21:40
London, Ende des 19. Jahrhunderts: Der junge Louis Wain träumt von einer Karriere als Künstler, muss aber nach dem Tod des Vaters für seine Mutter und seine fünf Schwestern sorgen. Da trifft es sich gut, dass er eine Stelle als Illustrator bei einer angesehenen Zeitung ergattert. Kurz darauf verliebt er sich in Emily Richardson, die Gouvernante seiner jüngeren Schwestern. Gegen alle gesellschaftlichen Widerstände heiratet er die ältere und nicht standesgemäße Frau. Gemeinsam beziehen sie ein kleines Cottage, wo ihnen schon bald ein streunendes Kätzchen zuläuft. Das von ihnen Peter genannte Tier inspiriert Louis: Fortan malt er Katzen - großäugig, niedlich und vermenschlicht. Der Verleger Sir William Ingram ist von den neuartigen Bildern, die Katzen in menschlichen Alltagssituationen zeigen, sehr beeindruckt und wird Louis' Förderer und Freund. Mit seinen skurrilen Bildern feiert Louis immer größere Erfolge, doch dann schlägt das Schicksal zu: Emily erkrankt unheilbar - und Louis' psychischer Zustand verschlechtert sich ... Louis Wain - eindrucksvoll gespielt von Benedict Cumberbatch - gehörte seinerzeit zu den berühmtesten britischen Malern. Gemeinsam mit der Liebe seines Lebens Emily - gespielt von Claire Foy - eroberte er die Herzen von Millionen Kunst- und Katzenliebhabern. Seine unverwechselbaren Katzenbilder verhalfen ihm bereits zu Lebzeiten zu großem Ruhm und Erfolg. "Die wundersame Welt des Louis Wain" lässt die viktorianische Zeit mit viel Liebe zum Detail auferstehen und setzt dem exzentrischen und liebenswerten Maler ein originelles cineastisches Denkmal.
23:25
"Cagliostro" ist ein selten aufgeführtes, fast vergessenes Stück von Johann Strauss. Die Figur selbst stammt aus Sizilien und lebte dort tatsächlich als Alchemist und Abenteurer. Der bekannte österreichische Erfolgsautor Thomas Brezina deutet die Geschichte gegenwartsnah um. Es handelt sich um eine Erzählung rund um Sehnsüchte, zerplatzte Träume, Lügen und Geldgier, die Leichtgläubigkeit der Menschen und die Suche nach dem großen Glück: Cagliostro, der größte Magier und Erfüller aller Wünsche soll in der Zirkusmanege auftreten. Begleitet wird er von Lorenza, einem angesagten Stern am Musikhimmel. Ein raffiniertes Paar, das es versteht, Menschen mit Oberflächlichkeiten zu verführen und "in einer Welt der Illusionen zu täuschen". Die Gegenfigur Severin versucht, sich den übermächtigen Kräften entgegenzustellen. Die Sinnfrage und das Erkennen wahrer Liebe machen die Kraft der Erzählung aus. Sie spiegelt die Zeit und den Mut, eigene Wege zu gehen. Spektakuläre Artistiknummern runden das Werk ab. Die schmissige Musik arrangierte der aus der Austropop-Szene bekannte Johnny Bertl. Aus seiner Feder stammt etwa der Musicalhit "Falco meets Amadeus". Der Austropop wurde unter anderem geprägt durch Ludwig Hirsch, Erste Allgemeine Verunsicherung, Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros. Komponist und Produzent Bertl steht für einen genreübergreifenden Kompositionsstil, bei dem Klassik, Pop und Weltmusik aufeinandertreffen.
01:15
Marc Bellini, Nachkomme einer wichtigen Schaustellerfamilie, berichtet vom unterschätzten Einfluss der Schaustellerkunst auf die Kunstgeschichte. Wie ein roter Faden zieht sie sich durch die bildenden Künste: von Gemälden aus dem Mittelalter bis hin zu surrealistischen Experimenten, von Werken Toulouse-Lautrecs bis zu den allerersten Kinofilmen. Wer Publikum anziehen will, muss bunt, laut und kreativ sein. Die Dokumentation führt ins Musée d'Orsay, in die Cinémathèque française, ins Mucem nach Marseille und natürlich auf verschiedenste Jahrmärkte mit schillernden Persönlichkeiten. Volkskundliche Experten für Jahrmärkte und Schaustellerei wie Florian Dering aus Deutschland und Zeev Gourarier aus Frankreich, die großen Maler von Karussellen oder Schaustellerpersönlichkeiten wie Louis Joubert und Stéphane Camors von der Foire du Trône - sie alle tragen zum Erhalt der Schaustellerkunst und ihrer kreativen Kraft bei. "Jahrmärkte - Eine andere Geschichte der Kunst" ist ein Wirbel aus Farben und Licht, der sowohl neueste moderne Attraktionen vorstellt als auch mehr oder weniger bekannte Kunstwerke über diese Welt, wie die ersten Schaustellerfilme mit ihrer ganz besonderen Poesie. Eine Hommage an die Schaustellerkunst, der es seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue gelingt, Kinderaugen zum Leuchten zu bringen.
02:10
03:05
Neuseeland liegt abgeschieden im Südpazifik - rund 2.000 Kilometer von seinen nächsten Nachbarn entfernt. Vor etwa tausend Jahren wurde das Land von polynesischen Seefahrern entdeckt, die sich auf der Nordinsel niederließen und die Maori-Kultur begründeten. Erst im 18. Jahrhundert kamen mit den Engländern auch die ersten Bienen nach Neuseeland. Die Europäische Honigbiene, Apis mellifera, wurde auf den von üppiger Vegetation bedeckten Inseln schnell heimisch. Schon bald entdeckten die Tiere eine besondere Delikatesse: die Blüten eines Baumes, den die Maori als Heilpflanze verehren und Manuka nennen. Der Honig aus Manuka-Blüten ist einzigartig - und für viele ein Segen. Er wird von zahlreichen Menschen als Naturheilmittel geschätzt. Das Honiggeschäft hat hier vielen Familien sichere Arbeitsplätze beschert. Nicht nur den Imkern und Honigverkäufern. Auch Landwirte profitieren von der Bestäubungsarbeit der Bienen auf ihren Anbauflächen. Seit mehreren Generationen sind Blanche Murray und ihre Familie vom Maori-Stamm Ngati Kuri die Hüter dieses kostbaren Honigs. In der Bucht von Te Hapua, an der Nordspitze der Insel, begann die Erfolgsgeschichte der Murrays. Großmutter Hana lebte hier in einem Haus im Grünen. Sie kannte die heimische Fauna und Flora wie kaum eine andere. Ihre Leidenschaft für die Bienen hat sie an Blanche und deren Bruder Tae weitergegeben. In der Familie Murray haben alte Traditionen überlebt. Blanche, ihre Mutter und ihre Geschwister nehmen den Auftrag ihrer Ahnen ernst: Sie kümmern sich um das Land, das ihnen anvertraut wurde - und tragen dazu bei, die Maori-Kultur zu bewahren.
03:29
Dringendes Bedürfnis: Zwei Jugendliche lungern auf einer Parkbank herum. Plötzlich muss einer von ihnen dringend pinkeln und er erleichtert sich an einer Hauswand. Ob das so eine gute Idee ist?
03:30
Diese Folge von "Mit offenen Karten" befasst sich mit der Welt der Smartphones - ein Objekt, das aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Zwischen den Playern der Branche besteht ein kontinuierlicher Wettlauf in den Bereichen Technologie, Marketing - und Geopolitik. Bei dem Duell der US-amerikanischen und chinesischen Tech-Giganten geht es um Unabhängigkeit, Sicherheit und die Kontrolle über technische Entwicklungen. Im Zentrum der Begehrlichkeiten steht ein besonders strategischer Bereich: Halbleiter, wesentliche Bestandteile aller modernen elektronischen Devices. Die Halbleiterproduktion dominiert das Land Taiwan, ein enger Verbündeter der USA, und erklärtes Angriffsziel Chinas. Damit steht das Smartphone im 21. Jahrhundert im Mittelpunkt einer umkämpften Front.
03:45
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.