1872 entdeckt der Archäologe Émile Rivière an der französisch-italienischen Grenze ein jahrtausendealtes Skelett: Seine Erforschung ist voller überraschender Wendungen und verändert unser Bild von den Männern und vor allem den Frauen der Steinzeit nachhaltig. Dieser und weitere Grabfunde stellen die Völker des Paläolithikums deutlich differenzierter dar als lange gedacht. Die Stätten, von denen die meisten vor rund 25.000 Jahren entstanden sein dürften, weisen üppige, für den heutigen Betrachter äußerst unerwartete Verzierungen auf. Wer waren diese Personen, die mit so viel Sorgfalt und Schmuck bestattet wurden: Schamanen? Häuptlinge? Oder gewöhnliche Menschen mit einem ausgeprägten Geschmack für Ornamente? Die Dokumentation untersucht Fundstellen in Frankreich, der Tschechischen Republik, Italien und Russland und interessiert sich insbesondere für die reich verzierte Grabstelle der Frau in den Grimaldi-Höhlen, die Émile Rivière zunächst für einen Mann hielt ...
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
In Bangkok, der Hauptstadt Thailands, liegt einer der größten Märkte Asiens: der Chatuchak-Markt. Das Angebot reicht von Lebensmitteln und Pflanzen über Kleidung und Möbel bis hin zu Antiquitäten und Devotionalien. Es gibt kaum etwas, das man hier nicht findet - eine Stadt in der Stadt, eine Welt voller Farben, Düfte und Eindrücke, voller Träume und Hoffnungen! Von Dienstag bis Donnerstag bestimmen Pflanzenhändler das Bild: Die Straßen verwandeln sich in kleine Gärten. Auch der Orchideenzüchter Khun Thee zeigt hier seine prächtigsten Blüten und Neuzüchtungen. Seltene Sorten sind begehrte Sammlerstücke - erste Kunden stehen schon bereit, während der Stand noch aufgebaut wird. Auf den ersten Blick gleicht der Chatuchak-Markt einem Labyrinth. Tatsächlich herrscht jedoch eine gewisse Ordnung: Zwar liegen T-Shirt-Shops mitunter neben Obstständen oder Möbelgeschäften, doch zumindest theoretisch ist der Markt nach Warengruppen und Sektionen unterteilt. Im überdachten Bereich betreiben zahlreiche Händler ihre Stände. Der 27-jährige Vitsanu handelt hier gemeinsam mit seiner Familie mit Vintage-Mode - etwa mit originalen Lederjacken aus den 1950er bis 1980er Jahren. Nun hat er eine neue Idee: Jacken und Taschen sollen künftig von einem Street-Art-Künstler bemalt werden. Vitsanu setzt auf dessen unverwechselbaren Stil - und auf große Resonanz bei der Kundschaft. Wird sein Plan aufgehen?
(1): Ousmane Sembène: Die Neuerfindung des senegalesischen Kinos (2): Agen: Die Trockenpflaume als Kulturerbe (3): Jamaika: Lauras Ziegenfleisch-Curry mit Nudeln (4): Wien: Der Retter der Mütter
(1): Franche-Comté: Schauplatz von Stendhals "Rot und Schwarz" (2): Die Vjosa: Der ungezähmte Fluss der Albaner (3): Ruanda: Michels Kartoffeleintopf (4): Mexiko: Eine blutige Weltmeisterschaft
Im Wettstreit der Arten gilt es, clever zu sein und seine Kräfte zu einen! In Alaska gehen Wale gemeinsam auf die Jagd. Fred Sharpe leitet die "Alaska Whale Foundation". In der Meerenge von Chatham erforscht er mit seinem Team aus Biologen und Bioakustikern die kollektiven Jagdtechniken der Buckelwale, zum Beispiel die Taktik der "Blasenfalle". So will er herausfinden, wie die Tiere untereinander kommunizieren und sich "absprechen". Buckel- und Schwertwale setzen in Norwegen auf Teamarbeit: Sie tauchen gemeinsam ab, umzingeln die Heringsschwärme und praktizieren eine ganz neue Art des "Unterwasser-Boxens". In den Fjorden von Skjervøy im Norden Norwegens machen sich der Biologe Andreas Heide und sein Team mit ihrem Segelschiff Barba jedes Jahr zu Winterbeginn auf die Spur der Schwert- und Buckelwale, um ihr Jagdverhalten zu studieren. Wenn sich dreitausend Buckelwale und zweitausend Schwertwale dieselben Jagdgründe teilen, sind Strategie und Stärke gefragt.
Schwertwale, die absichtlich stranden und Vögel, die über 20 Meter tief tauchen - manche Tiere verlassen zum Beutefang sogar ihr gewohntes Element. In der Bucht von Puerto Madryn in Argentinien erklärt Jorge Cazenave eine besondere Jagdtechnik der Orcas: Sie lassen sich an Land gleiten, um Robben zu erbeuten. Luftbilder geben Aufschluss darüber, wie ein Clan seinen Jungtieren diese Strategie beibringt. In der südafrikanischen Küstenstadt Lamberts Bay untersucht die Meeresbiologin Lorien Pichegru das Jagdverhalten von Kaptölpeln, die bis zu zwanzig Meter tief tauchen, um Sardinenschwärme zu erreichen. Tatsächlich beruht diese Beutefangtechnik auf der Zusammenarbeit zweier Arten: Vögel und Delfine jagen gemeinsam.
Ein Leben ohne Mate ist im Land der Gauchos unvorstellbar. 250 Millionen Kilogramm Mate-Tee werden jährlich allein in Argentinien hergestellt. Mate hat seine Wurzeln bei den Indios, die die wild wachsenden Mate-Blätter tief im Urwald Lateinamerikas suchten. Doch der Anbau des Yerba-Baums blieb lange Zeit ein Geheimnis und die Herstellung von Mate-Tee war so schwierig und teuer, dass man die Yerba-Mate das "grüne Gold der Indios" nannte. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts war es möglich, die Bäume auch industriell anzubauen. Um zu erzählen, wie das Geheimnis des Anbaus gelüftet wurde, unternimmt "GEO Reportage" eine 800 Kilometer lange Reise vom äußersten Norden Argentiniens bis nach Paraguay. Hier, in der Provinz San Pedro, lebt der Yerba-Mate-Produzent Klaus Neumann, Urenkel von Fritz Neumann, der die Geschichte der Yerba Mate Anfang des 20. Jahrhunderts buchstäblich revolutionierte: Neumann wanderte 1888 von Breslau nach Paraguay aus und konnte das Geheimnis um die Keimung der Yerba-Mate-Samen ergründen. Er begann erstmalig mit der Pflanzung von Yerba-Mate-Plantagen, die sich in Windeseile über Paraguay und Nord-Argentinien ausbreiten sollten. Seitdem ist der Siegeszug des bitteren Getränks, dessen vitalisierende und auch gesundheitsfördernde Eigenschaften auch wissenschaftlich bewiesen sind, nicht aufzuhalten. Heutzutage ist Mate aus dem Leben der Argentinier nicht mehr wegzudenken, Jung und Alt identifizieren sich mit dem Getränk. Wenn es um die Zubereitung eines guten Mate-Tees geht, kann jeder Argentinier, ähnlich wie bei der Aufstellung der Fußballnationalmannschaft, endlose und sehr unterschiedliche Vorträge halten ...
Rund 400 Kilometer östlich der südamerikanischen Küste im rauen Südatlantik liegen die Falklandinseln, eine Gruppe aus einigen großen und mehr als 700 kleinen und kleinsten Inseln. Weit entfernt von den Kontinenten bieten sie bis heute eine fast unberührte Natur, zumal viele der Inseln nie von Menschen besiedelt wurden. An den meist rauen und felsigen Küsten brüten unzählige Vögel - und vor allem Pinguine fühlen sich hier besonders wohl. Jeden Sommer erobern sie zu Hunderttausenden die Falklandinseln, um sich zu paaren und eine neue Pinguingeneration aufzuziehen. Fünf der weltweit 17 Pinguinarten bilden hier gigantische Brutkolonien, obwohl ihnen das nicht immer leicht gemacht wird. Häufig müssen sie sich die Strände mit hungrigen Robben teilen. Im grasbewachsenen Inneren der Inseln leben rund eine halbe Million Schafe, die von Menschen hier angesiedelt wurden. Doch die Wollproduzenten sind hier ganz klar in der Minderheit: Auf jedes Schaf kommen zwei watschelnde Frackträger.
(1): Frankreich: Michel Serres Naturvertrag von Agen (2): Schweden: Zwischen Fabelwesen und Pragmatismus (3): Mongolei: Doljinsurens Teigtaschen mit Hackfleischfüllung (4): Äthiopien, eine der ersten Fälschungen der Menschheitsgeschichte
(1): Kalabrien: Gianni Versace im Reich der Frauen (2): Jüdische Schicksale in Moldau (3): Argentinien: Ezequiels geröstetes Zicklein (4): Biarritz: Ein Erfinder zähmt die Sonne
Eine luxuriöse Villa in Saint-Tropez ist das Feriendomizil von Jean-Paul und Marianne. Hier genießen sie die Sonne und springen zur Abkühlung in den azurblauen Pool. Aber das Gleichgewicht der Beziehung wird empfindlich gestört, als Harry - ein alter Freund und ehemaliger Liebhaber von Marianne - und seine schöne 18-jährige Tochter Pénélope in der Villa auftauchen. In dem erotisch aufgeladenen Thriller "Der Swimmingpool" steht das historische Paar Alain Delon und Romy Schneider gemeinsam vor der Kamera. Marianne und Jean-Paul verbringen ihren Sommerurlaub an der französischen Riviera. Hier genießen sie die Sonne und springen zur Abkühlung in den azurblauen Pool. Nachts lieben sich die beiden leidenschaftlich. Aber das Gleichgewicht der Beziehung wird empfindlich gestört, als Mariannes ehemaliger Liebhaber Harry und seine 18-jährige Tochter Pénélope aufkreuzen. Zwischen Drinks und elegantem Smalltalk verdichtet sich die knisternde Situation zusehends. Jean-Paul, dem Harrys Annäherungsversuche an Marianne missfallen, ist seinerseits von der jungen Pénélope angetan. Ihren dramatischen Höhepunkt erreicht die Geschichte in einer Gewalttat am Pool ... Der Film ist den beiden Stars wie auf den Leib geschneidert: Romy Schneider gibt die makellose, kühle Marianne, Alain Delon beeindruckt durch playboyhafte Kaltschnäuzigkeit. Beides kommt im kammerspielartigen Setting der Villa bestens zur Geltung.
In diesem Klassiker der Filmgeschichte lässt sich das wohlhabende Ehepaar Jerry und Lucy Warriner in New York kurzerhand scheiden, weil sie sich gegenseitig beschuldigen, Affären zu haben. So richtig wollen beide die Scheidung aber gar nicht und sabotieren bald die neuen Bekanntschaften ihres Noch-Ehepartners. Werden die beiden trotz ihres Stolzes wieder zueinanderfinden? Eine beschwingte und unterhaltsame romantische Komödie über Missverständnisse in einer Ehe. Als die wohlhabende Lucy Warriner eines Tages mit dem gut aussehenden Gesangslehrer Armand nach Hause kommt und sich herausstellt, dass ihr Mann Jerry gar nicht wirklich im Urlaub in Florida war, ist das Misstrauen groß. Beide bezichtigen sich einer Affäre, obwohl sie keine Beweise dafür haben. Aus dem Streit folgt kurzerhand eine Scheidung, die binnen 90 Tagen rechtskräftig werden soll. Schnell finden die beiden aus Frust neue Begleitungen, auch um ihren Noch-Ehepartner eifersüchtig zu machen. Das funktioniert einfacher als gedacht und beide versuchen jeweils, den anderen und seinen neuen Partner auseinanderzubringen. Ihr Stolz erlaubt es ihnen jedoch nicht zuzugeben, dass die Scheidung vielleicht nicht die beste Idee war ... Die Komödie überzeugt mit schnellen, witzigen Dialogen, von denen einige improvisiert waren und von der Spielfreude der Darsteller zeugen. Dafür bekam Irene Dunne ihre dritte Oscarnominierung und Cary Grant wurde nach Erscheinen des Films endgültig zum Hollywoodstar. Die beiden drehten zusammen noch zwei weitere Filme in den Rollen eines Ehepaars.
Vier Täler, drei Schluchten, zwei Sprachen - aber ein Park. Das war die gemeinsame Idee zwölf kleiner Dörfer in Graubünden, die 2013 erfolgreich umgesetzt wurde: der Naturpark Beverin. Er erstreckt sich auf etwa 400 Quadratkilometer rund um den Berg Piz Beverin, der fast 3000 Meter in die Höhe ragt. Hier wohnen knapp 3.000 Menschen, die sich alle für ein intaktes Ökosystem und die Weitergabe ihrer unterschiedlichen Kulturen einsetzen. Gemeinsam suchen sie nach innovativen Lösungen, die der Region eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen, ohne der Natur zu schaden. Denn die Landschaft hier ist einzigartig: tiefe Schluchten und glasklare Bergseen, artenreiche Trockenwiesen und Steinbockkolonien. Der "Capricon", wie der Steinbock auf Rätoromanisch heißt, ist der ganze Stolz des Parks. Die Könige der Alpen leben in den Felswänden rund um den Piz Beverin und wachen über die wilde Natur. In den 60er Jahren wurde er hier wieder ausgesetzt und hat es heute ins Wappen des Parks geschafft. Drei berühmte Schluchten befinden sich im Naturpark Beverin: die berühmte Via Mala, die tosende Rofflaschlucht und ein Teil der Rheinschlucht, der Grand Canyon der Alpen. Die wilde, tiefe Viamala-Schlucht wurde vom Gletschereis und dem Wasser des Hinterrheins 300 Meter tief in den massiven Felsen geschliffen. Jahrhunderte lang war sie ein verhasstes und gefährliches Hindernis auf dem Weg nach Süden. Noch berühmter als die Rofflaschlucht mit ihrem imposanten Wasserfall ist die Rheinschlucht. Seit 2016 gehört sie zu einem Teil dem Bündner Naturpark an.
Lange wurden die Fähigkeiten von Vögeln unterschätzt, doch neueste Untersuchungen belegen ihre Superkräfte. Aber die Forschung bringt auch die Schattenseiten ans Licht: Nicht zuletzt durch die Ausbreitung städtischer Lebensformen sind heute zahlreiche Vogelarten vom Aussterben bedroht: Der Klimawandel sowie der Mangel an Lebensraum und Nahrung machen das Überleben zu einem ständigen Kampf. Die Wissenschaftlerin Amanda Rodewald vom Cornell Lab of Ornithology berichtet, Nordamerika habe seit den 1970er Jahren fast 30 Prozent seiner Vogelpopulation verloren - das sind rund drei Milliarden Tiere. Schutzmaßnahmen sind daher so nötig wie nie. Die Dokumentation zeigt, dass die Forschung auch dazu beitragen kann, den Arterhalt zu sichern.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
In Moskau war Nikolai Stopnewitsch Manager in einem internationalen Konzern: hoher Verdienst, Dienstwagen, viele Auslandsreisen. Ein Traum für viele junge Russinnen und Russen. Doch vor zwei Jahren hat er hingeschmissen. Jetzt ist er Lehrer in Alekseevka, einem Dorf mit 573 Einwohnern, rund 500 Kilometer südöstlich der russischen Hauptstadt - für ein Zehntel seines bisherigen Gehalts. Nikolai nimmt am Programm "Lehrer für Russland" teil, das es seit 2015 gibt und das Bildung in die Dörfer bringen soll. Bildungschancen hängen in Russland stark vom Wohnort ab. Wer auf dem Land wohnt, schafft es nur schwer auf eine Uni. Das Programm vermittelt junge Lehrerinnen und Lehrer - auch Quereinsteiger wie Nikolai - für bis zu drei Jahre an abgelegene Schulen. Für wenig Geld, aber mit der Möglichkeit, eine neue Perspektive für sich zu entdecken. "ARTE Re:" begleitet Nikolai in seinem Alltag in der russischen Provinz. Der Unterricht macht ihm Spaß. Doch in den zwei Jahren, die er jetzt in der Provinz lebt, hat sich Russland verändert. Nach der Invasion in die Ukraine schottet sich das Land noch stärker vom Westen ab. Nikolai ist der Meinung: "Man muss die Kinder motivieren, über die weite und interessante Welt erzählen, die global vernetzt ist, und in der auch sie einen Platz haben."
"Wer von uns ist freier?" - Das fragt der ehemalige Philosophiestudent Daniel, der inzwischen als Chauffeur für seinen zukünftigen Schwiegervater arbeitet, im Auto Naadirah, die Lieblingstochter des vermögenden Kunden aus Katar. Im Gegensatz zu Daniel, der das Gefühl hat, alle Entscheidungen in seinem Leben frei getroffen zu haben, lebt die junge Frau in ausuferndem Luxus, aber mit klaren Grenzen in einem goldenen Käfig. Diesmal ist Naadirahs Vater wegen medizinischer Untersuchungen mit seiner ganzen Familie in Leipzig angereist. Daniels Schwiegervater in spe bietet dem Kunden neben Rundumservice auch noch ein Investmentgeschäft an. Zunächst läuft alles wie immer, bis sich herausstellt, dass der Patriarch einen Eingriff am Herzen benötigt, und entscheidet, dass Naadirah noch vor seiner Operation in zwei Wochen heiraten soll. Aber Naadirah ist mit der von ihrem Vater getroffenen Wahl ihres zukünftigen Ehemanns nicht glücklich und tut sich mit der Aussicht schwer, nun ein Leben als Ehefrau führen zu sollen. Daniel hat derweil mit seinen eigenen familiären Verstrickungen zu tun. Ihm passt es nicht, dass seine Freundin Jenny, ihr sechsjähriger Sohn und er selbst noch immer im Haus des Schwiegervaters wohnen, und sucht deshalb für seine kleine Familie ein Eigenheim. Doch als Jenny schließlich das Haus kauft, das sie sich gemeinsam angeschaut haben, ohne ihn noch mal zu fragen, reagiert er abweisend. Denn inzwischen hat er begonnen, ausgelöst durch die rebellische Naadirah, die ihn als Fahrer für sich ausgewählt hat, seine eigenen Lebensentscheidungen zu hinterfragen. Zudem haben die beiden Gefühle füreinander entwickelt. Als Naadirah dann kurz vor der Unterzeichnung ihres Eheversprechens verschwindet, schickt Daniels Schwiegervater ihn los, nach ihr zu suchen. Als er Naadirah schließlich ausfindig macht, beginnt für die beiden ein nächtlicher Ausflug ...
18. Jahrhundert: Der junge Tscheche Josef Myslivecek sollte eigentlich in die Fußstapfen seines Vaters treten und Müller werden. Doch mit 26 Jahren versucht er sein Glück als Komponist in Italien. Er will berühmt werden und Opern schreiben. Zwar gelingt es ihm, bei dem renommierten italienischen Komponisten Giovanni Battista Pescetti zu studieren, doch der Erfolg lässt lange auf sich warten. Der junge Musiker ist gezwungen, von der Hand in den Mund zu leben, und kann sich nur als Musiklehrer über Wasser halten. Bis er schließlich durch eine Verwechslung eine wohlhabende Adlige kennenlernt. Mit ihrer Hilfe und ihrem Netzwerk kann er seine Kompositionen einflussreichen Männern vorstellen und erhält so die Chance, seine erste Oper zu komponieren und aufzuführen. Der junge König ist von der Opernaufführung sehr angetan - es ist Josef Mysliveceks Durchbruch und er wird schnell zu einem der gefragtesten Komponisten seiner Zeit. Aufgrund seiner Herkunft wird er "Il boemo" - der Böhme - genannt. In diesen Jahren reist er viel und freundet sich auch mit dem jungen Mozart an. Doch seinen Ruhm kann Josef Myslivecek nur kurz auskosten, denn bald erkrankt er schwer, womit sein Niedergang beginnt ...
In einem Bugatti rast die tschechische Rennfahrerin Eliska Junková von Sieg zu Sieg - und inspiriert den Komponisten Jaroslav Jezek zu seinem "Bugatti-Step". Der wird zum Symbol einer neuen Ära. Und es gibt neue Namen, die für die tschechische Musik nach dem Ersten Weltkrieg und der Staatsgründung stehen. Neben Jaroslav Jezek bestimmen Erwin Schulhoff, Viktor Ullmann, Vítezslava Kaprálová, die erste tschechische Dirigentin, und Bohuslav Martinu das Musikleben im Prag der 1920er und 1930er Jahre. Die Dokumentation "Klänge des Aufbruchs" widmet sich dieser fruchtbaren, farbenfrohen und experimentierfreudigen Komponistenszene zwischen den Weltkriegen. Magisch angezogen fühlen sich diese Künstler von den Klangwelten der Music-Hall, des Jazz, von Varieté und Show. Auf den Bühnen ist Dada en vogue, in diesen Jahren ist künstlerisch alles möglich. Denn so lebensprall und -zugewandt diese Komponisten aus dem Vollen schöpfen, so kurz ist ihre Blütezeit. Bereits 1939 ist der Traum ausgeträumt: Die Nazis marschieren in Prag ein und beginnen ihr Schreckensregime, dem zahllose Künstler zum Opfer fallen. So auch die tschechische Avantgarde: Fast alle sterben jung - in Konzentrationslagern, in Gefangenschaft oder im Exil. Die Dokumentation entwirft ein Bild dieser schillernden und intensiven Zeit, in der sich Kunstleben und ausgewählte Komponistenschicksale kaleidoskopartig auffächern. Durch das Nachzeichnen und Nachspüren der persönlichen und künstlerischen Lebenswege wird dieses kurze Kapitel tschechischer Musikgeschichte greif- und spürbar.
Er ist der Inbegriff des Operettenkomponisten schlechthin: Franz Lehár (1870-1948). Als Lehár 1905 mit der "Lustigen Witwe" seinen ersten Welterfolg landete und damit zu einem der reichsten Menschen der k. u. k. Monarchie wurde, schuf er zugleich den Prototyp eines neuen Operettenstils, der das Genre lange Zeit prägen sollte. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 geriet Lehár in Berlin in eine heikle Lage: Da fast alle Librettisten seiner Werke Juden waren, spielte man die Operetten ab sofort ohne Nennung der Textdichter. 1936 lernte Lehár Hitler persönlich kennen - dieser war ein glühender Verehrer seiner Musik. Lehárs jüdische Frau Sophie wurde zur "Ehrenarierin" erklärt und dennoch beinahe deportiert. Seinen Librettisten Victor Léon konnte er vor dem Konzentrationslager bewahren, Fritz Löhner-Beda jedoch nicht - er wurde in Auschwitz ermordet. Über sein ambivalentes Verhältnis zum NS-Regime äußerte sich Lehár nie. Wer in der Branche etwas auf sich hielt, besaß in Ischl eine Villa - Lehárs Villa war wohl die repräsentativste. Die Räume wurden nach seinen Vorstellungen eingerichtet und sind bis heute im Originalzustand erhalten. In diesem Ambiente entstand der Film von Regisseur Thomas Macho. Darin versucht die aus dem Exil heimgekehrte Wiener Journalistin Elsa Herz dem ambivalenten Charakter des Komponisten auf den Grund zu gehen. Sie besucht Lehár im Sommer 1945 in dessen Villa, um mit ihm ein großes Interview zu führen. Mit Charme und Hartnäckigkeit versucht sie, den auf seine Reputation bedachten Komponisten aus der Reserve zu locken.
Wer erhält das Sorgerecht für die kleine Sæunn? Harpa und Grímur sind überzeugt, dass sie ihr mehr bieten können als ihre Mutter Tinna. Doch das Jugendamt ist anderer Ansicht. Um Sæunn vor Harpas und Grímurs Einfluss ein für allemal zu beschützen, zieht Tinna mit ihr und ihrem Freund Kjarri nach Reykjavík. Doch sie hat die Rechnung ohne Harpas miese Spielchen gemacht: Dank deren Hinweis macht die Polizei eine Hausdurchsuchung, bei der Hasch gefunden wird. Daraufhin dürfen Harpa und Grímur Sæunn wieder in ihre Obhut nehmen. Die angekündigte Fangquoten-Regelung ruft den Journalisten Smári auf den Plan. Doch sowohl der Ministerpräsident als auch Jón, der inzwischen Fischereiminister ist, antworten sehr ausweichend auf seine kritischen Fragen. Freydís erwischt Jón und Harpa in flagranti im Büro. Um ihr Vertrauen wiederzugewinnen, zeigt Harpa ihr das gehortete Schwarzgeld. Indessen erleidet Einar auf der "Thorbjörg" einen folgenreichen Unfall.
Warum bitteschön sind einige Mädchen so vernarrt in Ponys? Wenn sie hören, was Professor Schnauzbart über den Speiseröhren-Schließmuskel der Pferdchen zu erzählen hat, sehen sie die Tiere wohl mit anderen Augen ...
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.