Die erste Folge der vierteiligen Dokumentationsreihe "Britische Inselwelten" führt zu den Farne-Inseln vor der Küste von Northumberland. Die Heimat zahlreicher Robben und Seevögel gehörte einst zu den bedeutendsten Zentren des frühen Christentums in Großbritannien und diente Mönchen über 1.500 Jahre als Rückzugsort. Im Jahr 793 fand die Ruhe der "heiligen Inseln" durch einen brutalen Wikingerüberfall ein jähes Ende. Der Angriff verbreitete in ganz Großbritannien Angst und Schrecken und markierte den Beginn der Wikingerzeit in Europa: Die folgenden drei Jahrhunderte waren von Raubzügen durch "ungläubige" Nordvölker geprägt. Weiter im Norden liegt Bass Rock, eine kleine Insel, auf der sich die Ruinen einer Burg befinden, die einst als Kerker für die strengsten Haftstrafen des Landes diente. Heute lebt auf der Insel die größte Basstölpelkolonie der Welt. Tierschützer beobachten die Vögel auf der Fischjagd beim Stoßtauchen. Auf den Shetland-Inseln stehen die Überreste der prähistorischen Siedlung Jarlshof. Hier lebt die Wikingertradition unter anderem einmal im Jahr in einem beeindruckenden Feuerfest fort. Auf der nördlichsten Inselgruppe Großbritanniens leben die weltberühmten Shetlandponys, Otter und Schwerterwale. Ein weiteres Highlight sind alte, "Brochs" genannte Steintürme. Anschließend geht es weiter zu Fair Isle, der entlegensten bewohnten britischen Insel. Auf den Orkney-Inseln warten schließlich die Ruinen von Skara Brae, spektakuläre Menhir-Kreise und Schiffswracks einer deutschen Hochseeflotte, die im Ersten Weltkrieg versenkt wurde.
Kushti ist eine traditionelle indische Form des Ringens, deren Ursprung auf das 5. Jahrhundert zurückgeht. Anders als beim modernen Wrestling wird nicht auf Matten, sondern auf einem speziell zubereiteten Sandboden gekämpft. Um erfolgreich zu sein, haben sich die Kushti Kämpfer einem asketischen Leben verschrieben: täglich mehrere Stunden hartes Training, zudem kein Alkohol, keine Drogen, kein Sex und gesunde Ernährung. Ringen hat in Indien, besonders auf dem Land, einen hohen Stellenwert. Viele Sportler verlassen ihre Heimat und ziehen in die Großstädte in der Hoffnung, sich dort ein besseres Leben aufzubauen. Der indische Staat ist an den disziplinierten und gut durchtrainierten Kushti-Kämpfern interessiert, doch die wenigen Arbeitsplätze sind hart umkämpft. Nur wer bei wichtigen Turnieren Siege vorweisen kann, hat gute Chancen bei der Bewerbung. Für den 31-jährigen Nilesh Madale ist daher jeder Wettkampf ein Schritt in Richtung seines Traumjobs als Polizist. In Kürze findet wieder ein wichtiges Turnier statt. Diesmal sogar in seinem Heimatdorf, vor den Augen seiner Familie. Eine doppelte Herausforderung für Milesh. Gerade für die Jüngeren ist er ein Vorbild, dem sie nacheifern. Denn Kushti, jahrelang beinahe in Vergessenheit geraten und von dem westlichen Ringen auf Matten verdrängt, erlebt eine Wiedergeburt. Das Besondere daran: Auch Frauen öffnen sich langsam diesem Sport, der traditionell Männern vorbehalten war. Ein Beispiel dafür ist Shivani, die Tochter von Nileshs Trainer. Auch sie bereitet sich auf Wettkämpfe vor. Während Shivani jedoch erst am Anfang einer professionellen Karriere steht, zählt für Nilesh jeder Tag und jeder Sieg.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Sardinen, der Leckerbissen aus Lissabon (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
(1): Carl Theodor Dreyers mystisches Dänemark (2): Panama: Im Reich der Perlentaucher (3): Spanien: Uxues und Gentzanes paniertes Gemüse der Saison (4): Berlin: Die Rache der Armenier
(1): Harlem, der literarische Kokon von James Baldwin (2): Neukaledonien: Das erzwungene Exil der Algerier (3): Spanien: Elenas Garnelensuppe (4): Bretagne: Als Mona Lisa auf Reisen ging
Die Dokumentation entführt in die Wildnis Montanas, wo ein Pumaweibchen versucht ihren Nachwuchs durchzubringen, dem kalten Winter und den extremen klimatischen Bedingungen der Rocky Mountains zu trotzen. Die Natur in den nördlichen Rocky Mountains hat sich im Laufe der Zeit grundlegend verändert. Heute existieren hier Wildnis und Zivilisation nebeneinander. Eine Bewohnerin dieser neuen Welt ist eine scheue Pumamutter, die ihre drei Jungen großziehen muss. In die einst wilde Landschaft fügen sich heute Straßen und Häuser, verlassene Gebäude und Telefonzellen prägen die Landschaft, Kühe nehmen den Platz der wilden Büffel ein, Zäune unterbrechen das einst offene Tal und Straßen haben die Tiere gezwungen, ihre Routen in die Winterquartiere zu ändern. Wer in dieser veränderten Umwelt überleben möchte, muss sich anpassen. Die Dokumentation verfolgt, wie eine Pumamutter trotz allen Widrigkeiten jedes Hindernis zu ihrem Vorteil nutzt, um ihre Jungen durch einen harten Winter zu bringen. Geschickt nutzt die Jägerin die Veränderungen ihrer Umwelt, um die Oberhand zu gewinnen. Während die Menschen die Berglöwen inmitten ihrer Häuser und Gärten kaum wahrnehmen, sind sich die anderen Tiere ihrer Gegenwart sehr wohl bewusst. Ängstlich und angespannt beobachten sie die Gegend, voller Furcht, die Raubkatze könnte plötzlich im hohen Gras oder hinter einem Baum auftauchen. Nicht umsonst heißt es in Montana: Einen Berglöwen siehst du nur, wenn er es will! Umso faszinierender sind die Aufnahmen, für die das Filmteam zwei Jahre lang die Berglöwen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtete.
Der Winter hat das Gebirgstal, in dem die Raubkatze mit ihren drei Jungen lebt, fest im Griff. Ein Mantel des Schweigens hat sich über die majestätische Landschaft gebreitet: Die Singvögel sind in den Süden geflogen, nur ein paar Gras- und Aasfresser sind noch hiergeblieben und natürlich die Menschen mit ihren Häusern, Straßen und Autos. Nachts zieht die Familie los, um zu fressen. Dazu führt die Mutter führt ihre Jungen zu der Beute, die sie zuvor gerissen hat. Doch diese Ausflüge sind nicht ungefährlich. Die Pumamutter hält ständig Ausschau nach Wölfen, Bären oder anderen Berglöwen, die eine Gefahr für ihre Jungen darstellen. Während der Nachwuchs lernt, wie man in der Wildnis überlebt, stellen Natur und Mensch die Raubkatze mit ihren Jungen vor schwere Herausforderungen: Ein großer Berglöwe hat die Familie gewittert. Männliche Pumas haben ausgedehntere Jagdgebiete als die Weibchen und dringen manchmal in deren Reviere ein, um deren Jungtiere zu töten und sich dann mit der Mutter zu paaren. Das Pumaweibchen legt eine strategische Fährte, um den feindlich gesinnten Löwen von ihrer Höhle wegzuführen. Sie muss sich weit entfernen, damit ihre Jungen in Sicherheit sind. Doch es vergeht viel Zeit bis die Puma-Mutter zurückkehren kann, und eines der Kleinen wird von Ungeduld und Hunger übermannt. Es macht sich schließlich auf die Suche nach seiner Mutter, während seine beiden Geschwister in der Höhle zurückbleiben. Wird das Pumaweibchen das Junge wiederfinden? Kurz vor dem Sommer bereitet sich die Familie darauf vor, ihre Höhle zu verlassen, denn es ist an der Zeit, den Hirschrudeln in ihre Sommerreviere zu folgen.
Die alleinerziehende Mutter Federica Agüero hatte einst die Idee, 22 Frauen mit unterschiedlichen, oft tragischen Lebensgeschichten, zusammenzubringen. Sie alle besitzen einen kleinen Weinberg, geerbt von ihren Vorfahren oder geschiedenen Ehemännern. Doch nur in der Gruppe war es den Frauen möglich, endlich einen eigenen Wein zu produzieren und auf den Markt zu bringen. Wein in der Wüstenregion Mendozas zu produzieren, ist nicht einfach. Es bedarf größerer Investitionen, eines ausgeklügelten Wassersystems, und auch das extreme Wetter stellt hohe Anforderungen an die Traubenbearbeitung. In Mendoza wird ihr Wein in Restaurants und Weinläden verkauft, auch Buenos Aires hat er bereits erreicht. Doch es bleibt der Traum vom Interesse aus dem Ausland - dafür allerdings muss die Weinproduktion stabiler werden. Eine bekannte argentinische Werbedesignerin hat das Etikett für "Apasionadas" entworfen. Es steht für das, was die Frauen darstellen wollen: Leidenschaft, Stärke und die unverwüstliche Liebe zu den Weinbergen.
Bürgermeister Giulio Rinaldo hat Großes vor, ihn treibt eine Vision: Durch Kultur und Bildung will er sein Dorf Elva wieder beleben. Ein Museum, eine Sternwarte und eine Schule für Viehzucht sollen entstehen. Vom Start 2022 weg ist ein Team von ARTE Re: dabei und begleitet den Bürgermeister und seine Projekte zwei Jahre lang. Bereits zu Beginn kommt es zu Verzögerungen, die Anträge und Genehmigungsverfahren sind aufwendig und Rinaldo hat nur zwei Mitarbeiter. Die gesamten Bauarbeiten müssen bis 2026 abgeschlossen sein, sonst wird die Gemeinde ein Teil der Gelder nicht erhalten. Bauen kann man in Elva aber nur von März bis Oktober, danach ist die Witterung dafür zu schlecht. Das Vorhaben wird zu einem Rennen gegen die Zeit. Bürgermeister Rinaldo braucht die Unterstützung der ganzen Gemeinde. Doch die tut sich schwer. Dazu kommt: Eine funktionierende Straße in die größeren Nachbarorte gibt es nicht. Die EU-Gelder dürfen für eine vollständige Sanierung nicht eingesetzt werden. Die Einwohnerin Lucia würde sich über den Zuzug junger Menschen freuen und unterstützt den Millionen-Traum des Bürgermeisters. Die Köchin ist vor neun Jahren als letzte in den Ort gezogen und hat in Elva ihren Lebenspartner gefunden. Doch Lucia hat ein Problem, denn sie sucht eine Wohnung für sich und ihren Freund. In Elva gibt es aber kaum Mietwohnungen und auch die Bauprojekte des Bürgermeisters haben dafür keinen Platz vorgesehen. Giulio Rinaldo gerät zunehmend unter Druck, denn trotz erster Baumaßnahmen steigt die Skepsis der Ortsansässigen mehr und mehr.
Waldküche ist mehr als ein kulinarischer Trend: In manchen Gebieten Europas kommt auf den Tisch, was im Wald wächst. Denn er steckt voller Aromen und hält viel mehr bereit als Pilze und Beeren. Der Wald ist eine riesige Vorratskammer aus Wildpflanzen, Blättern, Nadeln, Moosen, Tannenzapfen, Wurzeln, Blüten und vielem mehr. Im Kleinwalsertal zum Beispiel gibt es im Frühjahr frische Fichtenspitzen zu essen - würzig oder süß - Waldheidelbeerküchlein, Pasta mit Buchen- und Birkensprossen oder Rehkeule mit Fichtenhonig. Das Kleinwalsertal liegt im Nordwesten Österreichs, im Bundesland Vorarlberg. Es ist ein schmales Hochtal mit 5.000 Einwohnern, das nur über eine Straße aus Deutschland kommend zu erreichen ist.
(1): Thomas Bernhards ungeschminktes Österreich (2): Makedonien: Im Land der Arravanis (3): Chile: Panchitas Mais-Hackfleisch-Auflauf (4): Atlantic City: Die tauchenden Pferde vom Steel Pier
(1): Tchalé Figueira: Der expressive Ausdruck der Kapverden (2): Vulkane auf den Kapverden: Gefährlich und fruchtbar (3): Inês' Fischragout mit Kokosmilch (4): Auf den Kapverdischen Inseln verspätet sich die Weltreise
Konzertpianist Hannes Westhoff wird 70. Dies ist für seine zweite Ehefrau Anne der Anlass, die Familie endlich wieder in der Familienvilla zusammenzubringen. Eingeladen sind nicht nur Hannes' Söhne Max, Frederik und Gregor, sondern auch deren Mutter Renate aus Paris. Es zeigt sich schnell, dass in dieser Familie kaum etwas im Reinen ist und alle unter der Tyrannei und dem Zynismus des Jubilars zu leiden hatten. Doch Anne versucht, diesen Umstand durch fortgesetzte Herzlichkeit zu überdecken. Allerdings kann auch sie nicht verhindern, dass bereits beim Abendessen die Situation eskaliert, als Hannes, der mit Frederiks Homosexualität nicht zurechtkommt, dessen Freund Vincent durch eine hämische Bemerkung brüskiert. Trotz heftiger Diskussionen und weiterer Beleidigungen erscheint die Familie am nächsten Morgen, um dem Vater zu gratulieren. Während die Gäste eintrudeln, entfacht erneut ein heftiger Streit zwischen Hannes und Frederik, im Verlauf dessen der Sohn die wertvollen Partituren seines Vaters in Brand setzt. Doch das Fest soll fortgeführt werden wie geplant, und so hält Max, ein erfolgreicher Journalist, die Geburtstagsrede auf seinen Vater - eine schonungslose Ansprache, vor deren Ende er ohnmächtig zusammenbricht. Im Krankenhaus erfahren die Westhoffs, dass Max todkrank ist und zu Hause sterben will. Hannes lehnt den Wunsch zunächst ab, bis er begreift, dass er nur noch dies für seinen Sohn tun kann.
Idyllisch und friedlich - so scheint das Leben in der Auvergne in Frankreich. Seit etwa 10.000 Jahren sind hier die Vulkane erloschen, doch in ihnen schlummern noch immer Geheimnisse. Diesen will Arnaud Guérin zusammen mit dem Vulkanforscher Pierre Boivin auf den Grund gehen. Zuerst geht es die Luft: An Bord eines Heißluftballons fliegen sie über die prächtige Vulkankette Chaîne des Puys. Vor mehr als 8.600 Jahren brach hier zum letzten Mal ein Vulkan aus - doch vielleicht brodelt es hier inzwischen wieder: Kürzlich wurden bedeutende Magmavorräte in der Tiefe entdeckt, die einen erneuten Ausbruch denkbar machen. Die nächste Station auf der Reise führt Arnaud in das Bergmassiv Monts Dore, in dem sich ein sagenumwobener Kratersee befindet: der Lac Pavin. Aufgrund seiner vulkanischen Aktivitäten galt er früher als verflucht. Von der Luft übers Wasser geht es nun unter die Erde: Arnaud und Pierre lassen sich mehr als 25 Meter in die Tiefe der Grotte Creux de Soucy abseilen. Dort unten können sie die vulkanische Geschichte der Umgebung nachzeichnen. Pierre ist sich sicher, es wird einen neuen Ausbruch geben, die Frage ist nur wann. Auch heute schon birgt das erloschene Vulkangebiet Risiken: Arnaud wagt sich in die Grotte du Chien, in der eine hohe Kohlendioxidkonzentration herrscht. Auf Kopfhöhe besteht keine Gefahr, doch am Boden würde man bereits nach einer Viertelstunde ersticken. Weniger gefährlich, dafür umso schöner ist die Felskirche Saint-Michel d'Aiguilhe, die auf einem Vulkanschlot in 90 Metern Höhe thront. Die Idylle der Auvergne lässt vergessen, dass die Feuerriesen nur schlafen - jederzeit könnten sie wieder erwachen.
Verschmutzung, Überfischung, Übersäuerung: Der Zustand der Meere ist alles andere als erfreulich - doch den Kopffüßern geht es prächtig. Was macht Sepien, Kalmare und Kraken neuerdings so erfolgreich? Während die teils vom Menschen verursachten Umweltveränderungen bei anderen Arten zum Aussterben führten, konnten sich die wirbellosen Weichtiere anpassen und sogar vermehren. Heute sind sie sowohl in der Tiefsee, als auch in tropischen Küstengewässern heimisch. Zwar leben sie nur ein bis zwei Jahre, doch sie produzieren viele Eier und haben eine relativ geringe Sterblichkeitsrate. Die Kopffüßer sind als geschickte und schnelle Beutegreifer bekannt. Zudem profitieren die erstaunlich anpassungsfähigen Tiere von der Überfischung der Meere und dem daraus resultierenden Rückgang ihrer Fressfeinde. Von Kalifornien über die Philippinen bis Australien erkundete das Filmteam drei Jahre lang die Welt der Kopffüßer. In beeindruckenden Aufnahmen mit Unterwasserkamera und Spezialausrüstung porträtiert es einige dieser faszinierenden Weichtiere und fängt dabei mitunter spektakuläre Verhaltensweisen ein. Weil viele Kopffüßer in sehr entlegenen Gebieten vorkommen, ist nur wenig über sie bekannt. Mit Makro-Objektiven entstandene Aufnahmen geben nun Einblick in die Welt der kleineren Spezies sowie der Larven von größeren Arten und veranschaulichen die besondere Physiologie dieser Tiere, die nach Belieben ihre Gestalt und ihre Farbe wechseln können. Dies spielt unter anderem bei der Tarnung, Warnung und beim Paarungsverhalten eine wichtige Rolle.
Der Amazonas-Regenwald macht nur noch wenige Prozent der Erdoberfläche aus. Dennoch ist hier noch immer rund die Hälfte aller terrestrischen Arten beheimatet. Der Naturforscher, Entdecker, Autor und Filmemacher Paul Rosolie beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Amazonasgebiet und seiner vielfältigen Flora und Fauna. Er konzentriert sich dabei auf die Region Madre de Dios in Peru, durch die der Río Las Piedras fließt. Der etwa 850 Kilometer lange Fluss spielt eine zentrale Rolle im ökologischen System der Region und ist ein wichtiges Refugium für bedrohte Arten. Mit "Junglekeepers Peru" hat Paul Rosoli eine Organisation ins Leben gerufen, die sich für die Erhaltung der Lebensräume im Urwald einsetzt. Denn auch in Peru ist der Regenwald durch Abholzung, Rodung und illegalen Goldabbau bedroht. In der Dokumentation reist Paul Rosolie an bislang unberührte Orte und trifft dabei auf Menschen aus der Region. Bei seiner Sensibilisierungsarbeit für den Schutz des Urwaldes nutzt er das Wissen, das ihm seine indigenen Lehrer über Jahre hinweg vermittelt haben.
Einen Steinwurf von Manhattan entfernt leben Hunderte Silberreiher auf einer verlassenen Insel. New York ist nicht nur eine Millionenstadt, die wie Venedig oder Hongkong auf Inseln erbaut worden ist, sondern auch ein faszinierendes Naturgebiet, ein Archipel. Pelham Bay, dreimal so groß wie der Central Park, ist der größte Park New Yorks. Hier verbinden sich Mischwald, Marschland und rund 20 Kilometer Küstenlandschaft zu einem einzigartigen Biotop. Durch das Unterholz des Naturschutzgebiets streift eine große Zahl von Hirschen, Waschbären und sogar Koyoten. Das Betreten der im East River gelegenen Inseln North Brother Island und South Brother Island ist normalerweise streng verboten - nicht nur zum Schutz der Tiere. Und auf Swinburne Island, einer künstlichen Insel, die der Verrazzano-Brücke vorgelagert ist, lebt eine Kormorankolonie. Bis 1920 mussten hier die Einwanderer aus Europa in Quarantäne warten, bis sie ins Land durften. Heute sind die alten Ruinen ein Vogelparadies. Immer wenn der Mensch Raum aufgibt, kehrt die Natur zurück. Sogar auf der größten Mülldeponie der USA, die so groß ist, dass Astronauten sie aus dem All fotografieren konnten. Nachdem die Deponie auf Staten Island im Jahr 2001 ihre Türen schloss, wurde sie versiegelt und es entstand der Freshkills Park - eine Graslandschaft mitten in der Stadt und ein Vorbild für andere Städte, was aus Müllkippen werden kann. Und selbst in der Bronx, dem einzigen Festlandstadtteil New Yorks, finden Tiere heute wieder einen Lebensraum. Im Winter sonnen sich dort Robben, während im Central Park die Schneeeulen auf Rattenjagd gehen.
Die weltbekannten Niagarafälle an der Grenze zwischen Kanada und den USA sind nicht nur eine schöne Naturkonstellation, sie sind auch Lebensraum vieler Arten. Hier jagen winzige Spitzmäuse in eiskalten Flüssen, ziehen spektakuläre Vogelschwärme über die donnernden Wasserfälle, stöbern Schneeeulen ihre Beute in Eisritzen auf und treten prähistorisch anmutende Schnappschildkröten ihre gefährlichen Wanderungen über Land an. Die Welt der Niagarafälle ist von berauschender Schönheit und ihre Erhaltung stellt eine große ökologische Herausforderung dar. Die Niagarafälle bestehen aus drei Wasserfällen des Niagara-Flusses, der den Eriesee mit dem Ontariosee verbindet und von vier der fünf Großen Seen gespeist wird. Der Fluss ist die Lebensader des flächenmäßig größten Süßwasserseensystems der Erde. Die Wasserfälle sind nicht besonders hoch (57 Meter), dafür aber sehr breit. Mit einem Wasserdurchfluss von mehr als 2.800 m³/s halten sie den Rekord in Nordamerika. Sie entstanden vor etwa 30.000 bis 50.000 Jahren am Ende der letzten Kaltzeit, in Nordamerika als Wisconsin-Eiszeit bezeichnet. Ein bedeutender Teil des Wassers der Großen Seen stammt noch aus dieser Zeit, ist also gewissermaßen "fossiles Wasser", denn weniger als ein Prozent des Volumens erneuert sich jährlich. In der Dokumentation erläutern Forschende wie dieses komplexe Ökosystem aus Felsen und Wasser funktioniert und bieten tiefe Einblicke in seine Rolle als Lebensraum.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Der verheerende Krieg in Bosnien und Herzegowina ist schon fast 30 Jahre zu Ende. Trotzdem sind die Ressentiments der unterschiedlichen Volksgruppen, Bosniaken, Serben und Kroaten, immer noch tief. Das Land ist gespalten, Gräueltaten aus dem Krieg werden totgeschwiegen oder verdrängt. Versöhnung scheint schwierig bis unmöglich. Doch es gibt junge Friedensaktivisten, die versuchen, das zu ändern. Sie stellen vor ehemaligen Folterlagern Schilder auf, um die Orte bekannt zu machen. Und, fast noch wichtiger: Sie laden Veteranen und Häftlinge aller ehemaligen Kriegsgegner ein und besuchen mit ihnen diese Orte. Dort erzählen sich die ehemaligen Erzfeinde ihre bewegenden Geschichten. Dabei kommt es zu echten Versöhnungsprozessen. Erste zaghafte Versöhnung gibt es auch in Spanien. Das Land hat Jahrzehnte unter den brutalen Attentaten der baskischen Terrororganisation ETA gelitten. Der Staat reagierte darauf oft selbst mit skrupelloser Gewalt. Jetzt, wo es die ETA nicht mehr gibt, finden auch hier erste Annäherungen zwischen Opfern und Tätern statt. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit finden sogenannte restaurative Gespräche statt. Wichtige Akteure beim Versöhnungsprozess: ein Opfer, dass das größte ETA-Attentat überlebte und die Schwester eines mutmaßlichen ETA-Sympathisanten, der von einer spanischen Geheimpolizei getötet wurde.
Mirko Talhammer, Mitte 30, ehrgeizig und selbstüberzeugt, geht völlig in seinem Job auf: Dank windiger Praktiken ist er zum Star-Verkäufer der Firma aufgestiegen. Doch droht sein Schneeballsystem aufzufliegen. Mirko braucht schnell sehr viel Geld, wenn er nicht alles verlieren will, was er sich aufgebaut hat. Als wäre das nicht genug, stehen plötzlich auch noch zwei zwielichtige Gestalten in seinem Versicherungsbüro: Träumchen und Schmied, zwei Schrottis aus Mirkos Heimat. Sie sind gekommen, um den verlorenen Sohn nach Hause zu holen - auf den Schrottplatz seines Vaters Fiete. Unversehens findet sich Mirko mit blutiger Nase auf dem Bock eines Lasters wieder, der ihn in die Heimat zurücktransportiert. Er erfährt, dass sein Vater Fiete gestorben ist und ihm den Schrottplatz hinterlassen hat - zusammen mit seinem jüngeren Bruder Letscho, der immer noch stinksauer ist, dass Mirko die Familie im Stich gelassen hat. Dieser will so schnell wie möglich wieder weg. Doch tritt nach Fietes Beerdigung der Unternehmer Wolfgang Kercher an ihn heran, der schon lange scharf auf den Schrottplatz der Talhammers ist. Er macht Mirko ein Angebot, das der in seiner prekären Lage nicht ablehnen kann. Nun muss er nur noch Letscho zum Verkauf überreden, der davon nichts wissen will: "Lieber tot als Sklave!", lautet seine Devise. Weil Mirko auf keinen Fall mit leeren Händen nach Hause fahren will, quartiert er sich erst mal in Fietes altem Büro ein. Dort fallen ihm einige Zeichen auf, die sein Vater in einen Bilderrahmen geschnitzt hat. Mirko, im tiefsten Inneren immer noch ein Schrotti, weiß die Gaunerzinken zu entschlüsseln und findet heraus, was die Sippe plant: einen Zugraub! Luzi, die den ganzen Laden zusammenhält, weiht ihn in den genauen Plan ein ...
1985 sorgte der erste Teil von "Zurück in die Zukunft" für Rekordumsätze an der Kinokasse. Heute ist die Trilogie Kult. Ein Erfolg, den kaum einer erwartet hatte: Das Drehbuch wurde seinerzeit über 40-mal abgelehnt, der erste Hauptdarsteller nach wenigen Tagen gefeuert und die Dreharbeiten im Akkordtempo absolviert. Für "Zurück in die Zukunft - Wie ein Film zeitlos wurde" besuchten Olivier Bonnard und Nathalie Amsellem die Drehorte und sprachen mit den Menschen, die damals an dem Film mitwirkten: Zu Wort kommen Darsteller, Autoren, Kulissenbauer - und sogar die Interpreten des Kultsongs "The Power of Love"! Die Dokumentation versteht sich nicht nur als Making-of, sondern enthüllt auch neue Facetten des Streifens, den man längst auswendig zu kennen glaubte. Unter dem Deckmantel einer familientauglichen Science-Fiction beschäftigt sich "Zurück in die Zukunft" mit Themen wie Rassentrennung, Sexismus und soziale Ungleichheit. Steckt hinter der Botschaft, dass nichts unmöglich sei - wer will, legt sich sogar eine neue Familie zu -, ein Loblied an den American Dream? Oder kritisiert der Film damit die Auswüchse des kapitalistischen Amerika wenige Jahrzehnte vor dem Triumph des Trumpismus? In "Zurück in die Zukunft - Wie ein Film zeitlos wurde" offenbaren die damaligen Mitwirkenden ihre eigene Version dieser Erfolgsstory und erklären, warum der Film auch heute noch auf Resonanz stößt.
Richard Fleischer traf in vielerlei Hinsicht den Nagel auf den Kopf: Er widersprach der gesellschaftlichen Euphorie der späten 1960er Jahre massiv und erkannte, dass der Umweltschutz in den folgenden Jahrzehnten eine zentrale Rolle spielen würde. Vor allem aber verknüpfte der Regisseur die Umweltproblematik mit der Frage der sozialen Ungleichheit, was "... Jahr 2022 ... die überleben wollen" auch zu einem wichtigen politischen Film macht. Eine Szene der Dokumentation beginnt in einer apokalyptischen Landschaft - der sogenannten Cancer Alley, einem 140 Kilometer langen, dicht mit petrochemischen Industrieunternehmen bestandenen Streifen zwischen New Orleans und Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana. Die Gegend sieht aus, als hätte Fleischer sie einst als Drehort gewählt. Die hier lebenden Menschen besitzen gegenüber dem nationalen Durchschnitt ein um 50 Prozent höheres Risiko, an Krebs zu erkranken. Robert Taylor, einer der Protagonisten, drückt es so aus: "Wir werden nicht mehr gebraucht." Nicht mehr gebraucht von den großen Unternehmen und einigen mächtigen Volksvertretern, die ihnen nahestehen. Nicht mehr gebraucht von allen, die das System am Laufen halten und davon profitieren, während der Rest der Bevölkerung versucht, in einer Welt zu überleben, die kurz vor dem Kollaps steht. 2022 ist jetzt. Gibt es noch eine Chance?
Am 1999 revolutionierte Moby mit der Veröffentlichung seines fünften Albums "Play" die Welt der elektronischen Musik. Mit mehr als 12 Millionen verkauften Exemplaren weltweit und zahllosen Zitaten in Film und Fernsehen wurde das Werk zum Soundtrack einer ganzen Generation. Nach einer Auszeit von über zehn Jahren begibt sich Moby noch einmal auf Europatournee, um das Play-Jubiläum gebührend zu feiern - und Geld für den Tierschutz zu sammeln, denn der bekennende Veganer spendet sämtliche Toureinnahmen an Tierschutzorganisationen. Bei dem einzigen aufgezeichneten Konzert am 21. September lässt es der Gitarrist, DJ und Komponist auf der Bühne des Sportpaleis Antwerpen noch einmal ordentlich krachen - sehr zur Freude seiner alten und neuen Fans. In einem hypnotischen Setup performt der Künstler sämtliche Hits von Play, aber auch Titel aus anderen Alben wie "Go" (aus Moby) oder "Lift Me Up" (aus Hotel).
Die 20-jährige Laura will beim Präsidium einer kleinen bretonischen Hafenstadt eine Anzeige wegen Vergewaltigung gegen den frisch ernannten Minister Quentin Le Bars aufgeben. Die Beamten reagieren jedoch skeptisch auf ihre Anschuldigungen gegen den Politiker. Laura lässt sich nicht entmutigen und beginnt zu erzählen, wie es zu den Übergriffen gekommen ist. Rückblick: Nachdem sie erfolglos in Paris ihr Glück versucht hat, ist Laura wieder bei ihrem Vater Max untergekommen, einem ehemaligen Box-Champion, der in einem kleinen Haus direkt am Meer wohnt. Dieser arbeitet seit einigen Jahren als Chauffeur für den örtlichen Bürgermeister Quentin Le Bars, den er um Hilfe bei der Suche nach einer Wohnung für Laura bittet. Der 48-jährige Bürgermeister verspricht, sich darum zu kümmern. Kurz darauf hat Laura einen Termin mit ihm in seinem Büro. Schon das erste Aufeinandertreffen bereitet Laura ein mulmiges Gefühl. Der Bürgermeister kommt ihr auffällig nah - Laura hat das Gefühl, sie wird von ihm mit Blicken ausgezogen. Aber sie nimmt es hin. Er ist ein mächtiger Mann. Vielleicht ist es so üblich. Quentin organisiert ihr alsbald im nahe gelegenen Casino eine Wohnung und eine Arbeitsstelle als Barkeeperin. Die Wohnung gefällt Laura sehr - und auch da sie keine andere Option hat, sagt sie zu. Bereits am nächsten Tag wird der hohe Preis für die Gefälligkeit des Bürgermeisters offenbar: Der erste Übergriff findet statt. Von nun an besucht der Bürgermeister sie regelmäßig in ihrer Wohnung. Laura geht es von Tag zu Tag schlechter. Auf der Arbeit wird ihre Verfassung wahrgenommen, doch niemand sagt etwas. Alle sehen weg. Ihr Vater kriegt davon nichts mit, er ist mit seinem bevorstehenden Comeback als Boxer beschäftigt. Schließlich macht Lauras Chefin Hélène, eine frühere Bekannte von Max, ihm gegenüber Andeutungen. Aber gibt es einen Ausweg für Vater und Tochter?
Der Kampf gegen die unbekannten Angreifer ist nicht gut ausgegangen für Ron: Schwer verletzt wird er von Lindi gepflegt. Doch auch ihr gesamtes Kräuterwissen reicht nicht aus, Ron schwebt in Lebensgefahr. Für Kim ist die Sache klar, sie beschließt, dass die Gruppe Hilfe holen muss. Doch das würde das Ende der Wilden Republik bedeuten und nicht alle Jugendlichen sind bereit, die hier gewonnene neue Freiheit aufzugeben. Lindi etwa will nicht zurück nach Hause: Dem völkisch-nationalen Frauenbild entsprechend war sie für die Versorgung ihrer Familie zuständig. Eine Welt außerhalb des Hofes gab es nicht. Doch dann lernte Lindi zufällig einen jungen Mann aus Afghanistan kennen und schnell stellten sich für sie grundsätzliche Fragen ... Im Tal läuft die polizeiliche Suche nach den Jugendlichen schleppend. Kurzerhand machen sich Lars und Rons Vater Albrecht eigenständig auf die Suche und stoßen in den Bergen auf zwei Unbekannte. Während die Gruppe Rons Transport ins Tal vorbereitet, sieht Lindi zunehmend ihre Existenz in Gefahr. Gemeinsam mit Justin bildet sie eine unheimliche Allianz ...
Vor dem Hintergrund des sich beschleunigenden Klimawandels erscheinen Wind- und Sonnenkraft mehr denn je als die Energiequellen der Zukunft. "Mit offenen Karten" zeigt, wie diese seit Jahrtausenden bekannten Ressourcen im 21. Jahrhundert genutzt werden. Von Indien über China und die USA bis nach Dänemark entstehen immer mehr Großprojekte rund um erneuerbare Energien. Das Ergebnis: Der Anteil von Wind- und Sonnenenergie am weltweiten Strommix ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Zudem sind die Kosten für Windkraftanlagen und Solarpanels deutlich gesunken - nicht zuletzt, weil China massiv in die Branche investiert. Das Reich der Mitte produziert günstiger als der Westen und exportiert seine Komponenten in die ganze Welt. Erneuerbare Energien sind für die ökologische Nachhaltigkeit unverzichtbar, werden aber zunehmend auch zu wirtschaftlichen und geopolitischen Machtfaktoren.
"Ein Frankreich ohne de Gaulle ist wie ein Schiff in Seenot" - zumindest laut dem General. Doch das sehen nicht alle so. In der Nationalversammlung werden Stimmen gegen de Gaulles Rückkehr laut. Die französische Politik bringt de Gaulle zu schierer Verzweiflung. Um sich von der politischen Lage Frankreichs abzulenken, geht er tauchen. Wenn man auf dem Festland keine Unterstützung mehr findet, muss man sich eben dem Meer zuwenden.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.