Die Frauen-EM 2025 auf TV.de
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TV Programm für ARTE am 20.07.2025

Zu Tisch 04:05

Zu Tisch: Aquitanien, Frankreich

Essen und Trinken

Der französische Teil des Baskenlands liegt in der Region Aquitanien und erstreckt sich entlang der Atlantikküste und der spanischen Grenze. Zahlreiche Regenfälle lassen die Landschaft am Fuß der Pyrenäen in kräftigem Grün erstrahlen - ein ideales Klima für Gorria-Chilischoten. Der Legende nach soll ein Seemann von Christoph Kolumbus die Chili-Samen aus Mexiko mit ins Baskenland gebracht haben. Seit 1650 werden sie hier angebaut und von Mitte August bis in den November hinein geerntet. Die Familie von Thierry Hiriart baut die Schoten schon seit vielen Generationen an und besitzt heute etwa 20.000 Pflanzen. Die Schoten werden zwei bis drei Wochen lang getrocknet, kommen dann für zwei Tage in einen Ofen und werden schließlich zu einem Chilipulver gemahlen, das bei Gourmetköchen über die Landesgrenzen hinweg bekannt ist: das Piment d'Espelette, benannt nach dem Dorf Espelette. Seit 2000 hat es eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Es ist milder als Cayennepfeffer, duftet nach reifen Tomaten und Paprika und besitzt eine dezente Grillnote. Sogar in Schokolade, Käse und Marmelade wird es verwendet - vor allem aber in der baskischen Küche. Thierrys Frau Marie-Laure verwendet statt Pfeffer lieber ihr Espelette-Chili zum Würzen ihrer Gerichte wie die Piperade, ein baskisches Omelett mit gebackenen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika, sowie für Chilindrón, ein Lammgericht. Auch ihre drei kleinen Kinder sind die milde Schärfe schon gewöhnt. Ihre Freundin Maritxu Amestoy verwendet das Chilipulver gerne auf ihren Grünkohlchips. Für ein gemeinsames Abendessen backen die Frauen gemeinsam einen baskischen Kuchen mit Cremefüllung für den Nachtisch.

Wie gut sind unsere Gene? 05:10

Wie gut sind unsere Gene?: Das Wunder menschlicher Anpassung

Dokumentation

Durch Evolution gelang es dem Menschen, sich immer wieder an die Umweltveränderungen anzupassen. Heutzutage geht es für uns schon lange nicht mehr ums Überleben der Stärkeren. Die Verfügbarkeit von Nahrung, die medizinischen Möglichkeiten und der Komfort der neuen Technik haben unsere Lebenserwartung in den letzten Jahrhunderten enorm gesteigert. Beeinflusst unser moderner Lebensstil auch unsere Evolution? Und findet heute noch eine genetische Selektion beim Menschen statt? Antworten auf diese Fragen sucht Evolutionsbiologe Jochen Wolf. In seiner Laborpraxis erforscht er die Anpassungsfähigkeit des Menschen: "Wenn man als Laie, 'Survival of the fittest' hört, denkt man, glaube ich, gern an körperliche Eigenschaften des Menschen. Das ist aber überhaupt nicht damit gemeint." Die Anthropologin Nina Jablonski beschäftigt sich in ihrer Forschung insbesondere mit der Entwicklung von Haut und Hautfarbe. Sie erklärt, welche Umweltfaktoren Evolution dazu geführt haben, dass Europäer heute eher hellhäutig sind, obwohl dunkle Haut viel besser vor Sonnenbrand schützt. Extremsportlerin Rosanna Buchauer bewältigt als Ultra-Trail-Läuferin Höhen von 4.000 Metern auf einer Strecke von 160 Kilometern. Christian Clot vom Human Adaption Institute versucht herauszufinden, ob es der menschliche Körper schafft, mit Hitze und Trockenheit klarzukommen. Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Anpassungsfähigkeit des Menschen an neue Lebensbedingungen, die durch den Klimawandel zu erwarten sind?

Künstliche Intelligenz 06:00

Künstliche Intelligenz: Haben Maschinen Gefühle?

Computer und Informatik

KI nimmt einen immer wichtigeren Platz in unserem Alltag ein, auch wenn die gesellschaftlichen Folgen schwer abzuschätzen sind. Bei Hightech geht es zudem um viel Geld. Es stellt sich also auch die Frage, ob all diese neuen Produkte und Anwendungen, die auf KI beruhen, wirklich zum Nutzen der Verbraucherinnen und Verbraucher sind. In Wien hat der Komponist Walter Werzowa mit Hilfe von KI eine von Beethoven nicht zu Ende komponierte Symphonie maschinell bis zum letzten Takt fertigrechnen lassen. In den USA lässt die Robotikforscherin Ayanna Howard Mensch und Computer zusammenarbeiten und versucht so, alltägliche Probleme zu lösen: Personalmangel, Wartezeiten, Mängel im Bereich der staatlichen Schulbildung, Komplikationen im Zusammenhang mit der Sozialversicherung usw. An der Tufts University in Boston wiederum wurde ein Mikroroboter namens "Xenobot" entwickelt, der die Ozeane von Mikroplastik befreien soll. Außerdem könnte er zu medizinischen Zwecken gezielt im menschlichen Körper eingesetzt werden. Hierzu wurden Stammzellen von Fröschen mit künstlicher Intelligenz gepaart. Der Roboter ist nicht größer als ein Sandkorn, komplett autonom und kann sich offenbar sogar selbst korrigieren. Was macht also den Menschen in Zeiten künstlicher Intelligenz aus? Und bis zu welchem Punkt ist die Vermenschlichung von Maschinen ethisch überhaupt vertretbar? Die Dokumentation berichtet über die rasanten Fortschritte der KI, die nur wenig bekannt sind. Hierzu wurden Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt befragt, die die jüngsten Innovationen und ihren Einfluss auf unsere Gesellschaft erläutern, zum Beispiel Geoffrey E. Hinton, Informatiker und Kognitionspsychologe am Computer Science Department der Universität Toronto, die Psychologieprofessorin Alison Gopnik oder auch Yoshua Bengio, Leiter des Montreal Institute for Learning Algorithms. Alle drei interessiert auch diese vermeintlich absurd klingende Frage: Haben Maschinen Gefühle?

Wie klingt der Urknall? - Botschaften vom Anfang des Universums 06:55

Wie klingt der Urknall? - Botschaften vom Anfang des Universums: Botschaften vom Anfang des Universums

Wissenschaft

Im September 2015 erlebt die Welt der Wissenschaft eine Sensation: Forschern in den USA gelingt es erstmals in der Geschichte der Physik, die Existenz von Gravitationswellen nachzuweisen. Ein Meilenstein. Denn dieser Nachweis eröffnet uns Menschen einen völlig neuen Blick auf unser Universum - vielleicht sogar auf die Geburt des Kosmos selbst, nichts Geringeres also als den Urknall. Gravitationswellen entstehen, wenn im Weltall etwas Gigantisches passiert: eine Sternenexplosion, die Verschmelzung von Neutronensternen oder von Schwarzen Löchern. Die Ereignisse sind so gewaltig, dass sie Wellen von immenser Energie freisetzen. Milliarden Jahre reisen diese Wellen durchs All, krümmen Zeit und Raum und erreichen mit etwas Glück schließlich auch die Erde. 2017 bekamen die amerikanischen Forscher für die erfolgreiche Messung einer Gravitationswelle den Nobelpreis. Die Dokumentation "Wie klingt der Urknall?" erzählt die Geschichte dieses Erfolgs. Sie unternimmt eine Entdeckungsreise in die Astrophysik und in die Geschichte der Gravitationswellenforschung. Angefangen bei Albert Einstein über die Gravitationswellendetektoren in den 60er Jahren bis hin zu jenen Messinstrumenten, die 2015 zum ersten Mal Gravitationswellen erfolgreich messen konnten. Die Dokumentation berichtet von der Leidenschaft und dem unermüdlichen Forschergeist der Pioniere auf dem Feld. Es geht um nichts weniger als das große Ganze und um die Chance, die Unendlichkeit, die für uns so unvorstellbar erscheint, ein bisschen besser zu verstehen.

Impulse 07:45

Impulse: Schwerkraft: Ganz schön anziehend!

Kindersendung

Der Mensch hat immer wieder versucht, sich über die Naturgesetze hinwegzusetzen. Schon die rätselhaften Megalithen aus prähistorischer Zeit bezeugen, was sich später, ob beim Pyramidenbau oder beim Aufstieg der ersten Heißluftballons, immer wieder bestätigte: Bereits unsere Vorfahren wussten, dass man beobachten und experimentieren muss, um die Welt zu verstehen. Heute sind die komplexen Mechanismen der Physik immer besser bekannt, und wir sind sogar in der Lage, die Anziehungskraft der Erde zu überwinden und den Weltraum zu erschließen. Diese Folge der Dokumentationsreihe "Impulse" blickt auf die großen Etappen der Erforschung der Schwerkraft und geht auf jene Wissenschaftler ein, die dafür "Impulse" setzten: Aristoteles, Ptolemäus, Kopernikus, Galilei, Newton und Einstein. Eine populärwissenschaftliche Reise ins Reich der Schwerkraft, der Geschwindigkeit und der Trägheit. "Impulse" hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaftsbegeisterung jener zu wecken, die sich stets für naturwissenschaftlich unbegabt gehalten haben. Die Dokumentationsreihe will an komplexe Themenbereiche wie Genetik, Strömungsmechanik, elektromagnetische Wellen, Mikrobiologie oder Quantenphysik heranführen und für sie begeistern. Und dann sage nochmal einer, Wissenschaft mache keinen Spaß!

ARTE Junior Das Magazin 08:10

ARTE Junior Das Magazin

Kindermagazin

42 - Die Antwort auf fast alles 08:25

42 - Die Antwort auf fast alles: Sollten wir mehr streiten?

Infomagazin

Nicht jeder Streit muss weltbewegend sein, aber oft fühlt er sich so an. Auch, wenn es nur um die Frage geht, ob Ananas auf die Pizza darf. Schon verlieren wir die Fassung und gehen in den Angriffs- oder Fluchtmodus. Warum ist das so? Die Forschung zeigt, dass wir gar nicht anders können: Streit stresst uns. Schon der kleinste Widerspruch kann unser Streitzentrum im Gehirn in Alarmbereitschaft versetzen, weiß Tali Sharot, Neurowissenschaftlerin an der University of London. Allerdings ist das nicht nur schlecht: "Gefühle im Streit sind ein Kompass, um zu erkennen, was uns wirklich wichtig ist", erklärt Psychologe Rune Miram von der Universität der Bundeswehr in München. Denn hinter kleinen Streitigkeiten im Alltag stecken oft tiefergehende Probleme. Um genau diese zu lösen, betont Hugo Mercier, Kognitionswissenschaftler am Pariser École normale supérieure, dass Streit für uns Menschen schon immer wichtig war. Denn nur so konnten wir Regeln für das Zusammenleben in der Gemeinschaft festlegen. Und ist auch die Demokratie am Ende nicht vor allem ein Regelwerk, um konstruktiv streiten zu können? Caja Thimm, Medienwissenschaftlerin an der Uni Bonn, warnt deshalb vor den Gefahren, wenn unsere Streitkultur, besonders im Internet, immer weiter verroht - wenn wir nur noch in den Austausch kommen, um uns gegenseitig zu beleidigen. Eine gute Lösung für die drängenden Fragen der Gegenwart finden wir eher, wenn wir viele Perspektiven und Argumente kennen. Herausfinden können wir das allerdings nur, wenn wir miteinander streiten. Und zwar richtig.

Unhappy 08:55

Unhappy: Vom Glück des Urlaubs

Dokumentation

Ronja von Rönne tut sich schwer mit dem Glück im Urlaub. Egal ob beim Camping oder am Hotelpool: Es klappt oft nicht so richtig mit der Erholung. Wie gelingt ein guter Urlaub, der maximal entspannt und das Wohlbefinden steigert? Antworten bekommt Ronja von Friederike Sandow, die viele Jahre als Flugbegleiterin gearbeitet, die ganze Welt bereist und dabei viel über das Urlaubmachen gelernt hat. Mit ihrer Mutter pflegt sie eine besondere Tradition: Jedes Jahr im Sommer fahren die beiden an den immergleichen Ort am Gardasee. Dort verbringt Ronja einen Tag mit ihr zwischen Strandliege und Aperitif. Wenn der Urlaub dazu dienen soll, Abstand zum Alltag zu gewinnen, muss man dafür zwangsläufig weit wegfahren oder kann man die Erholung auch in der eigenen Stadt finden? Johannes Bannert ist Chef-Concierge in einem Luxushotel in Berlin und damit ein professioneller Wunscherfüller, der anderen einen sorgenfreien Urlaubstag ermöglicht. Er lädt Ronja zu sich ins Hotel ein und gibt ihr Tipps, wie ein Städtetrip gelingt. Der Psychologe Hannes Zacher erklärt, weshalb es hilfreich sein kann, übers Jahr verteilt viele Kurzurlaube zu planen. Der Reisejournalist Philipp Laage und die Reiseagentin Jana Buhl berichten von ihren Urlaubserfahrungen und verraten, mit welchen Tricks sich eine Reise noch verbessern lässt. Tourismusforscher Hasso Spode ordnet unser Bild vom Urlaubsglück historisch ein.

Marillengärten und wilde Natur 09:25

Marillengärten und wilde Natur: Die Wachau

Dokumentation

Zwischen Krems und Melk, wo sich die Donau durch eine der schönsten Landschaften Österreichs windet, liegt eine Region, die atemberaubende Kulturlandschaft mit unberührter Natur in einzigartiger Weise verbindet: Hier, in der Wachau, zwischen steilen Terrassenhängen und den sanften Wellen des Flusses, entfaltet sich ein wahres Paradies für Obst- und Weinbau, das schon vor mehr als 2000 Jahren von den Römern geschätzt und geprägt wurde. Besonders die Marille, das Markenzeichen der Region, gedeiht hier unter den besten Bedingungen. Wenn sich der Winternebel lichtet, erwachen die Obstgärten der Wachau. Die ersten Marillenbäume beginnen zu blühen und kündigen den Frühling mit einem farbenfrohen Blütenmeer an. In den darauffolgenden Monaten verwandelt sich die Region in ein wahres Obstparadies. Doch auch die Wachau steht vor Herausforderungen. Steigenden Temperaturen lassen die Bäume früher aus dem Winterschlaf erwachen - was die zarten Blüten anfällig für Spätfröste macht und so die Ernte beeinflusst. Die Bauern der Region setzen daher immer häufiger auf nachhaltige und innovative Methoden, um die Qualität ihrer Produkte zu bewahren. Der Klimawandel hat jedoch auch neue Arten in die Region geführt. Der Film zeigt, wie sich die Region mit ihren Marillenhainen im Rhythmus der Jahreszeiten verändert: Vom Rückschnitt der Bäume im Winter über die üppige Blüte im Frühling bis zur Ernte der Früchte im Sommer bekommt der Zuschauer eindrucksvolle Einblicke in das Zusammenspiel von Natur und Tradition in einer der faszinierendsten Regionen Österreichs.

Esskastanienwälder und wilde Natur 10:10

Esskastanienwälder und wilde Natur: An Montenegros Skutari See

Landschaftsbild

Seichtes Wasser kräuselt sich an den Ufern des Skutari-Sees. Imposante Krauskopfpelikane und Kormorane jagen hier - im größten Süßwassersee der Balkanhalbinsel - nach Fischen. Am Südufer des artenreichen Sees spiegeln sich die knorrigen Stämme jahrhundertealter Esskastanien in der Frühlingssonne. Die glänzenden, dunkelbraunen Nüsse sicherten hier, in der Region Kraja, viele Generationen lang die Ernährung im Winter. Der Film folgt den Menschen dieser atemberaubenden Kulturlandschaft und der Flora und Fauna der Biotope rund um den Skutari-See durch ein Naturjahr: vom Winterschnitt in den Esskastanienhainen über die Blütezeit im Frühsommer bis zur Erntezeit im November. Im Jahresverlauf lernen wir die Schönheit der Natur, aber auch die Herausforderungen der Kastanienbauern kennen: Krankheiten wie ein spezieller Rindenkrebs setzen den verwunschenen Esskastanienwäldern zu. Und auch die Flamingos und gefährdeten Watvögel in der stillgelegten Saline von Ulcinj leiden unter den hohen Temperaturen im Sommer. Doch der Film erzählt auch von spektakulären Neuanfängen: Vom Flüggewerden der seltenen Krauskopfpelikane auf den Brutinseln im Skutari-See, dem Reifen der Esskastanien in einem der größten zusammenhängenden Kastanienwälder Europas bis zum Herbst, wenn diese außergewöhnliche Naturlandschaft an der Adria zur Drehscheibe des Vogelzuges zwischen Arktis und Afrika wird. Begleitet werden die Kastanienbauern in beeindruckender Landschaft ein ganzes Jahr lang. Der Film zeigt, wie die Menschen seit Jahrhunderten die Pflege der Natur und ihrer Kastanienbäume fortführen.

Feigenhaine und wilde Natur 10:55

Feigenhaine und wilde Natur: Am Fuße des Tomorr in Albanien

Landschaftsbild

Die Dokumentation begleitet die traditionellen albanischen Feigen-Bauern in der Nähe der alten osmanischen Stadt Berat durch ein Naturjahr: vom Winterschnitt kurz vor dem Frühling bis zur Ernte der reifen, zuckersüßen Früchte im Spätsommer. Im Jahresverlauf entdecken wir die beeindruckende Schönheit der Natur und erleben zugleich vor welchen Herausforderungen die Obstbauern stehen. Wir erfahren, wie warme Winter die Ernte des traditionellen Feigendorfs Roshnik gefährden und warum manche Feigenhaine verwaisen, da viele junge Albaner ihre Heimat immer noch verlassen, um im Ausland ihr Glück zu suchen. Doch wir erleben auch, wie in den hochalpinen Bergen des benachbarten Tomorr-Gebirges eine bis heute fast unberührte Wildnis existiert. Albanische Naturschützer wie Joni Vorpsi setzen sich hier für den Schutz seltener Geier, bedrohter Vögel und Insekten, Braunbären und Balkan-Gämsen ein. Albanien ist bis heute eines der artenreichsten Länder Europas: 30 Prozent aller bekannten europäischen Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor. Begleitet werden die Menschen und die Natur der Region über ein ganzes Jahr hinweg. Dabei wird gezeigt, wie gerade der traditionelle Feigenanbau die außergewöhnliche Artenvielfalt in dem kleinen Balkanland schützt.

Hopfengärten und wilde Natur 11:40

Hopfengärten und wilde Natur: Die Hallertau

Landschaftsbild

Die Hallertau in Bayern ist nicht nur das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt, sondern auch eine faszinierende Naturlandschaft. Versteckt zwischen den Hopfengärten finden sich Biotope wie Feuchtwiesen, Wälder oder eine verwilderte Kiesgrube. Mächtige Bäume sind als Naturdenkmäler geschützt und bieten Lebensräume für verschiedene Arten. Der Film begleitet Mensch und Natur durch die Jahreszeiten und zeigt, wie Landwirtschaft und Wildnis in einem empfindlichen Gleichgewicht miteinander verwoben sind. Im Zentrum der Dokumentation steht der Hopfen, dessen extrem schnelles Wachstum im Jahreslauf der Region eine ganz eigene Prägung verleiht. Sind die Hopfengärten bis weit ins Frühjahr hinein fast kahl, schießen die Rankpflanzen dann bis Ende Juni regelrecht in die Höhe. Für die Hopfenbauern bringen Trockenheit und Schädlinge Sorgen um die Ernte. Können neue Ansätze wie der Einsatz von Nützlingen einen Verzicht auf chemische Spritzmittel ermöglichen? Trotz der intensiven Landwirtschaft verfügt die Hallertau über eine beeindruckende Artenvielfalt: Wiesenbrüter wie Kiebitz und Brachvögel finden hier Rückzugsorte, ebenso wie die vom Aussterben bedrohte Malven-Langhornbiene. An sandigen Böschungen siedeln sich immer mehr Bienenfresser an - ein Beispiel für die Anpassung der Tierwelt an das sich wandelnde Klima. Und die Heidelerche, heißt es, brütet inzwischen direkt in den Hopfengärten.

Rod Stewart: Stimme mit Rock und Seele 12:25

Rod Stewart: Stimme mit Rock und Seele

Musikerporträt

Rod Stewart, Jahrgang 1945, hat in seiner 60-jährigen Karriere mehr als 250 Millionen Tonträger verkauft. Er war in so unterschiedlichen Genres wie Rock, Pop, Folk, Blues, Hard Rock, Disco und Jazz erfolgreich. Während der Sänger aktuell auf Abschiedstournee um die Welt reist - unter anderem als Headliner beim Glastonbury Festival -, zeichnet die Dokumentation seinen bewegten Lebensweg nach. Rod Stewart hat seine Herkunft aus der britischen Arbeiterklasse nie verleugnet. Der Sohn eines Klempners, der von der Queen geadelt wurde, verkörpert eine Art "British Dream" und bewegt sich in der Gesellschaft der Königsfamilie ebenso ungezwungen wie unter gleichgesinnten Fußballfans, einer seiner Leidenschaften, auf der Tribüne. Vor allem aber ist Rod Stewart ein großartiger Interpret, dessen raue, warme Stimme zu seinem Markenzeichen geworden ist. Ein Sänger, dem es gelang, sämtliche Moden mitzugehen - und sie manchmal sogar vorwegzunehmen. Als Sänger der Jeff Beck Group, der Led Zeppelin so viel zu verdanken hat, war er ein Pionier des Hardrock. Mit der Band Faces, in der auch der spätere Rolling-Stones-Gitarrist Ron Wood spielte, war er eine der wichtigsten Inspirationsquellen für den englischen Punk. Selbst die Sex Pistols verehrten ihn für seine einfühlsamen und humorvollen Texte, die den Alltag der britischen Arbeiterklasse schildern. Die Dokumentation zeichnet ein neues Porträt des Sängers. Zu sehen sind zahlreiche, teils seltene Archivaufnahmen aus dem Jahr 1965 sowie exklusive Interviews mit Glen Matlock (Sex Pistols), Steve Diggle (Buzzcocks), Suzi Quatro, James Litherland (L. J. Baldry Band), Matt und Issey Cartlidge (The Molotovs), Pat Gilbert (Mojo Magazine) und Rebecca Baby (Lulu Van Trapp).

Mondsüchtig 13:20

Mondsüchtig

Tragikomödie

Die attraktive Witwe Loretta will aus Vernunftgründen den älteren Geschäftsmann Johnny Cammareri heiraten. Als dieser zu seiner sterbenden Mutter nach Sizilien reist, bittet er seine frisch Verlobte, auch seinen jüngeren Bruder Ronny einzuladen, mit dem er seit längerem in erbittertem Streit liegt. Loretta entspricht dieser Bitte und verliebt sich Hals über Kopf in den zornigen jungen Mann. Nach einer stürmischen Liebesnacht gesteht sie Ronny nur noch ein einziges Treffen zu: sie in die Oper auszuführen. Dort ertappt sie zu ihrer Überraschung ihren Vater Cosmo ebenfalls bei einem Seitensprung, was Lorettas Gefühle zusätzlich aufwühlt. So gibt sie Ronnys verliebtem Drängen nach - wer kann schon kalt und herzlos sein, wenn der Mond so schön über Brooklyn scheint? Als Johnny Cammareri aus Sizilien zurückkehrt, gibt es am Familientisch der Castorinis einiges zu klären ... Die romantische Komödie war bei ihrem Kinostart im Jahr 1987 ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik und brachte der Sängerin Cher den Oscar für die beste Hauptdarstellerin ein. An der Seite eines jungen Nicolas Cage konnte sie ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Die Liebes- und Familiengeschichte spielt auf herzerwärmende Weise mit den Klischees des Genres und der italoamerikanischen Sitten.

Tina 15:00

Tina

Musikerinnenporträt

Im Herbst 1981 gab Tina Turner der US-amerikanischen Zeitschrift "People Magazine" ein Interview. Sie hatte sich fünf Jahre zuvor von Ike Turner scheiden lassen, der 16 Jahre lang ihr Partner im Leben und auf der Bühne gewesen war. Fast niemand wusste etwas über die Gründe der Trennung. In diesem Interview berichtete sie zum ersten Mal öffentlich über den jahrelangen massiven körperlichen und seelischen Missbrauch, der erst mit ihrer spektakulären Nacht-und-Nebelflucht ein Ende nahm. Es folgten viele andere Medienprofile, die Tinas Image als moderne Heldin festigten. Ihre persönlichen Erlebnisse gekoppelt mit ihrem unbestrittenen Talent verhalfen ihr zu einem der bemerkenswertesten Comebacks der gesamten Musikgeschichte. Tina Turner war Künstlerin und kulturelles Symbol zugleich. Für Millionen Fans weltweit verkörperte sie Charakterstärke und Resilienz - und doch steckte hinter dem Star eine Frau, die immer noch mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hatte. "Tina" ist ein tiefer persönlicher Einblick in die unglaubliche Lebensgeschichte von Tina Turner, deren Überlebensdrang das Publikum ebenso prägte wie sie selbst. Zusammen mit zahlreichen bisher nie veröffentlichten Archivaufnahmen und wahrscheinlich ihrem letzten umfassenden Interview zeichnet diese Dokumentation das Porträt einer Frau, die man bislang nur glaubte zu kennen.

Renoir - Porträt einer Zeitenwende 16:55

Renoir - Porträt einer Zeitenwende

Künstlerporträt

Auguste Renoir ist einer der "Erfinder" des Impressionismus, der mit jahrhundertealten Traditionen bricht und mit seiner Neuartigkeit das zeitgenössische Publikum schockiert. Er selbst sieht seine Werke als Fortschreibung dessen, was die alten Meister vor ihm geschaffen haben. Die Dokumentation "Renoir - Porträt einer Zeitenwende" zeichnet nach, wie Renoir inmitten großer gesellschaftlicher Umbrüche als junger Porzellanmaler mit der Rokoko-Malerei Bekanntschaft macht. Wie er sich dann auf der Suche nach einem neuen Malstil für die neue Zeit einer Gruppe kompromissloser Neuerer anschließt. Und wie seine Liebe zu den alten Meistern ihn dabei weiter begleitet. Neu ist, wen und wie Renoir malt. Keine adelige Gesellschaft, keine Götterfiguren, sondern Pariserinnen und Pariser aller Schichten beim Sonntagsvergnügen in Montmartre oder an den Ufern der Seine. Seine Meisterwerke sind Monumente des Pariser Lebens der 1870er Jahre, kurz nach Krieg, Bürgerkrieg und revolutionärem Umbruch. Die Dokumentation zeigt einen Revolutionär der Malerei, der sich inmitten großer künstlerischer und gesellschaftlicher Umbrüche auf alte französische Traditionen bezieht. Die Sendung führt an die Entstehungsorte von Renoirs Meisterwerken, sucht nach den Referenzen zum Rokoko, setzt seine Bilder in Beziehung zur zeitgenössischen Fotografie und zeigt, dass Renoirs Bilder kein Abbild der Wirklichkeit sind, sondern eine Fiktion von zeitloser Schönheit.

Avi Avital und die Mandoline 17:50

Avi Avital und die Mandoline

Dokumentation

Er gehört zu den gefragtesten Mandolinisten unserer Zeit: der israelische Musiker Avi Avital. Quasi im Alleingang hat er dieses folkloristisch geprägte Instrument wieder ins Rampenlicht der großen klassischen Konzertpodien gebracht. Der mehrfache Echo-Preisträger besticht nicht nur durch sein dynamisches Spiel. Er erschließt dem Instrument ein ganz neues Repertoire, indem er andere Kompositionen für sein Instrument neu arrangiert. So hat er Johann Sebastian Bachs d-Moll-Klavierkonzert für die Mandoline transkribiert, um damit die Klassikwelt zu überraschen. Dieses Stück hatte Avital bei seinem ersten Berlin-Aufenthalt im CD-Player eines Freundes. Es begleitete ihn tagelang bei seinen Erkundungszügen durch diese Stadt, die inzwischen sein Hauptwohnsitz geworden ist. Das Konzertporträt enthält weite Teile dieser Bach-Transkription, aufgenommen im Haydn-Saal des Schlosses Esterházy in Eisenstadt, begleitet vom Ensemble Il Giardino Armonico. Dessen Leiter, der Blockflöten-Virtuosen Giovanni Antonini, und Avital witzeln gemeinsam über ihre "Spielzeuginstrumente". Die Dokumentation begleitet Avi Avital nach Israel. Hier führt er gemeinsam mit dem Akkordeonisten Uri Sharlin ein selbst komponiertes Stück auf, das die Seele der nordafrikanischen und nahöstlichen Volksmusik widerspiegelt. Zudem besucht Avital seine Eltern und die erste Station seiner Karriere: das Konservatorium in Be'er Sheva, wo es nach wie vor eine Mandolinenklasse gibt. Instrumentenbauer Arik Kerman erzählt, wie er Avitals Mandoline so konstruiert hat, dass sie sich klanglich gegen ein großes Orchester durchsetzen kann.

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Pantelleria

Essen und Trinken

Die Vulkaninsel Pantelleria liegt zwischen Sizilien und Tunesien. Sandstrände gibt es hier keine, dafür steile Klippen und peitschenden Wind. Fast alle Häuser sind aus Lavastein gebaut - ein Erbe der Araber, die fünf Jahrhunderte lang die Insel besiedelten und auch die Küche beeinflussten. Überall werden Kapern angebaut, sie wachsen aber auch wild zwischen Felsspalten, an Mauern und am Wegesrand. Die Kapern werden in Handarbeit geerntet, in Salz eingelegt und zu vielfältigen Gerichten verarbeitet. Viele Inselbewohner verlassen heute ihre Heimat, weil ihnen die harte körperliche Arbeit nicht liegt. Der Kapernbauer Luciano Modica dagegen möchte den Verlust der Inselkultur verhindern und erntet weiter von Hand. Er ist eng mit den Traditionen Pantellerias verbunden und gibt sie an seine Tochter Sofia weiter. In seiner Freizeit kocht er regionale Spezialitäten wie Cous-cous Pantesco mit frittiertem Gemüse, Fisch und orientalischen Gewürzen. Seine Frau Annamaria und Tochter Sofia backen gefüllte Teigblumen mit Ricotta, Baci Panteschi, und aufwendig verzierte Mustazzoli-Kekse mit einer leichten Pfefferminznote.

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal: 20/07/2025

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Sulawesi - Indonesiens geheimnisvolle Schönheit 19:30

Sulawesi - Indonesiens geheimnisvolle Schönheit

Land und Leute

Sulawesi gilt als Indonesiens geheimnisvolle Schönheit. Aktive Vulkane, dichte Urwälder, endlose Strände und imposante Berge prägen die Landschaft. In ihrer Form erinnert die Insel an einen Kraken. Viele Volksgruppen konnten sich durch die geografische Isolation ihre Traditionen bewahren. Im Hochland leben die Toraja. Sie sind Christen, doch gleichzeitig gehen sie ihrer alten Religion Aluk To Dolo nach. Bekannt ist ihr ungewöhnlicher Ahnenkult. Auch Yoseph ist Toraja. Wie hier üblich, lebt sein schon zwei Jahre zuvor verstorbener Vater mumifiziert in einem Sarg weiter mit seiner Mutter zusammen. Bestattet werden soll er erst im kommenden Jahr. Nun ist Yoseph erst einmal auf die Beerdigung eines Verwandten eingeladen. Begleitet werden die Zeremonien von Büffelopfern, Tänzen und vielen weiteren Ritualen. Im Norden Sulawesis gibt es malerische Koralleninseln. Doch die Natur ist auch dort bedroht. Sella Runtulalo, die Gründerin der NGO Manengkel Solidaritas, engagiert sich gemeinsam mit den Dorfbewohnern für die Naturlandschaft. Gerade steht eine Exkursion an, um neue Setzlinge für das Mangroven-Aufforstungsprojekt zu sammeln. An der islamisch geprägten Südküste leben die Bugis, einst berüchtigte Piraten und Seefahrer. Sie sind die Erbauer der imposanten Pinisi - bis zu 35 Meter lange Schoner. Das Besondere: Die Pinisi entstehen ohne schriftliche Pläne, ganz nach Augenmaß und Tradition.

Die letzten beißen die Hunde 20:15

Die letzten beißen die Hunde

Actionfilm

Auf der Flucht vor zwei Komplizen, die sich nach einem vor Jahren gemeinsam begangenen Bankraub um ihren Anteil betrogen fühlen, freundet sich der durchtriebene Ganove Thunderbolt mit dem jungen Autodieb Lightfoot an. Nachdem sich die beiden mit ihren Verfolgern zusammengerauft haben, machen sich alle gemeinsam daran, die besagte Bank ein zweites Mal auszurauben. "Die Letzten beißen die Hunde" ist ein spannendes Buddy Movie mit Clint Eastwood und dem jungen Jeff Bridges in den Hauptrollen. Der junge Herumtreiber Lightfoot ist mit einem gestohlenen Auto unterwegs, als er zufällig dem cleveren Ganoven Thunderbolt begegnet. Dieser ist auf der Flucht vor seinen früheren Komplizen Goody und Red, die mit Thunderbolt abrechnen wollen: Irrtümlich glauben sie, er hätte eine halbe Million Dollar Beute aus einem gemeinsam verübten Bankraub verschwinden lassen, anstatt das Geld mit ihnen zu teilen. Tatsächlich hat Thunderbolt die Beute versteckt, um Gras über die Sache wachsen zu lassen. Thunderbolt und Lightfoot schließen Freundschaft und wollen die Beute, die in einer alten Schule deponiert war, zurückholen. Doch die Schule wurde mittlerweile renoviert und mit dem alten Gemäuer wurde auch das versteckte Diebesgut entsorgt. Als Thunderbolt von seinen Verfolgern schließlich gestellt wird, kann er den aufbrausenden Red davon überzeugen, dass er mit dem Verschwinden der Beute nichts zu tun hat. Obwohl Red den jungen Lightfoot mit seinen Späßen nicht besonders gut ertragen kann, entscheidet sich die Gang in erweiterter Besetzung, noch einmal gemeinsame Sache zu machen und die Bank erneut auszurauben. Zunächst scheint der Einbruch gutzugehen, aber dann läuft die Sache gründlich schief: Von der Polizei gejagt, entkommen nicht alle ... Der melodramatischen Gangsterkomödie dient die Geschichte eines Banküberfalls als Aufhänger, um von der Freundschaft zwischen zwei Machos zu erzählen, den Gangstern Lightfoot und Thunderbolt, und so ein spannendes und actionreiches Buddy Movie auf die Leinwand zu bringen.

Jeff Bridges und "The Dude" - Coole Aura, später Ruhm 22:05

Jeff Bridges und "The Dude" - Coole Aura, später Ruhm

Künstlerporträt

Durch ihren Film "The Big Lebowski" machten die Coen-Brüder 1998 einen schluffigen Typen mit dem Spitznamen "The Dude" zur Kultfigur. Darsteller des Antihelden war Jeff Bridges, der zu diesem Zeitpunkt bereits über 50 Jahre alt war. Bislang war er eher in Nebenrollen und Genrefilmen zu sehen. Doch nun wurde Bridges über Nacht zum Hollywood-Star. Dabei wollte er nie im Rampenlicht stehen und lehnte Rollen ab, die ihm zu viel Sichtbarkeit beschert hätten. Die Wurzeln dieser Verweigerung liegen in seiner Biografie: Jeff entstammt einer Schauspielerfamilie und fürchtete, mit den Erfolgen seiner Eltern und seines Bruders Beau nicht mithalten zu können. Sein Verhältnis zur Schauspielerei war gespalten. In der Öffentlichkeit schob er Faulheit und mangelnden Ehrgeiz vor - und lebte danach. Lieber frönte er seiner Kunstleidenschaft und versuchte sich in Musik, Malerei, Bildhauerei und Fotografie. Dabei wurde Jeff Bridges schon 1972 für seine Rolle in "Die letzte Vorstellung" für einen Oscar nominiert, ein zweites Mal 1985 für "Starman" und mit "Die fabelhaften Baker Boys" (1989) landete er einen Publikumserfolg. Das versöhnte ihn zwar mit dem Schauspielberuf, aber ein Star wollte er immer noch nicht sein. Er lebte zurückgezogen in Montana, mit der gleichen Frau seit 1974 und seinen Kindern. Aber seine Bestimmung holte ihn mit einer Rolle ein, die ihm wie auf den Leib geschrieben war: "The Dude". Erstmals wurde er nachhaltig mit einer von ihm verkörperten Figur identifiziert. Dieser Befreiungsschlag ebnete den Weg für einen Karriereneustart - und den lange fälligen Oscar im Jahr 2010 für "Crazy Heart".

Simon Rattle - Vom Glück des Dirigierens 23:00

Simon Rattle - Vom Glück des Dirigierens

Musikerporträt

"Dirigieren ist ein einsamer Beruf", sagt der weltberühmte Dirigent Sir Simon Rattle, "denn alleine erzeugt man keinen Klang." Gut, dass er seit der Saison 2023/2024 Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO) ist! Mit dem Spitzenorchester und Simon Rattle begeben wir uns auf eine musikalische Reise nach Berlin, London und München, sowie auf Spurensuche nach Liverpool und Birmingham. Denn "Reisen ist wichtiger als Ankommen" - so Rattles Überzeugung. Proben, Konzerte und Interviews erlauben tiefe Einblicke in den Kopf und in das Herz eines Ausnahmemusikers und Kommunikationsgenies. Und wir erfahren dabei, dass gemeinsames Musizieren eine Glückserfahrung ist, die man nicht nur unbedingt mit dem Publikum teilen muss. Simon Rattle ist es auch ein besonderes Anliegen, seine Erfahrungen an die jüngeren Generationen von Dirigenten und Dirigentinnen und Musikerinnen und Musikern weiterzugeben. Davon profitieren die Dirigenten Daniel Harding und Karina Canellakis, die Musizierenden des BRSO-Akademieorchesters, sowie das 15-jährige Wunderkind Tsotne Zedginidze. Wegbegleiter und musikalische Partner wie sein früherer Mentor John Carewe, die Pianistin Imogen Cooper, der Komponist Thomas Adès und der Regisseur Peter Sellars geraten ins Schwärmen, wenn sie über Simon Rattle sprechen, und wir merken: Das Glück vermehrt sich, wenn wir es teilen!

Sir Simon Rattle: Schönberg Gurre-Lieder 23:55

Sir Simon Rattle: Schönberg Gurre-Lieder

Konzert

Sir Simon Rattle bezeichnet es als "das wildeste, schönste, romantischste Werk, das man sich überhaupt vorstellen kann". Und er beschreibt, warum die Aufführung der Gurre-Lieder für ihn besondere Bedeutung hat: "Als Elfjähriger in Liverpool war ich fasziniert von der größten Orchesterpartitur, die es in der Musikbibliothek gab - Schönbergs Gurre-Lieder. Die Partitur war fast so groß wie ich und es war wirklich schwierig, sie nach Hause zu bringen! Und nun, viele Jahre später, bin ich hier, um mit diesem Stück von Arnold Schönberg den 75. Geburtstag des BRSO zu feiern!" Am 19. April 2024 wurde in der Münchner Isarphilharmonie das Gala-Konzert anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO) gegeben. Schönbergs Gurre-Lieder bringen mit ihrem gigantischen Aufwand an Musikerinnen und Musikern sowie Sängerinnen und Sängern beinahe jeden Aufführungsort an Kapazitätsgrenzen. Ein Grenzgang, der jedoch belohnt wird mit einer unvergesslichen Klang- und Kombinationsvielfalt jenseits des gängigen Konzerterlebnisses. Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurden bei dieser Aufführung verstärkt durch den MDR-Rundfunkchor. Thomas Quasthoff übernahm den Sprecherpart, als Gesangssolisten standen Simon O'Neill, Dorothea Röschmann, Jamie Barton, Josef Wagner und Peter Hoare auf der Bühne.

Symphonie Nr. 1 "Winterträume" - Tschaikowsky 01:50

Symphonie Nr. 1 "Winterträume" - Tschaikowsky

Konzert

Es war Nikolai Rubinstein, der im Februar 1868 in Moskau Tschaikowskys symphonischen Erstling mit großem Erfolg uraufführte. Überliefert ist, dass den Komponisten sein symphonisches Debüt unendliche Mühe gekostet hat. Er klagte - übertrieben selbstkritisch - über "fehlende Geschicklichkeit im Umgang mit der Form". All das ist dem melodischen Werk aus unserer heutigen Perspektive nicht anzumerken. Tschaikowsky gab dem ersten Satz des Werks den Titelzusatz "Winterträume". Über dem zweiten Satz notierte er in der Partitur "Land der Öde, Land der Nebel". Diese poetischen Richtungsweiser knüpfen an die Tradition romantischer Wintermusiken an, wie sie in Franz Schuberts "Winterreise" oder in Liedern von Felix Mendelssohn und Robert Schumann angelegt ist. Leider werden die ersten drei Tschaikowsky-Symphonien auch heute noch viel zu selten gespielt und blieben immer im Schatten ihrer großen Nachfolger.

Why are we NOT creative? 02:35

Why are we NOT creative?

Dokumentation

Was hindert uns, kreative Ideen nicht nur zu bekommen, sondern sie auch umzusetzen? Auf der Suche nach den Geheimnissen der Kreativität begegnet der US-amerikanische Schauspieler Michael Madsen in diesem Teil von Hermann Vaskes Kreativitäts-Trilogie potenziellen Killern menschlicher Innovations- und Schaffenskraft. In Gesprächen mit Künstlerinnen und Künstlern, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Denkerinnen und Denkern wie Marina Abramovic, Shirin Neshat, Joshua Wong, Björk, David Bowie, Pussy Riot, T. C. Boyle, Isabella Rossellini, Willem Dafoe, Andreas Dresen, Ai Weiwei, Diane Kruger, Julian Schnabel, Sean Penn, Marianna Simnett, Hermann Nitsch, Jeff Koons, Jim Jarmusch, Vivienne Westwood, Dennis Hopper kristallisieren sich Faktoren wie Geld, Angst, Zensur und Selbstzensur, Bürokratie, müde Kompromisse oder einfach nur der momentane Zeitgeist als Blockierer heraus. Der britische Schauspieler John Cleese spricht über die Gefahren der Ablenkung und darüber, warum er Mobiltelefone und ständiges Reagieren auf Textnachrichten für Kreativitätsvernichter hält. Die in England lebende nigerianische Schriftstellerin Chibundu Onuzo sieht mächtige Entscheider in der englischen Verlagsbranche als Hauptgrund. Regisseur Wim Wenders vergleicht Filmstudios mit bürokratischen Institutionen, bei denen die Kreativität nicht gut aufgehoben ist. "Game of Thrones"-Autor George R. R. Martin hegt den Verdacht, dass Geld die Kreativität negativ beeinflussen könnte. All dies in einer krisenreichen Zeit, wo nichts wertvoller scheint, als gute Ideen effektiv umzusetzen.

28 Minuten 03:35

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.