Kopenhagen gilt als El Dorado zeitgenössischer Architektur und nachhaltiger Stadtentwicklung. Zugleich landet die dänische Hauptstadt regelmäßig unter den Top 3 der lebenswertesten Städte der Welt. Sie gilt nicht zuletzt als Vorbild für umweltfreundliche Stadtentwicklung. Architekten wie Bjarke Ingels propagieren das Prinzip "hedonistischer Nachhaltigkeit", wonach ökologische Lösungen gleichzeitig Freude bereiten sollten. Projekte wie "Islands Brygge", ein Freibad im ehemaligen Industriehafen, demonstrieren, wie nachhaltige Ideen angenommen und langfristig erhalten werden, wenn sie das Leben der Menschen bereichern. Auch der Umbau des Stadtviertels Nordhavn steht für die dänische Herangehensweise: Bestehende Strukturen werden möglichst erhalten und neue Quartiere entstehen mit starkem Bezug zur umgebenden Natur. Anders Lendager treibt die Kreislaufwirtschaft voran, indem er Abfallmaterialien für neue Gebäude nutzt, wie in den "Upcycle Studios". Die Initiative "Reduction Roadmap" will die Emissionen der Bauindustrie drastisch senken. Sie liefert konkrete Vorgaben und Handlungsanleitungen für nachhaltiges Bauen. Die Hälfte der Parkplätze in der Altstadt wurde abgeschafft, um mehr Raum für Menschen zu schaffen. Fahrradfahren ist die bevorzugte Fortbewegungsart. Dänemark verbindet Klimaschutz mit hoher Lebensqualität. Nachhaltigkeit wird nicht als Verzicht, sondern als Gewinn betrachtet. Darin besteht der entscheidende Unterschied bei der dänischen Stadtplanung im Vergleich zu der von anderen Ländern.
Im Winter, bei Eis und Schnee, wird es in den Schweizer Alpen selbst für die Tiere ungemütlich. Während sich Murmeltiere in den schützenden Bau zum Winterschlaf zurückziehen, bleiben Steinböcke, Gämsen, Schneehasen und Bartgeier auch in der kalten Jahreszeit wach. Diese Tiere haben besondere Fähigkeiten entwickelt, um den kargen und widrigen Bedingungen in bis zu 3000 Metern Höhe standzuhalten. Im Schweizerischen Nationalpark in Graubünden bleiben sie im Winter ungestört. Parkranger und Forscher sind die Einzigen, die auch im Winter in der Hochgebirgslandschaft unterwegs sein dürfen. Durch sie eröffnen sich einzigartige Einblicke in eine ansonsten ausschließlich den Wildtieren vorbehaltene Welt. Die großen Huftiere wie Gämsen, Steinböcke und Rothirsche reduzieren über die Wintermonate ihre Stoffwechselproduktion und bewegen sich so energiesparend wie möglich. Eine spannende Strategie haben auch Bartgeier entwickelt. Sie bekommen ihre Jungen nicht im Frühling, sondern mitten im Winter. Durch das raue Klima im Hochgebirge verenden in den kalten Monaten viele Säugetiere. Das Aas ist wie ein gedeckter Tisch für die Geier - ideal zur Aufzucht der Jungtiere. Schneehasen wie Schneehühner sind Symboltiere für den Klimawandel geworden. Ihr Fell ist nur im Winter weiß. Fehlt es an Schnee, sind die Tiere extrem auffällig und eine leichte Beute. Steigende Temperaturen wären für die meisten Wildtiere verhängnisvoll. So geschickt sie sich auch an die raue Natur angepasst haben, so verletzlich sind sie doch, wenn sich die natürlichen Bedingungen in den Alpen weiter verändern.
Vor wenigen Jahrzehnten kehrten kaum noch Störche aus ihren Winterquartieren im Süden zurück ins Elsass. Ein umfassendes Rettungsprogramm brachte die Klappervögel wieder in die Region. Die Population gilt heute nicht nur als stabil, einige Tiere verlassen das Elsass gar nicht mehr - sie sind heimisch geworden. Immer mehr Elsässer empfinden die Zahl der kraftvollen Zugvögel als zu hoch und für so manchen Bürgermeister ist der Storch sogar fast schon so etwas wie ein "Problem-Vogel" geworden. Bis Mitte der 70er Jahre war die Population der Weißstörche auf neun Brutpaare zurückgegangen. Im Südelsass gab es gerade einmal noch ein einziges Storchenpaar. Viele Tiere verendeten an Starkstromleitungen. Auch mehrere Jahre mit viel Nässe und kalten Frühjahrstagen setzten besonders den Jungstörchen zu. Gérard Wey gilt als einer der Initiatoren des darauf folgenden Wiederansiedlungsprogramms. Bis heute nennen ihn manche den "Storchen-Papa". Überall in der Region hat er an Lösungen mitgearbeitet, etwa 20 Zuchtstationen wurden aufgebaut, bestückt mit Störchen aus anderen Ländern, darunter fast 200 aus dem Maghreb. Sie sollten eine ganz neue Elsass-Population bilden, die sich über Jahre fest ansiedelt. Nach drei Jahrzehnten intensiver Arbeit für den Weißstorch fühlt sich das Tier heute wieder wohl im Elsass. Die Straßburger Orangerie mit unzähligen Nestern ist eines der bekanntesten Beispiele für die erfolgreiche Rettung der Spezies. Manch einem aber sind es inzwischen schon zu viele Störche - die Wiederansiedlung bleibt in der Region umstritten.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Indischer Genuss: Garnelen-Curry (2): Nostalgiegeschmack: Kaber, ein Inder in der Pariser Vorstadt (3): Ran an die Töpfe!
(1): Bretagne: Alain le Quernec bebildert die Revolte (2): Kolumbien: Auf der Suche nach Eldorado (3): Tschechien: Michaelas Kuchendreierlei (4): England: Heimatsafari in Wiltshire
(1): Kästners Detektive auf den Straßen von Berlin (2): Im Ärmelkanal geht der Hering ins Netz (3): Gran Canaria: Montserrats Kartoffelsuppe (4): Papua-Neuguinea: Betrug mit der Kolonie
Für die besten Köche der Welt ist Auguste Escoffier (1846-1935) eine Legende, ein Vorbild, ja eine Art Bibel. In Spitzenrestaurants überall auf der Welt ist sein Geist bis heute spürbar. Auguste Escoffier hat sein Leben der Verwirklichung eines sehr französischen Traums geweiht: Er wollte die Kochkunst in den Rang der schönen Künste erheben. Ihre Meisterköche sollten dasselbe Prestige und dieselbe kreative Freiheit wie große Künstler genießen. Als Zeuge tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen hat Escoffier die Welt der Gastronomie nach und nach reformiert: Auf ihn gehen Neuerungen auf allen Gebieten zurück, wie etwa die sogenannten Küchenbrigaden, eine sehr präzise und sehr hierarchische Arbeitsteilung in Anlehnung an den Taylorismus, die bis heute Anwendung findet. Und er verhalf gesünderen und bekömmlicheren Speisen zum Durchbruch. 1865 versucht Auguste Escoffier sein Glück in Paris und verlässt Nizza, wo er seit seinem 13. Lebensjahr bei seinem Onkel in die Lehre gegangen war. Auf Empfehlung wird er im renommierten Nachtlokal Petit Moulin Rouge eingestellt. Schon bald kann sich der fleißige und talentierte Jungkoch in der Glanzzeit des Zweiten Kaiserreichs zum Chef-Saucier hocharbeiten. Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870-71 leistet Auguste Escoffier seinen Militärdienst als Küchenchef beim französischen Generalstab. Nach Paris zurückgekehrt, avanciert er als 27-Jähriger zum Küchenchef des Petit Moulin Rouge. Durch die Begegnung mit dem reichen Hotelier César Ritz nimmt sein Leben 1882 eine neue Wende: Ritz verpflichtet ihn 1884 als Küchenchef seines Grandhotels in Monte Carlo. Escoffier gilt als "König der Köche". Bleibenden Ruhm erlangt er durch seinen weltweit übersetzen "Guide Culinaire" von 1903. Der "Kochkunstführer" ist eine regelrechte Enzyklopädie, die mit schon fast wissenschaftlicher Präzision alle Rezepte und Grundprinzipien von Escoffiers Art zu Kochen vermittelt. Das Buch wird für nachfolgende Generationen zum Standardwerk der französischen Küche.
Im Norden Frankreichs führt ein Pilgerweg von der Stadt Rouen zum Mont-Saint-Michel: einem Felsen im Atlantik, auf dem ein Kloster thront, das über Jahrhunderte eines der wichtigsten Pilgerzentren der christlichen Welt war. Seit dem 8. Jahrhundert preisen Gläubige hier den Erzengel Michael. Heute ist die historische Route von Rouen beinahe vergessen. Nur langsam wird sie von modernen Pilgern wiederentdeckt. Der Pilgerweg verläuft quer durch das Hinterland der Normandie. Traditionell stark durch die Landwirtschaft genutzt, verleiht sie der Region ihren ländlichen Charakter. Perrine Hervé-Gruyer betreibt hier mit ihrem Mann einen Gemüseanbau, der für viele die Zukunft ist - Permakultur. Ihr Bauernhof war der erste seiner Art in Frankreich und ist Vorbild für viele weitere. Auf den satten Wiesen des Pays d'Auge grasen Normannische Rinder. Ihre fette Milch ist bei Käsemachern wie Jérôme Spruytte begehrt: Aus ihr lässt er von Hand einen der ältesten Käse Frankreichs entstehen: den Pont-l'Evêque.
Was Europa bewegt
(1): Fischsuppe aus der Ägäis: Kakavia (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
(1): Taiwan: Li-Chin Lin und die Reise nach FudaFudak (2): Rom: Wo die Dolce Vita entsprang (3): New York: Jonathans Schoko-Kirsch-Babka (4): Baskenland: Ein Hindernis für die Revolution
(1): Montreuil: Der Zufluchtsort von Sólveig Anspach (2): Die Hexen von Nordportugal (3): Québec: Catherines Ahornsirupkuchen (4): USA: Streit um den Bart
Seit dem Tod seines Vaters ist Ben das Familienoberhaupt der Zacharys, einer amerikanischen Farmerfamilie. Er hängt an seiner kleinen Schwester Rachel, dem einzigen Mädchen auf der Ranch. Zeb Rawlins, ein Geschäftspartner der Zacharys, hätte Rachel gern zur Schwiegertochter, aber Ben zögert, einer Heirat zuzustimmen. Als sich herausstellt, dass Rachel nicht blutsverwandt mit Ben ist, sondern ein indigenes Findelkind, wenden sich die Nachbarn abrupt von der Familie Zachary ab. Selbst Bens jüngerer Bruder Cash will nichts mehr von Rachel wissen und verlässt die Farm. Ben kann Rachel dagegen endlich seine Liebe gestehen. Er versichert ihr, sie auf keinen Fall dem Stamm der Kiowa auszuliefern, als diese die Ranch angreifen ... John Huston inszeniert die Eskalation als Tragödie ohne Sieger: Die Schlachtszenen, gedreht in den kargen Landschaften Mexikos, kontrastieren Hollywood-Pathos mit dokumentarischer Härte. Audrey Hepburn, die in ihrer Rolle zwischen zerbrechlicher Verzweiflung und stoischem Trotz pendelt, trägt den Film ebenso wie die vibrierende Dynamik mit Burt Lancaster. Ein Film, der die Mythen des Wilden Westens entzaubert und stattdessen die toxische Mischung aus Rassismus, Patriarchat und kolonialer Gewalt seziert.
"Abenteuer Oman - Wüstenwind und Weihrauchduft" beleuchtet die faszinierende Vielfalt des Sultanats Oman. Von den goldenen Dünen der Sharqiya-Wüste, wo Humied Al-Mughairy und seine Familie die jahrtausendealte Beduinenkultur bewahren, bis zu den grünen Bergen Dhofars, wo Weihrauchsammler wie Musallam Al Amri das wertvolle Harz ernten, spiegelt die Dokumentation die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur wider. In Maskat, der modernen Hauptstadt Omans, gehen Tradition und Fortschritt Hand in Hand. Die Modedesignerin Amal Al Raisi kombiniert in ihren Entwürfen die reiche kulturelle Geschichte des Landes mit zeitgemäßer Eleganz. Ihre Arbeit und die Förderung junger Designerinnen stehen für den gesellschaftlichen Wandel im Sultanat. Ein weiteres Highlight ist die Reise in die Küche des Oman: Die Starköchin Dina Macki präsentiert die geschmackliche Vielfalt des Landes, beeinflusst von der arabischen, indischen und ostafrikanischen Küche. Ob Fischmärkte, Dattelpalmen oder Gewürze - alles erzählt von Omans Handelsgeschichte und Gastfreundschaft. Mit beeindruckenden Landschaften, spannenden Menschen und einem Blick auf die Rolle der Frauen in der Gesellschaft zeigt "Abenteuer Oman - Wüstenwind und Weihrauchduft", wie das Sultanat seine reiche Tradition mit einer offenen und modernen Zukunft vereint. Von der Wüste bis zur Küste, von historischen Stätten bis zu den eindrucksvollen Bauten Maskats lädt die Dokumentation dazu ein, die Gastfreundschaft, Vielfalt und Visionen eines faszinierenden Landes auf der arabischen Halbinsel zu entdecken.
"Abenteuer Oman - Rosenblüten und Meeresbrise" erkundet die Vielfalt des Sultanats: Zwischen kargen Wüsten, zerklüfteten Bergen und fruchtbaren Tälern zeigt die Dokumentation die abwechslungsreichen Landschaften des Oman. Im Jebel Akhdar, dem "Grünen Berg", gedeihen auf Terrassen duftende Damaszener-Rosen, aus denen seit Generationen hochwertiges Rosenwasser hergestellt wird. Ali Al Amri, Rosenzüchter und Meister der traditionellen Destillation, hält dieses Erbe mit seiner Familie lebendig. Im Süden verwandeln Nebel und Regen während der Khareef-Saison Dhofar in eine blühende Oase. Traditionen wie das zum Fest des Fastenbrechens langsam im Erdofen gegarte Lamm "Omani Shuwa", oder auch die Kunst der Rosendestillation zeugen von der tiefen kulturellen Verankerung in der Region. Gleichzeitig bricht eine neue Generation mit alten Rollenbildern: Die Tauchlehrerin Ehdaa Al-Barwani und die Klettertrainerin Alanood Alsalami zeigen, wie Frauen zunehmend zentrale Rollen einnehmen. Auch in der königlichen Kavallerie prägen Reiterinnen den Fortschritt. Auf der abgelegenen Insel Masirah nutzt Kitesurf-Lehrer Ayman Al Ghafri die kräftigen Monsunwinde für spektakuläre Sprünge. Er ist Teil einer neuen Generation von jungen Omanis, die diesen Sport für sich entdeckt haben. Oman verbindet Vergangenheit und Zukunft, von den Dünen der Wüste bis zu den Gipfeln des Hadjar-Gebirges. Ein Land voller faszinierender Natur, reicher Kultur und inspirierender Menschen.
Mit seinen 5.895 Metern ist der Kilimandscharo nicht nur der mit Abstand höchste Berg Afrikas. Er ist auch das Wahrzeichen Tansanias und steht symbolisch für einen ganzen Kontinent. Für die Einheimischen ist der Berg weiblicher Natur - schüchtern in die Wolken gehüllt und bescheiden. "Kilima" ist Swahili und bedeutet kleiner Hügel, "Njaro" ist eine Ortsbezeichnung, die für Wasser steht und die Bedeutung des Berges als Lebensspender für die Region unterstreicht. An seinen Hängen fallen deutlich mehr Niederschläge als in den weiten Ebenen, die ihn umgeben. In Sichtweite liegt der vielleicht schönste Berg Tansanias: der Mount Meru. Wie sein großer Nachbar ist auch er vulkanischen Ursprungs. Mit seinen 4.562 Höhenmetern gilt er als etwas leichter zu besteigen. Zwischen den beiden Vulkanen erstreckt sich ein Höhenzug. Fruchtbares Hochland vulkanischen Ursprungs, Lebensraum zahlreicher bedrohter Arten und Siedlungsgebiet der Massai. Große Teile des einst kriegerischen Volkes leben hier bereits seit Jahrhunderten, pflegen alte Traditionen und ziehen noch heute mit ihren Herden durch die dünn besiedelte Gegend.
Vor mehr als 90 Millionen Jahren vom Festland getrennt, entwickelte sich auf Madagaskar eine unvergleichliche Artenvielfalt. Rund fünf Prozent aller weltweit existierenden Tier- und Pflanzenarten sind hier zu Hause. Im Fokus stehen das bis zu 2.600 Meter hohe Andringitra-Massiv mit seinen mehr als tausend Pflanzenarten und vielfältigen Tierwelten sowie das fast 2.300 Meter hohe Ibity-Massiv, bekannt für seine teils endemischen Aloe-vera-Arten und weitere Heilpflanzen. Doch Madagaskars Wälder sind bedroht: Jährlich verschwinden durch Brandrodung rund 120.000 Hektar Wald. Experten schätzen, dass bereits 75 Prozent der ursprünglichen Pflanzenarten verloren sind. Armut zwingt die Bevölkerung, auf Holzkohle und Rodungen zurückzugreifen. Der Film porträtiert Akteure wie den französischen Unternehmer Gilles Gautier, der am Rand des Andringitra-Gebirges mehr als zwei Millionen Bäume pflanzte. Seine Baumschule wird nun von der jüngeren Generation weitergeführt. Auch Tourismus kann helfen, Armut zu bekämpfen und Madagaskars Biodiversität zu schützen. Spektakulär wird es mit Ines Papert, mehrfacher Weltmeisterin im Eisklettern, die versucht, die 800 Meter hohe Steilwand des Tsaranoro in einem Tag zu erklimmen. Gleichzeitig arbeiten NGOs wie "Ny Tanintsika" und "Feedback Madagascar" daran, den Primärwald im Andringitra-Massiv zu schützen und Tiere wie Lemuren und Chamäleons vor illegalem Handel zu bewahren. Im Ibity-Massiv ernährt der endemische Tapia-Baum die Seidenraupe, deren Seide eine wichtige Einnahmequelle für die lokale Bevölkerung darstellt. Und der Biologielehrer Antoni Razafimahefa bringt Schulkindern das Wissen über Heilpflanzen der Region näher.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Informatiker Andreas Kerpe aus Deutschland zieht es jedes Jahr nach Hessdalen, einem Hochtal südlich von Trondheim in Norwegen. Der 59-Jährige will das sogenannte Hessdalen-Phänomen beobachten und untersuchen. Anfang der 1980er Jahre berichteten norwegische Medien das erste Mal darüber, dass Anwohner am Himmel über Hessdalen mysteriöse Lichter oder sogar Objekte sehen. Zusammen mit anderen Enthusiasten und Wissenschaftlern will er eine Erklärung für die UFOs, also die unbekannten Flugobjekte, finden. Bislang gibt es lediglich unbewiesene Theorien für einen irdischen Ursprung der Lichter. Andere Hobby-UFO-Jäger wie die Schwedin Anneli Sarre sind überzeugt, dass die Lichter Hinweise auf außerirdische Kontakte sind. Unbekannte Flugobjekte wie die Hessdalen-Lichter werden auf der ganzen Welt gesehen. Allein in Deutschland zum Beispiel gibt es rund 800 Sichtungen pro Jahr. Auch staatliche Behörden untersuchen Foto- und Videoaufnahmen von UFOs, wie das US-Verteidigungsministerium oder - als einzige in Europa - die französische Raumfahrtagentur CNES. Sie hat eine eigene Abteilung für UFOs eingerichtet, die GEIPAN. Antoine Cousyn arbeitet als ehrenamtlicher Ermittler für die GEIPAN. Ihn beschäftigt gerade ein Fall aus Le Mans. Eine Rentnerin hat einen Lichtball aus dem Fenster ihres Wohnzimmers mit dem Handy gefilmt. War es ein Satellit, ein Flugzeug oder handelt es sich um eine Bildmanipulation? Antoine Cousyn versucht das Rätsel um das seltsame Licht in Le Mans zu lösen.
Herbst 1998: Mit einem Abschiedsbrief kündigt der Angeklagte in einem der größten Wirtschaftsstrafprozesse in Deutschland seinen Suizid an und verschwindet. Doch ein Ermittler hat Zweifel an dieser Behauptung. Der Kripobeamte ist überzeugt: Das ist nicht das Ende, sondern nur eine weitere Volte in dem Finanzkrimi. Am Anfang steht eine Erfolgsgeschichte. Die deutsche Balsam AG ist in den frühen 90er Jahren Weltmarktführer im Bereich Sportbodenbau. Rund 1.500 Menschen arbeiten für Balsam, örtliche Handwerksbetriebe und Sportvereine profitieren von dem westfälischen Unternehmen. Eine anonyme Anzeige bringt die Geschichte ins Rollen: Angeblich soll die Balsam AG Betrug in Milliardenhöhe begangen haben. Doch der zuständige Staatsanwalt legt den Fall erst einmal zu den Akten. Nicht nachvollziehbar für den ermittelnden Kripobeamten. Er erinnert sich in dieser Dokumentation an den Fall, der zum spektakulärsten seiner Karriere werden sollte. Er geht anonymen Hinweisen nach, legt sich mit der Staatsanwaltschaft an und ermittelt schließlich auf eigene Faust - auch in Frankreich, wo er auf entscheidende Hinweise stößt. Nach monatelanger Ermittlung steht fest: Der Finanzchef der Balsam AG hat mit einfachen Bastelmethoden 1,5 Milliarden D-Mark ergaunert. Im westfälischen Steinhagen, dem Hauptsitz des einstigen Vorzeigeunternehmens, verlieren Hunderte Menschen ihren Arbeitsplatz, die Gemeinde ist mit Zahlungen in Millionenhöhe konfrontiert und örtliche Handwerksbetriebe kämpfen ums Überleben.
Herbst 1998: Mit einem Abschiedsbrief kündigt der Angeklagte in einem der größten Wirtschaftsstrafprozesse in Deutschland seinen Suizid an und verschwindet. Doch ein Ermittler hat Zweifel an dieser Behauptung. Der Kripobeamte ist überzeugt: Das ist nicht das Ende, sondern nur eine weitere Volte in dem Finanzkrimi. Am Anfang steht eine Erfolgsgeschichte. Die deutsche Balsam AG ist in den frühen 90er Jahren Weltmarktführer im Bereich Sportbodenbau. Rund 1.500 Menschen arbeiten für Balsam, örtliche Handwerksbetriebe und Sportvereine profitieren von dem westfälischen Unternehmen. Als die Schuldigen Jahre später vor Gericht kommen, beginnt ein Mammutprozess. Der Ermittler wähnt sich zu Prozessbeginn am Ende der Geschichte. Doch plötzlich taucht der Abschiedsbrief des Hauptangeklagten auf. Nun beginnt eine Suche rund um die Erde. Für die spannende Dokumentation "Der Milliarden-Coup - Deutschlands schlimmstes Wirtschaftsverbrechen" hat das Filmteam Schauplätze in Deutschland, Frankreich und Südostasien aufgesucht. Zeitzeugeninterviews vor Ort, Nachinszenierungen, Archivmaterial und Originaldokumente zeichnen in dieser Dokumentation einen Wirtschaftskrimi nach, der in der Geschichte der Bundesrepublik einmalig ist.
Egon Leutenegger, 32, kehrt nach dem Militärdienst an der Grenze zur Bundesanwaltschaft zurück. An seinem ersten Tag verhaftet der engagierte Beamte einen deutschen Knecht auf einem Bauernhof, er wurde vom Bauern angezeigt. Im Verhör behauptet der Knecht, ein Deserteur zu sein, was ihm Egon aber nicht glaubt. Doch auf der Alliierten-Liste der gesuchten Kriegsverbrecher ist der Knecht auch nicht zu finden. Egon treibt ihn in die Enge und holt die Wahrheit ans Licht, leider mit tragischen Konsequenzen. Johann Leutenegger, Egons jüngerer Bruder, steht an einem ganz anderen Punkt in seinem Leben. Er wird bald bei den reichen Toblers einheiraten und ist als Nachfolger seines Schwiegervaters Alfred Tobler im Familienbetrieb der Tuchfabrik Frei AG vorgesehen. Auch Alfred heiratete einst in die Familie ein. Doch so richtig scheint der Patron seinem Schwiegersohn nicht zu vertrauen. Als Nationalrat Kägi zu einem Überraschungsbesuch auftaucht, stellt Alfred dem Politiker seinen zukünftigen Schwiegersohn zwar vor, vom folgenden Gespräch wird Johann allerdings ausgeschlossen. Was hat diese Geheimnistuerei zu bedeuten? In der Villa der Toblers wird Braut Klara, 23, von ihrer Mutter Lisbet-Marie dazu angehalten, bei den Vorbereitungen zur Hochzeit mitzuhelfen. Doch das langweilt und unterfordert Klara. Viel lieber hilft die ausgebildete Lehrerin im nahe gelegenen Flüchtlingsheim mit. Dort werden Kinder erwartet, die das KZ Buchenwald überlebt haben. Nun treffen vor allem Jugendliche und junge Erwachsene ein. Klara bekommt die Aufgabe, alle nach Alter zu ordnen. Die Älteren sollen zurückgeschickt werden, die Kinder dürfen bleiben. Unter den KZ-Überlebenden regt sich Protest. Gerade sind sie dem tödlichen Alptraum des Lagers entronnen, jetzt sollen sie endlich zur Ruhe kommen dürfen. Entweder bleiben alle in der Schweiz oder keiner! Auf der Hochzeit von Klara und Johann bricht Brautvater Alfred zusammen und muss auf dringenden ärztlichen Rat sofort in Kur. Alfred weiht Johann in den Inhalt der Geheimkonferenz mit Nationalrat Kägi ein: Der Bund hat der Tuchfabrik einen Großauftrag entzogen. Jetzt drohen der Firma schwere Zeiten und der Verlust von Hunderten von Arbeitsplätzen. Johann übernimmt eine große Verantwortung: Kann er die Tuchfabrik Frei AG retten?
Klara wird mit einer Forderung der jugendlichen Heimbewohner konfrontiert. Diese wünschen sich Schulunterricht, denn viele von ihnen haben nie lesen und schreiben gelernt: Sie waren seit dem Kleinkindalter im KZ. Heimleiter Obrecht ist jedoch strikt dagegen. Angeblich, weil das Geld für Unterrichtsmaterial fehle. Stattdessen will Obrecht bei den Jugendlichen mehr Disziplin durchdrücken. Klara und ihre Schwiegermutter Elsie sollen die Maßnahmen durchsetzen. Allmählich realisiert Klara, wie sehr das KZ die jungen Menschen traumatisiert und geschädigt hat. Auch dank der Erzählungen des gleichaltrigen Herschel, mit dem Klara freundschaftliche Bande knüpft. In der Villa Tobler sorgt Klaras Tätigkeit für Zwist mit ihrer Mutter Lisbet-Marie. Diese hält den Holocaust für ein Propagandamärchen. Sie fordert Johann auf, seiner Frau zu verbieten, weiterhin im Heim tätig zu sein. Doch der tut etwas anderes - etwas, mit dem er seiner Frau eine Riesenfreude macht. Die Geringschätzung seiner Schwiegermutter ist nicht Johann Leuteneggers einziges Problem. Keine Bank gibt ihm einen Kredit für sein ambitioniertes Kunstfaserprojekt, mit dem er die Zukunft der Firma sichern will. Gleichzeitig fordert ihn sein Schwiegervater auf, das Projekt abzublasen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: alte Kundenbeziehungen zu stärken und Arbeiter zu entlassen. Erst dann will Alfred in die Kur fahren. So leicht lässt sich Johann aber nicht entmutigen. Er fragt den Bruder seiner Schwiegermutter, den einflussreichen Wirtschaftsanwalt Carl Frei, um Rat. Dieser ist skeptisch: US-amerikanische Patente sind zu teuer. Es gibt zwar Alternativen, aber bei denen stehen Johann andere, fast unüberwindbare Hindernisse im Weg. Egon hat sich im Amt die Nacht um die Ohren geschlagen, um mehr über den SS-Mann Kremser herauszufinden, der vor seinen Augen Suizid begangen hat. Warum hatte Kremser so viel Geld bei sich? Und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Wilhelm Scholz, der sich auffallend häufig im Umfeld von Kremser bewegte und auf einer schwarzen Liste der Amerikaner steht? Sein Vorgesetzter gibt Egon den Auftrag, der Sache auf den Grund zu gehen. Egon findet den aalglatten Scholz in einem Luxushotel, wo dieser sich in Sicherheit wähnt. Und er scheint damit richtig zu liegen, wie Egon realisiert. Seine Bemühungen werden nämlich plötzlich abgeblockt. Egon fragt sich: Wer torpediert seine Ermittlungen?
Um ein Haar wird eine zerlumpte deutsche Familie am Grenzübergang zur Schweiz abgewiesen: Vater, Mutter und Tochter Schneider werden in letzter Sekunde von Carl Frei und Johann abgeholt und in die Tobler-Villa gefahren - eine wertvolle "Fracht". Denn Vater Schneider besitzt ein Patent für die Herstellung von Kunstfasern. Er könnte die Rettung für die Tuchfabrik sein. Doch die Sache hat einen Haken: Die Familie Schneider reist unter falschem Namen. Sie heißt eigentlich Peters, der Vater war Mitglied der NSDAP - er dürfte gar nicht in der Schweiz sein. Johann macht sich also strafbar, weil er einen Nazi beherbergt. Doch Peters hat einen Trumpf im Ärmel: Die Anlage für die Kunstfaserproduktion ist noch in Deutschland. Und nur er, Peters, kann sie über die Grenze bringen. Johann will wissen, ob er es mit einem Kriegsverbrecher zu tun hat, und gibt seinem Bruder einen Tipp. Klara hat freundschaftliche Bande zu den jugendlichen Flüchtlingen geknüpft. Sie ist deshalb doppelt enttäuscht, als Heimleiter Obrecht verkündet, dass Essen gestohlen wurde. Denn für den Diebstahl können eigentlich nur die Flüchtlinge infrage kommen. Als Klara Herschel aus der Küche schleichen sieht, verdächtigt sie ihn des Diebstahls und meldet es Obrecht. Doch Herschel ist unschuldig, den Diebstahl hat ein anderer begangen. Aber Herschel hat trotzdem einen guten Grund für die Heimlichtuerei. Er weiht Klara ein. Vielleicht kann sie Herschel bei seinen Plänen unterstützen? Egon unterdrückt alle privaten Bedürfnisse. So macht er in letzter Sekunde einen Rückzieher bei einem romantischen Rendezvous mit seiner Arbeitskollegin Rosa. Es fällt ihm leichter, all seine Energie in seine Arbeit zu stecken. Er macht Bekanntschaft mit Dorothy Rosenberg, einer amerikanischen Journalistin. Ihr zufolge ist Scholz kein harmloser Geschäftsmann, sondern ein Kriegsverbrecher, der bei Hitler und Goebbels ein- und ausging. Rosenberg verfolgt dasselbe Ziel wie Egon: Scholz seiner verdienten Strafe zuzuführen. Auf Spurensuche gerät Egon in ein familiäres Dilemma.
Egon ermittelt jetzt heimlich gegen Wilhelm Scholz und findet bei einer illegalen Abhöraktion heraus, dass dieser mit Wirtschaftsanwalt Carl Frei Geschäfte macht. Zu Egons Entsetzen fällt bei einem Gespräch zwischen Scholz und Frei auch der Name seines Bruders Johann. Doch der neue Patron der Tuchfabrik Frei AG wehrt ab. Johann glaubt, Egon neide ihm den Erfolg. Egon kontert, er wolle ihn bloß schützen. Denn Johann lasse sich mit sehr gefährlichen Leuten ein. Diese Gefährlichkeit bekommt Egon bald am eigenen Leib zu spüren. Dorothy und er werden heimlich fotografiert - als Egon den Fotografen stellen will, schlägt dieser ihn nieder. Doch Egon lässt sich nicht von weiteren Ermittlungen abhalten. Von einem Informanten erfährt er, dass Scholz jüdischen Familien Millionenwerte abgenommen hat, bevor sie ins KZ verbracht wurden. Johann schlägt Egons Warnung in den Wind und fragt Carl Frei, wer Scholz ist. Der gerissene Wirtschaftsanwalt wiegelt ab, zieht aber seine Schlüsse aus Johanns Frage. Das hat fatale Folgen für den Bundesbeamten Egon. Doch damit rechnet der naive Johann nicht. Für ihn ist etwas anderes viel wichtiger: Seinem Kunstfaserprojekt könnte bald der Durchbruch gelingen. Das würde die Rettung der Familienfirma und unzähliger Arbeitsplätze bedeuten. Klara begleitet Jenkele nach Genf zum Internationalen Komitee vom Roten Kreuz. Der Junge will herausfinden, ob seine Eltern noch am Leben sind. Er bekommt traurige Gewissheit. Um ihn zu trösten, bringt Klara ihn mit zum Geburtstagsfest ihrer Mutter Lisbet-Marie. Dort kommt es zu einem Eklat und Streit mit Johann, der Klara so sehr aufbringt, dass sie eine folgenschwere Dummheit begeht.
Schlechte Nachrichten für die Jugendlichen im Heim: Es soll geschlossen werden und sie sollen nach Palästina ausreisen. Das löst große Unruhe aus, denn viele wollen in der Schweiz bleiben - auch Jenkele und Herschel. Klara spricht beim IKRK vor und beißt auf Granit. Der zerknirschte Delegierte bringt es auf den Punkt: Niemand wolle die Juden in Europa haben, in Israel könnten sie frei sein. Jenkele scheint Glück im Unglück zu haben: Heimleiter Obrecht hat Pflegeeltern für ihn gefunden. Doch davon will Jenkele nichts wissen. Findet Klara eine andere Lösung für ihn? Schwiegermutter Elsie bekommt mit, wie vertraut Herschel und Klara miteinander umgehen. Auch Johann realisiert, dass Klara ihm entgleitet, und bittet sie, zu ihm zurückzukehren. Klara weigert sich. Sie will erst wieder Johanns Frau sein, wenn ihr Mann die Nazi-Familie Schneider wegschickt. Ob Johann dieser Forderung nachkommt? Egon konfrontiert Johann mit einem Verdacht: Wilhelm Scholz beraubte jüdische Familien ihres Vermögens. Carl Frei half ihm, das erbeutete Geld zu verstecken, indem er es in die Frei AG Tuchfabrik investierte. Das wäre ein klarer Fall von Geldwäsche. Carl bittet Johann, über die Herkunft des Geldes hinwegzusehen - im Interesse der Zukunft der Firma. Daran denkt Johann im Traum nicht. Heimlich sichert er seinem Bruder Egon Unterstützung zu: Carl Frei und Wilhelm Scholz soll das Handwerk gelegt werden. Doch dafür braucht Egon unumstößliche Beweise. In einem Wald an der Grenze soll er diese erhalten.
Klara hat Jenkele in die Villa Tobler geholt, um dem Jungen Geborgenheit zu geben. Doch als sie ihm das Frühstück bringen will, ist Jenkele verschwunden. Klara weiß sofort, wo sie ihn suchen muss. Sie findet Jenkele und bricht zusammen. Ein Arzt wird geholt, der Klara untersucht. Dabei stellt er fest, dass Klara schwanger ist. Eigentlich wäre das eine freudige Botschaft. Doch bei Johann löst sie Verunsicherung aus. Ist das Kind wirklich von ihm? Egon hat dank des Treffens mit einem holländischen Informanten einen Beweis, dass Carl Frei mit Nazis wie Wilhelm Scholz Geschäfte treibt: ein Schmuckstück, das einer ermordeten jüdischen Familie gehörte und direkt zum Anwalt führt. In einem Banksafe von Carl Frei könnte noch mehr Raubgut zu finden sein. Eine Hausdurchsuchung müsste aber rasch stattfinden, bevor es verschwindet. Zudem bereitet Freis Geschäftspartner Wilhelm Scholz die Flucht nach Südamerika vor. Johann findet heraus, dass das von Nazi Wilhelm Scholz geraubte jüdische Vermögen bei der Frei AG gewaschen und hinter seinem Rücken eine Schattenbuchhaltung geführt wurde. Dahinter steckt sein Schwiegervater Alfred. Er führt Johann eines klar vor Augen: Wenn er die Geldwäsche den Behörden meldet, wäre das der Ruin der Firma. Aber die Alternative ist mindestens genauso schlimm: Wenn Johann weiterhin mit Nazis Geschäfte macht, würde nicht nur sein Bruder Egon mit ihm brechen, sondern auch seine Frau Klara. Wie wird sich Johann entscheiden?
Im südafrikanischen uKhahlamba Drakensberg Park gibt es etwa 35.000 Felsmalereien. Nirgendwo sonst auf der Welt finden sich prähistorische Kunstwerke in solcher Dichte. Angefertigt wurden die Bilder, deren älteste Exemplare vor etwa 30.000 Jahren und die letzten im 19. Jahrhundert entstanden, von den San, einem Volk von Jägern und Sammlern. Heute lebt nur noch eine kleine Gruppe von San in der Wüste der Nachbarländer Namibia und Botsuana. Mit ihrem Verschwinden ist auch das Wissen um die Bedeutung dieser über Jahrtausende entstandenen Malereien verloren gegangen. Welche Geschichte erzählen die San-Malereien? Welche Botschaft hinterließen ihre Schöpfer auf den Felsen? Nach jahrelangen Forschungsarbeiten ist es Archäologen endlich gelungen, die Zeichnungen zu entschlüsseln. Eine Tierdarstellung sollte sich als entscheidend für das Verständnis dieser Kunst erweisen: die Elantilope. Diese war eine Kreatur des San-Gottes Cagn und spielte eine vergleichbare Rolle in deren Religion wie die Taube für die Christen. Daneben versuchten die Archäologen herauszufinden, was die verschiedenen Mischwesen - halb Tier, halb Mensch - symbolisieren. Es entstand die Hypothese, dass es sich um sakrale Darstellungen handeln muss, nicht um Alltagsszenen. Weitere Belege für diese Vermutung lieferten die Neurowissenschaften, ein Forschungsfeld, das noch nie in der Archäologie bemüht wurde: Unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus der Neuropsychologie kamen die Archäologen zu dem Schluss, dass die Felsbilder Trancetänze darstellen, die eines der wichtigsten Rituale der San-Religion waren. Die Zeichnungen führten die Forscher letztlich in die mystische Welt der ersten Geistheiler Südafrikas - der Schamanen.
Der Cotopaxi in den ecuadorianischen Anden ist mit fast 5.900 Metern einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Sein Gipfelgletscher wird ständig überwacht, denn bei einem Ausbruch schmilzt das Eis und es bilden sich Schlammlawinen, sogenannte Lahars, die verheerende Schäden anrichten. Die Forschungsarbeit in dieser Höhe ist eine echte Herausforderung. Das erfährt Arnaud am eigenen Leib: Er wird höhenkrank und muss wieder zum tausend Meter tiefer gelegenen Basislager absteigen. An den Hängen des Cotopaxi begegnet er den Chagras. Der letzte Vulkanausbruch hat den ecuadorianischen Cowboys große Probleme bereitet, da sich die Asche wie eine Betonschicht auf das Gras gelegt hat, das somit ihre Tiere nicht mehr ernähren konnte. Im Falle einer Eruption müssen die Chagras ihre Reitkünste unter Beweis stellen und das Vieh mit Hilfe von Lasso und Pferd evakuieren. Doch der Vulkan stellt nicht nur ein Risiko dar, sondern auch eine Einnahmequelle, denn die Schlammströme hinterlassen Ablagerungen, aus denen sich wertvolle Baustoffe gewinnen lassen. Außerdem steht der Berg im Zentrum einer Glaubensrichtung, in der sich Katholizismus und überlieferte Weisheiten vermischen. Der Schamane Santiago Benitez lädt Arnaud zu einem Reinigungsritual ein: Sie begeben sich in eine Schwitzhütte, die mit glühendem Vulkangestein beheizt ist - eine bewegende Erfahrung. Die Menschen am Fuße des Cotopaxi haben gelernt mit der Gefahr, die vom Vulkan ausgeht, zu leben, haben aus ihrer Schwäche eine Stärke gemacht. Der Felsriese ist der Bezugspunkt ihrer Lebensphilosophie, die ihnen hilft, der Zukunft gelassen entgegenzusehen.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.