Tunesien, kleinster und nördlichster der Maghreb-Staaten: Im Norden liegen Sandstrände, Korkeichenwälder und verträumte Inseln. Überall gibt es Zeichen von Tunesiens langer Geschichte. Phönizier, Römer und Osmanen haben ihre Spuren hinterlassen. Die Ruinen Karthagos und die quirlige Hauptstadt Tunis, eine Reise durch ein Land zwischen Tradition und Moderne mit spektakulären Landschaften, gastfreundlichen Menschen und außergewöhnlichem Kunsthandwerk. Wein wurde in Tunesien schon zur Römerzeit angebaut. Doch unter dem Einfluss des Islam, kam die Produktion fast zum Stillstand. Junge Winzer aus der sonnenverwöhnten Region um Cap Bon beleben die alte Weintradition neu. In den Korkeichenwäldern der Kroumirie im Hinterland von Kroumiriei m Hinterland von Tabarka, suchen die Pfeifenmacher "Bruyère", dem Holz der Heidewurzel. In den flachen Gewässern rund um die Kerkennah-Inseln leben Tintenfische. Um sie zu fangen, benutzten die Fischer früher Tonkrüge in denen sich die Kraken versteckten. Heute ist diese alte Technik fast in Vergessenheit geraten. Kairouan ist, nach Mekka, Medina und Jerusalem, die viertheiligste Stätte des Islam. Die mächtige Hauptmoschee "Sidi Oqba" ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie ist die älteste Moschee des Maghreb und bis heute Pilgerziel - sieben Reisen hierin gelten so viel wie eine Fahrt nach Mekka.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Die Halbinsel Jamal liegt im Nordwesten Sibiriens und ragt weit in das Polarmeer hinein - eine karge Heimat für Nomaden und Rentiere. Seit 2011 durchqueren mehrmals pro Woche Züge der Polarbahnlinie die Ödnis der Tundra. Sie starten in der Station Obskaja und fahren 572 Kilometer über Permafrostböden und Moore immer weiter nach Norden bis zu den Erdgasfeldern von Bowanenko. Die Bahn ist Eigentum des russischen Energiekonzerns Gazprom, der über die Schienen Material und Mitarbeiter zur Gasförderstätte bringen lässt. Dafür dass die Züge stets verlässlich bei bis zu minus 60 Grad Celsius im Winter oder 30 Grad Celsius im Sommer rollen, sorgt ein enormer Aufwand an Technik - und der Einsatz des erfahrenen Streckenchefs Alexander Choroschailo. "GEO Reportage" begleitet ihn und seine Kollegen auf dem Schneeräumzug hinter dem Polarkreis. Der 53-Jährige ist Eisenbahningenieur und Herr über mehrere Schneeräumzüge auf der Jamal-Strecke der sibirischen Polarbahn. Die hochmodernen Züge wurden speziell für extreme Wetterbedingungen in der Arktis entwickelt. Sie sind vor allem im Winter pausenlos zwischen den Stationen im Einsatz. Mit riesigen Schaufelauslegern befreien Alexander Choroschailos Züge Gleise und Weichen von Schnee und Eis. Andere Spezialisten kontrollieren regelmäßig die Lage der Gleise auf dem Permafrostboden. Auch noch so starke Schneestürme und Temperaturschwankungen dürfen die Polarbahn nicht aufhalten, denn sie versorgt Tausende Menschen, die auf den Gasfeldern von Bowanenko arbeiten. Es ist ein permanenter Kampf zwischen Zivilisation und Natur. Leichter fällt das Leben jenen Menschen, die hier seit jeher ohne Technik auskommen. Das seit vielen Generationen auf der Polarhalbinsel Jamal lebende Nomadenvolk der Nenzen ist an die harten Lebensbedingungen nahezu perfekt angepasst. Dass die Polarbahn seit einigen Jahren durch ihre angestammten Lebensräume fährt, sehen sie mit gemischten Gefühlen: Die Züge können ihnen zwar den Zugang zu Konsumgütern der modernen Welt erleichtern, doch zugleich bedroht genau dies ihre althergebrachte Lebensweise und Kultur.
(1): Frankreich: Faïza Guènes Leben in der Pariser Vorstadt (2): Portugal: Salazars Traum vom neuen Staat (3): Französisch-Guayana: Patricks Avocados mit Süßkartoffeln und Räucherfisch (4): Deutschland: Begegnung mit dem Brockengespenst
(1): Rumänien: Alex Petriceans kulinarische Revolution (2): Tahiti: Insel der Wellenreiter (3): Spanien: Marías Tintenfische (4): New York: Razzia im Verbrechermilieu
Immer mehr Epidemiologen, Ärzte und Ökonomen warnen vor der von Hitze ausgehenden tödlichen Gefahr. In Katar ist sie augenscheinlich. Dort sterben zahlreiche Arbeitsmigranten, die gesund ins Land gekommen sind. Die offiziell als "natürlich" deklarierten Todesfälle stehen in einer offensichtlichen Korrelation mit der Temperaturkurve des Landes, die immer wieder die Marke von 50 Grad Celsius überschreitet. Doch Hitze tötet auch schleichend. Der Dokumentarfilm thematisiert die erste Arbeitskrankheit, die auf Hitze zurückzuführen ist: eine chronische Niereninsuffizienz, die bei Zuckerrohrarbeitern in Nicaragua und El Salvador entdeckt wurde. Die von Epidemiologen entdeckte Krankheit hat sich in Regionen ausgebreitet, in der starke Hitze mit hoher Arbeitsintensität in der Landwirtschaft zusammenfällt. Tausende von Menschen fielen dieser Krankheit bereits zum Opfer. Sie findet sich in derselben Form auch unter den Arbeitsmigranten am Persischen Golf. Der Dokumentarfilm erzählt vom Schicksal nepalesischer Arbeiter, die nach Kathmandu zurückkehren mussten, um ärztlich versorgt zu werden. Auch bei UPS-Paketboten in den USA, die in unklimatisierten Lieferwagen fahren und einem straffen Arbeitstakt folgen, sind Nierenleiden zu beobachten. Letztlich bedroht die Hitze auch die Produktivität: In Indien, wo 90 Prozent aller Arbeitskräfte in der informellen Wirtschaft arbeiten, halten die Näherinnen in den Wellblechsiedlungen der drückenden Hitze nicht mehr stand. Die Angestellten in den großen Textilmanufakturen finden zumindest eine geringe Abkühlung. Der Klimawandel verstärkt weltweit die soziale Ungleichheit und zieht neue Grenzen zwischen jenen, die sich vor dessen Folgen schützen können, und all den anderen, die ihnen hilflos ausgeliefert sind.
"Bei einer Hitzewelle mit Spitzentemperaturen von 45 Grad rechnen wir in Sevilla mit einem Anstieg der Übersterblichkeit von 30 bis 40 Prozent", so der Physiker José María Martín-Olalla. Er leitet ein Projekt, das die Bewohner der andalusischen Metropole für die Hitzegefahr sensibilisieren will, indem es bevorstehende Hitzewellen mit Namen versieht. Solche Maßnahmen gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn viel zu lange wurden Hitzewellen und ihre Konsequenzen unterschätzt. Zwar kann unser Körper auf eine Reihe von Abkühlungsmechanismen zurückgreifen, jedoch stoßen diese schneller an ihre Grenzen als bisher vermutet, wie die Humanphysiologin Lisa Klous und ihr Kollege Boris Kingma von der niederländischen Forschungsorganisation TNO erklären. Besonders in Städten ist die thermische Belastung hoch. So führte der Rekordsommer 2003 in Paris zu apokalyptischen Zuständen, wie François Michaud Nérard, damals Leiter der Pariser Bestattungsbehörde, erinnert. In Zukunft sind laut dem Klimaphysiker Erich Fischer sogar Temperaturen von 50 Grad Celsius für die französische Hauptstadt nicht auszuschließen. Doch auch außerhalb der Städte stellen uns Hitzewellen vor enorme Herausforderungen. In der andalusischen Provinz Jaén gefährden sie zusammen mit lang anhaltenden Dürreperioden die Olivenernte. Und selbst im Mittelmeer steigen die Temperaturen bedrohlich an, wie die Ozeanographin Karina von Schuckmann vom Forschungsinstitut Mercator Ocean International warnt. Welchen Einfluss haben Hitzewellen auf unser bisheriges Leben? Wie werden sie sich in Zukunft entwickeln? Und welche Anpassungsstrategien stehen uns angesichts der neuen Hitzerealität zur Verfügung? Drängende Fragen, auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Europa Antworten suchen.
Die Unendlichkeit des Pazifischen Ozeans: Er macht fast ein Drittel der Erdoberfläche aus. Die Bewohner sind ständig auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf. Es gibt nur wenige Zufluchtsorte in dieser Wasserwüste und doch findet sich hier - im unendlichen Blau - eine Oase. Auf halbem Weg zwischen Amerika und Australien liegt der Tuamotu-Archipel, mitten im Pazifischen Ozean. "Tuamotu" könnte man mit "Die entfernten Inseln" übersetzen. Die Inselgruppe, bestehend aus 76 Atollen, ist schwer zu erreichen und weit weg von jedweden Handelswegen. Die Atolle selbst bestehen aus teils winzigen Eilanden - den Motus. Die meisten erheben sich nur wenige Meter aus dem Wasser. Trotzdem sind sie sehr artenreich. Buckelwale schwimmen jedes Jahr Tausende Kilometer, um hier ihre Kälber zur Welt zu bringen. Und sogar Gruppen von Delfinen, obwohl eigentlich nicht sesshaft, bleiben hier über Jahre. Zugvögel aber auch einheimische Vögel finden auf den Motus einen Rast- und Nistplatz. Die Kokospalmen machen die Motus bewohnbar, spenden Schatten und bewahren vor den zerstörenden Kräften des Ozeans. Die Atolle bieten festen Boden und ihre Lagunen sind Schutzbecken. Die von Rangiroa, im nordwestlichen Teil des Archipels, ist die größte Lagune Tuamotus, umschlossen von einem Korallenriff. Rund um die Korallenformationen sind Unmengen an bunten Fischen unterwegs. Die Korallen bieten ihnen allen Schutz und Nahrung. Doch die Korallen sind bedroht, von Dornenkronenseesternen und den Einflüssen der globalen Klimakrise, die selbst an den isolierten Inseln nicht vorbeigeht.
(1): Marseille: Maylis de Kerangal und die Corniche Kennedy (2): Indien: Bhangra, der filmreife Freudentanz aus Punjab (3): Türkei: Saniyes Börek (4): Tasmanien: Ein Maler in der Sträflingskolonie
(1): Lisa Reihana, ein anderes Bild von Neuseeland (2): Languedoc: Willkommen im französischen Florida! (3): Spanien: Frans Bruschetta mit Kirschtomatenkonfitüre (4): New York: Ein Magier verzaubert den Big Apple
Schweren Herzens betritt der Trompeter Max den Laden eines Pfandleihers, um seine Trompete zu versetzen. Dort erzählt er die Legende von seinem Freund, dem Ozeanpianisten: Als Baby wird der von einem schwarzen Schiffsmechaniker an Bord des Luxusdampfers "Virginian" entdeckt. Der Mann nimmt sich des Kindes an und zieht es zwischen Heizkesseln und Lagerräumen groß, als wäre es sein leiblicher Sohn. Weil er den Jungen am Morgen des 1. Januars 1900 gefunden hat, gibt er ihm den Namen Neunzehnhundert. Schon als Kind entdeckt Neunzehnhundert seine Leidenschaft und große Begabung für das Klavierspiel, und nach dem Unfalltod seines Ziehvaters bleibt er an Bord, um als Pianist die Passagiere mit seiner Musik zu verzaubern. Seinen besten Freund findet er in dem weit gereisten Trompeter Max, der Neunzehnhundert zuliebe als Musiker an Bord des Luxusliners bleibt. Nur eines kann Max nicht verstehen: Dass der Wunderknabe noch nie in seinem Leben das Bedürfnis verspürte, seine schwimmende Heimat zu verlassen, um die Welt kennenzulernen. Dabei bleibt sein Talent nicht unentdeckt. Vertreter großer Musikverlage kommen auf die "Virginian", um Neunzehnhundert spielen zu hören und seine Musik auf Platte zu pressen. Aber die einzige Plattenkopie seiner Musik zerstört Neunzehnhundert eines Tages aus Liebeskummer, als die Frau seines Herzens, eine namenlose Reisende, von Bord geht. Diese Liebe ist es auch, die ihn zu dem Entschluss führt, die "Virginian" zum ersten Mal zu verlassen. Doch als der große Tag gekommen ist, bleibt Neunzehnhundert plötzlich in der Mitte der Gangway stehen ...
Wie viele Altenbetreuerinnen kommt die 27-jährige Marija aus der Ukraine nach Deutschland, um Geld für ihre Familie in der Heimat zu verdienen. Während zu Hause ihre Mutter auf ihren fünfjährigen Sohn aufpasst, kümmert sie sich als sogenannte 24-Stunden-Pflegekraft um den an Altersdemenz erkrankten Curt. Nach dem frühen Tod seiner Frau hatte seine Tochter Almut deren Platz eingenommen. Doch nun zieht auf Wunsch von Almut Marija in die Villa der Familie Wieland ein und soll rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Dabei gibt es für sie einiges zu beachten: Sie darf keinen Besuch empfangen, soll stets einen weißen Kittel tragen und nicht vom Festnetztelefon ins Ausland anrufen. Was die Pflege ihres Vaters angeht, hat Almut strikte Vorstellungen. Marijas Vorschläge, etwa die übertriebene Bettruhe aufzuheben, lehnt sie vehement ab und nimmt die Pflegerin zunehmend als Eindringling wahr. Als Curt beginnt, Marija für seine jung verstorbene Frau Marianne zu halten, dafür aber seine Tochter wie eine Fremde behandelt, reicht es Almut. Wutentbrannt stürmt sie aus dem Haus und ist daraufhin nicht mehr erreichbar. Marija bleibt allein mit Curt zurück und schlüpft in die Rolle seiner Frau. Doch in Ermangelung von Essen und Medikamenten ruft Marija schließlich Philipp an, Curts Sohn. Dieser hat ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinem Vater, den er für den Tod seiner Mutter verantwortlich macht, aber von Marija ist er sofort sehr angetan. Währenddessen blüht Curt bei Ausflügen und Spontanurlaub am heimischen Swimmingpool auf und holt all die Komplimente nach, die er seiner Frau vorenthalten hat. Es scheint eine heile Welt, wäre da nicht Philipp, der Marijas Abhängigkeit zunehmend als Druckmittel einsetzt, um sie an sich zu binden.
Einst bevölkerten sie die Wälder des ganzen amerikanischen Kontinents, heute leben sie nur noch in wenigen Regionen Mittel- und Südamerikas: Tapire. Die urzeitlich anmutenden Tiere mit ihrem markanten Rüssel sind vor allem durch menschengemachte Gefahren vom Aussterben bedroht. Biologen in Costa Rica und Nicaragua widmen ihre ganze Kraft dem Kampf ums Überleben der Spezies - mit Erfolg? Der Lebensraum der Tapire wird immer kleiner. Neben Rodungen haben auch Wilderer und große Highways dafür gesorgt, dass die Zahl der tapsigen Rüsseltiere in Mittel- und Südamerika drastisch zurückgeht. Aber Tierschützer in Costa Rica und Nicaragua kämpfen dagegen an. Im Zoo von Managua hat Dr. Eduardo Sacasa ein Zuchtprogramm ins Leben gerufen. 23 Tapire leben in seiner Obhut, zwei davon stehen nun erstmals vor ihrer Auswilderung - eine Sensation! Auch im Nachbarland Costa Rica nimmt die Tapirpopulation stetig ab. Wilderer haben es auf das Fleisch der Tiere abgesehen, außerdem ist das Schnellstraßennetz Panamericana eine Todesfalle für viele Tapire. Der junge Biologe Esteban Brenes-Mora ist Gründer der Nai Conservation, die sich der Erforschung und dem Schutz der hier noch wildlebenden Tapire verschrieben hat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen Probleme analysieren, die im Miteinander von Mensch und Tier entstehen, und passende Lösungen finden. Dafür brauchen sie mehr Informationen, wie und wo die Tiere leben, wie nah sie den Menschen kommen und wie man gezielt Gefahren mindern kann. Mit Hilfe von GPS-Halsbändern für freilebende Tapire erhoffen sie sich die notwendigen Erkenntnisse. In Nicaragua wie in Costa Rica steht viel auf dem Spiel - aber die Tierschützer in beiden Ländern scheinen ersten Erfolgen sehr nah zu sein.
Zwischen Krems und Melk, wo sich die Donau durch eine der schönsten Landschaften Österreichs windet, liegt eine Region, die atemberaubende Kulturlandschaft mit unberührter Natur in einzigartiger Weise verbindet: Hier, in der Wachau, zwischen steilen Terrassenhängen und den sanften Wellen des Flusses, entfaltet sich ein wahres Paradies für Obst- und Weinbau, das schon vor mehr als 2000 Jahren von den Römern geschätzt und geprägt wurde. Besonders die Marille, das Markenzeichen der Region, gedeiht hier unter den besten Bedingungen. Wenn sich der Winternebel lichtet, erwachen die Obstgärten der Wachau. Die ersten Marillenbäume beginnen zu blühen und kündigen den Frühling mit einem farbenfrohen Blütenmeer an. In den darauffolgenden Monaten verwandelt sich die Region in ein wahres Obstparadies. Doch auch die Wachau steht vor Herausforderungen. Steigenden Temperaturen lassen die Bäume früher aus dem Winterschlaf erwachen - was die zarten Blüten anfällig für Spätfröste macht und so die Ernte beeinflusst. Die Bauern der Region setzen daher immer häufiger auf nachhaltige und innovative Methoden, um die Qualität ihrer Produkte zu bewahren. Der Klimawandel hat jedoch auch neue Arten in die Region geführt. Der Film zeigt, wie sich die Region mit ihren Marillenhainen im Rhythmus der Jahreszeiten verändert: Vom Rückschnitt der Bäume im Winter über die üppige Blüte im Frühling bis zur Ernte der Früchte im Sommer bekommt der Zuschauer eindrucksvolle Einblicke in das Zusammenspiel von Natur und Tradition in einer der faszinierendsten Regionen Österreichs.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Trotz Krieg und Inflation steigt die Nachfrage nach qualifizierter Kinderbetreuung europaweit stetig an. Gerade in städtischen Ballungsgebieten ist ein wahrer Nanny-Boom ausgebrochen. Da der Arbeitsmarkt der haushaltsnahen Dienstleistungen kaum irgendwo reguliert ist, spezialisieren sich immer mehr private Agenturen auf die lukrative Vermittlung von Super-Nannys. Besonders gefragt sind britische "Ersatzmütter", denn dort hat die Ausbildung des Nachwuchses eine lange und renommierte Tradition. Die britische Kaderschmiede Norland zum Beispiel bildet seit mehr als 130 Jahren die Kindermädchen der Reichen und Berühmten aus. Ike Robin ist Student am Norland College und schließt in Kürze sein Praxisjahr ab. Dann steht ihm die Welt offen und auch Gehälter von bis zu 150.000 € pro Jahr. In dieser Gehaltsklasse ist Shada Lambert schon vor ein paar Jahren angekommen. Sie betreut den Nachwuchs betuchter Eltern in London und begleitet sogar Familien auf Dienstreisen oder in den Urlaub. Die Britin Lise Scott ist Spezialistin für die ganz Kleinen und lebt derzeit in Berlin, möchte aber unbedingt nach Frankreich zurück. "Re:" taucht ein in den Job und den Alltag der "Kindermädchen" der Besserverdienenden.
Kommissar Paul Molinat wird nach zehn Jahren Abwesenheit in seine alte Heimat an der französischen Atlantikküste zurückbeordert. Der Anlass: Zwei Männerleichen wurden kurz hintereinander an den Strand gespült, beide waren Opfer eines gezielten Kopfschusses. Die Ermittlungen führen Molinat in ein scheinbar ruhiges Provinzdorf, in dem er auf dunkle Geheimnisse und alte Feindschaften stößt. Zu Molinats Unmut wird ihm der ehrgeizige Inspektor Leroyer zur Seite gestellt - ein Kollege, mit dem er eine offene Rivalität pflegt. Während die beiden Ermittler in ein zähes Duell um Deutungshoheit und Kompetenz geraten, häufen sich die Leichenfunde. Die Ermittlungen führen Molinat nicht nur zu den Abgründen der örtlichen Gesellschaft, sondern auch zurück in seine eigene Vergangenheit: Vor Jahren hatte er eine Affäre mit einer Frau, die in einen Immobilienskandal verwickelt war - ein Kapitel, das er längst verdrängt hat. Mit jeder neuen Spur wächst das Misstrauen zwischen Molinat und Leroyer. Bald wird klar, dass Leroyer nicht nur in Sachen Mord ermittelt, sondern auch Molinats Vergangenheit durchleuchtet. In der Atmosphäre eines scheinbar idyllischen Badeorts entfaltet sich ein spannendes Krimidrama, das mit schwarzem Humor und psychologischer Tiefe glänzt. "Ertrinken verboten" überzeugt durch seine vielschichtigen Figuren, das fein gezeichnete Sittenbild der französischen Provinz und eine fortwährend dichte Spannung - getragen von den herausragenden Darstellern Philippe Noiret und Guy Marchand.
Der abgebrühte schwedische Kommissar Engström hat in seinem Berufsleben schon viele Leichen gesehen. So schockiert ihn auch der brutale Mord an einer Schülerin nicht, den er im Norden Norwegens zusammen mit seinem Kollegen Erik Vik aufklären soll. Vielmehr macht ihm die unablässige Helligkeit der Mitternachtssonne zu schaffen, die ihn nicht schlafen lässt. Trotzdem gelingt es Engström, dem Mörder eine Falle zu stellen, doch dieser entkommt. Bei der Verfolgung im dichten Nebel erschießt Engström aus Versehen seinen Partner Vik. Kurzentschlossen fälscht er die Beweise und erweckt den Eindruck, auch Vik wäre dem Killer zum Opfer gefallen. Die Polizei glaubt ihm, nur seine Kollegin Hilde Hagen hegt Zweifel. Unterdessen hat eine Mitschülerin des ersten Opfers Engström auf die Spur des Schriftstellers Jon Holt gebracht. Der gibt dem Kommissar gegenüber offen zu, der Täter zu sein - weil er glaubt, ihn in der Hand zu haben. Denn er hat mit angesehen, wie Engström seinen Partner erschoss. Also versucht Engström, Holt vor dem Zugriff der Polizei zu schützen, um seine eigene Haut zu retten. Doch die Konfrontation mit dem Killer ist unausweichlich, ebenso wie die mit Hilde Hagen, die der Wahrheit über Viks Tod stetig näherkommt. Regisseur Erik Skjoldbjærg lässt in seinem beeindruckenden und seinerzeit großes Aufsehen erregenden Spielfilmdebüt den Ermittler an seinem Mordfall wie an sich selbst verzweifeln, als er von Schlaflosigkeit geplagt den Bezug zur Realität verliert.
Anja Niedringhaus' einzigartige Bilder von den Schauplätzen der globalen Kriege und Krisen sind in unserem kollektiven Bewusstsein bis heute verankert. Mit einem unverwechselbaren Blick dokumentierte Niedringhaus Leid und Menschlichkeit derer, die in den Nachrichten für gewöhnlich wenig Platz finden: Frauen, Kinder, einfache Soldaten. Ihr Motto: "Wenn ich es nicht fotografiere, wird es nicht bekannt." Doch Niedringhaus besaß noch ein weiteres Ausnahmetalent: das der erfolgreichen Sportfotografin. Dabei fing sie die emotionalen Wechselbäder auf dem Center Court in Wimbledon ebenso ein wie die Weltrekorde an der Ziellinie bei Olympia. In Archivaufnahmen begegnen die Zuschauerinnen und Zuschauer Niedringhaus noch einmal persönlich. Kollegen und Freundinnen erinnern sich in Interviews an gemeinsame Stationen und erweitern den Blick auf die hochaktuelle Notwendigkeit journalistischer Arbeit. Ihr tragischer Tod ist bis heute eine dringliche Botschaft. Eine bewegende Dokumentation, deren Bilder sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden.
Libuse Jarcovjákovás Fotografien sind nicht nur Zeugen verschiedener kultureller und politischer Kontexte, sondern dokumentieren auch ihre andauernde Selbstsuche. Mit der Zerschlagung des Prager Frühlings 1968 beginnt die damals 16-Jährige zu fotografieren, recht schnell entwickelt sie eine Schnappschuss-Ästhetik, die ihren eigenen Stil charakterisiert und Menschen vom Rand der Gesellschaft in den Fokus rückt: queere Menschen, Migranten, unangepasste Frauen, Dissidenten. Und ohne jede Eitelkeit richtet sie ihre Kamera immer wieder unermüdlich auf sich selbst, heute würde man diese Fotos Selfies nennen. Jarcovjáková fotografiert Arbeiter und Arbeiterinnen in der Fabrik, Feiernde in Kneipen, Privaträumen und auch Nachtclubs, wie dem T-Club in Prag, ein Treffpunkt der lokalen queeren Szene. Ein Mord in ihrem Umfeld verändert alles: Sie selbst gerät ins Visier der Staatssicherheit, die sich für ihre Fotos aus dem Club interessiert. Jarcovjáková täuscht eine Heirat vor und emigriert nach West-Berlin. Doch auch in der neuen Welt läuft nicht alles glatt. Mit ihrem letzten Geld flieht sie nach Tokio, wo ihr der Durchbruch als Modefotografin gelingt und sie für kurze Zeit sehr gefragt ist. Auf der ständigen Suche nach einem Leben, das wirklich zu ihr passt, kehrt die Fotografin nach dem Fall des Eisernen Vorhangs über Berlin nach Prag zurück. Die Regisseurin Klára Tasovská hat während der Covid-19-Pandemie Libuses Fotoarchiv durchforstet und unzählige Tagebuchseiten entdeckt, die die Grundlage für ihren Dokumentarfilm bilden. Der Film ist eine Montage aus unzähligen, teilweise rhythmisch arrangierten Fotos, zum Großteil in Schwarz-Weiß. Zusätzliches Filmmaterial wurde nicht gedreht. Die Tagebuchaufzeichnungen, die Jarcovjákovás jahrzehntelange Erforschung von Beziehungen, Gefühlen, Körper und Seele festhalten, bildeten die Grundlage für die chronologische filmische Erzählung aus ihrer eigenen Perspektive, wobei sie ihre Tagebuchaufzeichnungen selbst vorliest. Entstanden ist ein sensibler, sehr persönlicher Film über Identitätssuche, feministische Anliegen und die Kraft des Widerstands mit den Mitteln der Fotografie.
Die Reise beginnt in Zürich, beim Rückversicherer "Swiss Re", der andere Versicherungen gegen Großschäden versichert und zwar dort, wo es besonders riskant wird, etwa bei Naturkatastrophen. Die "Swiss Re" will Vorreiterin sein im Kampf gegen die Klimakrise und investiert mehrere Millionen Dollar in eine Technologie, die es ermöglicht, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen. Im Silicon Valley, der Wiege der digitalen Revolution, trifft Armen Avanessian den Ex-Google-Manager Sridhar Ramaswamy, der 15 Jahre mit dafür sorgte, dass eines der weltweit profitabelsten Big-Tech-Unternehmen noch reicher wurde. Dann kündigte er. Wie blickt er im Nachhinein auf die Macht der Konzerne? Können die großen Tech-Unternehmen überhaupt moralisch handeln? In New York trifft Avanessian auf die nächste technische Revolution: CRISPR/Cas9. Die angewandte Genschere könnte helfen, Krankheiten wie Krebs zu besiegen - aber auch dazu beitragen, hochgezüchtete Designer-Menschen zu erschaffen. An der Columbia University in New York spricht Avanessian mit dem Wissenschaftler Dieter Egli über Chancen und Grenzen dieser neuen Technologie.
Die Reise führt in den Libanon, der in der größten Wirtschaftskrise seiner Geschichte steckt. In Beirut kämpft Joumana Haddad, Journalistin, Autorin und Fernsehmoderatorin, gegen Zensur und für Meinungsfreiheit. Als Erste wagte sie, ein Erotikmagazin in einem arabischen Land herauszugeben, und bekam dafür unzählige Morddrohungen. Dennoch schreibt und veröffentlicht Joumana weiter feministische Texte. Was treibt sie an weiterzumachen? Eine weitere Station: China. Das Land geht einen völlig anderen Weg als das Europa der Aufklärung. Tongdong Bai, Professor für Philosophie in Shanghai, wirbt für konfuzianische Alternativen zu einer liberal-demokratischen Ordnung und setzt dabei auf Experten. Doch sind Fachleute die besseren Regierungen? Und wie soll das in einem Land funktionieren, in dem die Loyalität zur alleinherrschenden Partei wichtiger ist als das beste Wissen? Die Pandemie hatte den Begriff der Freiheit neu auf die Agenda gesetzt. Die einen sahen die Freiheit durch die Corona-Maßnahmen bedroht, die anderen gerade gesichert. Was folgt daraus für den Einzelnen, was für die Gesellschaft? Was bedeutet Freiheit im 21. Jahrhundert?
Stell dir vor, du bist eine winzige Ameise in einem riesigen Dschungel. Drei Meter von deinem Ameisenhaufen entfernt, gönnst du dir einen leckeren Keks und auf dem Rückweg wirst du prompt entführt. Wie sollst du mit deinen - angeblich schlechten - Augen, den zurückgelegten Zickzacklinien und den ganzen Hindernissen zum Ameisenhaufen zurückfinden? Professor Schnauzbart befasst sich in dieser Folge mit der Ameisenkunde und liefert eine Antwort, die mindestens genauso überraschend ist, wie die Art und Weise, wie sie zustande kam.
Bild ist Sprache: die vorherrschende Sprache unserer Welt. Bilder sind mächtig und allgegenwärtig. Wir alle sind tagtäglich einer Flut von Bildern ausgesetzt, die wir mehr oder weniger bewusst wahrnehmen. Was wir sehen, kann schockieren oder bewegen. Aber verstehen wir immer auf den ersten Blick, was wir sehen? Sonia Devillers ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.