04:30
Elefantischer Überfall.
05:00
Als Grundlage allen Lebens auf dieser Welt, begleitet der Boden die Menschheit tagtäglich. Die Dokumentation gibt Einblicke auf und in den Grund, auf dem wir leben, und beleuchten die Gefahren, vor denen die Böden stehen. Ambitionierte Wissenschaftsprojekte an verschiedenen Orten Europas zeigen die Rettungsbemühungen um die Ressource Boden und machen deutlich, wie dringend sie geschützt werden muss - und wie eng sie in Zusammenhang mit einem ihrer ältesten Bewohner, dem Regenwurm, steht. "Der Klimawandel könnte zu starken Veränderungen bei den Regenwürmern und den von ihnen beeinflussten Ökosystemleistungen führen", warnt der Bodenökologe Nico Eisenhauer aus Leipzig. Lorna Dawson vom James Hutton Institute in Aberdeen leitet ein Projekt zur Renaturierung trockengelegter Moore in Schottland. Nur funktionsfähige Moore binden Kohlenstoff im Boden. Trocknen sie aus, wird dieser als Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben. Sabine Kraushaar von der Universität Wien reist mit ihrem Team mehrmals im Jahr ins österreichische Kaunertal, um die Erosion in den Bergen mit einer eigens entwickelten Saatgutmischung aufzuhalten und Lösungsansätze für die schnell voranschreitende Permafrost-Schmelze in den Bergen zu finden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vereint, dass sie die Dringlichkeit erkannt haben, mit der der Boden geschützt werden muss. Denn geht er verloren, lässt er sich so schnell nicht wieder erneuern - es dauert an die 15.000 Jahre, bis sich ein neuer Meter Boden bildet.
05:55
Jeden Tag hofft die über 90-jährige Rentnerin Laila, dass sie mehr Aufgaben für Dorfhelfer Janne hätte, damit er sie besuchen kommt. Für viele der abgeschieden lebenden Rentner ist das von großer Bedeutung und oftmals auch lebensnotwendig. Gemeinsame Aktivitäten draußen und Gespräche sind wichtige Bestandteile der Dorfhilfe und halten den Geist der Alten frisch. Der 85-jährige Niilo betreibt seit seiner Kindheit die Schneehuhn-Jagd. Heute fühlt sich der Rentner sicherer, wenn Dorfhelfer Janne ihn dabei mit dem Schneemobil hoch oben auf dem Fjäll begleitet. In Utsjoki, im Norden Finnlands, steht das Konzept der Dorfhilfe unter den Samen, der indigenen Bevölkerung, für einen respektvollen Umgang mit dem Alter. Die Auszubildende Maiju möchte die erste Dorfhelferin Lapplands werden, deswegen begleitet sie den erfahrenen Dorfhelfer Janne bei seiner Arbeit. Im Westen Finnlands, an der schwedischen Grenze, war das Konzept bislang unbekannt, aber die Kultur des Helfens ist auch hier sehr präsent. Der angehende Dorfhelfer Piipari hat dort keinen Ausbilder, als Freund kümmert er sich aber schon seit Jahren um seine älteren Nachbarn und um deren Rentiere. Die Überalterung der Gesellschaft ist in Lappland besonders ausgeprägt, hier kommen immer mehr Alte auf wenige junge Menschen. Eine Entwicklung, die vielen anderen Ländern Europas in diesem Ausmaß noch bevorsteht. Auf der Suche nach Arbeit zieht es jüngere Menschen weit weg in die Städte, die Alten bleiben wie vielerorts oft allein zurück. Lange haben der Zusammenhalt in den Familien und eine Kultur des Helfens unter den Samen für die Versorgung der Alten ausgereicht, genügend Pflegeheime gibt es dementsprechend nicht. Jetzt sind die Dorfhelfer für das Wohl in den Gemeinden verantwortlich. Sie müssen ihre weit verstreut lebenden Klienten trotz Wind und Wetter und bei bis zu minus 40 Grad Celsius im Winter versorgen.
06:50
(1): Spezialität aus Anjou: Geschmorte Kalbshüfte (2): Ein Biss'chen Heimat: Stanislas, von Angers nach Schweden (3): Ran an die Töpfe!
07:20
(1): Korsika: Eine Insel sagt nein (2): Polen: Auf den Spuren von Nikolaus Kopernikus (3): Argentinien: Marielas Käse mit Marmelade (4): Lissabon: Der heldenhafte Rattenjäger
08:05
(1): Harvey Pekars Cleveland-Comics (2): Schweiz: Rebellisches Genf (3): China: Qiangs Fischsuppe (4): Frankreich: Die Geburtsstunde des Profilings
08:55
Bei jeder Ebbe spielt sich im Watt ein Drama ab. In den vom Meer zurückgelassenen Gezeitenbecken treffen dann deren ständige Bewohner auf unfreiwillig eingeschlossene Tiere. Bis die Flut 13 Stunden später wiederkommt, wollen sie alle überleben. Innovative Aufnahmetechnik lässt diesen "Thriller" hautnah miterleben. Seine Dramaturgie folgt dem Rhythmus der Gezeiten: Mit jeder Stunde wird die Lage bedrohlicher: Während der Sauerstoffgehalt abnimmt, erwärmt sich das Wasser und wird saurer. Der Film beobachtet die Strategien mehrerer Meeresbewohner in diesem Überlebenskampf: Der Hummer ist der unangefochtene Herrscher über den Tümpel, die Krabbe wandelt auf Freiersfüßen, der Krake beurteilt seine Chancen quasi mit neun klugen Köpfen, der kleine Hai muss bis zur nächtlichen Jagd mit Atemnot kämpfen, die Möwe wartet hoch oben in der Luft auf ihre Stunde und der ebenso putzige wie allgegenwärtige Einsiedlerkrebs schummelt sich flink durch alle feindlichen Linien. Auch viele Nebendarsteller kämpfen um ihr Leben. Auf oft verblüffende Art und Weise gelingt es den Akteuren dieser Miniaturwelt, bis zur Flut durchzuhalten: Jagdbündnisse werden geschmiedet, unerwartete Schwächen ausgenutzt. Aber auch für Balz, Paarung und Geburten ist das Gefängnis des Gezeitenbeckens mitunter genau der richtige Ort. Fragil, aber erfinderisch passt sich die Natur an das Leben mit den Gezeiten an.
10:25
Beim "Sardine Run" ziehen Millionen von Sardinen in riesigen Schwärmen durch das Wasser - ein Festmahl, das ein ganzes Ökosystem anlockt. Delfine, Kaptölpel, Haie, Seebären und sogar Wale eilen herbei, um sich dem Jagdgeschehen anzuschließen. Dahinter verbirgt sich ein komplexes Gefüge aus Überlebensstrategien, das von Meeresströmungen, Temperaturen und dem Klima bestimmt wird. Für die Gemeinen Delfine ist der "Sardine Run" nicht nur eine Jagdgelegenheit, sondern auch ein soziales Ereignis. Kleine Gruppen schließen sich hier zu Schulen von bis zu 10.000 Individuen zusammen. Mit einer komplexen Sprache aus Klick- und Pfeiflauten koordinieren sie ihre Jagd. Für die jungen Kaptölpel ist dieses Ereignis der Beginn eines Lernprozesses, von dem ihr Überleben abhängt. Sie verlassen erstmals ihr Nest, beobachten, imitieren - und perfektionieren bei jedem Tauchgang ihre Jagdtechnik. Mit der entwickelten Präzision wird es ihnen eines Tages möglich sein, ihre eigenen Jungen zu füttern. Männliche Südafrikanische Seebären nutzen den "Sardine Run", um ihre Fettreserven wieder aufzubauen, die sie in erbitterten Revierkämpfen während der Paarungszeit verloren haben. Doch sie müssen wachsam bleiben: Überall lauern Haie und im Kampf ums Überleben entspinnt sich zwischen Jägern und Gejagten ein Wettlauf aus Strategien und Anpassungen. Die Dokumentation zeigt das spektakuläre Naturphänomen des "Sardine Run" nicht nur als riesige Jagd, sondern als vernetztes System, das ein ganzes Ökosystem in Bewegung bringt. Die Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Tieren, die auf die Sardinen angewiesen sind, wird in den Blick genommen.
11:25
Was Europa bewegt
11:55
Seit Jahrtausenden verzaubert die Rose mit ihrer Schönheit und ihrem betörenden Duft. Aus den Blüten der Damaszener Rose wird ein kostbares Gut gewonnen: Rosenöl. Im bulgarischen Tal der Rosen bewirtschaften Boris und Keti Katsarski ihr eigenes Feld. In der Destillerie werden die Rosenblätter zu Rosenöl und Rosenwasser weiterverarbeitet. Die Reise führt auch in die Vergangenheit: Im antiken Rom waren Rosen ein Statussymbol und Inbegriff von Luxus. Über die Seidenstraße gelangte die Ölrose ursprünglich nach Europa. Heute sind Rosen nicht nur in der Parfüm- und Kosmetikindustrie gefragt, sondern finden auch in der Küche Verwendung. Lucie zeigt, wie man die Blütenblätter kandiert und zu einem erfrischenden Rosen-Kratzeis verarbeitet - eine köstliche Hommage an die Königin der Blumen.
12:25
(1): Chinua Achebe, die stolze Stimme Nigerias (2): Jura: Von Mooren und Menschen (3): Chile: Rodrigos und Javieras Pilzsalat (4): Mexiko: Ein mutiger Kumpel
13:10
(1): Rogelio Salmona, der Architekt, der Bogotá öffnete (2): Die Geschichte der Llaneros (3): Felisas Fischsuppe (4): Ein Gangster auf zwei Rädern
14:00
Mit "Sabrina" (1954) schuf Regisseur Billy Wilder eine der charmantesten Liebesgeschichten des klassischen Hollywood-Kinos. Audrey Hepburn, in einer ihrer berühmtesten Rollen, spielt Sabrina Fairchild - die unscheinbare Tochter des Chauffeurs der wohlhabenden Familie Larrabee. Jahre der Bewunderung für den sorglosen David Larrabee (William Holden) enden in stillem Schmerz, bis Sabrinas Vater sie nach Paris schickt. Dort entdeckt sie Stil, Selbstvertrauen und ihre eigene Stärke. Als sie zurückkehrt, erkennt niemand das schüchterne Mädchen wieder - am wenigsten David selbst. Doch zwischen Sabrinas neuem Glanz und Davids Charme steht sein nüchterner Bruder Linus (Humphrey Bogart), der plötzlich Gefühle entdeckt, die er nie erwartet hätte. "Sabrina" ist eine Liebesgeschichte über Verwandlung, soziale Schranken und die Macht der Eleganz. Billy Wilders scharfer Witz, Audrey Hepburns natürliche Anmut und der Gegensatz zwischen Romantik und Vernunft machen den Film zu einem unvergänglichen Klassiker - eine Ode an Stil, Gefühl und die leise Kunst, das Herz zu verlieren.
15:50
Humphrey Bogarts Karriere beginnt am New Yorker Broadway. Nach dem Schwarzen Freitag von 1929 lässt er sich in Hollywood nieder, dort sind gute Theaterschauspieler beim Übergang vom Stumm- zum Tonfilm gefragt. Zunächst muss er sich mit Nebenrollen als Gangster in B-Filmen zufriedengeben, bis ihm die Verfilmung von "Der versteinerte Wald", einem Theaterstück von Robert E. Sherwood, den ersten Erfolg beschert. Den Durchbruch bringen ihm 1941 "Entscheidung in der Sierra" und "Die Spur des Falken". Als Rick Blaine an der Seite von Ingrid Bergman wird er in "Casablanca" ein Jahr später zum Star weltweit. 1944 dann die Schicksalsbegegnung: Howard Hawks vertraut ihm die Hauptrolle in "Haben und Nichthaben" an. Seine Partnerin ist ein junges Model: Lauren Bacall. Ein Jahr zuvor hat sie mit dem Cover von Harper's Bazaar die Aufmerksamkeit des Regisseurs auf sich gezogen. Die erst 19-jährige Bacall zittert, als sich ihr Traum vom Schauspielern erfüllt und sie die ersten Szenen mit dem 44-jährigen Star dreht. Um das zu verbergen, schaut sie mit ihren Katzenaugen und leicht gesenktem Kopf von unten herauf zu ihm: "The Look" ist geboren. Ihr gemeinsamer Sohn Stephen Bogart, geboren 1949, gewährte dem Filmemacher Bertrand Tessier Einblick in das Familienarchiv, das ihm persönliche Facetten des Mannes und der Frau hinter der Legende offenbarte. Dazu kommen zahlreiche Kenner zu den Karrieren und der Beziehung des legendären Paars zu Wort.
17:05
Das Fjell charakterisiert den Norden Finnlands, Norwegens und Schwedens. In der Sprache der Ureinwohnerinnen und Ureinwohner Lapplands, der Samen, heißen die erodierten Bergkuppen eines der ältesten Gebirge der Welt "Tunturi". Der Überlieferung zufolge sind die Kuppen schlafende Riesen. Hier liegt das Reich der Rentiere, Vielfraße, Füchse, Schnee-Eulen, Moorschneehühner, Wiesel, Bären, Lachse und Buckelwale. Die Dokumentation beobachtet ihr Verhalten und beleuchtet die zahlreichen Glaubensvorstellungen und Mythen in Verbindung mit diesen Tieren, die in den sagenumwobenen Bergen, Seen und Flüssen Lapplands heimisch sind.
17:50
Der Rothirsch gilt als der "König der Wälder". Er wurde schon oft gefilmt, meist als liebestoller, röhrender Brunfthirsch, der im Herbst um die Weibchen kämpft. Was aber machen Rothirsche den Rest des Jahres? Während der Brunft buhlen die Tiere mit lautem Röhren und aggressiven Kämpfen um die Gunst der Hirschdamen. Dabei verausgaben sich die Hirsche bis zur Erschöpfung. Am Ende der anstrengenden Paarungszeit müssen sie den Rest des Jahres extremen Aufwand betreiben, um die körperlichen Reserven wieder aufzufüllen. In den kommenden Monaten ziehen die männlichen Tiere in Junggesellenrudeln umher und konzentrieren sich aufs Fressen. Ihre Nachkommen und die Weibchen interessieren sie kaum. Auch die Hirschkühe leben zunächst in Rudeln. Ende Mai vertreiben sie den Nachwuchs aus dem Vorjahr und bringen im Verborgenen ihre Jungen zur Welt. Anschließend führen sie ihre Kälber an versteckte Spielplätze und beschützen sie vor drohenden Gefahren. Ehe ein Hirschkalb die Chance bekommt ein Platzhirsch zu werden, vergehen mindestens fünf Jahre. Eine lange Zeit, die aufregende Begegnungen, aber auch entspannte Momente mit sich bringt. Rothirsche sind keine langweiligen Wiederkäuer: Versteckte Kameras an Suhlen oder anderen "Rendezvous-Plätzen" geben ungewöhnliche und seltene Einblicke in ihr geheimes Leben.
18:35
Die Dokumentation offenbart die wilde Schönheit des Nordostens Smålands in Schweden und gewährt Einblicke in das Leben seiner scheuen Bewohner, die sie durch die Jahreszeiten begleitet. Im Mittelpunkt stehen die Hirsche bei der Aufzucht der Jungtiere, den herbstlichen Rivalitätskämpfen und dem winterlichen Ringen ums Überleben. Im Frühling verwandelt sich die Natur in einen riesigen Kindergarten: Ein Rehkitz wagt erste unsichere Schritte, Vogeleltern füttern unermüdlich ihre Jungen, Fuchs- und Dachswelpen stecken die Näschen aus dem Bau und erkunden neugierig die Welt. Später im Jahr, wenn sich der Herbstnebel über die Wälder legt, werden geheimnisvolle Lichtungen zur Bühne für die dramatischen Brunftkämpfe der Hirsche. Der Platzhirsch sichert sich das Recht, sein Revier zu kontrollieren und die dortigen Hirschkühe zu begatten. Doch er bezahlt seinen Sieg bisweilen mit dem Leben ... Im Winter wird das Überleben für alle Tierarten zum täglichen Kampf. Die Hirsche müssen ihre härteste Prüfung bestehen: Im tiefen Schnee können sie sich nur langsam fortbewegen, und die Nahrung wird knapp. Kälber und alte Tiere erliegen der Kälte, doch ihr Tod kommt anderen zugute - etwa den Seeadlern und Krähen, die stets wachsam am Himmel kreisen. Die eindrucksvolle Dokumentation zeigt nicht nur herrliche Landschaften und dramatische Momente aus der Tierwelt, sondern veranschaulicht auch den ewigen Kreislauf von Leben und Tod in der Wildnis. Und es wird deutlich, dass in der Natur jedes Lebewesen - so vergänglich es auch sein mag - zur Resilienz und zum Gleichgewicht eines großen Ganzen beiträgt.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Wie ihre Spinnenphobie begann, daran erinnert sich Céline Kaiser noch ganz genau: Sie war 14 Jahre alt, als beim Duschen plötzlich diese riesige schwarze Spinne den Duschvorhang hoch krabbelte. Panische Angst stieg in ihr hoch, sie war unfähig, sich zu bewegen. Die Situation ist lange her, doch das Gefühl überkommt sie auch als erwachsene Frau noch immer - wenn sie auch nur an eine Spinne denkt. Spinnenangst ist weit verbreitet, rund fünf Prozent der Bevölkerung leiden wie Céline an einer klinisch relevanten Spinnenphobie. Céline will etwas dagegen unternehmen. Deshalb nimmt sie an einem speziell auf sie zugeschnittenen Therapieseminar an der Uni Zürich teil. Bastian Rast aus Tägerig in der Schweiz kann dagegen gar nicht genug von Spinnen bekommen. Der Polizist hat sein Leben den großen Krabblern verschrieben. Seit 20 Jahren sammelt er die Tiere, für die er eigens ein isoliertes, mit 130 Terrarien bestücktes Zimmer im Keller eingerichtet hat. Und es werden immer mehr. Der Spinnen- und Tiergiftforscher Tim Lüddecke melkt den Achtbeinern das Gift ab. Mit seinem Team erforscht er, wie es in der Schmerztherapie zum Beispiel bei Nervenerkrankungen wie Epilepsie, Alzheimer oder Parkinson eingesetzt werden kann. Sein Spezialgebiet sind dabei Gifte von einheimischen Spinnenarten, zu denen in den letzten Jahren aber auch immer mehr Spinnen aus dem Mittelmeerraum zählen. So breitet sich aufgrund des Klimawandels etwa zunehmend die Nosferatu-Spinne in Mittel- und Nordeuropa aus. Sie ist für den Menschen ungefährlich, jedoch aufgrund ihrer Größe für viele furchteinflößend.
20:15
Norwegen, 1990: Katrine hat anscheinend ihr Familienglück gefunden. Doch dann fällt die Berliner Mauer, und die Weltgeschichte bricht in ihr Leben ein. Denn in den 1970er Jahren war Katrine als DDR-Spionin nach Norwegen gekommen, mit der fiktiven Identität eines von den Nazis im Zweiten Weltkrieg im Zuge der "Lebensborn"-Politik entführten norwegischen Kindes. Nach dem Zusammenbruch der DDR versucht ein junger Anwalt, das Unrecht aufzuklären, das seinerzeit den norwegischen Kriegskindern angetan wurde. Er möchte, dass Katrine und ihre Mutter die Leidensgeschichte ihrer Trennung vor Gericht bezeugen. Norwegen, 1990: Katrine, ihr Ehemann Bjarte Myrdal, Tochter Anne, der kleine Enkel und Katrines Mutter Åse sind scheinbar eine Bilderbuchfamilie. Dabei haben Katrine und Åse schwere Zeiten hinter sich. Doch darüber wird nie gesprochen. Dann fällt die Berliner Mauer. Kurze Zeit später taucht der Anwalt Sven Solbach bei Katrine auf. Er will Gerechtigkeit für ehemalige "Lebensborn"-Kinder in der DDR und vertritt deren Recht auf Wiedergutmachung vor dem Europäischen Gerichtshof. Katrines ungewöhnliche Geschichte, auf die er bei seinen Recherchen gestoßen ist, interessiert ihn besonders: Als Kind eines in Norwegen stationierten deutschen Besatzungssoldaten wurde Katrine einst von den Nationalsozialisten in eines der "Lebensborn"-Heime verschleppt. Jahre später gelang ihr jedoch die abenteuerliche Flucht über die Ostsee, um nach ihrer norwegischen Mutter zu suchen. Ihr Fall ist offenbar der einzige, bei dem Mutter und Tochter sich nach vielen Jahren wiedergefunden haben. Aber jetzt verhält Katrine sich seltsam, und ihre Familie versteht nicht, warum sie Solbach nicht unterstützt und vor Gericht nicht aussagen will. Vor allem Anne, die selbst angehende Juristin ist, ist irritiert. Katrines Erklärung: Sie möchte Åse Leid ersparen, die dramatischen Ereignisse nicht wieder aufwühlen. Aber der Grund für Katrines Verhalten liegt ganz woanders: Katrine lebt unter einer falschen Identität; sie ist in den 70er Jahren mit der Biografie einer "Lebensborn"-Frau nach Norwegen gekommen: als Spionin der DDR. Katrines Lebenslüge zerbricht, sie droht alles zu verlieren.
21:45
Die Zuschreibung "Ikone" wird heutzutage häufig viel zu leichtfertig benutzt. Doch wenn es um den Mann geht, der als "Pionier des Rock 'n' Roll" bezeichnet wird und dessen berühmte Liveperformances in den 1950er Jahren ein Rock-'n'-Roll-Fieber bei Jugendlichen verschiedenster Herkunft entfachte, dann ist es wirklich die einzig passende Beschreibung für ihn. Chuck Berry, geboren 1926 und 2017 gestorben, beglückte Generationen von Fans und beeinflusste die Musikwelt wie ansonsten vielleicht nur noch Elvis Presley. Der mehrfach ausgezeichnete Filmemacher Jon Brewer führt bei diesem Porträt der Rock-'n'-Roll-Legende Regie. Dabei blickt er hinter die Fassade und beleuchtet den Menschen abseits des Legendenstatus. Er zeigt Berrys abenteuerliches und manchmal tragisches Leben ganz im Zeichen des Rock 'n' Roll, und er versucht zu ergründen, was den Musiker dazu befähigt hat, einige der besten Rocksongs aller Zeiten zu schreiben, und welche Höhen und Tiefen er dabei durchlebte.
23:25
Im Sommer 1990 kehrt Billy Joel nach Hause zurück und bringt in der Bronx, wo er geboren wurde, das Yankee Stadium zum Beben. Der Konzertfilm beruht auf zwei Auftritten des Superstars im New Yorker Baseball-Tempel im Juni 1990. Die Events wurden damals wie echte Kinofilme auf 16-mm-Farbfilm aufgezeichnet - Luxus für einen Konzertmitschnitt. Die sorgfältig restaurierten und in 4K-Qualität neu gemasterten Aufnahmen sind in Kombination mit dem ebenfalls neu abgemischten Dolby-Atmos-Sound ein Genuss für Auge und Ohr. Als Bonus enthält diese Fassung eine bisher unveröffentlichte Interpretation von "Uptown Girl", Interviews mit Billy Joel sowie Backstage-Einblicke. Mit einer Fülle großer Hits wie "New York State of Mind", "My Life", "Shameless, "Uptown Girl", "We Didn't Start the Fire" oder "Piano Man"beweist der Künstler eindeutig, dass das Klavier im Rock 'n' Roll seinen Platz hat.
00:55
Eddie Murphy, afroamerikanischer Kino- und Comedyheld, wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren zur weltweit erfolgreichen Popikone. Seine Karriere begann als Stand-up-Comedian im US-Fernsehen, mit Kinohits wie "Beverly Hills Cop" wurde er zum Superstar - schillernd, selbstbewusst und stilprägend. Später stieg er zu einem der mächtigsten afroamerikanischen Produzenten der Filmindustrie auf. Murphy steht für eine Generation selbstbewusster schwarzer Künstler, die gesellschaftliche Tabus nicht scheuen. In seinen Filmen und Sketchen thematisiert er Identitätsfragen, rassistische Vorurteile und soziale Ungleichheit - oft mit satirischer Schärfe und Witz. Seine Rollen sind ihm auf den Leib geschrieben, seine Kunst immer auch ein Akt der Selbstbehauptung. Murphys afroamerikanische Identität bildet das Zentrum seiner Arbeit. Er trägt dazu bei, das Bild des "schwarzen Mannes" im westlichen Kino nachhaltig zu verändern - weg von Stereotypen, hin zu komplexen, starken Figuren. Durch seinen künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg wurde er zu einem Wegbereiter für kommende Generationen und zu einer Symbolfigur im Kampf gegen Ausgrenzung und Rassismus in der US-Unterhaltungsindustrie.
01:50
Seit Jahrzehnten werden in den Nordwest-Territorien im hohen Norden Kanadas jeden Winter Eisstraßen, sogenannte Ice Highways, angelegt. Die Highways auf dem Eis führen in eine wilde, menschenfeindliche Welt, die aber auch mit ihrer rohen Schönheit beeindruckt. Eine kalte Urwelt, wie sie in Europa kaum noch vorstellbar ist, die aber dennoch von Menschen besiedelt wird. Die Bewohnerinnen und Bewohner der abgelegenen Dörfer haben sich mit der arktischen Natur arrangiert, die Eisstraßen sind ihre zeitlich eng begrenzte Verbindung zur Außenwelt. Während das Leben im Sommer hart und beschwerlich ist, lassen sich in den Wintermonaten endlich wieder Vorräte auffüllen, die weit entfernten Jagdgebiete unbeschwerlich erreichen, und bei zahlreichen Festen wird die Eisstraße zum Jahrmarkt.
02:35
Während um ihn herum der Dreißigjährige Krieg tobte, die Pest wütete und Missernten für Hunger und Armut sorgten, schrieb der deutsche Komponist Heinrich Schütz den Soundtrack seiner Zeit. Doch welche Musik brauchen Menschen, deren Dasein von Schmerz, Leid und Tod umgeben ist? Schütz widmete sein gesamtes Schaffen dieser Frage. Die Suche nach einem Klang, der Trost spendet, zu dem sich trauern lässt und der den Frieden beschwört, führte ihn von Weißenfels nach Venedig, von Dresden über Breslau bis nach Kopenhagen. Schütz war Europäer, lange bevor es das Wort überhaupt gab. Sein Werk ist das Ergebnis dieser Reisen. Indem er verschiedene musikalische Traditionen miteinander verband, schuf er eine neue Tonsprache und öffnete mit ihr völlig neue Klangräume. Schütz' Werke malen mit Tönen Bilder und bieten seinem Publikum fast ekstatische Hörerlebnisse. Der Komponist gab Worten neue Strahlkraft und setzte seine Musik dort ein, wo die menschliche Sprache endet. Welche Bedeutung hat seine Musik für uns, die wir wieder in Zeiten von Krieg, Dürren und Pandemie leben? Der Film beleuchtet die wichtigsten Stationen im Leben des Europäers Heinrich Schütz. Persönlichkeiten der gegenwärtigen Musikszene bringen uns den "Musicus poeticus" näher, tauchen ein in die Klangräume des Barocks und entdecken die Aktualität seines Werkes im Hier und Heute.
03:30
Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 legte eine gravierende Schwachstelle der israelischen Nachrichtendienste offen, obwohl sie zu den leistungsfähigsten der Welt zählen. Ihr Versagen machte deutlich, wie schwer es den Geheimdiensten fällt, sich auf neue Bedrohungslagen einzustellen. In einer Zeit, in der Kriegsführung immer hybrider und hoch entwickelte Waffentechnik einer immer breiteren Masse zugänglicher wird, wächst der Druck auf Nachrichtendienste enorm. Während Schwergewichte wie die CIA oder der FSB weiterhin globale Maßstäbe setzen, haben auch regionale Mächte wie die Türkei, Iran oder die Vereinigten Arabischen Emirate massiv in ihre Nachrichtendienste investiert, um ihre geopolitischen Ambitionen voranzutreiben und ihren Einfluss im Ausland auszubauen. Seit dem Ende des Kalten Krieges haben die Dienste keineswegs an Bedeutung verloren, ganz im Gegenteil. Ihre Fähigkeit, Informationen zu beschaffen, Gesellschaften zu beeinflussen und Wahrnehmungen gezielt zu steuern, gehören zu den zentralen Grundlagen der Macht.
03:45
Die beiden Frauen am Fenster warten ungeduldig auf ihre Essensbestellung. Die georderte Paella kommt einfach nicht an. Nun hängen sie seit Ewigkeiten in der Warteschleife des Lieferdienstes fest, bis sie völlig überraschend eine bahnbrechende Antwort erhalten...
03:50
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
04:35
Das Rennhuhn.