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TV Programm für ARTE am 16.12.2025

Jetzt

Kapitalismus made in USA - Reichtum als Kult 21:10

Kapitalismus made in USA - Reichtum als Kult: Die Reichen zur Kasse bitten

Dokumentation

Das Paradies der Millionäre ging mit dem Börsenkrach von 1929 und der darauffolgenden Depression zugrunde. Der interventionistische "New Deal" des 1932 gewählten Präsidenten Franklin D. Roosevelt war für die um Lösungen verlegenen Wirtschaftsgrößen zunächst ein willkommenes Programm. Sie stimmten der Gründung öffentlicher Unternehmen zur Senkung der Arbeitslosigkeit zu und ließen sich auf Gehaltsverhandlungen mit den Gewerkschaften ein. Der Konsens währte jedoch nicht lange, denn die Industriellen verdächtigten Roosevelt, den Kapitalismus dauerhaft regulieren zu wollen. Sie beschuldigten den Präsidenten der Tyrannei. Die "New Dealer" bezeichneten sich als Antwort darauf fortan als Liberale, ihre Gegner als Konservative. Roosevelt wurde trotz der gegen ihn ausgerichteten Propagandakampagnen der Konservativen 1936 wiedergewählt. Aber der "New Deal" war teuer. Da nur die Oberschicht einkommensteuerpflichtig war, lautete die Parole der Liberalen nun: Die Reichen schröpfen! Doch Letztere hatten mit Spendengeldern ein Steuerschlupfloch gefunden: Die Staatskasse blieb leer und der "New Deal" verlief kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs im Sande. Zu Kriegsbeginn konnte die amerikanische Rüstungsbranche nur 25 Prozent der Aufträge bedienen, woraufhin entschieden wurde, die Einkommenssteuerpflicht auf die gesamte Bevölkerung auszudehnen. Der Staat erlebte infolgedessen einen gehörigen wirtschaftlichen Aufschwung. Außerdem erkannten die Unternehmer ausgerechnet in der Atombombe die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen Privatsektor, Wissenschaft und Staat. 1945 produzierten die USA die Hälfte des weltweiten Reichtums. Trotz eines fortan streng regulierten Kapitalismus war das Wachstum so enorm, dass die Reichen die neuen Spitzensteuersätze hinnahmen.

Danach

Kapitalismus made in USA - Reichtum als Kult 22:10

Kapitalismus made in USA - Reichtum als Kult: Wer will Milliarden verdienen?

Dokumentation

Als die Konservativen 1980 mit Ronald Reagan wieder an die Macht kamen, setzten sie dem Liberalismus ein jähes Ende. Die Deregulierung wurde vorangetrieben, die Steuersätze gesenkt. Erneut wurden "die Reichen immer reicher" - genau wie in den Jahren vor dem Börsencrash von 1929. Gleichzeitig beflügelte die Entwicklung der Rechenleistung von Mikroprozessoren das Silicon Valley und ermöglichte die Herstellung kleinerer Computer. Die Mikroinformatik wurde zum neuen Trend. HP und später auch Apple verbreiteten den Mythos des visionären Computergenies, das in seiner Garage klein anfängt und sich zum millionenschweren Unternehmer hocharbeitet. Gleichzeitig entwickelte sich im Silicon Valley eine neue Kultur: Arbeitnehmerfreundliches Management im Gegenzug für ein grenzenloses Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dank Aktienoptionen auf ein Vermögen hoffen konnten. 1995 begann das Internet weltweit in die Haushalte einzuziehen und beschleunigte die Kapitalanhäufung fünf mächtiger Firmen: Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft - auch GAFAM genannt. Die Entmonopolisierung gehörte der Vergangenheit an. Bill Gates und eine Handvoll weiterer Milliardäre vermarkteten sich als spendierfreudige Philanthropen, die den übrigen Superreichen als Deckmantel dienten. Sie wussten ihre Rechte genauestens anzuwenden und entkamen so einem Großteil ihrer Steuerpflicht. Amerikanische Großkonzerne setzten außerdem auf ein neues Steuerparadies, den US-Bundesstaat Delaware. Selbst die Finanzkrise 2008 zog keine Regulierung der Finanzmärkte nach sich und 2010 entschied der Supreme Court, dass es für "unabhängige Wahlkampfausgaben" keine Grenzen gebe: Die Demokratie wurde so erneut zum Jagdrevier der Millionäre. Die Figur des visionären Genies aus dem Silicon Valley ebnete den Weg für ein neues Kapitel in der Geschichte des Kapitalismus - leider ohne jeden Profit für die Staatskassen. Aber um ihre Position als Supermacht zu bewahren und ihr Investitionsvermögen zu sichern, brauchen die USA Steuereinnahmen. Geschröpft wurden und werden letztendlich vor allem Kleinunternehmen und die Mittelschicht.

Disunited Nations - Die UNO und der Nahe Osten 23:15

Disunited Nations - Die UNO und der Nahe Osten

Dokumentation

Seit Oktober 2023 und bis zur Waffenruhe 2025 war die internationale Gemeinschaft außerstande, während des Krieges zwischen Israel und Gaza den Massakern an palästinensischen Zivilistinnen und Zivilisten Einhalt zu gebieten. Der Krieg glich einer Bankrotterklärung des Völkerrechts in Gaza. 80 Jahre nach ihrer Gründung steht die UNO vor einer tiefen Krise: Ihre grundlegenden Prinzipien werden infrage gestellt, ihre Mission bröckelt. Die "palästinensische Frage" ist der am häufigsten behandelte Konflikt in der Geschichte der Organisation. Doch seine Unlösbarkeit schürt weiter Spannungen in einer der explosivsten Regionen der Welt. Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für die palästinensischen Gebiete, bezeichnete die Gewalt in Gaza bereits im März 2024 als Völkermord - und löste damit einen medialen und politischen Sturm aus, der sogar in Sanktionen durch die Trump-Administration gipfelte. Was kann die Weltorganisation, 80 Jahre nach ihrer Gründung im Zeichen des "Nie wieder" nach dem Zweiten Weltkrieg, noch ausrichten - jenseits ohnmächtiger Grundsatzerklärungen? Hat sie angesichts einer zersplitterten westlichen Staatengemeinschaft überhaupt noch die Mittel, die Welt vor einem politischen und humanitären Kollaps zu bewahren? "Disunited Nations - Die UNO und der Nahe Osten" beginnt seine Investigation in den westlichen Metropolen - New York, Genf, London, Paris - und dokumentiert anschließend die Gewalt, die den Nahen Osten - auch nach der jüngsten Waffenruhe - erschüttert. Im Zentrum des Films stehen die humanitären und politischen Abgründe einer Region am Rande der Katastrophe.

Armageddon - Evangelikale und die letzte Schlacht 00:35

Armageddon - Evangelikale und die letzte Schlacht

Dokumentarfilm

Der Dokumentarfilm "Armageddon - Evangelikale und die letzte Schlacht" wurde vor dem 7. Oktober 2023 gedreht. Er zeigt, wie einflussreiche evangelikale Pastoren zur "letzten Schlacht" im Heiligen Land aufrufen, die ihrer Meinung nach die Wiederkunft Christi einleiten wird. Er enthüllt, wie vom Glauben getriebene Politiker Israel als Schlüssel zu ihrer prophetischen Vision über das Ende der Welt betrachten. Und welch verheerenden Einfluss diese Ideologie auf die amerikanische Außenpolitik hat. Der Investigativreporter Lee Fang untersucht, welche Folgen die finanzielle und politische Unterstützung radikaler evangelikaler Gruppen wie Christians United for Israel des Fernsehpredigers John Hagee für die US-Politik hat. Er interviewt den geistlichen Berater von Donald Trump, Dr. Robert Jeffress, dessen Predigten von über tausend Fernsehstationen in den USA und 28 weiteren Ländern übertragen werden. Fang spricht mit Abgeordneten und evangelikalen Senatoren über ihre Haltung zum Nahostkonflikt. Und Ex-Militärs berichten ihm über die Verstrickungen der US-Armee mit der evangelikalen Bewegung. Mit Gary Burd, der auf einem schweren Motorrad durch die amerikanische Provinz fährt, um zu predigen, erhält das Kamerateam Zugang zur evangelikalen Gemeinschaft. "Armageddon - Die letzte Schlacht" deckt auf, wie evangelikale Christen die brisante Situation in Israel und Palästina immer wieder anheizen und damit zur Eskalation der Gewalt im Nahen Osten beitragen. Ein Film von erschreckender Aktualität.

Der unsichtbare Krieg 02:15

Der unsichtbare Krieg: Angriff aus dem Netz

Dokumentation

Die Dokumentation begleitet Fabian Osmond von der französischen Sicherheitsfirma Cybi, der mit seinen Kollegen eine Software entwickelt hat, die darauf spezialisiert ist, digitale Schlupflöcher zu finden. Innerhalb von zehn Minuten soll sie Schwachstellen ausfindig machen. Doch die Hacker werden immer geschickter. Sie spähen Systeme eine Weile aus, bevor sie angreifen. Und in Zukunft könnte diese Gefahr noch größer werden - durch KI. Ein Algorithmus designt die perfekte E-Mail, auf die wir in jedem Fall klicken werden. Wie gefährlich die Angriffe von Hackern sein können, zeigen die Attacken auf den Bundestag, die Nato und Kommunalverwaltungen: Hacker haben die Macht, den Staat außer Gefecht zu setzen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Aufgabe, Deutschlands IT-Sicherheit zu gewährleisten. Die Dokumentation begleitet eine Übung des BSI-eigenen Computer Emergency Response Teams, kurz CERT-Bund, bei der der Hack eines Unternehmens simuliert wird. Im Nationalen IT-Lagezentrum des BSI laufen alle Informationen zur Lage der Cybersicherheit in Deutschland zusammen. Das BSI schützt die Bundesregierung und unterstützt seit 2015 auch den Bundestag bei seiner IT-Sicherheit. Für die Übung sollen die Cyber-Sicherheitsexperten herausfinden, welche Sicherheitslücke im Unternehmen den Hack ermöglicht hat. Die Dokumentation stellt dar, wie mächtig Hacker mittlerweile sind, welche Manipulationsmethoden sie nutzen, und wie sie die Versorgung und Sicherheit bedrohen. Gleichzeitig legen sich Forschende, IT-Spezialisten und Ermittler jeden Tag aufs Neue ins Zeug, um den Cyberraum zu einem sicheren Ort zu machen.

Twist 03:05

Twist: Cosy, Sehnsucht nach Geborgenheit

Magazin

In einer Welt, die lauter, kälter und unübersichtlicher geworden ist, wächst das Bedürfnis nach Geborgenheit, nach Orten, die uns Halt geben, nach Ritualen, die Struktur schaffen. "Coziness" ist Ausdruck einer tiefen Sehnsucht: nach Sicherheit in unsicheren Zeiten, nach emotionaler Nähe in einer fragmentierten Welt. "Twist" trifft Künstlerinnen und Künstler, die dieses Gefühl ganz unterschiedlich erforschen. Der Kölner Game-Designer David Wildemann, schuf mit seinem Spiel "Tiny Bookshop" eine digitale Welt der Ruhe und ist so Teil eines weltweiten Booms sogenannter "Cozy Games". Der schottische Schriftsteller Martin Walker war früher als Journalist in der ganzen Welt unterwegs. Er schreibt seit fast zwanzig Jahren "Cozy Crimes", lange bevor das Genre diesen Namen bekam. Die Leipziger Malerin Oskar Rink schuf sich mit ihrem Atelier einen kreativen Kokon, einen Raum, in dem sie Geborgenheit und Schutz findet. Der Tänzer und Choreograph Léo Walk macht das fragile Gleichgewicht zwischen Geborgenheit und dem Drang sich hinauszubewegen in seinem Stück "Maison d'en face" körperlich erfahrbar. Der schwedische Musiker Sebastian Mullaert baute sich im Wald ein Holzstudio, einen stillen Rückzugsort, in dem Klang und Stille, in Balance treten, fern der Clubwelt.

Le Dessous des Cartes - L'essentiel 2025 03:40

Le Dessous des Cartes - L'essentiel 2025

Infomagazin

Das einzigartige Magazin kombiniert wirtschaftliche, politische und historische Gesichtspunkte mit Geografie: Geschichtliche und aktuelle Entwicklungen werden dabei anhand von geographischen Karten erläutert.

Mit offenen Augen 03:45

Mit offenen Augen: Wie Slop das Internet vergiftet

Infomagazin

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

28 Minuten 03:55

28 Minuten: Fünfzehn Jahre Tunesische Revolution / Französische Elektrizität

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.