Der weltweite Umsatz mit illegalen Drogen wird auf mehrere hundert Milliarden Dollar geschätzt. Angesichts der niedrigen Preise für den Rohstoff aus armen Ländern streichen Drogenhändler und ihre Mittelsmänner mit dem Verkauf der weiterverarbeiteten Drogen - Cannabisprodukte, Kokain, Heroin, Opioide und Amphetamine - satte Gewinne ein. "Mit offenen Karten" zeichnet die weltweiten Routen des Drogenhandels nach und zeigt das ganze Ausmaß der zerstörerischen Kraft der Drogenwirtschaft: von den Kleinbauern in Marokko, Afghanistan und Kolumbien über Transitländer wie Mexiko und Albanien bis hin zu den Ländern, in denen die Drogen verkauft werden und jedes Jahr für den Tod Hunderttausender Konsumenten verantwortlich sind.
Die Halbinsel Son Tra an der Küste Vietnams ist für die Rotschenkligen Kleideraffen der wichtigste Rückzugsort. Trotz der Nähe zur Millionenstadt Da Nang ist der Dschungel hier noch weitgehend intakt, vor allem aufgrund der Geschichte des Ortes. Hier ging einst die US-amerikanische Navy zu Beginn des Vietnamkriegs an Land, danach blieb die Halbinsel aufgrund ihrer strategisch bedeutsamen Lage militärisches Sperrgebiet. So konnten sich die störempfindlichen Kleideraffen hier weitgehend ungestört entwickeln. Rotschenkel-Kleideraffen gehören zur Primatengruppe der Languren. Es sind reine Vegetarier, sie ernähren sich hauptsächlich von den Blättern der Baumkronen. Einst lebten Rotschenkel-Kleideraffen weit verteilt, aber vor allem durch den verheerenden Krieg sank ihre Zahl bedrohlich. Weite Waldbestände wurden verwüstet, viele hungrige Vietnamesen ernährten sich von Wildtieren, auch von Kleideraffen. Jahrzehnte nach Kriegsende ist der Rotschenkel-Langur eine stark vom Aussterben bedrohte Art. Es gibt verschiedene Languren-Arten, aber die Rotschenkel-Languren haben ein einzigartiges Farbenkleid und gelten als die schönsten Primaten der Welt. Auf der Halbinsel Son Tra überwachen Tieraktivisten wie Tuan Bui Van und Luc Nguyen seit Jahren den Bestand der auffallend schönen und geschickten Kletterer. Die Tiere hier müssen überleben, um ihre Art in freier Wildbahn erhalten zu können. Rotschenkel-Kleideraffen werden ausgewachsen etwa 70 Zentimeter groß und sind äußerst friedliche Tiere. Sie leben in kleinen Gruppen, in denen es meist nur ein Männchen gibt. Der größte Teil ihres Lebens spielt sich in den Wipfeln der Bäume ab, von deren Blättern sie sich ernähren und wo sie sich vor Raubtieren sicher fühlen. Seit jedoch das Militär eine Straße mitten durch den Affenwald gebaut hat, haben viele Languren Schwierigkeiten bei der Nahrungssuche. Tierschützer sind alarmiert. Kann es gelingen, mittels Kletterbrücken die Letzten Ihrer Art in freier Wildbahn zu erhalten?
"Früher habe ich mich nie für Bücher interessiert, aber seit es die Bibliothek gibt, lese ich gern!", gibt ein Müllmann unumwunden zu und meint damit jene Ausleihstation, die er und seine Kollegen seit einigen Jahren auf dem firmeneigenen Betriebshof betreiben. Angefangen hatte alles vor zwei Jahren, als die Männer begannen, für den Abfall bestimmte, jedoch gut erhaltene Bücher auszusortieren und aufzubewahren. Tausende von Büchern kamen so über die Zeit zusammen, bis speziell vom Unternehmen abgestellte Archivare begannen, die Werke zu sortieren und zu kategorisieren. Die so eingerichtete Bibliothek sollte ursprünglich nur den Müllmännern zu einem kostengünstigen Freizeitvergnügen verhelfen. Allerdings wurde es schnell zu einem großen Erfolg, so dass der Müllhof seine Tore auch anderen Interessierten öffnete. Seitdem kommen regelmäßig sogar Schulklassen, um zwischen Harry Potter und Biografien des türkischen Staatsgründers Atatürk nach neuem Lesestoff zu suchen. Mittlerweile haben sich so viele Werke angesammelt, dass das Unternehmen einen eigenen Bücherbus baut, mit dem die Angestellten über die Dörfer fahren wollen, um den dortigen Bewohnern die Chance auf neue Lektüre zu geben. Mit derartigen Aktionen hat sich das Müllunternehmen einen guten Ruf in Ankara erarbeitet, einer Stadt, die in Hinsicht Modernität und landesweiter Beliebtheit immer noch weit hinter dem hippen Istanbul rangiert. Die Menschen hier fühlen sich ihren Traditionen verpflichtet, zu denen besonders die Taubenzucht gehört. Auch viele Müllmänner frönen dieser Leidenschaft und wetteifern darum, welche der Tauben schöner, gewandter oder schneller ist. Damit sind sie der Beweis, dass sich Tradition und Moderne nicht ausschließen müssen und man das Beste von beiden Seiten übernehmen kann.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Baskische Fischsuppe: Ttoro (2): Nostalgiegeschmack: Isabelle, vom Baskenland nach England (3): Ran an die Töpfe!
(1): Neukaledonien: Bernard Bergers Sprechblasen gegen das Klischee (2): Bosporus: Begehrte Meerenge (3): Frankreich: Renauds Poulet Marengo (4): Spanien: Diktatur auf der Speisekarte
(1): Bernard Binlin Dadié: Die Stimme der ivorischen Unabhängigkeit (2): Marokko: Ein diskreter Tropfen (3): Frankreich: Camilles legendäres Paris-Brest (4): Hongkong: Die Höllenschiffe
In der Camargue treffen Mittelmeer und Rhône aufeinander. Sie beherbergt das größte Feuchtgebiet Frankreichs und wurde von der UNESCO als Biosphärenreservat eingestuft. Im Norden dominiert der Einfluss des Süßwassers, im Süden der des Salzwassers. Der erste Teil der zweiteiligen Dokumentation widmet sich der außergewöhnlichen Landschaft im Norden der Camargue. Aufgrund der bedeutenden Süßwasserzufuhr aus der Rhône ist die nördlich gelegene Obere Camargue durch große Sümpfe und Anbauflächen gekennzeichnet. Überall in der Camargue fungiert das Wasser als wesentliches Bindeglied zwischen Mensch und Ökosystem. Es ist eine biologische, ökonomische und kulturelle Ressource für Mensch und Natur. Die Bewirtschaftung des Gebietes, insbesondere der Bau von Kanälen, sorgt ebenfalls für einen großen Einfluss auf das Ökosystem. Ein dichtes Netz von Kanälen versorgt sowohl die Reisfelder als auch die geschützten Räume, von denen eine reiche Tierwelt abhängt. Das Rhône-Delta bildet eine wichtige Zwischenstation für viele Zugvögel, aber auch einen bevorzugten Lebens- oder Vermehrungsort für stark bedrohte Arten wie die Sumpfschildkröte oder den Europäischen Aal. Die Zukunft der Camargue hängt entscheidend davon ab, wie man die Wasserverschmutzung in den Griff bekommt und der invasiven Arten Herr wird. Es geht um die Wahrung der Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und Naturschutz.
In der Camargue treffen Mittelmeer und Rhône aufeinander. Sie beherbergt das größte Feuchtgebiet Frankreichs und wurde von der UNESCO als Biosphärenreservat eingestuft. Im Norden dominiert der Einfluss des Süßwassers, im Süden der des Salzwassers. Der zweite Teil der Dokumentation ist dem Süden der Camargue gewidmet. Typisch für die südlich gelegene Untere Camargue mit ihren Lagunen und ihrem Küstenstreifen sind die Wechselwirkungen mit dem Meer und der Einfluss des Salzwassers. Die Küste der Camargue ist eine lange Nehrung aus Stränden und Dünen, die sich über rund hundert Kilometer zwischen Fos-sur-Mer und Le Grau-du-Roi erstreckt. Durch den Einfluss des Meeres wurden im Laufe der Jahrtausende große salzhaltige Lagunen geformt - ein biologisch sehr vielfältiges Gebiet mit umfangreichen Vogelpopulationen und großer Artenvielfalt. In den Meeresgewässern beherbergt die Camargue auch Arten wie den Großen Tümmler, das Kurzschnäuzige Seepferdchen und die Unechte Karettschildkröte. Mit ihrer Artenvielfalt ist die Camargue daher ein seltenes Juwel für die Forschung. Aber seit Jahrzehnten hinterlässt die ausgeprägte Erosion hier ihre Spuren. Sie zwingt die Menschen angesichts des steigenden Meeresspiegels dazu, ihr Leben und die Bewirtschaftung der Region anzupassen.
Pferdenation Argentinien: Bis heute spielen Pferde hier eine wichtige Rolle - bei Arbeit und Vergnügen. Im Umgang mit ihren Reittieren sind die Gauchos und die Besitzer der riesigen Estancias nicht gerade zimperlich. Gerade bei der Doma tradicional - dem traditionellen Zähmen und Zureiten - werden die Tiere hart an die Kandare genommen. Das versetzt die Tiere jedoch in Angst - ein Problem vieler Pferdebesitzer und eine Gefahr. Denn ein ängstliches, schreckhaftes Pferd wird in Stresssituationen schnell unberechenbar. Der Argentinier Oscar Scarpati verfolgt einen ganz anderen Ansatz - denn er versteht die Sprache der Pferde. Er weiß, wie sie sich ausdrücken - mit ihren Ohren, ihren Beinen, ihrem ganzen Körper. Der Pferdeflüsterer wendet diese Sprache selbst an, um mit den Tieren in Kontakt zu treten und sie so auf sanfte Art zu zähmen. Viele Probleme, sei es beim Zureiten besonders temperamentvoller Pferde oder in der Kommunikation zwischen einem Besitzer und seinem Pferd, konnte Oscar mit seinem Wissen und seiner Fähigkeit schon lösen. Der Wechsel zwischen Berührungen an den empfindlichsten Stellen und dem Beruhigen des Pferdes mindert Berührungsängste und die Scheu vor unerwarteten Reizen. Eine Methode, die immer wieder funktioniert - der Erfolg gibt Oscar und seinen Söhnen recht.
Die Spuren des Christentums sind in Deutschland und Spanien in vielen Gerichten zu entdecken. Im katholischen Kloster wird auch in der Fastenzeit Bier gebraut und jeden Tag getrunken. Schwester Doris Engelhard ist die letzte brauende Ordensperson in Deutschland und sieht keinen Widerspruch in Genuss und Glauben - "Genuss ist nicht sündhaft", verkündet sie selbstbewusst. In Süddeutschland wird das Klischee von der strengen Gläubigkeit nicht immer erfüllt. Trotzdem ist die Religion im Alltagsleben spürbar. Die Osterbräuche werden zelebriert und am Freitag gibt es kein Fleisch, es sei denn, es ist unsichtbar in den Maultaschen - auch "Herrgottsb'scheißerle" genannt - versteckt. Eine evangelische Theologin will die Menschen nicht nur mit christlichen Botschaften beglücken, sondern auch mit einem traditionellen Fastengericht. In Spanien beherrscht der Glaube die Semana Santa, die Woche vor Ostern. In Sevilla ziehen die Menschen Tag und Nacht durch die Straßen und feiern die Bruderschaften, die dabei tonnenschwere Heiligenstatuen durch die Straßen tragen. Proteinreiche Nahrung und Bier sind unverzichtbare Begleiter dieser Woche. Die Fastenzeit vor Ostern ist eigentlich eine Phase der Besinnung und des Verzichts, kann aber gleichzeitig auch Quelle der Freude und der Verbundenheit sein.
Ob in der Küche, der Industrie oder im menschlichen Körper - Salz ist unverzichtbar. Doch woher kommt das weiße Gold? Die Ile de Ré vor der französischen Atlantikküste ist bekannt für ihre Salinen. Hier betreiben James Renou und seine Freundin Maud einen Salzgarten, in dem sie das Meersalz nach alter Tradition ernten. Im österreichischen Salzkammergut baut Bergmann Alexander Köberl den mineralischen Schatz tief unter der Erde ab. Von der historischen Bedeutung von Salz, das einst als Zahlungsmittel diente und um das sogar Kriege geführt wurden, bis hin zu seinem kontroversen Status in der modernen Ernährungswissenschaft - Salz bietet jede Menge Stoff für Geschichten. Die Deutsch-Französin Lucie kombiniert Salziges mit Süßem und Saurem: Es gibt cremiges Salzkaramell und aromatische Salzzitronen.
(1): Mona Ozouf: Ein französisches Leben (2): Kambodscha: Bokator, eine jahrtausendealte Kampfkunst (3): Südafrika: Renettes gegrillter Fisch mit Aprikosenkonfitüre (4): Kolumbien: Der Streik der Frauen
(1): Seychellen: Die Kehrseite des Paradieses von Loys Masson (2): Als die Seychellen zu Frankreich gehörten (3): Seychellen: Georges flambierte Bananen mit Kokosnougat (4): Seychellen: Von der Lepra-Station zum Naturparadies
Zeitloser Unterhaltungsfilm mit Sean Connery und Michael Caine als groß aufspielendes Spitzbuben-Duo: Danny Dravot und Peachy Carnehan, die sich in Indien mit Schmuggel und anderen zwielichtigen Unternehmungen durchs Leben schlagen, beschließen, im legendären Kafiristan als Könige ihr Glück zu versuchen. Als Danny tatsächlich zum Oberhaupt gekrönt wird, läuft bald alles schief ... Auf einer Indienreise lernt der berühmte Romanautor Rudyard Kipling die beiden raubeinigen Abenteurer Daniel Dravot und Peachy Carnehan kennen, zwei ehemalige Offiziere der britischen Armee, die vom großen Reichtum träumen. Den hoffen sie im legendären und bisher unerforschten Königreich Kafiristan zu erlangen. Nach einer beschwerlichen Reise gelangen sie an ihr Ziel. Mit ihrer Kampferfahrung werden sie bald zu Helden auf dem Schlachtfeld - und Danny wird durch einen glücklichen Zufall gar zum Gottkönig. Im Rausch der Macht gerät der Plan der zwei Glücksritter, mit einigen Reichtümern wieder abzuhauen, bald in Vergessenheit. Und dann droht der ganze Traum unter Dannys Größenwahn zu platzen. Der farbenprächtige Klassiker des Abenteuerfilms überzeugt mit wunderbarem britischen Humor neben kritischen Tönen, aber auch durch die großartig gefilmte Inszenierung, tolle Landschaftsaufnahmen und das einzigartige Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller Sean Connery und Michael Caine. Dessen Ehefrau Shakira Caine ist in der Rolle der Roxanne ebenfalls mit von der Partie.
Zwischen Palermos engen historischen Gassen liegt der größte und beliebteste Markt der Stadt, der Ballarò. Beim Gang durch die Marktstände werden vom Spektakel aus Geräuschen, Gerüchen und Farben alle Sinne angesprochen. Die ganze Vielfalt, die die mediterrane Insel mit ihrer so reichen landwirtschaftlichen Tradition hervorbringt, wird hier angeboten. Dazu gehören geheimnisvolle Streetfood-Spezialitäten aus Innereien, aber auch Dutzende von gerösteten, gesalzenen, sauer eingelegten oder gebratenen Köstlichkeiten. Der arabische Einfluss ist auch in der traditionellen Abbanniata zu spüren, dem unverwechselbaren Marktgesang der Verkäufer. Bruder Mauro hat unweit des Marktes das Gelände hinter einem Pfarrhaus in einen Gemüsegarten umgewandelt. Mit Hilfe seiner Gemeinde baut er hier die besten Auberginen der Insel an. Im Inneren Siziliens wiederum verleihen die trockenen Berglandschaften dem wilden Fenchel sein unverwechselbares Aroma. Andrea Martini kennt die geheimen Orte, an denen er wächst. Matteo Sanfilippo beherrscht noch die alte Technik des Laternenfischens und fängt bei einer nächtlichen Bootsfahrt den Geschmack des Tyrrhenischen Meeres ein. Wilder Fenchel und Fisch treffen dann in der fabelhaften Komposition als Pasta con le Sarde aufeinander. Kaum jemand kann sich den Verlockungen der sizilianischen Dolci entziehen. Am Ballarò können die Kunden Cristian Trentacoste bei der Herstellung der barock anmutenden Cassata zuschauen. Für alle, die es eilig haben, hält der Konditor eine Cassatina bereit, die kleine Version des traditionellen Kuchens für den direkten Genuss.
Seit fast 120 Jahren verbindet die Wocheiner Bahn die malerischen Landschaften zwischen den Julischen Alpen und der Adria. Früher markierte sie den südlichsten Teil des Eisernen Vorhangs und trennte die beiden Blöcke: Italien auf der einen und Jugoslawien auf der anderen Seite. Heute ist sie eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Alpen mit der größten Steinbogenbrücke weltweit, der Salcanobrücke. Auf 89 Kilometern rollt sie durch vier europäische Klimaregionen, einen Nationalpark und ein UNESCO-Biosphärenreservat. Die Bahn wurde nach dem Tal "Wochein" (slow. Bohinj) benannt und war ursprünglich Teil der "Transalpina" von Villach/Klagenfurt nach Triest in Italien. Heutzutage verläuft der Hauptteil ihrer Gleise entlang den Flüssen Baca, Soca und Sava von Nova Gorica/Gorizia über die Julischen Alpen bis zur Endstation Jesenice (Aßling).
An schönen Junitagen offenbaren sich die Fjorde und Berge Nordnorwegens im atemberaubenden Licht der Mitternachtssonne. Die Nordlandsbahn durchquert auch bei nordisch-rauem Wetter die helle Nacht und hangelt sich entlang der Ufer von Fjorden und Flüssen hinauf zum Polarkreis. Sie überwindet die karge Hochebene Saltfjellet mit dem Gletscher Svartisen, um pünktlich zum Mittsommerfest den Saltstraumen, den stärksten Gezeitenstrom Norwegens, zu erreichen. Entlang der Zugstrecke von Trondheim nach Bodø kämpften die Wikinger, ließen die Nazis spektakuläre Brücken und Tunnel bauen und züchten die Samen, die Ureinwohner im nördlichen Skandinavien, bis heute Rentiere. Eine wasserreich-wilde Landschaft, in der Weltklasse-Kanuten wie ambitionierte Maler eine Herausforderung sehen und unzählige Elche genauso wie der seltene Polarfuchs leben.
Besucht wird die Ilha Formosa, die schöne Insel - wie Taiwan einst genannt wurde. Während einer Zugfahrt lässt sich die atemberaubende Landschaft und Natur der Insel im Westpazifik erleben. Das taiwanesische Streckennetz ist wie ein Kreis um die Insel gelegt und lädt daher besonders zu einer Entdeckungsreise mit dem Zug ein. Die Rundreise beginnt in Taiwans quirliger Inselhauptstadt Taipeh. Eine erste Station ist das Dorf Houtong, das für seine Katzen berühmt ist. Auf der Pingxi-Linie fährt der Zug in gemächlichem Tempo weiter vorbei an Bächen und Wasserfällen nach Shifen. Sobald der Zug die Gleise passiert hat, lassen hier junge Liebespaare Himmelslaternen aufsteigen, auf denen sie Kinderwünsche niedergeschrieben haben. Weiter geht es an der Ostküste Richtung Hualien. Die Strecke verläuft hier entlang einsamer Pazifikstrände. Dann erreicht die Bahn den ältesten Nationalpark Taiwans, den Taroko-Nationalpark. Die etwa 19 Kilometer lange Taroko-Schlucht gehört zu den Höhepunkten einer Taiwan-Reise. Hier hat sich der ungestüme, blaugrüne Fluss Liwu in Jahrmillionen bis zu 600 Meter tief in die steil aufragenden, schimmernden Felsen aus reinem Marmor gegraben. Taiwan ist aber auch bekannt für heiße Quellen. In einer 50 Grad warmen Quelle in freier Natur kann sich jeder seine eigene "Badewanne" schaufeln und das heilende Wasser genießen. Weiter geht es zur Westküste der Insel. In der Nähe von Kaohsiung geht es zum Kloster der Insel Fo Guang Shan, was so viel wie "Buddhas Berg des Lichtes" bedeutet. Dort wird man in die Geheimnisse des humanistischen Buddhismus eingeweiht.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Ob grün, schwarz oder violett, fleischig, oval, runzlig oder glatt - Oliven bestechen durch ihre Vielfalt an Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Ein Blick in Geschichte und Mythologie verrät, dass die Vorliebe für die feine Frucht sehr alt ist - im antiken Griechenland hatte sie einen solchen Stellenwert, dass die Zerstörung eines Olivenbaums mit der Todesstrafe geahndet wurde. Und: Warum scheiden sich die Geister, wenn es darum geht, Oliven zu mögen oder nicht? Köchin Lucie Fischer-Chapalain zeigt, wie man in der Mikrowelle ein lockerleichtes Olivenmoos zaubert. Außerdem kreiert sie ein pikantes Oliven-Chutney - vielseitiger Begleiter zu Käse, Fleisch und Gemüse.
Bei einem wolkenverhangenen Strandausflug auf Langeoog wird der 15-jährige Cosmo plötzlich ohnmächtig und stirbt in den Armen seiner Mutter Sabine Schnell. Die ist überzeugt, dass sein bester Freund, Marvin Claudius, Enkel des niedersächsischen Innenministers, ihren Sohn vergiftet hat. Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihr Team tun alles dafür, schnell erste Ermittlungsergebnisse zu erzielen. Doch kurz darauf wird Sabine Schnell erstochen im Hause Claudius aufgefunden. Von Marvin Claudius fehlt derweil jede Spur. Eine großangelegte Suche startet; die Insel wird nachts bis in die letzten Winkel durchkämmt ... Innenminister Thomas Claudius wird am Tag darauf erpresst: Sein Enkel Marvin wurde entführt und die Erpresser fordern eine Liste aller V-Männer in drei Bundesländern - ansonsten werde Marvin getötet. Thomas Claudius gibt nach außen vor, sein Enkel sei sicher zurückgekehrt und brauche dringend Ruhe. Eine Befragung des Teenagers, der weiterhin unter Mordverdacht steht, wird Ann Kathrin Klaasen und ihrem Kollegen Frank Weller vom Innenminister persönlich untersagt. Ihre Fragen sollen die Ermittler schriftlich einreichen und sich von nun an bitte an Claudius' Anwälte wenden. Ann Kathrin spürt, dass hier etwas faul ist, tappt allerdings vorerst im Dunkeln. Ohne es zu ahnen, schlittert sie bei ihren unverzagten Ermittlungen zum Tod von Cosmo und Sabine Schnell in den Bereich des international organisierten, kriminellen Waffenhandels. Und schließlich gewinnt sie dadurch das Vertrauen des verschwiegenen Innenministers, der langsam aber sicher die Nerven verliert ...
1973 endet das Leben Lex Barkers: Ein Herzinfarkt auf den Straßen Manhattans fällt den Hünen mit dem blendenden Aussehen ausgerechnet in seiner Geburtsstadt, wenige Tage nach seinem Geburtstag. Doch niemand erkennt den Mann, der Tarzan in Hollywood gewesen war. Dass er als Freund Winnetous, Old Shatterhand, eine Ikone in Europa war, weiß und interessiert in New York keinen. Für die Filmgeschichte des Landes von John Wayne und Clint Eastwood sind Lex Barkers europäische Westernabenteuer nur eine Fußnote. "Lex Barker - Westernheld und Playboy" erzählt die Geschichte des vielleicht schönsten Mannes, der je über Europas Kinoleinwände flimmerte. Die Geschichte eines Mannes, den eine gescheiterte Hollywoodkarriere über Italien nach Deutschland führt. Und der sich dort als Glücksfall für das europäische Kino erweist. Für Kinder und Erwachsene ist Lex Barker in den 1960er Jahren der überlebensgroße amerikanische Freund. Heute ist Lex Barkers filmisches Erbe umstritten. Darf man die Winnetou-Filme überhaupt noch anschauen? Unbestritten jedoch sind seine Filme und sein Leben.
Der wortkarge Polizist Ben Shockley soll die Prostituierte Gus Mally von Las Vegas nach Phoenix bringen, damit sie in einem Gerichtsverfahren aussagen kann - eine unwichtige Zeugin und ein unwichtiger Prozess, wie man ihm versichert. Doch bald wird klar, dass absolut gar nichts an dem Fall unwichtig ist. Plötzlich werden die beiden sowohl von Mafiakillern als auch von der örtlichen Polizei verfolgt und es geht um Leben und Tod. Aber warum hat man es auf die Frau und den Polizisten abgesehen? Spannungsgeladener Actionthriller mit Clint Eastwood und Sondra Locke in den Hauptrollen. Der wortkarge Polizist Ben Shockley hat seine besten Tage hinter sich. Er versucht, jede Anstrengung zu vermeiden, und ist dementsprechend wenig begeistert, als er einen neuen Auftrag erhält: Er soll die Prostituierte Gus Mally von Las Vegas nach Phoenix bringen, damit sie in einem Prozess aussagen kann - absolute Routine für den gelangweilten Beamten. Doch als Shockley die Frau vom Revier abholen will, läuft alles anders als geplant. Die aufgewühlte Frau warnt ihn vor der Reise nach Phoenix und behauptet, dass man auf ihren Tod Wetten abgeschlossen habe. Shockley glaubt ihr kein Wort - und bereut es kurz darauf, als er von Unbekannten beschossen wird. Offenbar hat es tatsächlich jemand auf Mally und ihren polizeilichen Begleiter abgesehen, der vermeintliche Routineauftrag wird zur blutigen Odyssee. Die örtliche Polizei hat die Anordnung erhalten, die junge Frau unter allen Umständen zu töten. Aber wer steckt hinter dem grausamen Auftrag? Shockley und Mally merken, dass sie vollkommen auf sich allein gestellt sind - und kommen sich bei der gemeinsamen Flucht immer näher ... Das Roadmovie von Großmeister Clint Eastwood zieht ein paar Genre-Elemente durch den Kakao; gleichzeitig überzeugt es durch atemberaubend inszenierte Actionszenen.
Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Wer wären seine Jünger? Regisseur Milo Rau kehrt in der süditalienischen Stadt Matera zu den Ursprüngen des Evangeliums zurück und inszeniert es als Passionsspiel einer Gesellschaft, die von Unrecht und Ungleichheit geprägt ist. Gemeinsam mit dem Politaktivisten Yvan Sagnet, der Jesus verkörpert, erschafft Rau eine zutiefst biblische Geschichte. Nach Jesus' Vorbild kehrt Yvan als "Menschenfischer" in das größte der Flüchtlingslager bei Matera zurück. Unter den dort Gestrandeten findet er seine "Jünger": Es sind Verzweifelte, die über das Mittelmeer nach Europa gekommen sind, nur um anschließend auf den Tomatenfeldern im Süden des Landes versklavt zu werden und dort unter unmenschlichen Bedingungen in regelrechten Ghettos hausen. Allein in Italien sind mehr als 500.000 Menschen betroffen. Gemeinsam mit ansässigen Kleinbauern und -bäuerinnen begründen sie die "Revolte der Würde", eine politische Kampagne, die für die Rechte von migrantischen Personen kämpft. Gleichzeitig besetzt Milo Rau weitere Rollen mit Schauspielenden aus den Filmen von Pier Paolo Pasolini und Mel Gibson: So ist der 2020 verstorbene Enrique Irazoqui, der Jesus-Darsteller Pasolinis, als Johannes zu sehen. Maia Morgenstern spielt - wie auch schon bei Mel Gibson - die Mutter des Messias. Und der in Cannes 2018 als bester Darsteller ausgezeichnete Marcello Fonte stellt Pontius Pilatus dar. "Das neue Evangelium" ist ein filmisches Meisterwerk zwischen Dokumentarfilm, Spielfilm und politischer Aktionskunst. Und zugleich ist es auch ein Manifest der Solidarität der Ärmsten, ein filmischer Aufstand für eine gerechtere, menschlichere Welt.
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass das Leben mit dem Tod endet und dass die medizinische Forschung ihn hinreichend erfasst hat. Die Dokumentation stellt diese Annahmen infrage: Sie beschäftigt sich mit einem Phänomen, das die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen lässt. Die Tibeter nennen es Tukdam, den "Zustand der Erkenntnis der Natur des Geistes". Dabei handelt es sich um einen meditativen Zustand, in dem praktizierende Buddhisten nach ihrem klinischen Tod verweilen und der sich unter anderem durch eine verlangsamte Verwesung des Körpers bemerkbar macht. Unter der Leitung des Neurowissenschaftlers Dr. Richard Davidson und mit Unterstützung des Dalai Lama wird in der tibetischen Exilgemeinde in Indien das erste wissenschaftliche Forschungsprojekt über Tukdam durchgeführt. Die Untersuchung dieses brisanten Phänomens erweist sich als große Herausforderung, da die Forschenden auf Tote im Tukdam-Zustand angewiesen sind. Diese befinden sich meist in Klöstern oder abgelegenen Meditationsstätten im Himalaya. Neben den rein wissenschaftlichen Aspekten beleuchtet die Dokumentation auch die sehr persönlichen Todesgeschichten von Tukdam-Meditierenden sowie das tibetische Verständnis von Tod, Bewusstsein und der Verbindung von Körper und Geist, das dem unserem beziehungsweise dem Mainstream-Verständnis diametral entgegensteht. Der Tukdam eines tibetischen Familienvaters macht nachvollziehbar, wie ein solches Ereignis auf das direkte Umfeld wirkt. Die Dokumentation lässt die wissenschaftliche und die tibetische Sichtweise in Resonanz treten und hinterfragt Gewissheiten über Leben und Tod, denn tatsächlich wird der Tod je nach Kulturkreis völlig unterschiedlich wahrgenommen.
Nach einer langen Platzsuche findet de Gaulle doch noch den Ort, an dem er seiner Inspiration freien Lauf lassen und diktieren kann. Es ist nämlich auch am Strand durchaus möglich, sich sprachlich zu verwirklichen - oder vielleicht gerade dort?
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Freundschaften, Persönlichkeitsentwicklung, Konflikte - Anhand persönlicher Geschichten und neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse behandelt die Dokumentationsreihe die zentrale Bedeutung von Freundschaft für Kinder und Jugendliche. Für den neunjährigen Malo ist die Sache klar: Als guter Freund sollte man helfen, nicht verpetzen und zusammen Blödsinn machen. Seine Freunde sind Ausgangspunkt für die Frage, warum Freundschaften so wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung und die psychische Gesundheit sind. Psychologin Isabelle Filliozat erklärt, welche neuronalen Prozesse dabei im Gehirn passieren. Gibt es kulturelle Unterschiede in Hinblick auf die Art und Weise, wie Freundschaften gelebt werden? Und wie haben sich Freundschaften durch soziale Medien verändert? Die 16-jährige Lindsay hat weltweit tausende Follower auf Instagram und TikTok. Für sie ist es so einfacher, enge Beziehungen zu pflegen. Auch Professor Michael Schulte-Markwort räumt mit einem Mythos auf und erklärt, warum Freundschaften, die in der digitalen Welt geführt werden, nicht weniger wert sind als alles, was bisher als Freundschaft galt. Anschließend zeigt die 13-jährige Malaika den Alltag ihrer Großfamilie und erklärt, wie sie mit Problemen und Meinungsverschiedenheiten im Freundeskreis umgeht. Ergänzend klärt die Kulturwissenschaftlerin Olaolu Fajembola die Frage, wie Kinder damit umgehen können, wenn sie im Freundeskreis aufgrund der Hautfarbe oder anderer Merkmale ausgegrenzt werden und ab wann es sinnvoll ist, Freundschaften auch mal zu beenden.