05:05
Unberührte Regenwälder, mystische Tiere, weiße Bilderbuchstrände und Karibikinseln: Honduras ist ein vergleichsweise kleines Land, das zwischen Nicaragua, El Salvador und Guatemala liegt, mit einer unberührten Landschaft von biologischer und kultureller Vielfalt. Die Lage am Karibischen Meer mit dem dazugehörigen zweitgrößten Korallenriff der Welt rund um die Islas de la Bahía, dem Mesoamerikanischen Barriereriff, macht Honduras zu einem wahren Naturparadies. Obwohl die Fläche der mittelamerikanischen Landbrücke kaum ein Prozent der gesamten Erdoberfläche ist, entwickelten sich hier über zehn Prozent aller Pflanzen und Tierarten, die wir heute kennen. Die Dokumentation reist durch urzeitliche Bergnebelwälder im Landesinneren, vorbei an scharlachroten Aras und Faultieren, runter zu verwunschenen Höhlen mit Fledermäusen, bis hin zu den traumhaften Stränden mit Karibikflair im Norden und Leguanen, die nach 900 Jahren wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückgekehrt sind. Honduras ist das zweitgrößte Land Mittelamerikas und ist mit seinem kristallklaren Wasser, dem feinen Sand und den Nationalparks mit einzigartigen Tierarten ein wahres Paradies. Es inspiriert die Kultur der Maya. Honduras ist dank seiner großartigen Flora und Fauna ein wahrer Schatz Mittelamerikas.
06:00
Auch im Mutterland der berühmten Thai-Massage geht es meist um Gelenkmobilisation durch Stretching und Akupressur-Techniken. Unterstützt durch Kräuter, Kompressen und Lotionen. Die traditionelle Thai-Massage wurde Überlieferungen zufolge bereits vor über 2.500 Jahren praktiziert - und sie ist eng mit dem Buddhismus verbunden. Als Gründungsvater gilt ein indischer Arzt namens Jivakar Kumar Bhaccha - ein Zeitgenosse und Leibarzt von Buddha persönlich. Auch die Yoga-Elemente verweisen auf einen indischen Ursprung, ebenso wie die Grundannahme der körpereigenen Energielinien, der sogenannten Sip Sen Tai, an denen die Lebensenergie entlang fließen soll. Die Thai-Massage verspricht Linderung bei Störungen des Bewegungsapparats, regt die Blutzirkulation an und entspannt die Muskeln. Außerdem hilft sie, Schwellungen und Muskelkater abzubauen. Und nicht zuletzt ist Massage eine klassische Form von Wellness. Auf der Insel Koh Mak im Golf von Thailand, an der Grenze zu Kambodscha, lebt eine Meisterin der Thai-Massage, die inzwischen weit über die kleine Insel bekannt ist. Mit ihren Schülerinnen betreibt die 55-jährige Nhong Na Nakhon hier eine Massagepraxis, in der neben Entspannungs-Behandlungen auch ganz handfeste medizinische Probleme therapiert werden. Doch auch sie ist stets auf der Suche nach neuen Massagetechniken. Deshalb macht sich die Massage-Meisterin nun auf nach Chiang Mai. Die nördliche Landesmetropole gilt als Thailands Massage-"Zentrum".
06:40
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
06:50
(1): Stärkende Suppe nach floridianischer Art: Caldo Gallego (2): Ein Biss'chen Heimat: Vanessa, von Florida nach Bordeaux (3): Ran an die Töpfe!
07:20
(1): Kasachstan: Kamera läuft! (2): Le Havre, eine transatlantische Stadt (3): Kroatien: Renés Truthahnbraten (4): Elfenbeinküste: Die Legende Picassos
08:05
(1): Die tunesische Jugend aus der Sicht von Leyla Bouzid (2): Arizona: Once Upon a Time in the West (3): China: Gebratenes Schwein und getrocknete Radieschen von Xie (4): Département Ain: Der Schein trügt
08:55
Die Drau entspringt im Schatten der Dolomiten in den Ostalpen, fließt fast 800 Kilometer ostwärts durch fünf Länder und mündet im Naturpark Kopacki Rit - einem Grenzgebiet zwischen Kroatien, Serbien und Ungarn - schließlich in die Donau. Dabei verbindet sie unterschiedliche Klimazonen, Landschaften und Lebensräume. Die Uferlandschaften sind Heimat für Feuersalamander, Wasseramseln und Europäische Äschen. Da der Fluss über weite Strecken kanalisiert wurde, sind nur noch wenige unberührte Abschnitte erhalten geblieben. Im Unterlauf, an der Grenze zwischen Ungarn und Kroatien, ist die Drau jedoch weitgehend naturbelassen. Sand- und Kiesbänke, Verästelungen und Feuchtgebiete prägen hier das Bild. Diese vielfältigen Lebensräume beherbergen unzählige Vogelarten - darunter Uferschwalben, Zwergseeschwalben und Seeadler. Gemeinsam mit der Donau bildet die Drau schließlich "Europas Amazonien". Das Drau-Delta mit seiner natürlichen Vielfalt an Auwäldern, toten Flussarmen, Überschwemmungsgebieten, sich ständig verändernden Wasserläufen, Inseln und Sümpfen lag jahrzehntelang hinter dem Eisernen Vorhang. Bis heute ist seine reiche Fauna und Flora ein Geheimtipp für Naturfreunde.
09:40
"Europas Amazonien" beginnt dort, wo die Drau in die Donau mündet. Der Naturpark Kopacki Rit ist dabei nur das Herzstück einer weitaus größeren Oase: des Biosphärenreservats Mur-Drau-Donau, des größten zusammenhängenden Flussschutzgebiets Europas. Jedes Jahr im Frühling überflutet die Donau große Flächen und verwandelt sie für etwa drei Monate in Sumpf- und Feuchtgebiete. Die regelmäßigen Überschwemmungen verändern die Landschaft und schaffen den optimalen Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt: Seen und Teiche, je nach Jahreszeit auftauchende Wasserläufe und Schilf, Auenwälder mit Nadelbäumen sowie natürliche Feuchtwiesen. Rothirsche passen sich an den Wasserstand an und durchstreifen die Feuchtgebiete in riesigen Herden. Gleichzeitig scharren Wildschweine mit großem Geschick Süßwassermuscheln aus schlammigen Pfützen. Sobald im Frühling die ersten Regenfälle die Wiesen überfluten, tummeln sich Dutzende Frösche in sonnenwarmen Teichen und Pfützen. Die Nachtschwalbe verweilt lieber im schattigen Wald, der Wiedehopf zieht offene Lichtungen vor. Kormorane bevölkern ganze Inseln, und in den fischreichen Sümpfen, Wasserläufen und Seen nisten unzählige Reiherarten.
10:25
Atemberaubende Vulkane in einer unberührten Natur, eine über 300 Jahre alte Schleusenanlage, die noch immer funktioniert. Im Süden Frankreichs reiht sich ein Unesco-Weltkulturerbe an das andere. Eine Reise von Béziers, wenige Kilometer vom Mittelmeer entfernt, bis in die Auvergne, das Land der Vulkane. In Béziers befindet sich die Schleusenanlage von Fonseranes. Sie ist Teil des Canal du Midi, der das Mittelmeer mit Toulouse verbindet. Anne-Louise Goudier ist Schleusenwärterin und manövriert Freizeitkapitäne durch imposante Schleusenbecken. Im Regionalpark Haut-Languedoc befindet sich eines der größten tibetisch-buddhistischen Zentren Europas, Lerab Ling. Monatelang wird dort mit Granitblöcken ein Stupa errichtet, ein Monument für den Frieden. Der Schafzüchter Maël Alric hat zusammen mit seinen Eltern den Familienbetrieb durch so manche Krise geführt. Jetzt zeigt er, dass es sich lohnt, Träume zu haben. Vor einigen Jahren wurde er französischer Meister im Duathlon - Fahrradfahren und Laufen. Jetzt will er es noch einmal wissen, beim Halbmarathon über die größte Brücke der Welt, das Viadukt von Millau. Dort ist auch der Arbeitsplatz von Romain. Ein Traumjob mit Panorama-Blick auf eine atemberaubende Landschaft, in die ein Räuber zurückgekehrt ist. Der Wolf. Im Wolfspark von Gévaudan hat die Biologin Audrey hautnah Kontakt mit Wölfen und gibt ihr Wissen weiter, um Vorurteile abzubauen. In der Auvergne befindet sich das größte Vulkangebiet Europas. Flore Millon überwindet ihre Höhenangst und schwebt in ihrem Gleitschirm hoch in den Lüften über eine atemberaubende Landschaft.
11:25
Was Europa bewegt
11:55
(1): Eine runde Versuchung: Paris-Brest (2): Ein Biss'chen Heimat: Ania, eine Pariserin in Australien (3): Ran an die Töpfe!
12:25
(1): Dédé Saint-Prix, der Barde von Martinique (2): Kasachstan: Viel besungenes Nomadenleben (3): Bretagne: Jakobsmuscheln und Andouille von Sandrine (4): Bayern: Die Abtei der Überlebenden
13:10
(1): Griechenland: Der Spleen des Schriftstellers Vassilis Alexakis (2): Nantes: die Hauptstadt der Pflanzen (3): Mexiko: die Chaya-Chilindrinas von Deysi (4): Die Suche nach dem Heiligen Gral in den USA
14:00
Maria Morales hetzt an diesem Abend mal wieder von einem Job zum nächsten. Erst schuftet sie als Tellerwäscherin in einer Pizzeria, dann muss sie zur Putzkolonne im Flughafen. Auf dem Heimweg nimmt sie eine Kollegin mit. Als ihr Auto stehenbleibt, beobachtet sie einen Vorfall vor einer Kneipe, der mehr in ihrem Leben in Gang setzt, als sie in diesem Moment ahnen kann: Maria wird Zeugin, wie die Polizistin Layla Rekabi ihren Kollegen Tommy Bockhorn brutal zusammenschlägt. Layla hatte bereits darauf gewartet, dass Tommy sich wieder danebenbenimmt und war vorbereitet auf die Polizeifeier gekommen - mit einem Gummiknüppel. Vor der Anwältin Annabelle Martinelli pocht Layla auf ihre Unschuld, denn Tommy habe sie jahrelang belästigt. Doch Laylas Beziehung zu Tommy scheint komplexer gewesen zu sein, als es zunächst den Anschein hat. Und die Kollegen bei der Polizei zeichnen ein anderes Bild von Layla. Sie sei schon öfter bei Einsätzen gewalttätig geworden, zuletzt gegen einen gesuchten Straftäter namens Ayman Darwich. Ihre Kollegen Mike, Abdel und Tommy hatten Layla gedeckt - auch, weil sie einen illegalen Deal mit ihm am Laufen haben, der nicht auffliegen darf. Laylas Fall scheint eine harte Nuss für Annabelle Martinelli zu werden. Doch dann erfährt die Anwältin von Maria Morales' zufälliger Zeugenschaft. Sie ist der Joker, der Layla vor Gericht entlasten könnte. Leider hat Maria ganz andere Probleme: Sie hat keine Arbeitsgenehmigung und ihre Aufenthaltsgenehmigung läuft auch bald ab. Annabelle bietet ihre Hilfe an und ahnt noch nicht, wie sehr die Frauen und ihre Geschichten bereits verbunden sind.
15:35
Direkt vor der eurasischen Kontinentalplatte - als Ausläufer des Balkans - liegt eine Inselgruppe, auf der seit Jahrtausenden nicht nur seismische Spannungen für viel Bewegung sorgten. Herrscherhäuser aus verschiedenen angrenzenden und entfernten Nationen gaben sich hier die Klinke in die Hand und hinterließen ein prächtiges kulturelles Erbe.
16:10
Bis zu minus 50 Grad Celsius wurden in Mittelnorwegen, nahe der schwedischen Grenze, schon gemessen. Es ist eine der kältesten Regionen Europas, in der trotzdem oder genau deshalb spannende Menschen leben, die packende Geschichten zu erzählen wissen. Da ist Ella Kjøsnes, die den Schnee liebt. Die 16-Jährige ist Musherin, also Schlittenhundeführerin. Mehrmals in der Woche trainiert sie mit ihren sechs Huskys für den 200 Kilometer langen Femund-Lauf, eines der härtesten Rennen Europas. In diesem Jahr will sie wieder ganz vorn mit dabei sein. Der norwegische Winter lässt Flüsse und Seen für Monate zu einer Eislandschaft werden. Jan Moen aus Hessdalen wird dann zum Eisangler, als Lockfutter benutzt er hausgemachten Käse. Auch wenn er nichts fängt, hofft er, dass sich stattdessen mal wieder eine der geheimnisvollen Lichterscheinungen blicken lässt. Seit Jahrzehnten beobachten die Menschen im abgelegenen Tal von Hessdalen seltsame Lichter am Himmel, für die es bis heute keine Erklärung gibt. Tone und Rolf Eriksen sind Besitzer eines kleinen Hotels am Ufer eines Sees. Die Anlage ist im Winter am besten per Flugzeug zu erreichen. Das Ehepaar eröffnet jedes Jahr den Elgå International Airport - einen Flugplatz für Kleinflugzeuge mitten auf dem zugefrorenen Gewässer. Start- und Landebahnmarkierungen sind liebevoll ins Eis gesteckte Kiefernzweige, und auch sonst ist diese "coole" Piste eine echte Herausforderung für Piloten. Die Dokumentation bietet eine überraschende Entdeckungsreise quer durch Eis und Schnee.
16:55
Die Langschwanzmakaken kommen im Vergleich zu anderen Primatenarten am häufigsten auf der Welt vor. In Thailand bevölkern sie zu Hunderten die Städte, ähnlich wie in Europa die Tauben. Am Morgen verlassen sie die Hügel und ziehen in die Städte, um in Mülltonnen und Häusern nach Nahrung zu suchen. Dennoch ist nicht viel über sie bekannt. Auf der thailändischen Insel Ko Kho Ram ernähren sich die Langschwanzmakaken von Austern, Muscheln und Krabben. Um die Schalentiere zu öffnen, greifen sie auf Werkzeuge wie Hammer und Amboss zurück, von denen man lange annahm, dass nur der Mensch und die Menschenaffen sie beherrschen. Die Langschwanzmakaken sind außerdem ausgezeichnete Taucher und Schwimmer, denn sie können unter Wasser hervorragend sehen. Fasziniert von diesen Primaten begeben sich die Filmemacher Dominique Hennequin und Cyril Ruoso auf Spurensuche. Die Dokumentation lässt die Zuschauer und Zuschauerinnen zunächst die schönen Facetten des Lebens im Affenrudel entdecken, wie die wilden Spiele im Swimmingpool und im Mangrovenwald sowie das beeindruckende Miteinander bei der gegenseitigen Fellpflege während der langen Siesta. Doch der Film gewährt auch seltene Einblicke in die dunklen Seiten dieses Zusammenlebens: In diesen sehr hierarchisch organisierten Affenstämmen gilt das Gesetz des Stärkeren und "Lynchjustiz" ist durchaus nicht selten.
17:50
Safran ist eines der teuersten Gewürze der Welt und gilt als das Gewürz der Götter. Schon vor über 3.000 Jahren war er auf den griechischen Inseln der Ägäis ein wichtiges Handelsgut - kostbar und begehrt. Die Ernte und Verarbeitung der filigranen Fäden werden bis heute in Handarbeit erledigt. Das Hauptanbaugebiet des griechischen Safrans liegt in der westmakedonischen Bergregion um die Stadt Kozani. Im November sieht man hier kleine Gruppen von Menschen in gebückter Haltung auf den Krokusfeldern. Jede Blüte wird per Hand gepflückt. Etwa 150.000 Krokusblüten sind nötig, um ein Kilo Safran zu gewinnen. Verwendet werden nur die Narben der Blüte, die drei roten Safranfäden. Die Safran-Bauern von Kozani haben sich zu einer Kooperative zusammengeschlossen. So können sie bessere Preise erzielen und die Qualität ihres Safrans sichern. Der Safran-Krokus, wissenschaftlicher Name "Crocus sativus", vermehrt sich nicht über Samen, sondern nur durch Teilung der Knollen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der wilde Vorfahre des heute bekannten Safrankrokus aus der Ägäis stammt. Auf den Kykladen-Inseln Santorini und Anafi gibt es noch heute die Wildform, den sogenannten "Crocus cartwrightianus". Auf der Insel Santorini entdeckten Archäologen eine Siedlung aus der Bronzezeit, die bei einem Vulkanausbruch verschüttet worden war. Sie bargen kostbare Fresken, die schön gekleidete Frauen beim Pflücken von Krokusblüten zeigen. Schon damals war Safran ein kostbares Handelsgut. Das ist er bis heute. Je nach Herkunft und Qualität kostet ein Gramm Safran etwa zehn Euro.
18:35
Wacholder wächst in den Bergwäldern Albaniens. Der Nadelbaum braucht wenig Wasser und viel Sonne. Etwa 100.000 Menschen leben in Albanien vom mühsamen Sammeln der Wacholderbeeren - die botanisch gesehen Zapfen sind. Nur weibliche Bäume tragen solche Zapfen, die sich im Laufe von 18 Monaten von gelbgrün nach tieflila verfärben. Die äußeren Deckschuppen umschließen die anderen so glatt, dass der Eindruck von dunklen Beeren entsteht. Auf der Westseite der Balkanhalbinsel gelegen, herrscht in Albanien Mittelmeerklima mit regenreichen, aber milden Wintern und trockenen, warmen Sommermonaten. Das Land ist nur gering besiedelt und kaum industrialisiert und bietet damit ideale Voraussetzungen für eine große natürliche Artenvielfalt. In der Küstenebene Albaniens gedeiht auch roter Wacholder, milder im Geschmack und einfacher zu ernten. Die Lagunen und Feuchtgebiete der Küsten sind wertvolle Rastplätze für Zugvögel. Filmautor Jevgenij Rudnyi entdeckt Geschichten rund um den Wacholder, erzählt auf der prachtvollen Bühne der atemberaubenden Natur Albaniens.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Die Insel Palagruža ist ein abgelegener Felsen mitten in der Adria, weit entfernt von jeder Küste und Zivilisation. Seit 1875 steht hier ein Leuchtturm, der bis heute von Menschen betrieben wird. Einer von ihnen ist Vojo Šain. Seit 26 Jahren arbeitet er als Leuchtturmwärter und gehört damit zu den letzten seines Berufsstandes in Kroatien. Für ihn ist der Turm längst mehr als nur ein Arbeitsplatz. "Wer hier die Tage bis zur Ablösung zählt", sagt er, "fühlt sich gefangen. Wer aber die Natur liebt, findet auf Palagruža ein besonderes Stück Freiheit". Das Leben auf der Insel ist herausfordernd: Alle Vorräte müssen mit dem Boot hergebracht und auf den 103 Meter hohen Felsen getragen werden. Die Wärter sind Handwerker, Meteorologen, Funker und Selbstversorger zugleich. Sie trotzen Wind, Wetter und Einsamkeit. In diesem Sommer begleitet Vojo auf Palagruža nicht nur seine Frau Manuela, die ihm Gesellschaft leistet, sondern auch ein neuer Kollege, den er in das harte Inselleben einweist. Die Reportage zeigt den Alltag auf der Insel zwischen Dienst, Wartungsarbeiten und Wetterbeobachtung, zwischen harter Arbeit und Momenten der Ruhe. Es wird sichtbar, wie Entbehrung und Hingabe, Sehnsucht und Erfüllung hier untrennbar ineinandergreifen. Ein Beitrag über eine Liebe zum Meer, die stärker ist als jede Widrigkeit.
20:15
Nach dem Absturz seines Flugzeugs in der Arktis überlebt Pilot Overgård nun schon seit einigen Wochen. Indem er im Wrack übernachtet und die sonstige Zeit zwischen Fischen und Wanderungen im tiefen Schnee auf der Suche nach einem Funksignal verbringt, schafft er es jedes Mal über die Schwelle zum nächsten Morgengrauen. Auf einer seiner täglichen Expeditionen wird das Licht seines Notsignalsenders plötzlich grün: Ein fremder Hubschrauber nähert sich Overgårds Position und sieht seine letzte daraufhin geopferte Leuchtrakete. Die verzweifelt erhoffte Rettung scheitert jedoch im Wirbel des Schneesturms: Der Hubschrauber stürzt ab. Die einzige Überlebende, die Overgård aus dem Wrack zieht, ist eine thailändische Pilotin; ihr Zustand scheint hoffnungslos. Nichtsdestotrotz gibt ihr Auftauchen dem gestrandeten Piloten einen Hauch Lebensmut zurück, auch dank der Essensreserven aus dem Hubschrauber und einer Karte, auf der die Koordinaten einer Forschungsstation verzeichnet sind. Hoffnung auf Rettung keimt auf. Overgård macht sich auf den Weg, die verwundete Fremde auf einem Schlitten hinter sich herziehend. Ob sie es schaffen werden, die lange Strecke bis zur Station in der menschenfeindlichen Umgebung zu überstehen? "Arctic" erzählt nüchtern und damit umso spannender eine epische Überlebensgeschichte. Die Musikanteile sind minimal und die Totalen von der weißen arktischen Landschaft spektakulär. Der Erzählfaden ist der Mut eines einsamen Mannes; das Wrack seines grau-roten Flugzeugs ist der einzige visuelle Anhaltspunkt in der monotonen Landschaft. Es herrschen Kälte, Wind und Stille, selten gestört vom Klingeln einer Uhr, dank der Overgård seinen Tag unter den für sein Überleben notwendigen Aufgaben aufteilt. Die Winzigkeit des Menschen im Kontrast zur weiten, weißen Natur prägt den Film von seinem dramatischen Anfang bis an sein Ende.
21:50
Allerspätestens seit er an der Seite von Daniel Craig den James Bond-Bösewicht gab, sind alle Augen auf ihn gerichtet, wenn er den Raum betritt: Mads Mikkelsen passt als Schauspieler in sämtliche Epochen und Inszenierungen. Als ehemaliger Tänzer und großer Fan der Stummfilmära von Buster Keaton und Charlie Chaplin hat der Däne Stille, Eleganz und Körperbeherrschung zur Kraft seines Spiels gemacht. Mikkelsen arbeitete schon in 1990ern mit den Regisseuren Thomas Vinterberg und Nicolas Winding Refn zusammen und gehörte der 1995 in Dänemark um Thomas Vinterberg und Lars von Trier entstandenen Dogma95-Bewegung zur Förderung des authentischen und realistischen Films an. So locker und zugänglich er im echten Leben scheint, so düster kann er auf der Leinwand sein, immer wieder angezogen von monströsen Figuren wie in "Casino Royale" 2006 oder als Serienkiller Hannibal Lecter in der amerikanischen TV-Serie Mitte der 2010er. Aber nicht nur als Bösewicht ist er herausragend. Gleichermaßen unvergesslich sind seine Figuren als Opfer oder Kämpfer für Gerechtigkeit, wie 2012 in Tomas Winterbergs Film "Die Jagd" - wofür er in Cannes den Preis als bester Schauspieler erhielt - oder in Arnaud de Pallières im 16. Jahrhundert angesiedelten deutsch-französischen Drama "Michael Kohlhaas". Die Dokumentation zeigt Archivaufnahmen von Interviews mit dem Schauspieler, auch amüsant zusammen mit seinem Weggefährten Nicolas Winding Refn, sowie zahlreiche Filmausschnitte und Kommentare von Filmschaffenden. Das Porträt eines beeindruckenden Schauspielers mit ungewöhnlichem Werdegang.
22:45
Die Beziehung zwischen Margaret und ihrer Mutter Christina war schon immer kompliziert. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Christina erst 20 war, als sie schwanger wurde, und ihre ersehnte Karriere als Solistin damit ein Ende nahm. Schon im Mutterleib gab Margaret härtere Stöße als ihre kleinen Schwestern, heißt es immer wieder auf Familientreffen. Marion, der jüngsten Tochter, wird ein solcher Groll erspart. Doch auch ihr gegenüber spart die Mutter nicht mit Kritik und setzt sie mit 12 Jahren unter Druck, ihr künstlerisches Talent nicht wie ihre Schwester zu verschwenden. Als Margaret bei einem ihrer regelmäßigen Wutausbrüche der Mutter eine heftige Ohrfeige verpasst, nimmt alles eine dramatische Wendung. Christina muss ins Krankenhaus, ein schwerer Hörverlust wird diagnostiziert. Ihren Beruf als Klavierlehrerin, den sie immer als mageren Trost für ihre verpasste Karriere ansah, muss sie nun auch aufgeben. Margaret wird von ihrer Mutter angezeigt und muss ein dreimonatiges Kontaktverbot einhalten, das ihr auch die Annäherung an das Haus der Familie auf weniger als 100 Meter verbietet. Den 100-Meter-Umkreis malt Marion mit blauer Farbe um das Haus herum: So will sie gleichzeitig ihre Mutter und ihre Schwester schützen, die vom Hörverlust der Mutter noch nichts weiß. An dieser Grenze treffen sich Margaret und ihre kleine Schwester von nun an jeden Tag. Margaret motiviert Marion, zu singen, und begleitet sie auf der Gitarre. Mit der aufgezwungenen Distanz verändern sich die familiären Beziehungen. Und mit den herannahenden Feiertagen stellen sich alle besorgt die Frage, ob Margaret und Christina so etwas wie einen Weihnachtsfrieden hinbekommen ...