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TV Programm für ARTE am 11.01.2025

Blast the Past 05:15

Blast the Past: Zoo - Tierschutz oder Quälerei?

Geschichte

Zoos versprechen Erholung, Unterhaltung und Bildung für die ganze Familie. Während sie auf den ersten Blick unpolitisch erscheinen, waren Zoos immer auch Ausdruck kolonialer Machtverhältnisse. Exotische Tiere aus fernen Ländern wurden zur Schau gestellt, um die Überlegenheit der westlichen Zivilisation gegenüber kolonialisierten Ländern zu demonstrieren. Besonders umstritten waren die sogenannten Völkerschauen, bei denen Menschen aus den Kolonien präsentiert wurden, um die vermeintliche "Primitivität" dieser Kulturen zu verdeutlichen. Für viele leisten Zoos einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Durch Zuchtprogramme konnten gefährdete Tierarten vor dem Aussterben bewahrt werden. Heini Hediger (1908 - 1992), ein Pionier der modernen Tiergartenbiologie, argumentierte, dass Zoos einen klaren Bildungsauftrag haben. Für ihn war es entscheidend, dass Zoos dazu beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung der Menschen für Wildtiere zu fördern. Für Kritiker sind Zoos jedoch nichts anderes als Orte der Gefangenschaft. Die Wildtiere werden in künstliche, nicht artgerechte Gehege gesperrt, was häufig zu Verhaltensstörungen führt. Franck Schrafstetter vom Tierschutzverein Code Animal betont, dass echtes Tierwohl nur in Freiheit erreicht werden kann. Die Frage, ob Zoos ihren Bildungsauftrag erfüllen oder ob sie letztlich Gefängnisse sind, bleibt umstritten. "Blast the Past" konfrontiert die Narrative und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich beide Argumentationen durch die Geschichte ziehen.

360° Reportage 05:35

360° Reportage: Montevideo, Stadt im Rhythmus des Karnevals

Reportage

Eine zentrale Rolle im Karneval spielt der Candombe, ein afro-uruguayischer Musik- und Tanzstil, der bis heute gepflegt und von Generation zu Generation weitergegeben wird. Manuel Silva ist Leiter einer sogenannten Comparsa, einer Gruppe von Trommlern und Tänzern, die an den verschiedenen Karnevalsumzügen teilnehmen. Kurz vor Beginn des Karnevals wird fast jeden Abend geprobt, denn das wichtigste Ereignis des Candombe steht unmittelbar bevor: die Llamadas, ein zweitägiger Umzug von knapp 50 Trommel- und Tanzgruppen aus Montevideo und ganz Uruguay. Lange Zeit als Kultur der aus Afrika in die Sklaverei verschleppten Menschen marginalisiert, ist der Candombe heute aus der uruguayischen Kultur nicht mehr wegzudenken und ist der Stolz der ganzen Nation. Im Jahr 2009 wurde die kulturelle Praxis des Candombe von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Eine weitere lebendige Karnevalstradition in Montevideo sind die sogenannten Murgas. Dabei handelt es sich um traditionelle Männerchöre in aufwendigen Kostümen. In ihren mehrstimmigen Gesängen, die meist von theatralischen Gesten begleitet werden, kritisieren und kommentieren die Laiendarsteller lautstark und launisch das politische Geschehen, gesellschaftliche Strömungen und die Weltpolitik. Maxi Perez, künstlerischer Leiter der Murga Asaltantes con Patente, hat vor dem Karneval alle Hände voll zu tun. In wenigen Tagen wird seine Murga im Teatro de Verano, dem größten Freilufttheater der Stadt, aufgeführt. Wird die akribisch einstudierte Show vor fast 5.000 Zuschauern gelingen?

Whitney - Can I Be Me 06:10

Whitney - Can I Be Me

Dokumentarfilm

Von den renommierten Regisseuren Nick Broomfield ("Kurt & Courtney") und Rudi Dolezal ("Freddie Mercury") kommt der Film über eine der wohl größten Sängerinnen aller Zeiten. Whitney Houston war der Inbegriff eines Superstars, eine "American Princess", die am häufigsten ausgezeichnete Künstlerin aller Zeiten. Trotz verdienter Millionen, mehr aufeinanderfolgenden Nummer-eins-Hits als die Beatles und einer der größten Stimmen aller Zeiten konnte sie nie einfach sie selbst sein. Sie starb an einer Überdosis Drogen und wurde nur 48 Jahre alt. Zusammengestellt aus zumeist noch nie gesehenen Bildern und exklusiven Aufnahmen erzählt der Dokumentarfilm Whitney Houstons unglaubliche und ergreifende Lebensgeschichte aus der Sicht derer, die ihr am nächsten standen.

GEO Reportage 07:50

GEO Reportage: Harpyien, die größten Greifvögel des Regenwaldes

Reportage

Bei den Ureinwohnern Südamerikas genossen die Harpyien einen besonderen Ruf. Sie wurden gleichermaßen verehrt wie gefürchtet. Kein Wunder, sind sie doch die größten Greifvögel des Regenwaldes und erlegen selbst große Affen und Faultiere. Mit ihrem mächtigen Klauen, die etwa die Kraft einer Bärentatze haben, gehören sie zu den stärksten Vögeln der Welt. Mittlerweile steht es schlecht um die Harpyie. Die zunehmende Rodung des Regenwaldes und ein langsamer Fortpflanzungszyklus verdrängen die Vögel aus ihren angestammten Revieren. Forscher und Naturschützer möchten gern helfen, wissen aber kaum etwas über den scheuen und seltenen Vogel. Beobachtungskameras sollen helfen, Informationen über die Harpyien zu sammeln. Dafür müssen jedoch erst einmal passende Nester gefunden werden. Um damit voranzukommen, will ein Forscherteam aus Wissenschaftlern, Architekten und Umweltschützern in der Region Madre de Dios im Süden Perus ein künstliches Nest bauen, das mit weiteren Beobachtungskameras ausgestattet wird. Kein leichtes Unterfangen, denn Harpyien sind sehr wählerisch bei der Auswahl ihres Nistplatzes. Das Nest muss mindestens sieben Kilometer vom nächsten Nachbarn entfernt sein. Außerdem brüten die Vögel ausschließlich in den Kronen der riesigen Brasilianischen Kastanie, auch Paranussbaum genannt, oder der Shihuahuaco-Bäume. Nur von diesen Giganten, die bis zu 40 Meter hoch und weit über das Blätterdach des Waldes hinaus reichen, haben sie einen guten Überblick. Die Arbeit des Teams muss also in schwindelerregender Höhe stattfinden - ohne Garantie auf Erfolg.

GEO Reportage 08:45

GEO Reportage: Amas Welt, das neue Ghana

Reportage

Eine neue Generation Frauen wächst im westafrikanischen Ghana heran: Stark, selbstbewusst und voller Ideen trotzen sie ihren Eltern, die das westliche Lebensmodell noch als Ideal verstanden. "Black is beautiful" lautet das Motto, dem sie ihr Leben verschrieben haben. Es gibt ein Afrika, über das kaum berichtet wird: ein Afrika jenseits von Krieg, Armut und Flüchtlingsströmen, ein wachsendes Afrika der aufstrebenden urbanen Mittelschicht, in dem Frauen immer mehr die treibende Kraft sind. Sie wehren sich gegen das Klischee des verlorenen Kontinents und gehen einen eigenen, neuen Weg. Sie bauen ihre Zukunft in Afrika auf. Europa ist für sie nicht das Ziel. Und auch nicht das Vorbild. Afrikanerinnen dieser neuen Generation haben in den Metropolen Netzwerke aufgebaut, um sich im Beruf gegenseitig zu unterstützen. Die meisten von ihnen haben ihren Horizont durch ein Studium im Ausland erweitert und sind dann in ihre Heimat zurückgekehrt, wo sie heute als Managerinnen, Designerinnen, Akademikerinnen oder Unternehmerinnen arbeiten. Sie schielen nicht nach den westlichen Industriestaaten, doch zugleich tragen sie Know-how, Erfahrungen, Werte der westlichen Welt in sich und sind mit den neuesten Technologien vertraut. In der Freizeit treffen sie sich auf den Dachterrassen von Accra in Cocktailbars, wo Afrobeat aus den Lautsprechern wummert und Visitenkarten von Hand zu Hand wandern. Es sind selbstbewusste Großstädterinnen, die neuafrikanische Mode tragen, ihr krauses Haar nicht glätten und die bleichenden Cremes ihrer Mütter ablehnen. Eine weiße Haut ist für sie nicht Synonym von Wohlstand und Überlegenheit, traditionelle Glasperlen oder Gewänder empfinden sie nicht als primitiv. Zu diesen Frauen gehört Ama Boamah, die mit der ersten ghanaischen Biosaft-Fabrik eine Marktnische erobert hat. Doch auch sie muss sich gegen Repressalien im ghanaischen Alltag durchsetzen, der auch immer noch von Männern ausgeht. Probleme, die Ama jedoch eher als Herausforderung denn als Hindernis zu einem neuen und modernen Ghana sieht.

Stadt Land Kunst Spezial 09:40

Stadt Land Kunst Spezial: Südkorea

Magazin

(1): Pierre Lotis koreanisches Erwachen (2): Ginseng, die Wurzeln Koreas (3): Korea: Franzosen auf Beutezug

Stadt Land Kunst 10:20

Stadt Land Kunst: Francisco Coloanes Chile / Liberia / Wien

Magazin

(1): Chile: Francisco Coloane, Erzähler vom anderen Ende der Welt (2): Liberia: Die Utopie von der Rückkehr der Sklaven (3): Nizza: Stéphanies Kohlrouladen (4): Wien: Ein Weihnachtsbaum schreibt Geschichte

Zu Tisch 11:05

Zu Tisch: Bordelais, Frankreich

Essen und Trinken

Im Herbst ist Kürbiszeit auf der Ferme du Plantey bei Bordeaux. Benjamin Caie hat über eine Tonne Kürbisse geerntet. In seiner Heimatstadt Gradignan im Südwesten Frankreichs liefert er seine Ernte an die Stadtküche, wo sie zu Gerichten für Kitas, Schulen und Altenheime verarbeitet wird. Benjamin ist leidenschaftlicher Rugbyspieler und trainiert seit seiner Kindheit einmal pro Woche. Für seine Mannschaft bereitet Benjamin ein Curry mit ungarischem blauem Kürbis zu. Das neue Haus der Familie Caie liegt direkt neben der Ferme. Gemeinsam mit seiner Mutter brät Benjamin Entenbrust mit Kürbis und bereitet Süßkartoffel-Fritten für die Hauseinweihungsparty zu. Eine Freundin der Familie steuert die Canelés de Bordeaux bei - kleine Bordelaiser Kuchen, die innen weich und außen knusprig sind, genau wie sie sein sollen!

Wildes Australien, wie alles zusammenhängt 11:35

Wildes Australien, wie alles zusammenhängt: Regen, Geschenk des Himmels

Natur und Umwelt

Wasser verdunstet im Pazifischen Ozean und steigt in die Atmosphäre auf: der Beginn einer Reise, die auch in tausend Kilometer Entfernung Leben ermöglicht. Die erste Folge der Dokumentationsreihe folgt dem Weg des Regens von den Gebirgszügen im Osten bis zur wasserarmen Mitte Australiens. Dabei offenbaren sich die Feinheiten der Verbindung zwischen den Küstenwäldern und den Wüsten im Inneren des Kontinents. Der Regen fällt an der Küste zunächst auf das Gebiet der Gumbaynggirr, wo er die uralten Gondwana-Regenwälder mit Wasser versorgt. Die Feuchtigkeit gelangt aus dem Wald wieder in die Atmosphäre und an den Gipfeln der Berge kommt es erneut zu Niederschlag, diesmal in Form von Schnee. In den Australischen Alpen folgen Insektenforscherin Tanya Latty und Wissenschaftlerin Linda Broome den Spuren des Bergbilchbeutlers: Das Überleben dieses seltenen, vom Aussterben bedrohten Beuteltiers hängt von einem Nachtfalter ab, der sich in den tausend Kilometer entfernten Ebenen des Outbacks fortpflanzt. Ihre Forschung offenbart eine außergewöhnliche Verbindung zwischen zwei weit voneinander entfernten Ökosystemen sowie die zentrale Rolle von Insekten in der Nahrungskette. Durch die Schneeschmelze in den Bergen werden die Ebenen des Outbacks mit Wasser versorgt, die Kornkammer Australiens. Einer der seltenen Regenfälle in der Tirari-Sturt-Steinwüste weckt das dortige Ökosystem aus seinem Dornröschenschlaf. Hier ist das Leben ein stetes Auf und Ab. Professor Mike Letnic erforscht den König der in diesem Lebensraum beheimateten Raubtiere: den Dingo. Mit der Dezimierung dieser Wildhundart hat sich die Form der Dünen in diesem riesigen Gebiet verändert, was die Bedeutung dieses Raubtiers für ein gesundes Ökosystem unterstreicht.

Wildes Australien, wie alles zusammenhängt 12:20

Wildes Australien, wie alles zusammenhängt: Flüsse, Lebensadern des Planeten

Natur und Umwelt

Über dem Ozean vor der Nordküste Australiens kündigen mächtige Gewitterwolken den Beginn des Monsuns an. Die Starkregenfluten speisen und düngen die Feuchtgebiete, lassen die ausgedorrten Regionen im Norden des Kontinents ergrünen und gelangen schließlich über Tausende Kilometer lange Flussläufe bis zum Kati Thanda-Lake Eyre. Der Regen bewässert zunächst ausgedehnte Feuchtgebiete im Arnhemland, wo Tiere wie das Blatthühnchen oder das Leistenkrokodil den Überfluss der Regenzeit nutzen, um sich zu vermehren. Hier bewirtschaftet Otto Campion Bulmaniya das Land. In Begleitung einer Gruppe Arafura Swamp Rangers nimmt er das Gebiet in Augenschein. Gegenüber von Ottos Ländereien, auf der tropischen Insel Groote Eylandt, sucht Biologin und Froschspezialistin Jodi Rowley mit einem Team des "Bush Blitz"-Programms nach unbekannten Arten. In den Mangrovenwäldern von Groote Eylandt stößt ein Wissenschaftler von "Bush Blitz" auf eine winzige Krabbe: Sie trägt entscheidend dazu bei, dass der dortige Wald als CO2-Speicher funktioniert. Ein Teil des Monsunregens, der den Norden überschwemmt hat, beginnt seine lange Reise durch vergängliche Flüsse in die trockenen Regionen Zentralaustraliens. Dort bemüht sich das Arid Recovery Team um den Schutz und die Erforschung von Kleinsäugern, die sich im Ökosystem der Wüste als echte Überlebenskünstler erweisen. Die Flüsse bringen das Leben in der Wüste zum Erblühen, bis das Wasser schließlich den Kati Thanda-Lake Eyre erreicht.

Wildes Australien, wie alles zusammenhängt 13:05

Wildes Australien, wie alles zusammenhängt: Wasser, Gestalter der Natur

Natur und Umwelt

Seit Jahrtausenden formt das Wasser die Landschaften unseres Planeten - in der Tiefe und an der Oberfläche. Es gräbt riesige Höhlen und lässt Berge und Schluchten entstehen. Am Fuße der Bonda-Klippen an der Nullarbor-Küste werden Tausende wandernde Wale vom zeremoniellen Gesang der Mirning begrüßt, eines indigenen Volks, das über die dortigen Küsten- und Landabschnitte wacht. Einsickernder Regen und unterirdische Wasserläufe haben die Kalksteinebene von Nullarbor über Millionen von Jahren allmählich ausgehöhlt, bis sich riesige Felswaben bildeten. Unter den Wüsten Australiens verbirgt sich daher ein System aus Höhlen und Gängen mit enormen Wasservorräten. Durch Gesteins- und Lehmschichten fließt das Grundwasser von den baumlosen Ebenen von Nullarbor bis in die Wüstengebiete im Westen. Manchmal sprudelt es in Form artesischer Quellen an die Oberfläche und lässt in der Wüste regelrechte Oasen entstehen. Der Biologe Simon Cherriman hat die Aufgabe, hier den größten Raubvogel des Landes zu markieren und seine Flugrouten zu verfolgen: den australischen Adler. Er beobachtet die majestätischen Vögel, die über dem Karijini-Nationalpark ihre Kreise ziehen. Durch das eisenreiche Gestein hat das Wasser hier tiefe Schluchten gegraben, die bis zum Grund eines urzeitlichen Ozeans reichen. Dort finden sich Zeugen einer Zeit vor 2,5 Milliarden Jahren, als die Erdatmosphäre noch deutlich weniger Sauerstoff enthielt. Der Monsun füllt das Grundwasser in der Kimberley auf, einer tropischen Savanne, in der die Beuteltiere König sind. Hier lässt sich das großartige Schauspiel der Natur beobachten wie sonst nirgendwo.

D'Artagnan, Musketier im Dienst des Sonnenkönigs 13:50

D'Artagnan, Musketier im Dienst des Sonnenkönigs

Dokumentation

Seit seinem Erscheinen im Jahr 1844 wurde der Roman "Die drei Musketiere" in rund hundert Sprachen übersetzt und etliche Male verfilmt. Durch Leinwandstars wie Douglas Fairbanks, Jean-Paul Belmondo oder Gene Kelly erlangte Alexandre Dumas' Romanheld d'Artagnan Weltruhm. Hinter dieser legendären Figur verbirgt sich ein realer Mensch. Aus welchen Quellen schöpfte Alexandre Dumas? Inwiefern bezog er sich auf historische Fakten in "Die drei Musketiere" und den beiden weiteren Bänden der Trilogie, "Zwanzig Jahre danach" und "Der Vicomte von Bragelonne"? Haben auch d'Artagnans Gefährten Athos, Porthos und Aramis reale Vorbilder? Und wie steht es mit dem berühmten Motto der Musketiere "Einer für alle, alle für einen"? Gestützt auf Forschungen in Archiven veranschaulicht der Dokumentarfilm die historischen Zusammenhänge mittels zahlreicher Filmauszüge und Reenactments, durch Gemälde und Radierungen der Epoche sowie anhand der wunderbaren Zeichnungen, die Dumas' Romane schmücken. Von der südwestfranzösischen Provinz Gascogne, in der d'Artagnan um 1615 geboren wurde, über die Gassen des alten Paris, bis hin zu den Festungsmauern von Maastricht, wo er 1673 von einer feindlichen Kugel getroffen wurde, rekonstruiert der Film d'Artagnans Kindheit, seine Ausbildungsjahre bei den Kadetten und seinen fulminanten Aufstieg im Dienst des Sonnenkönigs. Es erweist sich, dass Alexandre Dumas' glanzvoller, immer zu Späßen aufgelegter Mantel-und-Degen-Held primär der Fantasie des Autors entsprungen ist. Im Lichte unveröffentlichten Archivmaterials entwickelt der Film das Bild einer weitaus vielschichtigeren, aber nicht weniger faszinierenden Persönlichkeit: Charles de Batz de Castelmore, so der Name des wahren d'Artagnan.

Die drei Musketiere 15:20

Die drei Musketiere

Abenteuerdrama

D'Artagnan, ein junger Edelmann aus der Provinz Gascogne, verlässt sein Heimatdorf, um dem Regiment der Musketiere von König Ludwig XIII. beizutreten. Nach einer turbulenten Anreise, während der er bereits mit einem Vertrauten des Kardinals Richelieu aneinandergerät, trifft D'Artagnan schließlich in Paris ein. Dort lernt er die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis kennen und schließt schnell Freundschaft mit ihnen. Die vier Kameraden geraten bald in den Sumpf der Hofintrigen Richelieus und riskieren Kopf und Kragen, um die Ehre ihres Königs zu verteidigen. Frankreich im 17. Jahrhundert: Der junge Edelmann D'Artagnan aus der Provinz Gascogne verlässt sein Heimatdorf, um sich dem königlichen Regiment der Musketiere Ludwigs XIII. anzuschließen. Sein Vater, einst selbst königlicher Musketier, hat ihm die Fechtkunst beigebracht und ihm ein Empfehlungsschreiben mitgegeben. Doch auf dem Weg in die Hauptstadt gerät er mit einem Vertrauten des Kardinals Richelieu und dessen mysteriöser Begleitung, Lady de Winter, in Streit. D'Artagnan wird überwältigt und ausgeraubt - dabei verliert er sogar das Empfehlungsschreiben seines Vaters. Schließlich in Paris angekommen, trifft er auf die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis. Vor ihnen beweist er seine Fechtkünste und schließt schnell Freundschaft mit den drei jungen Männern. Doch D'Artagnan begegnet nicht nur den Musketieren, sondern lernt auch Constance Bonacieux kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Sein Ziel, ein Musketier zu werden, verliert er dennoch nicht aus den Augen. Angetrieben von diesem Wunsch gerät er in die Intrigen des Kardinals Richelieu und dessen Verbündeter Lady de Winter, die gegen das Königshaus Ränke schmieden. Ihm zur Seite stehen stets Athos, Porthos und Aramis. Gemeinsam durchleben die vier Kameraden zahlreiche Abenteuer und riskieren Kopf und Kragen, um die Ehre ihres Königs und seiner Königin zu verteidigen.

ARTE Reportage 17:25

ARTE Reportage

Dokumentation

Ob über den Aufstand von Landarbeitern in Südafrika, die Situation von Prostituierten in Mexiko oder über die neuen Gastarbeiter in Deutschland ... Das internationale Nachrichtenmagazin berichtet von den Brennpunkten der Welt.

Mit offenen Karten 18:20

Mit offenen Karten: Die Beringstraße und Russlands Ambitionen in der Arktis

Infomagazin

Die Beringstraße ist nicht nur eine geografische, sondern auch eine politische Grenze. Geografisch markiert sie den Übergang vom Pazifischen zum Arktischen Ozean; politisch hingegen war sie über knapp fünf Jahrzehnte hinweg ein Symbol der Konfrontation: Während des Kalten Krieges galt die Meerenge als Vorhang aus Eis, der - in Anlehnung an den Eisernen Vorhang in Europa - die westlichen und östlichen Machtblöcke voneinander trennte. Seit 1945 fungiert die Beringstraße als Stimmungsbarometer für die ambivalente Beziehung zwischen den beiden Großmächten, die sich hier gegenüberliegen. "Mit offenen Karten" lädt dazu ein, einen genaueren Blick auf diese geostrategisch wichtige Region zu werfen.

Grönlands wilder Westen 18:35

Grönlands wilder Westen

Land und Leute

Grönland: Die arktische Insel ist bekannt für ihr ewiges Eis und ihre raue, aber beeindruckende Landschaft. Teile des Landes gehören zum UNESCO-Welterbe und es kommen immer häufiger Besucher, um die Schönheit Grönlands selbst erleben zu können. Die Dokumentation begleitet Kimmernaq Heilmann. Sie ist gebürtige Grönländerin und begleitet Touristengruppen auf Erkundungstouren über Grönlands Eispanzer - die größte zusammenhängende Inlandeisfläche nach der Antarktis. Der Artenreichtum des Polarmeers zieht Forscher aller Welt an. So auch das Team von Dr. John Steffensen von der Universität Kopenhagen. Das Forschungsschiff "Porsild" ist in der Diskobucht auf außergewöhnlicher Mission: Die Wissenschaftler sind auf der Suche nach der wohl unbekanntesten Kreatur der arktischen Tiefsee: dem Eishai. Die Forscher wollen dem Rätsel des wohl ältesten Wirbeltieres der Welt auf den Grund gehen: Eishaie können über 600 Jahre alt werden. Der einzige Rettungshubschrauber Grönlands, der rund um die Uhr einsatzbereit ist, wird von Pilot Flemming Bisgaard gesteuert. Der Hubschrauber ist in einem Hangar in der Stadt Kangerlussuaq stationiert. Mit ihm werden Feuerwehrleute samt Spezialausrüstung zu unterirdischen Tundra-Bränden transportiert. In Thule, Grönlands nördlichster Siedlung, leben die Menschen von dem Fang der geheimnisvollen Narwale - den sogenannten Einhörnern des Meeres. Die Tiere mit dem imposanten Stoßzahn werden hier noch immer traditionell gejagt. Doch die Fangquote ist von Grönlands Regierung stark limitiert worden. Dies bringt die Menschen in Thule und in anderen Siedlungen Grönlands in existentielle Schwierigkeiten.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

360° Reportage 19:40

360° Reportage: Das Fischerstechen von Séte

Reportage

Im August ist es endlich wieder so weit, die kleine Stadt Sète bereitet sich auf das Fest Saint Louis vor. Die Stadt ist in Aufruhr, denn sie feiert sechs Tage lang ein Fest zu Ehren von Ludwig XIV, dem Gründer des Hafens von Sète im Jahr 1666. Anlässlich dieses Festes werden die Joutes Languedociennes ausgetragen, die prestigeträchtigen Seespiele. Christophe Bancilhon und auch sein Sohn Vincent werden in unterschiedlichen Gewichtsklassen antreten - der mit den Jahren etwas beleibte Vater Christophe in der Kategorie Schwergewicht. Werden sie den ersehnten Sieg einfahren können? In Sète gibt es sieben Ritterspielvereine, einer davon ist der 1947 gegründete Jeune Lance Sétoise. Jeden Dienstag trainieren die Aktiven in ihrem Stadtviertel auf Holzkarren, die die Boote simulieren, die später beim Turnier auf dem Wasser gegeneinander antreten. Immer und immer wieder werden die Abläufe und Bewegungen trainiert. Es geht darum, einen ganz selbstverständlichen Automatismus zu erreichen, denn Präzision ist das Wichtigste in den nicht ganz ungefährlichen Duellen. Vor den Wettkämpfen des Fischerstechens, wie die Spiele auch genannt werden, findet ein Umzug der ganz in weiß gekleideten Stecher statt, der von traditioneller Musik begleitet wird. Danach stellen sich die Stecher auf das Standpodest des Bootes, um das Turnier zu beginnen. Zum Zeitpunkt des Angriffs berühren sich die beiden Boote auf der rechten Seite, um den Stechern zu ermöglichen, mit Hilfe von Schild und Lanze den Sturz des Gegners ins Wasser zu bewirken. Gewinner ist derjenige, der auf seinem Standpodest stehenbleibt. Die Turniere werden verbissen geführt, die Kampfwerkzeuge wirken martialisch. Die Turniere sind weitaus mehr als nur ein Sport, es geht um Kameradschaft, um Freundschaften, um historische Rituale und letztlich um Ehre und Familie.

Geheimnisvolles Byblos 20:15

Geheimnisvolles Byblos: Antike Weltstadt im Libanon

Dokumentation

An der libanesischen Küste liegt eine der ältesten Städte der Welt: Byblos. Mit ihren jahrtausendealten Ruinen aus verschiedenen Epochen und Stilen ist sie seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten des Nahen Ostens. Ende der 2010er Jahre machte ein französisch-libanesisches Team eine ebenso außergewöhnliche wie unerwartete Entdeckung: riesige unterirdische Strukturen, die fast 4.000 Jahre alt sind. Das Archäologen-Team entdeckte eine weitläufige Nekropole mit monumentalen Grabkammern, die teilweise aus mehreren Einzelkammern bestehen. Die Gräber liegen übereinander und bilden eine Anordnung, die in dieser Region noch nie zuvor entdeckt wurde. Noch erstaunlicher ist, dass die Grabkammern intakt und ungeplündert sind. Die Nekropole enthält noch alle Gebeine und Gegenstände, die die Toten auf ihrer Reise ins Jenseits begleiten sollten. Diese Gegenstände verraten, dass die Verstorbenen einst zur Elite von Byblos gehörten. Sie zeugen auch von den Verbindungen der Stadtbewohner zum alten Ägypten. Byblos war über Jahrtausende Hauptlieferant eines Rohstoffes, der für die Entwicklung des ägyptischen Reichs eine zentrale Rolle spielte: Bauholz, vor allem Zedernholz. Es war für die Pharaonen unentbehrlich, um Pyramiden, Schiffe und Paläste zu bauen. Diese Dokumentation begleitet die Ausgrabungen in der Nekropole, die von einem Archäologen-Team des Louvre und der libanesischen Generaldirektion für antike Schätze vorangetrieben werden. Jeder Arbeitsschritt, jede Entdeckung in diesem seit der Bronzezeit verschütteten Labyrinth bringt neue Erkenntnisse über die Blütezeit von Byblos.

Superkraft Lachen 21:45

Superkraft Lachen: Wie Humor uns stark macht

Wissenschaft

In London hat sich die Neurowissenschaftlerin Sophie Scott der Erforschung des Lachens verschrieben. "Lachen spielt eine wichtige Rolle dabei, soziale Beziehungen aufzubauen und zu erhalten. Es reduziert Stress und lässt uns entspannter werden. Es ist ein wichtiges Verhalten, das es zu verstehen gilt", sagt sie. Deshalb ist Lachen auch für die Psychologie interessant. An der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt erforscht ein Team um Sylke Andreas, wie Humor in der Psychotherapie helfen kann. Humor stärkt die Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten, was tatsächlich Symptome reduzieren kann. Den positiven zwischenmenschlichen Effekt haben auch andere für sich entdeckt: Die von Dr. Eckart von Hirschhausen gegründete Stiftung "Humor hilft heilen" führt unter anderem Workshops in Krankenhäusern durch. Humortrainerinnen und -trainer vermitteln dem Pflegepersonal, wie es mit etwas Humor den Alltag besser bewältigen kann. Dabei geht es nicht darum, ständig Witze zu reißen. Sondern um eine humorvolle Grundhaltung, mit der die Pflegenden sich selbst, ihren Kolleginnen und Kollegen und den Kranken begegnen sollen.

Asteroiden - Wie können wir uns schützen? 22:40

Asteroiden - Wie können wir uns schützen?

Astronomie

Jeden Tag stürzen mehrere Hundert Gesteinsbrocken aus dem All in Richtung Erde. Die kleinen sind harmlos, sie zerfallen beim Eintritt in die Atmosphäre. Doch der Einschlag eines großen Asteroiden beziehungsweise Meteoriten kann dramatische Folgen haben, wie sich in Russland bereits einige Male gezeigt hat - dort verbrannten ganze Wälder, Häuser wurden zerstört und Viehherden getötet. Das Szenario ist durchaus real, dass eines Tages weitere mächtige Brocken für die Erde extrem gefährlich werden könnten. An der Früherkennung und der Abwehr von Asteroiden arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit. Seit Beginn der 2000er-Jahre können Beobachtungsstationen Himmelskörper erkennen, bevor sie in die Atmosphäre eintreten. Sie sind sogar in der Lage, Flugzeuge vor Asteroiden zu warnen. Allerdings können sie bislang nur einen Bruchteil potenziell gefährlicher Asteroiden erfassen. Die meisten Raumfahrtbehörden kooperieren inzwischen. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine Raumsonde namens "DART", die erstmals in der Menschheitsgeschichte im Herbst 2022 einen möglicherweise bedrohlichen Himmelskörper erfolgreich abgelenkt hat. Der Flug der Sonde, die mit einer Geschwindigkeit von über 30.000 Stundenkilometern durchs All gerast ist, und ihr geplanter Crash mit dem Asteroiden wurden von der Erde aus mit Teleskopen live mitverfolgt.

42 - Die Antwort auf fast alles 23:30

42 - Die Antwort auf fast alles: Welcher Protest wirkt?

Infomagazin

Beispielhaft können die Bauernproteste betrachtet werden. Diese haben durch Straßenblockaden sowohl in Frankreich als auch in Deutschland einige ihrer Ziele erreichen können. Im Gegensatz dazu stehen die Klimaschützerinnen und Klimaschützer, die ebenfalls die Straßen blockierten: Sie konnten ihre Forderungen nicht durchsetzen. Sind diese Proteste deshalb als gescheitert zu bezeichnen? Protestforschung versucht den Erfolg von Protest auf drei verschiedenen Ebenen zu ermitteln: Zunächst wollen die Protestierenden Aufmerksamkeit für ihr Thema gewinnen. Das erreichen viele Protestbewegungen mit den Mitteln des sozialen Ungehorsams. Also Regeln, die sie als ungerecht empfinden, bewusst brechen. Die Frauen im Iran machen das zum Beispiel, wenn sie in der Öffentlichkeit ihr Kopftuch ausziehen. Zusätzlich wollen die Protestierenden auch die Öffentlichkeit überzeugen. Je mehr Leute mitmachen, desto größer der Druck auf die Politik. Die dritte Ebene, auf der Protest erfolgreich sein kann, ist die schwierigste: Die Personen in Entscheidungspositionen sollen handeln. Die Suffragetten Anfang des 20. Jahrhunderts zum Beispiel haben ein Wahlrecht für Frauen gefordert. Zuerst wurden sie für diese Forderung ausgelacht, bis schließlich das eingeschränkte Frauenwahlrecht eingeführt wurde. Protest kann aber auch zunächst erfolglos erscheinen und erst mit der Zeit seine Wirkung zeigen. Denn jeder Protest, der Menschen erreicht, verändert möglicherweise auch etwas in der Wahrnehmung der Menschen. Egal auf welcher Ebene ein Protest erfolgreich ist - Protest wird gebraucht. Denn eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn an strittigen Stellen auch Widerspruch geäußert werden darf.

Kurzschluss 00:05

Kurzschluss: Impuls zur Veränderung

Magazin

(1): La Fille de 3e B (2): Home Sweet Home (3): Short Cuts (4): Kurzgeschichten

Der Weihnachtsmann hat blaue Augen 01:05

Der Weihnachtsmann hat blaue Augen

Kurzfilm

Der junge Daniel träumt davon, sich zu Weihnachten einen dicken Mantel zu kaufen, unter dem er seine unvorteilhaften Anziehsachen verbergen kann. Er erklärt sich bereit, als Weihnachtsmann verkleidet für einen Fotografen in den Straßen von Narbonne zu posieren. Unter seinem weißen Bart unkenntlich gemacht, spricht er Passanten - und vor allem Passantinnen - an und bietet ihnen an, sich für ein Foto an ihn zu schmiegen.

Alcatraz Festival 2021 01:50

Alcatraz Festival 2021: Metal aus Belgien

Konzert/Musik

Nach einem Jahr pandemiebedingter Pause konnte die Metalszene 2021 wieder gemeinsam feiern. Im belgischen Kortrijk, nahe der französischen Grenze, wurde an drei Tagen feinster Metal unter anderem von Kreator, Jinjer, Moonspell, Dirkschneider, Amenra, Epica und Heilung zelebriert. Die Vorfreude der Fans war groß, denn trotz internationaler Reisebeschränkungen wurde ein ausgewogenes Line-up von lokalen und internationalen Größen der Metalszene aufgeboten. Es war ein besonderer Moment, als das Festival von Channel Zero eröffnet und Metal endlich wieder live gespielt werden durfte. Jinjer um Tatiana Shmailyuk, die mit ihrem eindringlichen gutturalen Gesang glänzte, wurden genauso bejubelt wie der bestens bekannte Udo Dirkschneider mit seinem Projekt Dirkschneider & The Old Gang. Weiterhin konnten mit Amenra und Epica zwei international erfolgreiche Bands gebucht werden, die ihr Set jeweils absolut präsent darboten. Das szenische Schauspiel der Nordic-Ritual-Folk-Band Heilung zeigte die gesamte musikalische Palette des Festivals. Zum großen Finale heizte noch Thrash-Metal-Headliner Kreator um Frontmann Miland "Mille" Petrozza den Fans ordentlich ein. Rundum ein gelungener Re-Start des Alcatraz Festivals, der bei Fans, Organisatoren und Bands schon die Vorfreude auf die nächste Saison weckte. Diese Sendung zeigt die Highlights der Veranstaltung.

Blast the Past 03:05

Blast the Past: Ziviler Ungehorsam

Geschichte

Ziviler Ungehorsam ist eine kontroverse Form des Protests. Für die einen ist er ein öffentlicher Akt, der auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam macht und somit zur Stärkung der Demokratie beiträgt. Die Suffragettenbewegung, angeführt von Emmeline Pankhurst (1858 - 1928), erkämpfte durch zivilen Ungehorsam und teils radikale Aktionen das Frauenwahlrecht in Großbritannien. Pankhurst sah den zivilen Ungehorsam als ein legitimes Mittel, um gegen ein System zu kämpfen, das Frauen systematisch unterdrückte. Für die anderen führt ziviler Ungehorsam zu Gesetzesbrüchen und verursacht Schaden und Chaos. Kritiker argumentieren, dass solche Aktionen, selbst wenn sie aus einer guten Absicht heraus erfolgen, mehr Empörung als Unterstützung in der breiten Bevölkerung hervorrufen. Doch es geht auch ohne Gewalt, wie Mahatma Gandhis (1869 - 1948) Widerstand gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien zeigte. Für Gandhi war ziviler Ungehorsam ein Ausdruck moralischer Überlegenheit gegenüber einem ungerechten System. Er sah darin keine Zerstörung von Recht und Ordnung, sondern die Verpflichtung, Unrecht durch friedliche Mittel zu bekämpfen. Während ziviler Ungehorsam also in einigen Fällen bedeutende gesellschaftliche Fortschritte bewirkt hat, bleibt das Risiko bestehen, dass solche Proteste auch negative Folgen haben und das Vertrauen in Rechtsstaat und Demokratie gefährden. "Blast the Past" konfrontiert die Narrative und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich beide Argumentationen durch die Geschichte ziehen.

Blast the Past 03:20

Blast the Past: Kolonialismus - Das Erbe des Algerienkrieges

Geschichte

Die Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien sind bis heute durch die Kolonialzeit und den Algerienkrieg (1954 - 1962) belastet. Frankreich hat sich bisher nicht offiziell für die Verbrechen entschuldigt. Kritiker fordern eine umfassende Aufarbeitung, denn der Algerienkrieg war geprägt von Gewalt und Unterdrückung. Frankreichs Weigerung wird als Hindernis für eine echte Versöhnung gesehen. Dies beschrieb auch Frantz Fanon (1925 - 1961), ein bedeutender Theoretiker des antikolonialen Widerstands. In seinen Werken analysiert er, wie der Kolonialismus tiefe psychologische und gesellschaftliche Wunden riss. Charles de Gaulle (1890 - 1970), der während des Algerienkriegs französischer Präsident wurde, erkannte, dass Algeriens Unabhängigkeit unausweichlich war. Er verhandelte das Abkommen von Évian, das 1962 Algerien zur Unabhängigkeit führte. Allerdings wurde die Kolonialvergangenheit nie vollständig aufgearbeitet. De Gaulles Entscheidung war eher pragmatisch und ließ die Frage nach einer offiziellen Entschuldigung offen. Heute gibt es Stimmen, die Algerien vorwerfen, die Vergangenheit zu instrumentalisieren. Die algerische Regierung nutze die Kolonialzeit, um von den eigenen innenpolitischen Problemen abzulenken und den nationalen Zusammenhalt zu stärken. Kritiker sagen, Algerien verhindere so eine Entspannung der Beziehungen zu Frankreich, was auch den Fortschritt in wirtschaftlichen und diplomatischen Bereichen hemme. "Blast the Past" konfrontiert die Narrative und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich beide Argumentationen durch die Geschichte ziehen.

28 Minuten 03:45

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.