Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
"Into the Ice" ist eine Entdeckungsreise zu den riesigen Eismassen, die das Leben auf unserem Planeten verändern werden. Eine dokumentarische Geschichte über Wissenschaft, Natur und Abenteuer. Über Wissenschaftler, die ihr Leben der Erforschung des Geheimnisses unserer Zukunft, die das Eis in sich birgt, gewidmet haben. Drei der weltweit führenden Gletscherforscher begleitet die Dokumentation auf ihren bahnbrechenden wissenschaftlichen Expeditionen zum Inlandeis in Grönland: die kühle, legendäre Dorthe Dahl-Jensen, der sensible, politisch engagierte Jason Box und der wagemutige, furchtlose Alun Hubbard. Sie teilen die Idee der "Ground Truth", die sich darauf stützt, dass sich die Klimaforschung nicht allein auf Satellitenmessungen und Computermodelle verlassen kann. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen auch dort sein, wo die Veränderungen stattfinden, wenn sie zu schlüssigen Ergebnissen kommen wollen. Sie alle arbeiten daran, neue entscheidende Daten zu sammeln, die uns helfen können, eine der Schlüsselfragen unserer Zeit zu beantworten: Wie schnell schmilzt das Eis? Wie schnell steigt der Meeresspiegel? Regisseur Lars Ostenfeld ist ein erfahrener Naturfilmer. In "Into the Ice" folgt er Spitzenwissenschaftlern in eine der wildesten und extremsten Landschaften der Welt, um mehr über die unvorhersehbaren Prozesse des Eises zu erfahren.
Man kann Pelota mit der Hand spielen oder mit einem Schläger, auch mit einem eigens angefertigten Handschuh. Insgesamt gibt es etwa 20 Varianten. Wichtig dabei ist, dass es eine gegenüberliegende Wand gibt, die den geworfenen Ball zurückprallen lässt. Was sich einfach anhört, erfordert Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Im Baskenland wird dieser Sport seit Jahrhunderten betrieben. Hier wurde er erfunden und noch heute spielen ihn bereits die Kinder nach der Schule auf öffentlichen Plätzen und Straßen. Pelota gilt als das Spiel der Basken. Und als eines der wichtigsten identitätsstiftenden Merkmale einer Provinz, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat, aus sieben Provinzen besteht und auf der Grenze zweier Länder liegt. Ellande Alfaro spielte lange Zeit als Profi Pelota, heute produziert er die Bälle für das Spiel. Sie sind aus Gummi, Schafwolle und anderen einheimischen Materialien. In seiner Freizeit ist er als Schiedsrichter unterwegs, bewertet Spiele und unterrichtet junge Spieler. Die Brüder Jon und Patxi Tambourindeguy sind bis heute aktiv, spielen in der baskischen Liga. Für sie alle ist wichtig, dass Pelota lebendig bleibt. Ein Symbol der Eigenständigkeit - und sportliches Mittel der Politik.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Fischsuppe aus der Ägäis: Kakavia (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
(1): Taiwan: Li-Chin Lin und die Reise nach FudaFudak (2): Rom: Wo die Dolce Vita entsprang (3): New York: Jonathans Schoko-Kirsch-Babka (4): Baskenland: Ein Hindernis für die Revolution
(1): Montreuil: Der Zufluchtsort von Sólveig Anspach (2): Die Hexen von Nordportugal (3): Québec: Catherines Ahornsirupkuchen (4): USA: Streit um den Bart
Umgestürzte Bäume, Luchse, die durchs Unterholz streifen, undurchdringliches Dickicht und unzählige Käfer, die in morschen Baumstämmen leben - mitten im dicht besiedelten Europa darf sich die Natur ihren Lebensraum zurückerobern. Im Nationalpark Bayerischer Wald ist eine Vision zum bahnbrechenden Vorzeigeprojekt weltweit geworden: Seit 1970 greift der Mensch nicht in die Natur ein. Es war ein einmaliges Experiment, das auf massiven Widerstand stieß. Das Ergebnis sorgt bis heute für Staunen. Aus den einstigen Wirtschaftswäldern wächst ein Urwald heran; ein einzigartiges Ökosystem und ein Refugium der Artenvielfalt. Einheimische und Besucher schöpfen aus der emotionalen Kraft dieses Waldes. Förster lernen von ihm, Wälder wieder natürlich zu bewirtschaften und nicht nur nach Kriterien der Gewinnmaximierung. Der wilde Wald zieht Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Sie sind auf der Suche nach Antworten: Warum fällt es den Menschen so schwer, einfach nichts zu tun und zu beobachten, was die Natur macht? Wie viel wilde Natur brauchen wir, um zu überleben? Was können wir von ihr lernen, um Wälder auch für künftige Generationen zu bewahren? Der Dokumentarfilm ist mehr als ein atmosphärisch dichter Naturfilm und eine sinnliche Reise durch das Ökosystem Wald. Er thematisiert brandaktuelle Fragen rund um den Klimawandel und zeigt in eindrucksvollen Bildern, dass es sie geben kann, die Koexistenz von Mensch und unberührter, wilder Natur.
Im August ist es endlich wieder so weit, die kleine Stadt Sète bereitet sich auf das Fest Saint Louis vor. Die Stadt ist in Aufruhr, denn sie feiert sechs Tage lang ein Fest zu Ehren von Ludwig XIV, dem Gründer des Hafens von Sète im Jahr 1666. Anlässlich dieses Festes werden die Joutes Languedociennes ausgetragen, die prestigeträchtigen Seespiele. Christophe Bancilhon und auch sein Sohn Vincent werden in unterschiedlichen Gewichtsklassen antreten - der mit den Jahren etwas beleibte Vater Christophe in der Kategorie Schwergewicht. Werden sie den ersehnten Sieg einfahren können? In Sète gibt es sieben Ritterspielvereine, einer davon ist der 1947 gegründete Jeune Lance Sétoise. Jeden Dienstag trainieren die Aktiven in ihrem Stadtviertel auf Holzkarren, die die Boote simulieren, die später beim Turnier auf dem Wasser gegeneinander antreten. Immer und immer wieder werden die Abläufe und Bewegungen trainiert. Es geht darum, einen ganz selbstverständlichen Automatismus zu erreichen, denn Präzision ist das Wichtigste in den nicht ganz ungefährlichen Duellen. Vor den Wettkämpfen des Fischerstechens, wie die Spiele auch genannt werden, findet ein Umzug der ganz in weiß gekleideten Stecher statt, der von traditioneller Musik begleitet wird. Danach stellen sich die Stecher auf das Standpodest des Bootes, um das Turnier zu beginnen. Zum Zeitpunkt des Angriffs berühren sich die beiden Boote auf der rechten Seite, um den Stechern zu ermöglichen, mit Hilfe von Schild und Lanze den Sturz des Gegners ins Wasser zu bewirken. Gewinner ist derjenige, der auf seinem Standpodest stehenbleibt. Die Turniere werden verbissen geführt, die Kampfwerkzeuge wirken martialisch. Die Turniere sind weitaus mehr als nur ein Sport, es geht um Kameradschaft, um Freundschaften, um historische Rituale und letztlich um Ehre und Familie.
Was Europa bewegt
Ob als "Herrgottsb'scheißerle" in Schwaben, Jiaozi in China oder Tortellini in Italien - Teigtaschen sind echtes Soul Food und gehören zu den ältesten Gerichten der Welt. Die Geschichte ihrer Entstehung ist oft mit Legenden und Bräuchen verbunden: Die Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren, was chinesische Dumplings mit erfrorenen Ohren zu tun haben, wie ukrainische Wareniki als Liebesorakel genutzt wurden und warum Dosenravioli die Emanzipation der Frauen vorangetrieben haben. In Bologna bereiten die Freundinnen Danila und Luisa traditionelle Tortellini zu und streiten über den wahren Geburtsort der italienischen Teigtaschen. Köchin Lucie zeigt praktische Tricks zum perfekten Formen der Teigtaschen und färbt Dumplings mit Kurkuma, Roter Bete und Spirulina.
(1): Indien: Rudyard Kiplings verlorenes Paradies (2): Burgund: Land der bunten Dächer (3): Spanien: Ramons Dorsch mit Frischkäse und Honig (4): Schweiz: Der Robin Hood von Saillon
(1): Bulgarien: Sylvie Vartans Sehnsuchtsort (2): Bulgarische Gesänge (3): Bulgarien: Danielas gekochter Käse (4): Ein Journalist befreit Bulgarien
Im Herzen des zaristischen Russlands tobt ein Aufstand: Tatarenhorden unter Feofar Khan bedrohen Sibirien und der Großherzog von Irkutsk, Bruder des Zaren, steht isoliert da. Der erfahrene Offizier Michel Strogoff erhält den Auftrag, eine geheime Nachricht durch feindliches Gebiet zu schmuggeln. Als Tuchhändler getarnt begibt er sich mit Nadia, der Tochter eines verbannten Professors, auf eine Reise voller Gefahren. Ihre Tarnung als Ehepaar wird zur Zerreißprobe, als sie auf Ogareff treffen - einen ehemaligen russischen Oberst, der nun die Tataren anführt und seine persönliche Rache am Zaren plant. Die Reise führt sie durch Sibiriens unwirtliche Landschaften: Schneebedeckte Pässe, reißende Flüsse und verlassene Dörfer werden zu Schauplätzen von Verrat und Heldentum. Strogoffs Mutter, die unterwegs in die Hände der Tataren fällt, wird zum Opfer von Ogareffs Grausamkeit, was den Kurier zu einem folgenschweren Geständnis zwingt. Doch selbst durch ein Schwert geblendet gibt Strogoff nicht auf. Mit Nadias Hilfe schleicht er sich nach Irkutsk, wo Ogareff bereits als falscher Kurier agiert und den Großherzog täuscht. Das theatralische Finale bleibt der Vorlage von Jules Vorlage treu ... Regisseur Carmine Gallone setzt auf cineastische Pracht: Die jugoslawischen Schauplätze und die Kosutnjak-Studios in Belgrad bilden mit ihren Sibirien-Kulissen und massenhaften Statisten ein imposantes Panorama.
Reizvolle Städte, glitzernde Flüsse, malerische Stauseen, beeindruckende Sierras und endlose Weiden - die Extremadura erstreckt sich zwischen der portugiesischen Grenze und Madrid. Sie zählt zu den schönsten, aber auch am wenigsten bekannten Regionen Spaniens. Im Osten grenzt sie an Kastilien-La Mancha. Im Nationalpark Monfragüe sind die Ranger auf einer heiklen Mission: Sie retten die Nester der seltenen Schwarzstörche. Nahe dem Nationalpark liegt die historische Stadt Cáceres, deren Architektur die lange Geschichte von Muslimen und Christen widerspiegelt. Die Altstadt gehört zu den schönsten und vor allem am besten erhaltenen Kulturdenkmälern Spaniens und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Im Süden der Extremadura lebt José Luis Quiñones Plaza, der die Sternwarte e-EyE (Entre encinas y estrellas) betreibt. Der Ingenieur vermietet sie an interessierte Hobbyastronomen. Dank der geringen Luftverschmutzung können in dieser Region bei Nacht Millionen von funkelnden Sternen am Himmelszelt entdeckt werden. In Kastilien-La Mancha prägen Schafherden das Landschaftsbild und liefern die Milch für den typischen Käse der Region. Der Bauernhof Pago Valle de los Molinos ist bereits seit Generationen im Besitz der Familie Gómez, die jährlich etwa 50.000 Käselaibe herstellt. "Molinos" heißen im Spanischen die typischen Windmühlen, die überall in der sonst kargen Landschaft der Mancha zu finden sind. Hier lebt die Bevölkerung hauptsächlich von Viehzucht und Landwirtschaft. Auch das teuerste Gewürz der Welt wird hier angebaut: Safran. Gregoria Romo Peño hilft seit ihrer Jugend bei der jährlichen Ernte.
Über Jahrhunderte wurden Almen landwirtschaftlich genutzt. Ihre Zahl geht seit Jahren zurück. Ein junger Landwirt renaturiert eine aufgegebene Fläche, die hoch über dem Chiemsee liegt. In Hunderten alter Obstgärten im Alpenland wurde nach vergessenen und seltenen Obstsorten gesucht und Ableger davon neu angepflanzt. Über eine Länge von 14 Kilometern erstreckt sich das sogenannte Bayerische Meer. Ein Abschnitt am Südufer des Chiemsees ist gesperrt. In dieser geschützten Kernzone liegt das Delta der Tiroler Ache, ein idealer Rastplatz für Zugvögel. Deutschlands letzter alpiner Wildfluss ist die Obere Isar. Eine Flusslandschaft, die sich bei jedem Hochwasser verändert. Aber in den letzten Jahrzehnten ist dieser Rhythmus ins Stocken geraten. Ziegen sollen die Gehölzer kahlfressen und dabei helfen, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Das alpine Steinschaf gehört zu den ältesten Rassen im Alpenraum - und doch war es vor 30 Jahren fast ausgestorben. Bis einige Züchter es wegen seiner Geländegängigkeit neu entdeckten. Initiativen versuchen, Feuchtgebiete rund um den Kochelsee und Murnau als Streuwiesen wiederzubeleben. Jahrhundertelang wurden sie so genutzt, bis die Tradition in Vergessenheit geriet. Am Königssee im Osten Bayerns wird seit 2018 die Seeforelle neu angesiedelt. Früher türmten die Bauern das Stroh zu Heuballen auf, den Trischen, wie sie auf bayerisch heißen. Heute lebt diese schonende Methode wieder auf. Alle diese Projekte haben nur ein Ziel: die Naturräume in einer der schönsten Landschaften Deutschlands zu erhalten.
Hyänen haben einen miserablen Ruf. Sie gelten als feige und hinterhältige Aasfresser, obwohl sie weitaus effektivere Jäger sind als Löwen. Von allen Raubtieren haben sie, bezogen auf ihre Körpergröße, das größte Herz und eine extrem leistungsfähige Lunge. Ihre besondere Anatomie ermöglicht ihnen einzigartige Jagdtechniken, die sie zu den erfolgreichsten Jägern des Kontinents machen. Hyänen können ihre Beute über viele Kilometer bis zur Erschöpfung hetzen. Obwohl sie in Großfamilien leben, jagen sie oft in nur kleinen Gruppen oder gar allein. Erst wenn sie ihre Beute gestellt haben, kommen weitere Artgenossen dazu, um das Opfer in wenigen Minuten zu zerreißen und zu fressen. Die Dokumentation zeigt Tüpfelhyänen als sehr soziale Tiere innerhalb ihrer Familien. Sie sind, bis auf Wüsten und dichte Wälder, über den ganzen afrikanischen Kontinent verbreitet. Je nach Region finden sie unterschiedliche Lebensbedingungen vor, die sie sehr flexibel meistern. Im südlichen Afrika etwa ist das Nahrungsangebot knapp. Dort brauchen Hyänen besonders große Jagdgebiete, so dass eine Verteidigung von Revieren unmöglich wird. Dementsprechend streifen sie in kleinen Gruppen umher. In Gebieten mit einem besseren Beuteangebot bilden sie Rudel von über hundert Tieren, die in festen, intensiv verteidigten Territorien leben und einer straffen Rangordnung folgen. Die komplexe Lebensweise in den Clans mit den vielschichtigen wechselseitigen Abhängigkeiten lässt Tüpfelhyänen erstaunlich intelligent erscheinen. Abgesehen von Primaten gibt es kein Säugetier mit einer derart komplexen Sozialstruktur: Die Rudel bestehen aus miteinander verwandten Weibchen, denen sich fremde Männchen anschließen. Im Clan gibt es strenge Rangordnungen unter den Männchen und den Weibchen, wobei Letztere immer dominant über die Männchen sind. Jungtiere erben den Rang der Mütter, den sie oft zeitlebens behalten.
Matriarchale Strukturen im Tierreich sind in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt. Bei den Elefantenkühen Afrikas wird Solidarität im Familienverband großgeschrieben. Das erfahrenste Weibchen führt die Gruppe an und sichert so ihr Überleben. Sie kennt ihre Umgebung in- und auswendig und weiß genau, wo Nahrung und Wasser zu finden sind. Deshalb ist sie besonders in der Trockenzeit unentbehrlich. Bei den Tüpfelhyänen sind die Weibchen größer und kräftiger als die Männchen. Sie übernehmen Verantwortung, treffen Entscheidungen für die Gruppe und schlichten Konflikte. Soziale Beziehungen spielen eine wichtige Rolle bei der Machtverteilung unter den Weibchen. Auch Zebramangusten sind matriarchal organisiert. Die Weibchen schrecken vor Auseinandersetzungen nicht zurück und führen ihre Gruppe manchmal sogar bewusst in den Kampf.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Jede Nacht steigt Kanalarbeiter Marc Rummler 15 Meter in die Wiener Kanalisation hinab, um Müll zu beseitigen. Von Tampons, Strumpfhosen bis Tattoonadeln ist alles dabei. Der Liebe wegen ist der Kölner vor zehn Jahren nach Wien gezogen - und hat als Kanalarbeiter seinen Traumjob gefunden. Er sorgt dafür, dass in Wien nicht das passiert, was 2013 in London durch die Medien ging: Ein riesiger Fettberg verstopfte die Londoner Kanalisation und musste mühsam abgetragen werden. Im Hamburger Hafen sorgt Kapitän Marcel Küster dafür, dass das Meer sauber bleibt. Er ist dafür zuständig, Müll von Container- und Frachtschiffen korrekt zu entsorgen. Er und sein Kollege sammeln mit ihrem Müllschiff Abfälle wie flüssigen Ölschlamm und Plastikmüll ein, damit diese nicht in den Meeren landen. Kann man aus Müll Geld machen? Die Brüder Quentin und Baptiste Magnaux aus Südfrankreich haben ein ungewöhnliches Hobby: Mit starken Magneten ziehen sie alte Autoteile, aufgebrochene Geldtresore und sogar Waffen aus Flüssen und Seen. Solche Funde müssen sie der Polizei melden, der Rest wird recycelt oder verkauft. Auf Social Media haben sie inzwischen über 400.000 Abonnenten. Die Brüder sehen sich als Naturschützer und können von ihrem Hobby sogar leben, auch wenn ihre Eltern es lieber sähen, wenn die Söhne etwas "Richtiges" machen würden. Zu den wertvollsten Fundstücken der Brüder zählt eine Diamantkette, die sie in einem aufgebrochenen Tresor fanden - und sogar der glücklichen Besitzerin zurückgeben konnten.
Nach einem Seitensprung, den er direkt bereut, trifft der gerade beförderte Staatsanwalt Manuel Bacher nachts in einem Park auf ein streitendes Paar. Bei dem Versuch, der Frau zu helfen, die geschlagen und gewürgt wird, schlägt Manuel den Mann nieder und tritt, geladen wie er ist, auch noch wütend auf ihn ein. Am nächsten Tag liest er in der Zeitung, dass der Mann tot ist. Hat er ihn erschlagen? Er hätte den Fall sofort melden müssen, doch der vorangehende Seitensprung und seine aktuellen persönlichen Umstände - der Karriereschub, das neue Haus, seine aufopferungsvolle Ehefrau - haben ihn zögern und später sogar lügen lassen. Als ein anderer Mann in Haft kommt - ein vorbestrafter Kleinkrimineller, der seine Unschuld beteuert - verstärkt das seine Zweifel. Muss jetzt ein anderer für ihn büßen? Und dann nistet sich die Freundin des Inhaftierten in seinem Leben ein und setzt ihn unter Druck. Manuel müsste reinen Tisch machen, doch inzwischen ist er so tief verstrickt, dass das nicht mehr so einfach ist. Sein Verhängnis ist dieser fatale Moment einer Fehlentscheidung, die eine Kettenreaktion in Bewegung setzt und seine gesamte Lebensplanung infrage stellt.
Céline Dion, Jahrgang 1968, ist eine der berühmtesten Diven der Popmusik und fünffache Grammy-Gewinnerin. Ihre Aufnahme von "My Heart Will Go on" (1997) für den Blockbuster "Titanic" war ein Welterfolg, der Song wurde mit dem Oscar ausgezeichnet; und auch für den Titelsong für "The Beauty And the Beast" (1991) erhielt sie einen Oscar. Damit gelang ihr Anfang der 1990er Jahre der Durchbruch in den USA. Zuvor hatte sie 1988 den Eurovision Song Contest (ESC) für die Schweiz gewonnen, obwohl sie selbst aus Québec stammt, wo sie bereits mit 20 französischsprachigen Alben bekannt war. Dies verrät viel über Dions Karriere und ihre 40-jährige Beziehung zu ihrem Manager und Ehemann René Angélil. Beim ESC in Dublin entdeckten 600 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die junge Sängerin, und Céline Dion entwickelte sich vom jungen Mädchen mit altmodischem Look und schiefen Zähnen zu einem zielstrebigen Popstar. Im Jahr 2007 landete sie auf der Forbes-Liste hinter Madonna und Barbara Streisand und ihr fünfjähriger Aufenthalt in Las Vegas brachte ihr 400 Millionen Dollar ein. Gleichzeitig betonte sie als Jüngste von 14 Geschwistern immer, dass ihr Familienleben wichtiger sei als das Singen. Die Dokumentation blickt mit viel Humor und Empathie zurück auf den legendären Eurovision Song Contest, den Céline Dion in einem spannenden Finale für sich entschied, und zeigt, wie ihr Auftritt für die Schweiz den Grundstein für ihre Weltkarriere legte.
Die Dokumentation ist eine musikalische Reise und intime Spurensuche im Leben Alecia Moores, alias P!NK, die 1979 geboren wurde. Ihre Songs haben sie durch gute, wie schlechte Zeiten geführt. Sie erzählen von ihrem persönlichen Leben. Es sind Hits wie "Get the Party Started", "Just Like a Pill", "So What", "What About Us" und "Beautiful Trauma", die prägend sind und schwierige Themen, wie das Leben mit einem durch den Vietnamkrieg geprägten Vater, die Trennung der Eltern, Drogenkonsum, den Verlust geliebter Menschen und Beziehungsprobleme behandeln. Gleichzeitig zeigt die Dokumentation die weibliche Stimme einer außergewöhnlichen Frau, eine Künstlerin mit Haltung, eine Stimme, die viele Menschen inspiriert und Mut macht. Denn ihr eigenes Leben steht auch beispielhaft dafür, was alles möglich sein kann. Aus Alecia wurde P!NK, aus der Kleinstadt Doylestown Pennsylvania wurden die großen Bühnen der Welt und aus P!NK wurde eine zweifache Mutter.
P!NK - alias Alecia Beth Moore, geboren 1979 in Doylestown, im US-Staat Pennsylvania - wurde in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten Popstars der Welt, und das nicht zuletzt dank ihrer atemberaubenden Shows. Aber es ist nicht nur ihr Sinn für ein einmaliges Live-Erlebnis, der sie zu einer gefeierten Künstlerin macht. Es ist ihre Musik, die verschiedene Genres und Generationen vereint. Und es ist ihre Energie, die P!NK auf der Bühne spürt und die sie eins zu eins an ihre Fans wieder zurückgibt. P!NKs Songs behandeln Themen wie Einsamkeit, Kindheitstraumata, Selbstbild, Drogen, Nostalgie oder auch den Stolz, unabhängig zu sein. P!NK, die für ihre kraftvolle Stimme und ihre phänomenalen Shows bekannt ist, ist eine Künstlerin, die außerdem für ihre offenen, ehrlichen Worte und ihren Aktivismus bekannt ist. Sie engagiert sich unter anderem gegen Mangelernährung bei Kindern und ist seit 2015 Botschafterin von UNICEF.
Newcastle in den 2010er Jahren: Ricky Turner, ein ehemaliger Bauarbeiter, und seine Frau Abby, eine engagierte Pflegekraft, kämpfen mit den Folgen der Finanzkrise. Als Ricky sich als selbstständiger Lieferfahrer verpflichtet, hofft die Familie auf einen Neuanfang. Doch der vermeintliche Ausweg wird zur Falle: Ricky muss seinen Lieferwagen selbst finanzieren, arbeitet 14-Stunden-Tage unter dem Druck eines unmenschlichen Algorithmus und wird für jede Verspätung oder Beschädigung zur Kasse gebeten. Abby, die nun ohne Auto zu ihren pflegebedürftigen Patienten hetzt, kämpft parallel gegen die Entmenschlichung ihrer Arbeit - während die Kinder Seb und Liza Jane in der Leere eines Zuhauses aufwachsen, das kaum mehr als ein Schlafplatz ist. Regisseur Ken Loach zeichnet mit dokumentarischer Präzision den Zerfall einer Familie, die im Strudel des modernen Kapitalismus gefangen ist. Die Kamera begleitet Ricky durch triste Vorstädte, während Abby zwischen Demenzkranken und bürokratischen Vorgaben zerrieben wird. Sohn Sebs Rebellion - Schulverweise, Diebstähle, nächtliche Graffiti-Aktionen - spiegelt die Hilflosigkeit einer Generation ohne Zukunftsperspektiven. Inmitten dieses Chaos versucht Tochter Liza Jane verzweifelt, die Familie zusammenzuhalten. Loach und Drehbuchautor Paul Laverty ("Ich, Daniel Blake") entlarven die Illusion der "Selbstständigkeit" im Gig-Economy-System als moderne Ausbeutung. Mit ungeschönter Intensität zeigen sie, wie finanzielle Not Liebe, Würde und Zusammenhalt zerstört - bis die Familie an einem Punkt steht, an dem selbst Hoffnung zum Luxus wird. Loach setzt bewusst auf eine realitätsnahe Besetzung: Kris Hitchen ist ein ehemaliger Klempner, Debbie Honeywood arbeitete als Erzieherin für Kinder mit Lernschwierigkeiten und die jugendlichen Darsteller Rhys Stone und Katie Proctor wurden an lokalen Schulen in Newcastle gecastet.
Vom 8. bis zum 16. Jahrhundert lebte in den peruanischen Anden am Rande des Amazonasgebiets ein Volk, dessen Spuren die Archäologen lange Zeit in Staunen versetzte: die Chachapoya. Sie galten als blutrünstige Krieger und praktizierten einen seltsamen Totenkult. In Kuélap, der größten Stadt der Chachapoya, wurden sowohl in der Festungsmauer als auch im Boden und in Häuserfundamenten zahlreiche Gebeine entdeckt. Bei Ausgrabungen an einem Gebäude stellte man fest, dass es voller Menschenknochen war. Handelte es sich bei dieser Stadt nun um eine Festung, wie man lange geglaubt hatte, oder um einen Friedhof auf über 3.000 Meter Höhe? Das war nicht die einzige offene Frage. Auch andere Funde gaben den Archäologen Rätsel auf: Was hat es mit den über das Tal blickenden Sarkophagen mit Menschenköpfen auf sich? Woher kamen sie? Wessen Gebeine wurden darin aufbewahrt? Noch beeindruckender sind die direkt an den Felsklippen gebauten Mausoleen aus Stein und Mörtel in mehreren Hundert Meter Höhe. Im Inneren dieser Mausoleen, die von den Lebenden offenbar häufig besucht wurden, stießen die Archäologen auf in Stoff gewickelte Gerippe. Waren die Chachapoya vom Tod besessen? Die anthropologische Forschung sowie die geduldige Arbeit der Archäologen haben ermittelt, welche Beziehung die Chachapoya zu den Toten unterhielten. Sie waren in Wirklichkeit alles andere als blutrünstig und morbid, sondern standen über 800 Jahre lang in einem seligen, innigen Verhältnis zu ihren Vorfahren. Das Schicksal der Lebenden war für sie eng mit dem der Toten verknüpft.
"Mit offenen Karten" führt diese Woche auf Entdeckungsreise in den Golf von Guinea - ein Meeresgebiet, reich an natürlichen Rohstoffen und inmitten der internationalen Handelsrouten, was es für ausländische Mächte wie Frankreich, Großbritannien oder auch China attraktiv macht. Gleichzeitig ist die Instabilität aufgrund interner Krisen und politischer Spannungen auch ein Nährboden für Piraterie oder Konflikte um die Kontrolle der Rohstoffe. Der Golf von Guinea erstreckt sich über mehr als zwei Millionen Quadratkilometer von Liberia bis Angola und ist ein neuralgischer Punkt des Öl- und Gashandels in Afrika. Gleichzeitig ist die Region jedoch auch von tiefgreifenden wirtschaftlichen und demografischen Ungleichheiten geprägt. Die vielen Probleme, wie etwa die politische Instabilität, Armut, Drogenhandel oder Piraterie versuchen die Anrainerstaaten vor allem mit Hilfe von regionaler Zusammenarbeit zu lösen.
Den Widerstand planen - kein Problem! Aber den Urlaub? De Gaulle studiert den Lageplan und verkündet: Derjenige, der am schnellsten an den Strand zurückschwimmt, wird der nächste Président de la République ...
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.