(1): In Bayonne: Roland Barthes und die Stadt der Zeichen (2): Im Punjab: Die Heimat des Sikhismus (3): In Finnland: Joels Rentierfilet mit dreierlei Knollensellerie (4): In Nigeria: Die Frau, die König sein wollte
(1): Französisch-Guayana: Der Aufstand von Léon-Gontran Damas (2): Französisch-Guayana: Karneval als Gemeinschaftserlebnis (3): Französisch-Guayana: Thierrys Fisch mit Sauce Chien (4): Ein unerwarteter Präsident in Französisch-Guayana
In Zeiten eskalierender Konflikte sehnen wir uns nach Frieden. Doch wie beginnt ein Gespräch unter Feinden? Der Dokumentarfilm "Wie Kriege enden - und Frieden möglich ist" gibt Einblicke durch Zeitzeugen, die an Friedensprozessen beteiligt waren. Im Zentrum stehen die Konflikte in Kolumbien, Südafrika, Afghanistan und Israel-Palästina. In Kolumbien und Südafrika herrscht heute Frieden, wenn auch ein fragiler. In Afghanistan ist die Vision eines Friedens für alle gescheitert, und auch der israelisch-palästinensische Konflikt ist geprägt von gescheiterten Verhandlungen. Der letzte große Versuch war Camp David II - ein gescheiterter Frieden, dessen Lehren heute aktueller sind denn je. Der Film befragt Friedensnobelpreisträger, Diplomaten, Verhandlerinnen und ehemalige Guerillakämpfer, die ihr Leben der Aufgabe gewidmet haben, Frieden zu stiften. Wie sind ihre Vermittlungserfolge zustande gekommen und woran sind sie gescheitert? Einblicke geben der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, der Friedensnobelpreisträger und ehemalige kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos, die afghanische Unterhändlerin Fatima Gailani, der ehemalige israelische Außenminister Schlomo Ben-Ami und die langjährige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Von solchen Friedensstiftern können wir lernen: Jeder Krieg ist anders, aber wer Frieden will, muss bewusste Schritte gehen - politischen Willen entwickeln, in Dialog mit dem Feind treten, den Weg der Versöhnung gehen. Täter müssen sich zu ihrer Schuld bekennen und sie aufarbeiten. Und bei jedem dieser Schritte wird deutlich: Frieden ist eine Kunst, aber er erfordert auch beharrliche, harte Arbeit - zwischen Menschen und Mächten, die zunächst keine Freunde, sondern Feinde sind.
Der Steinkreis von Stonehenge ist weltbekannt - doch um seine Entstehung ranken sich viele Rätsel. Britische Forscherinnen und Forscher brachten in langwieriger Kleinarbeit erstaunliche Erkenntnisse ans Licht. Das wichtigste Ergebnis: Stonehenge wurde anscheinend gar nicht in England erbaut. Ihrer Deutung zufolge gehörten die ältesten Steine des Monuments ursprünglich zu einem noch viel älteren Steinkreis, der weit entfernt vom heutigen Standort errichtet wurde, und zwar im Westen von Wales. Mit modernsten Hilfsmitteln sammelte das Archäologenteam unter der Leitung von Professor Mike Parker Pearson vom University College London die notwendigen Belege, um die Wissenslücke bezüglich der Blausteine zu füllen. Im Laufe ihrer Untersuchungen gingen die Fachleute jeder Spur nach: von den großen Legenden um den Zauberer Merlin bis hin zu den verschiedenen chemischen Signaturen mikroskopisch kleiner Felsstücke. Durch die Kombination innovativer 3D-Scans mit traditioneller archäologischer Feldforschung und neuartigen Laboranalysen entdeckten die Forscher den Ursprung der Steine. Höchstwahrscheinlich wurden sie bereits 400 Jahre vor ihrer Aufstellung in Stonehenge abgebaut. Für die Archäologen bedeutete es ein jahrelanges Unterfangen, dem Rätsel von Stonehenge auf die Spur zu kommen. Durch ihre Ergebnisse ergeben sich weitere, neue Ansätze für die Erforschung des Monuments, das zum Weltkulturerbe zählt.
Der Tod von Papst Franziskus am Ostermontag hat weltweit Bestürzung ausgelöst. Der 266. Papst der römisch-katholischen Kirche galt als bescheiden, volksnah und liberaler als seine Vorgänger. Rom ist innerhalb kürzester Zeit zum Zentrum der Trauer geworden. Doch auch die Ungewissheit vor der Zukunft ist groß. Welche Hoffnung setzen die Gläubigen in den nächsten Papst?
(1): Vietnams beliebte Nudelsuppe: Pho (2): Nostalgiegeschmack: Mai - von Vietnam in die Pariser Vorstadt (3): Ran an die Töpfe!
(1): Auf Sri Lanka: Georges Keyt, Maler der Freiheit und Sinnlichkeit (2): Im Departement Lozère: Wiege der Speläologie (3): In Spanien: Dolos' Tortilla mit weißen Bohnen (4): In Gabun: Der erste Arzt ohne Grenzen
(1): Frankreich: Die Seine - Maupassants Obsession (2): Türkei: Ausflug in den Hammam (3): Schweiz: Laras Gemüsekuchen (4): Massachusetts: eine Schriftstellerin sorgt für Aufsehen
Zeitloser Unterhaltungsfilm mit Sean Connery und Michael Caine als groß aufspielendes Spitzbuben-Duo: Danny Dravot und Peachy Carnehan, die sich in Indien mit Schmuggel und anderen zwielichtigen Unternehmungen durchs Leben schlagen, beschließen, im legendären Kafiristan als Könige ihr Glück zu versuchen. Als Danny tatsächlich zum Oberhaupt gekrönt wird, läuft bald alles schief ... Auf einer Indienreise lernt der berühmte Romanautor Rudyard Kipling die beiden raubeinigen Abenteurer Daniel Dravot und Peachy Carnehan kennen, zwei ehemalige Offiziere der britischen Armee, die vom großen Reichtum träumen. Den hoffen sie im legendären und bisher unerforschten Königreich Kafiristan zu erlangen. Nach einer beschwerlichen Reise gelangen sie an ihr Ziel. Mit ihrer Kampferfahrung werden sie bald zu Helden auf dem Schlachtfeld - und Danny wird durch einen glücklichen Zufall gar zum Gottkönig. Im Rausch der Macht gerät der Plan der zwei Glücksritter, mit einigen Reichtümern wieder abzuhauen, bald in Vergessenheit. Und dann droht der ganze Traum unter Dannys Größenwahn zu platzen. Der farbenprächtige Klassiker des Abenteuerfilms überzeugt mit wunderbarem britischen Humor neben kritischen Tönen, aber auch durch die großartig gefilmte Inszenierung, tolle Landschaftsaufnahmen und das einzigartige Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller Sean Connery und Michael Caine. Dessen Ehefrau Shakira Caine ist in der Rolle der Roxanne ebenfalls mit von der Partie.
Nach mehreren Tagen auf See erreicht der Katamaran "Nomade des Mers" endlich Trincomalee, eine kleine Hafenstadt im Nordosten von Sri Lanka. Die Crew hat sich verändert: Johnny ist aus Auroville mitgekommen und Amandine aus Concarneau ist auch dabei. Sri Lanka ist ein Land mit hohen Bergen, paradiesischen Stränden, einer beeindruckenden Tierwelt und einer reichen Kultur. Auch die Wirtschaft boomt - doch das hat seinen Preis: Sri Lanka steht auf Platz fünf der größten Meeresverschmutzer der Erde; 1,6 Millionen Tonnen Plastik landen hier jedes Jahr im Ozean. Johnny sprüht förmlich vor Lowtech-Ideen. Er und Corentin wollen plastik- und müllfrei für den Katamaran einkaufen. Rohan Edirisoorya von der Ruhuna-Universität hilft der Crew mit seinem Plastik-Pyrolysator, durch den man Plastikmüll in Treibstoff umwandeln kann. Lässt sich das auch auf dem Katamaran umsetzen?
Ihre zumindest umgangssprachig weitreichende Bekanntheit ist kein Zeichen großer Beliebtheit: Schnepfen. Sie gehören wie Kiebitz und Brachvogel zu den Wiesenvögeln, die früher fast überall in Deutschland heimisch waren. Über Schnepfen ist wenig bekannt. Fest steht: sie haben es zunehmend schwer, weil der Mensch immer mehr Feuchtwiesen trockenlegt und damit den Lebensraum der Vögel zerstört. Am Dümmer See in Niedersachsen aber haben es Naturschützer um den Biologen Heinrich Belting geschafft ein in Deutschland einmaliges Schutzgebiet einzurichten. Hier sind ihre Bestände gewachsen. Der unbestrittene Star auf den nassen Wiesen ist die Uferschnepfe. Sie steht im Mittelpunkt zahlreicher Studien, denn wenn sich die sogenannte Schlüsselart vermehrt, überleben auch viele andere Wiesenvögel. Uferschnepfen sind wahre Ausdauerathleten der Lüfte. Sie legen tausende Kilometer in wenigen Tagen zurück. Mit Feuchtgebieten allein in Deutschland ist den Langstreckenziehern aber nicht geholfen. Die Vögel benötigen intakte, nahrungsreiche Wiesen entlang ihrer Zugrouten, die bis in den Senegal an der Westküste Afrikas führen. Und weil die Vögel so wichtig sind, stehen sie unter besonderer Beobachtung. Sender liefern rund um die Uhr Daten von ihren Aufenthaltsorten. Und um vor Ort zu verstehen, was den Vögeln auf ihren langen Reisen zu schaffen macht, sind die Vogelschützer um Heinrich Belting ihnen hinterher geflogen. Eine abenteuerliche Reise auf den Spuren einer ganz besonderen Vogelart.
Von den Überlebenden des großen Asteroideneinschlags vor 66 Millionen Jahren bis zu den heutigen Vogelarten: "Vögel - Eroberung der Lüfte" erzählt die spannende und teilweise verblüffende Ursprungs- und Entwicklungsgeschichte der Vögel und veranschaulicht, wie es so vielen Arten gelang, mit Kraft und Ausdauer den Himmel zu erobern. Dank der Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie kann man nun in ihre Welt eintauchen und erkennen, wie anpassungsfähig sie sind. Die Kunst des Fliegens hat es den Vögeln ermöglicht, jeden Winkel der Erde zu erreichen, und jede Art hat ihre spezielle Flugtechnik entwickelt. Die Dokumentation zeigt, wie der Gegensatz von Raub- und Beutevögeln die jeweiligen Flugtechniken geprägt hat und die Tiere in ihrem Überlebensdrang zu immer weiteren Höchstleistungen antreibt. Die Kamera begleitet Forschende beim Einfangen von Langstreckenziehern, um den Vogelzug zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten zu verfolgen und zu erfahren, wie die Tiere diese enorme körperliche Belastung aushalten. Außerdem lernen die Zuschauer einige erstaunliche Energiespartaktiken kennen, die es den schwersten Vögeln der Welt gestatten, fast ohne Energieeinsatz durch die Luft zu gleiten.
Diese erneut verblüffende Folge der Reihe, "Vögel - Soziale Wesen", zeigt jede Menge neuer Entdeckungen zu den Interaktionen von Vögeln bei der Abwehr von Angreifern, bei der Balz, bei ihrem Verhalten als Paar und im Schwarm. Das Geheimnis der Kommunikation im Schwarm wird gelüftet: Wie schaffen es Tausende von Vögeln, mit hoher Geschwindigkeit gemeinsam unterwegs zu sein, ohne zusammenstoßen, und "auf Kommando" gemeinsam die Richtung zu wechseln? Die beeindruckende Schwarmintelligenz greift auch, wenn die Vögel vor Gefahr fliehen oder sich zu Gruppen zusammenschließen, um Gefahr abzuwehren. Ihre ungewöhnlichen Fortpflanzungsstrategien gehen von der Zurschaustellung aufwendiger Gefieder und komplexer Balztänze über die Herausforderungen der Auswahl aus identisch aussehenden Kandidaten bis zum Einsatz von "Trauzeugen", um potenzielle Partner zu beeindrucken. Und auch bestgehütete Geheimnisse wurden nun gelüftet: promiskuitives Verhalten trotz (eigentlich) monogamer Beziehungen. Der technologische Fortschritt gibt der Forschung neue Möglichkeiten und uns Einblick in bemerkenswerte Geschichten.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Eine Woche lang kein Smartphone, kein Computer, kein Internet. Jugendliche einer 12. Klasse aus Dresden entdecken, abgekoppelt vom Rest der Welt und den sozialen Netzwerken, ob und wie sich ihr Leben, ihre Freundschaften, ihre Kommunikation und ihr Selbstbild verändert. Leni, Mayu, Maxi und Emelie gehören zur Generationen Z, die erste Generation, die seit frühester Kindheit mit Smartphone und Internet aufgewachsen ist. Digital Natives - permanent online, ständig erreichbar. Laut der aktuellen Jugend-Digitalstudie verbringen Jugendliche ihrer Altersstufe etwa neun Stunden pro Tag an digitalen Endgeräten. Und so ist es für die Jugendlichen aus Dresden dann auch eine Herausforderung, zum ersten Mal mehrere Tage offline zu sein. Wie schwer fällt ihnen dieser Verzicht? Was machen sie mit der gewonnenen Zeit? Hat der kalte Entzug Nebenwirkungen? Mit ihrem Verzichtsexperiment befinden sie sich in bester Gesellschaft, denn Digital Detox, der bewusste Verzicht auf den Online-Rausch, liegt im Trend. Die Teilnehmer eines Survival- Camps in Polen gehen dabei sogar noch einen Schritt weiter. Kompromisslos lassen sie die meisten Annehmlichkeiten des modernen Lebens hinter sich für ein analoges Wochenende in einem einfachen Tipi-Camp.
Dünkirchen, 1. und 2. Juni 1940: Sergent Julien Maillat gehört zu einer Gruppe versprengter französischer Soldaten, die am Strand von Dünkirchen zusammen mit den Männern des britischen Expeditionskorps darauf warten, über den Kanal nach England gebracht zu werden. Die deutsche Luftwaffe fliegt ständig Einsätze, die viele Opfer fordern. Die Briten evakuieren zunächst nur ihre Leute; nachdem es Maillat mit Hilfe eines verständnisvollen britischen Offiziers endlich an Bord eines Schiffes geschafft hat, wird dieses von deutschen Bomben getroffen. Maillat gelingt es, wieder an Land zu kommen. Er wagt sich zurück in die Stadt, die bereits unter deutschem Artilleriebeschuss liegt und auch aus der Luft bombardiert wird. Im Bombenhagel trifft er die couragierte junge Jeanne, die sich einredet, ihr Elternhaus werde das Kriegsinferno überstehen, wenn sie darin aushält. Maillat rettet sie vor zwei Kameraden, die in das Haus eingedrungen sind und sie vergewaltigen wollen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als die beiden zu erschießen. Nicht nur das belastet ihn fortan; auch der Gedanke, dass er die junge Frau danach allein zurückgelassen hat, ist ihm unerträglich. "Dünkirchen, 2. Juni 1940" schildert ein dramatisches Kapitel des Zweiten Weltkriegs - die Evakuierung alliierter Truppen aus Nordfrankreich. Vom 27. Mai bis zum 4. Juni 1940 wurde der Großteil der britisch-französischen Nordarmeen, rund 330.000 Mann, darunter gut 120.000 Franzosen, unter massiver deutscher Bedrohung nach Großbritannien verschifft.
Antonina Miljukowas Leben ändert sich schlagartig, als sie die Musik Tschaikowskys hört: Sie verfällt dem Komponisten, schreibt ihm leidenschaftliche Briefe und drängt ihn schließlich zur Heirat. Für Tschaikowsky, der im zaristischen Russland seine Homosexualität verbergen muss, kommt dies wie gerufen: Er sieht die Ehe als Möglichkeit, seinen guten Ruf zu wahren. Die ersten Tage ihrer Beziehung sind von Hoffnung geprägt, doch bald zeigt sich die bittere Realität: Tschaikowsky empfindet keine Liebe für Antonina und behandelt sie zunehmend abweisend. Seine Launenhaftigkeit und seine Unfähigkeit zur Nähe treiben sie an den Rand der Verzweiflung. Als er eines Nachts versucht, sie zu erwürgen, flieht er am nächsten Morgen nach Sankt Petersburg und lässt sie allein zurück. Antonina verlässt ebenfalls die eheliche Wohnung, um ihre Familie bei Kiew zu besuchen, bleibt aber besessen von der Idee, ihn zurückzugewinnen. Ihre Versuche - bis hin zur Anwendung von Hexerei - scheitern jedoch kläglich. Während Tschaikowsky endgültig mit ihr abschließen will, beginnt sie eine Beziehung mit ihrem Anwalt Schlykow und bekommt drei Kinder mit ihm. Doch Stolz und Eigensinn, vielleicht auch tiefes Gefühl lassen sie an Tschaikowsky festhalten; mit fatalen Folgen. Kirill Serebrennikov erzählt in "Antonina Tschaikowsky" die tragische Geschichte einer Frau, deren obsessive Liebe sie in den Wahnsinn treibt. Mit einer beeindruckenden visuellen Gestaltung und intensiven Charakterstudien beleuchtet der Film nicht nur die zerstörerische Dynamik einer unglücklichen Ehe, sondern auch die gesellschaftlichen Zwänge des 19. Jahrhunderts, die beide Protagonisten gefangen halten.
Der Geschichte ihrer Vorfahren und ihres Vaters auf den Grund gehen und so ihre eigene Identität besser verstehen: Das ist das Ziel der Regisseurin Erika Etangsalé. Der Titel ihres Films "Lèv la tèt dann fénwar" - auf Kreolisch "In der Finsternis den Kopf erheben" - drückt diesen Wunsch aus, Licht in das Dunkel der Vergangenheit zu bringen. In Bildern von der Insel Réunion und der Stadt Mâcon zeichnet sie eine schmerzhafte Geschichte nach, die viel zu lange totgeschwiegen wurde. Erikas Vater, Jean-René Etangsalé, kam im Alter von 17 Jahren aus den französischen Überseedepartements nach Kontinentalfrankreich. Die Behörde Bumidom (Bureau pour le développement des migrations intéressant les départements d'outre-mer) organisierte in den 1960er bis 1980er Jahren zahlreiche Umsiedlungen aus den ehemaligen französischen Kolonien. Auf dem Festland angekommen, wurden die Entwurzelten schnell von der Realität eingeholt und ihre Hoffnungen enttäuscht. Der Dokumentarfilm zeigt neben Farbaufnahmen aus der tristen Gegenwart der französischen Provinz auch wunderschöne Schwarzweißbilder aus der Vulkanlandschaft der Insel Réunion, die vom Schicksal geflohener Sklaven in der Kolonialzeit erzählen. Wie über dieses schwierige Kapitel der Geschichte wurde auch über die Folgen der späteren Migrationspolitik lange Zeit kaum gesprochen. Die Betroffenen selbst haben ebenfalls lange Zeit geschwiegen, tief trugen sie den Schmerz in sich, bevor sie ihn an ihre Nachkommen weitergaben. Für den Dokumentarfilm seiner Tochter hat Jean-René Etangsalé sein jahrzehntelanges Schweigen gebrochen. Entstanden ist ein Film, der Licht in das Dunkel der Geschichte bringen und dem Kultur- und Identitätsverlust mehrerer Generationen entgegenwirken will.
Im Herzen des zaristischen Russlands tobt ein Aufstand: Tatarenhorden unter Feofar Khan bedrohen Sibirien und der Großherzog von Irkutsk, Bruder des Zaren, steht isoliert da. Der erfahrene Offizier Michel Strogoff erhält den Auftrag, eine geheime Nachricht durch feindliches Gebiet zu schmuggeln. Als Tuchhändler getarnt begibt er sich mit Nadia, der Tochter eines verbannten Professors, auf eine Reise voller Gefahren. Ihre Tarnung als Ehepaar wird zur Zerreißprobe, als sie auf Ogareff treffen - einen ehemaligen russischen Oberst, der nun die Tataren anführt und seine persönliche Rache am Zaren plant. Die Reise führt sie durch Sibiriens unwirtliche Landschaften: Schneebedeckte Pässe, reißende Flüsse und verlassene Dörfer werden zu Schauplätzen von Verrat und Heldentum. Strogoffs Mutter, die unterwegs in die Hände der Tataren fällt, wird zum Opfer von Ogareffs Grausamkeit, was den Kurier zu einem folgenschweren Geständnis zwingt. Doch selbst durch ein Schwert geblendet gibt Strogoff nicht auf. Mit Nadias Hilfe schleicht er sich nach Irkutsk, wo Ogareff bereits als falscher Kurier agiert und den Großherzog täuscht. Das theatralische Finale bleibt der Vorlage von Jules Vorlage treu ... Regisseur Carmine Gallone setzt auf cineastische Pracht: Die jugoslawischen Schauplätze und die Kosutnjak-Studios in Belgrad bilden mit ihren Sibirien-Kulissen und massenhaften Statisten ein imposantes Panorama.
Bei einem Tauchgang im Südpazifik wurde im Oktober 2024 eher zufällig eine gigantische Koralle entdeckt: Die größte bislang bekannte Korallenkolonie der Welt. "Mit offenen Augen" legt den Fokus auf dieses faszinierende Bild vom Meeresgrund.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Catharina Kleber ist zu Gast bei der Influencerin Chanie Apfelbaum. Hier erlebt sie, wie die jüdische Mutter ihren fünf Kindern die koschere Küche nahebringt. Sie betreibt einen Instagram-Kanal und schreibt Kochbücher, um jungen Menschen das Judentum schmackhaft zu machen. "Ich bin über mein traditionell jüdisches Leben zum Bloggen gekommen." Ihre Videos nimmt sie meistens in der Küche ihrer Mutter auf, denn sie hat alles doppelt, zwei Kühlschränke, zwei Herde und das dazugehörige Geschirr. Chanie hält sich an die koscheren Ernährungsregeln. Sie trennt Milch- und Fleischprodukte sowohl in ihrer Küche als auch in ihren Rezepten. Früher wurde in Manhattan auf eine strikte Trennung von "Appetizing Stores" für Lachs und Cream Cheese Bagels und "Delis" für fleischbelegte Sandwiches geachtet. Das hat sich außerhalb der orthodoxen Viertel mittlerweile geändert. Kleber lernt Peter Shelsky kennen, der die Multikulturalität der Stadt in seine jüdische Küche einfließen lässt. Seine Bagels, die ursprünglich von osteuropäischen Einwanderern mitgebracht wurden, gelten als Klassiker in New York. Heute haben die Einflüsse verschiedener Kulturen im Schmelztiegel New York die kulinarischen Grenzen verschwimmen lassen. Die jüdische Herkunft vereint die Menschen und sie zeigen, welche Gewürzmischung aus Tradition und Moderne nach ihrem Geschmack ist.