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TV Programm für ARTE am 16.02.2025

Zu Tisch 04:10

Zu Tisch: Kleinwalsertal, Österreich

Essen und Trinken

In dieser Folge steht der Wald als Nahrungsmittelquelle und Inspiration für die sogenannte Waldküche im Mittelpunkt. Waldküche ist mehr als ein kulinarischer Trend: In manchen Gebieten Europas kommt auf den Tisch, was im Wald wächst. Denn der Wald steckt voller Aromen und hält viel mehr bereit als Pilze und Beeren. Der Wald ist eine riesige Vorratskammer aus Wildpflanzen, Blättern, Nadeln, Moosen, Tannenzapfen, Wurzeln, Blüten und vielem mehr. Im Kleinwalsertal zum Beispiel gibt es im Frühjahr frische Fichtenspitzen zu essen - würzig oder süß -, Waldheidelbeerküchlein, Pasta mit Buchen- und Birkensprossen oder Rehkeule mit Fichtenhonig. Das Kleinwalsertal liegt im Nordwesten Österreichs im Bundesland Vorarlberg. Es ist ein schmales Hochtal mit 5.000 Einwohnern, das nur über eine Straße aus Deutschland, von der Gemeinde Oberstdorf in Bayern kommend, zu erreichen ist. Es stellt somit eine funktionale Enklave dar.

Geschichte schreiben 05:25

Geschichte schreiben: Die Mumie - Totenpflege im Wandel der Zeit

Geschichte

In der kollektiven Vorstellungswelt ruft das Stichwort "Mumie" in der Regel Bilder von den Ritualen des alten Ägyptens hervor - Pyramiden, Pharaonen und so weiter. Doch der Wunsch, die Toten zu konservieren, um sie so lange wie möglich zu erhalten, zieht sich durch die gesamte Geschichte: von der Antike bis in die Gegenwart. Vor allem das Einbalsamieren schafft im 19. Jahrhundert eine neue Beziehung zwischen den Menschen und dem Thema Tod und Jenseits. So sollten die toten Körper vorzeigbar bleiben, um sie während verschiedener Zeremonien noch präsentieren zu können. Die physische Präsenz der Verstorbenen unter den Lebenden spielte damals eine große Rolle. Der tote Körper war also in der Vorstellung der Angehörigen noch sehr eng mit der verstorbenen Person verbunden. Auch für wissenschaftliche und medizinische Zwecke wurden Leichen einbalsamiert, um den Körper oder gewisse Körperteile erhalten zu können. Die Toten mussten also schön aussehen oder der verstorbenen Person zumindest ähnlich sein, was ein neues und sehr spezielles Berufsfeld ins Leben gerufen hat: den Einbalsamierer. Beim Vorgang des Einbalsamierens werden die Körperflüssigkeiten durch bestimmte Fluide ersetzt, die den Verwesungsvorgang des Körpers künstlich verlangsamen. Diese Technik wird auch heute noch angewendet. Von Tutanchamun bis zur Mumie der Gegenwart: Diese Folge "Geschichte schreiben" befasst sich mit dem Einbalsamieren - einem Brauch, der durch die Geschichte geht.

42 - Die Antwort auf fast alles 05:45

42 - Die Antwort auf fast alles: Was dürfen wir eigentlich noch essen?

Infomagazin

Eier gelten mal als Cholesterinbombe, mal als perfektes Nahrungsmittel. Auch die Empfehlungen zu Fett und Kohlenhydraten wandeln sich ständig. Ernährungsstudien widersprechen sich oft, und so wird die Verunsicherung der Menschen größer. Ernährungsexperte Uwe Knop kritisiert, dass viele dieser Studien auf fragwürdigen Daten beruhen: Es sei deshalb kaum nachvollziehbar, welche Lebensmittel gesund sind und welche nicht, meint er. Die Chemikerin Dietlind Hanrieder ist deshalb genervt: "Die gesicherten Erkenntnisse von heute sind die Irrtümer von morgen". Zudem wird die Ernährungsforschung immer wieder von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst. Konzerne wie die Zuckerindustrie haben Studien finanziert und Forscher gekauft, um ihre Produkte als gesund darzustellen. Deswegen empfinden viele bei Ernährungsempfehlungen Misstrauen, Verwirrung und Frustration. Vor allem, weil Essen für uns viel mehr ist als Nahrungsaufnahme. Essen ist Teil unserer Identität, beschreibt es die Essenssoziologin Tina Bartelmeß. Wir "performen" unsere sozialen Rollen beim Essen. Deswegen nehmen wir in diesem Bereich auch so ungern Ratschläge an. Der Wissenschaftsjournalist David Robson weiß: Ungefragte Ratschläge erzeugen vor allem Widerstand, keine Verhaltensänderung. Was also tun? Vor fast 30 Jahren entwickelten zwei US-amerikanische Ernährungswissenschaftlerinnen das Konzept des "intuitiven Essens", das ohne Regeln auskommt. Essen, worauf man Lust hat. Aber kann das klappen? Oder gibt es aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen doch einige gute Ratschläge, die wir befolgen sollten?

Heilung durch Kamele? 06:10

Heilung durch Kamele?: Die Revolution der Nanopartikel

Dokumentation

Alles begann in den 90er Jahren mit einer Zufallsentdeckung an der Freien Universität Brüssel: Studierende nutzten in einem Experiment Dromedarblut und stießen dabei auf bislang unbekannte Antikörper. Die Wissenschaftler der Universität fanden heraus, dass diese Antikörper bei allen Kamelarten vorkommen. Vor allem aber, dass sie erstaunliche Eigenschaften besitzen. Von der Basis des Antikörpers lassen sich nämlich kleine Fragmente abtrennen, die dabei keinerlei Schaden nehmen und ihre volle Bindungsfähigkeit behalten. Das war die Geburt des Nanokörpers: eines winzigen, äußerst robusten Moleküls, das aufgrund seiner geringen Größe auch in Bereiche vordringen kann, die vollständigen Antikörpern verwehrt sind und sich zielgenau an krankheitserregende Antigene heftet. Dieser Fund sorgte für eine Welle an Innovationen und mischte die großen Pharmakonzerne auf. 2018 kam das erste Medikament auf der Basis von Nanokörpern auf den Markt, das eine autoimmune Blutgerinnungsstörung bekämpft. Innerhalb kürzester Zeit wurden zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten entwickelt. Sei es im Kampf gegen Krebs, in der Alzheimer-Diagnostik oder zur Abtötung krankheitserregender Bakterien - der Erfolg der Kamel-Antikörper ist so durchschlagend, dass inzwischen viele medizinische Forschungszentren eigene Lama- oder Alpakaherden besitzen. Doch warum haben gerade Kamele solche immunologischen Superkräfte? Mit Unterstützung von Kamelexperten und Mikrobiologen beleuchtet die Dokumentation die überraschenden Fähigkeiten der Kamele und die medizinische Revolution der Nanokörper.

Fasten - Ein Phänomen wird erforscht 07:05

Fasten - Ein Phänomen wird erforscht

Dokumentation

Was ist wirklich dran an der Heilkraft des Fastens? Angesichts der Gefahren durch skrupellose "Fasten-Gurus" und skeptische Gesundheitsbehörden haben Sylvie Gilman und Thierry Lestrade, die Macher der erfolgreichen Dokumentation "Heilen und Fasten", beschlossen, einen weiteren Film zu drehen, um die Mechanismen, Versprechungen und Grenzen des Fastens auf der Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu erforschen. Tatsächlich scheinen die Forschungsergebnisse zahlreicher Studien der letzten Jahre die positive Wirkung des Fastens auf Diabetes, Rheuma, Autoimmunerkrankungen, das Mikrobiom, Bluthochdruck und Krebs zu bestätigen. Die Dokumentation begleitet Stéphane, der aufgrund von gesundheitlichen Problemen zwei Wochen fastet. Parallel dazu werden neueste Erkenntnisse aus den USA, Deutschland und Italien aufgegriffen, um zu erklären, was während des Nahrungsverzichts im Körper geschieht: von der Autophagie - einem natürlichen Reinigungs- und Recyclingprozess der Zellen - bis hin zur Stoffwechselumstellung in die sogenannte Ketose, die zur Bildung von Ketonen führt, einem Superkraftstoff mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Neben dem mehrtägigen Fasten erlebt das Intervallfasten sowohl in den sozialen Medien als auch in der Wissenschaft einen regelrechten Hype. Die neue Ernährungsweise, bei der statt der Kalorien auf dem Teller die Stunden zwischen zwei Mahlzeiten gezählt werden, könnte die Behandlung vieler chronischer Krankheiten revolutionieren. Ob als Therapie oder Prävention - dass Fasten Teil der Gesundheitspolitik werden könnte, ist die Hoffnung vieler Wissenschaftler.

ARTE Junior Das Magazin 08:05

ARTE Junior Das Magazin

Kindermagazin

Kids 08:20

Kids: Suche nach Liebe

Gesellschaft und Soziales

Liebe ist komplex. Und es ist wichtig, ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, weil die Erfahrungen, die Kinder und Jugendliche mit ihr machen, beeinflussen können, wie Beziehungen, Liebe und Sexualität später funktionieren. Camilo, 10 Jahre alt, ist gerade verliebt und schwärmt davon, wie sich das anfühlt. Der Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Michael Schulte-Markwort mahnt Erwachsene, die Schilderungen und Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen nicht zu bagatellisieren. Das, was Kinder im Kita- oder Grundschulalter empfinden, ist häufig nicht weniger intensiv als das, was verliebte Erwachsene fühlen. Die 16-jährige Emma erklärt, wie sich Liebeskummer bei ihr anfühlt und wie sie einen Umgang mit ihrem Schmerz gefunden hat. Und die 17-jährige Marte erzählt offen davon, welche Herausforderungen ihre erste feste Beziehung mit sich bringt. Die Neurowissenschaftlerin Dr. Sylvie Thirion, die Soziologin Dr. Daphne van de Bongardt und Dr. Michael Schulte-Markwort ergänzen die persönlichen Geschichten der jungen Protagonisten und Protagonistinnen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen: Welche Rolle spielen die Hormone und der kulturelle Kontext? Warum führt Liebeskummer zu körperlichen Schmerzen und wie kann man als erwachsene Bezugsperson helfen? Inwiefern sollte man die eigenen Kinder in ihren ersten Liebesbeziehungen unterstützen? Außerdem werden überzogene romantische Ideale kritisch hinterfragt.

42 - Die Antwort auf fast alles 08:50

42 - Die Antwort auf fast alles: Beherrscht uns das Mikrobiom?

Infomagazin

Es ist erstaunlich, wie viele Mikroben in uns leben - doch unsere Begegnung mit ihnen ist oft weniger angenehm. Täglich scheiden wir Millionen nützlicher Mikroben mit dem Stuhl aus. Allein im Darm können sich bis zu zwei Kilogramm Mikroben befinden. Doch nicht nur der Darm ist ihre Heimat: Mikroben besiedeln auch die Haut, die Nase und den Rachen. Fühlen sie sich in ihrer Umgebung wohl, vermehren sie sich und unterstützen dabei wichtige Körperfunktionen: Sie produzieren Vitamine, helfen bei der Verdauung, beeinflussen den Stoffwechsel, stärken das Immunsystem und wehren Krankheitserreger ab. Doch es gibt ein Problem: "Es ist durchaus möglich, dass gewisse Bakterien bereits ausgestorben sind", sagt der Mikrobiologe Adrian Egli von der Universität Zürich. Auch wenn noch längst nicht alle Arten erforscht sind, zeigt sich bereits, dass der Verlust mikrobieller Vielfalt ernsthafte Folgen haben könnte: Ein Rückgang könnte mit der Entstehung von Krankheiten wie Asthma oder Depressionen zusammenhängen. "Das Darmmikrobiom ist der Hauptproduzent von Serotonin im Körper. Und das beeinflusst unsere Stimmung", sagt Christina Warinner, Anthropologin an der Harvard University in Boston. Um die mikrobielle Vielfalt für die Zukunft zu bewahren, sichert der Microbiota Vault in der Schweiz Stuhlproben aus aller Welt. Sie werden eingefroren, um einzigartige Mikrobenarten zu erhalten. Können wir die verlorenen Mikroben wieder zurückgewinnen - und damit unsere Gesundheit stärken?

Im Rausch der Blumen 09:15

Im Rausch der Blumen: Von Trauerschmuck und Schönheit

Dokumentation

In der Dokumentationsreihe "Im Rausch der Blumen" sind Künstlerinnen und Künstler am Werk, die sich intensiv mit Farben, Textur und der Kunstgeschichte der Blumen beschäftigen. Dies ist zu sehen in ihren Werken, die sie mit großer Leidenschaft und Fantasie in künstlerisch-floralen Installationen und Blumenschmuck umsetzen. Die Visionen für florale Kunst gibt es zu diversen Anlässen, ob auf Bällen oder in Schlössern, ob bei Luxusevents oder auf Hochzeiten zu entdecken. Die in dieser Folge im Zentrum stehende Floristikschule in Weihenstephan ist bekannt dafür, neue Wege zu gehen. Klassischer Trauerschmuck wird hier zum Kunstwerk, öffnet den Blick für einen neuen Umgang mit Urnen und Särgen. Die Schüler sollen lernen, Blumen aus ihrer konservativen Nische zu holen und fantasievoll eigene Visionen zu entwickeln. Das gelingt auch, indem interkulturelle Techniken, wie Ikebana eine große Rolle spielen. Am Ende des Jahres münden die neuen Erfahrungen in einer ungewöhnlichen Ausstellung: Kunst und Blumen werden in einer Symbiose als Einheit präsentiert. In Weihenstephan ist das Florale niemals langweilig.

Twist 09:45

Twist

Magazin

Dalida, meine Schwester 10:15

Dalida, meine Schwester

Dokumentation

Dalidas Bruder Orlando widmete sein Leben der Karriere seiner Schwester, beriet und managte sie und gründete mit ihr eines der ersten unabhängigen Musiklabels. Orlando, der für diese Dokumentation seine Archive öffnete und für ein langes Interview zur Verfügung stand, sorgte dafür, dass Dalidas vielfältige Chansons den Nerv der Zeit trafen und bei jeder Generation immer wieder Anklang fanden. Zu ihren größten Hits zählen "Am Tag als der Regen kam" (1959), "Gigi l'amoroso" (1974) sowie das autobiografisch gefärbte "Er war gerade 18 Jahr'" (1974). Als erste Chansonsängerin wurde Dalida in Frankreich mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Es folgten weitere Preise in Europa, insbesondere Deutschland, wo sie die Goldene Europa erhielt. Orlando unterstützte seine Schwester bereits seit ihrer Kindheit in Kairo. Eine schwierige Aufgabe, da die Sängerin immer wieder persönliche Schicksalsschläge hinnehmen musste: So musste sie dreimal miterleben, wie Männer, die sie liebte, Selbstmord begingen. Zudem war sie in der Folge eines Schwangerschaftsabbruchs unfruchtbar. Als Dalida ihrem Leben 1987 ein Ende setzte, versprach Orlando, sie unsterblich zu machen und sorgte auch dafür, dass in dem James Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" (2021) einer ihrer Songs verwendet wurde. Bis heute hält Orlando den Mythos Dalida am Leben.

Afrika von oben 11:10

Afrika von oben: Uganda

Landschaftsbild

Eine Reise aus der Luft über Uganda zeigt spektakuläre Landschaften: die gletscherbedeckten Ruwenzori-Berge, urzeitliche Regenwälder und Kraterseen. Die Virunga-Berge erstrecken sich über Uganda und Ruanda bis nach Kongo. Im Bwindi-Nationalpark haben die seltenen Berggorillas ihre Heimat. Max-Planck-Forscher Julius Mutale studiert ihr Verhalten, um sie besser schützen zu können. Jenseits der üppigen Wälder liegen die vielleicht steilsten Ackerflächen der Erde. Mineralreiche Vulkanasche hat den Boden fruchtbar gemacht. Trotz der Gefahr eines Vulkanausbruchs möchte Farmer Michael an keinem anderen Ort arbeiten. Im Queen-Elizabeth-Nationalpark lebt eines von nur zwei bekannten Löwenrudeln weltweit, die auf Bäume klettern. Das Wasser, das die Seen im Nationalpark speist, hat seinen Ursprung im Ruwenzori-Gebirge. Von den regenreichen hohen Gipfeln stürzt das Wasser die Hänge hinab und nährt die mächtigen Flüsse. Perfekt angepasst an das äquatoriale Klima sind die Watussirinder. Einer der letzten Hirten der traditionellen Nutztierrasse ist Eric. Er schwört auf die Widerstandskraft seiner Tiere. Unweit der Hauptstadt Kampala liegt der Zika-Wald mit düsterem Ruf: Er beheimatet eine Vielzahl von virentragenden Mücken. Virologe Julian Lutwama erforscht die Erreger und identifiziert noch unbekannte Viren. Östlich verläuft die Küste des Victoriasees bis hin zur kenianischen Grenze. Unterbrochen vom größten Strom Afrikas: Das ist der Ursprung des Nils. In seinem Kajak stürzt Geoffrey Cabiliar die Stromschnellen hinunter. Der Weiße Nil gehört zu den extremsten Wildwasser-Spots der Welt.

Afrika von oben 11:55

Afrika von oben: Mosambik

Landschaftsbild

Eine Reise aus der Luft über Mosambik zeigt vielfältige Naturräume: von den südlichen Savannenebenen entlang der Küste des Indischen Ozeans über Bergregenwälder hinweg bis zum Sambesi-Delta. Einsame Strände säumen unberührte Meeresparadiese. Hier tummeln sich Große Tümmler, farbenfrohe Korallenriffe beherbergen eine riesige Artenvielfalt und auch Afrikas größte identifizierte Population von Manta-Rochen lebt hier. Die Meeresbiologin Andrea Marshall setzt sich für den Schutz der sanften Riesen ein. Das Verschmelzen afrikanischer, arabischer und europäischer Traditionen macht Mosambik zu einem der rätselhaftesten Länder Afrikas. Hier lagen wichtige Handelsposten auf der Seeroute nach Osten. Die christlichen Eroberer brachten auch ihre Religion mit. Ihre Mission verbreiteten sie entlang des Sambesi bis nach Zentralafrika. Der Gorongosa-Nationalpark ist eine der artenreichsten Regionen der Erde. Nachdem der Bürgerkrieg der Tierwelt stark zugesetzt hatte, erholt sich die Natur heute. Umweltverbände wollen Wälder wieder aufforsten und zugleich den Menschen mit nachhaltigem Kaffeeanbau eine Perspektive geben. Ähnlich bedroht wie die Hänge des Gorongosa war das Sambesi-Delta. Viele Arten profitieren nun von den Schutzmaßnahmen, die Büffelbestände erholen sich. Mit den Büffeln kehren Jäger zurück und Löwenrudel durchstreifen das Land.

Afrika von oben 12:35

Afrika von oben: Botswana

Landschaftsbild

Ein Abenteuer ist die Reise aus der Luft über die Landschaften Botswanas: Der Binnenstaat überrascht mit den ausgetrockneten Salzpfannen des Makgadikgadi über das scheinbar endlose Labyrinth der Sümpfe und Überschwemmungsgebiete des Okavango-Deltas bis hin zur zweitgrößten Wüste Afrikas, der Kalahari. An der Grenze zu Namibia fließt der Okavango und dient als ganzjährige Wasserquelle. Der Strom bietet Lebensraum für mehr als 400 Vogelarten. Auch die Menschen versorgt der Fluss. Sie fangen Fisch oder ernten Schilfgras. Die Arbeit ist nicht ungefährlich: Flusspferde, Krokodile und Schlangen lauern. Das Okavango-Delta ist Weltnaturerbe und Heimat einer einzigartigen Tierwelt. Hier leben über hundert Säugetierarten, darunter Löwen, Leoparden, Giraffen und Elefanten. Nachdem die Dickhäuter in Botswana fast ausgerottet waren, hat sich ihr Bestand dank strenger Gesetze erholt. Südöstlich des Deltas schließt sich die zweitgrößte Wüste Afrikas an. Die Kalahari umfasst etwa eine Million Quadratkilometer. Ihr ausgedehntester Teil liegt in Botswana. Der Wohlstand des Landes hängt hauptsächlich von Diamanten ab. Doch sie zu entdecken, erfordert immensen Aufwand. Je mehr sich die Infrastruktur im Land entwickelt, desto häufiger treffen Tier und Mensch aufeinander. Die Zebraherden wandern am weitesten. Sobald Regen fällt, verwandelt sich die Wüste in grünes Weideland und die Tiere kehren zurück. Das Eingreifen des Menschen hat diesen Kreislauf gefährdet. Doch seit der Jahrtausendwende werden Hindernisse wie Zäune beseitigt, damit die Natur wieder zu ihrem Recht kommt.

Todesfalle Haute Route 13:20

Todesfalle Haute Route: Rekonstruktion eines Dramas

Dokumentation

Sieben Tote aus einer zehnköpfigen Skitourengruppe, darunter der Bergführer, vom Schicksal gezeichnete Überlebende und viele offene Fragen. Das Drama unter dem Pigne d'Arolla auf der legendären Haute Route, der Skitour zwischen Chamonix und Zermatt, war das größte Unglück dieser Art in den Schweizer Alpen. Der Dokumentarfilm von Frank Senn zeichnet das Drama nach und zeigt, wie es dazu kam. Aussagen von Überlebenden, Dokumente und Fotos, nachgestellte Szenen sowie Auszüge aus dem Untersuchungsbericht der Staatsanwaltschaft ermöglichen es, die dramatischen Ereignisse zu rekonstruieren und Antworten zu finden. Zum ersten Mal sprechen Überlebende, Retter und zwei Ehepaare aus Frankreich, die am gleichen Tag auf der gleichen Route unterwegs waren, über das Drama. Der Dokumentarfilm zeigt, was passiert ist, welche Entscheidungen wo und wann schließlich zum tragischen Tod der Skitourenfahrer geführt haben und warum die andere beteiligte Gruppe aus Frankreich überlebt hat. Dank der ausgewerteten GPS-Daten der Teilnehmer und den Erzählungen der Beteiligten können die letzten 24 Stunden minutiös nacherzählt werden. Der Dokumentarfilm zeigt aber auch, dass trotz der vermeintlichen Sicherheit durch moderne Hilfsmittel und Ausrüstung, Hubschrauberrettung und der Nähe zur Zivilisation die Natur stärker ist als der Mensch. Er zeigt exemplarisch, was in unseren Alpen passiert, wo der Bergtourismus immer stärker und größer wird. Was kann man aus diesem Unfall lernen, welche Konsequenzen müssen gezogen werden?

18 Stunden bis zur Ewigkeit 14:55

18 Stunden bis zur Ewigkeit

Thriller

Die Kreuzfahrt der "Britannic" wird zum Alptraum, als der Reeder Nicholas Porter einen Anruf erhält: Ein Mann, der sich "Juggernaut" nennt, behauptet, sieben Bomben an Bord versteckt zu haben, die innerhalb von 18 Stunden explodieren werden, falls ihm nicht 500.000 Pfund Lösegeld gezahlt werden. Um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen, sprengt er bereits eine der Bomben. Die britische Regierung weigert sich, auf die Erpressung einzugehen, und ein Team von Sprengstoffexperten unter der Leitung von Lieutenant Anthony Fallon wird auf das Schiff entsandt, um die Sprengsätze zu entschärfen. Doch bereits die Überfahrt auf dem sturmgepeitschten Atlantik fordert erste Opfer. Die Zünder der Bomben erweisen sich als kompliziert - bei jeder falschen Bewegung droht eine Explosion. Während Fallon und sein Team einen verzweifelten Kampf gegen die Zeit führen, übernimmt Scotland Yard die Ermittlungen an Land. Inspektor John McCleod leitet die Fahndung nach dem Erpresser, motiviert durch die Tatsache, dass auch seine eigene Familie an Bord der "Britannic" ist. Schließlich gelingt es, den Täter zu identifizieren, einen brillanten Ingenieur und Fallons früheren Lehrmeister. Doch die Verhandlungen mit ihm verlaufen anders als gedacht und setzen Fallon unter noch größeren Druck. Der Film steuert mit dem Versuch, die letzten Bomben zu entschärfen, auf eine legendäre Schlussszene zu. Mit unvorhersehbaren Wendungen inmitten von permanenter Hochspannung hält "18 Stunden bis zur Ewigkeit" die Zuschauer bis zum letzten Moment in Atem - ein Höhepunkt des Katastrophenkinos.

Meisterwerke aus Odessa 16:40

Meisterwerke aus Odessa: Ein Museum zwischen Kunst und Krieg

Dokumentation

Odessa - die "Perle am Schwarzen Meer". In der Altstadt feiert das Odessa Museum für westliche und östliche Kunst 2024 sein 100-jähriges Jubiläum. Aber mit dem russischen Angriffskrieg 2022 auf die Ukraine werden die wertvollsten Gemälde des Museums in ein geheimes Notlager gebracht. Bilder, von denen bislang nur wenige in Westeuropa gezeigt wurden - wie die "Thronende Madonna mit Kind und Johannesknaben" des Italieners Francesco Granacci oder die beiden Gemälde der Evangelisten Lukas und Matthäus des niederländischen Künstlers Frans Hals. Aus der Evakuierungsaktion entsteht ein internationales Projekt, das in der Kunstwelt einzigartig ist. Die Meisterwerke aus Odessa erhalten nicht nur Schutz, sondern auch einen Auftritt im Dialog mit Bildern der Staatlichen Museen zu Berlin: "Von Odessa nach Berlin" heißt die Ausstellung, kuratiert von Direktorin Dagmar Hirschfelder und Sabine Lata. Der Film beschreibt die wechselvolle Geschichte der Sammlung, erzählt von Revolutionen, Kriegen und Kunstraub. Mit Ihor Poronyk, dem Direktor des Odessa Museums für westliche und östliche Kunst, und seiner Stellvertreterin Iryna Gliebova rekonstruiert die Dokumentation, wie die Kunstwerke ausgelagert wurden. Außerdem gibt sie Einblicke in die Zusammenarbeit der Museen - etwa bei der konservatorischen Arbeit der Restauratorinnen in der Studiengalerie der Gemäldegalerie. Schließlich bringt ein bildtechnisches Analyseverfahren des Pranas Gudynas Conservation Centre Vilnius noch eine verblüffende Entdeckung.

Ein Ort - Ein Werk 17:35

Ein Ort - Ein Werk: Felix Mendelssohn: Sommernachtstraum in Sanssouci

Konzert

August Wilhelm Schlegel hat mit seiner Übersetzung der Shakespeare-Komödie "A Midsummer Night's Dream" eine wahre Begeisterungswelle in Europa ausgelöst. Liebeswirren im Elfenreich, ein Zauberwald, wo Kobolde ihr Unwesen treiben, märchenhafte Kräfte - das ist so ganz nach dem Geschmack und somit ein perfektes Sujet für die frühen Romantiker zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Auch der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1947) gerät in den Sog des Shakespearefiebers. 1826 bringt Mendelssohn als träumerischer, von Alltagssorgen losgelöster 17-jähriger Teenager seine Konzertouvertüre zum Sommernachtstraum innerhalb weniger Wochen aufs Papier. Jahre später erhält der Komponist vom preußischen König Wilhelm IV. den Auftrag, eine vollständige Bühnenmusik zur Shakespeare-Komödie zu schreiben. Aufgeführt wird sie am Vorabend des Geburtstages von Wilhelm IV. im Theater des Neuen Palais in Potsdam - das heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Der Hochzeitsmarsch zählt zu den populären Klassikern dieser Schauspielmusik. Die Welt der Elfen und Feen im Dreivierteltakt feiert nun ein Revival: Neben der Kammerakademie Potsdam unter der Leitung von Antonello Manacorda brillieren die Sopranistinnen Jeanine De Bique und Christiane Karg als Stargäste dieser hochkarätigen Aufführung. Das Programm ist ein Highlight und zelebriert aufs Neue die legendäre Uraufführung von 1843.

Karambolage 18:25

Karambolage: Armenische Widerstandskämpfer

Magazin

(1): Das Archiv (2): Das Rätsel

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Guernsey, Britische Inseln

Essen und Trinken

Auf der Kanalinsel Guernsey, zwischen Frankreich und Großbritannien gelegen, mischen sich beide Kulturen und Küchen. Auf eine Spezialität haben sich die Einwohner geeinigt, "Ormers", Seeohren, die in der traditionellen Küche Einzug gehalten haben. Die Schnecken leben an Felsen und Steinen im Meerwasser und werden von Januar bis April an Guernseys Küsten gesammelt, unter strenger Kontrolle der lokalen Fischereibehörde. Auch die Gehäuse der Ormers werden vielseitig verwendet: um Hauswände zu dekorieren, als Seifenschalen, als Schmuck oder als dekoratives Accessoire. Guernsey setzt auf Selbstversorgung. Die Insel profitiert vom warmen Golfstrom und es gibt reichlich lokal produziertes Gemüse und Milchprodukte. Vieles davon wird privat, an der Hecke, verkauft. Daher stammt auch der Name "Heckengemüse". Mit Familie Sholl gehen wir auf die Suche nach Seeohren, lernen Seeohrenburger, Fischpastete und einen Apfelkuchen aus Fallobst kennen.

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Das Erbe der Inka 19:30

Das Erbe der Inka: Die Brücke aus Gras

Dokumentation

Vor über 500 Jahren erstreckte sich das Inkareich vom Süden des heutigen Kolumbiens bis nach Chile. Das Straßennetz und die Brückenbaukunst ermöglichten die Ausdehnung des Imperiums. Am Río Apurímac in Peru wird das Erbe der Inka noch bewahrt und jedes Jahr eine neue Brücke aus Gras gebaut. Baumeister der Seilbrücke ist der 60-jährige Victoriano Arisapana. Er hat die Tradition des Chakaruwac, des "Brückenbauers", vom Vater übernommen. Victorianos Sohn Vidal soll es ihm eigentlich gleichtun, doch er arbeitet in einer entfernten Mine und führt ein eigenes Leben. Wie alle der etwa tausend Einwohnerinnen und Einwohner der Region hat auch Victoriano einige Wochen vor Baubeginn angefangen, auf den weiten Hochebenen Q'oya-Gras zu ernten, es zu wässern, weichzuklopfen und fingerdicke Seile aus den Fasern zu drehen. Hunderte Seile werden gebraucht. Jede Familie muss einen mindestens 38 Meter langen Strang, einen Queswas, mitbringen. Daraus werden dicke Taue gemacht und daraus wiederum Zöpfe geflochten, die das Grundgerüst der 18 Meter hohen Brücke bilden. Alle Bewohnerinnen und Bewohner der vier Dörfer, aus Ccollana, Huinchiri, Chaupibanda und Choccayhua, kommen zu Beginn der zweiten Juniwoche zusammen, um in vier Tagen gemeinsam die neue Brücke zu bauen. Während der Coronapandemie war das nicht möglich. Die alte Brücke wurde instabil und musste abgeschnitten werden. Umso wichtiger der Neubau. Wenn alles glattgeht, darf man die Brücke am vierten Tag begehen und die Fertigstellung mit einer großen Fiesta feiern.

Der Regenmacher 20:15

Der Regenmacher

Justizdrama

Memphis, Tennessee: Anders als seine wohlhabenden Kommilitonen hat der junge Anwalt Rudy Baylor nach seinem Abschluss keinen hochkarätigen Job, der auf ihn wartet. So lässt er sich vom zwielichtigen Bruiser Stone in dessen Kanzlei anstellen. Bald erkennt er, dass es seine Hauptaufgabe ist, im Krankenhaus Unfallopfer davon zu überzeugen, Schadenersatz einzuklagen. Anwaltsgehilfe Deck Shifflet, der Firmenexperte in Versicherungsfragen, arbeitet Rudy ein. Zusammen bereiten sie eine Klage gegen einen Versicherungskonzern vor, der die Kosten für die Krebsbehandlung des schwer kranken Donny Ray nicht zahlen will. Kurz darauf verschwindet ihr Boss, weil das FBI ihn mit schwarzen Kassen und dubiosen Geldzahlungen in Verbindung bringt. Rudy und Deck machen sich selbstständig und arbeiten weiter an Donnys Fall. Inzwischen hat die Versicherung eine Reihe teurer Anwälte engagiert, die sie einschüchtern sollen. Der Chef der Gegenpartei, Leo F. Drummond, bietet ihnen einen außergerichtlichen Vergleich an, den Rudy ablehnt. Er möchte Gerechtigkeit für den inzwischen verstorbenen Donny und seine Familie und erkennt, dass das rüpelhafte Verhalten der Versicherung gegenüber ärmeren Versicherten System hat. Als der hochkarätige Zivilprozess seinem Höhepunkt entgegensteuert, wird es für Rudy auch privat kompliziert: Er hat sich bei einem seiner Besuche im Krankenhaus in eine junge Frau verliebt, Kelly Riker, die regelmäßig von ihrem Ehemann verprügelt wird. Um ihr zu helfen, muss er sich sehr weit von seiner Anwaltsethik entfernen.

Hollywoods Casting-Queen: Bonnie 22:20

Hollywoods Casting-Queen: Bonnie

Dokumentarfilm

Mit der Dokumentation "Bonnie - Hollywoods Casting-Queen" rückt die legendäre Casting-Direktorin Bonnie Timmermann ins Rampenlicht - eine Pionierin, deren Arbeit die Film- und Fernsehlandschaft nachhaltig geprägt hat. Regisseur Simon Wallon widmet ihr eine eindrucksvolle Hommage, die sowohl die Kunst des Schauspielens als auch den einzigartigen Blick einer Frau feiert, die unzählige Stars von morgen entdeckt hat. Während ihrer außergewöhnlichen Karriere hat Bonnie Timmermann die größten Talente unserer Zeit gecastet - darunter Bruce Willis, Natalie Portman, Liam Neeson und Sigourney Weaver. Besonders faszinierend sind die bisher unveröffentlichten Aufnahmen von Vorsprechen, die die ersten Schritte dieser heutigen Ikonen dokumentieren und zeigen, welches feine Gespür es braucht, um herausragendes Talent frühzeitig zu erkennen und zu fördern. Die Dokumentation beleuchtet außerdem die oft unterschätzte Rolle der Casting-Direktoren - jener unsichtbaren Architekten, die durch die perfekte Besetzung den Grundstein für authentisches Geschichtenerzählen legen. Mit ihrem revolutionären Ansatz, Minderheiten eine Bühne zu bieten und neue Gesichter zu entdecken, prägte Timmermann in den 80er- und 90er-Jahren die Branche nachhaltig. Erfolgsprojekte wie "Miami Vice" und "Der letzte Mohikaner" tragen ihre unverkennbare Handschrift. "Bonnie" ist nicht nur das Porträt einer außergewöhnlichen Karriere, sondern auch eine Liebeserklärung an die Magie des Schauspiels und an all jene, die vor und hinter der Kamera Geschichten zum Leben erwecken. Diese Dokumentation ist ein Muss für alle, die die Kunst des Kinos und die Menschen dahinter besser verstehen wollen.

Sisters with Transistors 23:40

Sisters with Transistors: Die verkannten Heldinnen der elektronischen Musik

Dokumentation

Die Nische der elektronischen Musik hat sich seit ihren Anfängen im frühen 20. Jahrhundert zur musikalischen Weltmacht entwickelt. Von den unbegrenzten Möglichkeiten digitaler Synthesizer bis zur Demokratisierung des Musikmachens für eine Generation sogenannter Schlafzimmerproduzentinnen und -produzenten, die am Computer Musik erzeugen: Jede dieser Entwicklungen steht in direktem Zusammenhang mit der Arbeit und dem künstlerischen Schaffen der Frauen, die in "Sisters with Transistors" ihren Auftritt haben. Clara Rockmore, Daphne Oram, Bebe Barron, Delia Derbyshire, Maryanne Amacher, Pauline Oliveros, Wendy Carlos, Eliane Radigue, Suzanne Ciani, und Laurie Spiegel gehören zu den Pionierinnen des modernen Klangs - und dennoch haben die allermeisten Menschen noch nie von ihnen gehört. Der Film verknüpft die Geschichten dieser Frauen zu einem Zeit- und Sittenbild über ein Jahrhundert hinweg. Ihre Faszination für elektronisch erzeugte Klänge eröffnete ihnen die Möglichkeit, im Schatten der Männer einen eigenen Weg zu finden - und unbemerkt an ihnen vorbeizuziehen. Viele ihrer Errungenschaften haben Einzug erhalten in die aktuelle Musik, von der Avantgarde bis zum Charts-Pop. Oder sie werden gar selbst zu Stars - wie Suzanne Ciani, die in Philharmonien wie auf Popfestivals gefragt ist. Regisseurin Lisa Rovner ist ein unterhaltsamer Film gelungen, der mit seiner Fülle an Archivmaterial auch jene Zuschauerinnen und Zuschauer anspricht, die glauben, mit elektronischer Musik nicht viel am Hut zu haben. Musik-Ikone Laurie Anderson leiht dem Film als Erzählerin ihre Stimme.

HVOB 00:35

HVOB: Wiener Konzerthaus

Konzert/Musik

Im Frühjahr 2024 spielte die Band HVOB - kurz für "Her Voice Over Boys" - ein ausverkauftes Konzert im renommierten Wiener Konzerthaus. Die spektakuläre Lichtshow wurde in monatelanger Arbeit entwickelt und umgesetzt. HVOB spielen weltweit ausverkaufte Tourneen und waren zuletzt in den angesagtesten Musikformaten und auf allen renommierten Festivals vertreten - von einer Headliner-Show beim Sónar in Barcelona über das Clockenflap in Hongkong bis hin zum Burning Man, Primavera oder dem japanischen Fuji Rock.

Mythos Amalfiküste - Liebe, Laster, Dolce Vita 02:10

Mythos Amalfiküste - Liebe, Laster, Dolce Vita

Dokumentation

In den 50er Jahren entdeckte der amerikanische Schriftsteller John Steinbeck die malerische Stadt Positano. Die Amalfiküste wird zum Geheimtipp. Im Sommer 1962 verbringt die First Lady der USA, Jackie Kennedy, ihren Sommerurlaub an der Amalfiküste und verliebt sich in den charmanten Fiat-Erben Gianni Agnelli. Die Affäre lässt sich nicht geheim halten. Gerüchte dringen bis nach Washington. Die atemberaubende Landschaft und die Gärten der Adelspaläste werden Filmkulissen. Ingrid Bergman verliebt sich in Roberto Rossellini, für den sie Hollywood hinter sich lässt. Hollywoodlegende Humphrey Bogart hält sich während Dreharbeiten monatelang in Ravello auf und reitet zur Begeisterung der Bevölkerung stets auf einem Esel zur berühmten Villa Cimbrone mit ihrer einmaligen Terrasse. Hier begann auch die Weltkarriere der 19-jährigen Romy Schneider: In "Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin" kuriert sie ihre Tuberkulose im milden Seeklima aus. Die Insel Capri war um die vorletzte Jahrhundertwende durch den aus Paris geflohenen Baron Fersen, der in seiner Villa offen seine Homosexualität lebte, berühmt geworden. Auch Friedrich Alfred Krupp, der größte Stahl- und Waffenexporteur der Welt, liebt die abgeschiedene Insel, bis Gerüchte über seinen Lebenswandel bis nach Berlin dringen. Die berühmte Blaue Grotte wird Touristenmagnet und die Piazzetta di Capri wird zum Laufsteg mondäner Gäste. Vor Ort verhilft Hollywoodstar und Modeikone Audrey Hepburn einer eigenen Kreation zu ihrem internationalen Durchbruch: Die Caprihose wird zum Must-have moderner junger Frauen weltweit.

Why We Fight? - Die Zärtlichkeit der Gewalt 02:55

Why We Fight? - Die Zärtlichkeit der Gewalt: Die Zärtlichkeit der Gewalt

Dokumentarfilm

Warum kämpfen wir eigentlich? Der vielfach ausgezeichnete, weltbekannte Choreograph Alain Platel (Jahrgang 1959) widmet sich in seinem ersten Film den essenziellen Themen der Gegenwart. Wird die Spezies Mensch an ihrer Aggressivität gegen sich selbst und ihren Lebensraum zugrunde gehen? In seinem Tanzstück "Nicht schlafen" gelingt Platel eine fundamentale Spurensuche zur Beobachtung des Urtriebs Gewalt im Menschen. Sein Film geht noch darüber hinaus: Er assoziiert Bilder und Szenen aus einer Realität, die ihn und uns Betrachter alle um den Schlaf zu bringen drohen. Sein Befund: Die Gewalt ist endemisch. Mit der ihm eigenen Radikalität verbindet der belgische Choreograph Tanz und Musik mit Interviews, gefilmt von der Koregisseurin und Kamerafrau Mirjam Devriendt, und aufwühlenden Archivbildern des politischen Zeitgeschehens. Der Film beginnt in den Proberäumen seiner Tanzcompagnie les ballets C de la B. Die Gruppe entwickelt ein neues Stück. Während der Improvisationen fangen sie an, sich ihre Kleider vom Leib zu reißen - unkontrollierbar, intim, bestialisch. In der körperlichen Grenzerfahrung entladen sich ihre Zukunftsängste, geprägt von Kriegen, Gewalt und Identitätskrisen. Platel widmet sich einem der größten Rätsel der Menschheit: Warum diese Gewalt unter Menschen? Die Tanzszenen seiner Gruppe und ihre tief berührenden Geschichten verwebt er mit Archivbildern von Krieg und Tod - von den Protesten in Hongkong 2019 bis zum Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021.