantem Lächeln wurde Kelly zum Inbegriff des gutaussehenden "Boy Next Door". Doch dieses schillernde Entertainer-Image sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kelly Tanzen auch als politisches Statement verstand: Der überzeugte Unterstützer der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung blieb seiner bescheidenen Herkunft stets verbunden und setzte sich dafür ein, den Tanz männlichen Künstlern aller sozialen Schichten zugänglich zu machen. Von Kellys Anfängen in Kabaretts und Music Halls am Broadway bis zu seiner Anerkennung als Choreograph und Regisseur zeigt die Dokumentation, wie er die Grenzen des tänzerischen Ausdrucks erweiterte: Er tanzte unter freiem Himmel in den Straßen von New York und wagte "Pas de deux" mit einer Zeichentrickfigur oder seinem eigenen Spiegelbild. Zudem erfährt der Zuschauer, wie er einer ganzen Generation junger Talente - darunter der Komponist Leonard Bernstein sowie Cyd Charisse, Donald O'Connor und Leslie Caron - zu Ruhm verhalf. 1952 avancierte Gene Kelly durch das Filmmusical "Singin' in the Rain" -in Deutschland unter dem Titel "Du sollst mein Glücksstern sein" erschienen - zur lebenden Legende. Im selben Jahr erhielt er im Alter von nur 40 Jahren einen Ehren-Oscar für sein Gesamtwerk.

Metamorphosen - Die Wildnis kehrt zurück 17:05

Metamorphosen - Die Wildnis kehrt zurück: Costa Rica: Mission Tropenwald

Natur und Umwelt

Costa Rica ist berühmt für Nationalparks und Tropenwälder voller seltener Tiere. Über Jahrhunderte allerdings mussten die Wälder weichen - für den Anbau von Bananen, Kaffee oder Ananas. Anfang der 1980er Jahre waren drei Viertel der ursprünglichen Waldflächen vernichtet. Seitdem steuert das Land um und fasste einen ehrgeizigen Plan: Die artenreichen Tropenwälder sollten wieder aufgeforstet werden. In der Provinz Guanacaste im Nordwesten konnte ein ganz besonderer Wald wiederauferstehen: Tropische Trockenwälder sind an das regenarme Klima der Gegend angepasst. Nachdem über Jahrhunderte Baum um Baum gefällt wurde, kauften Staat und Naturschützer Rinderfarmen auf, auf deren Ländereien der Trockenwald eine zweite Chance bekommen sollte. Die Dokumentation begleitet Forstexperten der ersten Stunde, die mit Hilfe innovativer Methoden ein riesiges Schutzgebiet aus dem Nichts geschaffen haben: den Nationalpark Santa Rosa - einen Trockenwald voller Jaguare, Ameisenbären, Affen und Krokodile. Die Rückkehr des Trockenwalds wird zum Vorbild für andere Projekte. Der Film zeigt Unternehmer, die mit Hilfe von Touristen ein wunderschönes Flusstal mit tropischem Regenwald wieder ergrünen lassen, und Ananasbauern, die ihre Früchte ökologisch und regenwaldschonend produzieren. Alle zusammen machen Costa Rica zum Vorbild für andere Länder in den Tropen: Die Waldfläche des Landes hat sich inzwischen wieder verdoppelt, seltene Pflanzen- und Tierarten breiten sich wieder aus.

Wilde Inseln 17:50

Wilde Inseln: Sri Lanka

Landschaftsbild

Wie eine Träne liegt Sri Lanka nur sechs Grad über dem Äquator inmitten des Indischen Ozeans. Der Inselstaat umfasst weniger als 75.000 Quadratkilometer. Die Vielfalt seiner Tierwelt kann es jedoch mit jedem Kontinent aufnehmen. Und auch die komplexen klimatischen und geografischen Bedingungen sind von besonderem Ausmaß. Die Dokumentation zeigt, dass das Leben auf Sri Lanka vor allem von einer Ressource abhängt: dem Wasser. Gleich zwei Monsune ziehen jedes Jahr über die Insel und überfluten die von Stürmen umtosten Küstenebenen wochenlang mit sintflutartigem Regen. Dagegen müssen die Tiere die restliche Zeit des Jahres mehrere Dürremonate überstehen. Hunderte Elefanten sammeln sich durstig am Ufer eines Sees. Leoparden lauern auf Hirsche an den Wasserlöchern. Sumpfkrokodile nutzen die Trockenzeit zur Paarung in ihren kleinen Wasserbecken. Bienenfresser graben Tunnel in den staubigen Erdboden, und die Makaken kämpfen um Status und Hierarchie inmitten des ältesten buddhistischen Denkmals der Insel. Aus den Ebenen am Meer steigt das Land steil bis auf 2.000 Meter an. Hier oben, im Gebirge der Insel, gibt es immer ausreichend Wasser, und eine tropische Atmosphäre begünstigt die Artenvielfalt. Beeindruckende Tiere, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt, leben in diesem Regenwald über den Wolken. Die Languren haben sich ein besonders dickes Fell gegen das extreme Wetter wachsen lassen. Kleine Zwergechsen schützen ihren Nachwuchs sorgsam vor der Kälte. Allein in einem Rhododendronbusch leben drei verschiedene Arten. Es sind auch diese kalten, nassen Berge, die Sri Lanka zu einer der artenreichsten Inseln der Welt machen.

Balearen - Die vier schönen Schwestern 18:35

Balearen - Die vier schönen Schwestern: Menorca, die kleine Schwester

Land und Leute

Menorca ist der östlichste Punkt Spaniens im Mittelmeer. Die kleine Schwester von Mallorca wird sie genannt und ist die zweitgrößte Insel der Balearen. Sie bezaubert vor allem durch türkises Wasser, unberührte Natur, große geologische Vielfalt und viele Einzigartigkeiten, die nur hier zu finden sind. Obwohl sie nur ein Fünftel der Nachbarinsel Mallorca misst, hat sie im Mittelmeer von jeher eine große strategische Bedeutung. Araber, Briten und Franzosen stritten um die Vormacht am Hafen der Hauptstadt von Mahon, bevor die Insel 1802 spanisch wurde. Der sechs Kilometer lange Naturhafen gilt als größter Europas und war schon immer bei den Seemächten begehrt. Davon zeugen auch die vielen historischen Befestigungsanlagen an der majestätischen Hafeneinfahrt. Auch die Jahrtausende alten Talayot-Siedlungen sind ein Relikt der bewegten Geschichte der Insel. Die hohen Steintürme aus der Bronzezeit geben noch heute Rätsel auf. Über 2.000 Ausgrabungsstätten gibt es auf Menorca. Aus der Talayot-Kultur stammen auch die gefürchteten Steinschleuderer, die der Inselgruppe ihren Namen gaben, denn "Balearen" heißt übersetzt "Steinschleuderkämpfer". Mit Bleikugeln wurden sie zur Waffe und die Menorquiner zogen schon für die Römer in die Schlachten. Heute ist es ein friedvoller Volkssport. Menorca hat sich eine sehr eigene Kultur bewahrt. Mit inseltypischen Sandalen, aromatischem Käse und sogar einer eigenen Pferderasse unterstreichen die Menorquiner ihre Einzigartigkeit.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Re: 19:40

Re:: Zwei Mohnbauern gegen einen Käfer

Reportage

Tschechien ist einer der größten Produzenten von Speisemohn weltweit. 80 Prozent des Mohns wird exportiert. Der Mohnanbau hat in dem kleinen Land eine lange Tradition. Doch der Klimawandel macht den Bauern zu schaffen, in den letzten Jahren war die Mohnproduktion rückläufig. Wie geht es weiter mit Tschechiens blauem Gold? Dieses Jahr hat der Mohn erst Ende Juni, viel später als erwartet, zu blühen begonnen. Landwirt Frantisek Pospisil sorgt sich, weil es im Frühjahr zu trocken war und die Mohnpflanzen nicht kräftig genug sind. Auf vielen Blüten tummeln sich graubraune Rüsselkäfer. "Der Mohn leidet stark unter dem Käferbefall", sagt Pospisil. Seit das Beizen der Samen in der EU verboten wurde, muss er nun regelmäßig gegen die schädlichen Insekten spritzen. Er hofft, die Plage so in den Griff zu bekommen. Ansonsten ist seine Mohnernte in Gefahr. Die Herausforderungen für die Landwirte nehmen zu. Wenig Regen und steigende Temperaturen führen dazu, dass der Mohn nicht gut wächst und anfällig für Schädlinge ist. Seit Generationen schon baut die Familie von Frantisek Pospisil Speisemohn an, nun weiß er nicht, ob er diese Tradition noch lange fortführen kann. 30 Tonnen Mohn will er diesen Sommer ernten - wird er die Ernte gegen Käfer und Wetterkapriolen schützen können? Mohnbauer Jiri Marek setzt auf natürliche Anbaumethoden ohne Chemie. "Wir müssen unsere Böden gesund halten, um gegen Schädlinge gewappnet zu sein", so Mareks Ansatz. Aber auch er hat mit dem Rüsselkäfer zu kämpfen. Der Ertrag dieses Jahr wird zeigen, ob er zukünftig mit der Mohnproduktion erfolgreich sein kann. Trotz dieser Unsicherheiten bleibt der Mohn für Tschechien ein wertvolles Gut - nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch als kulturelles Erbe des Landes.

Persischstunden 20:15

Persischstunden

Drama

1942 gerät der belgische Rabbinersohn Gilles im besetzten Frankreich in die Fänge eines SS-Erschießungskommandos, kann sich aber dank eines zuvor durch Tausch erworbenen Märchenbuchs als Perser ausgeben und retten. Denn der auswanderungswillige Kommandant eines nahe gelegenen Lagers, Klaus Koch, möchte die persische Sprache Farsi lernen, weshalb er dem ihm überstellten Gilles anordnet, ihn in seiner vermeintlichen Muttersprache zu unterrichten. Des Persischen nicht mächtig sieht sich Gilles gezwungen, eine Fantasiesprache zu entwickeln. Die Wahrung seiner falschen Identität gerät für Gilles nicht nur durch seine steigende Arbeitslast und die zunehmend komplexer werdende Sprachschöpfung in Gefahr, sondern überdies durch den von Beginn an misstrauischen Rottenführer Max Beyer und die durch die Beförderung von Gilles degradierte Elsa Strumpf. Auf dünnem Eis versucht Gilles, sich durchzumogeln und zu überleben. Ähnlich wie Roberto Benignis "Das Leben ist schön" (1997) nähert sich "Persischstunden" mit einer einzigartigen Mischung aus berührendem Drama und Momenten ins Groteske reichender (Situations-) Komik seinem herausfordernden Handlungsort eines nationalsozialistischen Gefangenenlagers. Auf intelligente Art und Weise setzt sich Perelmans Film insbesondere in seinem bewegenden Ende mit dem Thema des Erinnerns auseinander und kommt in der empathischen Darstellung seines Protagonisten einer Verbeugung vor dem menschlichen Überlebenswillen nahe.

Im Kopf eines Nazis - "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell 22:15

Im Kopf eines Nazis - "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell

Dokumentation

Der 2006 erschienene Roman "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell erzählt die Lebenserinnerungen des fiktiven SS-Offiziers Maximilian Aue, der im Zweiten Weltkrieg Teil der NS-Vernichtungsmaschine war. Das Werk markierte insofern einen literarischen Tabubruch, als es auf mehr als tausend Seiten ungeschönt und brutal das Nazi-Grauen aus der Täterperspektive schildert. Die fiktive Biografie wird dabei mit gründlich recherchierten realen Ereignissen und Personen des Holocaust verbunden. Provokant, abstoßend, skandalös - "Die Wohlgesinnten" ist all das, aber tatsächlich noch viel mehr. Das Werk des 1967 geborenen französischen Schriftstellers amerikanischer Herkunft wurde in Frankreich mit den begehrten Literaturpreisen Prix Goncourt und Grand Prix de l'Académie française ausgezeichnet und sorgte sofort nach seiner Veröffentlichung für Polemik: Die einen empörten sich über den "pornografischen" Aspekt der Erzählung, die anderen lobten das literarische Genie und die Tatsache, dass endlich ein Autor die Courage aufbrachte, den Holocaust aus einer Warte zu behandeln, an die sich noch kein Historiker herangetraut hatte. "Im Kopf eines Nazis - Die Wohlgesinnten von Jonathan Littell" nimmt die gespaltene Rezeption des Buchs zum Anlass, wesentliche Fragen zu beleuchten: Wie spricht man heute, nach unzähligen Büchern, Filmen und Erzählungen und dem Tod der letzten Zeitzeugen, über die Nazi-Barbarei? Wo liegen die Grenzen der Kunst im Allgemeinen und der Literatur im Besonderen, wenn es um den Holocaust geht? Mit Hilfe von Archivmaterial, Begehungen der Schauplätze der Judenvernichtung, Auszügen aus dem Buch und Gesprächen mit renommierten Historikern, Schriftstellern und Publizisten zeichnet der Film die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte dieses Ausnahmewerks nach, das das Konzept der Menschlichkeit hinterfragt und einen empfindlichen Nerv der Erinnerungskultur traf.

Tracks East 23:15

Tracks East: Jüdisch sein - Alte Bilder, neue Realitäten

Reportagereihe

Wie wird jüdische Identität in der Ukraine gelebt - in Zeiten des Kriegs? Ilja Shpoljanskij ist Kommandant im ukrainischen Militär und trägt seine Kippa an der Front als Zeichen des Stolzes. Gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls in seiner Einheit kämpft, führt er eine Kompanie, in der auch andere jüdische Soldaten ihren Platz gefunden haben. Doch in Berlin, wo er während eines Fronturlaubs Station macht, sieht die Realität anders aus: Hier versteckt er die Kippa oft unter einer Kappe, aus Angst vor antisemitischen Reaktionen. Ganz anders zeigt sich Garik Korogodsky. Der Unternehmer aus Kyiv ist bekannt für seine extravagante Präsenz und scharfen Kommentare. In den sozialen Medien präsentiert sich der 67-Jährige als exzentrischer Fashion-Kenner, das Profil glänzt vor Luxus. Doch hinter der Fassade steckt eine bewegte Geschichte: Seine Großeltern wurden von den Nazis in Kyiv ermordet, er selbst erlebte als Jude die systematische Diskriminierung in der Sowjetunion. Heute möchte er nicht nur die Erinnerung an Babyn Yar wachhalten, sondern auch jüdisches Leben in Kyiv sichtbar machen. Anlässlich des ARTE Themenabend zum Holocaust-Gedenktag schaut "Tracks East" ins Jetzt - und zeigt Geschichten, die von Identität, Widerstand und einer neuen Selbstbehauptung erzählen.

Vier Schwestern 23:45

Vier Schwestern: Zum lustigen Floh, Ada Lichtman

Dokumentation

Ada Lichtman traf das Grauen der Naziherrschaft unvermittelt: Als die deutschen Soldaten in Polen einmarschierten, verschleppten sie jüdische Männer aus der Kleinstadt Wieliczka in der Nähe von Krakau in ein Waldstück und richteten sie dort hin. Anschließend ordneten sie die blutverschmierten Leichen wie in einem makabren "Kunstwerk" im Halbkreis so auf dem Boden an, dass sich ihre Füße berührten und die Köpfe nach außen zeigten. Ab diesem Tag fragte sich Ada nicht, ob sie überleben, sondern nur noch, wie sie sterben würde. Sie kam ins Vernichtungslager Sobibor, in dem insgesamt 250.000 Juden in Gaskammern ermordet wurden. Ada gelangt es, beim Aufstand am 14. Oktober 1943 zu fliehen. Sie gehört zu den knapp 50 Lagerinsassen, die bis Kriegsende überlebten.

Vier Schwestern 00:40

Vier Schwestern: Arche Noah, Hanna Marton

Dokumentation

Als die Nazis 1944 mit der Deportation ungarischer Juden begannen, verhandelte der Leiter des Hilfs- und Rettungskomitees Rudolf Kastner mit Adolf Eichmann und bot diesem ein Lösegeld pro Person. Kastner erhöhte den Preis so lange, bis Eichmann einwilligte, Juden gegen Geld freizulassen. Ein Spezialtransport fuhr von Budapest über Bergen-Belsen in die Schweiz. Hanna Marton gehörte zu den 1.684 Juden des Konvois, die so dem sicheren Tod entkamen. Zeitgleich wurden nach der grausamen Vernichtungslogik der Nazis im Gegenzug 450.000 ungarische Juden in den Gaskammern von Birkenau ermordet beziehungsweise bei lebendigem Leib im Freien verbrannt.

"Maus" oder die Hölle von Auschwitz 01:50

"Maus" oder die Hölle von Auschwitz: Der Kult-Comic von Art Spiegelman

Kunst und Kultur

Das Erscheinen der beiden "Maus"-Bände von Art Spiegelman in den Jahren 1986 und 1991 glich einer kleinen Revolution: Erstmals wurde der Holocaust in einem Comic thematisiert. Spiegelman, der 1948 geboren wurde, erzählt darin die Geschichte seines Vaters Wladek, eines polnischen Juden, der das Vernichtungslager überlebte und nach dem Krieg in die USA auswanderte. Der (auto-) biografisch und historisch angelegte Comic war eines der ersten Werke eines Vertreters der sogenannten zweiten Generation, deren Eltern den Holocaust überlebten. Spiegelman thematisierte darin die Bedeutung von Zeitzeugenberichten für die Traumaverarbeitung nachfolgender Generationen, noch bevor sich Historiker der Frage annahmen. Damit demonstrierte er auch die dokumentarische Macht des Genres. Keine Frage - mit "Maus" hat Art Spiegelman die Comicgeschichte geprägt und das Genre um eine ganz neue formelle Freiheit bereichert. Der Comic gilt auch seit "Maus" als vollwertige literarische Gattung, der einem Roman oder einem Film hinsichtlich seiner kulturellen Bedeutung in nichts nachsteht. 1992 wurde Spiegelman dafür mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

"Den Teufel im Leib", sinnlich und reuelos 02:45

"Den Teufel im Leib", sinnlich und reuelos

Dokumentation

"Den Teufel im Leib" erzählt die Geschichte einer großen, absoluten, verzehrenden Leidenschaft zwischen zwei jungen Menschen im Angesicht des Krieges. Die Geschichte einer Liebe, die nicht sein darf - sündig, amoralisch, skandalös. Der Roman erschien 1923, nur fünf Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs, und schockierte das französische Publikum. Denn er handelt von der sinnlichen und ehebrecherischen Affäre zwischen einem 15-jährigen Schüler und einer verheirateten Frau, deren Ehemann als Soldat an der Front steht und sein Leben für das Vaterland aufs Spiel setzt. Der Roman brach mit sämtlichen Moralvorstellungen und Tabus jener Zeit und löste eine Schockwelle aus, die noch lange nach seiner Veröffentlichung zu spüren war. Autor Raymond Radiguet (1903-1923), Enfant terrible der französischen Literatur, war wie sein Meisterwerk von einer Aura der Verruchtheit umgeben. Im Erscheinungsjahr seines Romans starb Radiguet 20-jährig an Typhus und wurde zum geheimnisvollen Mythos: dem eines frühreifen und früh verstorbenen, skandalumwitterten Genies. Mehr als hundert Jahre nach der Veröffentlichung ist es an der Zeit, Licht in die Sache zu bringen und diesen Roman wieder zu lesen, der so viele Skandale auslöste, dabei aber erstaunlich modern und auch heute noch relevant ist. Die Dokumentation bietet reichhaltiges Archivmaterial, Spielszenen und exklusive Interviews mit Chloé Radiguet, Nichte des Autors und Kennerin seines Werks, sowie mit Schriftstellern wie Amélie Nothomb, Arthur Dreyfus, Julien Cendres und André Aciman.

Mit offenen Karten - Im Fokus 03:35

Mit offenen Karten - Im Fokus

Infomagazin

Mit offenen Augen 03:40

Mit offenen Augen

Infomagazin

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

28 Minuten 03:55

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.