Sport schafft Gemeinschaft und vermittelt Werte wie Fairness, Teamgeist und Disziplin. Doch wenn es um sportliche Großereignisse wie die Olympischen Spiele geht, scheiden sich die Geister: Für die einen ist Olympia ein unpolitischer Ort der Völkerverständigung, an dem Sportler aus aller Welt in friedlichem und freundschaftlichem Wettbewerb aufeinandertreffen. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist die US-amerikanische Leichtathletin Wilma Rudolph (1940 - 1994). Sie sah die Olympischen Spiele als eine Chance, über gesellschaftliche Hürden, wie die damals noch vorherrschende Rassentrennung, hinauszuwachsen. Auf der anderen Seite gibt es jedoch viele, die die Olympischen Spiele als Bühne für politische Machtspiele sehen. Sie argumentieren, dass Sportler oft für politische Zwecke instrumentalisiert werden und dass der eigentliche Geist des sportlichen Wettbewerbs durch wirtschaftliche und politische Interessen in den Hintergrund gedrängt wird. Der russische Präsident Wladimir Putin nutzte beispielsweise die Olympischen Spiele in Sotschi für seine eigene politische Agenda. Hinzu kommen Fragen nach der Rolle von Sponsoren und den enormen finanziellen Interessen, die hinter den Spielen stehen. Großunternehmen investieren riesige Summen, um ihre Marken zu bewerben, und das ursprüngliche Ziel der Spiele - der faire Wettkampf zwischen Athleten - rückt immer mehr in den Hintergrund. "Blast the Past" stellt die Sichtweisen einander gegenüber und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich die Argumentationen durch die Geschichte ziehen.
Die Globalisierung der Landwirtschaft ist ein Thema, das stark polarisiert. Auf der einen Seite soll sie Hungersnöte bekämpfen und Lebensmittel-Engpässe verhindern. Durch internationale Kooperationen, technischen Fortschritt und länderübergreifende Forschung können Erträge maximiert und die Nahrungsmittel effizienter produziert werden. Ein historisches Beispiel: Der sogenannte "Kartoffelbefehl" König Friedrichs II. von Preußen (1712 - 1786), der die Verbreitung der Kartoffel in seinem Land anordnete - ein früher Versuch, durch eine neue Pflanze die Ernährungssicherheit der Bevölkerung zu sichern. Auf der anderen Seite wird die globalisierte Landwirtschaft von vielen als problematisch angesehen: Die Gewinne fließen zu internationalen Konzernen, während Kleinbauern aus ihren traditionellen Märkten verdrängt werden. Die ugandische Umweltaktivistin Hilda Flavia Nakabuye übt scharfe Kritik an der globalisierten Landwirtschaft. Für sie ist der globale Agrarsektor ein ausbeuterisches System, das den Klimawandel beschleunigt und die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert. Ein weiteres Problem der globalisierten Landwirtschaft ist die Umweltverschmutzung. Der Transport von Lebensmitteln über Tausende Kilometer verursacht enorme CO2-Emissionen und belastet die Umwelt. Die Frage, ob die Globalisierung der Landwirtschaft zur Bekämpfung von Hungersnöten beiträgt oder vielmehr Ursache dieser ist, bleibt daher komplex. "Blast the Past" stellt die Narrative gegenüber und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich die Argumentationen durch die Geschichte ziehen.
Die größten Exemplare des Arapaima, in Brasilien Pirarucú genannt, sind bis zu drei Meter lang und 200 Kilogramm schwer; die Art hat viele Millionen Jahre Evolution weitgehend unverändert überdauert. In weiten Teilen Brasiliens ist der Fisch heute ausgestorben oder akut bedroht. Ganz anders in den Fanggründen der Gemeinde Itapuru. In den rund 300 Seen, gelegen im eine Million Hektar großen Naturschutzgebiet Piagaçu-Purus, tummeln sich circa 20.000 Exemplare. Zu verdanken ist das Irailton Bastos da Silva. Er hat früher selbst als illegaler Fischer gearbeitet - und setzt sich heute für den Schutz der Arapaima-Bestände ein. Das Amazonasbecken ist ein gigantisches Labyrinth aus Flüssen, Seen und Kanälen - es ist das zweitgrößte Feuchtgebiet der Erde. Die Arapaima-Fischerei hat dort eine lange Tradition. Mittlerweile steht der Fisch in Brasilien jedoch unter Schutz, die Jagd auf ihn wurde 1996 komplett verboten. Die illegale Fischerei ging trotzdem weiter. Die vor Ort ansässigen Uferbewohner erhielten deshalb für bestimmte Gebiete eine Sondererlaubnis und wurden gleichzeitig im nachhaltigen Umgang mit der Fisch-Population geschult. Ein voller Erfolg: Wo vor zwei Jahrzehnten kaum mehr ein Fisch gesichtet wurde, werden heute jede Saison Hunderte Arapaimas gefangen. Auch in Itapuru steigen die Bestände seit Einführung des Schutzprogramms stetig. Heute bringt die Arapaima-Fischerei der 300-Seelen-Gemeinde um die 400.000 Reais im Jahr - umgerechnet rund 100.000 Euro. Ein wichtiger Ansporn für die Fischer, gut über die Fanggründe zu wachen.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Boiled Crawfish, der berühmte Flusskrebs aus den Südstaaten (2): Nostalgiegeschmack: Adrian, eine Amerikanerin in Paris (3): Ran an die Töpfe!
(1): Jeanne Malivel, Art déco aus der Bretagne (2): Togo: Der kühne Erfolg der Nana Benz (3): Japan: Mikas Pancakes mit süßen Bohnen (4): Havanna: Zwei Streithähne vereint unter dem Basketballkorb
(1): Die Marquesas: Stevensons Schatzinseln (2): Patagonien: Goldrausch in Feuerland (3): Spanien: Ascens Gaspacho mit Mandeln (4): Italien: Eine Stadt wird vermessen
Startpunkt der Reise durch Neuseeland ist der Fiordland-Nationalpark. Er wurde 1952 zum Naturschutzgebiet erklärt und gehört mit seinen 15 Fjorden und einer einzigartigen wilden Küstenlandschaft zum Weltnaturerbe der UNESCO. Besonders die beiden Fjorde Milford Sound und Doubtful Sound gehören zu den begehrten Naturreisezielen Neuseelands. Wie in ganz Neuseeland gibt es auch in der Region Fiordland keine einheimischen Landsäugetiere. So hat sich hier einst von Siedlern mitgebrachtes Rotwild dank fehlender natürlicher Feinde zur Plage entwickelt. In den nährstoffreichen Gewässern vor der Küste Fiordlands tummeln sich zahlreiche Fische, aber auch Robben werden vom üppigen Nahrungsangebot angelockt. An den Küsten werden Langusten für den internationalen Export gefangen. Mit dem Dampfschiff geht es weiter nach Queenstown, eine der wenigen Städte im tiefen Süden. Vor den Toren der Stadt befindet sich ein Mekka für Fallschirmspringer. Außerdem dienten einige Plätze als Kulisse für die Fantasyfilm-Trilogie "Herr der Ringe". Nicht weit hinter Queenstown türmen sich die höchsten Gipfel Neuseelands zu einem beeindruckenden Gebirge, das an die europäischen Alpen erinnert und den Namen Southern Alps trägt. Vom Meer her treibt die Tasmanische See feuchte Luft die Hänge hinauf. So gehört die Westseite der Gipfelkette zu den regenreichsten Gebieten der Erde und ist mit ausgedehnten Regenwäldern bedeckt. Neben riesigen Farnen findet man Scheinbuchen, die ihr Wurzelwerk in die dünne, fruchtbare Erdschicht graben, und Moose, die alles überziehen. Auch die rund 580 Meter hohen Sutherland-Wasserfälle stürzen hier die Klippen hinab und bieten gerade nach starken Regenfällen einen spektakulären Anblick. Die Region ist Lebensraum des Kakapo, der einzigen Papageienart weltweit, die nicht fliegen kann. Der Kakapo ist heute stark bedroht und wird durch ein spezielles Brutprogramm im Nationalparkgebiet nachgezüchtet und wieder ausgewildert.
Weite Grasebenen wechseln sich mit majestätisch aufragenden, kargen Bergketten ab. Zwischen diesen Bergen befindet sich der höchste des Landes, der Mount Cook mit mehr als 3.700 Metern. Gletscher haben das Gesicht der Südalpen Neuseelands geformt. Das Wasser der Schmelzwasserflüsse hat die Berge mit tiefen Schluchten durchzogen. Im Landesinneren befinden sich funkelnde türkisfarbene Bergseen. Einige sind mit Kanälen verbunden, deren schnell fließendes Wasser für die Lachszucht genutzt wird. An anderen Seen wird das Wasser gestaut, um Energie zu erzeugen - Neuseeland deckt rund 75 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen. Etwa 50 Prozent des Gesamtbedarfs werden allein durch Wasserkraft gewonnen. Das Land im Pazifik ist somit ein Vorreiter im Bereich der grünen Energie. Der Nationalpark Aoraki/Mount Cook beherbergt nicht nur den höchsten und längsten aller Gletscher Neuseelands, sondern auch insgesamt 19 Gipfel mit mehr als 3.000 Metern Höhe. Der Maori-Name des Mount Cook, "Aoraki", bedeutet so viel wie "Wolken durchstechend". Ein Meer aus Wolken wogt um die schroffen, vereisten Gipfel und bietet ein atemberaubendes Panorama. Im Gegensatz dazu ist die Region Otago, die nordöstlich der sogenannten Southern Lakes liegt, trocken, heiß und staubig. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts lag hier das Zentrum des Goldrausches. Zu Tausenden strömten die Goldsucher aus der ganzen Welt ins Inland. Entlang des Dunstan Trail finden sich noch heute ihre Spuren. Der Weg führt durch unendlich karge Weiten bis hin zu dem ehemaligen Goldsucherstädtchen Bendigo. Die Ruinen ihrer einfachen Steinhäuser sind Zeugen einer goldenen Vergangenheit. Das Gold der heutigen Zeit ist in Neuseeland der Wein, wie Winzer Nick Mills erzählt. Pinot Noir ist die bekannteste Rebsorte der südlichsten aller Weinberge, der international Anerkennung gefunden hat. So wie früher Schiffe voller hoffnungsvoller Goldgräber nach Neuseeland kamen, machen sie sich heute, beladen mit Wein, in die entgegengesetzte Richtung auf.
Die Westküste der neuseeländischen Südinsel ist ein landschaftlich spektakulärer, aber gegenüber Menschen gnadenloser Lebensraum. Im 19. Jahrhundert versuchten sich Goldsucher und zugewanderte Europäer an der Besiedlung dieses feuchten und unwirtlichen Gebietes. Davon zeugen verwitterte und vom Regenwald überwucherte Grabsteine. Der schmale Küstenstreifen bietet ursprüngliche und weiße Strände sowie Wiesen, auf denen hier und da Rinder grasen. Begrenzt wird dieser fruchtbare Landstrich von den Südalpen, die sich massig in die Höhe erheben. Die frühen Siedler taten sich schwer, das Gebirge zu überwinden, das von einem undurchdringlichen, sumpfigen Regenwald überwachsen ist, der über eine immense Baumvielfalt verfügt. Das feuchte Klima begünstigt das Wachstum verschiedenster Moosarten. Es heißt, dass Dinge, die sich nicht bewegen, in Sekundenschnelle von einem zarten grünen Teppich überzogen werden. Noch heute ist der Küstenstreifen ein einsamer Lebensraum. Ein Stück weiter nördlich befindet sich die Tasman-Bucht, benannt nach dem europäischen Entdecker Neuseelands, Abel Tasman. Der niederländische Seefahrer plante genau an dieser Stelle seinen ersten Landgang. Doch die dort lebenden Maori vertrieben das niederländische Schiff. Auch diese Region hat viele Gesichter: weiße Sandstrände, Gebirge und weite Ebenen, zahlreiche Flüsse und nur mit dem Boot erreichbare Naturschutzgebiete. Nur in dieser Gegend der Südinsel findet man Pounamo, einen jadeähnlichen Stein, der fast so hart ist wie Diamant. Der Pounamo spielt in der Kultur der Maori eine wichtige Rolle. Traditionell wird er zur Herstellung von Waffen und Schmuck verwendet. An der Nordspitze der neuseeländischen Südinsel bestehen die Klippen aus weichem Kalkstein, an dem die immer wiederkehrenden Wellen Spuren und bemerkenswerte Formen hinterlassen. Und auf dem Farewell Spit tummeln sich Tölpel in einer eindrucksvollen Kolonie. Die Landzunge ist Rückzugsgebiet und Brutstätte des für Neuseeland typischen Vogels.
Was Europa bewegt
(1): Abuñuelada-Auberginen, eine arabische Spezialität aus Andalusien (2): Nostalgiegeschmack: Inma, eine Andalusierin in Schottland (3): Ran an die Töpfe!
(1): La Ciotat: Der erste Filmstar der Geschichte (2): Rabelados: Die gewaltlosen Rebellen der Kapverden (3): Französisch-Guyana: Valentins Capybara-Frikassee (4): Island: Paris Match spielt mit dem Feuer
(1): Jorge Oramas: Die Seele der Kanarischen Inseln (2): Usbekistan: Blaues Gold (3): Frankreich: Alex' Pissaladière (4): Hochzeit auf Schottisch
Frankreich im 15. Jahrhundert: Karl der Kühne, Herzog von Burgund, hat es auf Jeanne de Beauvais abgesehen, die Patentochter des Königs von Frankreich. Jeanne ist jedoch in den Ritter Robert de Neuville verliebt. Als der König ihm Jeanne nicht zur Frau geben will, heckt Karl einen brutalen Plan aus. Er lässt Jeanne entführen - und Neuville soll als der Täter dastehen. Frankreich im 15. Jahrhundert: Der Herzog von Burgund, Karl der Kühne, veranstaltet ein Ritterturnier in Dijon. Es treten Ritter des französischen Königshauses gegen Ritter von Burgund an. Im letzten Kampf besiegt Karl der Kühne schließlich den Ritter Robert de Neuville, der im Zeichen der Lilie kämpft. Doch seinen Triumph kann Karl nicht genießen. Jeanne de Beauvais, die er zur Königin des Turniers krönen will, kümmert sich lieber um den verletzten Neuville. Jeanne ist die Patentochter des Königs und steckt in einer schwierigen Lage. Karl will sie heiraten, um seine Beziehungen zum französischen Hof zu verbessern. Jeanne selbst ist in Robert de Neuville verliebt, muss aber langsam erkennen, dass ihr Pate die Eheschließung mit einem einfachen Ritter niemals gestatten wird. Der machtgierige Karl schmiedet einen brutalen Plan. Er lässt Jeanne entführen und es gleichzeitig so aussehen, als wäre Robert de Neuville ihr Entführer. Während Karl Jeanne in seinem Schloss gefangen hält und ihr die Heirat aufdrängen will, lässt der König nach ihr suchen. Neuville, der ebenfalls überall im Land gesucht wird und der weiß, wo Karl Jeanne gefangen hält, versucht zum Hof zu gelangen, um den König von seiner Unschuld zu überzeugen ...
Die Inselgruppe Hawaii mitten im Pazifik zeugt von der schöpferischen Kraft der Göttin des Feuers und der Vulkane. Die Färöer-Inseln im Nordatlantik, deren mächtige, fast surreale Mondlandschaften Hexen und Trollen zugeschrieben werden, dienen der NASA-Marsmission zu Forschungszwecken. Der Palau-Archipel in Mikronesien, umspült von warmem, türkisfarbenem Wasser, beherbergt eine üppige Artenvielfalt. Die mächtigen Tornados, die in den weiten Ebenen des Mittleren Westens der USA entstehen, ziehen Videofilmer und Forschende aus aller Welt an. Diese Reise zu den Ursprüngen magischer Orte geht mit realen Bildern und originellen 2D-Animationen Phänomenen auf den Grund, die der Mensch nicht beherrscht und vor denen er sich bestenfalls schützen kann. Vulkane, Kontinente, Ozeane oder die Atmosphäre sind Bestandteile eines empfindlichen Gleichgewichts und erfordern Fürsorge und Respekt, da die menschliche Existenz eng mit ihnen verwoben ist.
Mitten durch die Anden Perus führt die Ferrocarril del Sur, eine der höchstgelegenen Eisenbahnstrecken der Welt. Ausgangspunkt ist die historische Hauptstadt Cusco. Von dort aus führen die Gleise in zwei Richtungen: einmal Richtung Norden zur weltberühmten Ruinenstadt Machu Picchu und in den Süden über den Titicacasee und dann über die Hochebene der peruanischen Anden nach Arequipa. Die spektakuläre Strecke zum Machu Picchu führt entlang des Flusses Urubamba durch das "heilige Tal der Inkas". Immer wieder beschädigten Erdrutsche die eng an den Bergen liegende Bahnstrecke. Besonders in der Regenzeit können Geröll- und Schlammmassen eine Gefahr für die Schienen darstellen. Die ersten Pläne für eine Zuglinie durch die peruanischen Anden entstanden bereits in den 1850er Jahren, um Agrarerzeugnisse aus dem Raum Cusco an die Küste zu transportieren. Heute erinnert nichts mehr an die Strapazen der Arbeiter, die sich jahrelang mit Spitzhacke durch diese einsame Gegend gequält haben. Entlang der glitzernden, schneebedeckten La-Raya-Bergkette in über 4.000 Meter Höhe durch ein Gebiet von ungezähmter natürlicher Schönheit. Vom höchsten Punkt zwischen Cusco und Puno geht es weiter zum Titicacasee, einem der höchstgelegenen Seen der Welt. Auf seinem weiteren Weg nach Arequipa windet sich der Zug bis auf eine Höhe von 4.470 Metern, um die Hochebene von Imata zu passieren, bis Arequipa, die angeblich schönste Stadt Perus, erreicht ist - die Endstation für den "Andean Explorer".
In Louisiana bilden die sogenannten Bayous ein Netzwerk befahrbarer Wasserarme mit versumpften Ufern, das sich über Tausende von Kilometern erstreckt. Die Gewässer fließen sehr langsam, mit einer kaum merklichen Strömung in Richtung Meer bei Ebbe und flussaufwärts bei Flut. Dieses komplexe Ökosystem beherbergt eine große tierische und pflanzliche Artenvielfalt. Die im Grenzgebiet zwischen den Bundesstaaten Texas und Louisiana gedrehte Dokumentation folgt dem Verlauf des rund 900 Kilometer langen Sabine River und zeigt die zuweilen überraschenden Verhaltensweisen zahlreicher dort beheimateter Tiere, wie Ameisen, Waschbären, Flusskrebse, Wasserschildkröten, Silberreiher, Pelikane, Fische und Quallen. Hier lebt auch der Mississippi-Alligator, der bis zu zweieinhalb Meter lang wird und 90 Kilogramm auf die Waage bringt. Er steht in der Nahrungskette ganz oben - und wenn er mit einem strahlenden "Lächeln" seine 90 messerscharfen Zähne zeigt, versteht man, warum.
Die Jaguare haben während der Zeit der Eiablage der Schildkröten leichtes Spiel - für sie wird der Strand zum Schlaraffenland. Die schwerfälligen Schildkröten können sich nicht wehren und sind leichte Beute für die Jaguare. Den Katzen fallen während der Brutsaison Dutzende, ja Hunderte Schildkröten zum Opfer - doch der weitaus größte Teil der Reptilien kehrt ins Meer zurück. Die Biologen Luis Fonseca und Carolina Perez beobachten das Geschehen am Strand und im Wald dahinter schon seit Jahren. Sie haben herausgefunden, dass sich seit seiner Gründung im Santa-Rosa-Nationalpark ein einzigartiges, sehr komplexes Ökosystem entwickelt hat. Die Jaguare vermehren sich hier, weil sie von den Schildkröten profitieren. Doch sie ernähren dabei nicht nur sich selbst und ihre Jungen. Die Überreste der erbeuteten Schildkröten kommen zahllosen weiteren Tieren des Waldes zugute - und damit dem gesamten Lebensraum im Umkreis. Zudem entdeckten die Forscher ein Phänomen, das auf den ersten Blickparadox erscheint: Die Jäger schützen die Gejagten ... Die Anwesenheit der mächtigen Jaguare sorgt dafür, dass sich kleine Jäger wie Kojoten, Schakale oder andere Tiere seltener an den Strand wagen, um die Eier der Schildkröten zu plündern. Die Jaguare selbst erbeuten den Forscherinnen und Forschern zufolge weniger als ein Prozent der erwachsenen Weibchen. Zugleich sind die Gelege der Schildkröten dank der großen Katzen sicherer vor vielen anderen Räubern. Die Folge: Es schlüpfen mehr Baby-Schildkröten - und dadurch haben die Reptilien deutlich bessere Chancen, in größerer Zahl zu überleben als zuvor.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Kappadokien ist bekannt für seine einzigartigen "Feenkamine", ausgehöhlte Felsnadeln, die zum Teil noch bewohnt werden. Wichtige Teile der Region sind zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden. Über Tälern mit besonders vielen "Feenkaminen" steigen jeden Tag in aller Frühe Heißluftballons mit Touristen auf. Die Felsen, die Ballons, der Sonnenaufgang - alles hier ist wie gemacht für Instagram und Co. Der Fotograf Mustafa Köse macht die passenden Bilder dazu, drückt im richtigen Moment im sorgfältig arrangierten Setting auf den Auslöser seiner Kamera. "Die Touristen wollen genau solche Aufnahmen, für Social Media", erklärt er. Tausende solcher Motive hat der Fotograf schon geschossen. "Der Kulturtourismus ist tot. Was die Leute jetzt von uns wollen, ist Show." Der Fotograf hadert damit, obwohl er von den Wünschen der Touristen gut leben kann. Zehra Demircan hat vor einem Jahr das Hotel ihres Vaters übernommen. Die "Feenkamine" der Familie hat ihr Vater so originalgetreu wie möglich belassen, damit sie einen Eindruck vom ursprünglichen Leben in Kappadokien ermöglichen. Das findet Zehra grundsätzlich gut und modernisiert nur sehr behutsam. An ihren Besuchern zweifelt sie manchmal. "Wir hatten eine Reisegruppe hier, die haben eine Woche lang nichts besichtigt", erzählt sie. "Den ganzen Tag nur Selfies." Der Aktivist Mükremin Tokmak kämpft seit Jahren dagegen, dass die einzigartige Landschaft seiner Heimat zerstört wird. Eine Schnellstraße für noch mehr Tourismus, mitten durch ein Tal mit "Feenkaminen", ist für ihn ein absoluter Sündenfall. Er dokumentiert die Auswirkungen der Bauarbeiten ebenso wie alte Kirchen, die durch die Straße zerstört werden - immer in der Hoffnung, dass sich der Trend noch aufhalten lässt.
Ende des 19. Jahrhunderts galt das Automobil - eine Supermaschine wie aus einem Roman von Jules Verne - als ultimativer Beweis menschlichen Erfindergeistes. In nur 30 Jahren veränderte das Auto Stadtbilder, Landschaften und den Alltag der Menschen. Wie konnte diese Erfindung, die die komplexesten technischen Errungenschaften ihrer Zeit in sich vereinte, zum Massenprodukt werden? Die Dokumentation erzählt vom rasanten Aufstieg der Automobilherstellung zu einem der bedeutendsten Industriezweige der Welt. Dabei unternimmt sie eine Zeitreise von den Pariser Boulevards, auf denen die ersten "pferdelosen Kutschen" fuhren, bis zu Hitlers Autobahnen, vom Ford T bis zum Citroën Traction Avant. Problematisiert wird jedoch auch der wachsende Rohstoffbedarf, den die Europäer als rücksichtslose Kolonialmächte zum Beispiel mit Gummibaumplantagen in Afrika deckten. Besonders eindrucksvoll schildert die Dokumentation auch die Wandlung der Herstellungsverfahren: Ausgehend von einem Werkstatt- und Manufakturprodukt steht das Automobil in den 1930er Jahren für eine Revolution der industrialisierten Fertigung bis hin zur systematischen Massenproduktion, die in den gigantischen Fabriken von Detroit ihren Anfang nimmt. Lobbygruppen begannen in den USA damit, den Siegeszug des Autos unter anderem durch die Verdrängung der Straßenbahnen weiter zu forcieren.
Das Auto ist mehr als ein Gebrauchsgegenstand - es verkörpert ein Lebensgefühl. Im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs der Nachkriegszeit avancierte es zum Symbol der aufstrebenden Konsumgesellschaft: Küstenstraßen wurden asphaltiert, der Massentourismus nahm Fahrt auf und bald durchzog ein engmaschiges Straßennetz die Landschaften. Malerische Stadt- und Dorfplätze verwandelten sich in riesige Parkflächen, parallel dazu entwickelte sich das "Road Movie" zu einem eigenen Filmgenre. Familienkutschen wurden ebenso sorgfältig ausgewählt wie die Limousinen von Staatsoberhäuptern und Stars. Das Automobil stand für Emanzipation, Freiheit und Männlichkeit - aber auch für Entfremdung, neue Zwänge, Ängste und Tragödien. Die erschreckend hohe Zahl der jährlichen Verkehrstoten ist nur eines der dunklen Kapitel in der Geschichte des Kraftfahrzeugs. "Die Geschichte des Automobils" erzählt, wie das Auto zum Aushängeschild einer Epoche wurde, in der unermüdlicher Konsum noch als Versprechen ewigen Wohlstands galt.
In nur rund hundert Jahren hat das Automobil die Lebens- und Arbeitswelten der Menschen auf allen Kontinenten grundlegend verändert, dazu Städte und Landschaften geprägt. Ende des 19. Jahrhunderts als Meisterwerk gefeiert, im 20. Jahrhundert zur Ikone stilisiert, wird es seit der Jahrtausendwende zunehmend als Umweltzerstörer und Luftverschmutzer gegeißelt und ist zum Sinnbild für die Schattenseiten des menschlichen Fortschritts geworden. Wie kaum ein anderes Objekt verkörpert das Auto die Widersprüche westlicher Gesellschaften, die einerseits nach stetigem Wirtschaftswachstum streben und andererseits ihren ökologischen Fußabdruck verringern wollen. Von der Ölkrise 1973 über die Hoffnung auf einen neuen Wirtschaftsaufschwung durch das Elektroauto dokumentiert "Die Geschichte des Automobils" den unaufhaltsamen und permanenten Fortschrittsdrang der Menschheit - bis hin zu der Erkenntnis, dass heute ein umfassendes Umdenken erforderlich ist, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.
Als Apple-Boss Steve Jobs 2007 das iPhone präsentiert, ahnt kaum jemand, wie es die Welt verändern wird. Heute trägt fast jeder sein digitales Leben in der Tasche. Smartphones verbinden die Welt, alle können fast alles überall mit ein paar Klicks erfahren. Länder und Firmen kooperieren erfolgreich, um Smartphones überhaupt produzieren zu können. Die Lieferkette ist so global wie die Kommunikation, die auf ihnen läuft. Alles greift ineinander und doch haben sich die Hoffnungen vom Anfang des Internet-Zeitalters nicht erfüllt: "Die Grenzen zwischen den Ländern würden verschwinden, die Kluft zwischen Arm und Reich würde sich verringern - aber all das ist nicht passiert", sagt Mark Liu, CEO des global wichtigsten Chip-Herstellers TSMC. Stattdessen steigen die geopolitischen Spannungen zwischen den Supermächten USA und China. Das Denken in Blöcken und Einflusssphären kehrt zurück. Die globale Produktion ist nicht mehr allein die Suche nach den besten und günstigsten Produktionsbedingungen, sie wird auch zur Frage des besten Risiko-Managements und des erbitterten Wettbewerbs um die globale Führungsrolle. Ist die Globalisierung grundlegend in der Krise? Autor Kersten Schüßler reist auf der Spur der neuen Weltordnung, trifft auf neue Chancen, neue Konflikte und vor allem: neue Perspektiven auf die Globalisierung. Während im alten Europa die Entwicklung immer komplizierter scheint, sieht man auf anderen Erdteilen völlige andere Möglichkeiten. So verteilen sich die Rollen von Gewinnern und Verlierern neu. Und wer nicht mitspielt, der verliert.
Der Populismus steht in der Blüte. Ob in den USA, in Ungarn oder in der Slowakei - mit einem "Macher-Image" lassen sich Wahlen gewinnen. Orbán posiert als vermeintlicher Schlichter an Putins Seite. Das überrascht, denn in Ungarn herrscht traditionell eine anti-russische Stimmung. 1956 wurde die Ungarische Revolution blutig durch sowjetische Panzer niedergeschlagen. Orbán kehrt nun die Stimmung im Land um und treibt damit die Spaltung der Gesellschaft voran. Die ungarische "Tracks East"-Journalistin Emma Strauss besucht ihren Großvater, den bekannten Bildhauer A?dam Farkas, in seinem Atelier. Der 80-jährige Künstler schimpfte sein Leben lang über die Unterdrückung während des Kommunismus und hegt heute Sympathien für Orbán und Putin. Emma Strauss möchte ihn besser verstehen. Robert Fico, der Ministerpräsident der Slowakei, eifert Orbán nach. Im Vordergrund wettert er gegen eine angebliche "Gender-Ideologie". Im Hintergrund baut er den Medien- und Kulturbetrieb um. Der Maler Andrej Dúbravský, einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstler des Landes, wurde schon zu Ficos Zielscheibe. Ginge es nach der Kulturministerin Martina Šimkovicová, sollen seine Gemälde aus der Öffentlichkeit verschwinden. Der Künstler wehrt sich und erfährt viel Solidarität. Während viele Menschen vor den russischen Repressionen fliehen, hält Putin scheinheilig die Tür auf für Menschen aus dem Westen, die angeblich die traditionellen Werte in ihrem Land vermissen. Russland als sicherer Hafen? Für "Tracks East" ergründet die Exil-Journalistin Masha Borzunova die russische Einwanderungspolitik.
Im Juni sind es nur noch etwas mehr als vier Monate bis zur Wahl und alles sieht danach aus, dass Donald Trump wieder Präsident wird. Er liegt in allen Swing States vorne, wie zum Beispiel in Arizona. Hier besucht die republikanische Politikerin Ronda Kennedy die "Trump-Rallye" in Las Vegas, die letzte, auf der es noch verhältnismäßig lockere Sicherheitsvorkehrungen gibt. Denn auf der nächsten im Juli wird es ein Attentat auf ihn geben. Ronda trifft sich mit den Rappern von "Latinos for Trump" und den "Blacks for Trump" und dreht mit ihnen auf der Rallye ein Musikvideo, in dem Gerechtigkeit für Trump gefordert wird. Dann der große Tag: die Vorwahlen. Ronda geht wählen, wählt sich selbst, und dann kommen die Ergebnisse: Wird sie die Kandidatin für die Republikaner für den Senat? In San Francisco versuchen zwei junge Männer von der Organisation "Larkin Street", Menschen vor einer Überdosis Fentanyl zu bewahren. Austin und Charlos sind auf den Straßen im berühmt-berüchtigten Tenderloin-Viertel unterwegs. Sie verteilen ein Gegenmittel und außerdem frische Socken sowie kleine Hilfsmittel für Menschen, die auf der Straße leben. Insbesondere junge Obdachlose wollen sie von der Straße holen. Im Süden von Kalifornien putzt eine Immigrantin aus Mexiko in den Häusern der Superreichen. Während sie direkt an der Autobahn lebt, verbringen ihre Kundinnen und Kunden den Großteil ihrer Zeit am Strand. Nirgendwo sonst werden die Unterschiede zwischen Arm und Reich in Amerika so deutlich wie in Kalifornien.
Im Sommer 2024 gibt es dramatische Wendungen: Nach einem Attentat auf Trump im Juli und dem Verzicht Bidens auf die Präsidentschaftskandidatur betritt Vizepräsidentin Kamala Harris, bisher eher im Schatten der Macht, mit großem Schwung die Wahlkampfbühne. Nach zähen Monaten nimmt der Wahlkampf plötzlich an Fahrt auf. Emma Crutchfield, die junge Erstwählerin in Missouri, hat inzwischen ihr Studium an einem kleinen staatlichen College begonnen - und ist begeistert von Kamala Harris. Endlich glaubt sie, eine echte Wahl zu haben. Frischer Wind im Leben der 18-Jährigen - privat und politisch. Am Rande des Parteitags der Demokraten in Chicago mischt sich der liberale, evangelikale Pastor und Politaktivist Doug Pagitt unter die Anhänger und Gegner. In unzähligen Gesprächen und mit öffentlichen Reden will er die Zweifler überzeugen, am 5. November keinesfalls Donald Trump ihre Stimme zu geben. Und in einem kriselnden Industriestädtchen in Pennsylvania hofft der Bürgermeister auf den Baubeginn für ein Ärztehaus und Gemeindezentrum, während eine Suchtberaterin verzweifelt gegen die Fentanyl-Krise ankämpft. Das hochwirksame synthetische Opioid hat vor allem die ärmeren Teile der USA mit voller Wucht erfasst.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Mit alten Freunden darf man ruhig mal über die Stränge schlagen: De Gaulle und Winston Churchill sind am Strand. Um gemeinsam eine Zigarre zu schmauchen und vor den alten Bunkeranlagen in Erinnerungen zu schwelgen ...
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Der Dokumentarfilm zeigt neben bunten und bizarren Arten auch den größten Käfer der Welt in seinem Lebensraum, dem südamerikanischen Regenwald. Der Film zeigt aber auch, dass die bunte Vielfalt und Schönheit der Käfer und ihre spannenden Naturgeschichten auch hier in Europa zu erleben sind. In Makro-Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahmen erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer die Welt der Käfer, die schöner, bunter und überraschender ist, als viele von uns ahnen. Keine andere Tiergruppe auf der Erde ist so vielfältig: Käfer gibt es in den unterschiedlichsten "Modellen", von der einen Viertelmillimeter kleinen Miniaturausgabe bis zur 20 Zentimeter langen Großversion. Manche Käfer glänzen in schillernden Farben wie Juwelen, andere sind schlicht schwarz. Manche zeigen sich in auffälligen Warnfarben, viele in verblüffender Tarnung. Hunderttausende Käferarten wurden bisher entdeckt. Jedes vierte Tier auf der Erde gehört zu dieser Ordnung. Käfer sind nützliche Bestäuber und wichtige Zersetzer organischer Abfälle, zum Beispiel in Wäldern. Käfer dienen unzähligen Tieren, darunter Singvögeln oder Fledermäusen, als Nahrung. Doch die spannendste Frage, auf die es eine einfache und überraschende Antwort gibt, lautet: Warum sind Käfer so bunt, vielfältig und groß? Und was macht die Käfer weltweit zu Siegertypen?