"Märkte der Welt" ist eine zehnteilige Entdeckungsreise zu den erstaunlichsten Märkten rund um den Globus. Ob farbenfrohe Tuchmärkte in Benin, Fischstände in Südkorea, Kamelherden in Mauretanien oder heilige Blumen in Indien - jeder Markt erzählt von der authentischen Kultur dieser Gemeinschaften, die im Rhythmus des Handels leben. Die Orte werden aus der Perspektive der Verkäufer, Lieferanten und Kunden erlebbar. Die Geschichte sowie die wirtschaftliche und soziale Bedeutung jedes Marktes werden durch Ortskundige erklärt.
Die kanadische Filmemacherin Elizabeth D' Costa hat drei Jahre lang vier junge Mädchen aus dem ärmsten Viertel von Cox's Bazar begleitet, deren Traum von Freiheit in ihrer Begeisterung für das Surfen zum Ausdruck kommt. Der Film vermittelt die Freude der Protagonistinnen beim Wellenreiten an einem Sonnentag. Er gibt Einblick in die komplexen Probleme, die mit Armut und Geschlechterdiskriminierung in einer patriarchalischen, von Traditionen geprägten Gesellschaft einhergehen. Die gewaltigen Herausforderungen familiärer und sozialer Zwänge bestärken die vier Mädchen jedoch nur in ihrem Willen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Rashed Alam, der Gründer des Surfclubs, unterstützt die jungen Surf-Pionierinnen nach Kräften: Er bemüht sich, ihnen die Teilnahme an Wettkämpfen zu ermöglichen und Sponsoren für den Club zu finden. Die Dokumentation zeigt, wie die Mädchen im Laufe der dreijährigen Dreharbeiten heranwachsen, sich weiterentwickeln und sich von ständigen Konflikten mit Eltern oder Nachbarn nicht entmutigen lassen. Dabei wird deutlich, dass ein Sport wie das Surfen das Potenzial hat, das Leben einer ganzen Generation junger Frauen in Bangladesch zu ändern.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Russland ist ein Land der klimatischen Gegensätze. Von den Subtropen im Süden bis zur Arktis im Norden. Auch in Jakutsk, am mächtigen Fluss Lena, haben Menschen gelernt zu überleben - und sie versuchen, aus den harten Bedingungen im Winter ihren Vorteil zu ziehen. Die Schiffe der Lena-Flotte frieren monatelang ein. Gewartet werden sie trotzdem - unter dem Eis. Das erspart den Bau von Trockendocks. Die Männer, zu denen auch Michail und Sascha gehören, die dort zum Einsatz kommen, schneiden einen Tunnel unter einem der großen Schlepper ins Eis, damit eine Inspektion an der Schiffsschraube durchgeführt werden kann. Das Problem ist nicht die Kälte, im Gegenteil. Im Winter herrschen inzwischen teils Temperaturen über minus 30 Grad Celsius. Das Eis friert dann weniger stabil. Außerdem kämpfen Michail und Sascha immer wieder mit gefährlichen Gasblasen im Eis. Als Folge eines natürlichen, organischen Zersetzungsprozesses bilden sich diese permanent am Boden des Flusses. Während sie im Sommer frei bis an die Oberfläche steigen und folgenlos austreten können, ist die Lage im Winter schwieriger. Dann sammeln sich die Blasen im Eis und bilden manchmal sogar vertikale Gasröhren, die auch "Luftschläuche" genannt werden. Wenn einer der Eisschneider eine solche Röhre durchbohrt oder ansägt, bricht das warme Flusswasser oft unter hohem Druck an die Oberfläche, wodurch die Eistunnel schnell völlig überflutet werden - und teils wochenlange Arbeit umsonst war! Michail und Sascha versuchen, ihre Tunnel rechtzeitig vor Einbruch des Frühlings fertig zu bekommen.
(1): Kuba: Die blumigen Bilder von Amelia Peláez (2): Der American Way of Life in Neukaledonien (3): Tschechische Republik: Hanas Kartoffelpüree mit Mohn (4): Turin: Der zarte Schmelz von Schokolade und Haselnüssen
(1): Vietnam: Marcelino Truongs Kindheitserinnerungen (2): Wenn La Martinique ein Baum wäre (3): In Costa Rica: Duñas Gemüsereis (4): Spanien: Ein vielversprechender Karrierestart
Schon als die ersten europäischen Entdecker ins Morgenland reisten, suchten sie dort nach den Schauplätzen großer Mythen und biblischer Geschichten. Von Venedig aus begibt sich der Orientalist Daniel Gerlach auf eine Reise zu den Orten dieser Erzählungen. Jeder kennt die biblischen Geschichten von Moses und Abraham, die ihren Ursprung im Orient haben. Aber über die Jahrhunderte haben auch andere orientalische Erzählungen die westliche Kultur geprägt - seien es die Märchen aus 1001 Nacht über Sindbad und Scheherazade oder überlieferte Geschichten von Magie und Alchemie, wie die Suche nach dem Stein der Weisen. Auch die Europäer haben ihre Spuren im Morgenland hinterlassen. Der Alexanderroman etwa: Ein europäischer Kriegsherr, der Orte des Orients auch schon einmal in Schutt und Asche legte, wurde dort zu einem legendären Helden, der womöglich sogar prominent im Koran erwähnt ist. Um die Ursprünge alter Legenden zu ergründen, durchquert Gerlach auf Kamel und Pferd die Wüsten Saudi-Arabiens und des Irak. Er setzt auf uralten Schiffen zur sagenumwobenen Insel Sokotra vor dem Jemen über, taucht auf den legendären Schmugglerrouten vor der Küste des Omans zu mysteriösen Seeungeheuern herab und entdeckt am äußersten Rande der Türkei die Ruinen eines in Vergessenheit geratenen Königreiches, die eines der letzten Geheimnisse des Orients bergen könnten.
Kerala, seit Jahrhunderten Ziel europäischer Gewürzhändler, ist berühmt für Kardamom, der in den feucht-warmen Westghats gedeiht. Die Kultivierung dieses Gewürzes, das in der asiatischen und arabischen Küche geschätzt wird, ist anspruchsvoll, denn die Plantagen liegen im dichten Dschungel. Die Existenz von Bauernfamilien und Pflückerinnen hängt am Kardamom. Wildtiere wie der Indische Elefant, bevölkern die Region, was zu Konflikten mit den Arbeitern führt. Doch Elefanten suchen nur gelegentlich Plantagen auf. Die große Bedrohung sind Insekten. Pestizide sind von den Handelspartnern nicht mehr erwünscht, weswegen Forschungen für pestizidfreie Bekämpfungsmethoden EU-Importe wieder ermöglichen sollen. Züchter wie Sateesh leisten Pionierarbeit in ökologischer Kardamomzüchtung. Chefköchin Latha Kuniyil und Ayurveda-Ärztin Hilu Ali, setzen schon lange auf biologischen Anbau. Für sie ist Kardamom, die "Königin der Gewürze".
Der Mercado de Sonora in Mexiko-Stadt ist landesweit bekannt. In Gang 11 bieten selbsternannte Hexer oder Schamanen beiderlei Geschlechts Talismane, Lotionen, Kerzen und eine Vielzahl esoterischer Produkte aus allen möglichen Traditionen an. Doch neben skurrilen Objekten oder Heilmitteln interessieren sich die zahlreichen Besucher vor allem für spirituelle Dienste: Liebesrituale, Kartenlesen - und die "Limpias" genannten spirituellen Reinigungen. Karina, die sich selbst als "weiße Hexe" bezeichnet, ist eine der bekanntesten Figuren des Marktes. Die Menschen kommen zu ihr, um sich von negativen Energien oder bösen Geistern befreien und reinigen zu lassen. Ihre Schwester Santa ist als "schwarze Hexe" Karinas Gegenstück: Sie verkauft ihren Kunden Schadenzauber. Eine schwarze Hexe hat viele Dämonen zur Auswahl, die sie beschwören kann, doch seit einigen Jahren ist Santa Muerte, das weibliche Pendant zum Sensenmann, besonders beliebt. Als Figur des "heiligen Todes" unterstützt sie nicht nur böse, sondern auch gute Absichten. Die Mexikaner haben ein besonderes Verhältnis zum Tod und zum Jenseits, das sich besonders beim Totenfest zeigt. Der Cartonería-Handwerker Leonardo beispielsweise fertigt dann zahlreiche Skelette aus Pappmaché an, die bei seinen Kunden sehr beliebt sind. Alejandra geht zu Beginn der Feierlichkeiten auf den Hexenmarkt und kauft dort Cempasúchil-Blumen, eine Tagetesart, die für ihren besonderen Duft geschätzt wird. Sie wird die Blumen auf den Hausaltar legen, um mit ihrer verstorbenen Großmutter in Kontakt zu treten. Am nächsten Tag wird sie zum Friedhof gehen und ihr einen Strauß auf das Grab legen, als Ausdruck ihrer ewigen Liebe.
Was Europa bewegt
(1): Cristèle Alves Meira: "Alma Viva", beseeltes Portugal (2): Kanada: Mit den Schlittenhunden in den hohen Norden (3): Mexiko: Lorenzo und Angelas Pilzpfanne mit Agavenblüten (4): Santorin: Auf der Suche nach Atlantis
(1): Graciela Iturbides Mexiko, zwischen Leben und Tod (2): Die Vogelinseln von Neuseeland (3): In Kroatien: Léos und Filips marinierte Garnelen (4): London: Die Könige und Königinnen der Herzen
Eine Frau, der es an nichts fehlt - Vera Kemp: reiche Firmenerbin, Herausgeberin, glückliche Ehefrau und Mutter. Die junge Frau stellt fest, dass sie ihr ganzes Leben unter einer Glasglocke verbracht hat. Ihr verstorbener Vater, der tatkräftige Ehemann Manfred und die lebenskluge Schwiegermutter Lisbeth haben stets dafür gesorgt, dass Vera Kemp mit dem rauen Wind der Wirklichkeit nie in Berührung gekommen ist. Der Wendepunkt in Veras Leben ereignet sich an ihrem 36. Geburtstag. Wie ein Keulenschlag trifft sie die Behauptung einer fremden jungen Frau, sie sei die Geliebte ihres Mannes. Vera muss erkennen, dass sie vor der Realität ihres Lebens bisher die Augen verschlossen hat. Obwohl die Firma Kemp zum größten Teil ihr gehört, hat sie sich nur pro forma darum gekümmert und alle Entscheidungen ihrem Mann überlassen. Stattdessen ist sie in eine eigene Tätigkeit als Herausgeberin von Kunstbüchern geflüchtet, hat sich dabei aber von ihrer Familie mehr und mehr entfremdet, die sie nicht mehr für voll nimmt. Vera beginnt, um ihren Mann zu kämpfen, mit überraschenden Mitteln. Als er sie dazu drängt, der Umwandlung des Kemp-Werkes in eine Aktiengesellschaft zuzustimmen, macht sie ihm ein Angebot: Sie wird unterschreiben, wenn er bereit ist, mit ihr ein zweites Kind zu bekommen. Manfred stimmt zu und sie verreisen spontan, um zweite Flitterwochen zu feiern. Doch ein weiterer schwerer Schicksalsschlag erwartet Vera: Manfred und Sohn Thomas verunglücken tödlich mit dem Auto. Nach dem Verlust psychisch und physisch am Ende, wird Vera zunächst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Nach ihrer Entlassung gewinnt sie nur langsam wieder Boden unter den Füßen. Doch die Wirklichkeit stellt neue Ansprüche an sie: Der neue Geschäftsführer Norbert Krämers will nun die Firma verkaufen und drängt Vera zur Einwilligung. Sie zögert, da ihr Mann es anders gewollt hätte. Gezwungen, ihr Leben neu zu ordnen, fasst sie den Entschluss, sich in die Firmengeschäfte einzuarbeiten, und versucht gegen viele Widerstände, Manfreds Arbeit und sein Ziel weiterzuverfolgen, die Firma in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln ...
Chiara stammt aus Belgien und ist seit 19 Jahren mit Antoine verheiratet. Gemeinsam arbeiten sie als Fischer auf einer kleinen Insel vor der bretonischen Küste, wo Antoine aufgewachsen ist. Die Gemeinschaft dort ist sehr stark, und Chiara hat als Zugezogene ihren Platz gefunden. Das Paar beschließt, den jungen Maxence bei sich aufzunehmen. Der Junge aus reichem Hause macht sich trotz anfänglicher Seekrankheit gut auf dem Boot. Schon bald wirft Maxence ein Auge auf die deutlich ältere Chiara und versucht, sie mit seinem Charme zu umgarnen. Sie weist seine Annäherungsversuche zunächst zurück. Doch auf der Hochzeit eines befreundeten Paares kommen sich Maxence und Chiara näher. Sie entfliehen der Hochzeitsgesellschaft und eine heiße Affäre beginnt. Dass Chiaras Mann Antoine die Insel aus beruflichen Gründen für einige Zeit verlässt, kommt dem ungleichen Paar sehr gelegen. Sie nutzen die Zeit, um ihre sexuellen Fantasien auszuleben. Obwohl vor allem Chiara darauf achtet, nicht mit Maxence gesehen zu werden, machen schnell Gerüchte die Runde und das Bild der idyllischen Inselgemeinschaft bröckelt. Wie wird Antoine reagieren? Wird die einst so glückliche Ehe das alles überstehen? Wie wird sich Chiara entscheiden?
In Røros in Mittelnorwegen leben Hilde und Mattis Danielsen mit ihren Kindern Signe Marja und Jåvva. Sie gehören zum indigenen Volk der Samen und leben unter anderem von der Rentierzucht. Die Hochebene um Røros bietet den Herden weitläufige Weideflächen, selbst im Winter finden sie unter der Schneedecke noch Moose und Flechten. Rentierfleisch ist fester Bestandteil der regionalen Küche, die nicht nur in den Wintermonaten nahrhaft und deftig ist. Gekochtes Rentierfleisch kommt in einer kräftigen Brühe oder als Filet auf den Tisch, an der Feuerstelle zubereitet. Zwischen den Birken- und Fichtenwäldern liegen zahlreiche zugefrorene Seen. Neben Äschen und Forellen findet man hier auch Hechte und Saiblinge. Eine weitere Spezialität aus Røros sind Pjalt - eine Art norwegische Pfannkuchen.
Abgeschieden vom Rest der Welt beherbergt Australien eine beeindruckende Vielfalt an außergewöhnlichen und wundersamen Lebewesen, die nirgendwo sonst auf der Erde zu finden sind. Von üppigen, tropischen Regenwäldern bis hin zu trockenen, gigantischen Eukalyptuswäldern beheimaten die diversen Ökosysteme des Landes unzählige Arten, die alle ihre eigenen Besonderheiten haben. Ganz gleich, ob es sich um die ungewöhnliche Anatomie des Schnabeltiers oder die wilden Schreie des Tasmanischen Teufels handelt - die Kreaturen Australiens nutzen außergewöhnliche Anpassungsfähigkeiten, um nicht nur in den Tiefen des Waldes, sondern auch in allen anderen weiten und wilden Lebensräumen des Landes zu überleben.
Die ausgedehnte Küstenlinie Australiens ist eine der längsten der Welt und wird von über 8.000 Inseln geschmückt, die über die umliegenden Meere verstreut sind. Sie ist ein Naturparadies und Heimat einer einzigartigen Vielfalt an bizarren und faszinierenden Lebewesen, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind - wie das flinke Wallaby, die tanzende Pfauenspinne oder die schillernde Riesensepia. Von unberührten Buchten und lebhaften Korallenriffen bis hin zu Küstendünen ist Australiens Küste Schauplatz von epischen Tierwanderungen, eindrucksvollen Paarungsritualen und spannenden Kämpfen zwischen Raubtier und Beute.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Die Kirche "Zu den Acht Seligkeiten" im bayerischen Füssen ist mit mehr als 600 Sitzplätzen längst zu groß für die schrumpfende Gemeinde. Auch der Unterhalt ist viel zu teuer, das Geld für eine aufwändige energetische Sanierung fehlt. Pfarrer Frank Deuring bereitet deshalb seit Jahren den Abriss der Kirche vor. Die Gemeinde ist zwiegespalten. Einige Mitglieder sind sogar aus der Kirche ausgetreten. Nun steht eine letzte Messe an - der Entweihungsgottesdienst. Dann sollen die Abrissarbeiten beginnen. In den Niederlanden bezeichnet sich mittlerweile mehr als die Hälfte der Bevölkerung als nicht religiös. Dementsprechend viele Kirchen stehen leer. Die Immobilienmaklerin Mickey Bosschert hat sich auf Kirchen-Immobilien spezialisiert. In enger Zusammenarbeit mit Kirchengemeinde und Investoren sucht sie nach Wegen, um die Gotteshäuser als öffentliche Orte zu erhalten. Auf diese Weise hat sie schon mehr als 900 Kirchen verkauft. Der Investor Lenny Balkisson zeigt, wie eine kreative Umnutzung aussehen kann. Aus der leerstehenden "Christus Königskirche" in Amsterdam hat er ein Theater und Hotel gemacht - gegen viele Widerstände aus der Nachbarschaft. In einer weiteren Kirche hat er ein großes Tanzstudio untergebracht. Ein Projekt, das mittlerweile von vielen als Bereicherung für die Stadt angesehen wird. "Die Kirche ist das Herz des Viertels", sagt Balkisson. "Sie soll ein Ort bleiben, der Menschen zusammenbringt."
Nach drei vergeblichen Anläufen bei Olympia will Aljona Savchenko mit einem neuen Partner endlich Gold erringen. Ein kühner Plan, zumal der von ihr auserwählte Bruno Massot keinerlei internationale Erfolge aufweisen kann. Der junge Franzose zieht nach Deutschland. Er hat keine Ahnung, auf welch manische Perfektionistin er sich einlässt. Aljonas Training ist eisenhart, er muss den Abstand zur Weltspitze aufholen. Permanente Streitigkeiten über den richtigen Kurs drohen das Projekt zum Scheitern zu bringen. Allerdings gelingt es, die Eistanzlegende Christopher Dean als Choreographen für die Olympia-Kür zu engagieren. Und das besondere künstlerische Konzept des französischen Ko-Trainers begeistert alle. Februar 2018: Der Wettkampf bei der Olympiade in Korea beginnt mit dem Kurzprogramm. Unerklärlicherweise patzt Bruno und das Paar liegt mit weitem Abstand an vierter Stelle. Ihnen bleibt nur noch, der Welt ihre einzigartige Kür zu zeigen, an der sie so lange gearbeitet haben. Wie sie sich schließlich gemeinsam in einen Rausch laufen und in einem Herzschlagfinale mit der besten jemals gelaufenen Kür doch noch Gold erringen, hat Millionen Zuschauer begeistert. Die Geschichte von Aljona und Bruno wird mit Szenen der Wettkämpfe, unveröffentlichten Trainingsvideos und privaten Einblicken sowie unverstellten Äußerungen der beiden erzählt. Ein einfühlsames Porträt, ein erhellender Sportfilm und ein hochemotionaler Doku-Thriller.
Die 25-jährige Gwen strandet mit ihrem Freund Adam nach einer längeren Auslandsreise in Adams Heimatstadt. Dort kommen sie bei seinem Bruder Paul und dessen Freundin Nina unter. Während Gwen auf eine Karriere als Physikerin hinarbeitet und sich einen Sommerjob als Dozentin an der Universität sucht, treibt Adam etwas ziellos durchs Leben: Nach mehreren abgebrochenen Ausbildungen versucht er neuerdings, als Fotograf zu arbeiten. Inspiriert von seinem Bruder Paul, schlägt Adam Gwen schließlich eine offene Beziehung vor. Um Adam nicht zu verlieren, lässt Gwen sich kurzerhand darauf ein. Was als zwangloses Experiment beginnt, entwickelt sich zu einem Strudel unerwarteter Gefühle. Denn auch wenn Gwen sich fest vorgenommen hat, nicht eifersüchtig zu sein, muss sie feststellen, dass die Praxis anders aussieht. Und während sie argwöhnisch beobachtet, wie Adam sich immer wieder mit der freigeistigen französischen Zirkusakrobatin Hélène trifft, die mit ihrem Wanderzirkus für ein paar Tage am Stadtrand Station macht, fühlt Gwen sich zunehmend zu dem wissbegierigen jungen Studenten Sebastian hingezogen ... Erst als Gwen und Adam merken, dass sie ihre Beziehung gefährlich aufs Spiel setzen, beginnen sie, sich mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Aber ist es am Ende gar nicht die Eifersucht, der sich Gwen stellen muss, sondern vielmehr ihre Angst vor dem Alleinsein?
Cherbourg, im November des Jahres 1957: Die 17-jährige Geneviève arbeitet im Regenschirm-Geschäft ihrer Mutter Madame Emery. Sie hat sich in den Autoschlosser Guy verliebt, doch ihre Liebe stößt zu Hause auf Widerstand. Die Mutter sähe es lieber, wenn Geneviève den wohlhabenden Diamantenschleifer Roland heiraten würde. Wenige Monate später wird Guy von der Armee eingezogen und nach Algerien in den Krieg geschickt. Geneviève ist verzweifelt und gesteht ihrer Mutter, schwanger zu sein. Ohne Nachricht über den Verbleib von Guy lässt sich Geneviève schließlich von ihrer Mutter überreden, Roland zu heiraten, zumal dieser bereit ist, ihr Kind als seines anzuerkennen. 1959 kehrt Guy verletzt aus dem Krieg zurück und beginnt mit einer anderen Frau ein neues Leben, denn Geneviève hat nach ihrer Hochzeit Cherbourg verlassen. 1962, drei Jahre später, am Vorabend von Weihnachten, begegnen sich die beiden durch einen Zufall wieder ... "Die Regenschirme von Cherbourg" ist der ungewöhnliche und wagemutige Versuch, das Genre des Musicals in einem realistischen Ambiente anzusiedeln. Mit einer Geschichte zudem, die nichts von der oberflächlichen Fröhlichkeit eines Singspiels aufweist, sondern von einer tragischen Liebe ohne Happy End erzählt.
Jacques Demy (1931-1990) wollte als junger Mann malen, Musik machen, Filme drehen. Nach ein paar Kurzfilmen war "Lola, das Mädchen aus dem Hafen" (1961) mit Anouk Aimée in der Hauptrolle sein erster Langfilm, gefolgt von "Die sieben Todsünden" (1962) und "Die blonde Sünderin" (1963) mit Jeanne Moreau. Der Durchbruch gelang ihm jedoch mit dem Film, der seine Sehnsucht nach Farbe, Musik und Filmkunst virtuos vereinte: das Musical "Die Regenschirme von Cherbourg" (1964) mit Musik von Michel Legrand. Das Werk gewann die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes und machte Catherine Deneuve zum Star. Demy gelang es in diesem Film, Farbe, Musik, Ausstattung und den Schauspielern einen gleichwertigen Platz einzuräumen. Ein weiterer wichtiger Film wurde "Die Mädchen von Rochefort" (1967), ebenfalls ein Musical, das Catherine Deneuve und ihre Schwester Françoise Dorléac in den Hauptrollen zeigt. Die Hommage an amerikanische Musicals begeisterte mit Gastauftritten von Gene Kelly und George Chakiris. Jacques Demy schuf eine neue europäische Form des Filmmusicals, das sich durch seine poetische und träumerische Kraft auszeichnet, die er sich seit seiner Kindheit hatte bewahren können. Insgesamt drehte er nur 13 Spielfilme. Doch trotz dieser recht überschaubaren und von längeren Pausen unterbrochenen Filmografie zeichnet sich Demys Werk durch eine große innere Geschlossenheit aus. So thematisiert er immer wieder das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit, das Leben am Rande der Gesellschaft, enttäuschte Hoffnungen, unerfüllte Liebe und Resignation. In den 1970er Jahren fast vergessen, gelang Demy 1982 mit dem hocherotischen Film "Ein Zimmer in der Stadt" ein preisgekröntes Comeback. Sein letztes großes Werk war 1988 "Three Seats for the 26th" über das Leben von Edith Piaf, Simone Signoret, Marylin Monroe und Yves Montand. Das Porträt basiert auf eindrucksvollen Interviewszenen, Filmausschnitten und zum Teil unveröffentlichtem Material aus den Familienarchiven. Jacques Demy starb am 27. Oktober 1990 in Paris.
ME/CFS - Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom - ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt. 17-24 Millionen Menschen sind weltweit an ME/CFS erkrankt. In Deutschland sind es schätzungsweise 300.000, in Frankreich ca. 250.000. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass höchstens die Hälfte der Erkrankten eine Diagnose haben. Trotz dieser hohen Zahl Betroffener ist ME/CFS in der Öffentlichkeit und unter den Ärztinnen und Ärzten nahezu unbekannt, obwohl sie schon 1969 von der Weltgesundheitsorganisation in die internationale Klassifikation der neurologischen Krankheiten aufgenommen wurde. Die Forschung steht immer noch am Anfang, es gibt weder Medikamente noch Therapien, die die Krankheitsursachen behandeln. Die Betroffenen werden meist als depressiv oder psychisch krank stigmatisiert. Das neue Virus Sars-CoV-2, mit dem sich bislang weltweit über 100 Millionen Menschen angesteckt haben, macht die Krankheit besonders brisant: Manche leiden noch Wochen und Monate nach überstandener Infektion unter Spätfolgen - mit ähnlichen Symptomen wie die von ME/CFS-Betroffenen. Die Dokumentation begleitet Betroffene und ihre Angehörigen sowie international renommierte Forscherinnen und Forscher und erörtert den aktuellen Stand der Wissenschaft. Sie alle machen die Dramatik und Härte der Krankheit erlebbar und räumen auf mit Mythen, die den wissenschaftlichen Fortschritt seit Jahrzehnten behindern.
1872 entdeckt der Archäologe Émile Rivière an der französisch-italienischen Grenze ein jahrtausendealtes Skelett: Seine Erforschung ist voller überraschender Wendungen und verändert unser Bild von den Männern und vor allem den Frauen der Steinzeit nachhaltig. Dieser und weitere Grabfunde stellen die Völker des Paläolithikums deutlich differenzierter dar als lange gedacht. Die Stätten, von denen die meisten vor rund 25.000 Jahren entstanden sein dürften, weisen üppige, für den heutigen Betrachter äußerst unerwartete Verzierungen auf. Wer waren diese Personen, die mit so viel Sorgfalt und Schmuck bestattet wurden: Schamanen? Häuptlinge? Oder gewöhnliche Menschen mit einem ausgeprägten Geschmack für Ornamente? Die Dokumentation untersucht Fundstellen in Frankreich, der Tschechischen Republik, Italien und Russland und interessiert sich insbesondere für die reich verzierte Grabstelle der Frau in den Grimaldi-Höhlen, die Émile Rivière zunächst für einen Mann hielt ...
Samuel findet, dass das von seiner Mutter gekochte Rind mit Möhren einfach nur eklig riecht. Er findet auch, dass Bérénice eine echte Zicke ist. Bérénice ist ein Mädchen aus seiner Klasse, das in ihn verliebt ist, und Leuten, die ihre Liebe nicht erwidern, in den Bauch boxt.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.