05:00
Malawi liegt zwischen Sambia, Tansania und Mosambik und ist einer der kleinsten Staaten auf dem afrikanischen Kontinent. Bernard Fontanille begibt sich in das Land, um die dortigen Heiler zu treffen. Diese haben nichts mit der allgegenwärtigen Hexerei im Land zu tun, ihr Ansatz zur Heilung basiert vielmehr auf Anpassung und Integration. Bernard Fontanille begegnet Kachepa Bulumeni und seiner Assistentin. Die beiden sorgen für die Gesundheit der isoliert lebenden Einwohner und zögern nicht, als Vermittler zwischen dem Gesundheitssystem und der mittellosen Bevölkerung zu fungieren.
05:25
Die Halbinsel Yucatán im Südosten Mexikos ist die Wiege des jahrtausendealten Volkes der Maya. Hier trifft Bernard Fontanille auf Don Galo, der als H'men eine bedeutende Position als traditioneller Heiler innehat. Die H'men sind Ärzte und Priester zugleich, sie rufen die Maya-Gottheiten an und sorgen für das Wohlergehen der Erde und der Menschen, die sie bebauen. Für Don Galo stehen Körper und Umwelt in direktem Zusammenhang. Massagen und eine lokal verbreitete Form der Akupunktur dienen den H'men dazu, Energieströme im Körper ihrer Patienten zu lenken.
05:55
Die Weberin Rebecca Hutton, die auf den Hebriden vor Schottlands Küste lebt, arbeitet mit Harris Tweed. Sie ist auf der Suche nach einem neuen Muster. Die 35-Jährige will etwas Neues versuchen, abseits der gängigen Muster, die ihre Landsleute auf den heimischen Webstühlen für die großen Spinnereien der Insel herstellen. Ende des 19. Jahrhunderts wandelte sich der raue Wollstoff, der Landwirte und Fischer vor Nässe und Kälte schützte, zum noblen Tuch der britischen Aristokratie. Bis in die 1960er Jahre herrschte Hochkonjunktur. Danach geriet der Stoff in Vergessenheit. 2006 war beinahe Schluss. Harris Tweed konnte mit Billigtextilien aus Fernost nicht mehr mithalten. Viele Bewohner mussten die Inseln verlassen, um anderswo Arbeit zu finden. Heute steht langlebige und nachhaltige Ware wieder hoch im Kurs. Clò-Mòr, das große Tuch, wie Harris Tweed auf Gälisch heißt, ist gefragt. Rebecca Hutton ist deshalb auf ihre Heimatinsel zurückgekehrt. Wie alle Weber arbeitet sie zuhause. So ist es vorgeschrieben. Der Name Harris Tweed ist seit 1993 per Gesetz geschützt. Der Stoff muss aus reiner Schurwolle sein, das Garn darf nur auf den Äußeren Hebriden gesponnen und gefärbt werden. Größter Kunde ist Großbritannien für klassische Sakkos und Interieur Design. Aber auch Japan, mit einer Vorliebe für Accessoires in grellen karierten Stoffen, hat einen Anteil am Aufschwung von Harris Tweed. Um das Interesse an ihrem Stoff aufrecht zu erhalten, müssen die Weber immer wieder neue Märkte erschließen. Unter anderem mit neuen Mustern. Rebecca Hutton hat gefunden, was sie sucht. Nun muss sie es nur noch schaffen, das komplizierte alte Muster neu zu weben.
06:40
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
06:45
(1): Kapverdische Fischsuppe: Caldo de Peixe (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
07:20
(1): Texas: Georgia O'Keeffes künstlerische Momentaufnahme (2): Korea: Wenn dieses Land ein Mondkrug wäre (3): Kolumbien: Shirleys gefüllte Maisfladen (4): Toulon: Der große Tauchgang
08:05
(1): Kambodscha: Rithy Panh und die heilende Kraft der Filme (2): Los Angeles: Mythos Auto (3): China: Maos Hühnchen vom Holzfeuer (4): El Salvador: Der vergessene Oskar Schindler
08:55
Die Dokumentation porträtiert Belizes großartige Tierwelt und zeigt scheue Jaguare tief im Dschungel wie auch die vielfältige Küstenlandschaft mit ihren Inseln und Grotten, ihren Korallenriffen, Seegraswiesen und Mangroven. Jeden Tag setzen sich Biologen und Biologinnen, Gemeindechefs und -chefinnen für den Schutz von Belizes Ökosystem an Land und im Meer ein. Die Dokumentation zeigt entlegene Maya-Siedlungen, versteckte Sinklöcher und unberührte Flussläufe mitten im tropischen Regenwald - und beleuchtet auch die Vielfalt der lokalen Küche und Kultur. Mit über 500 Vogel- und 150 Säugetierarten, 150 Arten von Amphibien und Reptilien, über 550 Fisch- und über 3.400 Pflanzenarten kann Belize einen echten "Garten Eden" sein Eigen nennen. In den bedrohten Waldregionen wie dem "Maya Forest Corridor" und dem "Belize Maya Forest" steht alles im Zeichen ehrgeiziger Bemühungen um den Naturschutz. Am Beispiel von Aras und Brüllaffen in den Regenwäldern über Krokodile in verschmutzten Flüssen, einem schwindenden Meeresschnecken- und Hummerbestand bis hin zu experimenteller Algenzucht beleuchtet diese Folge sowohl die Gefahren als auch die innovativen Lösungen, die sich in Belize abzeichnen.
09:40
Die Dokumentation porträtiert Belizes großartige Tierwelt und zeigt scheue Jaguare tief im Dschungel wie auch die vielfältige Küstenlandschaft mit ihren Inseln und Grotten, ihren Korallenriffen, Seegraswiesen und Mangroven. Jeden Tag setzen sich Biologen und Biologinnen, Gemeindechefs und -chefinnen für den Schutz von Belizes Ökosystem an Land und im Meer ein. Die Dokumentation zeigt entlegene Maya-Siedlungen, versteckte Sinklöcher und unberührte Flussläufe mitten im tropischen Regenwald - und beleuchtet auch die Vielfalt der lokalen Küche und Kultur. Mit über 500 Vogel- und 150 Säugetierarten, 150 Arten von Amphibien und Reptilien, über 550 Fisch- und über 3.400 Pflanzenarten kann Belize einen echten "Garten Eden" sein Eigen nennen. In den bedrohten Waldregionen wie dem "Maya Forest Corridor" und dem "Belize Maya Forest" steht alles im Zeichen ehrgeiziger Bemühungen um den Naturschutz. Die Erkundungsreise beginnt in den Tiefen des karibischen Korallenriffs und führt bis in die Maya Mountains, Lebensräume von Jaguaren und Seekühen. Unterwegs treffen Promi-Koch Sean Kuylen und die preisgekrönte Journalistin Gillary Darabi Umweltschützerinnen und Umweltschützer, die sich für weitere bedrohte Tierarten wie die Tabascoschildkröte einsetzen.
10:25
Tropische Inseln, vor allem isolierte Inseln vulkanischen Ursprungs, haben die höchste Rate an aussterbenden Arten weltweit. Von den 126 Vogelarten, die in den letzten 300 Jahren ausgestorben sind, waren 90 Prozent insulare Arten. Diese hatten in den letzten 400 Jahren ein 40-fach höheres Risiko, auszusterben, als kontinentale Arten. Mehr als 800 exotische Pflanzenarten wurden auf La Réunion vom Menschen im Verlauf der Kolonisierung eingeführt. Viele dieser Arten stellen keine Probleme für das Ökosystem dar. Aber 131 Arten, die als invasiv gelten, haben sich explosionsartig vermehrt und ausgebreitet. Sie verdrängen einheimische Arten. Viele endemische Arten haben im Verlauf der Evolution ihre Schutzanpassungen wie zum Beispiel Fluchtinstinkte verloren. Vögel und Reptilien brüten am Boden, was sie für invasive Räuber zur leichten Beute macht. Auf der französischen Insel im Indischen Ozean sind einige der seltensten Vogelarten der Erde beheimatet. Die Réunionweihe ist der einzige endemische Greifvogel und ebenso wie der Newton-Raupenfänger, von dem es nur noch 50 Brutpaare gibt, akut vom Aussterben bedroht. Die Dokumentation schildert Beispiele, wie auf La Réunion die einheimische Flora und Fauna geschützt und invasive Arten bekämpft werden.
11:55
(1): Königinpastete aus Paris: Vol-au-vent (2): Nostalgiegeschmack: Rémi, ein Pariser in Portugal (3): Ran an die Töpfe!
12:25
(1): Warschau: Kieslowskis Zehn Gebote (2): Kalifornien: Datteln im Wilden Westen (3): Kolumbien: Luis' Fischeintopf (4): Edinburgh: Das Unglück des Illusionisten
14:00
New York, 15. Januar 2009: An diesem winterlichen Nachmittag kracht ein Flugzeug in den Hudson River. Pilot Chesley "Sully" Sullenberger hat die Entscheidung getroffen, nach einem Vogelschlag statt umzukehren eine Wasserlandung durchzuführen. Alle 155 Passagiere überleben, und Sully wird in der Öffentlichkeit als Held gefeiert. Doch dann melden sich Kritiker zu Wort: Könnte es sein, dass Sully durch seine instinktive Entscheidung die Passagiere unnötig in noch größere Gefahr gebracht hat? New York, 15. Januar 2009: An diesem winterlichen Nachmittag kracht ein Flugzeug in den Hudson River. Pilot Chesley "Sully" Sullenberger", mit 42 Jahren Flugerfahrung, hat in Sekundenschnelle die Entscheidung getroffen, nach einem Vogelschlag eine Wasserlandung durchzuführen, statt zum Flughafen zurückzukehren. Alle 155 Passagiere und die Crew werden gerettet, und Sully wird als Held gefeiert. Kurz darauf beginnt jedoch die Flugunfalluntersuchung, und neben den Belästigungen durch die lokale Presse setzt auch die Verkehrsbehörde den erfahrenen Piloten hohem Druck aus. Denn den Computerberechnungen und Simulationen nach wäre ein Rückflug zu einem der New Yorker Flughäfen möglich und sicherer gewesen. Zwischen posttraumatischen Empfindungen und der belastenden Anhörung gerät Sully in Selbstzweifel: Hat er durch seine instinktive Entscheidung seine Passagiere einer noch größeren Gefahr ausgesetzt? Durch Clint Eastwoods packenden Film erleben wir als Zuschauer die volle Entfaltung der spektakulären Rettungsaktion und werden wie die Passagiere des US-Airways-Flugs 1549 in unsere Sitze gedrückt. Mit der Geschichte des Piloten Sully ergründet Eastwood den Unterschied zwischen Instinkt und Technik, Mensch und Maschine sowie den Umgang der Menschen mit Krisensituationen.
15:40
Am Fuße des Mount Kenya in Ostafrika erstrecken sich die Hochebenen des Laikipia-Plateaus. Die dünn besiedelte Region ist ein Paradies für große Säugetiere, doch ihre endlosen Weiten bieten auch Lebensraum für eine kleine Insektenart - die Apis mellifera monticola. Nicholas gehört zu den Yaaku, einer ethnischen Volksgruppe, der rund 2.000 Menschen angehören. Für ihn sind diese Bienen weit mehr als nur Honiglieferanten. Nachdem die Gemeinschaft der Yaaku in den 30er Jahren von den Massai-Kriegern angegliedert wurde, übernahmen sie deren Bräuche, Lebensweisen und Sprache. Die Massai lieben Honig, aber vor Bienen haben sie großen Respekt. Die Yaaku hingegen blicken auf eine lange Tradition der Bienenhaltung zurück und arbeiten bis heute mit den Methoden ihrer Vorfahren: ausgehöhlte Stücke von Baumstämmen werden als Bienenstöcke aufgehängt. Nur so sind sie sicher vor dem Honigdachs, einem Verwandten der Marder, der - wie der Name schon sagt - auf Honig aus ist. Auch Elefanten machen den Bienen das Leben schwer: Bei der Nahrungssuche nach Zweigen und Blättern kommt es immer wieder vor, dass die Dickhäuter die Bienenstöcke von den Bäumen herunterreißen. Gelegentlich sammeln die Yaaku auch den Honig der wilden Bienen aus der Region. Dabei hilft ihnen ein schwarzer Vogel, der Große Honiganzeiger. Er gehört zu den wenigen Vogelarten, die Wachs fressen und verdauen können. Aber alleine kommt er an das Wachs nicht heran - dazu braucht er die Unterstützung der Yaaku, die er im Gegenzug zu den Nestern führt. Die Honigernte bestimmt auch den Festkalender der Yaaku. Zu allen besonderen Anlässen und vor allem auf Hochzeiten wird Met serviert. Für Nicholas' zweite Frau waren die Bienenstöcke ein entscheidender Grund zur Heirat. Den Brautpreis hat er den künftigen Schwiegereltern in Honig bezahlt. Bis heute gilt ihm Honig als Symbol für Reichtum, Frieden und häusliches Glück.
16:10
Die über einen Zeitraum von vier Jahren gedrehte Dokumentation führt an die Felsklippen von Kreta, in die dichten Wälder und Feuchtgebiete Makedoniens sowie in das Meteora-Gebirge. Dort beobachtet das Kamerateam die zahlreichen in Griechenland vorkommenden Greifvogelarten: Falken, Sperber, Adler, Habichte und Geier, darunter auch Bartgeier. Die kräftigen Vögel kommen in unterschiedlichen Größen und Formen vor. So hat etwa die kleinste in Mitteleuropa heimische Eule, der Sperlingskauz, ebenso einzigartige Überlebensstrategien entwickelt wie der König der Lüfte, der Steinadler, um sich dem ständigen Wandel ihrer Umwelt anzupassen. In allen Jahreszeiten müssen sich diese Vögel den Herausforderungen der Natur und den wachsenden Bedrohungen durch den Menschen stellen. Der Verlust von Lebensräumen, Klimawandel und Umweltverschmutzung gefährden ihre Lebensgrundlage zunehmend. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung: Dank der Widerstandsfähigkeit der Natur und Bemühungen um den Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen sind mancherorts Zeichen der Erholung und des Neubeginns zu erkennen. Als Prädatoren spielen Greifvögel eine entscheidende Rolle für die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Sie sind die Hüter der Natur und zugleich die stillen Zeugen der Veränderungen auf der Erde
16:55
Auf der Erde gibt es 200.000 Arten von Schmetterlingen. Sie existierten bereits vor den Dinosauriern. Und im Laufe von 300 Millionen Jahren lernten sie, sich an jedes Ökosystem anzupassen. Sie sind wahre "Superhelden" der Natur. Doch wie entfalten diese als so zart und kurzlebig geltenden Insekten ihre Superkräfte? Was sind ihre Geheimwaffen? Mit neuen Technologien können Forscher diese Insekten wie nie zuvor verfolgen und ihre fantastischen Fähigkeiten entschlüsseln. Beeindruckend ist ihre Fähigkeit, extremen Temperaturen standzuhalten. Ihr Organismus kann eisige Winterkälte ebenso überleben wie drückende Sommerhitze. Sie sind Überlebenskünstler, die allen Elementen trotzen.
17:50
Von ausgedehnten Sumpfgebieten bis zum hügeligen Französisch-Flandern: Die Landschaften in Frankreichs Norden sind vielfältig. Mitten in Amiens beginnen die 300 Hektar großen Hortillonnages, die Wassergärten der Stadt. Früher lagen hier Gemüsegärten, heute ist Francis Parmentier einer der letzten Gärtner, die noch die Wasserparzellen bewirtschaften. Alles - von Gemüsekisten bis zum Traktor - muss er per Boot transportieren. Amiens' berühmte mittelalterliche Kathedrale wurde von der Erfolgsgeschichte einer geheimnisvollen Pflanze mitfinanziert: dem Färberwaid. Die gelbe Blume gibt blaues Pigment, das einst teuer verkauft wurde. Hélène und David Brunel experimentieren damit, sie wollen die alte Färbetradition wiederbeleben. Östlich von Amiens, in Saint-Quentin, liegt auch ein geschütztes Feuchtgebiet mitten in der Stadt. Graureiher und Blaukehlchen verstecken sich im Schilf. Gleich nebenan ziehen Sandrine Lemaire und ihre Kollegen auf einer Vogelschutzstation verlassene Jungvögel auf. Selbst der riesige Wald von Compiègne war vor Jahrhunderten ein Sumpfgebiet. Heute flanieren hier Menschen zwischen Buchen und Eichen und werden von Christian Decamme in die heilende Kraft des Waldbadens eingewiesen. Richtung Norden stößt man auf die Marschlandschaft von Saint-Omer. Hier lebt der Bootsbauer Rémy Colin. Er hat den traditionellen Bootsbau wiederbelebt. Mit seinen Holzbooten schippern Besucher durch die Kanäle. Die Landschaftspflege übernehmen die Ranger vom Naturschutz. Ihre "lebendigen Rasenmäher" - einige störrische Ziegen - müssen sie per Boot von Parzelle zu Parzelle chauffieren. Unweit liegt Französisch-Flandern. Dort will der Sternekoch Florent Ladeyn kochend die Welt verbessern. Er setzt auf hundert Prozent lokale Zutaten, der Natur und seiner Region zuliebe.
18:35
"Europas Amazonien" beginnt dort, wo die Drau in die Donau mündet. Der Naturpark Kopacki Rit ist dabei nur das Herzstück einer weitaus größeren Oase: des Biosphärenreservats Mur-Drau-Donau, des größten zusammenhängenden Flussschutzgebiets Europas. Jedes Jahr im Frühling überflutet die Donau große Flächen und verwandelt sie für etwa drei Monate in Sumpf- und Feuchtgebiete. Die regelmäßigen Überschwemmungen verändern die Landschaft und schaffen den optimalen Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt: Seen und Teiche, je nach Jahreszeit auftauchende Wasserläufe und Schilf, Auenwälder mit Nadelbäumen sowie natürliche Feuchtwiesen. Rothirsche passen sich an den Wasserstand an und durchstreifen die Feuchtgebiete in riesigen Herden. Gleichzeitig scharren Wildschweine mit großem Geschick Süßwassermuscheln aus schlammigen Pfützen. Sobald im Frühling die ersten Regenfälle die Wiesen überfluten, tummeln sich Dutzende Frösche in sonnenwarmen Teichen und Pfützen. Die Nachtschwalbe verweilt lieber im schattigen Wald, der Wiedehopf zieht offene Lichtungen vor. Kormorane bevölkern ganze Inseln, und in den fischreichen Sümpfen, Wasserläufen und Seen nisten unzählige Reiherarten.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Nukannguaq Zeeb ist auf Grönland geboren. Er hängt an den alten Traditionen wie Jagen und Fischen - und trainiert auch die grönländische Fußball-Nationalmannschaft, ein Sport, den die dänischen Kolonialherren auf die Insel brachten. Den fortwährenden dänischen Einfluss sieht er kritisch: "Ehrlich gesagt - im Moment sind wir unter dänischer Herrschaft und einfach kein unabhängiges Land." Auch Donald Trumps neo-koloniale Fantasien waren für ihn ein Schock. Erst 1953 erlangte Grönland offiziell Autonomie, ist aber bis heute politisch und wirtschaftlich eng mit Dänemark verflochten. Die Hoffnung vieler Grönländer: die Bodenschätze, die noch unter dem Eis liegen, aber durch den Klimawandel zugänglich werden könnten - und neuerdings auch Trumps Interesse wecken. Nördlich der Hauptstadt Nuuk liegt die White Mountain Mine, die nur mit dem Schiff oder Helikopter erreichbar ist. Internationale Investoren lassen hier das Mineral Anorthosit abbauen, das zur Herstellung von Dämmmaterial oder Glasfasern verwendet wird. Niels-Ole ist einer der wenigen grönländischen Vorarbeiter in der Mine. Viele Fachkräfte müssen eingeflogen werden, denn wegen des schlechten Bildungssystems gibt es zu viele Schulabbrecher - und um die kümmert sich Ane Pipaluk. Sie betreut als Sozialarbeiterin Jugendliche in einer Wohngruppe. Diese stammen oft aus Familien, in denen Arbeitslosigkeit und Alkoholismus weitervererbt werden. Grönlands Weg zwischen alten und neuen Abhängigkeiten ist schwierig. Trotzdem wünscht sich auch Niels Ole mehr Autonomie für seine Heimat. "Es ist ein Traum für viele Grönländer."
20:15
Pyotr WerziloW, Mitglied des Performance-Kollektivs Pussy Riot, erregt 2018 weltweit Aufmerksamkeit, als er gemeinsam mit Nika Nikulshina und anderen beim Finale der Weltmeisterschaft als politischer Flitzer auf das Spielfeld rennt. Wochen später wird Werzilow unter mysteriösen Umständen vergiftet und überlebt nur knapp. Für seine damalige Freundin Nika Nikulshina hat der Vorfall ein traumatisches Nachspiel. Kevin Lik wird als 17-jähriger Teenager in Sotschi verhaftet. Der Vorwurf lautet Spionage. Kevin hatte aus seinem Kinderzimmer heraus Fotos gemacht, die einen Militärparkplatz zeigen. Alexey Shmatko ist ein erfolgreicher Unternehmer in der russischen Stadt Penza - bis er Opfer von "Corporate Raiding" wird. Zusammen mit korrupten Beamten versucht der Geheimdienst FSB, von Shmatkos Firmengewinn zu profitieren. Als der Unternehmer die Kooperation verweigert, wird er wegen angeblicher Steuervergehen festgenommen. Andrei Soldatow, gehört zu den wichtigsten russischen Investigativjournalisten unserer Zeit, kennt die inneren Strukturen des russischen Geheimdienstapparats wie kaum kein anderer. Er und andere Experten wie der Menschenrechtsanwalt Iwan Pawlow liefern Hintergründe zu Historie und Handeln des FSB und dessen Bedeutung für Wladimir Putin - der selbst zum KGB gehört, seit er 22 Jahre alt ist. Der Film erzählt, mit welchen Methoden der FSB heute arbeitet und wie weit er die Gesellschaft kontrolliert.
21:50
Der Fall erregte weltweit Aufsehen: Seit 2024 wird in Frankreich gegen den Digitalmilliardär Pawel Durow ermittelt. Der Vorwurf: Beihilfe zur Verbreitung von Kinderpornografie und zum Drogenhandel. Er soll nicht genug getan haben, um solche Straftaten auf seinem sozialen Netzwerk Telegram zu unterbinden. Es geht um das Grundproblem in der Social-Media-Welt: Wo beginnt und wo endet die Verantwortung derer, die sie geschaffen haben? Der Journalist Aleksandr Urzhanov hat den Aufstieg von Telegram mehr als 20 Jahre lang verfolgt. Er taucht tief in die Geschichte des exzentrischen Tech-Unternehmers Pawel Durow ein. Ist er ein Rebell und Freiheitskämpfer oder ein rücksichtsloser Egomane, verstrickt in fragwürdige Geschäfte? Welche Beziehungen hat er zu Russland und Putin? Wie erhielt er die französische Staatsbürgerschaft? Ist sein Dienst Kriminalitätsbeschleuniger, Sprachrohr für Fake News und Propaganda? Oder ist das Gegenteil der Fall, schützt die Plattform freie Meinungsäußerung, Daten und Privatsphäre ihrer Nutzer? Um Pawel Durows Geschichte zu verstehen, blickt der Dokumentarfilm ins Russland nach dem Ende der Sowjetunion, in eine Periode von Chaos und kriminellen Geschäften. Pawel ist ein exzellenter Schüler, Bruder Nikolaj ein Wunderkind. Gemeinsam entwickeln sie 2006 VK, das russische Pendant zu Facebook. Wachsende staatliche Einflussnahme führt zum Verkauf von VK. So wird Durow reich, aber auch heimatlos. 2013 startet sein Messenger-Dienst Telegram mit dem Versprechen, einfach, kostenfrei und sicher zu sein. Mittlerweile soll Telegram eine Milliarde Nutzer weltweit haben - darunter Terroristen, Extremisten und Kriminelle.
23:20
"Ukraine - Wenn Krieg Alltag wird" dokumentiert über zwei Jahre hinweg, wie die Ukraine zum Kriegsschauplatz wird. Die Audio- und Videoaufnahmen zeigen alltägliche Szenen eines gebeutelten Landes. Sie wurden in unterschiedlicher Entfernung zur Front aufgenommen und machen die schleichenden Veränderungen innerhalb der ukrainischen Gesellschaft sichtbar. Der Aufschrei während der ersten Wochen der russischen Invasion verwandelt sich langsam in eine betäubende Stille. Tod und Zerstörung sind Teil des Alltags geworden, doch dem Rest der Welt ist dies nicht bewusst. Der Film zeigt, wie die Katastrophe zur Normalität wird und die jungen Ukrainerinnen und Ukrainer trotz alledem von einer neuen Zukunft träumen.
00:55
Musik ist mehr als Unterhaltung. Sie kann auch als Seismograf gesellschaftlicher Spannungen und als ein Instrument des Protests betrachtet werden. Künstler landen auf schwarzen Listen, wenn ihre Musik dem herrschenden Regime missfällt. Doch nicht alle Verbote sind staatlich verordnet. Es gibt auch jene, die eine Gesellschaft diktiert. In der Ukraine zum Beispiel: Wer als ernstzunehmender Künstler wahrgenommen werden will, macht keine Musik mit Russen. Die Pop-Ikone Dakooka hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn man es doch tut. Als sie mit der russischen Band Aigel einen Song veröffentlichte, wurde sie von vielen ukrainischen Fans scharf attackiert. Der Vorwurf: Kollaboration mit dem Feind. Was für Dakooka ein musikalischer Brückenschlag war, galt für andere als Verrat. Welche Rolle spielt Kunst in Zeiten des Krieges? Wie viel Freiheit bleibt Musikern, wenn nicht nur Diktaturen, sondern auch die eigene Community sie abstraft? Die 100. Sendung von "Tracks East" wirft einen Blick auf Verbote und Zensur - von den Schattenwirtschaften der Sowjetzeit bis zu den heutigen Frontlinien zwischen Ideologie und Kunstfreiheit.
01:30
Versicherungsvertreter Max tut alles, um gesund und fit zu bleiben. Vergeblich - denn in seinem Gehirn hat sich ein Tumor gebildet. Seitdem geht nichts mehr. Die Beziehung zu seiner Freundin Laerke leidet unter den Depressionen, die Max immer häufiger befallen, je mehr er darum kämpft, seine Gesundheit wieder in den Griff zu bekommen. Als Max sich sein Scheitern eingesteht, will er wenigstens die Kontrolle über seinen Tod behalten. Für Lebensmüde wie ihn scheint es eine einfache Lösung zu geben: ein Hotel am Ende der Welt, in das man einchecken, aber nie wieder auschecken kann. Auf diese Einrichtung stößt Max, als er das Verschwinden eines Klienten untersucht. Seine abenteuerliche Ermittlungsreise führt ihn im hohen Norden in jenes abgelegene Hotel in den Bergen mit seinen seltsamen Gästen und Bediensteten, elegant und von beruhigender Schönheit. Dieses Hotel am Ende der Welt und am Ende der Zeit ist ein Ort des (ewigen) Friedens - oder ein Kriegsschauplatz, wenn man wie Max versucht, die Regeln zu brechen. Jonas Alexander Arnby hat sich mit seinem Kinodebüt "When Animals Dream" auf Anhieb einen Namen bei Filmkritik und Publikum gemacht. In dieser weiteren Nordic-Mystery-Variation "Suicide Tourist - Es gibt kein Entkommen" spielen international erfolgreiche Stars wie Nikolaj Coster-Waldau, Tuva Novotny, Johanna Wokalek und Jan Bijvoet.
02:55
Kaum ein anderes Verkehrsmittel verkörperte das mondäne Reisen mit der Bahn so wie der TEE, der Trans-Europ-Express. Nicht nur Eisenbahnfans und Zeitzeugen bewundern bis heute den Star der Schiene. Die Politik forderte unlängst ein Comeback des Kultzuges, der einst Sinnbild für das Zusammenwachsen Europas war. Als Europa noch durch Schlagbäume und Grenzkontrollen getrennt ist, soll der Kontinent auf der Schiene zusammenwachsen. So der Wunsch der Eisenbahngesellschaften sieben westeuropäischer Länder. Sie kommen Mitte der 1950er Jahre zusammen, um einen Zug zu erschaffen, der Grenzen überwindet und die Menschen der einzelnen Nationen zueinander führt. Auch sollen die Handelsbeziehungen gestärkt werden. Und so ist der Trans-Europ-Express ganz ausgerichtet auf Komfort und Service, der vor allem den Ansprüchen von Geschäftsleuten genügen muss. Passkontrollen während der Fahrt bringen einen deutlichen Fahrzeitgewinn und auch das Telefonieren und Verfassen von Briefen von unterwegs ist dank eines Zugsekretariats kein Problem. Damals gibt es für die Fahrt mit dem TEE ausschließlich Erste-Klasse-Tickets zu kaufen. Dafür schwelgen die Passagiere in Luxus, der bis heute wohl seinesgleichen sucht: Im Speisewagen werden alle Gerichte frisch zubereitet, klimatisierte Wagons und ein hervorragender Service ergänzen das Wohlfühlangebot. Der TEE ist längst zum Mythos geworden und fasziniert bis heute nicht nur Eisenbahnfans. Das futuristische Design, die luxuriöse Innenausstattung und das kulinarische Angebot an Bord waren seine Markenzeichen.
03:40
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
03:55
04:00
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.