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TV Programm für ARTE am 15.06.2025

42 - Die Antwort auf fast alles 05:20

42 - Die Antwort auf fast alles: Können Algen die Welt retten?

Infomagazin

Es geht um alles. Denn wir haben unseren Planeten mittlerweile so sehr aus dem Gleichgewicht gebracht, dass er sich von jetzt an grundlegend verändert: heißere Temperaturen, veränderte Meeresströmungen, Dürren, verschwindende Arten und endloser, giftiger Müll. Es wird immer schwieriger für uns Menschen, auf dieser Erde zu leben - und trotzdem haben wir bisher keinen Rettungsplan. Rettung könnte vielleicht von unerwarteter Seite kommen - von Algen! Forscherinnen und Forscher haben in den letzten Jahren gezeigt, was wir mit Algen alles erreichen könnten und welche drängenden Probleme wir mit ihrer Hilfe vielleicht eines Tages lösen könnten. Algen sorgen dafür, dass ein großer Teil des klimaschädlichen CO2 aus der Atmosphäre wieder gebunden wird, und versenken den Kohlenstoff im Meer. Algen können auch als alternative Energiequelle, als Kerosin oder als nachhaltiger Plastikersatz dienen. Sie sind pestizidfreier Dünger für die Landwirtschaft. Einige Arten sind sogar so nährstoffreich und wachsen so schnell und anspruchslos, dass wir mit ihnen den Hunger der Welt bekämpfen könnten. Algen liefern neue medizinische Wirkstoffe. Und sie helfen bei alltäglichen Problemen wie faltiger Haut. Da müssten sie uns doch auch jetzt aus unserer Notlage raushelfen können - oder? "42 - Die Antwort auf fast alles" besucht vier passionierte Algenforscher und entdeckt mit ihnen die verblüffenden Fähigkeiten der Algen.

Unter Druck 05:45

Unter Druck: Wie frei sind Europas Medien?

Dokumentarfilm

Bereits im Juli 2020 befürchtet der griechische Finanzjournalist Thanasis Koukakis, überwacht zu werden. Er beginnt zu recherchieren, hört sich bei seinen Quellen um und findet heraus, dass sein Handy abgehört wird - es wird aber nicht bei diesem einen Mal bleiben. Beim zweiten Mal ist Spyware "Predator" im Spiel. Aber wer steckt dahinter? "Koukakis Fall zeigt, dass es in Griechenland keine unabhängigen Medien gibt", sagt die Investigativjournalistin Eliza Triantafillou von "Inside Story". Das kleine Start-up war das erste Medium, das die Geschichte recherchierte, die inzwischen als sogenannter griechischer Watergate-Skandal gilt. In der Slowakei hat die Regierung von Robert Fico den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abgeschafft. Der Regierungschef ist auch dafür bekannt, kritische Medien anzugreifen, zu Feinden zu erklären und zu verklagen. SLAPPs ("strategic lawsuit against public participation") - strategische Klagen gegen Medienschaffende mit dem Ziel der Abschreckung - häufen sich in ganz Europa und sind eine Gefahr für die unabhängige Berichterstattung. "Wenn Sie uns vor 15 Jahren gefragt hätten, ob wir uns Sorgen um die Pressefreiheit in Europa machen, hätte ich gesagt: Nicht wirklich. Heute sieht die Situation ganz anders aus", sagt Scott Griffen vom International Press Institute. Die Aggressivität gegenüber Journalistinnen und Journalisten nimmt zu. Der Einfluss politischer und wirtschaftlicher Gruppen wächst. Immer mehr Medien gehören wenigen. Da stellen sich einmal mehr die Fragen: Wie frei und unabhängig ist die Presse in Europa noch? Was muss geschehen, um sie zu schützen?

Die Megamacht der Mikrochips 07:00

Die Megamacht der Mikrochips

Computer und Informatik

Niemand zweifelt daran, dass Mikroprozessoren ein strategisch ebenso wichtiger Rohstoff sind wie Mineralöl. Der Kampf um die Mikrochips kann somit die geopolitische Weltlage neu definieren. In den USA und in Europa führt die Angst vor einem Mangel an Mikroprozessoren zu einer Flut an Investitionszusagen. Nachdem die führenden Firmen der westlichen Welt die Mikrochip-Herstellung in den 1990er Jahren an Asien abgetreten hatten, versuchen sie nun, sie in ihre eigenen Länder zurückzuholen, um so die Kontrolle über die Produktionskette wiederzuerlangen. Dazu wurden gleich zwei Gesetze verabschiedet: das von der EU-Kommission unter Ursula von der Leyen initiierte Europäische Chip-Gesetz (2023) und der amerikanische "CHIPS and Science Act" (2022) von US-Präsident Joe Biden. China, USA, Europa: Große Weltmächte streiten um winzige Mikrochips. In diesem neuen, kalten Handelskrieg sind offenbar alle Mittel erlaubt. Pandemie und Ressourcenknappheit befeuern das Verlangen nach industrieller Rückeroberung und wirtschaftlicher Souveränität. Doch ist eine Umkehr des Prozesses möglich? Kann der Westen die Grundlagen der Globalisierung derart infrage stellen? Vor dem Hintergrund des Handelskriegs zwischen den USA und China beleuchtet "Die Megamacht der Mikrochips" alle Aspekte des Konflikts und lässt einflussreiche Akteure dieses Industriezweigs zu Wort kommen.

Balearen - Die vier schönen Schwestern 07:55

Balearen - Die vier schönen Schwestern: Ibiza, die Strahlende

Land und Leute

Ibiza steht für exzessive Partys, für Luxus-Tourismus auf der einen, Hippie-Träume und Aussteiger-Fantasien auf der anderen Seite. Dass Fremde auf der Insel ihr Glück suchen, sind die Einheimischen seit Jahrtausenden gewohnt. Phönizier, Römer, Mauren - alle waren sie da, viele blieben. Die Ibizenker nehmen es gelassen. Ihr Geheimnis: Weltoffenheit pflegen und trotzdem die eigenen Traditionen bewahren. Der Film taucht in den Alltag der Einheimischen ein: Im Naturpark Ses Salines gewinnen Salzgärtner seit Generationen durch ein ausgeklügeltes System von Wasserbecken das berühmte Ibiza-Salz. Das Meer rund um die Insel ist das Reich der Apnoetaucherin Sarah González Tur, die in minutenlangen Tauchgängen die bunte Unterwasserwelt erkundet. Im Innern der Insel hat die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Mit Lösch-Übungen trainieren sie für den Ernstfall. Weil das bäuerliche Leben verschwindet, wächst immer mehr Wald - eine Gefahr angesichts zunehmender Trockenheit. Einige Landwirte aber gibt es noch. Auf der Finca der Familie Marí ist auch die junge Generation eingestiegen, sie wollen die Farm fit für die Zukunft machen. Lokal essen mögen auch die Züchter der uralten Hunderasse Podenco Ibicenco: Mit ihren schnellen Hunden gehen sie auf Kaninchenjagd. Doch am Ende ist die Beute weniger wichtig als der Auslauf von Hunden und Herrchen. Die Reise endet im Süden der Insel. In der Hauptstadt Eivissa weiht die Goldschmiedin Elisa Pomar in die Symbolik des prächtigen ibizenkischen Schmucks ein - über Jahrhunderte Ausstattung vieler Mädchen und bis heute eine lebendige Tradition.

ARTE Junior Das Magazin 08:45

ARTE Junior Das Magazin

Kindermagazin

42 - Die Antwort auf fast alles 09:00

42 - Die Antwort auf fast alles: Können wir Viren überlisten?

Infomagazin

Die meisten Viren "wollen" dem Menschen nicht schaden. Sie nützen ihm sogar. Sie regulieren Bakterien in den Ozeanen und beschleunigen die Evolution. "Viren sind Meister der Evolution", sagt der Evolutionsbiologe Morgan Gaia. Trotzdem sind Viren und Menschen nicht die besten Freunde - sie dringen in unsere Zellen ein, missbrauchen sie und machen uns krank. "Die nächste Pandemie ist nur eine Frage der Zeit", sagt die Infektiologin Marylyn Addo. Können wir nicht schneller sein und die Viren überlisten, bevor sie uns schaden? Der Virusökologe Daniel Streicker arbeitet an einem Impfstoff, der sich unter Fledermäusen selbst verbreitet. So kämen die Viren erst gar nicht zum Menschen. Eine andere Idee: ein Universalimpfstoff, der uns gleich gegen mehrere Virenstämme schützt. Vogel- oder Schweinegrippe könnten uns dann nichts mehr anhaben. Das Problem: Das dauert. Deshalb suchen Forscherinnen und Forscher weiter nach neuen und alten Viren. Die Krankheitsökologin Barbara Han will den Viren einen Schritt voraus sein. Mit Hilfe von Algorithmen und künstlicher Intelligenz versucht sie mit ihrem Team, Infektionsherde vorherzusagen, bevor sie entstehen. Könnte man so den nächsten Ausbruch verhindern?

Tattoos - Rätsel der Südsee 09:30

Tattoos - Rätsel der Südsee: Geheimnis

Dokumentation

Mit 33 Jahren ist Heretu Tetahiotupa der markanteste Vertreter eines kulturellen Revivals. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viel über die Tattoos und die Kultur seiner Heimat, die Marquesa-Inseln, zu erfahren. Zudem wurde er zum Direktor der wichtigsten Kunst- und Kulturfestivals der Inseln ernannt. Auf den Spuren der Zeichen reist er nach Europa und begegnet in einem Berliner Archiv bislang unbekannter Kunst seiner Ahnen. 1897 reiste der deutsche Forscher Karl von den Steinen inmitten einer kolonialen Katastrophe und eines Massensterbens auf die Marquesas. Was er damals in sechs Monaten sammelte, stellt heute die Grundlage für eine wiedererwachte marquesanische Identität dar. Ein Großteil der Funde wurde erschlossen und nach 150 Jahren erstmals vom deutschen Marquesas-Spezialisten Michael Koch übersetzt. Er stellt infrage, ob der Schlüssel zum damaligen Wissenskosmos wirklich überlebt hat. Sind die heutigen Tattoo-Interpretationen lediglich ein raffiniertes Mittel in einem Streit um politische Macht auf den Inseln? Durch Bücher gelangten die kulturellen Tattoos sogar bis ins bayerische Villach und bescherten der Tattoo-Künstlerin Manu Kelley ein Erweckungserlebnis. Inzwischen gilt die gebürtige Schwäbin als eine der renommiertesten Patutiki-Künstlerinnen Europas. Doch wo liegt die Grenze zwischen Kunst, Kultur und kultureller Aneignung? Diese Frage erforscht das französische Wissenschaftler-Ehepaar Pierre und Marie-Noëlle Ottino-Garanger seit über 40 Jahren. Sie versuchen, mit den Mitteln westlicher Wissenschaft das Universum mündlich überlieferter Traditionen zu kartieren. Was ist belegbar? Wo beginnt Interpretation? Und wer besitzt die Autorität, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden? Beinahe wären die Zeichen ausgelöscht worden. Doch jetzt sind sie zurück - und haben mehr Macht denn je.

Twist 10:00

Twist

Magazin

Irlands unbekannte Mitte 10:35

Irlands unbekannte Mitte: Der Norden

Land und Leute

Mehr als sechs Millionen Besucher kommen jährlich nach Irland und machen sich meist direkt auf den Weg an die Küste. Nur ein Bruchteil von ihnen verbringt Zeit im Landesinneren. Dabei sind gerade die sogenannten Midlands die wahre Lebensader der grünen Insel und es gibt so viel zu entdecken. Die Reise in den Norden von "Irlands unbekannter Mitte" führt von den imposanten Berg- und Seenlandschaften des Cuilcagh Lakelands Geopark und dem Höhlensystem der Marble Arch Caves im Grenzgebiet zwischen Nordirland und dem Norden der Republik Irland, weiter südwestlich über die malerische Kleinstadt Carrick-on-Shannon zur uralten Königsstätte Rathcroghan in der Grafschaft Roscommon. Sie ist nicht nur eine der größten archäologischen Stätten Irlands, sondern auch der Ursprungsort der Halloweenfeierlichkeiten und beherbergt angeblich das Tor zur Unterwelt. Und auch die berühmte irische Kneipenkultur iMidlands lebendig gehalten. Denn mitten in der Altstadt von Athlone, genau im geografischen Herzen des Landes, befindet sich Sean's Bar, der älteste Pub der Welt und das lokale Zentrum für traditionelle Live-Musik. In der benachbarten Grafschaft Offaly, ist die Klosteranlage von Clonmacnoise nicht nur Zeuge des frühen Christentums in Irland, sondern auch einer der weltweit ersten Orte, an dem Whiskey - in Irland auch Uisce Beatha (Wasser des Lebens) genannt - hergestellt wurde. Eine Tradition, die bis heute in der Tullamore Distillery fortgeführt wird. Nur wenige Kilometer weiter südlich zeigt die Moorlandschaft von Killaun Bog, wie die erfolgreiche Renaturierung einer abgebauten Torffläche aussehen kann. Und in dem ausgedehnten Waldgebiet der Slieve Bloom Mountains finden sich Pilze und Wildkräuter für ein irisches Festessen.

Irlands unbekannte Mitte 11:15

Irlands unbekannte Mitte: Der Süden

Land und Leute

Mehr als sechs Millionen Besucher kommen jährlich nach Irland und machen sich meist direkt auf den Weg an die Küste. Nur ein Bruchteil von ihnen verbringt Zeit im Landesinneren. Dabei sind gerade die sogenannten Midlands die wahre Lebensader der grünen Insel und es gibt so viel zu entdecken. Die Reise in den Süden von "Irlands unbekannter Mitte" beginnt in Birr in der Grafschaft Offaly und erzählt dort eine einzigartige Geschichte von Astronomie, Technologie und Botanik. Zwischen Mammutbäumen steht das einst größte Teleskop der Welt von 1845 und es funktioniert noch heute. Weiter Richtung Südwesten liegt zwischen grünen Hügeln die Inselwelt von Lough Derg. Das Dorf Tuamgraney ist ein kleines Nest traditioneller Handwerksbetriebe, in dem unter anderem Schals gewebt werden wie vor hundert Jahren. Währenddessen wird im Hinterland an der Ernährungssicherung gearbeitet und auf Holy Island trauert ein alter Gefährte seiner kürzlich verstorbenen Kollegin Edna O'Brian nach, die hier kürzlich ihre letzte Ruhe fand. Weiter Richtung Osten geht es in die Grafschaft Kilkenny, wo sich im Untergrund - in den Höhlen der Dunmore Caves - die Geister der Wikinger halten. Schließlich geht es über den River Barrow in die Grafschaft Carlow, nach Borris. Hier folgen die Damen der Lacemakers einer alten Tradition und Schafzüchter kümmern sich um das eigens für das hiesige Klima gezüchtete Schaf - das Borris Ewe.

Maritimes Erbe 12:00

Maritimes Erbe: Die Küste der Bretagne

Land und Leute

Die Bretagne ganz im Westen Frankreichs ist ein Sehnsuchtsort. Die riesige Halbinsel, die sich weit in den Atlantik dehnt, ist mit rund 2.700 Kilometer Küstenlinie eine Region voller Gegensätze. Im Süden lieblich und fast schon mediterran, sind Meer und Land durch die Gezeiten im steten Wechselspiel. Davon profitieren seit tausend Jahren die Salzbauern und -bäuerinnen, die mit uralter Technik feinstes Meersalz gewinnen. Weiter im Norden liegt raues Land, das fest im Griff der ewigen Gezeiten ist. Wild geht es zu an den schroffen Felsenküsten und selbst überraschend weite Sandbuchten werden immer wieder von tosender Brandung heimgesucht. Wellenreiter finden hier ihr Paradies. Laurent Guéguen hat aus seinem Hobby einen Beruf gemacht. Er baut Surfbretter, die unter Kennerinnen und Kennern begehrt sind. Auf der entlegenen Insel Ouessant mitten im Atlantik hat Fischerin Ondine Morin ihr Glück gefunden. Schonend und nachhaltig fängt sie, was das Meer vor der Haustür zu bieten hat. Ihr Leben ist von harter Arbeit geprägt, aber etwas anderes ist für sie nicht vorstellbar. So geht es auch Florent Brodin. Er ist der Kapitän der "Ar Jentilez", des Nachbaus eines alten Algenkutters. Bis heute findet man vor der Küste der Bretagne die größten Algen- und Seetangfelder Europas, die noch immer abgeerntet werden. Die Crew der "Ar Jentilez" hat sich der maritimen Tradition verschrieben, die sie an die nächste Generation weitergeben will. Das Heimatgewässer des robusten Seglers, die Rosa-Granit-Küste, ist nicht zu unterschätzen - die Gezeiten sind hier heftig wie nirgendwo sonst in ganz Frankreich.

Robert De Niro - Stiller Antiheld 12:45

Robert De Niro - Stiller Antiheld

Künstlerporträt

Robert De Niro hat gemeinsam mit Martin Scorsese, mit dem er zahlreiche Filme gedreht hat, Filmgeschichte geschrieben. Als Schauspieler lässt er Gefühlen freien Lauf, privat scheute er lange das Rampenlicht. Welcher Mensch versteckt sich hinter der Maske seiner Figuren? Die meisten Rollen, die er seit Anfang seiner Karriere in den 1970er Jahren spielte, haben reale Vorbilder und spiegeln die dunklen Seiten Amerikas wider. Nach seiner Nebenrolle als kleiner Gauner in Scorseses Milieustudie "Hexenkessel" (1973) über das harte Leben in den Straßen von New York gelang ihm 1974 der Durchbruch in der Rolle des jungen Gangsterbosses Don Vito Corleone in Francis Ford Coppolas Mafiafilm "Der Pate - Teil II". Danach spielte er in Scorseses "Taxi Driver" einen vereinsamten Taxifahrer, dessen angestaute Aggressionen aus der Zeit des Vietnamkriegs in Mordimpulsen münden. In Michael Ciminos Antikriegsfilm "Die durch die Hölle gehen" (1978) stellte er erneut einen Soldaten dar, der in den Vietnamkrieg geschickt wird und traumatisiert zurückkehrt. Mit "Es war einmal in Amerika" (1984), "The Intouchables - Die Unbestechlichen" (1987), "GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia" (1990), "Casino" und "Heat" (beide von 1995) wurde er schließlich zum Leinwandverbrecher par excellence. Ende der 90er Jahre brach De Niro mit diesem Image und gab seiner Karriere eine völlig neue Wendung: Er wechselte ins Komödienfach. Davon zeugen Filme wie Quentin Tarantinos "Jackie Brown" sowie "Reine Nervensache". In der Erfolgskomödie, die 2002 eine Fortsetzung bekam, mimte er mit trockenem Humor einen für die Psychiatercouch reifen Mafiaboss. In "Meine Braut, ihr Vater und ich" und den zwei Hit-Sequels war er der grandios gespielte Schwiegervater in spe, der es dem Heiratswilligen mehr als schwer macht. 50 Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Film, im Mai 2023, präsentieren De Niro und Scorsese auf den Filmfestspielen in Cannes ihre zehnte gemeinsame Produktion "Killers of the Flower Moon". Der Historienkrimi erzählt vom indigenen Volk der Osage, die im Oklahoma der 20er Jahre nach dem Fund von Öl auf ihrem Land Opfer einer Mordserie wurden. De Niro gilt bis heute als einer der größten Schauspieler Hollywoods - ein Experte für Außenseiter, gebrochene Charaktere und Menschen am Rande der Gesellschaft. In diesen Figuren aufzugehen ist seine besondere Kunst.

Warte, bis es dunkel ist 13:45

Warte, bis es dunkel ist

Kriminalfilm

New York, 1960er Jahre: Das Model Lisa schmuggelt eine mit Heroin gefüllte Puppe nach New York und steckt sie am Flughafen dem ahnungslosen Fotografen Sam Hendrix zu. Kurz darauf wird sie ermordet. Ihr Auftraggeber Roat will das Rauschgift um jeden Preis zurück und erpresst zwei Komplizen, ihm bei der Suche zu helfen. Die Gangster spüren Sams Wohnung auf und täuschen Susy, seine blinde Ehefrau, mit einer perfiden Geschichte - doch als sie misstrauisch wird, schaltet sie alle Lichtquellen aus und nutzt die Dunkelheit zu ihrem Vorteil ... Terence Youngs Thriller gilt als Meilenstein des Genres - mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle. Die Drogenschmugglerin Lisa bringt aus Montréal eine mit Heroin gefüllte Puppe nach New York. Um sich der riskanten Ware zu entledigen, steckt sie die Puppe am Flughafen dem ahnungslosen Fotografen Sam Hendrix zu. Kurz darauf wird Lisa ermordet - und ihr Auftraggeber, der skrupellose Harry Roat, setzt alles daran, die Puppe wiederzufinden. Gemeinsam mit zwei Komplizen spürt er Sams Wohnung auf. Dort trifft das Trio auf Susy, Sams Ehefrau, die nach einem Unfall kürzlich erblindet ist und sich erst langsam an ihr neues Leben gewöhnt. Die Gangster locken Sam aus der Wohnung und täuschen Susy mit einer perfiden Geschichte: Sie behaupten, die ermordete Lisa sei Sams Geliebte gewesen. Wenn die Polizei die Puppe in der Wohnung finde, werde Sam des Mordes verdächtigt. Doch Susy schöpft Verdacht und beginnt, sich gegen die Eindringlinge zu wehren. Nach deren Verschwinden entdeckt Susy, dass das Nachbarmädchen Gloria die Puppe an sich genommen hat. Als ihr klar wird, dass die ungebetenen Besucher sie belogen haben, schraubt sie alle Lampen in ihrer Wohnung heraus, um die Dunkelheit zu ihrem Vorteil zu nutzen. Kurz darauf dringt Roat in die Wohnung ein - entschlossen, um jeden Preis an das Rauschgift zu gelangen. Es beginnt ein nervenzerreißendes Duell. Audrey Hepburn brilliert als Susy Hendrix und verleiht der Figur eine berührende Mischung aus Verletzlichkeit und unerschütterlichem Mut. Regisseur Terence Young, bekannt durch seine "James Bond"-Filme, inszeniert den Thriller mit sicherem Gespür für Timing und Spannung.

Wo ist meine Schwester? 15:30

Wo ist meine Schwester?

TV-Drama

Können sich Zwillinge gegenseitig spüren? Marie spürt jedenfalls Amelie. Während Amelie bereits auf dem Heimweg von ihrer gemeinsamen Geburtstagsparty ist, bricht Marie plötzlich auf der Tanzfläche zusammen. Amelie kommt nie zu Hause an und verschwindet spurlos. Ihr Freund Jonas alarmiert am nächsten Morgen besorgt die Polizei: Es müsse etwas passiert sein. Hauptkommissar Ingo Thiel nimmt sofort die Ermittlungen auf, tappt mit seinem SOKO-Team allerdings vorerst im Dunkeln: keine Zeugen, keine Feinde, nur ein gefundener Ohrring im Park. Aber dann bemerkt Marie, dass doch etwas aus der Wohnung des Paares fehlt: eine auffällige Patchwork-Decke, die Marie ihrer Schwester geschenkt hatte. Für Thiel steht fest: Jonas verheimlicht etwas. - Hat er deshalb auch etwas mit dem Verschwinden seiner Freundin zu tun? Für Dorothee Reinhard, die Mutter der Zwillinge, unvorstellbar. Aus ihrer Sicht ist Jonas ein echter Traummann, er würde alles für Amelie tun. Dorothee nimmt Jonas in Schutz und hält vehement an seiner Unschuld fest. Ingo Thiel verdächtigt Jonas trotzdem; seine Aussagen erscheinen ihm immer fragwürdiger. Außerdem hat Jonas ein Suchtproblem verschwiegen; er nimmt Opioide, um sich gegenüber seiner seelisch belastenden Arbeit als Rettungssanitäter abzuschotten. Die Beweislage gegen ihn scheint zunehmend erdrückend, spätestens als herauskommt, dass ihm Amelie ein großes Geheimnis verschwiegen hatte. Die SOKO findet daraufhin auch noch einen weiteren, alarmierenden Hinweis im Wald. Ist Amelie überhaupt noch am Leben? Die Zeit rennt ...

Wie KI den Kunstmarkt aufmischt 17:00

Wie KI den Kunstmarkt aufmischt

Kunst und Kultur

Die Welt der Kunst ist ein Mikrokosmos mit festen Traditionen. Ein Reich der Kennerinnen und Kenner, die für ihr Fachwissen, ihr Urteilsvermögen und ihren Geschmack geschätzt werden. Mit dem Aufkommen digitaler Werkzeuge hat sich diese anachronistische und kultivierte Welt radikal verändert. Die Künstliche Intelligenz mit ihrer beeindruckenden Rechenleistung bewegt nun auch den Kunstmarkt. Wird sie dazu dienen, wichtige Gemälde des Kulturerbes schneller als je zuvor ihren Urhebern zuzuordnen? Oder wird sie zu einem weiteren Werkzeug im Dienste findiger Fälscher? Künstliche Intelligenz ist nicht nur für den Kunstmarkt von Interesse, sondern auch für Museen. Sie hat bereits geholfen, Meisterwerke zu rekonstituieren und "neue" Werke alter Meister zu schaffen, obwohl diese seit Jahrhunderten tot sind. Auch für das Museumspublikum schafft sie neue Erlebnisse. Die Dokumentation zeigt eine Welt im Umbruch und begibt sich nach Paris, Chicago, Zürich, Amsterdam und Madrid. Im Verborgenen vollzieht sich eine Revolution, die das Verhältnis der Menschen zur Kunst und insbesondere zur Malerei grundlegend verändern könnte.

Privatkonzert bei Gidon Kremer 17:55

Privatkonzert bei Gidon Kremer

Konzert

Normalerweise lädt die Reihe "Privatkonzert" zu Künstlerinnen und Künstlern nach Hause ein. Die dritte Ausgabe weicht von diesem Konzept etwas ab, denn der berühmte Violinist Gidon Kremer, für sein virtuoses und facettenreiches Spiel bekannt, ist in Sachen Musik ein wahrer Weltenbummler: Kremer lebt dort, wo er gerade spielt. So beginnt der Beitrag in Kremers Berliner Domizil mit dem Besuch von Annie Dutoit-Argerich, der Tochter der Pianistin Martha Argerich und des Dirigenten Charles Dutoit. Gidon Kremer kannte die Schweizerin schon als kleines Mädchen, da er damals oft mit Annies Mutter musizierte. Das Wiedersehen bei einer Tasse Tee ist herzlich und vertraut. In dieser familiären Atmosphäre öffnet sich der Geiger wie selten. Er erzählt von seinem Engagement für die Musik Astor Piazzollas zu einer Zeit, als der Argentinier den meisten noch unbekannt war. Mit drei befreundeten Musikern des Kammermusikensembles Kremerata Baltica, das er vor mehr als 20 Jahren gegründet hat, interpretiert er Stücke von Piazzolla. Anschließend geht es ins litauische Paliesius, ein ehemaliges Herrenhaus unweit der Grenze zu Belarus. Es wurde von einem Mäzen restauriert und beherbergt heute einen Konzertsaal mit Aufnahmestudio. Vor einer winterlichen Kulisse mit vereisten Seen und schneebedeckten Bäumen tritt Gidon Kremer hier mit der Cellistin Giedre Dirvanauskaite und dem Pianisten Georgijs Osokins auf. Das Thema der Stille zieht sich als Leitmotiv durch das Konzertprogramm, dessen krönender Abschluss Schuberts berühmtes Lied "Du bist die Ruh" in einem Arrangement für Violine, Violoncello und Klavier bildet.

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Teneriffa

Essen und Trinken

Teneriffa ist die größte Insel der Kanaren. Cristina González und ihre große Familie leben in La Orotava im grünen Norden der Insel. Jedes Jahr bereiten die Bewohner des Ortes riesige Blumenteppiche für die Fronleichnamsprozession vor. Zunächst werden kistenweise Blüten gezupft, geschnitten und nach Farben sortiert. Am Morgen der Prozession gestalten dann Hunderte Freiwillige die bunten Blumenteppiche. Vor dem Marktplatz entsteht über mehrere Wochen ein riesiges Gemälde aus vier Tonnen Sand. Zum Fest kocht Cristina Conejo en Salmorejo - Kaninchen in einer pikanten Sauce. Dazu gibt es Papas arrugadas, Runzelkartoffeln mit Salzkruste, und Mojo rojo, eine würzige Soße aus Paprika, Knoblauch, Olivenöl und Rotweinessig. Typisch für Teneriffa sind auch Lapas. Sie sehen aus wie Muscheln, sind aber Napfschnecken, die mit Mojo verde, einer klassischen kanarischen Soße, gegessen werden. Cristina serviert außerdem Chayote, ein Kürbisgewächs, das sie selbst anbaut.

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Lettlands weiße Küste 19:30

Lettlands weiße Küste: Vom Zauber einer Sommernacht

Land und Leute

Einmal im Jahr feiern die Letten ihr schönstes Fest: die Mittsommersonnenwende. Sie ist der traditionelle Höhepunkt im Jahreslauf vieler lettischer Familien. Auch in Kolka, einem kleinen Fischerdorf an der Ostseeküste, haben Dzeneta Marinska und Santa Feldmane eine Woche vor dem Fest alle Hände voll zu tun: Sie sammeln Blumen für die Kränze, bringen Haus und Garten auf Vordermann und bereiten den berühmten Johanniskäse zu. Vor mehr als 50 Jahren wurden beide in Kolka geboren. Sie besuchten dieselbe Klasse - später trennten sich ihre Wege. Vor einigen Jahren kehrten sie in ihr Heimatdorf zurück. Was sie bis heute verbindet, ist ihre Zugehörigkeit zur ethnischen Minderheit der Liven. Jahrhundertelang besiedelten diese die lettische Küste. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden es weniger. Heute zählen sich nur noch etwa 230 Menschen zu dieser Minderheit. Die meisten von ihnen leben in der Region am Kap Kolka, einer Landzunge, an der das Wasser der Ostsee auf die Rigaer Bucht trifft. Vor allem im Sommer ist dieser Ort magisch - denn es ist der einzige in Lettland, von dem aus man sowohl den Sonnenaufgang als auch den Sonnenuntergang im Meer beobachten kann. Zur Mittsommersonnenwende ein fantastisches Schauspiel. Dann verbringen die Bewohnerinnen und Bewohner Kolkas - und mit ihnen zahlreiche Besucherinnen und Besucher - die kürzeste Nacht des Jahres in der Natur. An Lettlands weißer Küste.

Fletchers Visionen 20:15

Fletchers Visionen

Thriller

New York, 1997: Der Taxifahrer Jerry Fletcher ist besessen von Verschwörungstheorien und teilt diese leidenschaftlich mit der Staatsanwältin Alice Sutton, die er heimlich verehrt. Als eine seiner wilden Theorien sich als wahr herausstellt, wird er zur Zielscheibe mysteriöser Regierungsagenten unter Führung des CIA-Psychiaters Dr. Jonas. Entführung und Folter entkommen, sucht Jerry verzweifelt Alices Hilfe ... Richard Donners packender Thriller mit Mel Gibson und Julia Roberts ist ein fesselndes Katz-und-Maus-Spiel über die zerstörerische Macht der Paranoia - und die gefährliche Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit. New York, 1997: Der Taxifahrer Jerry Fletcher fährt durch die Straßen der Metropole und teilt jedem seine ausgefeilten Verschwörungstheorien mit. Am liebsten erzählt er sie der Staatsanwältin Alice Sutton, die seine Besuche im Justizministerium toleriert, weil er sie einst vor einem Überfall rettete. Was sie nicht weiß: Jerry beobachtet sie heimlich. Alice wird ihrerseits vom ungeklärten Mord an ihrem Vater, einem Richter, verfolgt. Als Jerry eine seiner Theorien mit einem Flugblatt verbreitet, wird er plötzlich von mysteriösen Männern entführt und gefoltert. Der Anführer, ein CIA-Psychiater namens Dr. Jonas, scheint Jerry zu kennen. Nach einer dramatischen Flucht sucht der verletzte Jerry Hilfe bei Alice. Während sie zunächst an seinem Verstand zweifelt, häufen sich die Hinweise, dass hinter seinen paranoiden Ideen tatsächlich eine gefährliche Wahrheit steckt. Auf der Flucht vor Regierungsagenten entdecken die beiden, dass Jerry Teil eines geheimen CIA-Experiments zur Bewusstseinskontrolle war. Während sie der Verschwörung auf den Grund gehen, stoßen sie auf eine unerwartete Verbindung zwischen Jerry und dem Mord an Alices Vater ... Mel Gibson brilliert in der Rolle des paranoiden Jerry, dessen manische Energie zwischen Komik und Tragik pendelt, während Julia Roberts als skeptische Alice die perfekte Gegenspielerin verkörpert. Patrick Stewart verleiht dem kaltblütigen Dr. Jonas eine beunruhigende Präsenz. Der Film bietet nicht nur Action und überraschende Twists, sondern auch eine gewisse emotionale Tiefe und beleuchtet die gefährliche Anziehungskraft von Verschwörungstheorien.

Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt 22:25

Mel Gibson: Vergöttert und verteufelt

Künstlerporträt

Mel Gibson, in den Vereinigten Staaten geboren und in Australien aufgewachsen, wurde in den 1980er Jahren durch die Filmreihen "Mad Max" und "Lethal Weapon" weltbekannt. Für sein Regiedebüt "Braveheart" wurde er mit dem Oscar ausgezeichnet. Lange Zeit gilt Gibson als einer der erfolgreichsten Männer in Hollywood, der mit seinen Filmen Millionen verdient und regelmäßig unter den einflussreichsten Schauspielern gelistet wird. Mit seiner Ehefrau Robyn und den sieben gemeinsamen Kindern lebt er lange Zeit ein scheinbar glückliches Familienleben auf einer 320 Hektar großen Farm, einige Hundert Kilometer von Melbourne entfernt. Das Anwesen trägt den Namen "Carinya", was in der Sprache der Aborigines "glücklicher Ort" bedeutet. Doch mit seinem Film "Die Passion Christi" gerät Gibsons Karriere ins Wanken. Trotz großer kommerzieller Erfolge löst der Film heftige Debatten aus - insbesondere wegen des Vorwurfs antisemitischer Untertöne im Drehbuch. Es folgen Schlagzeilen über Alkoholprobleme, antisemitische und diskriminierende Aussagen, eine Scheidung und Vorwürfe häuslicher Gewalt. Hollywood distanziert sich zunehmend von ihm. Erst 2017 gelingt Gibson mit der Oscarnominierung als bester Regisseur für "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung" ein vorläufiges Comeback. Auch eine Fortsetzung von "Lethal Weapon" sorgt für neue Aufmerksamkeit. In seinem neuesten Projekt wendet er sich wieder einer religiösen Thematik zu: "The Resurrection of the Christ" heißt der Film - eine Fortsetzung von "Die Passion Christi", in der es um das Leben des Messias nach Leidensweg und Kreuzigung gehen soll. Gibson, der Auferstandene? Symbolträchtiger für seine eigene Biografie geht es wohl kaum.

Flamenco der besonderen Art 23:20

Flamenco der besonderen Art: Der Tänzer Manuel Liñán

Tanz

Manuel Liñán, ein talentierter spanischer queerer Tänzer, hat den Flamenco in eine "Ode an die Freiheit" verwandelt. Sein innovativer Ansatz hinterfragt nicht nur Geschlechterstereotype, sondern hebt den Flamenco auf ein neues Niveau: Seine Arbeit, geprägt von technischer Präzision und einer starken ästhetischen Vision, verwandelt persönliche Erfahrungen und gesellschaftliche Zwänge in ein universelles Erlebnis. 1980 in Granada in eine bescheidene Familie geboren, wuchs Liñán unter dem Druck auf, den Traum seines Vaters zu erfüllen: Torero zu werden - ein Weg, der jedoch nicht seiner eigenen Leidenschaft entsprach. Denn schon in jungen Jahren zog ihn der Tanz magisch an. In seinem Jugendzimmer fand er Zuflucht, um frei von strengen Geschlechternormen zu experimentieren. Seine Mutter unterstützte ihn bei der Verfolgung seines Traumberufs. Die Inszenierung "Pie de Hierro" (Deutsch: "Eisenfuß") ist eine Hommage an seinen Vater und spiegelt den Konflikt mit der Tradition wider, während das Stück "Viva!" (Deutsch: "Lebe!") Liñáns komplexe Beziehung zu Geschlechterrollen untersucht. In seiner Produktion "Muerta de amor" (Deutsch: "Tod durch Liebe") geht es wiederum um Liebe und Freiheit in menschlichen Beziehungen - und um die Fusion von traditionellem Flamenco und Avantgarde. Die Dokumentation zeigt den kreativen Prozess des Künstlers - von den Proben bis zur Premiere von "Muerta de amor" im Juni 2024. Durch seinen Mut und seine Kreativität setzt Liñán weiterhin Maßstäbe im Flamenco und inspiriert dabei auch andere Tänzer, alte Muster zu durchbrechen und authentische Ausdrucksformen zuzulassen.

Afanador - Ein Ballett von Marcos Morau 00:15

Afanador - Ein Ballett von Marcos Morau

Ballett

Das Werk des kolumbianischen Fotografen Ruvén Afanador inspirierte den Choreographen Marcos Morau und das Ballet Nacional de España zu "Afanador". "Afanador" ist eine getanzte Hommage an das künstlerische Gesamtwerk des 1959 geborenen Modefotografen, der vor allem durch seine legendären Aufnahmen von Persönlichkeiten aus Mode, Musik und Film bekannt wurde. Seine Porträts zierten die Titelseiten von "Vogue", "Rolling Stone", "Vanity Fair" und der "New York Times". Afanador begeistert sich für Körper in Bewegung. Seine besondere Leidenschaft, den Flamenco, hat er zum zentralen Thema zweier Fotoserien gemacht: "Mil Besos: One Thousand Kisses" (2009) und "Ruvén Afanador: Angel Gitano; The Men of Flamenco" (2014). "Afanador" verbindet in einer Choreographie von Marcos Morau und einer Inszenierung von Rubén Olmo konsequent Fotografie mit Elementen des klassischen Tanzes und Einflüssen des Flamencos. Das Ballet Nacional de España zeigt in einer meisterhaften Darbietung eine spektakuläre Performance, die in ihrer radikalen Schwarz-Weiß-Ästhetik im Bühnenbild von Max Glaenzel fast surreal anmutet (Lichtdesign: Bernat Jansà, audiovisuelles Design: Marc Salicrú).

Club Zero 02:00

Club Zero

Drama

In einem Eliteinternat in Großbritannien sorgt eine neue Lehrerin für Aufregung. Miss Novak ist Ernährungsberaterin und möchte den Schülerinnen und Schülern bewusste Ernährung näherbringen. Eine kleine Gruppe von Jugendlichen - Elsa, Helen, Fred, Ragna und Ben - nimmt an ihrem Kurs teil. Aus dem Ernährungsunterricht entwickelt sich schnell eine sektenähnliche Gruppe. Im Mittelpunkt steht die "Reinigung des Körpers von innen". Miss Novak schlägt ihren Schülern eine Mono-Diät vor, aus der bald eine Null-Diät wird, mit der sich ein ganzes Bündel von Problemen lösen lasse: Der Körper wird gereinigt und befreit, die Umwelt entlastet und dem Kapitalismus ein Schnippchen geschlagen. Bis die wohlhabenden Eltern der pubertierenden Kinder merken, dass hier ein Riesenproblem entsteht, ist es zu spät. Auch die Entlassung von Miss Novak kann die Kinder nicht mehr von ihrem Wahn befreien, dass sie ohne Essen besser leben. Der Club Zero verschlingt seine Mitglieder. In "Club Zero" lotet Jessica Hausner einmal mehr die Grenzen zwischen der Realität und den geschlossenen Gedankenkonstrukten einer sektiererischen Gruppe aus. Für die sensiblen Schüler des Eliteinternats genügt in einer Blase aus Selbstüberschätzung, Wille und Fantasie ein kleiner Anstoß, um sie in eine Scheinwelt zu entführen, in welcher der Wille über den Körper triumphiert. Wer es schafft, nicht mehr ans Essen zu denken, ist völlig frei. Hausner hält den Selbstermächtigungsdiskursen der Gegenwart einen ebenso bösen wie ironischen Spiegel vor.

Coca-Cola und das Plastikproblem 03:50

Coca-Cola und das Plastikproblem: Ein Konzern in der Kritik

Dokumentation

Die Getränkeindustrie stellt jedes Jahr 470 Milliarden Plastikflaschen her, von denen die meisten nur einmal verwendet und dann weggeworfen werden. Coca-Cola setzte sich in einer neuen Kampagne ehrgeizige Ziele, um die Umweltverschmutzung durch Plastikflaschen zu vermeiden. Doch das Unternehmen hat seine eigenen Ziele zur Verringerung von Plastikmüll schon oft verfehlt. Wird es also dieses Mal anders sein? In diesem Film wird Coca-Colas «Eine Welt ohne Müll»-Strategie unter die Lupe genommen. In den 1950er-Jahren wurde Coca-Cola ausschliesslich in Glasflaschen verkauft, die das Unternehmen sammelte, wusch und wieder befüllte. Doch dann begann Coca-Cola, Mehrwegflaschen durch Einmal-Plastikflaschen zu ersetzen - ein Trend, der bis heute anhält. Nun verspricht Coca-Cola, Plastikmüll zu verringern, indem es seine Verpackungen zu 100 Prozent recycelbar macht, bis 2030 für jede Flasche oder Dose, die verkauft wird, eine zu sammeln, um zu recyceln - und zwar unabhängig davon, wo sie herkommt - und seine Flaschen zu 50 Prozent aus recyceltem Plastik herzustellen. Kritikerinnen und Kritiker argumentieren jedoch, dass dieser Plan, der ausschliesslich auf Recycling basiert, das Problem nicht lösen wird, und dass wiederbefüllbare Flaschen die beste Lösung sind, da sie die Menge des anfallenden Plastiks reduzieren und so die Abfallsysteme entlasten. Kann der weltgrösste Hersteller von Erfrischungsgetränken angesichts des dringenden Handlungsbedarfs bei der Bewältigung des Problems wirklich eine Trendwende beim Plastikmüll herbeiführen?