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TV Programm für ARTE am 09.11.2025

Magische Anden 05:05

Magische Anden: Ecuador und Kolumbien

Land und Leute

Die Anden verlaufen über rund 7.500 Kilometer an der Westküste Südamerikas bis in den tropischen Teil des Kontinents. Der grüne Kaffeestaat Kolumbien wird von drei Andenketten durchzogen. Unweit von Kolumbiens Hauptstadt Bogotá eröffnet sich der artenreiche Nationalpark Chingaza. Er liegt in der östlichen Kordillere und erreicht Höhen von bis zu 4.000 Metern. Die Stadt Cali ist weltberühmt für den Salsa und ihre Tanzszene. Ecuador wartet mit der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt auf: Quito. Bei gutem Wetter sieht man vom Rathausplatz den Cotopaxi, einen der höchsten aktiven Vulkane der Welt. Beste Bedingungen für extreme Sportarten: Javier Chiriborga betreibt sein Triathlon-Training am Vulkan Cotopaxi, und für Gleitschirmflieger Eddy Urdiales aus Quito ist das Fliegen die große Leidenschaft. "Salsa-Göttin" Viviana Vargas kämpft in ihrer Stadt dafür, dass das ehemals wegen seiner Drogenkartelle berüchtigte Cali heute nur noch durch Salsa begeistert. Nicht zuletzt steht Kolumbien für den besten Kaffee der Welt, und damit der Anbau noch fairer wird, erarbeitet Kaffee-Pionier Felipe Sardi nachhaltige Konzepte. Die Bergpolizistin Diana Bejarino ist mit ihren Kollegen hinter Umweltsündern im Nationalpark Chingaza her - eine Jagd aus der Luft.

Zahlen schreiben Geschichte 06:00

Zahlen schreiben Geschichte: 1. Juni 1310 - Marguerite Porete stirbt auf dem Scheiterhaufen

Dokumentation

Die Mystikerin Marguerite Porete wird 1310 in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sie hatte ein Buch verfasst, das von der Kirche als häretisch angesehen wurde. Vor dem Hintergrund der Prozesse unter Philipp dem Schönen gegen Ketzer und politische Gegner stellt sich die Frage: War Marguerite Poretes grausamer Tod ein Vorbote der späteren Hexenverfolgungen?

42 - Die Antwort auf fast alles 06:25

42 - Die Antwort auf fast alles: Kann der Mensch Winterschlaf?

Infomagazin

Winterschlaf ist bei vielen Tierarten ein bewährtes Mittel, um ungünstige Umweltbedingungen zu überstehen. Dabei drosseln sie ihren Stoffwechsel, ihre Körpertemperatur fällt und ihr Energieverbrauch wird drastisch reduziert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass auch der Mensch über die grundlegenden biologischen Voraussetzungen für einen solchen Zustand verfügen könnte. Welche Vorteile hätte das? Studien zeigen: Bei einigen Tieren verlangsamt der Winterschlaf nicht nur den Stoffwechsel, sondern auch die Alterung. In epigenetischen Untersuchungen ließ sich bei bestimmten Säugetieren nachweisen, dass sich während der Hibernation biologische Zeitprozesse verlangsamen. Ein solcher Zustand wäre auch für die Raumfahrt von großem Interesse, beispielsweise für lange Reisen durch das Sonnensystem. Ressourcen könnten eingespart, körperliche Belastungen verringert und psychologische Herausforderungen besser bewältigt werden. Doch wie ließe sich ein solcher Zustand beim Menschen herbeiführen? Im Zentrum der Forschung stehen bestimmte Hirnregionen wie der Hypothalamus. Die Wissenschaft vermutet dort Steuermechanismen, die durch gezielte Reize - etwa durch Ultraschall oder pharmakologische Substanzen - einen winterschlafähnlichen Zustand auslösen könnten. Erste Tierexperimente lieferten vielversprechende Ergebnisse. Ob sich dieser Zustand beim Menschen sicher und kontrolliert erzeugen lässt, ist aber bislang unklar. Ziel ist es, in den kommenden Jahren Technologien zu entwickeln, die eine medizinisch oder technisch sinnvolle Anwendung ermöglichen.

KI: Der Tod des Internet 06:50

KI: Der Tod des Internet

Dokumentation

Während wir noch über die möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz sinnieren, ertrinkt der digitale Wissensraum bereits in synthetischem Schund. Wie konnte es so weit kommen? Wie konnte das Netz, das noch vor gar nicht langer Zeit als Ort des freien Wissens und des offenen Austausches von Informationen und Entertainment galt, in Rekordgeschwindigkeit zur Abwurfzone maschinell gefertigten Nonsens werden? Filmemacher Mario Sixtus stößt während seiner Entdeckungsreise im sterbenden Netz auf Suchmaschinen, die ihre Orientierung verlieren und aus Ratlosigkeit an ihrer eigenen Abschaffung arbeiten. Er führt vor, wie ein oder zwei in KI-Software eingetippte Befehlssätze ausreichen, um sinnfreie Ratgeberbücher und aus purem Unsinn bestehende News-Videos zu produzieren. Werden wir bald nur noch mit KI-halluzinierten Schein-Informationen gefüttert, statt selbst zu recherchieren? "KI: Der Tod des Internet" unternimmt einen filmischen Streifzug durch die Müllflut, trifft in New York einen Podcaster, der sich selbst KI-geklont hat, begegnet in Kenia einer unterbezahlten Klick-Arbeiterin, die KIs trainiert - und sucht zusammen mit Netz-Expertinnen und -Experten wie Cory Doctorow, Melanie Mitchell, Mats Schönauer zwischen digitalen Medienleichen nach der Ahnung eines neuen, zukunftsfähigen Netzes.

Droht der digitale Blackout? 07:45

Droht der digitale Blackout?: KI und Internet am Limit

Dokumentation

Mobil surfen braucht keine Kabel. Papierlose Büros sind umweltfreundlich. Computer-Anbieter gibt es mehr als genug. Drei Aussagen, die sich als Mythos erweisen, sobald man hinter die Kulissen von Internet und KI schaut. Denn in Wahrheit ist die virtuelle Welt erstaunlich reell: Rechenzentren werden aus dem Boden gestampft, voller Hardware, die für Kühlung und Datenverarbeitung Unmengen Energie verbrauchen. Riesige Dieselgeneratoren sollen im Notfall den digitalen Blackout verhindern. Wird KI zum größten Klimakiller, das digitale Büro zur Dreckschleuder? Der globale Datenverkehr hängt immer noch zu 95 Prozent von Unterseekabeln ab. Bisher sind diese Lebensadern der Web-Ära vielerorts noch ein leichtes Ziel für Terroristen und staatlich gelenkte Saboteure. Die französische Marine patrouilliert deshalb mit Hightech-Ausrüstung entlang der Kabelrouten, denn an ihnen hängt die Weltwirtschaft. Auch für europäische Sicherheitsbehörden zählt die digitale Infrastruktur zu den Achillesfersen im Zeitalter hybrider Kriegsführung. Sabotageakte an Seekabeln wie zuletzt in der Ostsee zeigen die Verwundbarkeit unserer Zivilisation. Zu den Szenarien eines Internet-Infarkts zählt auch der Zusammenbruch von Lieferketten im Zusammenhang mit politischen Konflikten oder Krisen. Doch wie soll Europa unabhängig von US-amerikanischen oder asiatischen Quasi-Monopolisten für GPU-Technologie werden? Denn auch wenn "Cloud-Computing" wolkig-leicht klingt, steckt dahinter massive Technik. Die Dokumentation zeigt Herausforderungen einer digitalen Zukunft zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Geopolitik.

ARTE Junior Das Magazin 08:40

ARTE Junior Das Magazin

Kindermagazin

42 - Die Antwort auf fast alles 08:55

42 - Die Antwort auf fast alles: Wie frei entscheiden wir wirklich?

Infomagazin

Der Hirnforscher John-Dylan Haynes konnte in Experimenten nachweisen, dass das Gehirn bereits mehrere Sekunden vor einer bewussten Entscheidung "weiß", wofür wir uns entscheiden. Was nach Science-Fiction klingt, stellt ein zentrales Prinzip unserer Gesellschaft in Frage: die Willensfreiheit. Auf ihr basiert unser gesamtes Rechtssystem. Welche Konsequenzen hätte es, würde unser Gehirn wirklich ohne uns entscheiden? Wäre ein Zusammenleben überhaupt denkbar? Der Neurobiologe Robert Sapolsky ist überzeugt davon, dass wir keine freien Entscheidungen treffen und deshalb auch keine Verantwortung für sie tragen. Für ihn ist es absurd, Menschen für ihre Taten zu bestrafen - oder sie für ihre Leistungen zu bewundern. Denn letztlich sei alles das Ergebnis von Genen, Umwelt und Zufällen. Auch die Philosophin Jenann Ismael beschäftigt sich mit der Frage, wie frei unser Wille sein kann, wenn er auf physikalischen Prozessen basiert. Mit überraschenden Analogien - vom Herzschlag bis zur Ameisenkolonie - zeichnet sie ein neues Bild von Freiheit: nicht als absolute Unabhängigkeit, sondern als "emergente Eigenschaft", die aus komplexen Wechselwirkungen hervorgeht. Trotzdem - oder gerade deshalb - stellt sich die Frage: Was macht uns als Menschen aus? Was unterscheidet uns von Bakterien und Maschinen? Wie können wir leben, wenn wir nicht mehr voraussetzen können, dass unser Ich die Fäden in der Hand hält? Und wie ist das nun mit unseren Entscheidungen? Wer oder was trifft sie wirklich?

100 Jahre Neues Bauen 09:15

100 Jahre Neues Bauen: Die Super-Küche

Architektur

Die "Frankfurter Küche" - besungen in der Popmusik, ausgestellt und bewundert in den großen Museen in New York oder Paris: Sie ist die Mutter aller Einbauküchen und ein wichtiger Meilenstein in der Designgeschichte. Entworfen hat sie die österreichische Architektin Margarete Schütte-Lihotzky in Frankfurt am Main. Die enorme Wohnungsnot zu Beginn der 1920er Jahre lässt ein historisches Bauprojekt entstehen: "Das Neue Frankfurt". Kreativer Kopf ist der Städtebauplaner Ernst May. Er hat die Vision, die weit über den rein sozialen Wohnungsbau hinaus geht: die Stadt weitläufig zu erweitern und Wohnungen an die Bedürfnisse des Menschen anzupassen. Die Küche wird dabei zu einem funktional und effizient gestalteten "Labor" der Hausfrau, was emanzipatorisch gemeint war. Die Küchenentwürfe im Wiener Nachlassarchiv von Schütte-Lihotzky deuten darauf hin, dass die Architektin schon lange an ihren Ideen gearbeitet hatte. Im Schaulager der Ernst-May-Gesellschaft der Main-Metropole werden "Frankfurter Küchen", die die Bewohner auf den Sperrmüll werfen wollten, aufbewahrt und restauriert. Einige wenige Exemplare sind noch nahezu im Originalzustand erhalten. Architekt Kristian Kaffenberger und Restauratorin Kerstin Frost haben Konzepte entwickelt, wie sich die historische Einbauküche und moderne Anforderungen - etwa nach einer integrierten Spülmaschine - kombinieren lassen. Der österreichische Künstler Robert Rotifer hat einen Popsong über Margarete Schütte-Lihotzky geschrieben und ein animiertes Musikvideo dazu produziert.

Twist 09:45

Twist

Magazin

Die Bienenflüsterer 10:20

Die Bienenflüsterer: Mexiko: Die Biene der Maya

Land und Leute

Der mexikanische Bundesstaat Campeche liegt auf der Halbinsel Yucatán, im Zentrum eines Gebiets, das drei Jahrtausende lang die Heimat einer der ältesten Kulturen der amerikanischen Kontinente war: der Maya. Ihren Lebensraum teilten sie mit einer Bienenart, die sie als Gottheit verehrten: der Melipona beecheii. Mit Ankunft der spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert kam auch die produktivere europäische Honigbiene ins heutige Mexiko und hat die heimische Art nach und nach verdrängt. Vor 20 Jahren beschloss im Dorf Tankuche die Familie Pat, die über Generationen in Vergessenheit geratenen Imkermethoden ihrer Vorfahren wiederzubeleben und die stachellose Biene auf diese Weise vom Aussterben zu retten. Im Schutz seines Hauses hat Vidal Pat den natürlichen Lebensraum der Bienen aus ausgehöhlten Baumstämmen nachgebildet. Die "königliche Dame", wie die Maya sie nannten, unterscheidet sich in einigen Punkten von ihren europäischen Verwandten: Sie ist kleiner und zierlicher - und vor allem wählerischer bei der Auswahl des Pollens. Die Melipona-Bienen fliegen weitere Wege und besuchen mehr Pflanzenarten. Dadurch ist ihr Honig aromatischer, allerdings produzieren sie auch weniger davon. Der Tag der Toten wird hier auch der Melipona-Biene gewidmet, denn ihre Gaben benötigen die Menschen für das Fest: Honig für die Opfergaben und Bienenwachs für die Kerzen. Nach dem Gottesdienst widmet sich Vidal mit seinem Sohn wieder der Honigernte und entdeckt eine seltene Besonderheit: Die Brutzellen der Bienen bilden eine Pyramide, die den Tempelpyramiden der Maya ganz ähnlich sieht. Noch etwas, das die Insekten mit dieser alten Kultur verbindet.

Magische Anden 10:45

Magische Anden: Peru

Land und Leute

Die geheimnisvolle Inkastadt Machu Picchu hoch in den Anden, brodelnde Vulkane, eisbedeckte Bergriesen: So überwältigend ist in Peru die Natur, dass die Nachfahren der Inka die Berge immer noch als Gottheiten verehren. 16 aktive Vulkane gibt es hier, sie sind Teil des Pazifischen Feuerrings. Der Kondor ist selten geworden in den Anden, doch im Süden Perus kann man ihn noch beobachten. Spektakulär ist auch der Titicacasee, der auf 4.000 Meter Höhe höchstgelegene schiffbare See der Welt. Die Menschen hier führen ein hartes Leben inmitten einer grandiosen Natur. Vor jedem Aufstieg wird ein Opfer gebracht: Kokablätter für die Berggötter. Auch die Lastenträgerin Margot Kandori hält an dem Ritual fest. Die Mutter dreier Kinder arbeitet für Reisegruppen auf dem "Inca-Trail", schleppt bis zu 15 Kilogramm schwere Rucksäcke die Berge hinauf. Antonio Milla überquert mit einem betagten Lkw zweimal pro Woche einen 4.700 Meter hohen Andenpass, um Nachschub für seinen Dorfladen zu holen. Dabei passiert er den Huascarán - mit 6.768 Metern Perus höchsten Berg. Den Ausblick genießen kann er nicht. Er konzentriert sich auf die Serpentinen und hofft, dass die Bremsen halten. Grisaida Suyllo, Bäuerin aus der Gegend von Cuzco, versorgt unter der Woche ihre Familie und Tiere. Doch am Wochenende verwandelt sie sich in die Mittelstürmerin einer Frauenfußballmannschaft. Auf dem Platz in 3.600 Meter Höhe hat ihr Team Heimvorteil: Gegnerischen Spielerinnen bleibt da schnell die Luft weg.

Magische Anden 11:40

Magische Anden: Bolivien

Land und Leute

Von den Regenwäldern des Amazonastieflands bis zu schneebedeckten Andengipfeln - Bolivien fasziniert durch die Vielfalt seiner Landschaften. Dabei sind die unwirtlichsten oft die faszinierendsten: Über 10.000 Quadratkilometer groß ist der Salzsee von Uyuni - eine gleißend weiße Fläche bis zum Horizont. Lebensfeindlich sind auch die Bedingungen auf den Sechstausendern in der Umgebung von La Paz, Boliviens Regierungssitz und die höchstgelegene Metropole der Welt. Schneebedeckte Pässe und staubtrockene Canyons in Höhen von 4.000 Metern führen an entlegene Orte, die die Magie der Anden spüren lassen. Ana-Lia Gonzales, eine 34-jährige Indigena aus dem Volk der Aymara, hat sich vorgenommen, den Berg Huayna Potosí zu bezwingen. Hier oben in bis zu 6.088 Meter Höhe ist die Luft zum Atmen dünn, jeder Schritt für Ungeübte eine Tortur, doch das Panorama ist überwältigend. Auch weitere Bewohner geben Einblicke in ihre Welt: Da ist die Bergarbeiterin Vicenta Torre aus Oruro, die sich im Innern eines Berges den Weg zu einer Zinnader mit Dynamit freisprengt, da ist Amado Bautista, der davon träumt, mit einer seltenen Form von Salzkristallen im Salzsee von Uyuni ein Vermögen zu machen. Der Film entdeckt Orte, die in keinem Touristenführer auftauchen. Pérez ist so ein Kaff, gelegen an der still gelegten Eisenbahnstrecke La Paz-Chile. Nur ein zum Schienenfahrzeug umgebauter Reisebus verkehrt noch auf den Gleisen. Lokführer Raúl ist gleichzeitig Briefträger. Zweimal pro Woche kommt er vorbei. Sonst ist es hier sehr still - und das ist vielleicht die größte Magie der Anden.

Die Anden - Im Bann der Urkräfte 12:35

Die Anden - Im Bann der Urkräfte

Dokumentarfilm

Die Anden - die längste Gebirgskette der Erde - sind ein Naturraum in ständiger Bewegung. Gewaltige Kräfte aus dem Erdinneren und der Atmosphäre wirken hier unaufhörlich. Der Geologe Colin Devey begibt sich auf eine spektakuläre Expedition entlang dieser faszinierenden Landschaft. In Cusco prägen Erdbeben seit Jahrhunderten das Leben der Menschen. Hier zeigt sich, wie die Nazca-Platte, die sich unter die Südamerikanische Platte schiebt, das Gebirge wachsen lässt und Vulkane wie den Cotopaxi hervorbringt. Im chilenischen Hochland werden dabei wertvolle Rohstoffe an die Oberfläche gedrückt - ihr Abbau wirft grundlegende Fragen zum Umgang mit der Natur auf. Doch nicht nur Kräfte aus der Tiefe formen die Anden: Wind, Wasser, Eis und Sonne arbeiten unermüdlich. In Patagonien graben gewaltige Gletscher tiefe Täler ins Gestein, der ständige Wechsel aus Frost und Tau sprengt selbst massive Felsen. Auf den Spuren Alexander von Humboldts erklimmt Devey den Chimborazo, durchquert alle Klimazonen der Erde in der Vertikalen - und erfährt im Ursprungsgebiet der Kartoffel, wie Artenvielfalt zur Ernährungssicherheit der Zukunft beiträgt. Der kalte Humboldtstrom vor der Küste Südamerikas sorgt für extreme Trockenheit im Hinterland - und macht die Atacama-Wüste zum trockensten Ort der Erde. Dort, wo die höchste Sonneneinstrahlung der Welt gemessen wurde, blicken Astronominnen und Astronomen in ferne Galaxien. Schon die indigenen Völker dachten hier über den Ursprung des Lebens nach - ihre Nachfahren bauen heute mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen Wein mitten in der Wüste an.

 Bei Anruf: Mord 14:05

Bei Anruf: Mord

Thriller

Tony Wendice, Ehemann einer wohlhabenden Ehefrau, heuert jemanden an, der seine Margot ermorden soll. Als es Margot gelingt, den Täter in Notwehr zu erstechen, ändert Tony seinen Plan: Geschickt fälscht er Indizien, um seine Frau vom Opfer zur Täterin zu machen. Nur Margots Ex-Geliebter Mark und Inspektor Hubbard könnten ihre Unschuld beweisen. Doch sie müssen sich beeilen, denn auf Margot wartet die Hinrichtung. Als Ex-Tennisprofi Tony Wendice erfährt, dass seine wohlhabende Frau Margot ihn betrogen hat, beschließt er kaltblütig, sie zu töten. Da er von ihrem Geld abhängig ist, sieht er einen Auftragsmord als einzige Möglichkeit, seine kostspielige Lebensführung aufrechterhalten zu können. Tony wartet, bis der ehemalige Geliebte seiner Frau, der amerikanische Schriftsteller Mark Halliday, in die Stadt kommt. Alsdann erpresst er einen früheren Mitschüler, die ahnungslose Margot zu ermorden. Tony selbst verbringt den geplanten Tatabend mit Mark, um sich ein Alibi zu verschaffen. Doch Margot gelingt es, den Angreifer mit einer Schere zu erstechen. Um dennoch sein Ziel zu erreichen, ändert Tony blitzschnell seinen Plan: Geschickt fälscht er die Indizien, damit alles nach einer vorsätzlichen Tat aussieht und seine Frau zum Tode verurteilt wird. Mark spürt jedoch, dass etwas nicht stimmt. Nun liegt es an ihm und an Kriminalkommissar Hubbard, das fast perfekte Verbrechen aufzuklären und Margot vor der Hinrichtung zu bewahren. Ein Rennen gegen die Zeit beginnt ...

Bruce Springsteen, der amerikanische Freund 15:50

Bruce Springsteen, der amerikanische Freund

Musikerporträt

Bruce Springsteen, geboren 1949 in Long Branch, New Jersey, gilt als einer der einflussreichsten Singer-Songwriter der Rockgeschichte. Bekannt für eindringliche Texte und energiegeladene Liveauftritte begann er seine musikalische Karriere Ende der 1960er Jahre. Den Durchbruch schaffte er Mitte der 1970er Jahre mit der E Street Band. 1975 erschien sein Album "Born to Run", das ihn als eine der führenden Stimmen seiner Generation etablierte. Es folgten weitere Meilensteine: "Darkness on the Edge of Town" (1978), "The River" (1980) und "Born in the U.S.A." (1984). Für seinen künstlerischen Einfluss und sein soziales Engagement wurde Springsteen vielfach ausgezeichnet - unter anderem mit 20 Grammys und einem Academy Award. Die Dokumentation geht der charismatischen Persönlichkeit Springsteens auf den Grund, die einem Roman von John Steinbeck entsprungen zu sein scheint. Im Mittelpunkt stehen seine autobiografischen Texte und seine Musikvideos, in denen Springsteen die Hoffnungen und Frustrationen der amerikanischen Bevölkerung aufgreift und Themen wie soziale Ungerechtigkeit und die Lebenswelt der Arbeiterklasse behandelt. Mit über 65 Millionen verkauften Alben allein in den USA und einer Karriere, die mehr als fünf Jahrzehnte umfasst, bleibt Bruce Springsteen eine Ikone der Rockmusik. Oder, wie Kritiker Jon Landau 1974 im "Rolling Stone" schrieb: "Ich sah die Zukunft des Rock 'n' Roll, und ihr Name ist Bruce Springsteen."

Félix Vallotton, Maler der Klassischen Moderne 16:45

Félix Vallotton, Maler der Klassischen Moderne

Künstlerporträt

Die Bilder von Félix Vallotton (1865-1925) sind berühmt, doch der Mensch hinter dem Maler und Grafiker ist nur wenigen bekannt. Die Dokumentation zeichnet wichtige Episoden aus dem Leben Vallottons nach. Der aus dem Schweizer Kanton Waadt stammende Protestant hat mit seinen Bildern ein einzigartiges Universum erschaffen, das nur scheinbar leicht zugänglich ist. Die Vertrautheit mit seiner Bildsprache ist auf ihre Nähe zur Fotografie und ihren Realismus zurückzuführen. Doch hinter den klaren Linien seiner Gemälde und Holzstiche verbergen sich vielschichtige Aussagen. Wovon erzählen die Bilder wirklich? Vallottons Werk ist von unzähligen weiblichen Figuren durchzogen. Dabei handelt es sich meistens um Aktdarstellungen, ein klassisches Motiv der Malerei des 19. Jahrhunderts. Doch bei Vallotton wirft die Nacktheit Fragen auf. Für den Künstler ist das Verlangen eine komplexe Angelegenheit. Bei genauer Betrachtung erweisen sich alle Gemälde und Stiche als Inszenierungen, die an unsere Vorstellungskraft appellieren und seine Fantasien offenbaren. Die künstlerische Spurensuche führt in die Depots zahlreicher Museen in Frankreich und der Schweiz. Ausgehend von einem weiblichen Blick auf sein Werk und Gesprächen mit Konservatorinnen, Kunsthistorikerinnen sowie zeitgenössischen Künstlerinnen ergründet die Dokumentation Vallottons Universum, um seinen eigentlichen Beweggründen und geheimen Wünschen auf die Spur zu kommen. Während die Werke an den Augen der Betrachterinnen und Betrachter vorüberziehen, erklärt der Künstler mit eigenen Worten, die aus Briefwechseln und dem autobiografischen Roman "La vie meurtrière" überliefert sind, welche künstlerische Absicht und tiefe innere Zerrissenheit in seinen Bildern verborgen liegen.

Die New Yorker Philharmoniker in Nordkorea - Sternstunden der Musik 17:40

Die New Yorker Philharmoniker in Nordkorea - Sternstunden der Musik

Konzert

Im August 2007 erhalten die New Yorker Philharmoniker die Einladung des nordkoreanischen Kulturministeriums, in Pjöngjang zu spielen. Der Zeitpunkt scheint wohl gewählt: Nach langen Bemühungen, das Land zur Einstellung seines Atomprogramms zu bewegen, gibt es eine Reihe von Durchbrüchen. Das Konzert wird als Chance für einen ersten kulturellen Austausch gesehen, um die Beziehungen zu vertiefen. Der 2014 verstorbene Dirigent Lorin Maazel ist sich bewusst, dass die Wahl des Repertoires Gelegenheit gibt, eine Botschaft zu vermitteln. So beschließt das Orchester, die Nationalhymnen beider Länder im Stehen zu spielen. Die Musiker wollen Diktator Kim Jong-il dazu bringen, ebenfalls zu stehen. Doch er bleibt dem Event fern, ebenso wie die damalige US-Außenministerin Condoleezza Rice. Um die Geschichte Amerikas zu "erzählen", wählt Lorin Maazel Stücke zweier Außenseiter: Antonín Dvorák, der als tschechischer Komponist erst in seinen Fünfzigern nach Amerika immigrierte und George Gershwin, Sohn russisch-jüdischer Einwanderer. In der Zugabe rührt das Orchester sein Publikum schließlich zu Tränen. Arirang heißt das Stück - ein koreanisches Volkslied. Es beschreibt das Verlassenwerden durch einen Geliebten, der den Arirang-Pass überquert hat und wahrscheinlich nie mehr zurückkehren wird - Synonym für die Sehnsucht nach einer Nation, die einst ein Land war. Das vollständige Konzert ist über arte.tv abrufbar.

Karambolage 18:25

Karambolage: Die Berliner Mauer / Der Schneckenteller / Kriegsversehrte Soldaten

Magazin

(1) Das Inventar Die Berliner Mauer fiel am 9. November 1989. Was ist heute noch von ihr übrig? (2) Was mir fehlt Jenny Cazelles ist Französin und lebt in Deutschland. Dort wäre sie rundum glücklich, wenn ihr nicht ihr Schneckenteller fehlen würde. (3) Die Geschichte Nikola Obermann erzählt von kriegsversehrten Soldaten, die in Frankreich einen eigenen Namen haben, nicht aber in Deutschland: die "gueules cassées". (4) Das Rätsel Und wie jede Woche das Rätsel!

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Usbekistan

Essen und Trinken

Usbekistan ist ein muslimisch geprägter Binnenstaat in Zentralasien, früher Teil der Sowjetunion. Das Ferghana-Tal ist das Früchte- und Gemüseparadies des Landes und war ein wichtiger Handelsplatz auf der historischen Seidenstraße. Wie viele Usbeken bewirtschaftet Bahriddin Yunusov direkt neben dem Haus ein eigenes Feld, auf dem Gemüse und Früchte wachsen. Im Herbst werden die Quitten reif. Bahriddin erntet sie, bevor der erste Frost kommt. Es ist eine besonders süße Sorte, die man mitsamt Schale direkt vom Baum essen kann. Bahriddins Frau Matlyuba kocht zusammen mit den Nachbarsfrauen Quittensirup für den Winter. Außerdem bereitet sie Manti-Teigtaschen mit Kürbisfüllung zu. Das Kochen der usbekischen Nationalspeise Plov über dem Holzfeuer im gusseisernen Kasan ist traditionell Männersache.

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal: 09/11/2025

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Umoja - Wo nur Frauen das Sagen haben 19:30

Umoja - Wo nur Frauen das Sagen haben

Dokumentation

Der Norden Kenias ist ein lebensfeindlicher Ort: Schneidender Wind wirbelt den roten Sand auf, die Sonne brennt. Doch genau hier, in Samburu County, liegt eine Oase für die Frauen des Landes: Umoja. Ein Dorf, wo nur Frauen das Sagen haben. Umoja heißt auf Swahili so viel wie "Verbundenheit", die meisten der etwa 50 Frauen erleben dies zum ersten Mal in ihrem Leben. Sie haben ihr Dorf gegründet, weil sie von Männern misshandelt wurden. Sie sind vor Zwangsehe geflohen oder vor Genitalverstümmelung. Sie wollten nicht länger akzeptieren, dass Frau zu sein bei den Samburu bedeutet, keine Wahl zu haben. Denn hier herrscht der Mann über die Familie. Er besitzt das Land, er isst zuerst, er darf mehrere Frauen heiraten und sie schlagen. Rebecca Lolosoli hatte all das satt. 1990 gründete sie mit Jane Leng'ope Umoja. Damals wussten die beiden nicht, ob sie allein überleben würden. Heute ist das Dorf eine funktionierende Kooperative. Der ganze Stolz der Frauen ist die Schule von Umoja. Denn ihre größte Hoffnung liegt auf der nächsten Generation: Die Kinder lernen ihre Rechte kennen und Respekt und Solidarität als oberstes Gut. Jedes Jahr ermöglicht Umoja auch einer Handvoll Mädchen von außerhalb einen Schulplatz. Es ist ein Tauschgeschäft: Das Kind bekommt kostenlosen Unterricht und Essen. Im Gegenzug verpflichtet sich der Vater, seine Tochter nicht früh zu verheiraten oder zu beschneiden. Beides ist in Kenia offiziell verboten, unter den Samburu wird es noch immer praktiziert. Die sechsjährige Samella soll den letzten Platz bekommen. Doch wird ihr Vater den Bedingungen zustimmen?

Sully 20:15

Sully

Biografie

New York, 15. Januar 2009: An diesem winterlichen Nachmittag kracht ein Flugzeug in den Hudson River. Pilot Chesley "Sully" Sullenberger hat die Entscheidung getroffen, nach einem Vogelschlag statt umzukehren eine Wasserlandung durchzuführen. Alle 155 Passagiere überleben, und Sully wird in der Öffentlichkeit als Held gefeiert. Doch dann melden sich Kritiker zu Wort: Könnte es sein, dass Sully durch seine instinktive Entscheidung die Passagiere unnötig in noch größere Gefahr gebracht hat? New York, 15. Januar 2009: An diesem winterlichen Nachmittag kracht ein Flugzeug in den Hudson River. Pilot Chesley "Sully" Sullenberger", mit 42 Jahren Flugerfahrung, hat in Sekundenschnelle die Entscheidung getroffen, nach einem Vogelschlag eine Wasserlandung durchzuführen, statt zum Flughafen zurückzukehren. Alle 155 Passagiere und die Crew werden gerettet, und Sully wird als Held gefeiert. Kurz darauf beginnt jedoch die Flugunfalluntersuchung, und neben den Belästigungen durch die lokale Presse setzt auch die Verkehrsbehörde den erfahrenen Piloten hohem Druck aus. Denn den Computerberechnungen und Simulationen nach wäre ein Rückflug zu einem der New Yorker Flughäfen möglich und sicherer gewesen. Zwischen posttraumatischen Empfindungen und der belastenden Anhörung gerät Sully in Selbstzweifel: Hat er durch seine instinktive Entscheidung seine Passagiere einer noch größeren Gefahr ausgesetzt? Durch Clint Eastwoods packenden Film erleben wir als Zuschauer die volle Entfaltung der spektakulären Rettungsaktion und werden wie die Passagiere des US-Airways-Flugs 1549 in unsere Sitze gedrückt. Mit der Geschichte des Piloten Sully ergründet Eastwood den Unterschied zwischen Instinkt und Technik, Mensch und Maschine sowie den Umgang der Menschen mit Krisensituationen.

Tombstone 21:45

Tombstone

Western

Starbesetzter Genre-Klassiker aus den 90er Jahren mit Kurt Russell und Val Kilmer als Westernlegenden Wyatt Earp und Doc Holliday: Die Pläne eines erfolgreichen Gesetzeshüters, sich unerkannt im Kaff Tombstone, Arizona, zur Ruhe zu setzen, werden durch das Auftauchen von Kriminellen durchkreuzt. Solche zur Strecke zu bringen, hat ihn berühmt gemacht, und so greift Wyatt noch einmal zu Sheriffstern und Revolver, um zusammen mit seinem Freund Doc Holliday die Stadt aus der Anarchie zu befreien. Gesetzeshüter Wyatt Earp will sich in der Western-Stadt Tombstone zur Ruhe setzen. Doch skrupellose Revolverhelden terrorisieren die Stadt. So muss Wyatt noch einmal zu Sheriffstern und Revolver greifen, um zusammen mit seinem Freund Doc Holliday die Stadt aus der Anarchie zu befreien. Einen Höhepunkt dieser Auseinandersetzung zwischen Ordnungshütern und Gesetzlosen bildet dabei die berühmte Schießerei in der Nähe des Pferdestalls O.K. Corral. Unter der Regie des griechischen Action-Regisseurs George P. Cosmatos, der zuvor die Sylvester-Stallone-Filme "Rambo II - Der Auftrag" (1985) und "Die City-Cobra" (1986) gedreht hatte, entstand mit "Tombstone" eine starbesetzte, actionreiche Neuinszenierung einer bereits in einigen Western-Klassikern verarbeiteten historischen Begebenheit aus den Annalen des Wilden Westens. Kurt Russell glänzt mit einer fesselnden Darstellung des gealterten Helden Wyatt Earp, an seiner Seite Val Kilmer als dessen Freund Doc Holliday. Weitere Stars wie Sam Elliott, Charlton Heston und Bill Paxton ergänzen eine weithin hochkarätige Besetzung. Wie in vielen modernen Western geht es auch in diesem Film um das Spannungsverhältnis zwischen den Mythen des Wilden Westens und ihrem historischen Wahrheitsgehalt.

Gaetano Donizetti: Maria Stuarda 23:50

Gaetano Donizetti: Maria Stuarda: Teatro Real, Madrid

Oper

Mit "Anna Bolena", "Maria Stuarda" und "Roberto Devereux" entwarf Gaetano Donizetti über fast ein Jahrzehnt hinweg ein großes Porträt der Tudor-Königinnen. In "Maria Stuarda", dem Mittelteil des Trilogie, geht es vor allem um die Rivalität zwischen der Königin von England, Elisabeth I., und ihrer Cousine, Maria Stuart, Königin von Schottland. Der Konflikt zwischen diesen beiden Frauen, die nichts gemein haben, endet in einem ebenso tragischen wie grandiosen Finale, das Maria Stuart für immer zu einem Inbegriff von Donizettis Heldinnen macht. In der Produktion von 2024 am Teatro Real singt Lisette Oropesa die Titelrolle der Maria Stuarda, an ihrer Seite Aigul Akhmetshina als Elisabetta. Dieses großartige Duo ergänzen Ismael Jordi als Graf Leicester, Roberto Tagliavini als Giorgio Talbot, Andrzej Filonczyk als Lord Guglielmo Cecil und Elissa Pfaender als Anna Kennedy. Unter der Regie von David McVicar entfaltet sich ein perfektes Zusammenspiel zwischen den Solistinnen und Solisten, dem von José Luis Basso geleiteten Chor und dem Orchester des Teatro Real, das von dirigiert José Miguel Pérez-Sierra wird.

Hélène Grimaud und 9/11 02:15

Hélène Grimaud und 9/11: Sternstunden der Musik

Dokumentation

Eigentlich sollte der 11. September 2001 für die junge französische Pianistin Hélène Grimaud ein Tag der Freude werden. Aus ihrer Wahlheimat New York reist sie nach London, um ihr mit Spannung erwartetes Debüt bei den BBC Proms zu geben, dem weltweit größten Festival für klassische Musik. Auf dem Programm: Das 4. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven mit dem Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach. Doch nach der Generalprobe in der Royal Albert Hall ist von einem Moment auf den anderen alles ungewiss. In ihrem Hotelzimmer sieht Hélène Grimaud die Schreckensbilder aus New York, wo Flugzeuge in das World Trade Center geflogen sind. "Ich dachte, es sei eine der neusten Hollywood-Horror-Produktionen", erinnert sie sich. Doch kann man an so einem Tag ein Konzert geben? Der Veranstalter, Sir Nicholas Kenyon, sagt darüber: "Es gehört viel dazu, ein Proms-Konzert abzusagen. Selbst als Lady Di gestorben ist, haben wir uns dazu entschlossen, das Konzert stattfinden zu lassen. Und die Leute kamen." Auch Christoph Eschenbach und Hélène Grimaud sind bereit, zu spielen. Der Saal füllt sich. Die Stimmung ist bedrückt. Doch nachdem der eröffnende G-Dur Akkord mit zittrigen Fingern erklungen ist, spielt sich Hélène Grimaud frei. Der Moment der Ereignisse, der Druck, die Fragen beflügeln sie mehr und mehr zu einer Sternstunde der Musik. Die Stimmung löst sich. Das Publikum reagiert mit Standing Ovations. Das vollständige 4. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven und die anschließende "Symphonie fantastique" von Hector Berlioz ist im Internet auf arte.tv abrufbar.

Move! 03:00

Move!: Dancehall

Tanz

Sylvia Camardas Reise zum Dancehall beginnt auf dem größten Afro-Tanzfestival Deutschlands, dem "Culture Dance Camp" (CDC) in Berlin. Hier besucht sie hitzige Battles des expressiven Tanzstils und beteiligt sich an schweißtreibenden Workshops von eigens angereisten Stars der Szene aus Jamaika. Außerdem trifft sie die berühmte Dancehall Queen Kimiko Versatile. Mit ihr spricht Camarda über ein heißes Eisen: den schmalen Grat zwischen Sexyness und Sexobjekt - und die vielen Vorurteile und Missverständnisse rund um Dancehall. Sie erfährt, dass Outfits und Moves, die für westliche Augen aufreizend aussehen, auf lange Traditionen und Rituale zurückgehen. Für die jamaikanischen Tänzerinnen drücken sie Female Empowerment und Selbstbestimmung aus. Weiteren Wurzeln der Bewegung spürt Camarda in der größten jamaikanischen Community im Londoner Stadtviertel Brixton nach. Auf dem karibischen Brixton Village Market trifft sie die Dancehall-Queen Miss Rose. Sie ist eine Mentorin der jungen Dancehall-Generation und führt Camarda in die neuen, in Europa entstandenen Moves sowie die Geschichte des Dancehall ein. Der Praxistest erfolgt schließlich in den karibischen Untergrundclubs Londons. Die erkundet Sylvia Camarda mit einem der besten Dancehall-Tänzer Großbritanniens, Stefian Pereira, und lässt selbst die Hüften kreisen. Bei ihrem ausgedehnten Streifzug durch das Nachtleben erlebt Camarda, warum Dancehall nicht nur in seinem Geburtsland Jamaika, sondern auch hier in Europa so beliebt ist.

Move! 03:30

Move!: Pasión

Tanz

Die Tänzerin und Choreographin Sylvia Camarda macht sich in Andalusien, der Geburtsstätte des Flamencos, auf die Suche nach dem Kern des traditionsreichen Tanzes. Wie entwickelt sich die Leidenschaft in dieser Tanzform aus einem gemeinsamen Erlebnis und wie drückt sie sich in Tanz und Musik aus? Camarda trifft den Forscher Fernando Arroyo, der ihr zeigt, wie Freude und Leiden sich in Körpersprache übersetzen. Von den traditionsreichen Lokalen bis hin zur zeitgenössischen Bühne mit Star-Interpreten wie Manuel Liñan oder Patricia Guerrero erfährt Camarda, wie der Bruch mit der Tradition selbst eine Art von Kontinuität ist. Und im Roma-Viertel von Sacromonte, in Granada, trifft sie eine lokale Legende, die sie in die mysteriöse Erfahrung des "Duende" einweiht.

El Salvador 03:55

El Salvador: Von Kratern und Küsten

Landschaftsbild

El Salvador wird von einer Vulkankette durchzogen, von denen die meisten noch aktiv sind. Dieses kleine Land, das gerade einmal halb so groß ist wie die Schweiz, kämpft um seinen Ruf. Jahrzehntelanger Bürgerkrieg und Bandenkriminalität haben den Menschen, der Natur und ihrer Tierwelt enorm geschadet. Doch seit wenigen Jahren ist El Salvador wie kaum ein anderes Land in Mittelamerika bemüht, sich um Flora und Fauna, Artenvielfalt und Biodiversität zu kümmern. Die Ranger, Fischer und Biologen sorgen dafür, dass in riesigen Feuchtgebieten und Mangrovenwäldern Arten wie Riesen-Meeresschildkröten oder Krokodile und Papageien zurückkehren und die Populationen wachsen können. Im Dschungel siedeln sich immer mehr Klammeraffen an und in den Trockenwäldern an der Grenze zu Honduras Pumas. Die Dokumentation taucht ein in dieses weitgehend unbekannte Natur- und Tierparadies und zeigt eine Reise in ein Land, in dem die Menschen wieder stolz sind auf die Schätze ihrer Natur. Die Zuschauerinnen und Zuschauer entdecken spektakuläre Vulkankrater: den türkisfarbigen Schwefel-See des Santa Ana Vulkans, Krater voller Sümpfe, Lagunen, an denen Menschen leben und eine Stadt, die in einen Krater hineingebaut wurde. Die pazifische Küste El Salvadors ist an einigen Stellen mit Lava überzogen, von Vulkanausbrüchen vor Tausenden von Jahren. Hier haben sich ein einzigartiges Korallenriff und gute Surfstrände entwickelt. El Salvador ist ein Land im Kommen, doch der Alltag für die Menschen ist aufgrund seiner zahlreichen aktiven Vulkane ein Leben auf dem Pulverfass.