Scheitern klingt nach Rückschlag, nicht nach Fortschritt. Doch was, wenn Fehler genau das Gegenteil bewirken? Raubtiere verfehlen ihre Beute dreimal häufiger, als sie sie fangen, und überleben trotzdem. Auch die Wissenschaft lebt vom Irrtum: Der Beweis des Urknalls, die Entdeckung des Penicillins - bahnbrechende Erkenntnisse begannen oft als Fehlschläge. Der Lernwissenschaftler Manu Kapur von der ETH Zürich nennt das "produktives Scheitern": Wer selbst nach Lösungen sucht und dabei stolpert, lernt nachhaltiger. Fehler als wahrer Motor des Fortschritts. Laut Stuart Firestein, Neurowissenschaftler an der Columbia University, ist Scheitern sogar Teil eines physikalischen Prinzips, nämlich des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik. Demnach gibt es ein systemisches Streben nach Verlust, Zerfall und Chaos im Universum. Darin offenbaren sich neue Möglichkeiten und ein immenses kreatives Potenzial. Scheitern ist aber nicht per se produktiv: Wer Krisen nur schönredet, läuft Gefahr, sich in Illusionen zu verlieren. Die Biopsychologin Lara Puhlmann vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung untersucht, wie unser Gehirn Krisen verarbeitet - und warum die richtige Neubewertung eines Rückschlags entscheidend ist.
Im Jahr 212 nach Christus dehnt ein Edikt des Kaisers Caracalla die römische Staatsbürgerschaft auf alle freien Einwohnerinnen und Einwohnern des Reiches aus. Es handelt sich um ein Grundlagengesetz des spätantiken Römischen Reiches, das die grundlegenden Prinzipien von Identität und Staatsbürgerschaft festlegt. Was sagt dieses Ereignis über das Rom des dritten Jahrhunderts aus?
Fast die Hälfte aller Ökoregionen sind Feuerlandschaften. In den vergangenen 30.000 Jahren haben Menschen in diesem Spiel ordentlich mitgemischt: Sie waren die Alliierten des Feuers - und trugen es aktiv in die Natur. Doch davon wollen die Menschen nun nichts mehr wissen. In den Kulturlandschaften Europas und Nordamerikas gilt gegenüber Flammen eine Null-Toleranz-Politik: Man könne sich einfach nicht vorstellen, "dass es eine wichtige Rolle in der Natur oder auf der Erde insgesamt spielt", sagt Stephen J. Pyne, Historiker an der Arizona State University. Doch je mehr wir versuchen, Feuer mit Technologie zu unterdrücken, umso härter schlägt es zurück: Die Zahl hochintensiver Megafeuer nimmt zu - und zwar vor allem dort, wo es vorher so gut wie gar nicht brannte - in den hochentwickelten Ländern der Nordhalbkugel: "Es ist, als käme die Pest zurück. Wir hatten das Problem gelöst. Warum aber kommt das Feuer wieder? Weil wir unsere Lebensweise, unsere Bauweise, unseren Umgang mit der Natur und dem Feuer verändert haben. Wir schaffen das feurige Äquivalent einer Eiszeit - ich nenne es das Pyrozän", so Pyne. Wie konnte es dem Menschen, dem Feuerwesen par excellence, passieren, dass er das Feuer so zu seinem Feind gemacht hat? Wie konnte das Verhältnis zu einer Naturgewalt, mit der der Mensch buchstäblich sein Dach geteilt hat, derart kippen? Und ist diese Beziehung wieder zu kitten, bevor der Planet in Flammen aufgeht?
Gezeiten und Wellen - in ihnen steckt jede Menge Energie. Schon vor Jahrzehnten wurde die Idee, Strom aus dem Meer zu gewinnen, von innovativen Ingenieuren und Wissenschaftlern als Chance für eine spätere Energiewende gesehen. Doch warum ist der große Durchbruch trotz vieler guter Ansätze bislang ausgeblieben? Entlang der Küsten Europas suchen die Filmautoren nach Antworten. Ein erster Meilenstein der Meeresenergie findet sich bei Saint Malo in Frankreich, wo das erste kommerzielle Gezeitenkraftwerk der Welt seit fast 60 Jahren zuverlässig Strom liefert. Die Umwelt allerdings leidet unter dem massiven Eingriff in die Natur. Ist Meeresenergie deshalb so wenig gefragt? Aktuelle Zahlen zeigen: Weltweit stammt weniger als ein Prozent der erneuerbaren Energiegewinnung aus Gezeiten- und Wellenkraft. Das liegt sicher nicht am Mangel an Ideen: Von einer Art Seeschlange aus Stahl, die die Kraft schottischer Wellen in Strom verwandeln sollte, bis zu einem "Windrad" unter Wasser. Vielversprechende Projekte, die über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren erprobt wurden. Doch sie zeigen, warum es neue Technologien oft schwer haben, sich durchzusetzen - aus ganz verschiedenen und teils überraschenden Gründen, wie Wissenschaftler und Ingenieure berichten. Trotz aller Herausforderungen lassen aktuelle Projekte aber auch hoffen: In Schottland erleben derzeit weiterentwickelte Unterwasser-Turbinen ein überraschendes Comeback. Und vor den Färöer-Inseln zieht eine Art Drachen seine Kreise. Hier zeigt sich, dass Strom aus dem Meer doch noch eine Chance hat.
Weihnachten, 2023: Auf dem Kreuzfahrtschiff MS Maud fällt der Strom aus. Eine riesige Welle in der Nordsee hat die Fenster der Brücke zerschmettert und Wasser dringt ein. Das Schiff ist nicht mehr zu navigieren. Nur durch Glück bleibt eine größere Katastrophe aus. Bis Mitte der 90er Jahre wusste man nicht, ob es solch hohe und zerstörerische Wellen überhaupt gibt. Bis erstmals eine riesige, fast 30 Meter hohe Welle zweifelsfrei auf einer Bohrinsel registriert wurde. Heute schätzen Forscher: Eine Monsterwelle kann sogar bis zu 35 Meter hoch werden. Die Gefahr: Monsterwellen entstehen scheinbar aus dem Nichts, treten immer plötzlich auf und selbst modernste Schiffskonstruktionen können den extremen Kräften von Monsterwellen nicht standhalten. Viele in der Schifffahrtindustrie sind deshalb alarmiert. Meeresforscher haben in den letzten Jahren versucht, dieses Phänomen besser zu verstehen. Ihre neuesten Erkenntnisse bieten die Chance, die gefährlichen Kräfte der Meere zu entschlüsseln. Doch können wir uns auch davor schützen?
Immer mehr Menschen in den westlichen Industrieländern haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein und ständig mehr leisten zu müssen. Zu diesem Schluss kommen die britischen Psychologen Thomas Curran und Andrew Hill. In der bisher größten Studie zum Thema von 2019 zeigen sie: Der Perfektionismus nimmt zu, und vor allem junge Menschen leiden darunter. Haben wir uns in eine Perfektionismus-Falle manövriert? Dabei ist Perfektionismus kein rein modernes Phänomen. Schon in der Antike beschreibt es das Streben nach einem besseren Leben, erklärt die Philosophin Christine Bratu. Doch im Zuge der Aufklärung und durch moderne Produktionsbedingungen verschiebt sich der Fokus: Vom Streben nach einem gesellschaftlichen Ideal hin zur rastlosen Selbstoptimierung. Wer nicht abgehängt werden will, macht mit. Und das hat Folgen - für unsere Psyche und unsere Gemeinschaften. Professorin Benigna Gerisch von der International Psychoanalytic University Berlin und der Soziologe Ulrich Bröckling beobachten: Im Bemühen, jeden Aspekt unseres Lebens zu optimieren, entfernen wir uns paradoxerweise von dem, was wir eigentlich erreichen wollen: ein erfülltes, glückliches Leben.
Wie wollen wir leben und wie sollen die Städte aussehen, die wir kommenden Generationen überlassen? In New Orleans gibt Architekt Jonathan Tate eine menschliche Antwort. Seine Vision: Architektur, die Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen schafft. Ob mit dem Wohnprojekt "Bastion" für traumatisierte Veteranen oder durch die Unterstützung ehemaliger Inhaftierter mit "The First 72+" - hier wird Architektur zu einem Mittel der Heilung, Teilhabe und des Neubeginns. New Orleans ist von Ungleichheit und wirtschaftlichen Umbrüchen geprägt. Genau dort entstehen nun Gebäude, die nicht nur Raum schaffen, sondern auch neue Gemeinschaften. Tates Team denkt Stadtentwicklung anders. Sie kaufen vergessene Grundstücke - Baulücken, Brachflächen - und bauen darauf Häuser für Menschen mit wenig Kapital. Tates nennt sie "Starter Homes" - Hoffnungsträger für einen Neuanfang. Die Projekte eint ein Prinzip: Architektur als soziale Verantwortung. Es geht um Menschen und um zweite Chancen. So entsteht nicht nur Wohnraum, sondern ein Netzwerk gegenseitiger Unterstützung - nachhaltig und tief verankert in der Gemeinschaft. "Je mehr du in diesen Beruf hineinwächst, desto mehr erkennst du, dass das wirklich Wichtige die Menschen sind", ist Tate überzeugt. Die Zukunft unserer Städte beginnt dort, wo Architektur den Menschen wieder in den Mittelpunkt stellt.
Camille Claudels künstlerisches Werk steht bis heute im Schatten der Tragödie ihres Lebens, ihrer schwierigen Beziehung zu Auguste Rodin. Sie war Schülerin, Muse und Geliebte des berühmten Bildhauers. Als die ebenso leidenschaftliche wie konfliktreiche Beziehung endete, zerbrach sie daran und verbrachte den Rest ihres Lebens in einer psychiatrischen Anstalt. Auch künstlerisch geriet sie in Vergessenheit, heute zeugen nur noch eine Handvoll Fotos und einige wenige Werke von ihrem Leben. Die Französin wurde zu einer Zeit geboren, als die Bildhauerei noch eine reine Männerdomäne war. Im späten 19. Jahrhunderts galt es als unmoralisch, dass sich Frauen mit der Anatomie des menschlichen Körpers beschäftigten und die weibliche Perspektive auf Sexualität darstellen: Man hielt sie für zu schwach, um sich körperlich mit der Materie auseinanderzusetzen. Camille Claudel war eine der ersten, die mit ihrem unverwechselbaren Stil künstlerische Anerkennung fand. Aber auch andere junge Europäerinnen strebten nach Emanzipation durch kreatives Schaffen: In Paris teilte sich Claudel ein Atelier mit Jessie Lipscomb, Amy Singer, Madeleine Jouvray und Sigrid af Forselles. Dort trafen die Frauen auf Auguste Rodin, der sie an seiner Skulptur "Die Bürger von Calais" mitarbeiten ließ. Gemeinsam erprobten sie neue Formen der Zusammenarbeit an einem monumentalen Werk. Vor dem Hintergrund dieser Künstlerinnengruppe erscheint Camille Claudels Engagement und Schaffen in einem neuen Licht. Ihr Stolz trieb die junge Französin zu Höchstleistungen an, um ihr Talent unter Beweis zu stellen. Ihre mutige Arbeit brachte Skulpturen von besonderer Ausdruckskraft hervor, doch ihr Streben nach Unabhängigkeit wurde ihr schließlich zum Verhängnis. Die Dokumentation zeigt eine Bildhauerin, die, beseelt von ihrer Berufung, aus hartem Marmor die filigransten Formen entstehen lässt und der Materie ein Abbild des Lebens - ihres Lebens - abringt.
Hawai'i (oder Big Island) ist die größte und jüngste Insel des gesamten Archipels sowie dessen Namensgeberin. Der aktive Vulkanismus auf dem Eiland offenbart die Urkräfte des Planeten. Der Kilauea gehört zu den aktivsten Vulkanen der Erde. Die Einsamkeit und die Erhabenheit der Landschaft machen das Leben am Rande des Kilauea für Menschen wie Jade Chen so lebenswert. Die aus New York stammende gebürtige Taiwanerin kann sich keinen besseren Ort zum Leben vorstellen. Sie hat sich regelrecht in die Lava verliebt. Auch Sig Zane hat sich verliebt - in die atemberaubende Natur von Big Island. Die Folge: Der berühmte Hawaiihemd-Designer würdigt auf seinen Entwürfen die einzigartige Pflanzenwelt der Insel. Ihre Motive finden sich auf all seinen Kreationen wieder. Big Island ist nicht nur Vulkan-, sondern auch Rinderland. Hier befinden sich einige der ältesten und größten Rinderfarmen der USA. Michelle Galimba leitet seit knapp 25 Jahren die Kuahiwi Ranch, einen Familienbetrieb an der Südspitze der Insel. Ihre Weiden liegen in unmittelbarer Nähe vom South Point, dem südlichsten Landpunkt der USA. Den Überlieferungen nach erreichten hier die Polynesier vor rund 1.500 Jahren die Hawai'i-Inseln. Kailua-Kona an der Westküste ist das sonnige und trockene Zentrum der Insel. Hier trainiert Melanie Kelekolio ein Damenteam in sogenannten Auslegerkanus. Outrigger-Paddeln kennt keine Altersgrenze. Die Frauen in Melanies Team sind zwischen 20 und 75 Jahre alt. Das Auslegerpaddeln ist auf Hawai'i so beliebt wie Fußball in Deutschland. Die Dokumentation entstand vor den verheerenden Bränden auf der Insel Maui im August 2023.
In dieser Folge der Dokumentationsreihe wirft Frank Gensthaler einen Blick auf Maui und Moloka'i. In der Mitte des Archipels bilden sie das Herz Hawai'is. Die zweitgrößte Insel Hawai'is - Maui - ist ein wahres Paradies für Surfer. Archie Kalepa war einer der ersten Big-Wave-Surfer und jagt heute noch dem Nervenkitzel hinterher. Für den Klang der Insel steht die Ukulele wie kein anderes Instrument. Eric DeVine baut das kleine Zupfinstrument seit 20 Jahren. In Kula macht er sich auf die Suche nach dem perfekten Holz. Der Tanz der Insel - da gibt es keinen Zweifel - ist der Hula. Pi'ilani Lua ist eine Hula-Lehrerin der vierten Generation. Die Kumu Hula will nun diese alte Tradition auch an die nächste Generation, an ihre Kinder und Enkelkinder, weitergeben. Moloka'i ist das komplette Gegenteil von Maui: Vom Massentourismus verschont, scheint hier die Zeit stehengeblieben. Auf der ganzen Insel gibt es nur ein Hotel und keine einzige Verkehrsampel. Umweltschützerinnen und -schützer wie Matt Yamashita kämpfen hier für den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Mönchsrobbe. Eine Besonderheit der fünfgrößten Insel Hawai'is: Vom örtlichen Postamt können bemalte Kokosnüsse in die ganze Welt verschickt werden. Diese skurrile Idee rettete das Postamt vor 30 Jahren vor der Schließung. Die Dokumentation entstand vor den verheerenden Bränden auf der Insel Maui im August 2023.
Die Dokumentation über O'ahu beginnt in Honolulu, der Hauptstadt von Hawai'i, dem 50. Bundesstaat der USA. Hier drängen sich 350.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf engstem Raum. Auf der drittgrößten Insel des Archipels befindet sich der legendäre Waikiki Beach. An der malerischen Ostküste O'ahus bereitet Bonnie Kahapea-Tanner ihr traditionelles polynesisches Segelkanu vor. Seit vielen Jahren arbeitet sie mit Jugendlichen und vermittelt ihnen neben dem Spaß am Segeln auch ein Stück hawaiianische Kultur. Kako'o 'Oiwi - das ist O'ahus ehrgeizigstes landwirtschaftliches Projekt. Eine Fläche von rund 400 Hektar Brachland soll wieder fruchtbar gemacht werden, um Taro anzubauen. Die knollenartige Nutzpflanze hat auf Hawai'i eine lange und ist ein Vermächtnis für zukünftige Generationen. Vor den Küsten O'ahus tummeln sich unzählige Haie im Pazifik. Sie sind enorm wichtig für das ökologische Gleichgewicht der Ozeane. Doch sie werden millionenfach gejagt. Um sie zu schützen, gründete Stefanie Brendl auf O'ahu ihre Organisation Shark Allies, mit der sie sich weltweit für den Schutz der bedrohten Jäger einsetzt. In der polynesischen Kultur spielen Tätowierungen eine wichtige Rolle, weil keine Schrift bekannt war. Tattoos waren Ausdruck der Identität und Persönlichkeit. Heute sind es Tätowierer wie Keli'i Makua, die diese Tradition fortsetzen und die uralte Methode des handgeklopften Tattoos auf Hawai'i wiederbeleben.
Seit jeher ziehen Schiffe Menschen in ihren Bann. Von antiken Galeeren über die Karavellen der großen Entdecker bis hin zu den heutigen Containerriesen spiegeln sie Abenteuerlust, Pioniergeist und technischen Fortschritt wider. Mutige Seefahrer wie Christoph Kolumbus, Vasco da Gama und Ferdinand Magellan erkunden neue Seerouten und verändern unser Weltbild. Sie ebnen den Weg für den globalen Handel - zugleich aber beginnt das Zeitalter des Kolonialismus. Schiffe bedeuten Macht. Eine technische Revolution markieren die Dampfschiffe: Angetrieben von Kohle und Dampf sind sie nicht mehr auf die Gunst des Windes angewiesen. Fahrten zur See sind mit damit schneller, planbarer, effizienter. Handelsflotten und Reedereien vernetzen die Welt; Passagierdampfer werden zum Symbol für Luxus und Fortschritt. Die Dampfschifffahrt hat die Welt zusammenwachsen lassen - ähnlich wie heute das Internet. Doch der Preis dafür ist hoch: Das Dampfschiff befeuert auch Ausbeutung und Umweltzerstörung. Dampfgetriebene Walfangschiffe treiben eine ganze Spezies an den Rand der Ausrottung. Interkontinentale Verbindungen ermöglichen wirtschaftliche Expansion und prägen unser Alltagsleben: Etwa 80 Prozent des Welthandels werden heutzutage über See abgewickelt. Riesige Containerschiffe, Öltanker und Fischereiflotten bestimmen das Bild der Meere. Schiffe, heute mit Diesel angetrieben, sind das Rückgrat der Weltwirtschaft und werden auch in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen.
London, Ende des 19. Jahrhunderts: Die Zauberkünstler Alfred Borden und Robert Angier sind auf der Suche nach der perfekten Illusion. Aus anfänglichem Wettbewerbsgeist unter Freunden wird schnell ernste Rivalität. Als dann noch Borden den Tod von Angiers Frau Julia mit verschuldet, wird der Wunsch des Witwers nach Rache und Ruhm zur fanatischen Obsession. Der Höhepunkt der Feindschaft wird mit dem Zaubertrick "Der transportierte Mann" erreicht, für den beide Männer tödliche Opfer bringen müssen ... Thriller von Christopher Nolan mit Christian Bale und Hugh Jackman in den Hauptrollen. London, Ende des 19. Jahrhunderts: Die Freundschaft der beiden Magier Robert Angier und Alfred Borden ist zunächst von nur scherzhaft gemeintem Wettbewerbsgeist geprägt. Doch als Borden den Tod von Angiers Frau Julia mit verschuldet, hat dieser nur noch Rache im Sinn und der Hass zwischen den beiden Männern wächst. Fortan sabotieren sie die Zaubershows des jeweils anderen - und das nicht ohne ernsthafte Folgen. Hinzu kommt das neue Familienglück Bordens, das den Witwer Angier nur noch verdrießlicher macht. Der Höhepunkt ihrer Feindschaft wird erreicht, als Borden seinen Trick "Der transportierte Mann" vorführt, bei dem er sich selbst vom einen Bühnenende zum anderen teleportiert. Von Eifersucht auf den Erfolg seines Konkurrenten zerfressen, sinnt Angier mit dem Erfinder Cutter und seiner neuen Helferin und inzwischen Geliebten Olivia über eine Methode zur Kopie des Tricks nach und findet - einen Doppelgänger. "Der neue transportierte Mann" verkauft sich sogar noch besser und Angier heimst den Ruhm ein. Doch er will mehr und wendet sich an den Wissenschaftler Dr. Tesla, um eine nochmals bessere, unübertreffliche Show zu bieten. Aber Angier und Borden beginnen beide, für ihren Konkurrenzkampf Freundschaften, Liebe und Leben zu opfern ...
Die Wiener Staatsoper präsentiert die neue Opernsaison im Burggarten, unweit vom Opernhaus entfernt - das Motto: "Opern Air - ein Galakonzert unter freiem Himmel". Das Orchester der Wiener Staatsoper unter der Leitung von Bertrand de Billy spielt Arien und Orchesterstücke aus den Opern der Saison. Es singen unter anderem Elina Garanca, Sonya Yoncheva, Jonas Kaufmann und Benjamin Bernheim. 2025 ist für Österreich ein bedeutendes Jahr und die Gala ein festlicher Anlass, um mehrere wichtige Jubiläen zu zelebrieren. Einerseits jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs beziehungsweise die Errichtung der Zweiten Republik, andererseits feiern die Österreicher 70 Jahre Staatsvertrag. Im Jahr 1955 durften die Österreicher den Abzug der alliierten Streitmächte erleben. Dies war die Wiedervereinigung Österreichs. 1945 und 1955 sind in der Geschichte der Wiener Staatsoper ebenfalls ganz entscheidende Jahreszahlen: Am 12. März 1945 trafen Bomben das Haus am Ring, große Teile brannten aus. Erst nach 24 Stunden konnte das Feuer gelöscht werden. Bereits zwei Monate nach der Zerstörung wurde ein künstlerischer Notbetrieb in der Volksoper und später zusätzlich im Theater an der Wiener Oper ermöglicht. Währenddessen entstand das Haus am Ring neu. Einstimmig unterstützten die Parteien der provisorischen Regierung 1945 den Plan des Wiederaufbaus. Die feierliche Wiedereröffnung fand am 5. November 1955 statt. Nach einem politisch geprägten Festakt am Vormittag mit viel Politik wurde am Abend Ludwig van Beethovens Oper "Fidelio" gespielt. Sie gilt als "die" Oper über unrechtmäßige Herrschaft und Befreiung aus Liebe. Die Aufführung wurde zum Symbol für ein neues Österreich.
(1): Der Gegenstand: Franzosen wie Deutsche besprühen sich gerne mit Eau de Cologne. Aber warum heißt Kölnisch Wasser eigentlich Kölnisch Wasser? (2): Das Gemälde: Michel Souris nimmt uns auf eine kleine Besichtigung in den Louvre mit, um uns der Mona Lisa vorzustellen. (3): Das Rätsel: Und wie jede Woche das Rätsel.
Diesmal geht es zu kulinarischen Besonderheiten in der Region zwischen Modena und Bologna - eine Welt faszinierender Landschaften, Städte und delikater Küche. Bologna, bekannt als die "Gelehrte", die "Rote" und die "Fette", ist die Heimat von Cristina Rossi. Nach einer Karriere in der Mode widmet sie sich heute als "Cesarina" - Mitglied einer Gruppe leidenschaftlicher Hobbyköche - der Bewahrung bolognesischer Küchentraditionen. Schon als Kind lernte sie von ihrer Großmutter, Tortellini in Brühe zu perfektionieren - ein Symbolgericht der Stadt Das Bologneser Apennin-Gebirge an der Grenze zur Toskana ist eine weniger bekannte, aber reizvolle Region der Emilia-Romagna. Seit Jahrhunderten werden hier Kastanien kultiviert. Mit Kastanienmehl und -honig aus der Gegend backt Claudia Fornaciari eine besondere Torte - eine von vielen süßen Kreationen, mit denen sie ihre Kreativität auslebt. Zwischen Bologna und Modena liegt Vignola, die italienische Hauptstadt der Kirschen. Hier wird die fast vergessene Sorte Moretta wieder angebaut. Francesco Vaccari widmet sich dieser seltenen Frucht. Sie ist robust, saftig und ideal zum Kochen. Francesco karamellisiert die Moretta gern, um sie zu Schweinefilet in Weinsauce zu servieren. 15 Kilometer nördlich, in der Nähe von Modena, produziert Paola Ferrari in dem Familienunternehmen einen der feinsten traditionellen Balsamico-Essige. Mit Geduld und Sorgfalt reift dieser in den Dachböden der Region. Schon ein paar Tropfen verwandeln Paolas Crescentine, die typischen Brötchen der Region, in wahre Delikatessen.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Die Toskana mit ihrer malerischen Landschaft, den weltbekannten Städten und ihren Bewohnern ist zweifelsohne eine der Sehnsuchtsregionen Europas. Weitab der touristischen Zentren wie Florenz und Pisa sowie der Weinbauregionen im Chianti gibt es weniger bekannte Flecken im Süden der Toskana, wo vieles noch authentisch und wild ist und die Menschen ihren Eigensinn pflegen. Dort bildet eine faszinierende Umgebung die Bühne für Menschen, die mit italienischer Lebensfreude ihre Geschichte erzählen. Zu ihnen zählt Alessandro Zampieri, einer der letzten Cowboys im wilden Westen Italiens, ebenso wie Paolo Fanciulli, der ausrangierte, kunstvoll verzierte Marmorblöcke vor der Küste versenkt, um damit den Schleppnetzfischern das Leben schwer zu machen. Silvia Marini und Saskia Stoeckelmann, die als erfolgreiches Damenteam an der bekanntesten Oldimer-Rallye der Welt, der Mille Miglia, teilnehmen, gehören ebenfalls dazu. Im Zentrum der Dokumentation steht eine ganz besondere Geschichte: die des Armbrust-Schießwettbewerbs Balestro del Girifalco, der in der kleinen Gemeinde Massa Marittima südwestlich von Siena ausgetragen wird. Seit dem 15. Jahrhundert hält dieses Ereignis jedes Jahr die ganze Stadt über mehrere Tage in Atem. Zwei der Schützen, die für die Ehre ihres Stadtteils antreten, haben sich bis zum spannenden Finale mit der Kamera begleiten lassen.
In den 50er Jahren ziehen Frank und April, ein junges Ehepaar, in eine Vorortsiedlung. Trotz ihrer Sehnsucht nach Freiheit passen sich die beiden dem amerikanischen Rollenbild von einer Musterfamilie an. Aprils Traum, Schauspielerin zu werden, scheitert und Frank verdient sein Geld in einem Job, den er für sinnlos hält. Um ihre Ehe und sich selbst zu retten, schlägt April einen Neustart vor. In Europa könnten sie sich das Leben aufbauen, das sie sich anfangs erträumt haben. Doch ihre Situation scheint keinen Ausweg zu bieten und unerwartete Neuigkeiten versetzen das Paar in Aufruhr. In den 50er Jahren ziehen Frank und April, ein junges Ehepaar, in die Vorortsiedlung "Revolutionary Road". Trotz ihres Freiheitsdrangs passen sich die beiden schnell an das amerikanische Rollenbild einer Musterfamilie an und werden von außen als liebende, anständige Bürger geschätzt. Doch der Preis ist hoch: April gibt ihren Traum, Schauspielerin zu werden, auf und Frank verdient sein Geld in einem Job, den er für sinnlos hält. Ihre früheren Träume werden zum Käfig und ihre Beziehung gerät in eine Krise. Um ihre Ehe und sich selbst zu retten, schlägt April zu Franks 30. Geburtstag einen Neustart vor. In Europa könnten sie sich das Leben aufbauen, das sie sich anfangs gewünscht haben. Als Sekretärin in einer US-Botschaft könnte April für die Familie sorgen und ihrem Mann ermöglichen, sich neu zu erfinden. Ihr Plan stößt in ihrem Umfeld auf Unverständnis - mit einer Ausnahme: dem Nachbarsohn, der gerade aus einer psychiatrischen Klinik kommt. Als Frank eine Beförderung angeboten wird und April feststellt, dass sie erneut schwanger ist, gerät der Plan ins Wanken. Aber wie findet man nach der kurzen Euphorie in das alte Leben zurück? Frank weiß sich nicht anders zu helfen, als den Auswanderungsplan als spinnerte Anwandlung abzutun. April kann die Enttäuschung nicht verkraften und sucht einen Ausweg aus ihrem Unglück ...
Kurz nach ihrem Spielfilmdebüt in "Heavenly Creatures" spielte sie 1995 in Ang Lees Romanverfilmung "Sinn und Sinnlichkeit" und wurde für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Mit nur 22 Jahren erlangte Kate Winslet bereits Weltruhm: Mit der Rolle der Rose DeWitt Bukater in James Camerons epischem Liebesdrama "Titanic" gelang ihr 1997 der internationale Durchbruch. Für ihre Leistung erhielt sie eine Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin. In den folgenden Jahren setzte sie ihre Karriere in unterschiedlichsten Rollen fort. In "Eternal Sunshine of the Spotless Mind" von Michel Gondry verkörperte sie eine komplexe und verletzliche Frauenfigur, für die sie viel Lob erhielt. Diese Rolle jenseits der romantischen jungen Hollywood-Heldin brachte ihr eine BAFTA-Nominierung und eine weitere Oscarnominierung ein. "Holy Smoke" von Jane Campion und "Little Children" von Todd Field markieren weitere erste Meilensteine ihrer Schauspielkarriere. Bemerkenswerte Filme waren zudem "Der Vorleser" (2008), für den sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin erhielt, "Steve Jobs" (2015) von Danny Boyle und "Mare of Easttown" (2021), eine Miniserie, für die sie hervorragende Kritiken erhielt. 2022 folgte "Avatar: The Way of Water", 2023 "Die Fotografin" und 2024 die Miniserie "The Regime". In 30 Jahren verkörperte Kate Winslet in mehr als 40 Spielfilmen und einigen Serien authentische Frauenfiguren jenseits gängiger Klischees. Mit der Erwartungshaltung, dass sich das "schwache Geschlecht" der patriarchalen Ordnung zu unterwerfen habe, steht sie auf Kriegsfuß. Selten hat eine Schauspielerin Frauen die von Normen geprägten Bedingungen ihrer eigenen Existenz so realistisch vor Augen geführt. Sehr früh hat sie sich für ein positives Frauenbild eingesetzt und sich gängigen Körperidealen entgegengestellt. Mit bald 50 Jahren ist Kate Winslet heute ein Vorbild für viele Frauen - auch mal ohne Filter und Retusche. Sie wartet nicht darauf, dass man ihr das Recht zugesteht, auch ältere Charaktere auf der Leinwand zu verkörpern - sie nimmt es sich.
Im Rahmen der Salzburger Festspiele verbindet Regisseur Barrie Kosky Episoden aus Ovids Metamorphosen mit der virtuosen Musik von Antonio Vivaldi. So entsteht ein einzigartiges Pasticcio aus Ovids dichterischer Erzählkunst und Vivaldis musikalischem Werk. Für dieses neue Pasticcio hat Cecilia Bartoli eine exzellente Gesangsbesetzung ausgewählt: Nadezhda Karyazina, Lea Desandre und Philippe Jaroussky. Das hochkarätige Ensemble rund um Cecilia Bartoli verkörpert mythologische Figuren wie Pygmalion, dessen geliebte Statue zum Leben erwacht, Arachne, die aufgrund ihrer Webkunst von der Göttin Minerva in eine Spinne verwandelt wird, Myrrha, die ihren eigenen Vater begehrt und als Baum endet, sowie Echo, die vom selbstverliebten Jüngling Narcissus abgewiesen wird und schließlich nur noch als Stimme existiert. Diese Figuren durchleben auf der Bühne ihre eigenen Metamorphosen. Die deutsche Film- und Theaterschauspielerin Angela Winkler bildet als erzählender Orpheus eine Brücke zwischen den einzelnen Geschichten. Die emotional tiefgründige und abwechslungsreiche Musik von Antonio Vivaldi bietet in neuen Zusammenhängen den optimalen Klangteppich für Ovids Metamorphosen - für Regisseur Kosky "ein Bund, der im Himmel geschlossen wurde". Les Musiciens du Prince - Monaco und Gianluca Capuano, langjährige Wegbegleiter von Cecilia Bartoli, schaffen einen vielseitigen Klangraum für die Solistinnen und Solisten, Tänzerinnen und Tänzer sowie den Chor Il Canto di Orfeo.
Seit vor mehr als 370 Millionen Jahren die ersten Wälder entstanden, haben Bäume das Leben auf der Erde revolutioniert. Sie bieten zahlreichen Tierarten Nahrung und Schutz, dienen als Paarungsort und sichere Wiege zur Aufzucht der Jungtiere. Die Dokumentation "Lebensraum Baum" entstand in über zweijähriger Drehzeit auf der dicht bewaldeten Gaspésie-Halbinsel im Osten Quebecs. Spektakuläre Bilder geben Einblick in das Zusammenleben und die erstaunlichen Interaktionen von Bäumen und Tieren in diesem Ökosystem.
In "Überraschende Käfer" wird die atemberaubende Vielfalt der effizientesten Putzkolonne der Natur untersucht. Bislang sind etwa 400.000 Käferarten beschrieben, doch es gibt vermutlich weitere zwölf Millionen, die nicht klassifiziert sind. Damit sind Käfer die artenreichste Tiergruppe. Mit ihrem stabilen Exoskelett und ihren harten Deckflügeln können sich Käfer an fast alle Lebensräume der Erde anpassen. Die Gliederfüßer spielen eine entscheidende Rolle dabei, Ökosysteme im Gleichgewicht zu halten. Einige Käferarten haben natürliche Waffen entwickelt: Dazu gehören Hörner, vergrößerte Oberkiefer oder giftige und heiße Chemikalien, die sie auf ihre Feinde sprühen. Andere Arten werden für ihre glänzenden, auffälligen Farben bewundert. Im Norden Thailands lassen Menschen Nashorn- und Hirschkäfer gegeneinander antreten. Bei den beliebten Käferkämpfen können Fans Wetten auf ihre Favoriten abschließen. Für Forschende, die das Rivalitätsverhalten von Insekten untersuchen, ist diese Tradition von besonderem Interesse. Der Giraffenhalskäfer aus Neuseeland beispielsweise zeichnet sich durch seinen auffallend langen Hals aus, der bei Balzkämpfen als Waffe dient. Der Mistkäfer formt Dung aus Kugeln und bewegt diese rollend fort. Dabei wiegen die Kugeln mehr als das Tausendfache seines Körpergewichts. Es gibt mehr als 6.000 Mistkäferarten. Sie entsorgen den Kot von Säugetieren und graben dabei den Boden um und verjüngen ihn - sie sind die unbesungenen Helden von Mutter Natur. Ihre entscheidende Rolle wurde erst deutlich, als Rinder nach Australien und Neuseeland importiert wurden, wo es keine Mistkäfer gab, um den Dung zu beseitigen.
Ein Stadtbewohner erlebt an einem Winternachmittag, wie plötzlich ohrenbetäubendes Gekreische den Straßenlärm übertönt. Wenige Meter vor seinem Fenster sieht er Dutzende Stare auf den Bäumen landen. Ihre schwarzen Silhouetten heben sich vom weißen Hintergrund ab, ihr Hüpfen lässt den Schnee von den Zweigen rieseln. Der Vogelschwarm verwandelt die Straße - optisch und akustisch. Jeden Tag bietet sich beim Blick aus dem Fenster ein neues Schauspiel mit mehr als 20 Vogelarten sowie verschiedenen Insekten und Säugetieren in den Hauptrollen. Nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Wanderfalken, Steinmarder, Wildbienen, Mäuse und Ameisen haben sich erstaunlich gut an das Leben in der Stadt angepasst. Sie sind wie wir Menschen zu wahren Experten dieses künstlichen Milieus geworden, das doch so wenig mit ihrem natürlichen Lebensraum gemein hat. "Meine wilden Nachbarn" wirft einen neuen, poetischen und humorvollen Blick auf die Fauna im urbanen Raum.