In Begleitung von Goldfisch Maurice taucht "Fische, schlauer als gedacht?" ab in die bunte Welt unter Wasser und erforscht, welche Formen von Intelligenz sich hinter Flossen, Schuppen und Kiemen womöglich verbergen. Vom kleinsten Bach bis zum größten Ozean, in Aquarien und Laboren weltweit beweisen Wissenschaftler, dass Fische alles andere als beschränkt sind. Die Forschung versucht seit einigen Jahren zu verstehen, was in den Köpfen der Wasserbewohner vor sich geht. Und die neuesten Entdeckungen übersteigen alle Erwartungen. Die Dokumentation präsentiert diese verblüffenden Erkenntnisse und veranschaulicht, wie Fische die Welt wahrnehmen, miteinander kommunizieren und mit ihrer Umwelt interagieren. Was sieht Goldfisch Maurice? Wie reagiert er auf Berührungen? Hat er einen Geruchssinn? Vermag er sich seiner Umwelt anzupassen, Werkzeuge zu benutzen und vielleicht sogar Gefühle zu empfinden? Wissenschaftler in Portugal, Polynesien, Großbritannien und auf Korsika geben Antworten auf diese spannenden Fragen. Zu den tierischen Protagonisten der Dokumentation zählen der einfühlsame Zebrabärbling, der Buntbarsch, der seinen ehelichen Pflichten nachgeht, der Putzerlippfisch, der sich im Spiegel erkennt, der Goldfisch, der sich monatelang an komplexe Abläufe erinnert und Musikstücke nach Genres einzuordnen vermag, der clevere Schützenfisch, der rund 40 menschliche Gesichter unterscheiden kann. Wer zweifelt da noch an der Intelligenz der Fische?
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Nicolas Chaléa und Nathan Rouleau waren nicht immer Fischer: Der Meeresbiologe und der Kaufmann leben aber leidenschaftlich gern am Meer und nun auch von ihm. Doch das wird immer komplizierter und verlangt den Männern immer ausgefeiltere Techniken und Strategien ab. Mit ihrem Boot, der "Sakana", sind sie sechs Tage die Woche auf See, oft mehr als 13 Stunden am Tag. Unberechenbar und launisch sei das Meer, sagen sie. Nie wisse man, wo der Fisch ist. Nur mit viel Erfahrung, Können und einer Engelsgeduld gelingt es ihnen, dem begehrten Seebarsch nachzustellen. Beide stammen aus dem Bigoudenland, einer malerischen Gegend im Département Finistère, die viel Charakter und Tradition besitzt. Und die wird auch gelebt: Der Name des Bigoudenlandes bezieht sich auf den Kopfschmuck, die berühmten Spitzhauben, welche die Frauen hier früher trugen. Sie krönten die spitzenverzierten Trachten bis ins 19. Jahrhundert - und diese Kunst lebt immer noch weiter. Ebenso wie die Musik. Bagads nennen sich die Musikensembles, bestehend aus Blasinstrumenten wie Bombarde und Dudelsack. Dazu kommen viele kleine Trommeln, ganz in der Art schottischer Pfeifenkapellen. Es gibt viel zu entdecken in der Bretagne - der rauen Schönheit am Atlantik.
(1): Charles Lapicques bunte Bretagne (2): Gabun: Der Gesang der Fang (3): Finnland: Tuijas geräucherte Forellen und Blätterteigtaschen mit Rentierfleischfüllung (4): Island: Eine revolutionäre Eruption
(1): Tchalé Figueira: Der expressive Ausdruck von Kapverden (2): Frankreich: Ein Ausflug in die Guinguette (3): Lettland: Andris' geräucherter Steinbutt (4): Australien: Die geheimen Abenteuer der Rose de Reycinet
Venedig hat seiner außergewöhnlichen geografischen Lage Macht und Reichtum zu verdanken, doch die weltbekannte Stadt muss im Rhythmus der Gezeiten leben. Die ersten Siedlungen wurden auf Pfählen auf dem sumpfigen Untergrund errichtet. Mit dieser Technik ließ sich schließlich das Gewicht einer ganzen Stadt tragen. Der Schlamm in der Lagune sorgt dafür, dass das Holz nicht verfault. Die Pfähle sind in einem sehr guten Erhaltungszustand. Die ständigen Überschwemmungen bringen jedoch eine andere Bedrohung mit sich: Salz. Sobald das Wasser verdunstet ist, muss mühsam das Salz entfernt werden, das sich auf den Baudenkmälern der Stadt absetzt, weil es das Mauerwerk angreift. Nach jahrzehntelangen Bauarbeiten und Baukosten in Milliardenhöhe soll "Mose" die Stadt beschützen - ein System aus beweglichen Fluttoren, die an den drei Öffnungen der Lagune zum offenen Meer errichtet wurden. Aber das Sturmflutsperrwerk darf nicht systematisch zum Einsatz kommen, da die Fluttore die Gezeiten blockieren, die Unrat und Abwässer aus der Lagune befördern. Daher arbeiten Ingenieure an einem kühnen Projekt, bei dem Meerwasser in den Untergrund der Stadt gepumpt und diese so um 25 Zentimeter angehoben werden soll. Die Zukunft Venedigs hängt ganz von der Beziehung zwischen Stadt und Lagune ab. Die Venezianerinnen und Venezianer fürchten, ihre Stadt könnte im Zuge des Klimawandels verschwinden. Daher setzen sie auf einen mehrdimensionalen Ansatz aus technischer Innovation und Renaturierungsmaßnahmen.
Er gilt als einer der letzten weitgehend ungezähmten Flüsse Europas: der "König der Alpenflüsse" - der Tagliamento. Sein Lauf erstreckt sich von den Dolomiten bis zu den beliebten Urlaubsorten an der Adriaküste und prägt diese Region entscheidend. Der Tagliamento entspringt im italienisch-österreichischen Grenzgebiet und durchfließt Waldgebiete, in denen sich bedrohte Tierarten wie Braunbär, Luchs und Wolf wieder ansiedeln. Im Frühjahr lassen Schmelzwasser und Regen den Fluss anschwellen, der sich im Flachland bis zu drei Kilometer weit ausbreiten kann. Ohne Dämme und Betonmauern wäre der Fluss ungezähmt. Im Sommer, wenn die Sonne zu stark ist, fließt er zeitweise in einem unterirdischen Geröllbett - doch wenn er wieder an die Oberfläche kommt, hat er nichts von seiner Kraft eingebüßt. Auf seinem weiteren Weg versorgt er die Felder der Menschen, in den Wäldern finden Wildkatzen und Goldschakale ihren Lebensraum. Kurz vor seiner Mündung in die Adria durchfließt der Tagliamento die Laguna di Marano, ein Brackwassergebiet, das von Schwänen und Flamingos bewohnt wird. Schließlich erreicht er das Mittelmeer und verliert sich in ihm. Auf seinem Weg lagert er entlang der Küste Sand und Sedimente ab, die die beliebten Sandstrände bilden. Diese Strände ziehen jedes Jahr Tausende von Urlaubern an, die oft nicht wissen, dass sie deren Schönheit dem Tagliamento, dem "König der Alpenflüsse", zu verdanken haben.
Das Kronozki-Naturreservat mit seinen Geysiren, Bergketten und teils aktiven Vulkanen liegt im äußersten Osten Russlands. In den Flüssen des Naturparks werden Rotlachse geboren. Sie verbringen ihr ganzes Leben im Pazifischen Ozean und kehren nur zum Laichen und Sterben in die Geburtsgewässer zurück. Die unerschöpflichen Fischbestände ernähren jedes Jahr Millionen Menschen. Aber intensive Wilderei hat die Lachspopulation im Reservat dezimiert. In den 2000er Jahren stahlen Wilderer jede Nacht 500 Kilogramm Lachseier - den "roten Kaviar", eine erlesene Zutat der russischen Küche. Die ausgeweideten Fische ließen sie an den Ufern des Kurilensees zurück. Der Dokumentarfilmer Dmitri Schpilenok stammt aus einer Biologen-Familie und widmet sein Leben dem Naturschutz. 2007 folgte er seinem Bruder Tichon nach Kamtschatka, wo dieser zum Leiter des Kronozki-Naturreservats ernannt worden war. Seitdem kämpft Dmitri gegen die Wilderei im Park, der damals pro Jahr mehrere Tonnen Fisch und Dutzende Braunbären zum Opfer fielen. Die Fische wurden wegen ihrer Eier getötet, die Bären wegen ihrer Tatzen und ihrer Galle. Beide sind in China sehr begehrt, die Tatzen gelten als Delikatesse, die Galle wird in der traditionellen Medizin verwendet. Im Rahmen seines Engagements lernte Dmitri Schpilenok den Naturschützer Anatoli Lasarenko und seine vier Brüder kennen. Gemeinsam mit weiteren jungen Männern aus der Region beschlossen sie, sich den Wildhütern des Naturreservats anzuschließen und ihren Kampf gegen Wilderei und Korruption zu unterstützen. Durch ihren unermüdlichen Einsatz konnten sie sichtbare Erfolge erzielen. Mittlerweile ist der Kronozki-Park für Ökotourismus geöffnet und richtet Umweltcamps für die Kinder in der Umgebung aus.
Was Europa bewegt
(1): Ramuz oder die Sprache der Schweizer Bauern (2): Australien: Das Great Barrier Reef (3): Kolumbien: Nubias Hühnersuppe mit Mais (4): Die korsischen Wurzeln des FBI
(1): Rogelio Salmona, der Architekt, der Bogotá öffnete (2): Vanuatu: Entspannt und belebt durch Kava (3): Lettland: Daces Karotten-Kartoffel-Pasteten (4): Frankreich: Eine Festung aus Bunkern
Brigitte Laurier, die junge und impulsive Tochter des französischen Ministerpräsidenten, ist fest entschlossen, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Als sie sich in Michel Legrand verliebt, den attraktiven Büroleiter ihres Vaters, setzt sie alles daran, ihn für sich zu gewinnen. Michel, der im Ruf steht, ein Charmeur und Frauenheld zu sein, versucht zunächst pflichtbewusst, Brigittes Avancen abzuwehren. Doch Brigitte gibt nicht auf und schafft es, einen Skandal zu inszenieren, der Michel schließlich zur Heirat zwingt. Die Ehe der beiden steht jedoch von Anfang an unter keinem guten Stern. Brigitte ist sich sicher, dass Michel sie früher oder später betrügen wird, und glaubt nach dem Anruf einer seiner früheren Geliebten, dass er wohl bereits eine Affäre hat. Wütend konfrontiert sie ihn damit auf einer Gala, die anlässlich des Staatsbesuchs von Prinz Charles gehalten wird. Voller Eifersucht erklärt Brigitte, dass sie Michel mit der nächsten Person, die durch die Tür kommt, betrügen wird. Als Prinz Charles höchstpersönlich den Raum betritt, lacht Michel und wünscht ihr viel Glück bei ihrem Unterfangen. Brigitte lässt sich jedoch nicht beirren - und flirtet fleißig los ... Michel Boisrond inszeniert "Die Pariserin" als spritzige Boulevardkomödie voller Witz und Esprit. Der Film zeigt das Paris der 1950er Jahre in all seinem Glanz; die Kostüme wurden unter anderem von Pierre Balmain entworfen. Brigitte Bardot verkörpert eine junge Frau, die mit Charme, Intelligenz und einer gehörigen Portion Rebellentum ihren eigenen Weg sucht - perfekt auf Bardots unvergleichliche Ausstrahlung zugeschnitten.
Eine Serie professioneller Morde veranlasst die junge Reporterin Sonya Winter, sich an den Zeitungsbesitzer Lord Bostwick zu wenden. Dieser erklärt sich bereit, ihre Recherchen zu unterstützen. Mit einem Tötungsauftrag tritt Sonya in Kontakt zu der Organisation hinter den Morden. Deren eleganter Vorsitzender Ivan Dragomiloff versichert ihr, dass es sich bei dem Unternehmen um eine Gruppe internationaler Mörder handele, die nur töten, wenn das Opfer den Tod verdient habe. Überraschenderweise erklärt Sonya ihn, Dragomiloff selbst, zum Ziel ihres Mordauftrags. Schockiert nimmt Dragomiloff den Auftrag dennoch an und stellt ihn seinem Präsidium vor. Auch Lord Bostwick ist dort vertreten und ermutigt seine Kollegen, den Auftrag anzunehmen. Er setzt eine großzügige Belohnung für denjenigen aus, dem es gelingt, Dragomiloff zu ermorden. Während Dragomiloff versucht, sein Leben zu retten, folgt ihm Sonya quer durch Europa. Mit jeder Etappe, mit jedem Toten zieht sich die Schlinge um Dragomiloff zu und auch Sonya muss um ihr Leben fürchten.
"Mallorca, die Königin" zeigt die Schönheit und Vielfalt der größten Baleareninsel und erzählt von den Menschen, die sich leidenschaftlich für ihre Natur und Kultur einsetzen. Mallorca, bekannt für seine steilen Küsten, die majestätische Serra de Tramuntana und fruchtbaren Olivenhaine, ist auch Heimat des Wissenschaftlers José Roepstorff. Er versucht mit dem Projekt MedGardens die bedrohten Neptungraswiesen rund um die Insel zu retten. Diese Unterwasserpflanzen sind wichtig für das marine Ökosystem, aber durch Tourismus und Umweltverschmutzung stark gefährdet. Mit viel Hingabe werden sie gesammelt und an geeigneten Stellen wieder angesiedelt. In die Höhen der Serra de Tramuntana arbeitet Pep Tapia von der Fundación Vida Silvestre Mediterránea unermüdlich für den Schutz der Mönchsgeier. Diese majestätischen Vögel waren einst vom Aussterben bedroht, doch dank der Bemühungen von Naturschützern leben wieder rund 350 Exemplare auf der Insel. Mit Kameras überwachen sie die Geier und dokumentieren ihre Lebensweise, um ihren Fortbestand zu sichern. In Capdepera bewahren die Ses Madones de sa Llata eine alte Handwerkskunst: das Flechten von Körben und anderen Gegenständen aus Palmblättern. Antonella Farris und Araceli Iranzo haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese uralte Tradition zu erlernen und weiterzuführen, um das Wissen der letzten Korbflechterinnen für kommende Generationen zu erhalten. Die Dokumentation zeigt auch Mallorcas kulturelles Erbe, von den maurischen Terrassen bis zur modernen Küche, wo traditionelle Speisen wie das Gebäck Ensaïmadas und die Rohwurst Sobrasada immer noch eine wichtige Rolle spielen.
An der engsten Stelle der Straße von Gibraltar sind Europa und Afrika nur 14 Kilometer voneinander entfernt. Rund 100.000 Schiffe passieren jährlich die Meerenge zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer. Unter der Wasseroberfläche treffen zwei unterschiedliche Lebensräume aufeinander: atlantische Seegraswiesen und mediterrane Steinkorallenriffe bilden gemeinsam ein hybrides Ökosystem mit großer Artenvielfalt. Das kalte Wasser des Atlantiks sinkt ostwärts ab, während das warme Wasser des Mittelmeers westwärts aufsteigt. Diese permanente Umwälzung schafft ideale Bedingungen für Arten wie den Grindwal, der eine einzigartige Jagdmethode entwickelt hat, um ganzjährig in der Meerenge zu leben. Auch für Millionen von Zugvögeln - darunter Störche, Sperlinge und Greifvögel - ist die Straße von Gibraltar ein lebenswichtiger Zwischenstopp auf ihrer Reise zwischen Europa und Afrika. In Marokko und Spanien treffen sie auf zwei unterschiedliche, sich ergänzende Ökosysteme. Reliktpflanzen wie das fleischfressende Taublatt zeugen von einem Klima längst vergangener Zeiten. Für die großen Gleitzieher bleibt die Überquerung der Meerenge eine Herausforderung, zumal Windkraftanlagen an den Küsten neue Hindernisse darstellen. Im marokkanischen Hochland werden verletzte Gänsegeier in einer Auffangstation versorgt. Im marokkanischen Hochland werden verletzte Gänsegeier in einer Auffangstation versorgt. Dank der Anstrengungen von Forschenden und Freiwilligen kehren die einst verschwundenen Vögel langsam zurück.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Bruno Ginesty aus Paris produziert hauptberuflich Putzvideos für Instagram und TikTok. Das Einschäumen einer verkrusteten Herdplatte wird bei ihm zum sinnlichen Erlebnis. Der 38-Jährige hat rund eine Million Follower und schon als Kind gerne geputzt: "Bei der Hausarbeit hatte ich das Gefühl, nützlich zu sein." Bruno schwört in seinen rund 900 Videos auf natürliche Produkte wie Kernseife ohne Zusatzstoffe. "Damit kann man sicher 30 verschiedene Dinge im Haushalt erledigen: vom Fensterputzen über die Dunstabzugshaube bis zum Entfetten des Spülbeckens." Bio und vegan: Das hat sich für Claudia Tafferner nicht bewährt. Die Chefin eines Reinigungsunternehmens im Rheingau setzt auf Profireiniger. "Hausmittel müssen länger einwirken. Aber ich kann ja nicht fünf Stunden extra bei einem Kunden kalkulieren und sagen: Ich putze mit Bio." Ihre rund 40 Reinigungskräfte aus sieben Ländern sind angemeldet, sozialversichert und verdienen pro Stunde zwischen 15 und 20 Euro. 40 Prozent sind Männer, darunter der Pole Jakub, der Biologie studiert hat und seit ein paar Jahren bei Claudia Tafferner arbeitet. Trotzdem ist es für die Unternehmerin oft schwierig, Personal zu finden. Rund 90 Prozent der Putzhilfen in Deutschland arbeiten schwarz. Und: "Die Reinigungsbranche ist nicht gerade eine sexy Branche. Es ist schwere Arbeit. Und wenn jemand Angst hat, zum Beispiel eine Toilette zu putzen, dann ist das der falsche Beruf." Claudia Tafferner hofft, dass der Hype um die Cleanfluencer das Image der Branche etwas verbessert. Arbeit gibt es genug. "Denn Schmutz", sagt sie, "kommt ja immer wieder!"
Der verbitterte Ex-Sheriff Morgan "Morg" Hickman, jetzt Kopfgeldjäger, bringt die Leiche eines Outlaws in eine Westernstadt, um seine Belohnung zu kassieren. Dabei wird er ungewollt in ein Kräftemessen zwischen dem unerfahrenen Sheriff Ben Owens und seinem machtgierigen Gegenspieler Bart Bogardus hineingezogen. Ben kennt seine Schwächen, ist aber trotz der Sorgen seiner Angebeteten, Millie, entschlossen, sich als Mann zu beweisen und seinen Job zu behalten. Als Kopfgeldjäger verachtet, wird Morg von den Stadtbewohnern eine Unterkunft verweigert. Der junge Kip bringt ihn zu seiner verwitweten Mutter Nona, die ebenfalls eine Ausgestoßene ist - gemieden, weil sie einen Indigenen geheiratet hat. In ihrem Haus findet Morg Aufnahme, bis die Belohnung ausgezahlt werden kann. Sheriff Ben ist beeindruckt von Morg, seinem ruhigen, selbstsicheren Auftreten und seinen Schießkünsten, so dass er ihn bittet, ihm alles beizubringen. Zögerlich willigt Morg ein und beginnt, den jungen Gesetzeshüter nicht nur den Umgang mit dem Revolver zu lehren, sondern auch, dass Menschenkenntnis noch wichtiger ist. Als der beliebte Arzt der Stadt von den McGaffey-Brüdern getötet wird, macht sich Bogardus mit einigen Männern auf den Weg zu deren Ranch. Morg hält sich fern - bis er erfährt, dass Kip sich in dem Gebiet verirrt hat. Er schreitet ein, rettet Kip und übergibt die Mörder an Ben, der erneut als Schwächling dasteht. Als die McGaffeys inhaftiert sind, stiftet Bogardus einen Mob an, sie zu lynchen. Diesmal muss es Ben gelingen zu beweisen, dass er den Stern zu Recht trägt ...
Die Kriege gegen die Ureinwohner der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert wurden intensiv von der Presse begleitet. Ganz im Sinne moderner Fake-News war die Darstellung nicht immer wahrheitsgetreu. Zeitungen und später Show-Darbietungen wie "Buffalo Bill's Wild West" schufen ihr eigenes Bild der ikonischen Schlacht am Little Bighorn River - ein Bild, das durch Film und Fernsehen im 20. Jahrhundert tradiert wurde und mit frei erfundenen Details über ihre Lebensweise heute noch unsere Wahrnehmung der Ureinwohner prägt. Ihnen wurde diese Schlacht gleichsam aufgezwungen. Dennoch waren sie siegreich gegenüber der US-Kavallerie, deren ruhmsüchtiger Kommandeur George Armstrong Custer die Lage falsch einschätzte und taktische Fehler beging. Kein US-Soldat sollte diese Schlacht überleben, die von Zeitungen und Custers Witwe schon bald zu Custers letzter Heldentat verklärt wurde. Der tapfere General, der auf der Hügelspitze von Indianern umzingelt wird - das Schwert in der einen, den Revolver in der anderen Hand kämpft er bis zum letzten Atemzug. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist diese Version der Geschichte eine Erfindung. Augenzeugenberichte von Indianern schildern eine andere. Buffalo Bills legendäre Show ging mit dem Custer-Mythos auf Tournee. Unter den Schauspielern war Sioux-Häuptling Sitting Bull, der seine Rolle in der Schlacht selbst darstellen durfte. Viele Ureinwohner taten es ihm gleich, um der Tristesse des Reservatslebens zu entkommen. Die allgemeine Vorstellung des Präriekriegers mit gefiedertem Kopfschmuck fand in dieser Massenunterhaltung ihren Ursprung.
Es ist das Jahr 2063: Die Erde ist zu 95 Prozent mit Wasser bedeckt, eine Verschiebung der Erdachse hat nur zwei verfeindete Kontinente übrig gelassen. Im Falle einer feindlichen Invasion wäre eine Atombombe das letzte Mittel zur Verteidigung. Allerdings würde ihre Zündung mit der anschließenden Flutwelle auch das Ende aller verbliebenen Landmassen bedeuten. Auf halbem Weg zwischen den Kontinenten, in jeweils 3.000 Kilometer Entfernung, rostet eine Plattform vor sich hin: die "Sentinel". Hier warten vier Armeeangehörige, die zur Bewachung der Atombombe abgestellt sind, nach zwei Jahren auf ihre Ablösung: der hitzköpfige Sullivan, der verschrobene Baines, der pflichtbewusste Hendrichs und die kluge Cassidy. Doch auch drei Monate nach dem vereinbarten Termin sitzen sie weiter fest. Langsam geht ihnen die Geduld aus. Als das ersehnte Schiff endlich kommt, ist es leer - die neue Crew verschwunden. Verzweiflung macht sich breit. Sullivan findet heraus, dass ihre tägliche Kommunikation mit der Heimat in Wirklichkeit nur aus den automatisch zurückgeschickten eigenen Meldungen besteht. Jetzt bricht auf der Plattform regelrecht Panik aus: Hat der Feind sie besiegt? Sind sie die letzten Überlebenden? Tanel Tooms "Last Contact" verbindet klaustrophobische Spannung mit eindringlichen Charakterstudien. Der Film wirft existenzielle Fragen auf: Was bleibt von unserer Menschlichkeit in einer Welt am Abgrund?
Der internationale Verband der Filmkritik zeichnet den Film "Lara" mit dem FIPRESCI-Preis 2019 aus. Corinna Harfouch wird mit dem Darstellerpreis der deutschen Filmkritik 2019 ausgezeichnet und Filmkomponist Arash Safaian wird mit dem Bayerischen Filmpreis 2019 für seine Kompositionen ausgezeichnet.
Renoir, Rodin, Cézanne, Gauguin - für uns heute Meisterwerke der klassischen Moderne, damals die ganz aktuelle Kunst, die vielen noch völlig unbekannt war oder abgelehnt wurde. Der Industriellenerbe Karl Ernst Osthaus (1874-1921) besuchte zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele der heute weltberühmten Künstler in Frankreich und kaufte ihre Werke oft direkt im Atelier. Sein 1902 in Hagen eröffnetes Museum Folkwang war das erste Museum weltweit, das Gemälde von van Gogh und Matisse zeigte und ein Werk von Gauguin erwarb. Bis heute bilden die Werke der Impressionisten und anderer Künstler der französischen Moderne das Herzstück der Sammlung Folkwang, die 1922 nach Osthaus' frühem Tod nach Essen verkauft wurde und seither dort präsentiert wird. Darüber hinaus sammelte Osthaus Kunst und Kunsthandwerk aus der ganzen Welt. Er interessierte sich für Grafik, Werbung, Architektur, veranstaltete Vorträge und finanzierte Künstlerstipendien. Von Anfang an verstand das Museum Folkwang sich als Weltkunstmuseum - europäisches und außereuropäisches Kunsthandwerk, ethnologische und naturwissenschaftliche Objekte traten in Dialog mit der zeitgenössischen Kunst. Osthaus wollte die "Einheit aller Künste". Am Beispiel des spannenden Lebens und Wirkens von Osthaus - der sich nicht nur für Kunst begeisterte, sondern auch ein wichtiger Reformer und Kulturvermittler war - taucht die Dokumentation ein in das kulturelle Leben und Denken im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts. Sie spürt zudem Osthaus' Verbindungen zu Frankreich nach - etwa seinem Besuch 1906 bei Cézanne in Aix-en-Provence oder 1913 bei Auguste Renoir in Cagnes.
An der ostafrikanischen Küste lebt eine Bevölkerungsgruppe, die Forscher lange Zeit vor Rätsel stellte: die Suaheli. Sie sprechen eine mit arabischen Einflüssen durchsetzte Sprache und praktizieren seit dem 8. Jahrhundert den Islam - deutlich früher als in vielen anderen Regionen Ostafrikas. Noch erstaunlicher ist, dass man in ihrem Siedlungsgebiet auf Ruinen trifft, die in dieser Region einzigartig sind: Überreste von steinernen Städten, die zwischen dem 10. und dem 15. Jahrhundert erbaut wurden. Ihre Geschichte, ebenso wie die Geschichte der Suaheli selbst, ist im Laufe der Zeit weitgehend in Vergessenheit geraten. Viele dieser Stätten sind bereits seit dem späten 18. Jahrhundert bekannt. Doch die ersten Forscher hielten die afrikanischen Ureinwohner für nicht imstande, derart architektonisch gut geplante Städte bauen zu können. Geprägt von kolonialistischen Vorstellungen schrieben sie die Bauwerke den Römern oder Phöniziern zu. Für die Archäologie jener Zeit galten die Städte als persisch oder arabisch - eine afrikanische Herkunft wurde ausgeschlossen. Doch wer waren tatsächlich die Erbauer dieser eindrucksvollen Monumente? Ist den Afrikanern keine tragende Rolle anzurechnen? Ausgrabungen in Kilwa Kisiwani, der beeindruckenden Suaheli-Stadt in Tansania, geben eine Antwort: Ein Team von Archäologen hat die wahre Identität der Suaheli geklärt: Sie setzen sich aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen zusammen. Ihre Kultur ist zudem geprägt durch vielfältige Einflüsse von Völkern, die im Lauf der Jahrhunderte an der ostafrikanischen Küste landeten.
Ein Szenario, das jeder kennt: Ein Baby schreit aus vollem Hals in einem vollen Zug, und es überkommen einen Schuldgefühle, ein schlechter Mensch zu sein, weil man es am liebsten aus dem Fenster werfen würde ... Aber keine Sorge! Laut Professor Schnauzbart ist dieses Gefühl völlig normal. Ethnologen haben nachgewiesen, dass das menschliche Gehirn Babyschreie nicht ausblenden kann. Aber gerade die Tatsache, dass es einen verrückt macht, ist für das Baby überlebenswichtig.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Bis heute faszinieren Haus und Garten von Claude Monet in Giverny die Besucher. Hier reifte er vom mittellosen Maler zur prägenden Figur des Impressionismus. In der Dokumentation berichtet Urenkel Philippe Piguet von den Schwierigkeiten, die die zehnköpfige Patchwork-Familie überwinden musste, als sie 1883 in den kleinen Ort zog, sowie von Monets zweiter großer Leidenschaft neben der Malerei: den Pflanzen. In seinem Garten in Giverny begann Monet zunächst allein, später unterstützt von einer Handvoll Gärtner, seine Motive selbst zu kreieren. Mit exotischen Blumen und einer künstlichen Teichlandschaft schuf er sich ein kleines Paradies. Jean-Marie Avisard ist heute Chefgärtner in Giverny. Er erzählt, was es für ihn und sein Team bedeutet, den Garten im Sinne Monets zu pflegen. Vor allem die Seerose war Monets wiederkehrendes Motiv, das ihm auch über Schicksalsschläge hinweghalf. Als er nach dem Tod seiner Frau Alice in tiefe Depression fiel und nicht mehr malen wollte, drohte ihm sein Freund Georges Clemenceau die Freundschaft zu kündigen, wenn er nicht wieder zum Pinsel greifen würde. Die riesigen Seerosengemälde, die Monet daraufhin in den letzten Jahren seines Lebens malt, sind eines der beeindruckendsten Werke der Kunstgeschichte und zugleich Monets letzte Liebeserklärung an seinen Garten. "Der Geist von Monet existiert hier immer noch", meint Malerin und Fremdenführerin Patricia Rynski d'Argence. Das können auch die jährlich rund 700.000 Besucher erleben, die Monets Haus und Garten in Giverny besichtigen.