Säen, pflanzen, jäten: Schrebergärten sind wieder im Trend. Nicht nur in Deutschland und Frankreich, überall in Europa tobt das Gartenfieber. Aber woher kommt eigentlich diese Sehnsucht nach dem Garten, und wann haben sich die Schrebergärten entwickelt? Von den unterschiedlichen Regeln des Kleingartens über Gartenzwerge bis hin zur Verbindlichkeit und Herzlichkeit zwischen Nachbarn: "Der Schrebergarten - Ein Blick über den Zaun" begleitet leidenschaftliche deutsche und französische Gärtner und gibt dabei einen tiefen Einblick in die Subkultur des Kleingärtnertums. Je nach Land sehen die Kleingärten unterschiedlich aus und haben auch unterschiedliche Regeln. Die Deutschen haben beispielsweise in ihren Schrebergartenvereinen fast mehr Regeln als Unkraut. Aber die Sehnsucht nach dem Grünen und nach Entspannung ist allen Gärtnern gemein. Denn das Grün tut Städten sowie Menschen gut: "Die Erde, also der Garten, ist für mich wie eine Therapie. Man braucht keine Medikamente gegen Stress oder Antidepressiva. Für mich ist der Garten die beste Medizin", sagt eine französische Gärtnerin. Mit "le potager" hat die französische Sprache sogar eine eigene Vokabel dafür. Anfangs waren die Parzellen für Arbeiter. Fabrikbesitzer stellten ihnen Land zur Verfügung, damit sie Gemüse anbauen und sich selbst versorgen konnten. In den 1960er und 1970er Jahren flaut die Leidenschaft fürs Gärtnern in Westdeutschland etwas ab. Währenddessen blüht sie in der DDR so richtig auf und der Schrebergarten erhält sogar eine eigene Ratgebersendung.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Janina aus Bad Kreuznach ist voller Vorfreude, als sie nach der Schule in die Bretagne reist, um verletzte Seevögel zu pflegen. Doch der Abschied von ihren Eltern fällt ihr schwer, und sie fragt sich, wie es ihr wohl ohne sie ergehen wird. Joshua aus Augsburg, überzeugter Vegetarier, zieht es nach Frankreich auf einen Bauernhof, der Bio-Fleisch produziert - sehr zum Unbehagen seiner Mutter. Tim, der leidenschaftliche Stormchaser, hat sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in einem Walderlebniszentrum bei Bingen entschieden. Doch anstatt mehr über das Wetter und die Auswirkungen des Klimawandels zu lernen, soll er nun Kindergruppen durch den Wald führen - eine ganz neue Herausforderung. Svenja verlässt ihre Familie in Recklinghausen, um sich auf der Nordseeinsel Amrum ein Jahr lang für den Umweltschutz einzusetzen. Und Laurine aus Nantes reist in das kleine Dorf Pfitzingen, um auf einem Schulbauernhof zu arbeiten - mit nur wenigen Deutschkenntnissen und ihrer Katze im Gepäck. Die Jugendlichen brechen voller Erwartungen in ihr neues Leben auf. Doch schon die ersten Tage ihrer FÖJ-Abenteuer stellen sie vor Herausforderungen, die sie nicht erwartet haben. Werden sie sich mit ihren neuen Aufgaben und dem Leben fernab ihrer Heimat zurechtfinden? Der Start ihrer Reise ist ein erster Schritt in eine Welt der Verantwortung und Selbstfindung.
Im Norden der Insel Sulawesi leitet Isac die Arbeiter an, die seit Wochen damit beschäftigt sind, ein provisorisches Dorf für die Bestattungsfeierlichkeiten seiner Mutter zu bauen. Isac legt großen Wert darauf, die Bestattungsrituale, die seiner Familie und ihrem sozialen Status entsprechen, zu wahren. Doch die immensen Kosten, die er und seine Geschwister dafür auf sich nehmen müssen, kann er erst jetzt, 21 Jahre nach ihrem Tod, aufbringen. Tausend Gäste sollen auf der siebentägigen Feier bewirtet werden, dafür werden nur zu diesem Anlass die typischen Häuser mit Dachvorsprüngen gebaut, die an riesige Schiffe erinnern. Eine genaue Abfolge opulenter Abschiedsrituale nimmt seinen Lauf, auch eine Tau-Tau-Figur, nach dem getreuen Abbild der Mutter, wird von einem erfahrenen Bildhauer aus speziellem Holz gefertigt. Und nicht zuletzt sollen viele Büffel aus Anlass der Zeremonie geopfert werden - einerseits zur Verpflegung der Arbeiter und Gäste, andererseits, weil der Büffel als zentrales Symbol in der Toraja-Kultur die Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits begleitet. Der Büffel gilt als Bindeglied zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten. Je mehr Büffel geopfert werden, desto mehr Wohlstand und Ansehen wird der Familie zugeschrieben - ein wichtiges Element der Toraja-Kultur. Doch es läuft nicht so, wie Isac sich das vorgestellt hatte. Seine verstorbene Mutter wird wohl noch etwas warten müssen, bis sie ins Reich der Toten darf. 40 Kilometer entfernt von Isacs Dorf hat hingegen eine andere Familie alle Herausforderungen gemeistert und begleitet ihre Verstorbene in einer prunkvollen Zeremonie ins Jenseits.
(1): Ein humanistischer Fotograf in der UdSSR (2): Neukaledonien: Wilder Westen in der Südsee (3): USA: Yeyes Pfannkuchen mit Schweinefleisch und Gemüse (4): Barcelona: Prinz eines verlorenen Königreichs
(1): Italien: "Call me by your name" - Das Erwachen der Sinnlichkeit (2): Provence: Ein alter Weihnachtsbrauch lebt weiter (3): Finnland: Stephans Chaga-Kaffee mit Brötchen (4): Australien: Ein Aborigine aus Frankreich
Am Turiner Grabtuch scheiden sich die Geister: Für die einen ist es das Grabtuch des Jesus von Nazareth, für die anderen eine Fälschung aus dem Mittelalter. "Das Grabtuch ist wie ein schwarzes Loch. Wenn man ihm zu nahekommt, wird man eingesaugt und kommt nicht mehr davon los", sagt der Chemiker Luigi Garlaschelli: "Weil es so viele offene Fragen gibt. Ein Leben ist nicht genug." Der Naturwissenschaftler sagt das, obwohl er durch Experimente und Selbstversuche zum Schluss gekommen ist, dass es sich beim Turiner Grabtuch um eine geniale Fälschung handelt. Aber ganz sicher ist auch er sich nicht. "Ein Leben ist nicht genug" - das trifft auch auf den Privatforscher Joe Marino aus Ohio zu. Ein Taschenbuch über das Turiner Grabtuch brachte ihn vor vielen Jahren zum Glauben. Er studierte Theologie und trat in ein Kloster ein. "Ich fühle mich dazu berufen, das Grabtuch zu studieren und darüber zu informieren", sagt Marino, der inzwischen mehrere Bücher und über hundert Artikel zum Thema verfasst hat - in der Überzeugung, "dass es das authentische Grabtuch von Jesus ist." Die Dokumentation über das Turiner Grabtuch ist als kriminalistische Spurensuche angelegt, von der Grabeskirche in Jerusalem bis in die Unterwelt von Istanbul, wo das Grabtuch - der Legende nach - lange Zeit verborgen war. Im französischen Lirey wurde es 1354 nach Christus - historisch bezeugt - erstmals ausgestellt. Und seit gut 300 Jahren wird es in Turin - in einer eigens errichteten Kapelle - aufbewahrt; ergriffen verehrt von den einen, kritisch beäugt von den anderen.
Die Erneuerung des Christentums - nichts weniger schrieben sich die Gründer der Abtei Cluny auf ihre Fahnen. Vor mehr als 1.000 Jahren streben sie danach, das Ideal klösterlichen Lebens in Abgeschiedenheit und Frömmigkeit wiederzubeleben. Denn die Klöster dieser Epoche waren verweltlicht, die Sitten verlottert. Doch was als innere Erneuerung aus dem Geist des Glaubens heraus gedacht war, nahm bald einen allzu menschlichen Verlauf. Im frommen Mittelalter ist der Blick der Menschen auf das Leben nach dem Tod gerichtet. Die Furcht vor dem Höllenrost ist groß. Und hier bieten die cluniazensischen Mönche einen guten Handel an: Sie beten für die Seelen der Gläubigen und bewahren sie so vor ewigen Höllenqualen - gegen reiche Schenkungen versteht sich. Denn diese Gebete kann sich nur leisten, wer eben die Tage mit der Mehrung seines Reichtums verbringt. Geld gegen Seelenheil - dieses Wirtschaftsmodell macht die Abtei Cluny unglaublich reich. Doch das ist nur eine Seite der Medaille: Ihre dennoch spirituelle Haltung macht die Cluniazenser im gesamten Abendland berühmt. Viele Klöster schließen sich der Reformbewegung an, durch die auch die romanische Baukunst in Europa verbreitet wird. Die ersten Äbte von Cluny, die lange regieren, haben Gewicht in den großen Auseinandersetzungen dieser Zeit zwischen geistlicher und weltlicher Macht. Mit ihrem Reichtum errichten die Mönche in Cluny die damals größte Kirche der Christenheit. Doch bald tritt mit den Zisterziensern ein neuer Orden auf. Die Schenkungen werden spärlicher, das Geld geht aus. Ein langsamer Niedergang setzt ein.
Bonifatius ist immer noch ein Star unter den Missionaren. Bis heute wird er als Apostel der Deutschen verehrt. Dabei ist Bonifatius' Geschichte keine deutsche, sondern eine europäische. Als Wynfreth wird um er 673 im Südwesten Englands geboren. Nach einer glanzvollen Klosterkarriere verlässt der Mönch in der Mitte des Lebens sein Heimatland und pilgert nach Rom. Jahrelang zieht er durch Hessen, Bayern, Thüringen und andere Teile des Frankenreiches. Er gründet Klöster, wird Bischof von Mainz und später auch von Utrecht und im hohen Alter in Friesland ermordet. Bei seiner Mission setzt er auf symbolische Akte: etwa die Fällung der Donar-Eiche, einen dem germanischen Gott Donar geweihten Baum. Dass sich der heidnische Gott nicht auf der Stelle für eine solche Freveltat rächt, beeindruckt die Einheimischen tief. Die Überlegenheit des christlichen Gottes hat Bonifatius damit jedem eindrucksvoll vor Augen geführt. Zahlreiche Jünger versammelt der leidenschaftliche Prediger um sich - darunter auch Frauen. Besonders eng ist er der Nonne Lioba verbunden. Seine später heiliggesprochene Verwandte ernennt er zur Äbtissin und macht sie zu seiner Gefährtin. Mit seinen Anhängern gründet Bonifatius neue Bistümer und reorganisiert bestehende. Doch seine wahre Leidenschaft bleibt die Mission der Heiden. Obwohl er prestigeträchtige Ämter und Bischofshüte sammelt, zieht es ihn immer wieder hinaus. Hochbetagt versucht er um 754, auch die Friesen vom Evangelium zu überzeugen. Die Antwort ist blutig: Er wird brutal erschlagen. Als Märtyrer sollte er in die Kirchengeschichte eingehen.
(1): Schweden: Eine rebellische Pionierin der abstrakten Kunst (2): Japan: Godzilla, der Monsterkönig (3): Martinique: Brigittes Weihnachtsragout (4): Deutschland: Ein Frisör surft auf der Dauerwelle
(1): Albuquerque: Der eindrucksvolle Drehort von "Breaking Bad" (2): Die Vogesen: Wiege des französischen Skisports (3): Tschechische Republik: Sandras Erdbeerknödel (4): Taiwan: Das Baseball-Wunder
Ein Transportflugzeug gerät in einen Sandsturm und stürzt mitten in der Sahara ab. Zu den Überlebenden gehören der alternde Pilot, ein Ingenieur, zwölf Passagiere - und ein Affe. Die Funkverbindung ist abgebrochen, Proviant und Wasser werden knapp. So bricht rasch Panik aus. Doch es entsteht die Idee, das Flugzeug aus den Wrackteilen wieder zusammenzubauen. Der Name der Operation: Phoenix. Eine Geschichte über Mut und Willenskraft in Starbesetzung, mit James Stewart, Richard Attenborough, Peter Finch, Ernest Borgnine und Hardy Krüger. Nach einem schweren Sandsturm muss das Flugzeug einer Ölgesellschaft in der Sahara notlanden. An Bord befindet sich eine bunt zusammengewürfelte Truppe. Die Verzweiflung der Überlebenden über ihre ausweglose Situation mit nur wenig Proviant und Wasser bringt ihre verschiedensten Charakterzüge zum Vorschein. Die schier endlose Wüste wird trotz ihrer Weite für sie zum stickigen Gefängnis. Schließlich hat einer der Gestrandeten, der deutsche Flugzeugkonstrukteur Heinrich Dorfmann, eine Idee: Die Männer bauen aus den Resten des Flugzeugwracks eine einmotorige Maschine, die wie ein "Phönix aus der Asche" zur Rettung für alle werden soll. Robert Aldrich inszeniert dieses Überlebensdrama mit psychologischer Tiefe und packender Spannung. Die hochkarätige Besetzung, angeführt von James Stewart als alternder Pilot Frank Towns, Richard Attenborough als sein Copilot Lew Moran und Hardy Krüger als eigenwilliger Konstrukteur Heinrich Dorfmann, verleiht den Charakteren Authentizität und Vielschichtigkeit. Peter Finch als Captain Harris und Ernest Borgnine als Cobb runden das eindrucksvolle Ensemble ab. Aldrich gelingt es meisterhaft, die zunehmenden Spannungen und Konflikte zwischen den Überlebenden einzufangen und gleichzeitig ihre Entschlossenheit und ihren Überlebenswillen zu zeigen.
Nie zuvor beherrschten mehr Flugzeuge den Himmel als im Zweiten Weltkrieg. Es ist die grausame Geschichte von Kamikazefliegern, von "Stukas" und Jagdflugzeugen - aber auch von technischen Meilensteinen wie der Erfindung des Strahltriebwerks, das die Luftfahrt revolutionierte. Düsenjets konnten fortan in Schallgeschwindigkeit fliegen. Auch die Passagierluftfahrt entwickelte sich rasant: In den späten 1940er-Jahren dominierten noch Propellermaschinen den Himmel, und nur wenige Menschen konnten sich eine Flugreise leisten. Doch das sollte sich bald ändern. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde das Flugzeug zu einem nahezu alltäglichen Fortbewegungsmittel. Mit der Einführung des legendären Jumbos, der Boeing 747, fanden plötzlich rund 600 Menschen in einem Flugzeug Platz. Später folgte der Airbus A380 - mit einer maximalen Kapazität von bis zu 853 Passagieren. Prognosen zufolge könnte sich die Anzahl der Flugzeuge am Himmel in den kommenden Jahren verdoppeln. Gleichzeitig gilt das Fliegen als eine der klimaschädlichsten Formen des Reisens. Die Luftfahrt steht heute vor einer ihrer größten Herausforderungen: Wird es gelingen, künftig emissionsfrei zu fliegen? Die zweiteilige Dokumentation unternimmt eine informative und facettenreiche Reise durch die Geschichte der Luftfahrt. Expertinnen und Experten ordnen historische Entwicklungen ein und zeigen, wie sehr sich das Fliegen im Lauf der Zeit verändert hat.
Oberhalb der Poebene, in der Nähe von Parma liegt das Castello di Scipione. Dort leben Graf René und Gräfin Stefania von Holstein mit ihrer Tochter Elisabeth. René ist ein Nachfahre der Markgrafen Pallavicino, die von dort aus nicht nur den Salzhandel in Oberitalien beherrschten, sondern von 985 bis 1588 auch einen eigenen Staat regierten. Das Castello di Scipione wurde erstmals im Jahre 1025 urkundlich erwähnt. Der Name stammt von einer römischen Villa, die hier existiert haben soll, bevor sie von den Karthagern zerstört wurde. Im 15. Jahrhundert wurde es von den Brüdern Lodovico und Giovanni Pallavicino so umgebaut, wie es im Wesentlichen noch heute zu besichtigen ist. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Burg zu einem Heim für Kriegswaisen, bis es in den 70er Jahren vom dänischen Diplomaten Christian Frederik Per von Holstein als Geschenk für seine Ehefrau Marquise Maria Luisa Pallavicino für die Familie zurückgekauft wurde. Eine besondere Beziehung haben die Pallavicino zum Komponisten Giuseppe Verdi, wurde er doch in einem Haus, das der Familie gehört, geboren und von ihr zeitlebens gefördert. Wenn Graf René in der Oper von Parma eines der Werke des Maestros anhört, kommt in einer der Hinterlogen gerne ein "Risotto Verdi" auf den Tisch. Zubereitet wird es von Koch Edoardo Craviari. Er ist auch für ein großes Diner zuständig, das auf Burg Scipione für Freunde aus der Region gegeben wird. Dabei gibt es unter anderem ein Pasticcio Pallavicino, dazu Spargel und Forelle in Aspik und eine Creme Bavaroise. Bei seinen Kreationen kann Koch Edoardo aus dem Vollen schöpfen, kommen doch einige der wichtigsten Zutaten der italienischen Küche aus der Region: Schinken, Parmesankäse und Balsamicoessig.
Die Westküste Norwegens ist reich an maritimer Geschichte und Tradition. Das Nordmeer hat das Leben der Menschen schon immer beherrscht. Und sie haben sich das Meer zunutze gemacht. Von diesem jahrhundertealten Wissen ist die norwegische Provinz Møre og Romsdal bis heute geprägt. Heute ist der moderne und hochtechnologische Schiffsbau eine besondere Stärke Norwegens. Die maritime Entdeckungsreise beginnt in Ålesund, der größten Stadt der Provinz, mit ihren für Norwegen ungewöhnlichen Jugendstilhäusern. Im alten Hafen der Stadt, auf einer stillgelegten alten Fähre aus den 1930er Jahren, hat Karl Johan Skårbrevik einen Treffpunkt für pensionierte Fischerinnen und Fischer geschaffen. Ålesund ist umgeben von vielen kleinen und größeren Inseln entlang der Westküste. Giske und Godøya sind zwei davon. Fischer Johan Skjong betreibt dort entlang der Küste das Spinnerrutenfischen. Er hat einen großen Fang Kabeljau, den er zu einer kleinen Fischfabrik auf Godøya bringt. Der Kabeljau hat die Gegend schon vor über 100 Jahren reich gemacht. Im kleinen Hafen von Godøya geht Arne Tunheim zu seinem alten Wikingerschiff und rudert mit einigen Männern aufs Meer hinaus. Er kennt die Geschichten von den Wikingern und deren Eroberungsreisen und weiß, wie wichtig diese Tradition für die Inseln ist. Im Inland beeindruckt der Geirangerfjord mit steilen Felswänden und Wasserfällen. Vor der Küste liegt die Vogelinsel Runde, die in der Brutzeit von Anfang April bis Anfang August Tausende Seevögel beheimatet, vor allem Papageientaucher und Basstölpel.
1400 km nördlich von Oslo liegt im Atlantik eine Inselgruppe von besonderer Schönheit: die Vesterålen. Berge, Strände und Hochmoore bilden eine Landschaft, die den extremen Bedingungen des Nordens ausgesetzt ist: Monatelange Dunkelheit im Winter und die Mitternachtssonne im Sommer machen jede Jahreszeit zu etwas ganz Besonderem. Menschen und Tiere müssen sich der Witterung anpassen. Rentiere sind perfekt auf das raue Inselklima vorbereitet: Ein Hirte vom Volk der Sámi zeigt seine Tiere, mit denen er in einer tiefen Verbundenheit lebt. Auch Elche streifen über die weiten Hochebenen der Vesterålen. Mit einem Tierfotografen gehen wir auf die Pirsch und entdecken die scheuen Riesen. An der nahen Küste haben sich zwei Seeadler auf einen Felsen gesetzt: Im Vestfjord finden sie reiche Beute. Andenes, die nördlichste Stadt der Vesterålen ist ein Hotspot für Walbeobachtungen: Ganzjährig sieht man hier gewaltige Pottwale und Orcas, die in der nahen Tiefsee auf Beutezug gehen. Die Inseln im Polarmeer sind auch ein wichtiger Rast- und Brutplatz für Seevögel. Auf einem markanten Vogelfelsen im Meer vor dem Küstenort Bleik nisten Tausende bunte Papageientaucher. Der ganz im Westen des Archipels gelegene Fischerort Nyksund war einst ein verlassenes Geisterdorf. Unternehmer und Künstler zogen in die sturmumtosten Holzhäuser ein. Im Restaurant Ekspedisjionen zeigt ein deutsches Auswandererpaar, wie man traditionelle norwegische Fischgerichte neu interpretiert.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Mit viel Mühe und harter Arbeit hat George Washington McLintock sich in der Einöde des amerikanischen Südwestens ein kleines Imperium aufgebaut: Er ist der unangefochtene Viehbaron der Gegend, besitzt jede Menge Land und ein Sägewerk, die nahe gelegene Kleinstadt trägt gar seinen Namen. Mit großer Skepsis beobachtet er den fortwährenden Zustrom von Siedlern, die von der Regierung zu Farmgründungen ermutigt werden, obwohl der Boden in der Gegend nicht wirklich dazu taugt. Immer wieder muss er zwischen den Neuankömmlingen und den alteingesessenen Comanchen vermitteln. Aber so zäh McLintock sonst ist, so schwer tut er sich mit den Frauen. Als seine von ihm getrennt lebende Ehefrau Katherine auftaucht, um endlich die Scheidung zu erwirken und die gemeinsame Tochter Becky mit in die Großstadt zu nehmen, weiß der raubeinige Rancher zunächst gar nicht, wie ihm geschieht. Kaum angekommen, übernimmt Katherine das Kommando im großen Farmhaus, scheucht die Angestellten umher und weist die neue Haushälterin Louise in die Schranken - denn trotz allem betrachtet Katherine sie als Nebenbuhlerin. Louises Sohn Devlin macht derweil Becky schöne Augen. So entspinnt sich auf dem McLintock-Anwesen ein turbulenter Geschlechterkrieg. Und als wäre das nicht genug Ärger, will Gouverneur Humphrey den Stamm des friedfertigen Comanchen-Häuptlings Puma umsiedeln. Vehement setzt McLintock sich für die Rechte seines Blutsbruders Puma ein. Denn er weiß, dass die Comanchen das Feld nicht kampflos räumen werden.
Im Jahr 1984 verbringt der 11-jährige Pietro aus Turin den Sommerurlaub mit seiner Mutter in Grana, einem 16-Seelen-Dorf in den italienischen Alpen. Dort lernt er Bruno kennen, der das einzige Kind im Ort ist und bei Onkel und Tante lebt. Gemeinsam erkunden die Jungen verlassene Häuser, schmale Pfade und die raue, ungezähmte Natur - und werden dabei zu besten Freunden. Als Pietros Vater Giovanni eintrifft, schlagen seine Eltern vor, Bruno mit nach Turin zu nehmen, damit er eine richtige Schule besuchen kann. Brunos Onkel stimmt zunächst zu; als aber sein Vater, der als Maurer in der Schweiz arbeitet, von der Einmischung der Fremden erfährt, reist er wütend an und nimmt Bruno mit. Die unbeschwerte Freundschaft der Jungen ist jäh beendet. Obwohl Pietros Familie auch in den Folgejahren Urlaub in Grana macht, sehen sich Pietro und Bruno nicht wieder. Zwanzig Jahre später führt das Schicksal Pietro zurück ins Aostatal, in dem einst alles begann. Sein Vater hat ihm ein Stück Land weit oben in der schroffen Landschaft vermacht. Bei seiner Rückkehr trifft er Bruno wieder, der die Region nie verlassen hat. Das Wiedersehen bringt alte Wunden und ungelöste Konflikte ans Licht: Pietro kämpft mit den Schatten der Vergangenheit, familiären Auseinandersetzungen und einer existenziellen Unzufriedenheit, während Bruno sich bemüht, den letzten Willen von Pietros Vater zu verwirklichen. Unter der Regie von Felix van Groeningen und Charlotte Vandermeersch besticht "Acht Berge" durch authentische Naturbilder und emotionale Tiefe. Ein Werk, in dem Tradition und Moderne, Verlust und Neuanfang untrennbar miteinander verknüpft sind - 2022 mit dem Preis der Jury in Cannes ausgezeichnet.
In einem der am dünnsten besiedelten Gebiete Europas, der Gascogne im Südwesten Frankreichs, ist Dr. Jean Cadéot nicht irgendein Tierarzt, er ist etwas Besonderes: "Il est une vedette" - er ist ein Star, sagen die Leute. Die Geschichten, die über ihn erzählt werden, ranken sich um ihn wie ein Lorbeerkranz. Cadéot riskiert Außergewöhnliches und hält sich nicht an Regeln. Er geht immer den direkten Weg, was ihn in jeder Situation glaubwürdig macht. Dr. Cadéot ist nun weit über 90 Jahre alt. Seine schmale Gestalt erscheint trotz des hohen Alters jugendlich. Cadéot arbeitet immer noch. Und er ist vergnügt dabei. Obwohl seine Augen zunehmend schlechter werden, behandelt er mit all seinen Sinnen seine tierischen Patienten. Ein Leben ohne seine Arbeit mit den Tieren kann sich Cadéot nicht vorstellen. Seine Tiere brauchen ihn - und er braucht sie. Ein Geben und Nehmen bis zum Ende. Cadéot lebt mit seinem älteren Bruder und seiner Schwägerin in einem großen, alten Haus mit Hof mitten auf dem Land. Der Dokumentarfilm beobachtet seinen Umgang mit den tierischen Patienten und sein sicheres Gespür für ihre Bedürfnisse, obwohl sein Augenlicht zunehmend schwindet.
Catherine und Oracio sind Immobilienmakler im teuren Westen von Paris und haben ein Ziel: bei ihren Kunden den "Wow!"-Effekt auszulösen. Gerade bieten sie zwei Objekte an, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Einmal ein stattliches Anwesen aus dem 19. Jahrhundert in Louveciennes, das zwar Charme hat, aber renovierungsbedürftig ist und noch von den Eigentümern bewohnt wird. Der Ehemann sträubt sich gegen den Verkauf und lehnt jegliche Modernisierung ab. Das zweite Objekt ist eine Drei-Zimmer-Neubauwohnung im sogenannten "goldenen Dreieck" von Bougival. Was als routinemäßige Besichtigungen beginnt, entwickelt sich schnell zu einer Reihe skurriler Begegnungen. Die potenziellen Käufer bringen ihre Erwartungen, Lebensgeschichten und Enttäuschungen mit, was das Makler-Duo vor unerwartete Herausforderungen stellt. Dabei müssen Catherine und Oracio nicht nur mit den Schrullen ihrer Kunden umgehen, sondern auch mit den eigenen Problemen: Catherine, kürzlich verwitwet, kämpft mit der Trauer, während Oracio als Neuling in der Branche seinen Platz zu finden versucht. Bruno Podalydès, der auch die Rolle des Oracio übernimmt, inszeniert "Wow!" als eine Mischung aus schräger Komödie und feinfühliger Charakterstudie. In aufeinanderfolgenden Sketchszenen fängt er die Absurditäten des Immobiliengeschäfts ein und nutzt sie als Spiegel für menschliche Sehnsüchte und Ängste. Mit einem hochkarätigen französischen Ensemble, darunter Karin Viard als Catherine und Agnès Jaoui als Josépha, gelingt Podalydès eine warmherzige Satire über die Suche nach dem perfekten Zuhause - und vielleicht auch nach sich selbst.
Oft werden Videospiele mit gewalttätigen Inhalten dafür verantwortlich gemacht, dass Jugendliche Amok laufen. Aber ist das wissenschaftlich belegt? Gibt es Tests, um zu prüfen, ob Gaming die Gewaltbereitschaft erhöht? Professor Schnauzbart hat sich einige der - teils fragwürdigen - psychologischen Experimente näher angeschaut. Sein Fazit: Nichts ist sicher!
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.