Der Aachener Dom ist ein Bau voller Mythen und Schätze, die eindrucksvoll die europäische Geschichte widerspiegeln. Kein Wunder also, dass der Dom 1978 zum ersten deutschen Bauwerk auf der Welterbeliste der UNESCO ernannt wurde. Schriftlich belegt ist, dass Karl der Große mit dem Bau des Aachener Doms auf Erlösung hoffte, in einem Leben, das von brutal geführten Eroberungsfeldzügen und Kriegen geprägt war. Die Pfalz, die dem Kaiser vorschwebte, war von Beginn an ein ambitioniertes Projekt: ein hohes, massives und monumentales Gebäude aus Stein nach seinen Vorstellungen sollte errichtet werden. Aus allen Teilen seines Reiches rief Karl der Große Spezialisten zusammen, darunter Kalk- und Ziegelbrenner. Vollendet glich die Kapelle einem Wunder: Für die Menschen jener Zeit stellte der Bau etwas höchst Besonderes dar und wurde zu einem Wallfahrtsort für Millionen von Pilgern aus ganz Europa. Diese sollen sich erzählt haben, dass die Kirche mit ihrer imposanten Größe schon von den Alpen aus zu sehen sei. In aufsehenerregenden Hochglanzeinstellungen beleuchtet die Dokumentation die Wirkung und Bedeutung des Aachener Doms bis in die Gegenwart. Ausgestattet mit einem der größten Domschätze Deutschlands ist und bleibt der Aachener Dom ein Monument der Ewigkeit, seit mehr als 1.200 Jahren.
Die Wissenschaft ist sich einig: Neugier treibt die Entwicklung des Menschen unaufhörlich voran. Ohne den ständigen Drang, mehr wissen zu wollen, wäre wohl nie ein Mensch auf dem Mond gelandet und Entwicklungen wie das Rad oder Penizillin hätte es nie gegeben. Das ständige Wissen-Wollen scheint ein Drang zu sein, den die Menschen mit den Tieren teilen. Die Neurobiologin Laure Verret weiß, dass stark ausgeprägte Neugier zu evolutionären Vorteilen für eine Spezies führt. Es kann aber für ein allzu draufgängerisches Individuum auch lebensgefährlich sein. Die Neurowissenschaftlerin Petra Mocellin von der University of California hat herausgefunden, in welchem Teil unseres Gehirns das Neugier-Zentrum sitzt. Hier sorgt die Ausschüttung von Glückshormonen für eine unmittelbare Belohnung, sobald neue Informationen gesammelt werden. Das führt dazu, dass Neugier zu einem inneren Antrieb wird, dem immer wieder gerne nachgegeben wird. Für den Neurowissenschaftler Henning Beck ist Neugier sogar die stärkste menschliche Motivation, der sprichwörtliche "Wissensdurst". Warum jeder aber auf andere Reize anspringt und wie eine Information beschaffen sein muss, damit sie die Neugier weckt, klärt der Psychologe Markus Spitzer. Kann dieses Wissen zunutze gemacht werden, um beispielsweise besser zu lernen? Was ist Neugier genau, welche Macht kann sie haben und welche Gefahren birgt sie? Sind wir Menschen zu neugierig? Oder können eben doch gar nicht neugierig genug sein?
Eine Sendung, die sich anlässlich der 41. Ausgabe des Kurzfilm Festivals Hamburg, wo immer noch Filme auf Zelluloid gezeigt werden, ganz um das Arbeiten mit analogem Filmmaterial dreht. Mit den Filmen "Chomp it!" und "Sabertooth".
Der Steinkreis von Stonehenge ist weltbekannt - doch um seine Entstehung ranken sich viele Rätsel. Britische Forscherinnen und Forscher brachten in langwieriger Kleinarbeit erstaunliche Erkenntnisse ans Licht. Das wichtigste Ergebnis: Stonehenge wurde anscheinend gar nicht in England erbaut. Ihrer Deutung zufolge gehörten die ältesten Steine des Monuments ursprünglich zu einem noch viel älteren Steinkreis, der weit entfernt vom heutigen Standort errichtet wurde, und zwar im Westen von Wales. Mit modernsten Hilfsmitteln sammelte das Archäologenteam unter der Leitung von Professor Mike Parker Pearson vom University College London die notwendigen Belege, um die Wissenslücke bezüglich der Blausteine zu füllen. Im Laufe ihrer Untersuchungen gingen die Fachleute jeder Spur nach: von den großen Legenden um den Zauberer Merlin bis hin zu den verschiedenen chemischen Signaturen mikroskopisch kleiner Felsstücke. Durch die Kombination innovativer 3D-Scans mit traditioneller archäologischer Feldforschung und neuartigen Laboranalysen entdeckten die Forscher den Ursprung der Steine. Höchstwahrscheinlich wurden sie bereits 400 Jahre vor ihrer Aufstellung in Stonehenge abgebaut. Für die Archäologen bedeutete es ein jahrelanges Unterfangen, dem Rätsel von Stonehenge auf die Spur zu kommen. Durch ihre Ergebnisse ergeben sich weitere, neue Ansätze für die Erforschung des Monuments, das zum Weltkulturerbe zählt.
Das Konzert der Tschechischen Philharmonie zum Andenken an die Samtene Revolution 1989 feiert Demokratie, Freiheit und Gewaltlosigkeit. Die musikalische Leitung des Konzerts übernimmt Jakub Hrusa. Der 40-Jährige ist Erster Gastdirigent der Tschechischen Philharmonie und ein Shootingstar unter den internationalen Dirigenten. Sein Anliegen für dieses Konzert ist es, an politisch und gesellschaftlich wichtige Momente mit bester Musik zu erinnern. Ganz bewusst hat er mit dem Orchester die Programmzusammenstellung so gewählt, dass sowohl Tschechien selbst als auch andere ehemals kommunistische Staaten, wie Polen und Russland, einbezogen werden. So erklingt der 1. Satz des 2. Klavierkonzertes von Sergei Rachmaninow, interpretiert vom tschechischen Solisten des Abends, Lukás Vondrácek. Er gilt mit seiner großen Virtuosität und Spielfreude als ein Experte für die technisch und musikalisch anspruchsvollen Klavierkonzerte Sergei Rachmaninows. Seit er mit diesem Repertoire den Brüsseler Königin-Elisabeth-Wettbewerb gewann, zählt Lukás Vondrácek seit Jahren zu den erfolgreichsten Klassikkünstlern der jüngeren Generation. Außerdem steht das Konzert für Orchester des polnischen Komponisten Witold Lutoslawski auf dem Programm. In den 1950ern komponiert, sollte das Werk aufrütteln in der damaligen kommunistischen Diktatur. Abgerundet wird das Konzert von Leos Janáceks Suite für Orchester. Mit ihrem volkstümlichen Charakter und ihrer leichten Anmutung unterstreicht sie den Gedanken von Freiheit und Gemeinsamkeit.
Eine Gruppe von Schauspielerinnen betritt die Bühne. Sie stellen die Regierung eines fiktiven Landes dar, die entscheiden muss, wie man angesichts der akuten Gefahr für die Welt zu handeln hat. Dabei beraten sie sich mit Expertinnen, die auch im realen Leben Wissenschaftlerinnen, Politikerinnen und Aktivistinnen sind. Es gilt, die Klimakatastrophe und einen Nuklearkrieg zu verhindern. Doch je länger das Gespräch dauert, desto komplexer wird die Situation. Die Lösung könnte so einfach sein, doch wer macht den ersten Schritt? Die Frauen wissen, dass sie das Schicksal von Millionen von Menschen in ihren Händen halten und ihre Entscheidung unumkehrbar sein wird. Sie müssen also bedacht handeln, denn ihr Ziel ist es, den Krieg zu verhindern. Dabei setzt die weibliche Regierung auf eine feministische Strategie, die versucht, die Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft zu berücksichtigen. Die Kunst-Performance spielt auf Stanley Kubricks Film "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" (1964) an. Doch die Autorin und Regisseurin Yael Bartana kehrt in ihrem Film alles um: Der Kriegsraum voller Männer ist nun ein Friedensraum voller Frauen. Und während in "Dr. Seltsam" Männer die Welt zerstören, versuchen jetzt Frauen sie zu retten. Das Filmmaterial wurde bei Live-Performances in Aarhus, Berlin und Philadelphia aufgenommen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.