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TV Programm für ARTE am 21.11.2024

28 Minuten 04:00

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.

Mit offenen Karten - Im Fokus 05:15

Mit offenen Karten - Im Fokus

Infomagazin

Mit offenen Augen 05:20

Mit offenen Augen

Infomagazin

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Die Welt der Brücken 05:30

Die Welt der Brücken: Hoch über weite Täler

Doku-Reihe

Wenn Brücken hoch über weite Täler führen, ist besonderes Geschick der Konstrukteure gefragt. Das Viadukt von Millau im Südwesten Frankreichs gehört zu den höchsten der Welt und erspart eine beschwerliche Fahrt durch das weite Tal des Flusses Tarn. Durch das Viadukt erreichen Reisende aus dem Norden deutlich schneller das Mittelmeer. Um das Viadukt zu erhalten, arbeiten verschiedene Techniker Tag und Nacht hinter den Kulissen. Mit dem Bau des Viadukts von Millau wurden die Einwohner von den endlosen Staus befreit, die die Stadt im Sommer blockierten. Das Viadukt hat die Region geprägt und ist heute ein fester Bestandteil der Landschaft. Gärtner, Schäfer und Basejumper bewundern das neue Wahrzeichen der Region. Das Pontcysyllte-Aquädukt wurde bereits im 19. Jahrhundert gebaut. Es führte ein bereits bestehendes Kanalsystem weiter, hoch über den Fluss Dee im Nordosten von Wales. So sollten Rohstoffe aus den walisischen Bergen schneller in die neuen Industriemetropolen um Manchester kommen. Heute wird das Aquädukt vor allem von Touristen besucht oder von Freizeitschiffern befahren. Die Menschen werden angelockt durch den Status des Weltkulturerbes. 500.000 Besucher kommen jedes Jahr und es werden immer mehr. Um seinen Status als Weltkulturerbe zu halten, muss das einmalige Kanalsystem aufwendig restauriert und instand gehalten werden. Das Aquädukt wird mit sogenannten Narrowboats befahren. Urlauber sowie einheimische Binnenschiffer oder Kajakfahrer gleiten entspannt durch die historischen Kanäle. Gebaut wurden sie von dem englischen Ingenieur Thomas Telford, einem der Pioniere der Architektur der Industriellen Revolution.

ARTE Journal Junior 06:25

ARTE Journal Junior

Kindermagazin

Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.

GEO Reportage 06:30

GEO Reportage: Die Ostsee, Sehnsuchtsort der Kraniche

Reportage

Es ist eine geografische Besonderheit auf dem Darß, die diesen Küstenabschnitt für Kraniche attraktiv macht: der Bodden. Das durch Landzungen und Inseln entstandene Lagunengewässer ist ein wahres Vogelparadies. Die großen Schreitvögel bewohnen normalerweise Sumpf- und Moorlandschaften im gesamten nördlichen und östlichen Europa sowie im Norden Asiens. Doch jedes Jahr im Herbst finden sich unzählige dieser Vögel hier an der Ostseeküste ein und sorgen für ein Spektakel, das Vogelliebhaber und Wissenschaftler gleichermaßen begeistert: die Kranichrast. Zehntausende Kraniche aus Deutschland, vor allem aber aus Skandinavien und dem Baltikum, machen zwischen September und November Rast entlang der Boddenkette - engmaschig überwacht von Ornithologen und fasziniert beobachtet von zahlreichen Vogelbegeisterten. Wie bedroht der Kranich durch Landwirtschaft, Klimawandel und natürliche Feinde ist, soll die aktuelle Zählung zeigen. Einzigartig sind jedoch nicht nur der Vogelzug hier oben im Norden oder die kilometerlangen, breiten Sandstrände. Auch altes Handwerk lebt hier weiter - wie die farbenfrohen Darßer Türen, handgefertigt und mit den typischen Motiven verziert. Auch der Kranich findet sich darauf wieder. In der Werkstatt der Brüder Roloff in Prerow werden neue Türen gebaut und alte saniert. Sie stammen oft aus dem 19. Jahrhundert: alte Kapitänstüren, durch deren Opulenz und Größe der Wohlstand der Bewohner zum Ausdruck kam. Die Charakteristik und das Flair der Ostseeküste zu erhalten, mit ihren Menschen, den Tieren, der Landschaft und Architektur - das ist der große Wunsch der Einheimischen.

Stadt Land Kunst 07:25

Stadt Land Kunst: Fela Kutis Nigeria / Frankreich / England

Magazin

(1): In Nigeria: Fela Kuti erfindet den Afrobeat (2): Der Morvan, zweite Mutter der französischen Hauptstadt (3): In Indien: Deewans frittierte Kardamombällchen (4): In England: Die Regenschirm-Polemik

Stadt Land Kunst 08:10

Stadt Land Kunst: Anna Moïs Vietnam / New Orleans / Thiers

Magazin

(1): Anna Moï und die bittersüße Geschichte Vietnams (2): New Orleans: Baby Dolls, süß und subversiv (3): Belize: Christys Maniok-Porridge (4): Thiers: Die Kunst der Geburt

Die Farben Chinas 09:00

Die Farben Chinas: Gelb - Von Kaisern, Drachen und der perfekten Balance

Dokumentation

Kaiser: Noch heute prägt Gelb den Blick auf Pekings historischen Kaiserpalast, die "Verbotene Stadt". Nur wenige andere Farben finden sich hier. So ist das Dach des Prinzenpalastes grün, für Wachstum. Das Dach der Bibliothek ist schwarz, was für das Element Wasser steht - ein Schutz gegen Feuer. Köchin Li Ayin sucht in ihren Gerichten nach der Balance der Geschmäcker: süß, sauer, bitter, scharf und salzig, keiner darf überwiegen. Sie kocht nach kaiserlichen Originalrezepten ihres Urgroßvaters. Auch die Farben des Essens sind wichtig. "Schwarzes Essen wirkt auf die Nieren. Rot aufs Herz. Gelb hat Einfluss auf die Milz. Und Weiß beeinflusst die Lunge", weiß Li Ayin. "Das richtige Verhältnis von Farben und Geschmäckern fördert die Gesundheit." Auch die traditionelle chinesische Medizin zielt darauf ab, den Körper gesund und in Balance zu halten. In der TCM stehen die Organe alle miteinander in Beziehung. Medikamente bestehen aus Kräutern und anderen natürlichen Produkten und werden für Patienten und Patientinnen individuell zusammengestellt. Nur in der richtigen Kombination können sie wirken.

Die Farben Chinas 09:45

Die Farben Chinas: Grün - Zwischen Reisterrassen und Teebergen

Dokumentation

Die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser gelten als Grundbausteine für alles im Universum. Ein Konzept, das noch heute das tägliche Leben der Menschen im modernen China beeinflusst und auch weltweit enorm populär geworden ist. Grün ist die Farbe des Holz-Elements, es steht für den Osten, Kindheit, Vitalität und den Frühling. An den Hängen der Dongting-Berge ist der Frühling die wichtigste Zeit des Jahres. Das milde Klima hier im Osten des Landes nahe Shanghai ist ideal für einen berühmten grünen Tee: Biluochun. Die besten Blätter landen in den Lehmöfen des Teemeisters Yan Jielong - aber erst das Zusammenspiel aller fünf Elemente macht den Tee perfekt. In Erde gewachsen und vom Wasser genährt, wird der Tee geerntet; Holz wird für das Feuer benötigt, in einer Metallpfanne wird der Tee geröstet - wodurch sich der Kreis schließt. Grün ist die Farbe des Neubeginns in China. Während Tee im Frühjahr geerntet wird, wird eine andere Nutzpflanze in dieser Zeit ausgesät: Reis. Auf den Terrassen im Süden der Provinz Yunnan bestellt das Volk der Hani mit Wasserbüffeln die Felder für die Aussaat - so wie seit Hunderten von Jahren. Ein stetiger Kreislauf. Alles im Universum kommt, wandelt sich, vergeht und beginnt von neuem. Wu Xing, die Lehre der fünf Phasen, Elemente und Farben, reicht Jahrtausende zurück. Doch sie ist so aktuell wie ehedem. Die Dokumentation folgt ihren Spuren bis in die entlegensten Orte des Landes.

Die Farben Chinas 10:30

Die Farben Chinas: Rot - Vom Neujahrsfest und dem Feuer des Südens

Dokumentation

"Kreislauf der fünf Elemente" - so wird eine chinesische Lehre genannt, die den Kreislauf der Natur und des Lebens beschreibt. Darin gibt es fünf Phasen, jede davon ist mit einer Farbe verbunden. Grün ist das Holz-Element, was für den Neubeginn nach dem Winter steht. Das Feuer-Element ist Rot, es steht für die Hitze, den Sommer, die dynamische Kraft der Jugend und Feierlichkeiten. Einst wurde alles rot geschmückt, wenn der Kaiser eine Opferzeremonie abhielt. Rot wie das Blut. Heute ist Rot zur Farbe der Freude und des Glücks geworden. Bei Familie Cheng in der historischen Kleinstadt Pingyao laufen die Vorbereitungen für das Neujahrsfest unter Hochdruck. Sie verpacken Geldgeschenke in rote Umschläge, hängen im Hof rote Lampions, Girlanden und Spruchbänder auf, während auf dem Herd Dampfbrötchen garen. Mit etwas roter Deko werden daraus Glücksbrötchen für die ganze Familie - das neue Jahr kann beginnen. Auch in der chinesischen Küche haben Farben eine große Bedeutung: Rote Nahrung gilt beispielsweise als gut für Herz und Dünndarm. Besonders beliebt sind rote Chilischoten. China stellt die Hälfte der Weltproduktion an Chili her. Die Schoten trocknen in kilometerlangen Reihen in der Wüste am Fuße des Tian-Shan-Gebirges. Oft fahren Köche und Köchinnen mit Kleinlastern direkt zu den Trockenfeldern, um säckeweise Chilis aufzuladen Durch die Lehre der fünf Elemente hat die Bedeutung der Farben in nahezu alle Lebensbereiche in China Einzug gehalten.

Märkte der Welt 11:15

Märkte der Welt: Peru: Der Markt der Wünsche

Land und Leute

Es gibt weltweit nur einen Markt, auf dem man Geldscheine, Häuser, Mehlsäcke, Mini-Computer und Goldbarren in Miniaturform erwerben kann - alle stehen für je einen Wunsch. In der peruanischen Stadt Puno, an den Ufern des Titicaca-Sees, werden sogenannte "Alasitas" verkauft. Eine Woche lang bevölkern zahlreiche Händlerinnen und Händler das Stadtzentrum, um die Wunscherfüller unter das Volk zu bringen. In der Kultur der peruanischen Hochebene Altiplano glaubt man an die Macht des Identischen. Den "Alasitas" werden magische und religiöse Kräfte nachgesagt, die ihrem Besitzer zu Glück und Wohlstand verhelfen sollen. Archäologische Funde verschiedener Miniaturobjekte führen die Tradition bis zu den Andenvölkern der Inka und Aymara zurück. Der "Alasitas"-Markt wächst Jahr für Jahr. Die Händler kommen mitunter bis aus Bolivien nach Puno, um hier ihre Wunscherfüller zu verkaufen. Die Konkurrenz schläft nicht und die Verkaufstaktiken von Preisvorteilen bis hin zu zusätzlichen Segnungen durch das andine Challa-Ritual werden immer ausgefeilter. Einen Wunsch zu verkaufen ist etwas anderes, als einfach nur einen Gegenstand zu vertreiben. Der "Alasitas"-Markt ist auch deshalb so bekannt, weil hier jedes Jahr zur gleichen Zeit im Mai eines der wichtigsten katholischen Feste Lateinamerikas gefeiert wird: das Kreuzfest, "La Fiesta de la Cruz". Tausende Menschen kommen aus dem ganzen Land, um ihre "Alasitas" zu kaufen und sie am Kreuzfest segnen zu lassen. Der Priester der Stadt stellt sich an diesem Tag auf dem Vorplatz seiner Kirche für eine große "Alasitas"-Segnung zur Verfügung. Ein einzigartiger Moment, in dem sich die althergebrachten Anden-Traditionen und der katholische Glauben vermischen.

Re: 12:05

Re:

Reportage

Was Europa bewegt

Stadt Land Kunst 12:40

Stadt Land Kunst: Bécassines Bretagne / Kolumbien / Griechenland

Magazin

(1): In der Bretagne: Bécassine, ein umstrittener Star (2): In Kolumbien ist die Salsa Königin (3): In Spanien: Raquels Reis mit Aal und Meeräsche (4): In Griechenland scherzt man nicht mit Witzen

Stadt Land Kunst 13:25

Stadt Land Kunst: William Dalrymples Delhi / Kalifornien / Marseille

Magazin

(1): William Dalrymple und die Faszination von Delhi (2): Kalifornien: Unterwegs auf der Googie-Autobahn (3): Österreich: Marlies Hefeteigküchlein (4): Marseille: Ein antifaschistischer Müsliriegel

Ingo Thiel - Yvonne und der Tod 14:15

Ingo Thiel - Yvonne und der Tod

TV-Kriminalfilm

Yvonne Gaspers, 37 Jahre alt und ledig, ist seit zehn Tagen verschwunden. Sie arbeitet als Steuerprüferin beim Finanzamt, auch dort wundert man sich, wo sie steckt. Ihre Schwester alarmiert die Polizei Mönchengladbach. Lee Sooyoung von der Vermisstenstelle nimmt sich der Meldung an. Überraschenderweise findet sie Ingo Thiels Visitenkarte in der Manteltasche der Vermissten. Sooyoung zögert nicht lange und ruft den Kollegen hinzu. Er kenne sie, sagt Thiel, aber nur flüchtig. Er sei mit Yvonne auf ein Date gegangen, es sei jedoch bei nur einem Treffen geblieben. Als Thiel in der Wohnung der Vermissten steht, bemerkt er einen flüchtigen, aber dennoch unverwechselbaren Geruch. Sofort ruft er die Spurensicherung hinzu. Und sein Instinkt trügt keineswegs: Hier wurde akribisch und mit Hilfe von Chemikalien geputzt. Für Thiel scheint klar, dass hier jemand die Spuren eines Verbrechens verwischt hat. Trotzdem: Ohne Leiche und entsprechende Indizien fehlen die Voraussetzungen, eine Ermittlungsgruppe zusammenzustellen. Das sehen auch Thiels Kollegen so und werfen ihm vor, in diesem Fall keine emotionale Distanz zu haben. Offensichtlich hat es mindestens ein Abendessen zwischen Thiel und der Vermissten gegeben. Sie haben das Gefühl, ihr Chef verheimliche ihnen etwas, und warnen ihn, sich nicht zu verrennen. Doch er lässt nicht locker, vielleicht ist Yvonne noch am Leben. Entgegen den Mahnungen seines Teams nimmt Thiel die Ermittlungen auf eigene Faust auf. Für ihn ist es längst ein Fall. Und zwar einer, der ihn bis ans Mittelmeer treibt, um Antworten zu finden.

Paradiese aus Menschenhand 16:00

Paradiese aus Menschenhand: Die Korallenretter der Karibik

Dokumentation

Korallenriffe gehören zu den artenreichsten Ökosystemen unseres Planeten - und zugleich zu den am stärksten bedrohten. Klimawandel und Versauerung setzen ihnen zu, über die Hälfte der Riffe könnten in den nächsten 50 Jahren absterben. Das wäre nicht nur eine Katastrophe für die zahlreichen Pflanzen und Tiere der Riffe. Fast eine Milliarde Menschen sind weltweit über Fischfang und Küstenschutz von intakten Korallenriffen abhängig. Die Dokumentation begleitet Forscherinnen und Forscher auf der Karibikinsel Curaçao, die daran arbeiten, die Korallen mit einem neuen wissenschaftlichen Ansatz für die Zukunft widerstandsfähiger zu machen. Dabei hilft ihnen ein Wunder der Evolution: die Hochzeit der Korallen. Milliarden winziger Polypen werden fast auf die Sekunde genau gleichzeitig aktiv. Für die kleinen Larven der Koralle beginnt dann eine Reise, die sie viele Hundert Kilometer durch die Ozeane führen kann. Wenn sie sich ansiedeln, entsteht ein neues Riff - ein einzigartiger Lebensraum, die Grundlage für die Existenz unzähliger Arten. Die winzigen Korallenpolypen leisten Unglaubliches: Sie sind die größten Baumeister der Erde. Ihre Behausungen erstrecken sich über Tausende von Kilometern, bilden sogar Inseln. Die Idee des Teams auf Curaçao ist, die Befruchtungsraten der Korallen zu erhöhen und danach den winzigen Korallenlarven ihre ersten Tage zu erleichtern. Dabei durchlebt das Team ein Wechselbad der Emotionen. Viele anfängliche Versuche scheitern. Unzählige Probleme müssen gelöst werden. Doch dann ist endlich eine Methode entwickelt, die hoffen lässt - für die Zukunft der Korallen.

Paradiese aus Menschenhand 16:55

Paradiese aus Menschenhand: Barcelonas grüne Ader

Dokumentation

Barcelona, die Metropole an der spanischen Mittelmeerküste, wurde einst zwischen zwei Flüssen gegründet, dem Riu Llobregat und dem Riu Besòs. Während der Llobregat auch heute noch durch eine eher landwirtschaftlich geprägte Gegend fließt, ist der Besòs ein reiner Stadtfluss: Sein Bett ist eingezwängt zwischen Autobahnen, Industrieanlagen und Mietskasernen. Gewissermaßen die Rache des Flusses waren Überschwemmungskatastrophen, die alle paar Jahre große Flächen der Stadt unter Wasser setzten und viele Menschen töteten. Stadtplaner wollten dem mit einem riesigen Betondeckel ein Ende setzen und den Besòs in einen riesigen Abwasserkanal verwandeln. Doch schließlich beschränkten sie sich darauf, den Fluss hinter Betonwänden einzusperren - Menschen und Fluss gingen fortan getrennte Wege. Diese Schutzwände erwiesen sich als Segen: Nachdem vor rund 30 Jahren die ersten Kläranlagen an seinen Ufern entstanden, entwickelte sich langsam, von Menschen ungestört, ein Naturparadies. Zuerst erschienen Insekten und ihre Larven. Diese lockten Vögel und Fische an. Heute leben etwa sieben Fischarten im Fluss - darunter der vom Aussterben bedrohte europäische Aal - und zahlreiche Fischjäger wie Kormorane, diverse Reiherarten und Eisvögel. Mit großem Aufwand verwandelten die Anrainerstädte neun Kilometer des Flussufers in einen öffentlichen Park, der heute die größte Grünfläche der Metropolregion darstellt. Wo früher eine stinkende Giftsuppe Krankheiten verbreitete, halten sich die Menschen heute fit, spielen mit ihren Kindern auf großen Wiesen oder lassen ihre Hunde im Fluss baden.

La Palma 17:50

La Palma: Europas Galapagos

Land und Leute

Mit gewaltiger zerstörerischer Kraft brach im Herbst 2021 auf La Palma ein neuer Vulkan aus. Tausende Häuser und landwirtschaftliche Flächen wurden zerstört. Doch der Vulkan erschafft zugleich neues Leben. Vor zwei Millionen Jahren türmten Unterwasservulkane gewaltige Mengen Magma auf, bis mitten im Atlantik eine Insel aus leblosem Lavagestein entstand. La Palma war geboren. Ein isoliertes neues Stück Erde, das erst vom Leben erobert werden musste. Heute beheimatet die grünste der Kanarischen Inseln ein überwältigendes und nur dort vorkommendes Artenspektrum. Und noch immer kann man hier der Evolution bei der Arbeit zuschauen. Biologe Severin Irl erforscht auf La Palma, wie Artenvielfalt entsteht. Alle Arten, die hier vorkommen, müssen über das Meer einwandern und treffen auf voneinander isolierte Lebensräume. Es beginnt ein Prozess der Anpassung und Veränderung. In jeweils neuen Nischen entwickelt sich das Leben isoliert von der Ursprungsart weiter. Die Meeresbiologin Sara Gonzalez untersucht, wie die Vulkane der Insel Lebensräume verändern. Sie findet Bedingungen im Meer, wie sie der Klimawandel in einigen Jahrzehnten erwarten lässt. Wie werden die Arten der Weltmeere darauf reagieren? Fünf Prozent der Inseloberfläche sind jünger als 500 Jahre. Auf diesen jüngsten Flächen unseres Planeten wird sich das Leben seine Räume erobern. La Palma ist ein faszinierendes Labor der Evolution. Auf "Europas Galapagos" ist die Entstehungsgeschichte unserer Erde hautnah zu erleben.

Die Nikobaren - Auferstehung eines Archipels 18:35

Die Nikobaren - Auferstehung eines Archipels

Dokumentation

Endlose Strände, Palmen, Mangrovenwälder, Korallenriffe und eine reiche Vielfalt an Wildtieren - die entlegene, in großen Teilen unberührte Inselgruppe der Nikobaren gleicht einem tropischen Paradies. Doch Ende 2004 rückte das Gebiet plötzlich in den Fokus der weltweiten medialen Aufmerksamkeit. Ein Seebeben vor der indonesischen Insel Sumatra - nur 200 Kilometer südlich der Nikobaren - löste einen verheerenden Tsunami aus, der ganze Küstenstreifen Südostasiens verwüstete und Hunderttausende Menschenleben forderte. Eine beispiellose Katastrophe, die auch die Ökosysteme der Nikobaren schwer verwundete. Bindenwarane, Einsiedlerkrebse und viele andere - teils heimische - Arten fielen den Fluten zum Opfer oder mussten fliehen. Korallenriffe, Mangroven und Regenwälder wurden zerstört. Die auf den Inseln heimischen Nikobaren-Langschwanzmakaken litten ganz besonders unter den dramatischen Auswirkungen des Tsunami. Ihre Population hatte sich innerhalb eines Jahres nach der Naturkatastrophe beinahe halbiert. Heute, rund 20 Jahre später, zeichnen die Inseln ein völlig anderes Bild: Die geschwächten Ökosysteme konnten sich in bemerkenswerter Weise regenerieren, Wildtiere haben sich in ihren Beständen erholt. Die Nikobaren sind ein eindrucksvolles Beispiel für die Resilienz der Natur. Zum Schutz ihrer einzigartigen Fauna und Flora sowie der indigenen Bevölkerung ist der Zugang zu Inseln nur unter strikten Auflagen möglich. Regisseur und Kameramann Varun Alagar Surenduran konnte die Nikobaren mit einer Ausnahmegenehmigung besuchen und feiert mit seinem ebenso packenden wie berührenden Film die Wiederauferstehung eines Naturparadieses.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Re: 19:40

Re:: Auf der Spur der kriegsgefangenen Väter

Reportage

Als Kinder haben sie gespürt: Irgendwas belastet ihre Väter. Und sie nennen sich selbst ganz bewusst "Kriegie Kids" - nach dem deutschen Wort "Krieg". Denn die Väter verfolgte noch Jahrzehnte, was sie im Zweiten Weltkrieg erlebt hatten. Die abgeschossenen US-Flieger durchlitten in deutscher Gefangenschaft Hunger, Angst und extreme körperliche Belastungen. Später sprachen sie selten über diese Zeit - und doch war sie immer spürbar, lag wie ein Schatten über dem Familienleben, das sie sich nach der Heimkehr aufgebaut hatten. Laura Edge ist ein "Kriegie Kid". Seit Jahren recherchiert sie in US-Archiven und fand heraus, dass ihr Vater im Frühjahr 1944 über dem Rhein-Main-Gebiet abgeschossen und in ein Lager im heute polnischen Tychowo gebracht wurde. Ein paar Monate vor Kriegsende, als die Ostfront immer näher rückt, wird er - wie Tausende andere - auf einem Gewaltmarsch Richtung Westen getrieben. Von Lager zu Lager, fast 1.000 Kilometer - bei Schnee und Kälte, ständig hungrig und oft krank. Er überlebt und wird im April 1945 befreit. Die Fakten kennt Laura gut - was er empfunden haben muss, darüber weiß sie nichts. Nun macht sie sich auf den langen Weg durch Deutschland und Polen, zusammen mit ihrer Schwester Ellen und drei anderen Kriegie Kids. Es ist die Reise ihres Lebens, sagen sie. Denn sie alle hoffen, ihren Vätern so noch einmal näher zu kommen ...

Sehnsucht Mallorca 20:15

Sehnsucht Mallorca: Wie alles begann

Dokumentation

Mallorca ist ein Sehnsuchtsort für Millionen von Menschen. Die Insel begeistert ihre Besucher aus so unterschiedlichen Gründen wie kaum ein anderes Reiseziel. In den 1950er Jahren entwickelt sich der Tourismus behutsam, die Anreise per Auto und Schiff ist mühsam und zeitaufwendig, die wenigen Flugreisen sind nur etwas für Gutbetuchte. Noch ist die Insel in weiten Teilen unberührt. Das ändert sich mit dem Angebot der ersten Pauschalreisen und der Einführung großer Flugzeuge. Der Mallorca-Urlaub wird erschwinglich und in den 1960er Jahren setzt der erste Ansturm ein. Das Angebot hält kaum mit der Nachfrage Schritt - Hoteliers und Gastronomen müssen improvisieren, um alle Sonnenhungrigen zu versorgen. Ein Bauboom ist die Folge, der Massentourismus ist geboren. 1991 wird die zweihundertmillionste Touristin begrüßt, Prominente aus aller Welt machen die Insel zu ihrem Zweitwohnsitz. Sie scheint nahezu jedes Bedürfnis zu befriedigen, sei es im Familienurlaub, als Partymeile oder Eldorado des Jetsets. Inzwischen reisen jährlich achtzehn Millionen Menschen nach Mallorca und werden für die Einwohner zum Problem. Es regt sich Widerstand gegen die Auswüchse dessen, was einst Wohlstand auf die Insel brachte. In faszinierenden Archivbildern und mit Amateuraufnahmen aus den ersten Jahren des Tourismus erzählt der Film die Geschichte der bedingungslosen Liebe der Besucherinnen zu Mallorca. Interviews mit Pionierinnen des Tourismus wie der einstigen Hoteldirektorin Maria Piña lassen die wechselvolle Geschichte des Sehnsuchtsorts Mallorca lebendig werden.

Mythos Marrakesch 20:55

Mythos Marrakesch: Magisch, mystisch, mondän

Dokumentation

Marrakesch ist schon früh ein Treffpunkt für Reiche und Berühmte. Der britische Premierminister Winston Churchill kommt bereits in den 1930er Jahren hierher. Die Stadt inspiriert den Ausnahmepolitiker, der auch ein leidenschaftlicher Maler ist. Ein Wendepunkt für die Bekanntheit der Stadt werden 1955 die Dreharbeiten des Hollywoodklassikers "Der Mann, der zuviel wusste" mit James Stewart und Doris Day. Regisseur Alfred Hitchcock lässt hier Kulturen aufeinanderprallen. Der Film macht Marrakesch schlagartig berühmt. Der Modeschöpfer Pierre Balmain bewohnte bereits den Riad Dar Moha, als Yves Saint Laurent 1966 mit seinem Lebenspartner Pierre Bergé zum ersten Mal in die Stadt reist, die seine zweite Heimat werden wird. In Marrakesch weitet sich seine Farbpalette und er wird zu völlig neuen Formen inspiriert. Der Film veröffentlicht privates Foto- und Videomaterial von Yves Saint Laurent und seinem Leben in Marrakesch, das zum ersten Mal und exklusiv zu sehen ist. Auch für die Rolling Stones wird der Aufenthalt in Marrakesch schicksalhaft. Nach ihrem Trip im Sommer 1967 wird für die Band nichts mehr so sein wie vorher. Die Stadt zieht auch John Paul Getty Jr., Erbe einer der reichsten Familien der USA und seine Ehefrau Talitha in ihren Bann. In ihrem Zahia-Palast mitten in Marrakesch geben sie prächtige Feste. Mick Jagger, John Lennon, Soraya, Andy Warhol - alle tummeln sich hier. Marrakesch ist damals eine Art St. Tropez in der Wüste, eine Feiermeile für Privilegierte. Bis heute bleibt von der glamourösen Ära Marrakeschs der Mythos.

Der Code des Killers 21:40

Der Code des Killers

Krimiserie

Ende November 1983 in Narborough, einem kleinen bürgerlichen Vorort der englischen Stadt Leicester. Jeder kennt jeden. Die 15-jährige Lynda Mann ist auf dem Weg nach Hause, doch dort wird sie nie ankommen. Am nächsten Morgen wird ihre Leiche auf einem nahe gelegenen Sportplatz gefunden - vergewaltigt und erdrosselt. Der erfahrene Kriminalhauptkommissar David Baker übernimmt die Ermittlungen. Einige Kilometer nordöstlich, an der Universität von Leicester, arbeitet zur gleichen Zeit der Wissenschaftler Alec Jeffreys in seinem Labor daran, DNA zu entschlüsseln. In dem Protein Myoglobin können kleine Unregelmäßigkeiten erkannt werden, die sich bei jedem Lebewesen unterscheiden. Mit ihrer Hilfe könnten einmalige Muster und Verwandtschaftsverhältnisse nachgewiesen werden. Doch die bisherigen Ergebnisse sind unbrauchbar: Statt klarer Marker sind nur einzelne Kleckse zu erkennen. Trotzdem ist Alec so fasziniert von seiner Arbeit, dass er seine Familie oft hintanstellt. Knapp ein Jahr nach Lyndas Ermordung tappt die Taskforce von David Baker immer noch im Dunkeln und ist gezwungen, die Ermittlungen mit einem stark reduzierten Team weiterzuführen, ohne viel Hoffnung auf Erfolg. Alec Jeffreys macht dagegen am 10. September 1984 in seinem Labor endlich die erhoffte Entdeckung: Es gelingt ein Abzug mit einer perfekten Entschlüsselung, Übereinstimmungen und Unterschiede in der DNA-Sequenz von Verwandten werden deutlich. Alec ist nun ein viel gefragter Mann, die verschiedensten Behörden melden sich, um Gewissheiten über Abstammung und Beweise zu erlangen. Doch die Technik wurde noch nie bei einem Mordfall eingesetzt. Bis jetzt ...

Der Code des Killers 22:30

Der Code des Killers

Krimiserie

1986 in Narborough, nahe der Großstadt Leicester. Die kleine Gemeinde hat die Vergewaltigung und Ermordung der 15-jährigen Lynda Mann vor drei Jahren noch nicht verarbeitet. Trotz intensiver Ermittlungen konnte kein Täter gefasst werden. Nun scheint der Mörder wieder zugeschlagen zu haben: Die gleichaltrige Dawn Ashworth wird vermisst und erst nach zwei Tagen auf einer Weide vergewaltigt und ermordet aufgefunden. Kriminalhauptkommissar David Baker und sein Team jagen nun einen Serienmörder. Am Tatort fällt der junge Gavin Hopkirk durch eine Aussage auf: "Ihr habt sie also gefunden? Ich wusste, ihr habt am falschen Ort geschaut." Im Verhör gesteht er Dawns Ermordung. Lyndas Mord streitet er aber vehement ab. Davids Team ist zufrieden, endlich einen Schlussstrich unter die Fälle zu setzen. Doch Gavins Aussagen sind widersprüchlich: Dawn trug ein Kleid, keine Hose. David Baker will sichergehen. Er erfährt von der neuen DNA-Methode an der Universität von Leicester, der Entdeckung des genetischen Fingerabdrucks durch Alec Jeffreys, und erhofft sich so ein einwandfreies Ergebnis. Die zwei Jahre zuvor entwickelte Technik der DNA-Bestimmung könnte helfen, Spermaproben vom Tatort und Gavins Blut zu vergleichen. Alec erklärt sich bereit, den Fall aus der Umgebung zu untersuchen. Doch die Ergebnisse der Untersuchung entsprechen nicht den Erwartungen der Polizisten. Dem Kriminalhauptkommissar kommt eine Idee, ein Experiment, das in der Größenordnung noch nie durchgeführt wurde ...

Der Code des Killers 23:15

Der Code des Killers

Krimiserie

1986 in Narborough, einem Vorort von Leicester. Kriminalhauptkommissar David Baker und sein Team ermitteln in zwei ähnlichen Mordfällen: 1983 wurde die 15-jährige Lynda Mann vergewaltigt und erdrosselt aufgefunden, nun drei Jahre später die gleichaltrige Dawn Ashworth. Ein Tatverdächtiger, der bereits gestand, konnte mit Hilfe einer DNA-Analyse von Wissenschaftler Alec Jeffreys als Täter ausgeschlossen werden. Allerdings konnte Alec beweisen, dass die Spermaspuren an beiden Tatorten von derselben Person stammen. Ohne weitere Anhaltspunkte kommt Kriminalhauptkommissar David Baker plötzlich die Idee: Statistisch gesehen leben die meisten Täter in einem Umkreis von fünf Meilen um den Tatort. Wenn nun alle Männer zwischen 18 und 34 Jahren in diesem Gebiet auf ihre DNA getestet werden würden, könnte man die genetischen Fingerabdrücke vergleichen und so den Täter finden. Aber wie soll man 5.000 Männer dazu bringen, freiwillig eine Blutprobe abzugeben? Außerdem ist die Analyse jeder Probe kostspielig. Nach anfänglichem Widerstand des sparsamen Innenministeriums gelingt es David, die Finanzierung zu sichern, und Alecs Team kann in der Stadthalle von Narborough die ersten Proben nehmen. Einen solchen Massentest hat es noch nie gegeben. Immer mehr Männer können so als Täter ausgeschlossen werden. Doch im Labor stauen sich die Proben, die Analyse dauert lange. Die größte Herausforderung bleibt: Gelingt es dem Täter, das System zu umgehen, würde die Glaubwürdigkeit des DNA-Verfahrens erschüttert. Das Team steht unter Druck, doch dann taucht eine Zeugin mit einem Hinweis auf, der dem Fall eine entscheidende Wendung gibt ...

Pacifiction 00:00

Pacifiction

Thriller

De Roller, Hochkommissar der Französischen Republik auf der Insel Tahiti in Französisch-Polynesien, ist ein selbstbewusster Mann mit perfekten Manieren. Nie ohne weißen Anzug und getönte Brille anzutreffen, genießt er es, seine Autorität zur Schau zu stellen - sei es im lokalen Nachtclub Paradise Night, beim Empfang von Vertretern der einheimischen Bevölkerung in seiner tropischen Residenz oder beim Austausch mit den Tänzerinnen und Tänzern eines traditionellen Varietés. Doch ein Gerücht sorgt für Unruhe unter den Einheimischen und zwingt De Roller, sich seiner politischen Verantwortung zu stellen: Vor der Insel soll sich ein französisches Atom-U-Boot befinden, das die eingestellten Atomversuche in der Region wieder aufzunehmen drohe. Zusammen mit der Hotelangestellten Shannah, einer Mahu, zu der sich De Roller hingezogen fühlt, macht er sich daran, den Gerüchten auf den Grund zu gehen. Doch je weiter er auf seiner Suche vordringt, desto surrealer erscheinen die Zusammenhänge. De Roller sieht sich mit neuen Akteuren konfrontiert, die sich seiner Kontrolle entziehen: Ein meist betrunkener Admiral der Marine verweigert De Roller den Respekt, ein lokaler Anführer organisiert den Widerstand der Bevölkerung und ein portugiesischer Diplomat ohne Papiere scheint gemeinsam mit den Amerikanern geheime Absichten zu verfolgen. Auf seiner halluzinatorischen Suche nach der Wahrheit wird De Roller nach und nach seiner eigenen Machtlosigkeit gewahr ...

Frankreichs deutsche Kinder 02:40

Frankreichs deutsche Kinder

Dokumentation

Deutschland, Sommer 1945: Junge Soldaten der alliierten Besatzungstruppen lassen sich nach dem Ende des Krieges in Deutschland nieder. Es entstehen Beziehungen zwischen ihnen und den Frauen eines Landes, in dem die Männer als Vermisste oder Kriegsgefangene abwesend sind. Neun Monate später werden sogenannte Besatzungskinder geboren. Die Briten, Amerikaner und Russen betrachten diese Kinder als Privatangelegenheit der Deutschen - nicht jedoch die Franzosen. Sie sehen in den Kindern deutscher Mütter und französischer Soldaten einen "nationalen Schatz", der heimgeholt werden muss. Seit Jahrzehnten stagniert die Bevölkerungszahl in Frankreich, das Land ist nach zwei Weltkriegen ausgeblutet. Mit den Besatzungskindern hoffen Bevölkerungsexperten und Politiker die demografische Entwicklung wieder ankurbeln zu können. Auf höchster Ebene wird ein grenzübergreifendes Adoptionsprogramm angelegt. Sogenannte Recherche-Offiziere suchen die Wöchnerinnen auf und bemühen sich mit Nachdruck, die Mütter zur Abgabe der Kinder zu bewegen. Viele Frauen willigen ein, denn ihre Lage ist meist prekär. Ein uneheliches Kind mit dem Feind zu haben, gilt in der Familie und Nachbarschaft als Schande. Die Kinder werden nach Frankreich gebracht und an Adoptiveltern übergeben. Alle Hinweise auf ihre deutsche Herkunft werden bewusst getilgt. Mit der Gründung der Bundesrepublik kommt das Adoptionsprogramm zum Erliegen und Frankreich fürchtet einen außenpolitischen Schaden. Um sämtliche Spuren zu verwischen, fordert Frankreich Anfang der 50er Jahre alle Akten aus den deutschen Ämtern an. Betroffene haben also kaum eine Chance, mehr über ihre deutsche Herkunft zu erfahren. Die Dokumentation "Frankreichs deutsche Kinder" begleitet zwei Frauen bei dem Versuch, ihre ersten Lebensjahre in Deutschland zu rekonstruieren.

Mit offenen Karten - Im Fokus 03:35

Mit offenen Karten - Im Fokus

Infomagazin

Mit offenen Augen 03:40

Mit offenen Augen

Infomagazin

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

28 Minuten 03:55

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.