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TV Programm für ARTE am 18.03.2025

Ein Tag im Frühlingsgarten 05:05

Ein Tag im Frühlingsgarten

Dokumentation

Thema dieser Folge ist Fortpflanzung und Wachstum: Ende April, explodiert die Natur. Aus den Zweigen bricht das frische Grün, Hummeln und Bienen stürmen die Obstblüte und die erste Ernte steht an: das Einbringen von oft sehr nahrhaften und wohlschmeckendem "Unkraut". Der Salat in den Beeten keimt einstweilen noch im Schutz aufgeschnittener Mineralwasserflaschen und muss vor den Schnecken geschützt werden. Insekten und Vögel kümmern sich um Ihre Nachkommen. Ein neu angelegtes, ausgeklügeltes Bewässerungssystem und die Dachbepflanzung einer Remise steuern dazu bei, die Auswirkungen des Klimawandels für den Permakulturhof in Grenzen zu halten. Der Zweiteiler begleitet eine Initiative von Gärtnerinnen und Gärtnern, die fast täglich in ihren Bauerngarten im Bergischen Land kommen. Doch dieser Hof wird nach den Regeln der Permakultur bewirtschaftet. Ein etwas anderes Konzept. Man konzentriert sich auf Nutzpflanzen, pflegt Gemüsebeete, legt Kartoffelsetzlinge aus und repariert in kleinen Schritten den in die Jahre gekommenen Hof. Hier wird nachhaltig und ressourcenschonend gewirtschaftet. Die Tier- und Pflanzenwelt dieses Gartens erzählt spannende Geschichten, die dem normalen Auge meist verborgen bleiben.

GEO Reportage 05:55

GEO Reportage: Argentinien: Der Jaguar ist zurück

Reportage

Jaguare, die größten Raubkatzen Südamerikas, waren schon immer beliebte Jagdobjekte. Die indigenen Völker der Region waren auf ihre Felle aus, die spanischen Eroberer ebenso, und die Viehzüchter sahen in ihnen eine Bedrohung für ihre Herden. Aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Lebensraum der Jaguare durch die Viehzüchter so stark eingeschränkt, dass sie als ausgerottet galten. Heute sollen die Katzen wieder angesiedelt werden. Fünf erwachsene Jaguare wurden dafür aus der Gefangenschaft in ein eigens gegründetes Aufzuchtzentrum auf den Esteros del Iberá, dem größten Feuchtgebiet Argentiniens, gebracht. Hier sollen sie für Nachwuchs sorgen, der dann ausgewildert werden soll. Das Problem ist, dass besonders die drei weiblichen Tiere Defizite haben, die eine Zucht erschweren: Tanja fehlt ein Hinterbein, das sie als Jungtier verloren hat. Isis ist so sehr an Menschen gewöhnt, dass sie Angst vor den eigenen Artgenossen hat. Und Tobuna ist mit 17 Jahren fast zu alt für die Zucht. Die Wissenschaftler haben damit die Qual der Wahl. Dennoch soll das Unternehmen unbedingt gelingen. Zwei Jahre und viel Geld waren nötig, um den Auslauf für die Jaguare zu bauen. Vier Areale von jeweils 1.200 Quadratmetern, zwei für die Mütter und ihre Nachkommen von anderthalb Hektar und ein riesiges Gebiet von 30 Hektar für die Phase vor der endgültigen Auswilderung. Für welches Tier werden sich die Experten um die Biologin Maite Rios Noya am Ende entscheiden? Und wird die Paarung klappen? Wenn ja, könnten in frühestens zwei Jahren wieder wilde Jaguare durch die Esteros del Iberá streifen.

ARTE Journal Junior 06:40

ARTE Journal Junior

Kindermagazin

Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.

Küchen der Welt 06:50

Küchen der Welt: Georgien: Chinkali

Essen und Trinken

(1): Chinkali - Ein Bissen Georgien (2): Nostalgiegeschmack: Natia, eine Georgierin in England (3): Ran an die Töpfe!

Stadt Land Kunst 07:20

Stadt Land Kunst: Auguste Lacaussade / Murcia / Australien

Magazin

(1): Auguste Lacaussade, Poet der Insel Réunion (2): Das maurische Erbe von Murcia (3): In Südafrika: Gewürztes Hähnchen mit Gemüse von Spitzenköchin Sanilé (4): In Australien: Eine sehr coole Erfindung

Stadt Land Kunst 08:05

Stadt Land Kunst: Katalonien / Frankreich / Virginia

Magazin

(1): Katalonien: Nicolas de Staëls Suche nach Licht (2): Frankreich: Wo Glas auf Parfümkunst trifft (3): Zypern: Georgoullas Nudelauflauf (4): Virginia: 100 Bräute aus dem Alten Europa

Magischer Maghreb 08:55

Magischer Maghreb: Tunesien, der Norden

Land und Leute

Tunesien, kleinster und nördlichster der Maghreb-Staaten: Im Norden liegen Sandstrände, Korkeichenwälder und verträumte Inseln. Überall sind Spuren von Tunesiens langer Geschichte zu finden. Phönizier, Römer und Osmanen haben ihre Spuren hinterlassen. Die Ruinen Karthagos und die quirlige Hauptstadt Tunis, eine Reise durch ein Land zwischen Tradition und Moderne mit spektakulären Landschaften, gastfreundlichen Menschen und außergewöhnlichem Kunsthandwerk. Wein wurde in Tunesien schon zur Römerzeit angebaut. Doch unter dem Einfluss des Islam kam die Produktion fast zum Stillstand. Junge Winzer aus der sonnenverwöhnten Region um Cap Bon beleben die alte Weintradition neu. In den Korkeichenwäldern der Kroumirie im Hinterland von Tabarka suchen die Pfeifenmacher nach Bruyère, dem Holz der Heidewurzel. In den flachen Gewässern rund um die Kerkennah-Inseln leben Tintenfische. Um sie zu fangen, benutzten die Fischer früher Tonkrüge, in denen sich die Kraken versteckten. Heute ist diese alte Technik fast in Vergessenheit geraten. Kairouan ist, nach Mekka, Medina und Jerusalem, die viertheiligste Stätte des Islam. Die mächtige Hauptmoschee Sidi Oqba ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie ist die älteste Moschee des Maghreb und bis heute Pilgerziel - sieben Reisen hierhin gelten so viel wie eine Fahrt nach Mekka.

Magischer Maghreb 09:40

Magischer Maghreb: Tunesien, der Süden

Land und Leute

Tunesien, kleinster und nördlichster der Maghreb-Staaten: Der Süden überrascht mit spektakulären Landschaften. Der Salzsee Chott El Djerid, die Oasenstädte Nefta und Tozeur und die kargen Gebirgszüge um Matmata erwecken den Eindruck eines fremden Planeten. Genau der ideale Ort für Regisseur George Lucas, der in der Wüste bei Nefta Teile des ersten "Star Wars"-Films drehte. Das extreme Klima, teilweise steigt die Temperatur auf über 50 Grad Celsius in den Sommermonaten, zwingt zu einer besonderen Architektur: Höhlenwohnungen, die in den weichen Sandstein gegraben wurden. Oder wie in der Oasenstadt Tozeur: helle, versetzt angeordnete Lehmziegel an den Außenmauern brechen das Licht und speichern die Wärme. Hergestellt werden sie noch heute von Hand. Djerba, die größte Insel Nordafrikas, ist seit der Römerzeit durch einen Damm mit dem Festland verbunden. Hier lebten traditionell schon immer Menschen verschiedener Ethnien und Religionen zusammen. Djerba ist noch heute Heimat der größten jüdischen Gemeinde Tunesiens. In El Djem beeindruckt die Ruine des drittgrößten Amphitheaters der Römerzeit den Besucher. Seine Erbauer waren mit Olivenöl reich geworden. Bis heute gehören Oliven in Tunesien zu den wichtigsten Wirtschaftsgütern.

Magischer Maghreb 10:25

Magischer Maghreb: Marokko

Land und Leute

Marokko ist ein Fest für die Sinne: Marrakeschs bunte Märkte, unberührte Küsten und das Leben in Lehmbauten wie vor Hunderten von Jahren. Das nordafrikanische Königreich entdeckt die Moderne. Das Fischerdorf Imsouane im südwestlichen Teil der Atlantikküste ist zum Geheimtipp für Wellenreiter geworden - mit einer rund 600 Meter langen Welle. Im Landesinneren des Königreichs liegen verborgen atemberaubende Canyon-Schluchten. Menschen leben in aus Lehm gebauten Kasbahs und als Transportmittel dient der Esel. Inmitten der Wüste am Hohen Atlas, dort, wo die Sonne am längsten und intensivsten vom Himmel brennt, ist das größte Solarkraftwerk der Welt entstanden. Auch viele Bauern setzen mittlerweile auf Photovoltaik, um unabhängig und kostengünstig grünen Strom zu generieren. Bis zum Jahr 2030 will Marokko mehr als die Hälfte seines Verbrauchs aus erneuerbaren Energien speisen. In Marokko trifft orientalische Tradition auf neue Ideen - eine überraschende Entdeckungsreise durch ein spannendes Land im Umbruch.

Re: 11:25

Re:: Georgien und der europäische Traum

Reportage

Für viele Georgier ist Salome Surabischwili immer noch die einzige legitime Präsidentin und zur inoffiziellen Anführerin der pro-europäischen Bewegung geworden. Sie hat sich offen gegen die Regierungspartei Georgischer Traum gestellt und erkennt, wie die Opposition, das Wahlergebnis nicht an. Auch das EU-Parlament verurteilt die Wahlen als weder frei noch fair. Der Protest auf den Straßen wird vor allem von engagierten Bürgerinnen und Bürgern getragen. Eine von ihnen ist Irma, eine Lehrerin vom Land. Sie sieht sich als Europäerin und teilt den Wunsch der Mehrheit der Georgier nach einem EU-Beitritt und die Sorge vor zunehmendem Einfluss Russlands. Irma demonstriert unermüdlich und hat über soziale Medien mit ihrer direkten Art eine gewisse Bekanntheit erreicht. Auch für die junge Journalistin Nino hat sich das politische Klima dramatisch verändert. Sie wuchs in einem Land auf, das sich Europa anzunähern schien. Doch nachdem Sicherheitskräfte ihre Kollegen auf Protesten brutal zusammengeschlagen haben, macht sie sich ernsthafte Sorgen um die Zukunft Georgiens. Eine bekannte Journalistin wurde bereits verhaftet, ihr drohen bis zu sieben Jahre Haft. Doch es gibt auch andere Stimmen, die den aktuellen Regierungskurs für den einzig richtigen halten. Wie der Security-Chef Sado, dem traditionelle Familienwerte wichtig sind. Fakt ist: Mit der Regierungspartei Georgischer Traum rückt Georgien zunehmend von Europa ab und steuert Richtung Autokratie. Regierung gegen Bevölkerung, Präsidentin gegen Regierung, Europa oder Russland - die Zukunft des Landes ist ungewiss.

Küchen der Welt 11:55

Küchen der Welt: Provence: Pieds Paquets

Essen und Trinken

(1): Pieds Paquets - Marseilles kulinarische Wurzeln (2): Nostalgiegeschmack: Emi, von der Provence nach Georgien (3): Ran an die Töpfe!

Stadt Land Kunst 12:25

Stadt Land Kunst: Louisiana / Republik Kongo / Georgien

Magazin

(1): In Louisiana: Die erwachende Sinnlichkeit der Kate Chopin (2): In der Republik Kongo: Ein schwarzer antikolonialistischer Heilsbringer (3): Auf Kuba: Luis' gebratener Taro (4): In Georgien: Freiheit als Religion

Stadt Land Kunst 13:10

Stadt Land Kunst: Griechenland / Costa Rica / Brest

Magazin

(1): Griechenland: Der humanistische Blick des Fotografen Costas Balafas (2): Costa Rica: Der maskierte Kampf der Borucas (3): Neapel: Robertas Calamari-Salat (4): Brest: Die Macht des Schicksals

In Wahrheit 14:00

In Wahrheit: Still ruht der See

TV-Krimi

Kathrin Brandmann macht in einem See nahe ihrer Wohnsiedlung einen grausamen Fund: die Leiche ihres Sohns Marlon. Er weist blaue Flecken auf, was die Frage aufwirft, ob er wirklich ertrunken ist. Ein besonders schwieriger Fall für Hauptkommissarin Judith Mohn und ihren Kollegen Freddy Breyer, stammt das Opfer doch aus derselben Siedlung, in der auch Judith aufwuchs. Als Polizistin wird sie von ihren ehemaligen Nachbarn gemieden, keine gute Ausgangslage für die Ermittlungen. Und auch Judiths Begegnung mit der eigenen Mutter verläuft eher frostig. Trotz der Widrigkeiten findet sich bald die erste heiße Spur. Ein Kleinkrimineller namens Sharif hatte wohl noch eine Rechnung mit dem Jungen offen. Und auch die von Spannungen geprägte Familie des Opfers rückt in den Fokus der Ermittler. Die Mutter hütet ein Geheimnis und der Vater schweigt, gibt aber zu, den Sohn ab und zu geschlagen zu haben. Als Judith Einblick in Marlons verschlossene Clique gewinnt, wird klar, dass der Mord an dem Jugendlichen nicht das einzige Verbrechen ist, das es aufzudecken gilt. Lukas, Marlons Freund, gehört nicht zur Clique und wird oft von deren Mitgliedern schikaniert. Nachdem Sharif und ein Kumpel wegen Hehlerei festgenommen wurden, stellt sich heraus, dass die Clique eine Wette abgeschlossen hatte und dass diese etwas mit Marlons Tod zu tun hat. Dieser dritte Krimi um die saarländische Ermittlerin Judith Mohn und ihr Team wurde teilweise im benachbarten Lothringen gedreht.

Zu Tisch 15:45

Zu Tisch: Kalabrien, Italien

Essen und Trinken

Für den Bauer Giuseppe Vadalà und seinen Mitarbeiter Vincenzo ist die Ernte der Bergamotte die schönste Zeit des Jahres: Die Frucht verbreitet nämlich schon beim Pflücken ihr intensives Aroma und erfüllt die ganze Plantage mit ihrem frischen Duft. Anders als in Norditalien gibt es in Kalabrien keine Fabriken mit 10.000 Arbeitsplätzen. In kleinen, vertrauten Familienbetrieben wird hier die Ernte noch per Hand erledigt. Routinierte Pflücker wie Vincenzo und Giuseppe schaffen zwischen 600 und 800 kg an einem einzigen Tag. Die Bergamotte stellt zudem ein botanisches Rätsel dar: Sie wird zwar auch in anderen Ländern wie der Elfenbeinküste und Argentinien angebaut, doch nirgendwo sind die Bäume so ertragreich und die Früchte so aromatisch wie in Kalabrien. Denn nur hier gibt es die optimalen Wachstumsbedingungen wie der mineralische Boden und das "gemäßigt feuchte" Mikroklima. Berühmt für ihr unverkennbares Aroma, findet die Bergamotte in der Parfümindustrie und zum Beispiel beim Earl Grey Verwendung. Giuseppe und seine Mutter Maria aber verfeinern mit der Zitrusfrucht zahlreiche Gerichte: marinierten Schwertfisch, Risotto, Farfalle mit Thunfisch und Kuchen. Weitere Spezialitäten sind kalabrische Makkaroni und auf dem offenen Feuer gekochter Lammtopf. Es zeigt sich, dass die Esskultur in Kalabrien einen hohen Stellenwert hat: In Guiseppes Familie bedeutet Kochen nicht bloß Mahlzeiten zuzubereiten, sondern auch Vertrautheit und Zusammenhalt zu spüren.

Magischer Maghreb 16:20

Magischer Maghreb: Algerien, die Küste

Land und Leute

Algerien ist das größte Land des afrikanischen Kontinents. Fast 1.200 Kilometer Mittelmeerküste erstrecken sich zwischen Tunesien im Osten und Marokko im Westen. Hier gibt es verwunschene Gebirge und traumhafte Buchten. Sogar die Wüste reicht hier bis ans Meer. Dazwischen traditionelle Orte, ruhige Fischerdörfer, koloniale Städte und die Hauptstadt Algier als quirlige mediterrane Metropole. Fatma Kadiri gilt als eine der besten Brautkleidschneiderinnen von Tlemcen. Und in Tlemcen sind die Hochzeitskostüme so einzigartig, dass sie sogar in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurden. Fatma gestaltet ihre Kleider mit viel Goldschmuck, besonders ist die kegelförmige Kappe, die mit Ketten und Perlen behangen wird - zum Schutz gegen böse Mächte Jede Nacht verbringt Sidali Benbouzid auf dem Fischmarkt von Algier, um die besten Sardinen zu ergattern. Er betreibt das angesagte Restaurant "Sequoia" direkt an der Küstenstraße. Hier dreht sich alles um die Sardine. Gemeinsam mit seiner Frau tüftelt Sidali jeden Tag an neuen Rezepten für den landesweit beliebtesten Speisefisch. Der Job von Amir Benhacine ist spektakulär, gefährlich - und unglaublich wichtig. Er kümmert sich um die Brücken von Constantine. Die Stadt liegt auf einem von Schluchten durchzogenen Gebirgsplateau. Die meisten Stadtteile sind nur über Brücken zu erreichen. Sie sind die Lebensader der Stadt. Aber die Technik ist störungsanfällig, denn die meisten Brücken sind über hundert Jahre alt.

Magischer Maghreb 17:05

Magischer Maghreb: Algerien, die Wüste

Land und Leute

Die Wüste Algeriens ist geprägt durch grüne Oasenstädte, schroffe Felsformationen und eine jahrtausendealte Berberkultur. Timimoun gilt als eine der schönsten Wüstenstädte der Welt, die grüne Oasenstadt Biskra wiederum als Geburtsort der begehrten Dattelsorte Deglet Nour. Die Stadt der tausend Kuppeln, El Oued, hat fast schon ein orientalisches Flair. In Timimoun bereitet sich Bashir Kadiri seit Wochen auf das Fest S'Bou vor, das sieben Tage dauert. Das größte Fest in der Sahara findet rund um den Geburtstag des Propheten Mohammed statt und wird seit 500 Jahren gefeiert. Mohamed Damri ist einer der angesehensten Männer von Adrar. Er ist fürs Wasser zuständig, genauer gesagt für die Fougara, ein System aus historischen Verteilanlagen und Wasserkanälen, die reparaturanfällig und unübersichtlich sind. Mohamed ist einer der wenigen, der sie in- und auswendig kennt und rund um die Uhr erreichbar ist. Für Nourdine Hadjali steht der Wettkampf des Jahres bevor. Er leitet die Fantasia-Reiterstaffel "Firqat". Fantasia gilt in Algerien als Volkssport: Bis zu zehn Reiter galoppieren einer geraden Linie nebeneinander und feuern am Ende mit historischen Schlossflinten möglichst synchron in die Luft. Zum größten Wettstreit des Jahres kommen Reiterstaffeln aus ganz Algerien nach Timimoun, um die beste Truppe des Landes zu küren.

Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis 17:50

Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis: März - April: Eine Zeit der Erneuerung

Natur und Umwelt

Im März breitet sich in Japan nach und nach die Kirschblüte im ganzen Land aus und markiert den Beginn des Frühlings in der nördlichen Hemisphäre. Die Tage werden länger und in Flora und Fauna spielen sich spektakuläre Veränderungen ab. Die Singschwäne, die in Japan überwintert haben, machen sich wieder auf den Weg gen Norden. In Indien begeben sich die wilden Elefanten auf Wanderschaft - eine der größten Migrationsbewegungen dieser Tiere in Asien - und beim Holi, dem Fest der Farben, wird der Frühling offiziell eingeläutet. Fast alles Leben hängt von der Sonne ab. In Europa beginnt der Frühling offiziell mit der Tagundnachtgleiche im März, es blüht auf Feldern und Wiesen. Wenn in den Karpaten der letzte Schnee schmilzt, verlassen die Wolfswelpen ihren Bau. Das Leben nimmt einen neuen Anlauf, und die Tiere machen sich auf die Suche nach einem Partner. Zwei männliche Königskobras buhlen um ihr Recht auf Fortpflanzung - ein erbitterter Kampf, der Stunden dauern kann. In der kalifornischen Wüste versucht ein einsamer Kaninchenkauz, mit lauten Rufen ein Weibchen anzulocken. In Lateinamerika ist die "Semana Santa", die Karwoche, eines der wichtigsten Ereignisse im Kirchenjahr und steht für die Wiedergeburt. Im Amazonas-Regenwald wehrt eine Gruppe von Kapuzineraffen einen Angriff einer benachbarten Bande ab. In Äquatorialafrika kehrt mit der Regenzeit das Leben zurück; es gibt Nahrung im Überfluss und viele Tierarten bringen jetzt ihre Jungen zur Welt. Zu Lande wie im Meer setzen sich mit den atmosphärischen Veränderungen zahlreiche Tiere in Bewegung. Die Grauen Riffhaie begeben sich zur Paarung in die flachen Gewässer vor Palau. In Australien kommen die letzten Grünen Meeresschildkröten zur Eiablage auf die Inseln des Great Barrier Reef, während hunderte Babyschildkröten bereits geschlüpft sind und in Richtung Meer tapsen. An den Küsten von Kimberley futtern sich Hunderttausende Ufervögel die Fettreserven an, die sie für ihre rund 25.000 Kilometer lange Reise in die Arktis brauchen - der längste Zug, der je auf Erde beobachtet wurde. In der Antarktis machen sich unterdessen Tausende Kaiserpinguine auf den Weg zurück in ihre Brutkolonien.

Reich an Wasser 18:35

Reich an Wasser: Pantanal in Brasilien

Landschaftsbild

Es ist das größte tropische Feuchtgebiet der Erde: das Pantanal im Südwesten von Brasilien. Auf monatelange Trockenperioden folgen intensive Regenzeiten, in denen die Flüsse über die Ufer treten und die ausgedehnte Savanne überschwemmen. So entsteht ein gigantisches Mosaik aus Sümpfen, Seen und Lagunen. Zwar ist das Pantanal nicht so bekannt wie sein großer Bruder, das Amazonasgebiet, doch die Region ist ein wahrer Garten Eden mit einer unglaublichen Artenvielfalt: Alle hier lebenden Tiere - zahlreiche Fischarten, blaue Aras, Jaguare und die urzeitlich wirkenden Riesengürteltiere - haben sich an den Wechsel der Jahreszeiten angepasst. Auch der Mensch muss sich auf die extremen Klimabedingungen einstellen. Ebenso wie die indigene Bevölkerung leben Fischer und brasilianische Cowboys - sogenannte Pantaneiros, Nachfahren spanischer und portugiesischer Siedler - im Rhythmus der Überschwemmungen, die für sie überlebensnotwendig sind. Doch dieses einzigartige Milieu ist inzwischen durch den menschengemachten Klimawandel stark bedroht. Der Regen bleibt immer häufiger aus und die Flora und Fauna im Patanal-Gebiet leidet. Schwere Dürren und Waldrodungen führen seit einigen Jahren zu verheerenden Bränden, die das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen. Zusammen mit Wissenschaftlern haben Einheimische daher vielfältige Initiativen gegründet, um ihr Land vor den Flammen zu schützen und die Tiere zu retten, mit denen sie diesen einzigartigen Lebensraum teilen.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Re: 19:40

Re:: Streit um Europas teuerste Schnellzugstrecke

Reportage

Ein 57 Kilometer langer Eisenbahn-Tunnel durch die Alpen: Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Lyon und Turin ist eines der ehrgeizigsten Infrastrukturprojekte Europas. Es soll helfen, deutlich mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern und CO2-Emissionen zu reduzieren. Doch der Preis dafür ist hoch: rund 30 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern, dazu Enteignungen und massive Eingriffe in die Natur. Im kleinen Alpenort Saint-Jean-de-Maurienne haben die Bauarbeiten schon vor Jahren begonnen. Trotz der massiven Belastungen, die das mit sich bringt, sieht der Bürgermeister, Philippe Rollet, die Aussicht, ein Haltepunkt auf der Bahnstrecke zu werden, positiv: "Der Bau bringt große Chancen für unsere Region." Im Übrigen sei das Projekt schon viel zu weit fortgeschritten, um sich noch dagegen zu stellen: "Es wäre ein Fehler, jetzt damit aufzuhören. Das würde ein Vermögen kosten." Das sehen Bürgerinitiativen in Frankreich und Italien anders; sie hoffen immer noch, den Bau stoppen zu können. "Er zerstört unsere Täler und ist überflüssig", meint Franco Olivero Fugera aus dem italienischen Susatal. Er gehört schon lange der Protestbewegung NoTAV an - kein Hochgeschwindigkeitszug. Der Staat geht hart gegen sie vor und stuft sie - trotz ihres weitgehend gewaltfreien Vorgehens - als kriminelle Vereinigung ein. Auch die Baumschulbesitzer Anthony Guillould und Donatien Wion aus Frankreich sehen in der Schnellzugstrecke eine "ökologische, finanzielle und soziale Katastrophe". Sie organisieren regelmäßig Bustouren, auf denen sie über die Folgen der Bauarbeiten informieren. Mittlerweile hat ihr Protest europaweit Unterstützung gefunden.

1979 - Aufstieg des Islamismus 20:15

1979 - Aufstieg des Islamismus: Der Mullah-Schock

Dokumentation

Die Ereignisse des Jahres 1979 haben die Geopolitik im Nahen Osten völlig verändert. Die Versuche, die Region zu modernisieren und zu säkularisieren, stießen auf den Widerstand vieler Bürger, die Schwierigkeiten hatten, die raschen gesellschaftlichen Veränderungen mit ihren traditionellen Werten in Einklang zu bringen. Der erste Teil mit dem Titel "Der Mullah-Schock" zeigt, wie das Jahr 1979 in Nahost mit einem Paukenschlag begann, als der Schah aus dem Iran floh und Ayatollah Chomeini in das Land zurückkehrte. Chomeinis Vision ging über den Iran hinaus und inspirierte islamistische Bewegungen und Unruhen im gesamten Nahen Osten. In Ägypten führte der Friedensvertrag von Präsident Anwar el Sadat mit Israel zu einer Entfremdung zwischen Islamisten und arabischen Nationalisten und bereitete den Boden für extremistische Gruppen wie den Ägyptischen Islamischen Dschihad. Und auch Saudi-Arabien geriet durch den Aufstieg der Islamisten zunehmend in eine politische Krise. Sunnitische und schiitische Extremisten planten den Umsturz. In Afghanistan versuchte zeitgleich die unbeliebte kommunistische Führung verzweifelt, den Kampf gegen die brutalen Islamisten noch zu gewinnen. Minutiös werden die Geschehnisse von Januar bis Juni 1979 im Nahen Osten anhand von seltenem Archivmaterial und Augenzeugenberichten nachgezeichnet. Die Folgen dessen, was in diesem Jahr passierte, hallen bis heute in der ganzen Welt nach.

1979 - Aufstieg des Islamismus 21:05

1979 - Aufstieg des Islamismus: Im Bann des Islamismus

Dokumentation

Teil zwei befasst sich mit der Zuspitzung der politischen Krisen im Nahen Osten in der zweiten Hälfte des Schicksalsjahres 1979. Im Iran wurden die linken Revolutionäre, die sich anfänglich mit Chomeini verbündet glaubten, zunehmend marginalisiert. Zu spät erkannten sie, dass der Ajatollah einen autoritären Gottesstaat errichten wollte, der mit ihren eigenen Vorstellungen eines freien Iran nicht zu vereinbaren war. Selbstbewusst agitierten Chomeinis Anhänger auch in den Nachbarländern, denn die Vision des Ajatollahs reichte über den Iran hinaus und inspirierte islamistische Bewegungen und Unruhen im gesamten Nahen Osten. Die Geiselnahme in der US-Botschaft in Teheran schockierte die Weltpolitik und wurde zu einem Symbol des Widerstands gegen den Westen. Gleichzeitig trug sie dazu bei, Millionen Muslime im Nahen Osten und darüber hinaus für die radikal-islamistische Position zu gewinnen. Auch im pro-westlichen Ägypten verzeichnete die Muslim-Bruderschaft einen regen Zulauf. In Saudi-Arabien besetzten radikale sunnitische Extremisten in einem der größten Terrorakte der Geschichte die Heilige Moschee in Mekka und nahmen Hunderte von Menschen als Geiseln. Nur mit Hilfe ausländischer Spezialeinheiten konnte die saudische Regierung die Krise beenden. Dies markierte den Beginn eines Umdenkens, das die saudische Führung von ihrem Modernisierungskurs abbrachte und islamistischen Forderungen breiten Raum verschaffte. Das Jahr 1979 endete mit einem weiteren dramatischen Ereignis: dem russischen Einmarsch in Afghanistan, der die geopolitischen Spannungen in der Region weiter anheizte und die globalen Machtverhältnisse nachhaltig beeinflusste. Mit seltenem Archivmaterial und Augenzeugenberichten wird ein Jahr nachgezeichnet, dessen Folgen bis heute weltweit nachhallen.

Iran - Wut aufs Regime 21:55

Iran - Wut aufs Regime

Dokumentation

Wie lebt es sich in einem Staat, in dem Frauen von der Sittenpolizei verhaftet werden, wenn ihr Hijab nicht richtig sitzt? In dem sie nicht ins Fußballstadion dürfen? Zu Wort kommt unter anderem eine junge Frau, die in Männerverkleidung ins Fußballstadion geht und die Bilder anschließend in den Sozialmedien postet. Die Frauen riskieren Gefängnisstrafen, doch die Iraner sind nicht mehr bereit, sich einschüchtern zu lassen. Um die Motive und Hintergründe der gewaltigen Proteste zu beleuchten, die von September 2022 bis zum Frühjahr 2023 im Iran landesweit um sich griffen, geht der Film zurück ins Jahr 2009. Damals sind die Präsidentschaftswahlen ein Wendepunkt im Verhältnis der Bevölkerung zum islamischen Staat. Viele Iraner glauben, dass die Islamische Republik das Ergebnis manipuliert hat. Die Hoffnungen auf Reformen innerhalb des Systems werden zunichtegemacht. In den folgenden Jahren kommt es immer wieder zu blutigen Protesten. Wir sehen zum Teil unbekannte Archivaufnahmen und Interviews mit den Menschen, die ihr Leben riskierten. Als im September 2022 die "Frau, Leben, Freiheit"-Proteste beginnen, erreicht die Brutalität des Gegenschlags der Sicherheitskräfte eine neue Dimension. Hunderte Demonstrierende werden getötet, gefoltert, verstümmelt oder geblendet. Nach mehr als einem halben Jahr hat das Regime die Proteste zunächst überdauert. Die im Film porträtierten Menschen geben aber die Hoffnung nicht auf, dass sie eines Tages doch noch einen demokratischen Umbruch in ihrem Land erleben dürfen.

Verraten und hingerichtet - Der Sohn des Mullahs 23:30

Verraten und hingerichtet - Der Sohn des Mullahs

Dokumentarfilm

Der iranische Journalist Ruhollah Zam wurde kurz vor der Iranischen Revolution (1979) in eine Familie hochrangiger Geistlicher hineingeboren. Als Jugendlicher begleitete er seinen Vater zu Treffen mit dem geistlichen Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei. Später entwickelte er sich zum Regimegegner, wurde bei Straßenprotesten festgenommen und musste schließlich das Land verlassen. In Frankreich gründete er einen Nachrichtensender auf Telegram, der die Geldwäsche des iranischen Regimes aufdeckte. Nach Morddrohungen wurde Zam unter den Schutz des französischen Geheimdienstes gestellt. 2019 begann die schwedisch-iranische Filmemacherin Nahid Persson, Ruhollah Zam im Untergrund zu filmen. Nach mehreren Monaten der Dreharbeiten wurde Zam in den Irak gelockt und nach Teheran entführt. Nach einem Schauprozess, einem erzwungenen Geständnis und vierzehn Monaten Haft wurde er hingerichtet. Dem iranischen Regime war es gelungen, sein Netzwerk zu infiltrieren und "Maulwürfe" einzuschleusen, die sich als regimekritisch ausgaben. Sie gewannen sein Vertrauen und lockten ihn mit dem Versprechen auf einen eigenen Fernsehsender in die tödliche Falle.

Tracks East 01:00

Tracks East: Syrien nach Assad: Mehr Freiheiten als je zuvor?

Reportagereihe

Nach dreizehn Jahren Bürgerkrieg ist in Syrien die Euphorie über die gewonnene Freiheit der Sorge gewichen: Wohin führt der Weg unter den neuen, islamistisch geprägten Machthabern? "Tracks East" reist mit Ahmad Al Khalaf durch ein Land zwischen Aufbruch und Angst. Der Tourguide aus Aleppo hat den Krieg überlebt und sich der Wehrpflicht entzogen. Nun begegnet er alten Freunden und neuen Realitäten. In Aleppo erzählt er von Angst, Korruption und einem Alltag, der noch immer von den Narben des Krieges gezeichnet ist. In Damaskus trifft er Rami, einen Comedian und Alawiten, der wegen wachsender Spannungen seine Heimatstadt Homs verlassen musste. Berichte von Racheakten sunnitischer Muslime an den Alawiten, der Volksgruppe, aus der auch der Assad-Clan stammt, mehren sich. Ahmad diskutiert mit Rami die Angst der Alawiten vor Vergeltung, aber auch Fragen von Schuld und Verantwortung. In Damaskus trifft Ahmad auch auf die Stand-up-Comedytruppe Styria, die mit ihrem neuesten Programm "Run, Assad, Run" für Furore sorgt. Die Gruppe vereint Sunniten, Alawiten und Christen. Ihr Motto: "Wenn wir zusammen lachen können, können wir auch zusammenleben." Welche Fragen und Ängste treiben die Menschen in Syrien um? Was bleibt von den Hoffnungen der Revolution? "Tracks East" zeichnet ein packendes Porträt eines Landes im Umbruch.

Rodeo Girls 01:35

Rodeo Girls

Dokumentation

Eine der wichtigsten texanischen Sportarten ist Rodeo. Man sieht es im Fernsehen, man praktiziert es in der Familie, man legt am Wochenende, in den Ferien oder in der Schulzeit Hunderte bis Tausende von Kilometern zurück, um zu den Turnieren zu gelangen. Der Ablauf ist streng festgelegt: Um vier Uhr morgens klingelt der Wecker, dann werden die Tiere und Ausrüstungen in den hinteren Teil der Lastwagen geladen und schon geht es los auf die lange Tour über die Wüstenstraßen von Texas. Jessi, Naia und Shelby, drei texanische Mädchen, setzten die Tradition der historisch von Männern beherrschten Hirtenkultur fort, mit der sie aufgewachsen sind. Sie sind die Vorboten einer neuen Frauengeneration, die frischen Wind in die Männerdomäne Rodeo bringt. Die damals siebzehnjährige Jessi kann schon mehrere Dutzend Siege verbuchen. Die damals neunjährige Naia praktiziert das Ziegenbinden und träumt schon davon, in die Fußstapfen ihres Vaters, eines ehemaligen Rodeo-Meisters, zu treten. Und die damals zwölfjährige Shelby ist eines der wenigen Mädchen, das bei den Wettkämpfen im Bullenreiten antritt. Mit Leib und Seele widmen sie sich diesem Sport, der ihnen ein Höchstmaß an Selbstdisziplin und Perfektion abverlangt. Für diese jungen Mädchen in Cowboymontur ist Rodeo weit mehr als eine gewohnheitsmäßig weiterzuführende Tradition. Es ist ein Weg, die eigene Identität zu finden und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Mit einem tollkühnen Temperament ausgestattet, träumen alle drei von Eroberungen, unbegrenzten Möglichkeiten - und Siegen. Sie wollen ihren Platz in dieser anspruchsvollen Welt finden und behaupten. Die Dokumentation zeigt ihren Alltag als Kinder und Jugendliche inmitten einer Welt im Umbruch.

Leben mit Vulkanen 02:30

Leben mit Vulkanen: Guatemala: Die heiligen Vulkane der Maya

Natur und Umwelt

Der Vulkan Santiaguito in Guatemala ist vor weniger als hundert Jahren entstanden, aus erdgeschichtlicher Sicht nicht mehr als ein Wimpernschlag. Der junge Feuerberg ist ständig aktiv, so dass ein Aufstieg unmöglich ist. Stattdessen wählt Arnaud den Gipfel des benachbarten Vulkans Santa María als Beobachtungspunkt, den auch die Vulkanologen nutzen: An diesem Ort überwachen sie aus sicherer Entfernung den Santiaguito, denn der junge und unberechenbare Vulkan bedroht mit seinen Ascheeruptionen und den darauffolgenden Schlammströmen die gesamte Region. Bald könnte es wieder zu einem stärkeren Ausbruch kommen. Trotz der Bedrohung liegen mehrere große Fincas, in den Nebelwäldern nicht weit vom Krater entfernt. Arnaud trifft Valdemar Martinez, der ihm erklärt, dass die Vulkanasche den Boden fruchtbar macht, aber zu viel davon, kann die Blätter von der Photosynthese abhalten. Eine nächste schlimme Eruption fürchtet Valdemar, doch das Gefahrengebiet zu verlassen, kommt für ihn nicht infrage - wirtschaftlich gesehen wäre es ein riesiger Verlust. Die Glutriesen spielen auch für die Traditionen und den Glauben der Quiché, den Nachfahren der Mayas, eine wichtige Rolle: In ihrer Vorstellung ist ein Vulkan das Werk ihres Schöpfers, so ist es ein Privileg in der Nähe ihres Lebensspenders zu wohnen. Der Schamane Mario Ovalle lädt Arnaud zum Neujahrsfest ein: Die Quiché danken für alles, was die Feuerriesen ihnen geschenkt haben. Guatemala: ein Land in dem uralte Mythen und die Wissenschaft aufeinandertreffen und sich von der unermüdlichen Aktivität der Feuerriesen nähren.

360° Reportage 03:00

360° Reportage: Uganda: Hunde der Hoffnung

Reportage

Stella Amony wurde als junges Mädchen aus ihrem Dorf verschleppt und dem Kommandanten einer berüchtigten Rebellenarmee als schutzlos ausgelieferte Kinderbraut zugeführt. Robert Onen war Kindersoldat, der zum Töten missbraucht wurde. Das sind nur zwei Schicksale aus Uganda. Die Menschen in dem zentralafrikanischen Land haben in den vergangenen 50 Jahren schwere Zeiten durchlebt: In den 1970er Jahren regierte der skrupellose Despot Idi Amin mit brutaler Gewalt. Mitte der 1980er Jahre wurde Uganda zum Brennpunkt eines der längsten und brutalsten Konflikte Afrikas. 20 Jahre lang kämpfte die Rebellenmiliz Lord's Resistance Army, um den Sturz der Regierung herbeizuführen. Laut Schätzungen von UNICEF entführten die Rebellen in jener Zeit zwischen 35.000 und 66.000 Kinder. Sie wurden als Soldaten zwangsrekrutiert und sexuell versklavt. Zehntausende Zivilisten wurden ermordet, verstümmelt und gefoltert. Über 90 Prozent der Bevölkerung Nordugandas lebte in Flüchtlingslagern. Diese Zeiten sind zwar vorbei, doch viele Menschen leiden noch immer unter post-traumatischen Folgeschäden. Um ihnen zu helfen, greift die Tierschutzorganisation Big Fix auf ein ungewöhnliches Mittel zurück: Straßenhunde. Zu Tausenden streunen sie durch Ugandas Orte, herrenlos und nicht selten verwahrlost. Dabei können diese Tiere vor allem einsamen und seelisch schwer belasteten Menschen Trost spenden. Dies ist auch deshalb neuartig, weil Hunden in afrikanischen Gesellschaften noch selten die Rolle eines Gefährten zukommt. Doch die ersten Teilnehmenden an dem Projekt profitieren bereits von ihren neuen Begleitern. So sieht man in Uganda immer öfter Menschen mit ihrem Hund an der Leine im Straßenbild. Zu ihnen gehört nun auch Stella Amony. Ihr Hund Kicaber hat der leidgeprüften und alleinstehenden Mutter von fünf Kindern geholfen, zurück ins Leben zu finden. Ein großer Erfolg. Und der ehemalige Kindersoldat Robert Onen ist sogar schon im Auftrag von Big Fix als Tierschutzbeauftragter unterwegs. Vorsichtige Hoffnungsschimmer in einem Land, in dem die Menschen so viel durchgemacht haben.

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Mit offenen Augen

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Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

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Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.