Bis heute faszinieren Haus und Garten von Claude Monet in Giverny die Besucher. Hier reifte er vom mittellosen Maler zur prägenden Figur des Impressionismus. In der Dokumentation berichtet Urenkel Philippe Piguet von den Schwierigkeiten, die die zehnköpfige Patchwork-Familie überwinden musste, als sie 1883 in den kleinen Ort zog, sowie von Monets zweiter großer Leidenschaft neben der Malerei: den Pflanzen. In seinem Garten in Giverny begann Monet zunächst allein, später unterstützt von einer Handvoll Gärtner, seine Motive selbst zu kreieren. Mit exotischen Blumen und einer künstlichen Teichlandschaft schuf er sich ein kleines Paradies. Jean-Marie Avisard ist heute Chefgärtner in Giverny. Er erzählt, was es für ihn und sein Team bedeutet, den Garten im Sinne Monets zu pflegen. Vor allem die Seerose war Monets wiederkehrendes Motiv, das ihm auch über Schicksalsschläge hinweghalf. Als er nach dem Tod seiner Frau Alice in tiefe Depression fiel und nicht mehr malen wollte, drohte ihm sein Freund Georges Clemenceau die Freundschaft zu kündigen, wenn er nicht wieder zum Pinsel greifen würde. Die riesigen Seerosengemälde, die Monet daraufhin in den letzten Jahren seines Lebens malt, sind eines der beeindruckendsten Werke der Kunstgeschichte und zugleich Monets letzte Liebeserklärung an seinen Garten. "Der Geist von Monet existiert hier immer noch", meint Malerin und Fremdenführerin Patricia Rynski d'Argence. Das können auch die jährlich rund 700.000 Besucher erleben, die Monets Haus und Garten in Giverny besichtigen.
"Into the Ice" ist eine Entdeckungsreise zu den riesigen Eismassen, die das Leben auf unserem Planeten verändern werden. Eine dokumentarische Geschichte über Wissenschaft, Natur und Abenteuer. Über Wissenschaftler, die ihr Leben der Erforschung des Geheimnisses unserer Zukunft, die das Eis in sich birgt, gewidmet haben. Drei der weltweit führenden Gletscherforscher begleitet die Dokumentation auf ihren bahnbrechenden wissenschaftlichen Expeditionen zum Inlandeis in Grönland: die kühle, legendäre Dorthe Dahl-Jensen, der sensible, politisch engagierte Jason Box und der wagemutige, furchtlose Alun Hubbard. Sie teilen die Idee der "Ground Truth", die sich darauf stützt, dass sich die Klimaforschung nicht allein auf Satellitenmessungen und Computermodelle verlassen kann. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen auch dort sein, wo die Veränderungen stattfinden, wenn sie zu schlüssigen Ergebnissen kommen wollen. Sie alle arbeiten daran, neue entscheidende Daten zu sammeln, die uns helfen können, eine der Schlüsselfragen unserer Zeit zu beantworten: Wie schnell schmilzt das Eis? Wie schnell steigt der Meeresspiegel? Regisseur Lars Ostenfeld ist ein erfahrener Naturfilmer. In "Into the Ice" folgt er Spitzenwissenschaftlern in eine der wildesten und extremsten Landschaften der Welt, um mehr über die unvorhersehbaren Prozesse des Eises zu erfahren.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Auch im Mutterland der berühmten Thai-Massage geht es meist um Gelenkmobilisation durch Stretching und Akupressurtechniken, unterstützt durch Kräuter, Kompressen und Lotionen. Die traditionelle Thai-Massage wurde Überlieferungen zufolge bereits vor über 2.500 Jahren praktiziert - und sie ist eng mit dem Buddhismus verbunden. Als Gründungsvater gilt ein indischer Arzt namens Jivakar Kumar Bhaccha - ein Zeitgenosse und Leibarzt von Buddha persönlich. Auch die Yoga-Elemente verweisen auf einen indischen Ursprung, ebenso wie die Grundannahme der körpereigenen Energielinien, der sogenannten Sip Sen Tai, an denen die Lebensenergie entlang fließen soll. Die Thai-Massage verspricht Linderung bei Störungen des Bewegungsapparats, regt die Blutzirkulation an und entspannt die Muskeln. Außerdem hilft sie, Schwellungen und Muskelkater abzubauen. Und nicht zuletzt ist Massage eine klassische Form von Wellness. Auf der Insel Koh Mak im Golf von Thailand, an der Grenze zu Kambodscha, lebt eine Meisterin der Thai-Massage, die inzwischen weit über die kleine Insel bekannt ist. Mit ihren Schülerinnen betreibt die 55-jährige Nhong Na Nakhon hier eine Massagepraxis, in der neben Entspannungsbehandlungen auch ganz handfeste medizinische Probleme therapiert werden. Doch auch sie ist stets auf der Suche nach neuen Massagetechniken. Deshalb macht sich die Massagemeisterin nun auf nach Chiang Mai. Die nördliche Landesmetropole gilt als Thailands Massage-Zentrum.
(1): Ramuz oder die Sprache der Schweizer Bauern (2): Australien: Das Great Barrier Reef (3): Kolumbien: Nubias Hühnersuppe mit Mais (4): Die korsischen Wurzeln des FBI
(1): Rogelio Salmona, der Architekt, der Bogotá öffnete (2): Vanuatu: Entspannt und belebt durch Kava (3): Lettland: Daces Karotten-Kartoffel-Pasteten (4): Frankreich: Eine Festung aus Bunkern
Für die besten Köche der Welt ist Auguste Escoffier (1846-1935) eine Legende, ein Vorbild, ja eine Art Bibel. In Spitzenrestaurants überall auf der Welt ist sein Geist bis heute spürbar. Auguste Escoffier hat sein Leben der Verwirklichung eines sehr französischen Traums geweiht: Er wollte die Kochkunst in den Rang der schönen Künste erheben. Ihre Meisterköche sollten dasselbe Prestige und dieselbe kreative Freiheit wie große Künstler genießen. Als Zeuge tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen hat Escoffier die Welt der Gastronomie nach und nach reformiert: Auf ihn gehen Neuerungen auf allen Gebieten zurück, wie etwa die sogenannten Küchenbrigaden, eine sehr präzise und sehr hierarchische Arbeitsteilung in Anlehnung an den Taylorismus, die bis heute Anwendung findet. Und er verhalf gesünderen und bekömmlicheren Speisen zum Durchbruch. 1865 versucht Auguste Escoffier sein Glück in Paris und verlässt Nizza, wo er seit seinem 13. Lebensjahr bei seinem Onkel in die Lehre gegangen war. Auf Empfehlung wird er im renommierten Nachtlokal Petit Moulin Rouge eingestellt. Schon bald kann sich der fleißige und talentierte Jungkoch in der Glanzzeit des Zweiten Kaiserreichs zum Chef-Saucier hocharbeiten. Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870-71 leistet Auguste Escoffier seinen Militärdienst als Küchenchef beim französischen Generalstab. Nach Paris zurückgekehrt, avanciert er als 27-Jähriger zum Küchenchef des Petit Moulin Rouge. Durch die Begegnung mit dem reichen Hotelier César Ritz nimmt sein Leben 1882 eine neue Wende: Ritz verpflichtet ihn 1884 als Küchenchef seines Grandhotels in Monte Carlo. Escoffier gilt als "König der Köche". Bleibenden Ruhm erlangt er durch seinen weltweit übersetzen "Guide Culinaire" von 1903. Der "Kochkunstführer" ist eine regelrechte Enzyklopädie, die mit schon fast wissenschaftlicher Präzision alle Rezepte und Grundprinzipien von Escoffiers Art zu Kochen vermittelt. Das Buch wird für nachfolgende Generationen zum Standardwerk der französischen Küche.
Die Küste Liguriens an der Italienische Riviera ist eines der schönsten und abwechslungsreichsten Meeresufer Europas. Es ist die Region der Segelschiffe, Jachten und Ruderboote - diese Tradition verbindet die Menschen und das Meer. Am Strand von Sestri Levante wird ein altes Boot, ein Leudo, zu Wasser gelassen. So werden die Transportsegelschiffe genannt, die einst die Ostküste Liguriens prägten. Früher beförderten sie in ihrem Bauch Weinfässer, Käse oder Sand. In Nervi bei Genua kümmert sich auch Roberto Guzzardi um eine alte Tradition: Er restauriert die Gozzi di Liguria. Dabei handelt es sich um kleine Ruderboote, die lange Zeit für den Sardellenfang eingesetzt wurden. Heute wären sie fast verloren, wenn sich nicht Menschen für ihren Erhalt einsetzen würden. In Genua, einem der größten Handelshäfen des Mittelmeeres, strahlt der Porto Antico seit der Neugestaltung durch den Architekten Renzo Piano in den 1990er Jahren in neuem Glanz. Entlang der Ostküste, weiter in den Süden, geht die Reise zur Isola del Tino. Die Insel ist militärisches Sperrgebiet, das hat Tino zu einem natürlich gewachsenen Naturschutzgebiet gemacht. Dort steht einer der schönsten und ältesten Leuchttürme des Landes. In Imperia setzt sich die Meeresbiologin Elena Fontanesi mit ihrer Organisation "Delfini del Ponente" für den Schutz der hier zahlreich lebenden Großen Tümmler ein.
Galicien ist die nordwestlichste Region Spaniens. Umgeben vom wilden Atlantik, hat sich hier eine maritime Ursprünglichkeit bewahrt. Im Nordosten lädt der zerklüftete Kathedralenstrand zum Staunen ein, das felsige Kap Estaca de Bares markiert den nördlichsten Punkt Spaniens und im Südwesten grenzt Galicien an Portugal. Das Kap Finisterre hielten die alten Römer für das Ende der Welt. Carlos San Clodio, Kapitän der Motorjacht "Eureka", bringt Ornithologinnen und Ornithologen sowie andere Interessierte zu entlegenen Plätzen entlang der galicischen Todesküste, wo man seltene Seevögel ungestört beobachten kann. Der Holzbootbauer Francisco Fra will vor allem sein uraltes Handwerk bewahren. Er steht mit seiner alten Werft in einer über 200-jährigen Familientradition. Es macht ihn stolz, die alten Techniken an nachfolgende Generationen weitergeben zu können. Für Francisco macht das maritime Erbe den Reichtum Galiciens aus. Zu diesem Schatz zählt auch der Fischfang, wie ihn José Iglesias aus La Coruña betreibt. Jeden Tag fährt er mit seinem Boot hinaus und hofft auf einen guten Fang. Seine Erlebnisse verarbeitet er künstlerisch in Bildern und Schnitzereien. Muschelsammlerin Marie Carmen ist an der südlichen Westküste, wo sich die Ría de Arousa wie ein riesiger Fjord zum Meer hin öffnet, auf nachhaltiges Wirtschaften bedacht. Schließlich wollen sie und ihre über 200 Kolleginnen übers ganze Jahr ausreichend Muscheln im feinen Sand der Bucht finden. Das sichert den Lebensunterhalt vieler Familien.
Was Europa bewegt
(1): Morvan: Die Menagerie von François Pompon (2): Sri Lanka: Das Erwachen des Buddhismus (3): Kolumbien: Mary Sols Forellen mit Sahne und Parmesan (4): Vanuatu: Der Kokosnusskrieg
(1): Taiwan: Von Krokodilen und lesbischer Liebe (2): Schweiz: Der tickende Anarchismus (3): Frankreich: Rhabarberkuchen von Christine und Nicolas (4): Spanien: Eine königliche Herrschaft
Mit viel Mühe und harter Arbeit hat George Washington McLintock sich in der Einöde des amerikanischen Südwestens ein kleines Imperium aufgebaut: Er ist der unangefochtene Viehbaron der Gegend, besitzt jede Menge Land und ein Sägewerk, die nahe gelegene Kleinstadt trägt gar seinen Namen. Mit großer Skepsis beobachtet er den fortwährenden Zustrom von Siedlern, die von der Regierung zu Farmgründungen ermutigt werden, obwohl der Boden in der Gegend nicht wirklich dazu taugt. Immer wieder muss er zwischen den Neuankömmlingen und den alteingesessenen Comanchen vermitteln. Aber so zäh McLintock sonst ist, so schwer tut er sich mit den Frauen. Als seine von ihm getrennt lebende Ehefrau Katherine auftaucht, um endlich die Scheidung zu erwirken und die gemeinsame Tochter Becky mit in die Großstadt zu nehmen, weiß der raubeinige Rancher zunächst gar nicht, wie ihm geschieht. Kaum angekommen, übernimmt Katherine das Kommando im großen Farmhaus, scheucht die Angestellten umher und weist die neue Haushälterin Louise in die Schranken - denn trotz allem betrachtet Katherine sie als Nebenbuhlerin. Louises Sohn Devlin macht derweil Becky schöne Augen. So entspinnt sich auf dem McLintock-Anwesen ein turbulenter Geschlechterkrieg. Und als wäre das nicht genug Ärger, will Gouverneur Humphrey den Stamm des friedfertigen Comanchen-Häuptlings Puma umsiedeln. Vehement setzt McLintock sich für die Rechte seines Blutsbruders Puma ein. Denn er weiß, dass die Comanchen das Feld nicht kampflos räumen werden.
Der verbitterte Ex-Sheriff Morgan "Morg" Hickman, jetzt Kopfgeldjäger, bringt die Leiche eines Outlaws in eine Westernstadt, um seine Belohnung zu kassieren. Dabei wird er ungewollt in ein Kräftemessen zwischen dem unerfahrenen Sheriff Ben Owens und seinem machtgierigen Gegenspieler Bart Bogardus hineingezogen. Ben kennt seine Schwächen, ist aber trotz der Sorgen seiner Angebeteten, Millie, entschlossen, sich als Mann zu beweisen und seinen Job zu behalten. Als Kopfgeldjäger verachtet, wird Morg von den Stadtbewohnern eine Unterkunft verweigert. Der junge Kip bringt ihn zu seiner verwitweten Mutter Nona, die ebenfalls eine Ausgestoßene ist - gemieden, weil sie einen Indigenen geheiratet hat. In ihrem Haus findet Morg Aufnahme, bis die Belohnung ausgezahlt werden kann. Sheriff Ben ist beeindruckt von Morg, seinem ruhigen, selbstsicheren Auftreten und seinen Schießkünsten, so dass er ihn bittet, ihm alles beizubringen. Zögerlich willigt Morg ein und beginnt, den jungen Gesetzeshüter nicht nur den Umgang mit dem Revolver zu lehren, sondern auch, dass Menschenkenntnis noch wichtiger ist. Als der beliebte Arzt der Stadt von den McGaffey-Brüdern getötet wird, macht sich Bogardus mit einigen Männern auf den Weg zu deren Ranch. Morg hält sich fern - bis er erfährt, dass Kip sich in dem Gebiet verirrt hat. Er schreitet ein, rettet Kip und übergibt die Mörder an Ben, der erneut als Schwächling dasteht. Als die McGaffeys inhaftiert sind, stiftet Bogardus einen Mob an, sie zu lynchen. Diesmal muss es Ben gelingen zu beweisen, dass er den Stern zu Recht trägt ...
1400 km nördlich von Oslo liegt im Atlantik eine Inselgruppe von besonderer Schönheit: die Vesterålen. Berge, Strände und Hochmoore bilden eine Landschaft, die den extremen Bedingungen des Nordens ausgesetzt ist: Monatelange Dunkelheit im Winter und die Mitternachtssonne im Sommer machen jede Jahreszeit zu etwas ganz Besonderem. Menschen und Tiere müssen sich der Witterung anpassen. Rentiere sind perfekt auf das raue Inselklima vorbereitet: Ein Hirte vom Volk der Sámi zeigt seine Tiere, mit denen er in einer tiefen Verbundenheit lebt. Auch Elche streifen über die weiten Hochebenen der Vesterålen. Mit einem Tierfotografen gehen wir auf die Pirsch und entdecken die scheuen Riesen. An der nahen Küste haben sich zwei Seeadler auf einen Felsen gesetzt: Im Vestfjord finden sie reiche Beute. Andenes, die nördlichste Stadt der Vesterålen ist ein Hotspot für Walbeobachtungen: Ganzjährig sieht man hier gewaltige Pottwale und Orcas, die in der nahen Tiefsee auf Beutezug gehen. Die Inseln im Polarmeer sind auch ein wichtiger Rast- und Brutplatz für Seevögel. Auf einem markanten Vogelfelsen im Meer vor dem Küstenort Bleik nisten Tausende bunte Papageientaucher. Der ganz im Westen des Archipels gelegene Fischerort Nyksund war einst ein verlassenes Geisterdorf. Unternehmer und Künstler zogen in die sturmumtosten Holzhäuser ein. Im Restaurant Ekspedisjionen zeigt ein deutsches Auswandererpaar, wie man traditionelle norwegische Fischgerichte neu interpretiert.
An der Südspitze Südamerikas verbindet die Magellanstraße den Pazifik mit dem Atlantik und trennt Feuerland vom restlichen Kontinent. Entlang der Meerenge treffen in Chile Gletscher, Berge und Ozeane aufeinander. Das kalte und nährstoffreiche Wasser des Südpolarmeers gelangt bis in diese Gegend. Westlich der Wasserstraße liegt der größte immergrüne Wald der Erde, östlich schließt sich die flache Steppe der Pampa an. Seit dem Rückzug der Gletscher vor rund 10.000 Jahren wachsen unter der Wasseroberfläche dichte Kelpwälder. Die Algen ordnen das Ökosystem, bieten Lebensraum und Nahrung und binden zugleich Kohlenstoff. Auf der Isla Magdalena lebt die größte Kolonie von Magellanpinguinen in Chile. In höher gelegenen Regionen der Mooswälder entsteht durch komplexe Wechselwirkungen neues Leben. Im 19. Jahrhundert entwickelte Charles Darwin bei der Beobachtung dieser üppigen Naturräume erste Ansätze seiner Evolutionstheorie. Seit den 2000er Jahren kehren Buckelwale in die Meerenge zurück. Doch der steigende Salzgehalt und die Erwärmung des Wassers gefährden ihre Nahrungsgrundlage: Krill und Garnelen. Gerade für Arten, die Extreme bevorzugen, spielt die Magellanstraße eine entscheidende Rolle. In der Bahía Inútil hat sich vor kurzem erneut eine Kolonie von Königspinguinen angesiedelt - mit Verhaltensweisen, die die Wissenschaft faszinieren.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Eine staatlich anerkannte Hip-Hop-Prüfung im Abitur, die einzige Schule in Frankreich, die das anbietet, ist das Lycée Turgot in Paris. Jedes Jahr zieht die Schule Talente aus ganz Frankreich und Europa an. Die Reportage begleitet Lorelie, eine junge Bretonin, die lernen muss, wie streng das Training dort ist, und Lotti, eine ehrgeizige Tänzerin aus Berlin. Numias Talent brachte ihn bis zu den Olympischen Schulspielen in Bahrain. Ihr Lehrer David Bérillon führt sie zum Abitur, indem er ein intensives wöchentliches Training mit einem strengen akademischen Lehrplan kombiniert.
Zu China gehört auch staatlicher Terror und das System der Laogai-Lager. In diesen über das gesamte Land verteilten Einrichtungen wurden seit ihrer Gründung Ende der 1940er Jahre mehr als 50 Millionen Menschen gefangen gehalten und 20 Millionen Männer, Frauen und Kinder getötet. Die zweiteilige Dokumentation kombiniert Aussagen ehemaliger, heute im Exil lebender Lagerinsassen mit Archivmaterial und Zeichnungen. Die ehemaligen Gefangenen berichten von der Hölle, die sie durchlebt haben - von Zwangsarbeit, Hunger und Kälte. Der Zweiteiler offenbart die Ursprünge des Laogai und zeigt, wie sich das Unterdrückungssystem im Zuge verschiedener politischer Kampagnen in der Volksrepublik China entwickelte. Die von Mao Zedong errichteten Lager weisen zahlreiche Parallelen zum sowjetischen Gulag auf. Durch Zwangsarbeit und Folter sollte eine sogenannte Gedankenreform erreicht werden; zugleich unterlagen die Gegner des Regimes auch im Alltag ständiger Kontrolle. Über 25 Jahre lang führte Mao Zedongs Herrschaft Terror- und Unterdrückungskampagnen durch, die in der Kulturrevolution gipfelten. In der Dokumentation berichten Überlebende des Laogai-Systems aus dem Exil.
Unter der Herrschaft Deng Xiaopings verwandelten sich die Lager in Unternehmen: Die Lagerleiter fungierten als Arbeitgeber, die das System profitabel gestalten mussten. Das Laogai wurde zu einem zentralen Instrument der chinesischen Wirtschaft. Die Erlöse aus den Lagern trugen zur Aufrechterhaltung des brutalen Unterdrückungssystems bei. Gleichzeitig warb die Regierung um Investitionen internationaler Konzerne. Das Ergebnis: Die Lager erwirtschafteten Gewinne und konnten ihre Produkte auf dem Weltmarkt anbieten. Deng Xiaoping führte Reformen durch, mit denen die Kontrolle der Partei über die Gesellschaft gelockert wurde. In den späten 1970er Jahren wagten es die Chinesinnen und Chinesen schließlich, mehr Demokratie zu verlangen. Sie plakatierten ihre Forderungen an die "Mauer der Demokratie" im Zentrum Pekings. In den 1980er Jahren ließ die Regierung pragmatisch bestimmte Reformen zu, griff aber immer dann ein, wenn sie den Machtanspruch der Kommunistischen Partei bedroht sah. Die Unterdrückung gipfelte in der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Tiananmen-Platz am 4. Juni 1989. Xi Jinpings Machtübernahme im Jahr 2012 war mit neuen Hoffnungen verbunden, denn als ehemaliges Opfer der Kulturrevolution erwartete das Volk von ihm Reformen. Doch der neue Anführer duldete keinerlei Kritik, auch nicht im Internet. Er schickte andere Gruppen ins Laogai: ethnische oder religiöse Minderheiten, Vertreter der Zivilgesellschaft. Das System wurde um Gefängnisse für illegal beschäftige Arbeiternehmer und politische Dissidenten erweitert. Für die Überwachung der 1,4 Milliarden Chinesen kommen jetzt modernste Technologien zum Einsatz. Die Deportation droht nun jedem, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Das Laogai bildet den Kern von Xi Jinpings Macht und erklärt den beherrschenden Einfluss, den Xi und die Kommunistische Partei über das Land ausüben.
Japan, Südkorea und Taiwan rüsten massiv auf und stärken ihre Verteidigungsmaßnahmen. Denn sie fühlen sich von China bedroht. Das Reich der Mitte wird militärisch immer stärker und im Verhalten den Nachbarn gegenüber immer aggressiver. Die Gebietsansprüche, nicht nur auf Taiwan, sondern auch im gesamten Südchinesischen Meer werden zunehmend militärisch untermauert. In der gefährlichsten und wirtschaftlich wichtigsten Region der Erde entsteht aufgrund dieses Verhaltens der Großmacht China eine Achse, die sich an der Seite der USA gegen China stellt. Der Film beleuchtet die immer stärker werdende militärische Zusammenarbeit zwischen den USA und seinen Alliierten in der Region, die Bedeutung Ostasiens für den Welthandel und die schwierige Annäherung zwischen den drei Ländern, die eine lange und konfliktreiche gemeinsame Geschichte teilen. Reisen auf die südjapanischen Inseln und nach Südkorea sowie Gespräche mit Militärs-, Wirtschafts- und Sicherheitsexperten geben einen exklusiven Einblick in eine Region, deren Sicherheit und Stabilität von globaler Bedeutung ist.
40 Kilometer südlich der äthiopischen Hauptstadt soll ein riesiger chinesischer Industriepark entstehen, als Erweiterung des bereits bestehenden Eastern Industry Park mit 103 chinesischen Firmen und 20.000 Arbeitsplätzen. Motto, die charismatische Vize-Direktorin des Industrieparks, lebt bereits seit 14 Jahren in Äthiopien und träumt davon, ihre Tochter und ihre Eltern nach Afrika zu holen. Sie ist für den Ausbau des Industrieparks verantwortlich, der trotz des Versprechens von 30.000 weiteren Arbeitsplätzen stockt, weil die Lokalregierung das benötigte riesige Areal noch nicht übergeben hat. Denn die dort ansässigen Bauern weigern sich, ohne angemessene Entschädigungen ihr Land aufzugeben. Die Dokumentation begleitet über einen Zeitraum von mehreren Jahren seine drei Protagonistinnen - die Geschäftsfrau Motto, die Bäuerin Workinesh und die junge Fabrikarbeiterin Beti - und zeichnet die Konflikte zwischen den chinesischen Investoren und den Äthiopiern nach. Während des Drehzeitraums bricht zuerst die Corona-Pandemie und mittendrin der Tigray-Bürgerkrieg in Äthiopien aus. Die Dokumentation zeigt am Fallbeispiel Äthiopiens, wie China gegenwärtig Milliarden in afrikanische Länder investiert - aber auch, wo die Grenzen einer Weltmacht wie China liegen, wenn unterschiedliche Mentalitäten kollidieren. Dabei ist der Vielvölkerstaat Äthiopien mit über 120 Millionen Einwohnern und über 80 Ethnien dringend auf die chinesischen Investitionen angewiesen. Denn auch nach der Beendigung des Tigray-Konflikts kommt das Land nicht zur Ruhe und bleibt politisch und wirtschaftlich instabil.
Verteidigungsexperten befürchten, dass China 2027 Ernst macht und Taiwan angreift. In Taipeh wappnet sich der 28-jährige Shaun Tsai für den Ernstfall. Er nimmt regelmäßig an Waffenübungen teil. Wie allgegenwärtig ist die Angst? Was steht auf dem Spiel? Für die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong galt lange "ein Land, zwei Systeme". Damit ist seit 2020 Schluss. Die große Protestbewegung wurde niedergeschlagen, das sogenannte "Nationale Sicherheitsgesetz" verabschiedet. Es sieht hohe Haftstrafen vor für alles, was die Behörden als "Subversion" oder "Abspaltung" werten. Das kann auch ein Slogan auf einem T-Shirt sein. Kritische Stimmen gibt es kaum noch. Die Journalistin Selina Cheng leitet die Pressegewerkschaft in Hongkong. Sie gehört zu den wenigen, die sich noch trauen, offen für ihre Rechte einzustehen. Wie stark haben Trumps hohe Zölle China getroffen? Nick, der einen Metalclub in der Wirtschaftsmetropole Shanghai führt, sieht zurzeit noch wenig Auswirkungen und lässt "Tracks East" in die Metalszene Shanghais eintauchen.
Seit Jahrzehnten baut die Volksrepublik China ihre militärische Präsenz im Südchinesischen Meer zwischen Taiwan, Indonesien und den Philippinen aus. China besetzt nicht nur Atolle und Riffe, sondern baut sie zu militärischen Außenposten aus - vor allem auf dem Territorium der Philippinen. Dort regt sich Widerstand gegen die chinesische Expansionspolitik. Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Junior bietet China die Stirn und wendet sich von der chinafreundlichen Politik seines Vorgängers ab. Sehr zum Ärger Pekings arbeitet er mit westlichen Partnern zusammen insbesondere mit den USA. Seitdem eskaliert die Lage im Südchinesischen Meer. Immer häufiger kommt es zu Zusammenstößen zwischen philippinischen und chinesischen Schiffen. Das verschärft die Situation, denn Manila und Washington sind seit 1951 durch ein weitreichendes Verteidigungsabkommen verbunden: Ähnlich einem NATO-Bündnisfall sind beide Länder im Falle eines Angriffs zur gegenseitigen Verteidigung verpflichtet. Zudem haben sich die USA den Zugang zu neun philippinischen Militärstützpunkten gesichert, auf denen sie Truppen und Ausrüstung stationieren können - teilweise nur wenige hundert Kilometer von China und Taiwan entfernt. Im Falle eines Krieges zwischen den USA und China wären die Philippinen Frontstaat. Das Inselreich ist zur Demarkationslinie in einem der explosivsten Seegebiete der Welt geworden. Kommt es zur Eskalation auf einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt? Der Filmemacher Carsten Stormer, der seit vielen Jahren auf den Philippinen lebt, begibt sich auf Spurensuche.
Lanzarote ist aus den Tiefen des Atlantiks vor Millionen Jahren aus mehreren Vulkaneruptionsphasen entstanden - die letzte erst vor 200 Jahren. Die Ausbrüche hinterlassen eine karge Mondlandschaft aus schroffen Vulkanbergen und schwarzen Lavafeldern. Dem Menschen begegnet die Natur der Insel wie ein kohärentes Kunstwerk. Es ist ein Ort, der wie aus einer anderen Welt zu sein scheint. Mit Beständigkeit haben die Bewohner über viele Generationen hinweg die Landschaft der Insel geprägt. Salzbauer Jose Medina Caraballo ist einer der letzten Salineros auf den Kanaren. Die Salzgärten, in denen er Tag für Tag seine Arbeit verrichtet, geben der Küste im Süden von Lanzarote ein fremdes, bizarres Aussehen. Salzaffine Algen färben die rechteckigen Flächen gleich einem riesigen Puderkasten. In der flachen Ebene des benachbarten Weinanbaugebiets La Geria bestellt die Familie von Ascensión Robayna ihre Felder. Es ist geprägt von trichterförmigen Gruben. Darin wachsen die Reben auf fruchtbaren Aschebrocken, den sogenannte Lapilli. Sie stammen vom letzten großen Ausbruch im Jahr 1730. In jedem Trichter wächst nur eine einzelne Weinrebe. Alle Arbeiten müssen mit der Hand gemacht werden. Es ist die perfekte Symbiose von Mensch und Natur. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen die Energie der Hitze der Vulkane inmitten des Timanfaya-Nationalparks. Es ist eine Suche nach dem größeren Nutzen einer riesigen Magmablase nur wenige Hundert Meter direkt unter der Erdoberfläche. Sie alle haben es verstanden, dieses harte Land zu kultivieren, seine Schönheit zu zeigen und die Natur zu bewahren.
Wie begreift man Picasso heute, ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod? Wie nähert man sich seinem Werk? Wie begegnet man der Ikone? Und wie setzt man sich mit ihr auseinander? "Picasso x Dance" erkundet diese Fragen aus moderner, radikal künstlerischer Perspektive und beantwortet sie mit den Mitteln des Tanzes. In einer Reihe aus acht Tanzfilmen betrachten acht renommierte Choreographinnen und Choreographen mit verschiedenen kulturellen Horizonten den Künstler, sein Werk, sein Erbe, aber auch seine dunklen Seiten. Ob minimalistisch, akrobatisch oder eher gefühlsbetont - jede dieser kurzen Performances stellt der Künstler aus einer andere Perspektive dar. Zusammen ergeben sie ein umfassendes Porträt Picassos, mit seinen guten wie schlechten Seiten. "Picasso x Dance" beschäftigt sich auf moderne und lebendige Weise mit Picassos Werk und ergründet es aus einer unglaublichen Vielzahl von Blickwinkeln.
Babys - auf der einen Seite sind sie kleine Engelchen, auf der anderen Seite können sie fast schon kleine Teufelchen sein. Was treibt Babys dazu, ihre Eltern nachts durch endloses Schreien in den Wahnsinn zu treiben? Oder sich strikt weigern, den liebevoll zubereiteten Brei der Mutter zu essen? In einem fairen Gerichtsprozess will Professor Schnauzbart, als Richter die Wahrheit aufdecken! Mit dabei ist ein auf Evolutionismus spezialisierter Ethnologe als Verteidiger, ein Baby als Angeklagter - und die entnervten Eltern als Kläger.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.