Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Jeder hat von den ägyptischen Hieroglyphen und der mesopotamischen Keilschrift gehört. Sie gelten als die ältesten Schriften der Welt und als Wegbereiter der Antike. Als diese Schriftsysteme im Umlauf waren, entstand vor rund 4.000 Jahren im Süden des heutigen Iran eine weitere Schrift: die elamische Strichschrift. Während die Hieroglyphen und die Keilschrift im Laufe des 19. Jahrhunderts entziffert werden konnten, gab die vor rund 100 Jahren wiederentdeckte elamische Schrift ihr Geheimnis lange nicht preis. Doch 2022 sorgte der junge französische Archäologe François Desset für Aufsehen in der Welt der Assyriologie, als er verkündete, es sei ihm gelungen, das Schriftsystem zu entziffern. Auf spannende Art erzählt der Film von diesem wissenschaftlichen Abenteuer. Es begann an den Ausgrabungsstätten im südwestlichen Iran und mit einer wichtigen Entdeckung in einer Londoner Privatsammlung. Danach trieb ein hartnäckiger junger Archäologe mit der Unterstützung eines Wissenschaftsteams die Nachforschungen weiter voran. Abschließend begibt sich der Film in Susa, der einstigen Hauptstadt des Elam-Reiches im Südwesten des heutigen Iran, auf die Spuren dieser bedeutenden Zivilisation.
Der Leipziger Thomanerchor ist ein weltberühmter Knabenchor mit einer mehr als 800-jährigen Chortradition. 1212 wurde der Thomaskirche eine Schule angegliedert, auf der Knaben dafür ausgebildet wurden, den musikalischen Gottesdienst anstelle der Chorherren zu übernehmen. Bekanntester Kantor des Chores war Johann Sebastian Bach. Der Alltag der 93 Thomaner im Alter von neun bis 19 Jahren ist auch heute von Musik und Disziplin geprägt. Die Reportage begleitet drei Schüler und ihre Lehrer in ihrem Alltag bis hin zum festlichen Höhepunkt des Chorjahres - dem Weihnachtsoratorium in der Thomaskirche. Was macht diesen Chor über Jahrhunderte hinweg bis heute für junge Menschen so attraktiv, dass sie für ihn ins Internat ziehen? Dass sie sich tagtäglich einer strengen musikalischen Disziplin unterwerfen? Dass sie ihm den größten Teil der kostbaren Freizeit und Freiheit opfern? Ist es die Liebe zur Musik und deren Wirkungsmacht? Ist es auch die religiöse Anbindung, die diese jungen Sänger prägt? Wie erlebt ein Neuling, wie der erst 9-jährige Leif sein erstes Jahr im Chor? Wie lebt ein fortgeschrittener Routinier, wie der 12-jährigen Nathanael, die Einrichtung? Und wie schaut einer wie der 17-jährige Jasper zurück auf seine Zeit im Thomanerchor? Erfolg und Applaus sind den Thomanern jedenfalls sichere Belohnung, wo immer sie mit ihrer Musik die Herzen des Publikums erreichen. Das Jahr der Thomaner findet seinen musikalischen Höhepunkt in der Vorweihnachtszeit, wenn, nur wenige Schritte vom Weihnachtsmarkt entfernt, die Thomaner, die Musiker des Leipziger Gewandhausorchesters und die Besucher zur festlichen Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium in die Thomaskirche strömen.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Das vietnamesische Fondue: Lau (2): Nostalgiegeschmack: Lam - ein Vietnamese in Brasilien (3): Ran an die Töpfe!
(1): Asturien: Rodrigo Cuevas, die queere Stimme vom Lande (2): Südafrika: Die blutige Geschichte der Mohair-Wolle (3): Philippinen: Rhodas Kokos-Pfannkuchen (4): Dinard: Die Villa des falschen Marquis
(1): Der Wald von Fontainebleau: malerischer Zufluchtsort für Théodore Rousseau (2): Die Piccirilli-Brüder: Bildhauer des New Yorker Größenstrebens (3): Brasilien: Josés Ente in Maniok-Soße (4): Der vergessene Marathon in Amsterdam
Stolze Berge, saftige Almwiesen, verwunschene Wälder und einladende Seen. Eine heile Welt. Postkartenmotive der Landschaften Österreichs. Und doch nur ein Klischee. Denn Österreich ist im Wandel. Und hinter diesem Wandel stecken Menschen, die durch ihre Leidenschaft ihrer Region neue Perspektiven eröffnen, ihre Gegenwart verändern und die Zukunft formen - ohne dabei ihren Ursprung aus den Augen zu verlieren. Die Steiermark ist das grüne Herz Österreichs, und zugleich Zentrum des Ingenieurswesens. Hier trifft man innovative Charakterköpfe wie eine junge Architektin, die das Konzept vom Wohnen revolutioniert. Ein Waldbesitzer hat mit Ingenieurskunst und seinem Borkenkäfer-Spürhund dem Schädling den Kampf angesagt. Er überfliegt die Wälder, identifiziert befallene Bäume mit einer Spezialkamera und spürt mit der hochsensiblen Nase seines treuen Gefährten den Schädling am Boden auf. Die Wildhüterin des letzten Urwalds Europas siedelt nicht nur bereits ausgestorbene Tierarten wieder an, sondern stellt mit ihrer Arbeit das Verständnis auf den Kopf, wie der Wald beim Kampf gegen den Klimawandel hilft. Den roten Faden bildet ein Geologe, der mit seinem Flugzeug einen völlig neuen Blick auf das grüne Herz Österreichs wirft - und so die Brücke schafft von der tiefsten Vergangenheit des Bundeslandes ins Heute. "Österreich im Wandel - die Steiermark" zeigt Landschaften, Pflanzen und Tiere und die teils eigenwilligen Wege der Steirer, diesen Wandel aktiv zu gestalten.
Das Burgenland - Österreichs jüngstes Bundesland - gilt in vielerlei Hinsicht als Sonderfall. An den Ausläufern der Alpen gelegen, erstreckt sich dieses flache Land im Osten von Österreich. Verwöhnt von der Sonne und geprägt vom Wind liegt hier der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Eine ungewöhnliche Steppenlandschaft, deren Schilfgürtel und Salzlacken Heimat für hunderte Vögel, Insekten und Säugetiere bietet. Der Neusiedler See, Österreichs größter See, zieht jedes Jahr über eine Millionen Touristen an. Angelockt durch das pannonische Klima, mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlag. Das Burgenland galt jahrzehntelang als wirtschaftliches Sorgenkind: An der Grenze zu Ungarn verlaufend, war es durch den Eisernen Vorhang Jahrzehnte von Handel und Innovation abgeschnitten. Doch das war gestern. Denn das Burgenland blickt visionär Richtung Zukunft. Hier lebt ein Winzer, der seinen Wein nicht im Keller, sondern im Neusiedler See lagert, eine Aussteiger-Familie, die im Südburgenland einen ganz besonderen Schafhof gegründet hat, ein Windkraftunternehmer, der eine der größten Windkraftbaustellen Österreichs verantwortet und ein Ornithologe, der den Östlichen Kaiseradler schützt. So wie eine Biologin, die im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel dafür sorgt, dass Pflanzenvielfalt erhalten bleibt.
Flüsse sind Lebensraum für unzählige Arten, dienen der Bewässerung in der Landwirtschaft und werden zur Stromerzeugung genutzt. Diese komplexen Ökosysteme werden allerdings durch Dürren, Umweltverschmutzung und übermäßige Nutzung bedroht. In der Normandie wirkt sich die intensive Landwirtschaft auf die Wasserqualität des Flusses Risle aus und verringert die Laichbereitschaft der Forellen. Victor Zunigas und einige engagierte Bürger haben einen von zwei Pferden gezogenen Pflug entwickelt, um das Flussbett umzupflügen und so die Auswirkungen der Umweltverschmutzung zu reduzieren. Dank ihrer Bemühungen sind die Forellen wieder zurückgekehrt. Im Norden Andalusiens, in den Gebirgslandschaften der Extremadura, setzt José Antonio mittelalterliche Bewässerungsgräben wieder instand. Die so genannten Acequias leiten das Wasser aus Regenfällen und Schneeschmelze ins Grundwasser und dienen der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen. Stauwerke der an Flussläufen errichteten Wasserkraftanlagen behindern die Fischwanderung und gefährden so die Reproduktion der Tiere. Seit über 20 Jahren setzt sich die Wissenschaftlerin Aurore Baisez für den Schutz des Atlantischen Lachses ein, der Jahr für Jahr in den Allier, einen der wichtigsten Nebenflüsse der Loire, zurückkehrt, um hier zu laichen.
Was Europa bewegt
(1): Aromatischer Schmortopf aus Marokko: Tajine (2): Nostalgiegeschmack: Rita, eine Marokkanerin in Brasilien (3): Ran an die Töpfe!
(1): Andalusien: Juan Ramón Jiménez und der Esel Platero (2): Madeira: Garten Eden im Atlantik (3): Kolumbien: Olivas Hühnereintopf mit Gemüse (4): Paris: Die UdSSR vor Gericht
(1): Das verschwundene Japan von Yasunari Kawabata (2): Das Indigoblau von El Salvador (3): Sri Lanka: Malani Kokosmilchreis (4): Eine Rückkehr in die Antike in Delphi
England, 1830: Cassandra Austen, die Schwester der verstorbenen Schriftstellerin Jane Austen, erhält einen Brief von Isabella Fowle. Deren Vater, der angesehene Pfarrer Fowle, liegt im Sterben. Cassandra reist nach Kintbury, um Isabella beizustehen - eine Pflicht, die sie der verstorbenen Eliza Fowle schuldet, Isabellas Mutter, die eine enge Freundin der Austen-Schwestern war. Kurz vor seinem Tod bittet Pfarrer Fowle Cassandra, ein neues Zuhause für seine Tochter zu finden. Denn das Pfarrhaus wird bald von seinem Nachfolger bezogen. Dort trifft sie auf ihre Schwägerin Mary Austen, die Janes Briefe an Eliza Fowle für eine geplante Biografie sichten möchte. Cassandra ist jedoch schneller. Sie sucht die Briefe ebenfalls, allerdings mit dem Ziel, sie zu vernichten, um den Ruf ihrer Schwester zu bewahren. Beim Lesen stößt sie nicht nur auf Janes Briefe, sondern auch auf längst vergessene Erlebnisse. Die Erinnerungen lassen sie nicht los: Rückblenden führen sie zurück in ihre Jugend und zu ihrer Verlobung mit Tom Fowle, der bald darauf zu einer gefährlichen Expedition aufbricht. Jane, die damals nicht bereit war, ihre Schwester loszulassen, äußert ihre Zweifel in bewegenden Worten. Aus dieser Perspektive beginnt Cassandra, Janes Haltung und ihre eigenen Entscheidungen in einem neuen Licht zu sehen. Die Briefe öffnen eine Tür zur Vergangenheit und konfrontieren Cassandra mit verborgenen Wahrheiten über Liebe, Verlust und das Leben im Schatten einer großen Schwester.
Nachdem Cassandra von Marys Lüge über Tom Fowles Absichten erfahren hat, ist sie wild entschlossen, die Briefe ihrer verstorbenen Schwester Jane vor der Veröffentlichung zu bewahren. Bei der Räumung des Fowleschen Hauses versucht sie deshalb, unauffällig alle Dokumente vor Mary zu sichern. Beim Aufräumen entdeckt sie einen weiteren Brief von Jane - eine bewegende Erinnerung an ihre Trauer nach dem Verlust ihres Verlobten. Cassandra sucht für Isabella Fowle eine Bleibe bei den Fowle-Schwestern. Ihre Gespräche und weitere Briefe von Jane führen sie zurück zu einem gemeinsamen Sommer in Sidmouth. Zuvor lebte die junge Cassy bei ihrem Bruder Edward, wo sie sich jedoch nicht willkommen fühlte, eher wie ein Kindermädchen als ein Gast. Während ihres Sommerurlaubs mit Jane an der Küste begegnen beide Schwestern Henry Hobday, einem charmanten jungen Mann, der Cassy tief beeindruckt. Doch aus Loyalität empfahl sie ihn Jane - eine Entscheidung, die Spannungen und Fragen nach aufrichtiger Liebe und Schwesternpflicht aufwarf. Alte Verletzungen und ungelebte Sehnsüchte treten zutage ...
Cassandra Austen ist krank. Fieberhaft klammert sie sich an Janes Briefe, damit Mary Austen sie nicht findet und Janes Ruf gewahrt bleibt. Während Isabella sie pflegt, denkt Cassandra an den Sommer in Sidmouth zurück: Damals hatte sich Henry Hobday in sie verliebt und ihr einen Antrag gemacht. Doch die junge Cassy hatte Tom Fowle einst versprochen, nach seinem Tod keinen anderen Mann zu heiraten - und hält ihr Wort. Sie lehnt Henry ab, obwohl Jane sie zu dieser Verbindung ermutigt. Jane ist verletzt. Sie versteht Cassys Entscheidung nicht. In einem Brief wirft sie ihr vor, sich selbst zu viel zu verbieten und damit auch ihr das Glück zu verwehren. Beide Schwestern treffen Entscheidungen, die ihr Leben prägen. Cassy gibt Henry auf. Jane sagt zunächst zu, lehnt dann jedoch ebenfalls einen Heiratsantrag ab, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Die Familie Austen steht daraufhin vor einem Neuanfang. Ein Umzug steht an, und finanzielle Probleme erschweren einiges. Nach ihrer Genesung erkennt Cassandra, dass Isabella Halt braucht. Beim Umzug entstehen zarte Bande zwischen Isabella und dem jungen Arzt Lidderdale.
Der Abschied aus dem Pfarrhaus steht kurz bevor: Der neue Pfarrer zieht in Kintbury ein und Isabella muss endgültig weichen. Während des Umzugs offenbart sie Cassandra ihre frühere Verbindung zu Mr. Lidderdale, der ihr einst einen Antrag gemacht hatte. Doch Isabellas Vater verweigerte damals seine Zustimmung. Die Bedienstete Dinah möchte dafür sorgen, dass die beiden wieder zueinanderfinden. Auch Cassandra wird von der Vergangenheit eingeholt. Neue Briefe zeigen, wie sehr Jane nach dem Tod ihres Vaters körperlich und geistig abgebaut hat. Ihre Kraft zum Schreiben schwindet und das Geld wird knapp. Die Familie muss nach South Hampshire ziehen. Cassy bleibt an Janes Seite und gibt damit ein letztes Mal ihre eigene Freiheit auf. Und in Kintbury endet eine Ära. Als letzten Akt sortiert Cassandra Janes Briefe: Einige übergibt sie an Mary, andere vernichtet sie ...
Auf Bohol, einer der schönsten Inseln der Philippinen, leben seltene Tierarten wie der philippinische Koboldmaki, Javaneraffen oder Philippinen-Gleitflieger. Doch ihr Lebensraum, der tropische Wald, wird vielerorts von der sich ausbreitenden Landwirtschaft bedroht. Nun wollen Einheimische die Natur zurückgewinnen und den bedrohten Arten eine sichere Heimat bieten. Einer von Ihnen ist Carlito Pizarras. Der ehemalige Jäger schoss früher auf philippinische Koboldmakis, um sie auszustopfen und zu verkaufen. Fast wären sie ausgestorben. Für die kleinen Primaten mit den riesigen Augen und Ohren hat der heutige Naturschützer ein Schutzgebiet aufgebaut. Im Rajah Sikatuna-Landschaftsschutzgebiet finden bedrohte Tierarten noch einen ursprünglichen Lebensraum. Die Rangerin Marisol Elibeto überwacht den Tierbestand im Urwald, zählt Vögel und Säugetiere und kämpft für den Schutz der philippinischen Javaneraffen und der Philippinen-Gleitflieger. Viele der hier lebenden Arten sind endemisch. Inmitten der Chocolate Hills - einem Hügelland im Zentrum der Insel mit einzigartigen, runden Bergrücken - widmet sich der Landwirtschaftsexperte Eric Albaño dem Kakaoanbau. Statt noch weitere Reisfelder zu anzupflanzen, legt er mit Hilfe der Kakaobäume dichte Mischwälder an. Er hofft, damit auch dem Inselklima zu helfen.
Nördlich von Australien liegt ein kaum bekanntes Paradies: Timor-Leste. Der Rhythmus der Natur prägt dieses Land, seine unberührten Landschaften und seine Menschen. In den Gewässern leben mächtige Salzwasserkrokodile. Die Bewohner Timor-Lestes verehren sie als heilige Wesen. Doch immer wieder kommt es zu Angriffen. Naturfotograf Potenzo Lopez arbeitet gemeinsam mit dem Wissenschaftler Brandon Sideleau an einem Wildtiermanagement, das Tradition und Schutz vereint. Das Meer gilt als Seele des Landes. Vor der Küste versammeln sich große Schulen von Pilotwalen und Delfinen und nur wenige Meter vom Ufer entfernt ziehen die größten Lebewesen der Erde vorbei: Blauwale. Das wahre Wunder liegt jedoch unter der Wasseroberfläche. Timor-Lestes Korallenriffe gehören zu den artenreichsten der Welt. Hier wurden bislang mehr als 1000 Fischarten gezählt. Te Aquila, die erste Tauchlehrerin Timor-Lestes, setzt sich mit Leidenschaft für den Schutz der kaum erforschten Unterwasserwelt ihrer Heimat ein. Die Bevölkerung kämpfte jahrzehntelang für ihre Unabhängigkeit. Während der indonesischen Besatzung fanden viele Timoresen Schutz in den Höhlen des abgelegenen Hochlands. Heute ist die Region nur noch Rückzugsort für wilde Tiere. Timor-Ponys haben sich an die raue Umgebung angepasst und durch die Wälder hallt der Ruf des Tokeh-Geckos - eines der größten Geckos der Welt. Timor-Leste ist ein junges Land: Über die Hälfte der Bevölkerung ist unter achtzehn. Sie gestalten eine neue Zukunft, die Tradition und Wandel vereinen soll und setzen alles daran, den Schatz Timor-Lestes zu bewahren.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Was Europa bewegt
Lange galt der Wolf in Europa als so gut wie ausgerottet. Nur in den ausgedehnten Wäldern Osteuropas überlebten einige kleinere Populationen. In den letzten Jahrzehnten wurden Wölfe unter Artenschutz gestellt - und haben zuletzt ein bemerkenswertes Comeback gefeiert. Die außergewöhnliche Dokumentation zeichnet nach, wie dieses faszinierende Tier wieder in Mitteleuropa Fuß fasste. Die meisten Menschen haben noch nie einen Wolf in freier Wildbahn gesehen, aber jeder kennt den Mythos vom "großen, bösen Wolf" aus dem Märchen. Die alten Geschichten erzählen jedoch nicht die ganze Wahrheit. Der Protagonist der Dokumentation ist ein im Osten Europas geborener Wolfswelpe, der im Schutze seines Rudels aufwächst. Als er geschlechtsreif wird, verlässt er das Rudel, um ein eigenes Revier und eine Gefährtin zu finden. Dafür muss er sich auf eine lange Wanderung begeben, die ihn über Flüsse und gefährliche Autobahnen durch ein immer dichter vom Menschen besiedeltes Gebiet führt. Schließlich erreicht er die Niederlande. In sich regenerierenden Wäldern findet er ausreichend Beute; allein durch seine Präsenz scheint sich ein natürliches Gleichgewicht wiederherzustellen. Tatsächlich findet er dort auch eine Gefährtin und gründet mit ihr erfolgreich das erste Wolfsrudel der Niederlande. Die Dokumentation gewährt hautnahe Einblicke in das Leben dieses hochintelligenten Räubers. Veranschaulicht werden auch sein Familiensinn, sein positiver Einfluss auf die Artenvielfalt und erstaunliche Parallelen zum "besten Freund des Menschen".
Die Ermittlungen im Mordfall spitzen sich zu, als ein Artikel der Journalistin Rakel neue, brisante Informationen enthüllt. Eine Pressekonferenz soll endlich Klarheit schaffen, doch sie wird abrupt von Kommissar Huldar gestoppt, als Rakel Namen und Details preisgibt, die das Team weiter in die Enge treiben. Trotz wachsender Bedenken der Kollegen entscheidet Huldar, dass Margrét weiterhin bei Freyja in Obhut bleiben soll. Und noch ein weiteres Ereignis sorgt für Unmut im Team: Ríkki bekommt Wind von der Affäre zwischen Huldar und seiner Ex-Frau Karlotta, was das ohnehin schon angespannte Klima im Büro weiter anheizt. Neue Indizien rücken Óli immer stärker in den Fokus der Ermittlungen: Ein Video zeigt ihn, wie er Elísa und Andrzej Nowak anpöbelt. Während Óli zunehmend verdächtig wird, bleibt Lárus weiterhin verschwunden. Seine Freunde finden in seiner Wohnung eine Sammlung von Zeitungsartikeln, die die Frage aufwerfen, ob er in den Mordfall verwickelt sein könnte. Karl, überfordert und verängstigt, flüchtet sich immer tiefer in die Drogen - er vermutet, dass sein Bruder Arnar etwas mit den Morden zu tun haben könnte. Derweil kann Huldar einen Ermittlungserfolg verzeichnen: Er entschlüsselt endlich die Bedeutung des mysteriösen Zahlencodes - kommt er mit diesem Wissen dem Mörder einen Schritt näher auf die Spur?
Nachdem Huldar den Zahlencode geknackt hat, kann er den Namen Lárus identifizieren. Das Team durchsucht die gesamte Stadt und stößt in seiner Wohnung schließlich auf eine Menge Infomaterial zu den Morden. Nun stellt sich die Frage: Ist Lárus das nächste Opfer oder könnte er selbst der Mörder sein? Währenddessen verhält sich Ríkki zunehmend feindselig gegenüber Huldar, der langsam begreift, dass seine Affäre mit Karlotta kein Geheimnis mehr ist. Seine private Situation wird noch schwieriger, als Anna Lovísas Mutter ihn mit der Forderung konfrontiert, sich aus der Erziehung der gemeinsamen Tochter herauszuhalten. Auf der Suche nach dem Mörder gibt es weitere Ungereimtheiten: Da Lárus erst nach der Festnahme von Óli verschwunden ist und dieser mittlerweile ein Alibi hat, fällt der Verdacht auf ihn als Mörder weg. Unterdessen veröffentlicht Rakel trotz ihrer Zweifel den Artikel, der den Aufenthaltsort von Margrét enthüllt. Das Mädchen wagt mit Freyja gerade einen weiteren Schritt in der Therapie. Am Tatort soll sich Margrét ein letztes Mal mit den schmerzhaften Erinnerungen an die traumatische Nacht auseinandersetzen. Durch Rakels Enthüllung sind sie nun jedoch in großer Gefahr und müssen erneut untertauchen.
Nach dem Einbruch in Freyjas und Margréts Unterschlupf stellt sich die Frage, wer die Information über ihren Aufenthaltsort an Rakel weitergegeben haben könnte. Rakel ist sich bewusst, dass Margrét durch die Veröffentlichung des Artikels in große Gefahr geraten ist. Das Vertrauen auf der Wache wird erneut erschüttert: Es stellt sich heraus, dass Guðný die Informantin ist - und Huldar schmeißt sie aus dem Team. Während er mit den Problemen bei der Arbeit zu kämpfen hat, versucht seine Tochter Anna Lovísa weiterhin, eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Doch Huldar, völlig überfordert, weist sie zurück. Sie wird jedoch unbeabsichtigt in die Ermittlungen verwickelt ... Der Verdacht gegen Lárus wächst, und seine Freunde Karl und Leo werden festgenommen. Der Stand der Ermittlungen und die mediale Aufmerksamkeit sind für Huldar weiterhin schwierig: Die Presse stellt ihn erneut als ungeeignet dar. Am Ende liegt die Auflösung des Falls in den Händen von Margrét. Ein letztes Mal muss sie eine Tonaufnahme anhören. Ist dort dieselbe Stimme zu hören, die sie seit der Mordnacht in ihren Träumen verfolgt?
"Wir liebten unsere chauvinistischen Schweine", sagt eine der Aktivistinnen in dem Dokumentarfilm. "Wir wollten sie nur ein wenig verändern!" Denn Gleichberechtigung war Mitte der 1970er Jahre ein Fremdwort in Island - wie damals überall auf der Welt. Vigdís Finnbogadóttir, eine der Aktivistinnen, erinnert sich: "Ich wollte immer die Welt sehen. Wenn mich jemand fragte, was ich mal werden wollte, antwortete ich: Kapitänin auf einem Schiff. - 'Aber nein, meine Liebe', sagten sie, 'das kannst du nicht. Du bist doch ein Mädchen'." Aber Vigdís Finnbogadóttir hat es allen gezeigt: 1980 wurde sie Islands Präsidentin. Als erste demokratisch gewählte Frau der Welt. Der Dokumentarfilm setzt all diesen mutigen Frauen ein Denkmal. Pünktlich zum 50. Jahrestag ihres Streiks. Er erzählt von der kollektiven Kraft von Frauen, die Gesellschaft zu verändern. Und er regt dazu an, auch heute wieder scheinbar Gegebenes infrage zu stellen.
Nora Sator, eine ehrgeizige junge Frau, startet ihre Karriere in der Welt der Hochfinanz. Sie fängt bei einer auf Übernahmen spezialisierten Unternehmensberatung an. Doch gleich am ersten Tag gibt es eine Irritation. Ihr neuer Chef Arnaud Barsac und dessen Partner kennen ihren Vater und haben sogar mit ihm zusammen studiert. Zwischen den Männern scheint eine tief verwurzelte, mysteriöse Rivalität zu bestehen. Und vermutlich hat auch Solveig, Barsacs Frau, etwas damit zu tun. Es ist, als fände sich Nora in einem Spiel wieder, dessen Regeln sie nicht kennt. Während sie in den ersten Wochen versucht, das Vertrauen ihrer Vorgesetzten zu gewinnen, wird ihre Beziehung zu ihrem Kollegen Xavier zunehmend schwieriger. Er sieht in ihr eine Konkurrentin, zumal Nora eine Übernahme im großen Stil plant. Während Nora mit Ehrgeiz und Hartnäckigkeit ihre berufliche Laufbahn vorantreibt, merkt sie, dass ihre Schwester Maya ein Auge auf Xavier geworfen hat. Der wiederum hat, Konkurrenz hin oder her, ein Auge auf Nora geworfen. Inmitten von Intrigen, alten Familiengeheimnissen und dem Druck, beruflich zu reüssieren, beginnen die Masken zu fallen. Nora muss sich nicht nur in der Finanzwelt behaupten, sondern auch einen Ausweg aus einem emotionalen Wirrwarr finden ...
Bars sind Synonyme für Urbanität und oft aufsehenerregende Orte, die durch ihr Design weltweit bekannt wurden. In dieser Folge werden Bars von Bangkok bis Wien vorgestellt. Direkt am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin und verborgen hinter einer Stahltür vor einer Raumflucht mit meterdicken Wänden befindet sich die "Bar Tausend". Innen empfängt einen ein Interieur wie aus "Space Odyssee" mit einer alles beherrschenden Raumsonde. Die Szenerie hat etwas von dem legendären Stanley-Kubrick-Film und zugleich die Aura des Inkognitos. In Wien haben Architekten bei der Rekonstruktion eines denkmalgeschützten Gebäudes in der Berggasse, in der Sigmund Freud einst lebte, einen zwölf Meter unter der Erde liegendes Kellergewölbe entdeckt. Sie verwandelten es in eine Bar und nannten ihr Design "Archaeology in a Jazz Club". Hoch über Bangkok auf dem Dach eines Wolkenkratzers entstanden das Restaurant "The Dome" und die Bar "Sirocco". Nichts verstellt die Sicht, man überblickt die Megacity des 21. Jahrhunderts. In München ist in einem engen Innenstadtviertel eine Bar-Miniatur entstanden. Innen wird man von einem sakral wirkenden Gesamtkunstwerk überrascht: Eine aus über 6.000 filigranen und teilweise mit Lichtern bestückten Fichtenholzstäben bestehende Decke schwebt wie ein Zeltdach über den Gästen.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.