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Während der Zeit des Dritten Reichs werden zwei Orchester gegründet - das Nationalsozialistische Reichssymphonieorchester in München, das sich "Orchester des Führers" nennt und das Palestine Symphony Orchestra in Tel Aviv. Während das eine ausschließlich Propagandaaufgaben der Nationalsozialisten erfüllt und in vier Bussen durch die Kleinstädte des Deutschen Reichs und in die besetzten Gebiete reist, besteht das andere aus jüdischen Musikerinnen und Musikern, die der polnische Geiger Bronislaw Huberman vor dem drohenden Holocaust retten kann. Dieses Orchester besteht bis heute unter dem Namen Israel Philharmonic Orchestra. Die Dokumentation erzählt erstmals die spannende Entstehungs- und Wirkungsgeschichte beider Orchester und begleitet den Dirigenten der Münchner Symphoniker Joseph Bastian und den Geiger Linus Roth auf ihrer Spurensuche in München, Nürnberg und Tel Aviv.
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Michael Barenboim und Kian Soltani sind die Solisten beim Konzert des West-Eastern Divan Orchestra in Salzburg 2021. Im Mittelpunkt des Programms steht das Doppelkonzert für Violine und Violoncello in a-Moll von Johannes Brahms. Es ist Johannes Brahms einziges Werk in diesem Genre und gleichzeitig auch sein finales Orchesterwerk, komponiert 1887. Die musikalische Leitung hat Daniel Barenboim. Johannes Brahms komponierte das Doppelkonzert in a-Moll in der erklärten Absicht, seine vormals enge Freundschaft mit dem Geigenvirtuosen Joseph Joachim zu erneuern. Diese war nach persönlichen Querelen stark abgekühlt, was für Brahms umso schwerer wog, als er mit Joachim in der Vergangenheit eng zusammengearbeitet und große Erfolge errungen hatte - etwa bei der Komposition des Violinkonzerts, bei dessen Uraufführung Joachim auch die Solovioline gespielt hatte. Und der Plan ging auf: Joseph Joachim übernahm tatsächlich den Violinpart des Doppelkonzertes bei der Uraufführung am 18. Oktober 1887 in Köln und zeigte sich durchaus angetan von der Komposition. Michael Barenboim spielt Violine, seit er sieben Jahre alt ist. Mit 15 wurde der Sohn von Daniel Barenboim Mitglied des West-Eastern Divan Orchestra, drei Jahre später dessen Konzertmeister. Schon früh trat er auch als Solist in Erscheinung und konzertierte mit namhaften Orchestern wie den Wiener Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Kian Soltani, österreichischer Cellist mit iranischen Wurzeln, kam schon im Alter von vier Jahren mit seinem Instrument in Berührung, mit zwölf Jahren begann er sein Cello-Studium. Er gewann zahlreiche Preise und arbeitet regelmäßig mit Daniel und Michael Barenboim zusammen.
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Der Parthenon gilt seit fast 2.500 Jahren als Inbegriff der Schönheit und Perfektion. Er wurde auf der Athener Akropolis zu Ehren der Stadtgöttin Pallas Athene als Dank für die Rettung Athens vor den Persern errichtet. Im Laufe seiner Geschichte wurde das Gebäude beschossen, in Flammen gesetzt, von Erdbeben erschüttert, seiner Skulpturen beraubt und durch katastrophale Renovierungen entstellt. Ein Team von Architekten und Restauratoren wird dieses einmalige Bauwerk retten. Doch dazu muss es zunächst einige Rätsel lösen. Wie gelang es den alten Griechen, innerhalb von weniger als neun Jahren ein Bauwerk derartigen Ausmaßes mit millimetergenauer Präzision zu errichten? Welche Techniken und Werkzeuge setzten sie ein? Die Suche nach Antworten auf diese Fragen führt an die Wiege der europäischen Kultur und in die Entstehungszeit von Mathematik, Philosophie, Tragödie und Demokratie.
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Die bildende Künstlerin und Filmemacherin Isabel Herguera ist seit 2017 Professorin für Animation an der Kunsthochschule für Medien Köln. Zu ihren preisgekrönten Filmen zählen die Kurzfilme "Ámár" (2010), "Bajo la almohada" (2012), "Winter Love" (2015) und "Kutxa Beltza" (2016). "Sultanas Traum" ist ihr erster abendfüllender Kinofilm. Seine Uraufführung feierte "Sultanas Traum" beim Internationalen Filmfestival in San Sebastián 2023 (SSIFF). Er wurde unter anderem auch beim Internationalen Animationsfilmfestival von Annecy 2024 ausgezeichnet.