Die Wikinger waren ohne Frage die größten Entdecker des Mittelalters. Die begnadeten Seefahrer kolonisierten zahlreiche Inseln, darunter England und Irland oder weiter nördlich Island und die Färöer-Inseln. 986 stach der Wikinger-Anführer Erik der Rote in Island in See, um die damals unbewohnte "grüne Insel" Grönland zu erobern - für die bäuerliche Bevölkerung versprach dies künftigen Wohlstand. In Wirklichkeit stellte sich Grönland jedoch als deutlich weniger gastlich heraus: eine raue Küste, vom Wind gepeitschte Täler, in denen kein Baum wuchs, schwer schiffbare Fjorde. Von einem Land des Überflusses konnte keine Rede sein. Haben es die Wikinger geschafft, das extrem unwirtliche Gebiet zu erobern und sich dauerhaft dort niederzulassen? Nach vorherrschender Auffassung sind die Wikinger mit ihrem Versuch der Besiedlung gescheitert, weil sie sich nicht an die extremen klimatischen Bedingungen anpassen konnten. Doch die Erkenntnisse eines französisch-dänischen Forschungsteams entkräften diese These. Als sie die Überreste von Siedlungen und die Auswirkungen der Wikinger-Aktivitäten auf die Umwelt untersuchten, stellten die Archäologen fest, dass die Wikinger von Anfang an Überlebensstrategien gefunden hatten und sich sogar einen gewissen Komfort sicherten. Selbst die Kleine Eiszeit sollen sie überstanden haben. Wenn aber die Wikinger in der feindlichen Umgebung der Insel nicht an Hunger oder Kälte gestorben sind, wie kommt es dann, dass die Archäologen keine Spur für ihre Präsenz nach dem 15. Jahrhundert finden? Die Erkenntnisse der Wissenschaftler könnten dafür sorgen, dass dieses Rätsel endlich aufgedeckt wird.
Schweden erstreckt sich über eine Länge von knapp 2.000 Kilometern und besticht durch unterschiedlichste Landschaftstypen: von den idyllischen, ländlichen Gegenden im Süden bis hinauf zu den borealen Nadelwäldern in der Mitte und im Norden. Das Land ist größtenteils subarktisch. Auch heute noch sind im Winter oft zwei Drittel Schwedens von Schnee bedeckt. Zwar werden hier und da Ackerbau und Viehzucht betrieben, wie zum Beispiel in der reizvollen, ländlichen Provinz Dalarna, doch Schweden bleibt ein stark bewaldetes Land: Auf 70 Prozent des Staatsgebiets wachsen Wälder, meist Nadelhölzer. Es gibt aber auch eine lange Meeresküste mit feinen Sandstränden im Süden und wunderschönen, felsigen Inselgruppen vor der Westküste. Die Insel Öland vor der Ostseeküste ist ein Paradies für Zugvögel. Und aus den idyllischen Täler Schonens, der südlichsten Provinz Schwedens, bezieht das Land Getreide und Milch.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Der kultige Motorsport ist vor allem Hobby der "Chicanos", wie sich die Bevölkerung mit mexikanischen Wurzeln selbst nennt. Während andere Autos immer höher gelegt wurden, legten sie ihre Karosserien derart tief, dass sie den Asphalt zu berühren scheinen. Hydraulikmotoren von Müll-Lastern waren die Inspiration der ersten Lowrider, ihre Wagen auch in schiefe Lagen zu bringen oder sogar springen zu lassen. Die "First Class Ladies" gehören zu den ersten Frauenclubs in der Szene. Die sechs Mitglieder wollen das Image der Lowrider aufpolieren, denn die tätowierte Menge mit den schrägen Autos ist vielen suspekt. Der Club will Gutes tun und sammelt Spenden für die Obdachlosen von L.A. Gladys Ramos hingegen geht ihren ganz eigenen Weg. Die 43-Jährige hat es auch satt, sich von Männern Vorschriften machen zu lassen. Sie will das "Hoppen" unbedingt lernen, auch wenn das nicht einfach wird. Die 28-jährige Jazmin Lopez ist noch viel provokanter: Die Mutter zweier Kinder lässt bereits ihren Wagen beachtlich hochspringen. Es kracht und knarzt dabei - nicht selten fliegen durch die Wucht des Hüpfens Teile durch die Luft. Ein schräger Freizeitspaß, bei dem immer wieder auch mal Batterien explodieren oder Autos brennen können.
(1): Thomas Bernhards ungeschminktes Österreich (2): Makedonien: Im Land der Arravanis (3): Chile: Panchitas Mais-Hackfleisch-Auflauf (4): Atlantic City: Die tauchenden Pferde vom Steel Pier
(1): Claude McKays buntes Marseille (2): Jamaika: Aus der Mitte entspringen die Flüsse (3): Argentinien: Lizzies Pfannkuchen mit Dulce de Leche (4): Spanien: Die Insider-Geschäfte eines königlichen Günstlings
Drei Jahrhunderte lang wurde das frühe Christentum im Verborgenen praktiziert. Mit der allmählichen Ausbreitung der Religion wuchs schließlich auch die Zahl der Klöster und Kirchen. Bald verschoben die Baumeister die Grenzen des technisch Machbaren und errichteten immer größere himmelstürmende Kathedralen. In der bewegten Geschichte des Christentums hat sich der Stil der christlichen Sakralbauten stets gewandelt: In Jerusalem bildete die Grabeskirche als erste Gedenkstätte der neuen Religion den Mittelpunkt der christlichen Welt. Sie wurde auf dem Golgota-Hügel erbaut, der Stätte der Kreuzigung, und enthält das leere Grab Christi. In der westlichen Welt wurde mit der Abtei Mont-Saint-Michel, deren Grundmauern aus dem 8. Jahrhundert stammen, ein architektonisches Wunderwerk geschaffen, das karolingische, romanische und gotische Stilelemente vereint. In den Steinmauern der Abtei schlägt sich die gesamte Entwicklung mittelalterlichen Denkens nieder. Die Kathedrale von Chartres dagegen, die im 12. Jahrhundert in gerade einmal 30 Jahren erbaut wurde, zeichnet sich durch ihren einheitlichen Stil aus. Das wohl schönste architektonische Beispiel dieser geistigen und künstlerischen Revolution findet sich in Florenz: der Dom mit seiner gigantischen Kuppel und den weiß-grünen Marmorfassaden - eine Hommage an die großen Meister der Zeit wie Michelangelo, Donatello oder Brunelleschi. Am Roten Platz in Moskau steht die Basilius-Kathedrale für den orthodoxen Zweig des Christentums. Das Meisterwerk der orthodoxen Architektur mit seinen einzigartigen Farben und Formen hat die Revolution unbeschadet überstanden und empfängt Gläubige zu Gottesdiensten.
Sie sind heimliche Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller der Weltgeschichte: Hunde, die an der Seite mächtiger Herrchen und Frauchen selbst berühmt wurden. Ein Vierbeiner hilft bei der Imagepflege und kann, je nach Kalkül, seinen Menschen sympathisch oder bedrohlich wirken lassen. Die Hundeliebe der Mächtigen ist staatenübergreifend. Die englische Königin, die französischen Staatspräsidenten, die amerikanischen Präsidenten, der Präsident der Russischen Föderation - sie alle sind und waren Hundebesitzer. Queen Elizabeth II. von England züchtete Corgis und zog sogar die Hilfe eines Tierpsychologen zurate, um die Hundemeute in den Griff zu bekommen. Die berühmteste Hundehütte der Welt ist wohl das Weiße Haus in Washington. John F. Kennedy besaß gleich mehrere Hunde. Mitten im Kalten Krieg bekam er ein diplomatisches Geschenk aus Moskau: die Hündin Pushinka, deren Mutter kurz zuvor als vierbeinige Kosmonautin einen Raumflug absolviert hatte. Pushinka und Kennedys Hund Charlie wurden ein Paar und zeigten: Frieden ist möglich. Ein Fall von echter Hunde-Diplomatie. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron holte sich einen Hund aus dem Tierheim. Nemo pinkelte dann wenig staatstragend vor laufender Kamera an den Kamin. Nur in England müssen sich die Premierminister an eine Katze gewöhnen. Der Posten des obersten Mäusejägers in der Downing Street Nr. 10 ist für die Katze ein Job auf Lebenszeit - egal, wer dort als Premierminister einzieht.
Die gemeinsame Geschichte von Mensch und Dackel reicht zurück bis zu den Kelten, die bereits mit dackelähnlichen Hunden zusammenlebten und jagten. Bioarchäologin Zita Laffranchi und ihr Kollege Marco Milella von der Universität Bern haben in Norditalien gemeinsame Grabstätten von Menschen und Dackelvorfahren entdeckt. Sie sind sich sicher: Die Beliebtheit des Dackels kommt auch von seiner Vielseitigkeit. Er ist als Stadthund und Jagdbegleiter einsetzbar - und ja, auch als Rennhund! Das Dackelrennen in Kirchheimbolanden, das "Wiener Race", hat großen Zulauf aus nah und fern. Die Jägerinnen Silke Steinbring und Anna Kleber organisieren es alljährlich gemeinsam mit dem örtlichen Dackelclub. Und selbstverständlich sind ihre Dackel auch bei der Jagd immer mit dabei. Doch wer glaubt, der Dackel sei nur in Deutschland zu Hause, der irrt! Schon Napoleon wusste die kurzbeinigen Begleiter zu schätzen und ließ sich der Legende nach sogar mit ihnen begraben. Und auch heute noch gibt es in Frankreich eine enge Verbindung zu den Hunden: Der "Sausage Walk" in Paris zugunsten von Dackeln in Not beweist: Der Dackel ist genauso in Frankreich zu Hause! Im Laufe des Films wachsen die Dackelwelpen von Hündin Wanda heran. Quinn, Quax und Queenie öffnen die Augen, lernen den Garten kennen und ziehen schließlich aus in ihr neues Zuhause.
Einst bevölkerten sie die Wälder des ganzen amerikanischen Kontinents, heute leben sie nur noch in wenigen Regionen Mittel- und Südamerikas: Tapire. Die urzeitlich anmutenden Tiere mit ihrem markanten Rüssel sind vor allem durch menschengemachte Gefahren vom Aussterben bedroht. Biologen in Costa Rica und Nicaragua widmen ihre ganze Kraft dem Kampf ums Überleben der Spezies - mit Erfolg? Der Lebensraum der Tapire wird immer kleiner. Neben Rodungen haben auch Wilderer und große Highways dafür gesorgt, dass die Zahl der tapsigen Rüsseltiere in Mittel- und Südamerika drastisch zurückgeht. Aber Tierschützer in Costa Rica und Nicaragua kämpfen dagegen an. Im Zoo von Managua hat Dr. Eduardo Sacasa ein Zuchtprogramm ins Leben gerufen. 23 Tapire leben in seiner Obhut, zwei davon stehen nun erstmals vor ihrer Auswilderung - eine Sensation! Auch im Nachbarland Costa Rica nimmt die Tapirpopulation stetig ab. Wilderer haben es auf das Fleisch der Tiere abgesehen, außerdem ist das Schnellstraßennetz Panamericana eine Todesfalle für viele Tapire. Der junge Biologe Esteban Brenes-Mora ist Gründer der Nai Conservation, die sich der Erforschung und dem Schutz der hier noch wildlebenden Tapire verschrieben hat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen Probleme analysieren, die im Miteinander von Mensch und Tier entstehen, und passende Lösungen finden. Dafür brauchen sie mehr Informationen, wie und wo die Tiere leben, wie nah sie den Menschen kommen und wie man gezielt Gefahren mindern kann. Mit Hilfe von GPS-Halsbändern für freilebende Tapire erhoffen sie sich die notwendigen Erkenntnisse. In Nicaragua wie in Costa Rica steht viel auf dem Spiel - aber die Tierschützer in beiden Ländern scheinen ersten Erfolgen sehr nah zu sein.
(1): Robert Doisneau und die Menschen der Bretagne (2): Nordschweden: Im Land der stolzen Samen (3): Sizilien: Antonios Auberginen alla Parmigiana (4): Panama: Vom Dschungel auf den Mond
(1): Friedensreich Hundertwassers fruchtbares Neuseeland (2): Bordeaux: Typisch französisch? (3): Türkei: Asumans Linsen-Bulgur-Buletten (4): Berlin: Ein vergessener Antifaschist
Mit außergewöhnlicher Aufmerksamkeit und Zuneigung kümmert sich der geistig beeinträchtigte Thierry um die Erziehung seiner sechsjährigen Tochter Luce. Seit Luces Mutter vor fünf Jahren nach einem Brand in ihrem Zuhause verschwunden ist, bilden Vater und Tochter ein unzertrennliches Duo und erschaffen sich ihre eigene kleine Welt. Thierry teilt mit Luce seine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Ihr Zufluchtsort ist ein Wohnwagen im Herzen des Waldes, ihr geliebtes Heim. Thierry arbeitet auf dem Autoschrottplatz von Claude Lelièvre. Claude und seine Frau Mina kümmern sich um Thierry und Luce, wann immer sie Hilfe mit der Alltagswelt brauchen. Doch als Luce eingeschult wird, ändert sich alles. Obschon die neue Umgebung der Schule dem Mädchen etwas Angst macht, erweist sie sich vom ersten Tag an als lernbegierige Schülerin, die schnell Fortschritte macht. Das fällt auch der jungen und engagierten Klassenlehrerin Solange bald auf. Doch je mehr Luce in der Schule lernt, desto deutlicher wird ihr bewusst, dass ihr Vater, der weder lesen noch schreiben kann, anders ist. Nun befürchtet Luce, dass ihr neu gewonnenes Wissen eine unwiderrufliche Kluft zwischen sie und ihren Vater reißen könnte, den sie bedingungslos liebt. Daher beschließt sie, nicht mehr in die Schule zu gehen. Als die Wochen vergehen und Luce weiterhin dem Unterricht fernbleibt, macht sich ihre engagierte Klassenlehrerin Solange zunehmend Sorgen um sie. Die Lehrerin ist überzeugt, Luce würde unter der Behinderung ihres Vaters leiden. Gegen alle Widerstände will sie dem Mädchen helfen, koste es, was es wolle. Aber was ist das Beste für die kleine Luce?
Schweren Herzens betritt der Trompeter Max den Laden eines Pfandleihers, um seine Trompete zu versetzen. Dort erzählt er die Legende von seinem Freund, dem Ozeanpianisten: Als Baby wird der von einem schwarzen Schiffsmechaniker an Bord des Luxusdampfers "Virginian" entdeckt. Der Mann nimmt sich des Kindes an und zieht es zwischen Heizkesseln und Lagerräumen groß, als wäre es sein leiblicher Sohn. Weil er den Jungen am Morgen des 1. Januars 1900 gefunden hat, gibt er ihm den Namen Neunzehnhundert. Schon als Kind entdeckt Neunzehnhundert seine Leidenschaft und große Begabung für das Klavierspiel, und nach dem Unfalltod seines Ziehvaters bleibt er an Bord, um als Pianist die Passagiere mit seiner Musik zu verzaubern. Seinen besten Freund findet er in dem weit gereisten Trompeter Max, der Neunzehnhundert zuliebe als Musiker an Bord des Luxusliners bleibt. Nur eines kann Max nicht verstehen: Dass der Wunderknabe noch nie in seinem Leben das Bedürfnis verspürte, seine schwimmende Heimat zu verlassen, um die Welt kennenzulernen. Dabei bleibt sein Talent nicht unentdeckt. Vertreter großer Musikverlage kommen auf die "Virginian", um Neunzehnhundert spielen zu hören und seine Musik auf Platte zu pressen. Aber die einzige Plattenkopie seiner Musik zerstört Neunzehnhundert eines Tages aus Liebeskummer, als die Frau seines Herzens, eine namenlose Reisende, von Bord geht. Diese Liebe ist es auch, die ihn zu dem Entschluss führt, die "Virginian" zum ersten Mal zu verlassen. Doch als der große Tag gekommen ist, bleibt Neunzehnhundert plötzlich in der Mitte der Gangway stehen ...
Für manch einen ist der Swimmingpool ein Sehnsuchtsort, für den anderen der Inbegriff von Freiheit, Luxus und Glamour. Doch wie erklärt sich die Sehnsucht nach dem kühlen Nass? Wie sind öffentliche Schwimmbäder entstanden? Eines steht jedenfalls fest: Gebadet wird schon immer, denn die alten Römer waren bereits wahre Meister darin. Aber sie setzen mehr auf Wellness als auf Sport. Kraul-, Brust- und Rückenschwimmen waren da noch Fremdwörter. Unser Verhältnis zum kühlen Nass hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Angefangen bei den Badeschiffen des 18. Jahrhunderts und den öffentlichen Badeanstalten im 19. Jahrhundert bis zu den luxuriösen Pools der Hollywoodstars und modernen Erlebnisbädern. Doch angesichts von Klimawandel, Wasserknappheit und den unheilvollen Auswirkungen von Chemikalien für unsere Gesundheit stehen Pools heute vor neuen Herausforderungen. Haben klassische Pools also ausgeplanscht? Können Angebote wie Naturpools und Schwimmteiche, als ökologische Alternative zur maschinell umgewälzten Chlorbrühe herhalten? Und wie sieht die Zukunft der öffentlichen Schwimmbäder aus? Akuter Wassermangel könnte in Zeiten von Sommerdürre und Sparzwang dem erfrischenden Sehnsuchtsort den Hahn abdrehen - und immer mehr Menschen zu Nichtschwimmern machen.
Die Pflanzenwelt Korsikas bildet den Ursprung zahlreicher Mythen, auf die sich möglicherweise auch der noch immer geheimnisumwobene Name der Insel zurückführen lässt. Wahrzeichen von Korsikas Natur ist der Maquis, eine undurchdringliche, wild wuchernde Gebüschformation, die durch ihren Geruch und ihre üppige Frühlingsblüte betört und bis zu zwei Drittel der Insel bedeckt. Ohne das Eingreifen von Mensch und Tier würde der Maquis schon bald von allem Besitz ergreifen, Ackerland überwuchern und Fußwege unkenntlich machen. Das Gegenstück zu dieser rustikalen und wohlriechenden Wildnis bilden von Menschenhand angelegte Olivenhaine. Aus den Früchten der symbolträchtigen Ölbäume wird das gelbe Gold Korsikas gewonnen. Die Bauern der Insel bewirtschaften zum Teil Bäume, die bereits im 16. Jahrhundert gepflanzt wurden, sie sammeln Kastanien und betreiben schon seit der frühen Antike Weinbau. Ein guter Tropfen aus Korsika wird mittlerweile in der ganzen Welt geschätzt.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Die südspanische Region um Almería versorgt Europa jährlich mit etwa 3,5 Millionen Tonnen Obst und Gemüse. Möglich ist das durch eine besondere Form der intensiven Landwirtschaft, mit einem Meer aus Gewächshäusern und Plastikplanen. Trotz Umweltschutzmaßnahmen entstehen hier jährlich rund 33,5 Tonnen Plastikabfall - und damit potenzielle Giftstoffe und Verschmutzungen, die in Boden und Wasser landen. Schätzungsweise sind mehr als 100.000 Arbeitskräfte, darunter viele Migranten, in der Landwirtschaft. Die Produkte werden an große europäische Supermarktketten exportiert, wobei Frankreich und Deutschland zu den größten Exportländern gehören. Sowohl Biolandwirte als auch konventionelle Landwirte verstoßen gegen Arbeitsgesetze, um ihre Kosten zu senken und den Wettbewerbsanforderungen standzuhalten. Viele Einwanderer haben keine Papiere oder Sicherheit, sie sind anfällig für ausbeuterische Praktiken wie die illegale Exposition gegenüber gefährlichen Pestiziden. Die Reportage zeigt, wie sie in Slums unter unwürdigen Bedingungen hausen.
Victor und Jeanne machen auf dem Rückweg von ihren Ferien in Südfrankreich noch einen kurzen Halt bei Jeannes ehemaligem Yoga-Lehrer Jean-Paul. Der lebt mittlerweile in einem Protestcamp, das gegen den Bau eines Wasserparks organisiert wurde. Ihre Smartphones geben sie am Eingang ab und hinein geht's in die gemeinschaftliche Utopie einer kapitalismusfreien Gemeinschaft. Mit veganen Kochkursen und feministischen Singkreisen kann Macho Victor so gar nichts anfangen und versucht Jeanne zu überzeugen, so schnell wie möglich wieder zu verschwinden. Zu spät, das wird ihm schmerzlich bewusst, als die Tochter von Jean-Paul auf ihrem versteckten Handy das Wort Pandemie nicht entziffern kann. Langsam dämmert allen, was in der Welt vorgeht, vor der sie sich abgeschirmt haben. Die Komödie wurde 2016 gedreht, ist also keine Persiflage auf die Zeit der Covid-Pandemie, sondern auf das Gefühl, die letzten Überlebenden nach einer Katastrophe zu sein. Die Hippie-Kommune wähnt sich als letzter sicherer Ort und versucht ihr Ideal einer friedlichen und ökologischen Gesellschaft zu leben. Doch bei Paranoia vor der unbekannten Krankheit, Wasserknappheit und Misstrauen untereinander outen sich die Aussteiger als wenig inklusiv. Werden sie die Endzeit überleben?
In den 1960er Jahren hatte das Kino in Großbritannien gegen die immer stärkere Konkurrenz des Fernsehens zu kämpfen. Als Reaktion darauf wandte sich die Filmindustrie gewagteren Inhalten zu und schuf den Boom der "Erotikkomödien", die aufgrund ihrer Einstufung als "nicht jugendfrei" für die Fernsehausstrahlung verboten waren. Den Auftakt dieser Revolution bildete 1968 "School for Sex": Der Film lief zunächst sechs Monate in London und kam in Paris auf über 70.000 verkaufte Tickets. Im Zuge des allgemeinen Sittenwandels wurden freizügige Streifen wie "Partnertausch und Gruppensex" zu Mainstream-Erfolgen. Die großen Studios zogen nach und lieferten Produktionen wie "Ohne Hemd und Höschen - Der Fensterputzer" (1974), die bekannteste britische Sexploitation-Serie mit Robin Askwith. Im Gegensatz zur eleganten europäischen Erotik setzten die britischen Filmemacher auf frechen Humor. Mitte der Siebziger war das Genre Softporno bereits gut etabliert und im Jahr 1975 kamen rund zwanzig neue Produktionen heraus. Filme wie "Eskimo Nell" parodierten den Trend sogar. David Sullivan, einer der größten Brit-Porn-Produzenten, eroberte den Markt mit "Come Play with Me" (1977): Der Film lief vier Jahre lang nonstop und machte Mary Millington zum ersten Pornostar der britischen Filmgeschichte. Millington starb mit nur 33 Jahren an einer Überdosis aus Drogen und Wodka. Selbst Hollywood-Queen Joan Collins ließ sich auf das Genre ein, um ihre Karriere zu boosten, und spielte in den Verfilmungen der Romane ihrer Schwester Jackie: "The Stud" (1978) und "The Bitch" (1979). Viele andere Schauspielerinnen folgten ihrem Beispiel.
Auch in diesem Jahr spielen fast 200 Bands vier Tage lang auf den verschiedenen Bühnen des Festivals. ARTE ist mit 45 auf ARTE Concert live übertragenen Konzerten und einem für die Fernsehausstrahlung mitgeschnittenen Auftritt von Judas Priest dabei. Judas Priest ist eine britische Heavy-Metal-Band aus Birmingham. Die Gruppe wurde 1969 vom Gitarristen K. K. Downing und dem Bassisten Ian Hill gegründet und ist eine der einflussreichsten Bands der Heavy-Metal-Szene, insbesondere dank der vielseitig einsetzbaren Stimme von Frontman Rob Halford und dem typischen Sound mit zwei Solo-Gitarren sowie spektakulären Bühnenshows mit pyrotechnischen Effekten. Aber Judas Priest beeinflussten nicht nur musikalisch die New Wave of British Heavy Metal: Mit ihrer Leder- und Nietenkluft prägte sie auch den Look des "Heavy Metal Biker". Die Band spielte insgesamt 20 Studio- und 7 Live-Alben ein, die sich weltweit über 50 Millionen Mal verkauften. Und die Legende lebt, allen Prognosen und Unkereien zum Trotz: Judas Priest war wohl noch nie so gut wie heute! Mit neuen und alten Ohrwürmern, einer unglaublichen Show, Leder, Nieten, Flammen, zeitlosen Hymnen und viel Gitarrensound präsentiert sich die Band als die unsterbliche Urmutter des Heavy Metal! Mitglieder: Ian Hill, Rob Halford, Glenn Tipton, Scott Travis und Richie Faulkner. Judas Priest ist Headliner des Hellfests und spielt am 21. Juni, um 22 Uhr, auf der Hauptbühne des Festivals. Der Konzertmitschnitt wird live auf ARTE Concert übertragen und am 16. Juli 2025 im linearen Fernsehprogramm von ARTE ausgestrahlt.
Ein Vogelpaar lässt nichts unversucht, um seine Eier vor einem nahenden Vulkanausbruch zu schützen.
1872 entdeckt der Archäologe Émile Rivière an der französisch-italienischen Grenze ein jahrtausendealtes Skelett: Seine Erforschung ist voller überraschender Wendungen und verändert unser Bild von den Männern und vor allem den Frauen der Steinzeit nachhaltig. Dieser und weitere Grabfunde stellen die Völker des Paläolithikums deutlich differenzierter dar als lange gedacht. Die Stätten, von denen die meisten vor rund 25.000 Jahren entstanden sein dürften, weisen üppige, für den heutigen Betrachter äußerst unerwartete Verzierungen auf. Wer waren diese Personen, die mit so viel Sorgfalt und Schmuck bestattet wurden: Schamanen? Häuptlinge? Oder gewöhnliche Menschen mit einem ausgeprägten Geschmack für Ornamente? Die Dokumentation untersucht Fundstellen in Frankreich, der Tschechischen Republik, Italien und Russland und interessiert sich insbesondere für die reich verzierte Grabstelle der Frau in den Grimaldi-Höhlen, die Émile Rivière zunächst für einen Mann hielt ...
Frühling 1942 - doch wohin man blickt, wird die Welt dunkler: Deutsche und japanische Einheiten rücken an den Fronten vor. Sicher und frei zu bleiben, wird immer schwieriger. Jan und Jozef bekämpfen die Nazi-Besatzer in der Tschechoslowakei mit allen Mitteln. Der Chemielehrer Ladislav weiß nicht, ob er den beiden helfen soll. Wäre es das Risiko wert? Ema hingegen ist davon überzeugt, dass man für die Zukunft Gefahren auf sich nehmen muss und beherbergt die beiden, ohne zu zögern. In Paris hat sich André entschlossen, direkt gegen die deutschen Besatzer zu kämpfen. Manche Menschen sind eingesperrt und von der Welt isoliert. Sie lehnen sich auf, indem sie schreiben: Der deutsche Jude Victor berichtet von seinem langsamen Sterben in seinem eigenen Zuhause. Yitskhok beschreibt mit scharfem Blick das Leben im Ghetto von Vilnius. Mary erzählt als Lagerinsassin von der Ungerechtigkeit, die japanischstämmigen Menschen in den USA widerfährt. Viele leisten auf ihre Art Widerstand und sind bereit, dies mit ihrem Leben zu bezahlen ...
Mitte des Jahres 1942 werden die Auswirkungen des Kriegs immer dramatischer: An vielen Orten leiden die Menschen an Mangelversorgung, Epidemien und Erschöpfung. Die Propaganda schränkt die Meinungsfreiheit ein und verbreitet Angst. In besetzten Gebieten muss sich die Bevölkerung einer neuen Ordnung beugen. Der Staat hat seine Schutzpflicht aufgegeben. Am 27. Mai 1942 verüben Jan und Jozef in Prag ein Attentat auf Reinhard Heydrich, einen der grausamsten Vollstrecker des Hitlerregimes. Die beiden Tschechen kamen mit dem Fallschirm. Wladimir, der diensthabende Arzt in der Klinik von Prag, weiß noch nicht, welche Gewissensfrage sich ihm stellen wird. Am 4. Juni 1942 stirbt Heydrich. Der "Schlächter von Prag" ist tot, doch die Verfolgung jüdischer Menschen geht weiter. Jan und Jozef sind unauffindbar. Hitler ist in Rage, Vaclav kommt die Wut der Nazis teuer zu stehen ... In Paris prangt auf Francines Brust das unmissverständliche Zeichen, dass sie kein Mädchen mehr sein soll wie die anderen. In Belgien übergeben Adriens Eltern vor ihrer Deportation ihren Jungen der Familie de Brouwer. Adrien muss lernen, sich in der fremden Familie zurechtzufinden. Icek meldet sich zur freiwilligen Feldarbeit, um Frau und Tochter das Überleben zu sichern.
Ein britischer Ermittler kontaktiert Nora und teilt ihr mit, dass er im Auftrag eines Insassen aus einem Hochsicherheitsgefängnis anruft. Der Häftling, Bill Hix, ist wegen mehrfachen Mordes an jungen Frauen in Großbritannien zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Er behauptet, neue Informationen zum Fall Lisbeth und Lulu zu haben. Nora reist nach England, um Hix persönlich zu treffen. Im Vorfeld wird sie von der Polizei gewarnt: Er sei ein Psychopath und bekannt für seine rücksichtslose, manipulative Art. Dennoch möchte Nora den Mann kennenlernen und seine Geschichte anhören. Doch je mehr er preisgibt, desto klarer wird ihr, dass sie sich auf gefährliches Terrain begibt. Handelt es sich um späte Reue oder ein perfides Lügengebäude? Nora muss schnell handeln und Entscheidungen treffen, die auch ihr eigenes Leben für immer verändern könnten.
Wäre es nur möglich, Kinder auf Ameisengröße zu schrumpfen ... Man könnte Tonnen an Nutella sparen! Doch Professor Schnauzbart warnt vor den Gefahren des Schrumpfens: Von den Kindern könnte nicht mehr viel übrig bleiben ...
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.