Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Die Reise präsentiert die magischen Landschaften im hohen Norden aus der gleichnamigen fünfteiligen Dokumentationsreihe in einer thematischen Zusammenschau. Die faszinierende Natur der nördlichen Breitengrade zeigt sich hier in ihrer ganzen Pracht: dichte Koniferenwälder, Wasser, Schnee und Eis, so weit das Auge reicht, schroffe Gebirgsketten und majestätische Fjordlandschaften, steil abfallende Klippen und felsige Inselgruppen, Torfe und Moore. Manche dieser Naturlandschaften kommen fast überall im hohen Norden vor, andere findet man nur in einigen Regionen. Bei ihrer Entdeckung fügen sich die einzelnen Sequenzen harmonisch zu einem großen Ganzen, das die skandinavischen Naturlandschaften in ihrer Schönheit und Verletzlichkeit erlebbar macht und ein Gefühl für typisch skandinavische Lebensweisen vermittelt.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Riesenvogelspinnen waren für die Piaroa in den Regenwäldern Venezuelas schon immer besondere Tiere. Während der Regenzeit sind sie eine wichtige Nahrungsquelle. Für den Rest des Jahres dienen sie den Schamanen des Volkes als Vermittler zwischen den Toten und den Lebenden. Doch mit der Christianisierung der letzten Stämme schwindet auch die Macht der Schamanen. Und mit ihnen die Rolle der Spinnen. Es ist früher Morgen im Regenwald. Eine Gruppe von Einheimischen pirscht durch das Unterholz auf der Suche nach Spinnen. Die Feuchtigkeit der letzten Tage regt die Aktivität der Tiere an. Die Riesenvogelspinnen mit einer Beinspannlänge von bis zu 30 Zentimetern leben in Baumstümpfen und unter der Erde in Höhlen. Sie herauszulocken erfordert Geduld und Erfahrung. Durch die nervösen Bewegungen mit einem Lianenstängel imitieren die Piaroa ein Insekt, das sich vor der Höhle aufhält und eine Beute sein könnte. Die trotz ihrer acht Augen fast blinden Vogelspinnen besitzen hochempfindliche Tasthaare an ihren Füßen, die auf kleinste Erschütterungen reagieren und so lokalisieren, wo genau sich die Beute befindet. Zu den Jägern gehört auch José, dessen Vater einer der letzten Schamanen der Piaroa ist. Etwa 15.000 dieser indigenen Einheimischen gibt es noch. Christianisierung und alternative Lebensentwürfe drängen die Bräuche der Piaroa zunehmend zurück. José ist einer der letzten jungen Männer, die den Beruf des Schamanen erlernen wollen. Neben einem geschulten Körper und Geist gehört die genaue Kenntnis der einheimischen Natur zu den Voraussetzungen. Seit Jahren bereitet sein Vater ihn auf seine Aufgaben vor. Wird es José gelingen, die Tradition seines Volkes in die Moderne zu retten? Trotz Missionierung, Abwanderung der Piaroa in die Städte und der Vereinnahmung des Regenwaldes durch internationale Pharmakonzerne?
(1): In der Bretagne: Louis Guilloux und das schwarze Blut der Revolte (2): In Äthiopien: Heiliger Honig (3): In Tschechien: Jiris Pilzsuppe (4): In Thailand: Königlicher Sterngucker
(1): Tokio: Von der Kunst, allein zu genießen (2): Äthiopien: Im Land der Langläufer (3): Neuseeland: Paulines Steak mit Honig (4): Avignon: Tanz der Zombies
Für Namibia Flores Rodriguez kommt die Aufhebung des Frauenboxverbotes auf Kuba zu spät. Die 47-jährige Faustkämpferin ist inzwischen zu alt, um an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. Dabei ist sie mit Leib und Seele Boxerin und wollte sich nie von Niederlagen entmutigen lassen. Weil sie selbst nicht mehr bei den großen Ausscheidungskämpfen antreten darf, hat sie sich auf die Rolle der Trainerin verlegt. Sie fördert sowohl den Nachwuchs - Jungen wie Mädchen - als auch die Großen. Wie ihre Freundin Yoana Rodriguez Castillo. Die Schwergewichtsboxerin ist zwar bereits über 30, hält aber weiter an ihrem Traum fest, eines Tages bei internationalen Wettkämpfen dabei sein zu können. Doch auch wenn dies durch den Wegfall der politischen Schranken nun möglich ist, ist der Weg dorthin voller Hindernisse. Denn in Kuba fehlt es an den einfachsten Trainingsmöglichkeiten und passender Ausrüstung. So bleibt den Boxerinnen auf Kuba nur ihre unermüdliche Leidenschaft und der Enthusiasmus für ihren Sport, mit dem sie die ärgsten Mängel auszugleichen versuchen. Um ihnen hierfür einen Raum zu geben, möchte Namibia Flores einen eigenen Boxstall nur für Frauen aufbauen. Ein Novum auf Kuba und eine weitere Herausforderung. Denn wie so vieles auf der Insel ist ein Großteil der Architektur in Havanna marode und einsturzgefährdet. Doch Namibia will nicht aufgeben. Sie sieht enormes Potenzial in ihren Schützlingen und möchte verhindern, dass die jungen Kampfsportlerinnen ähnlich wie sie an unvorteilhaften Rahmenbedingungen scheitern. Noch einmal will Namibia sich nicht geschlagen geben.
Frankreichs Norden ist wenig bekannt, doch dabei hat die Region so viel zu bieten. Die Reise beginnt an einer der schönsten Buchten der Welt - der Somme-Bucht. Auf mehr als 7.000 Hektar verästelt sich die Somme, bevor sie ins Meer fließt. Durch die Gezeiten sind endlose Dünen und Salzwiesen entstanden. Hier hütet Laure Poupart ihre berühmten Pré-Salé-Schafe. Sie bleibt wachsam - wenn die Flut kommt, müssen alle zurück sein. Laufen die Tiere zu weit, muss die Schäferin sie schnell zurücktreiben, sonst könnten sie ertrinken. Unweit der Bucht liegt das Gestüt der Familie Bizet. Hier wurde die jüngste Pferderasse Frankreichs mit kreiert - das Henson-Pferd. Die Kreuzung aus Fjord- und Reitpferd ist ideal für die Region. Tochter Chloé Bizet hat den Hof übernommen und will dieses Erbe lebendig halten. Weiter nördlich im Parc du Marquenterre beringen die Ornithologen Philippe Caruette und Léa Coftier Zugvögel. Mehr als 300 Vogelarten fliegen hier durch und es gibt noch viel über sie zu lernen. Im Osten der Opalküste hat Myriam Pont ihr Revier - sie ist Zu-Fuß-Fischerin. Mit dem Fahrrad, bewaffnet mit Löffeln und Kisten zieht sie bei Ebbe an die Küste und erntet Muscheln. Verkauft wird im Hafen von Calais - dort, wo der Ärmelkanal zwischen Frankreich und England am schmalsten ist. Herrscht wieder Ebbe, führt der Geograph Maxim Marzi Interessierte durch die Somme-Bucht. Es gibt viel zu entdecken, wie essbare Pflanzen und Herzmuscheln. Sogar Robben, die Anfang des 20. Jahrhunderts verschwunden waren, haben sich wieder angesiedelt. Ein Zeichen der Hoffnung für den Naturschutz.
Von ausgedehnten Sumpfgebieten bis zum hügeligen Französisch-Flandern: Die Landschaften in Frankreichs Norden sind vielfältig. Mitten in Amiens beginnen die 300 Hektar großen Hortillonnages, die Wassergärten der Stadt. Früher lagen hier Gemüsegärten, heute ist Francis Parmentier einer der letzten Gärtner, die noch die Wasserparzellen bewirtschaften. Alles - von Gemüsekisten bis zum Traktor - muss er per Boot transportieren. Amiens berühmte mittelalterliche Kathedrale wurde von der Erfolgsgeschichte einer geheimnisvollen Pflanze mitfinanziert, dem Färberwaid. Die gelbe Blume gibt blaues Pigment, das einst teuer verkauft wurde. Hélène und David Brunel experimentieren damit, sie wollen die alte Färbetradition wiederbeleben. Östlich von Amiens, in Saint-Quentin, liegt auch ein geschütztes Feuchtgebiet mitten in der Stadt. Graureiher und Blaukehlchen verstecken sich im Schilf. Gleich nebenan ziehen Sandrine Lemaire und ihre Kollegen auf einer Vogelschutzstation verlassene Jungvögel auf. Selbst der riesige Wald von Compiègne war vor Jahrhunderten ein Sumpfgebiet. Heute flanieren hier Menschen zwischen Buchen und Eichen und werden von Christian Decamme in die heilende Kraft des Waldbadens eingewiesen. Richtung Norden stößt man auf die Marschlandschaft von Saint-Omer. Hier lebt der Bootsbauer Rémy Colin. Er hat den traditionellen Bootsbau wiederbelebt. Mit seinen Holzbooten schippern Besucher durch die Kanäle. Die Landschaftspflege übernehmen die Ranger vom Naturschutz. Ihre "lebendigen Rasenmäher" - einige störrische Ziegen - müssen sie per Boot von Parzelle zu Parzelle chauffieren. Unweit entfernt liegt Französisch-Flandern. Dort will der Sternekoch Florent Ladeyn kochend die Welt verbessern. Er setzt auf hundert Prozent lokale Zutaten, der Natur und seiner Region zuliebe.
Julie Lou Dubreuilh ist Hobby-Schäferin. Sie treibt ihre geliebten Tiere aus voller Überzeugung durch die Pariser Vorstadt Saint-Denis. Ulrike Hauer hat durch Schafe zu sich selbst gefunden. Sie strahlt vollkommenen Frieden aus, wenn sie mit ihren vier alpinen Steinschafen auf dem täglichen Spaziergang durch die Fränkische Schweiz unterwegs ist. Und die norddeutschen Aussteiger Luise und Andreas Sunder-Plassmann kennen die 56 Schafe ihres Hofes an der Schlei so gut, dass sie sie am Geschmack ihrer Milch unterscheiden können. 26 Minuten Filmmaterial zeigen bildstark, überraschend und mit einem Augenzwinkern, wie Menschen Schafen auf Augenhöhe begegnen, auch wenn diese nicht als Kuschel-, sondern als Nutztier gehalten werden.
Was Europa bewegt
(1): Bretagne: Alain le Quernec bebildert die Revolte (2): Kolumbien: Auf der Suche nach Eldorado (3): Tschechien: Michaelas Kuchendreierlei (4): England: Heimatsafari in Wiltshire
(1): Mexiko: Guillermo del Toro und die Monster seiner Kindheit (2): Tirol: Das Imster Schemenlaufen (3): Philippinen: Crestitas und Angelicas Okra-Eintopf (4): Brest: Rettet das Gold!
Seit ein Vorfahre der Baskervilles sein ausschweifendes Leben mit einem grausamen Tod bezahlen musste, liegt ein Fluch über der wohlhabenden Familie. Eine Sage berichtet, dass ein Höllenhund den Grafen getötet habe. Als sein Onkel schrecklich zugerichtet im Moor aufgefunden wird, befürchtet Sir Henry, dass er als letzter Nachfahre der Baskervilles das nächste Opfer sein wird. Er bittet Sherlock Holmes um Hilfe. Da das Geschlecht der Baskervilles an einer erblich bedingten Herzschwäche leidet, muss jede unnötige Aufregung des Grafen vermieden werden. Der Meisterdetektiv und sein getreuer Gehilfe Dr. Watson laufen Gefahr, zwischen scharfen Hunden, Erbangelegenheiten, seltsamen Nachbarn und einer rätselhaften schönen Frau die Orientierung zu verlieren. Und vom nebligen Moor schallt nächtens das schaurige Heulen des Hundes von Baskerville. Regisseur Terence Fisher zählt zu den versierten Horrorfilm-Spezialisten der 50er und 60er Jahre. Auch in dieser Verfilmung des weltbekannten Buchs von Sir Arthur Conan Doyle wartet er mit gekonnten Thrill-Effekten und unheimlichen Schauplätzen auf, die Spannung und Gänsehaut garantieren. Der Film wurde von den Hammer-Studios produziert, der legendären britischen Horrorfilmschmiede, und gilt als eine der gelungensten Adaptionen der klassischen Sherlock-Holmes-Geschichte, die seit 1914 mehr als ein Dutzend Mal verfilmt wurde.
Dem Nachwuchs einen guten Start ins Leben zu bieten, ist das Ziel aller Tiereltern. Die Strategien dafür sind jedoch sehr unterschiedlich, allein schon bei der Partnersuche, der Paarung und der Geburt. Die unterhaltsame Dokumentation von Annette Scheurich und Moritz Mayerle gibt einen intimen Einblick in das Liebesleben "wilder Eltern" rund um den Globus. Die erste Hürde ist meist die Suche nach einem Partner: Bei vielen Säugetieren, wie Grizzlybären und Rehen, kämpfen die Männchen um die Gunst der Weibchen - doch das bedeutet noch lange nicht, dass sie auch zum Zug kommen. Blattläuse haben es da einfacher: Sie vermehren sich die meiste Zeit des Jahres ohne einen Partner. Und statt Eier zu legen, bringen sie ihren Nachwuchs lebend zur Welt. Einige Tiere versuchen durch ihre Fertigkeiten zu beeindrucken, wie Webervögel, die den Weibchen ihre kunstvollen Nester präsentieren - getreu dem Motto: Der beste Architekt gewinnt. Ein Wespenspinnen-Männchen riskiert für den Nachwuchs sogar sein Leben, denn das Weibchen tötet ihn noch während der Paarung. Als Spinnenmutter ist sie jedoch fürsorglich. Für ihre kostbaren Eier spinnt sie einen erstaunlich aufwendigen Kokon. Wenn neues Leben das erste Mal das Licht der Welt erblickt, ist das immer ein kleines Wunder. Sei es ein Schlupf aus dem Ei oder die Geburt einer jungen Robbe oder eines Eichhörnchens. In beeindruckenden Bildern zeigt die Dokumentation, mit welcher Hingabe Tiereltern alles dafür tun, um sich erfolgreich fortzupflanzen.
Im Südosten Finnlands, an der Grenze zu Russland, liegt Europas viertgrößter See: der Saimaa. Er gehört zur Region Karelien und ist Finnlands bedeutendstes Süßwassersystem - eine verwinkelte, malerische Seenlandschaft mit Tausenden Inseln. Hier ist ein sehr seltenes Tier zu Hause: die Süßwasser-Ringelrobbe. Immer wärmere Winter machen ihre Fortpflanzung schwierig, denn sie benötigt genügend Schnee und Eis für Schneewehen, in denen sie ihre Jungen großzieht. Tierschützer haben sich etwas einfallen lassen und helfen kurzerhand nach. Das Gleichgewicht der Sumpf- und Moorlandschaften rund um den Saimaa ist vom Torfabbau bedroht. Die Folge: zerstörte Natur, sterbende Fische und verschmutztes Wasser. Ökologen überraschen mit einfachen Maßnahmen gegen große Probleme. Sie nehmen sich der Renaturierung von Sümpfen und Mooren an, wodurch seltene Säugetiere wie zum Beispiel der Vielfraß an den Saimaa zurückkehren. Aber auch die Holzwirtschaft setzt den See durch ihre Entwässerungsgräben einer zu hohen Nährstoffbelastung aus. Um Abhilfe zu schaffen, verblüfft ein umtriebiger Umweltwissenschaftler mit einer simplen Methode: und zwar ausgerechnet mit Hilfe von Holz. Zusammen mit örtlichen Enthusiasten werden ausrangierte Weihnachtsbäume im See versenkt, mit erstaunlichen Ergebnissen.
Spektakuläre Gebirgsketten, einzigartige Nationalparks und buddhistische Tempelanlagen: Die erste Folge des Zweiteilers "Naturjuwel Südkorea" begibt sich auf eine Reise in das von Bergen dominierte Inland der Halbinsel und zur Megacity Seoul. Im Upo-Feuchtgebiet in der Provinz Gyeongsang dreht sich viel um einen sagenumwobenen Vogel: den Ibis. Der in vielen Volksliedern besungene Vogel galt hier seit den 1970er Jahren als ausgestorben. Die Provinz Gyeongsang rief 2008 ein Wiederansiedlungsprojekt ins Leben und importierte Ibisse aus China. Im Süden beefndet sich der größte und älteste Nationalpark Südkoreas: der Jirisan-Nationalpark. Mit fast 5.000 Pflanzen- und Tierarten, der einzigen Bärenpopulation Südkoreas und endlosen Tälern umfasst das Gelände eine Fläche von mehr als 480 Quadratkilometern. Im Ostteil des Parks leben die Ordensschwestern des Daewonsa-Tempels. Der aus dem Jahr 548 stammende Tempel ist einer der ganz wenigen buddhistischen Nonnentempel Südkoreas. Die Nonnen bauen hier ihr eigenes Gemüse an. Mehr als 400 Gäste kommen jedes Jahr zu Besuch. An den Ausläufen des Jirisan-Parks befindet sich ein Forschungsgebiet für den Reisanbau. Die Jeolla-Provinz gilt als Kornkammer Südkoreas. Anhand mehr als 800 entwickelter Reissorten experimentiert man hier erfolgreich mit nachhaltigen Anbaubedingungen. Nur wenige Kilometer vom nördlichen Ende entfernt pulsiert das pralle Leben. Seoul ist mit knapp zehn Millionen Menschen eine Megacity und Anziehungspunkt für das moderne, zukunftsorientierte Südkorea.
Die Küstenregionen Südkoreas gehören zu den schönsten und traditionsreichsten Gegenden des Landes. Von den 1.004 Inseln im Landkreis Sinan bis zu der abgeschiedenen Insel Heuksando erkundet die zweite Folge des Zweiteilers "Naturjuwel Südkorea" die maritimen Nationalparks und ambitionierten Projekte der Südkoreaner. Das Biosphärenreservat Suncheon ist eines der artenreichsten Ökosysteme Südkoreas: ein Küstenfeuchtgebiet, in dem Meer, Marschlandschaft, Salzwiesen, Dämme und Deiche miteinander verbunden sind. Im Jahr 2018 wurde es zum Weltnaturerbe ernannt. Umgeben von Bergen ist die Suncheon Bay ein Paradies für Vogelfans und Ornithologen. Im Südwesten Südkoreas, im Landkreis Sinan, wird das Leben von der Fischerei und der Landwirtschaft dominiert. Die Inseln wurden im Laufe der vergangenen Jahre durch unzählige Brücken miteinander verbunden. Um das Gebiet für Touristen attraktiver zu gestalten, fördert der Landkreis ungewöhnliche Forschungsprogramme wie die Zucht von Austern. Trotzdem kämpft die Region ums Überleben. Immer mehr junge Koreanerinnen und Koreaner sehnen sich nach dem pulsierenden Leben der Metropolen. Während in der einen Region der Tourismus gefördert werden soll, hat man sich auf der Insel Heuksando für die Abgeschiedenheit entscheiden. Ob Bootsbau oder Rochenfang - die Südkoreaner kümmern sich mit Leidenschaft darum, dass ihre Naturgüter nicht aussterben. Besonders auf den abgelegenen Inseln pflegen die Menschen das einfache Leben im Einklang mit der Natur.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Auf einem Bergplateau in Norwegen kämpfen Kristine Ulvund und Craig Jackson für das Überleben von Polarfüchsen. Noch im 19. Jahrhundert lebten mehr als 10.000 Tiere in den skandinavischen Bergen. Doch wegen ihres besonderen Fells - Polarfüchse vertragen Temperaturen unter minus 50 Grad - wurden sie so intensiv gejagt, dass im Jahr 2000 nur noch rund 50 Tiere gezählt wurden. Weil das Eis im Frühjahr schneller schmilzt, gibt es außerdem weniger Lemminge, die Hauptnahrung der Polarfüchse. In einer Aufzuchtstation züchten Ulvund und Jackson im Auftrag des Norwegian Institute for Nature Research jedes Jahr Polarfuchswelpen, um sie später in der Wildnis auszusetzen. Im Wildtierreservat Dabchick nördlich von Johannesburg verfolgen die Deutsche Lea Henzgen und der Südafrikaner Marios Michaelides eine andere Strategie. In einem Natur-Reservat, das früher einmal eine Rinderfarm war, streifen heute wieder Giraffen, Zebras, Antilopen, Gnus, Büffel und sogar 20 Breitmaulnashörner durch die Graslandschaft. Für die Ansiedlung von Löwen oder Elefanten ist die Fläche von 1.600 Hektar jedoch viel zu klein. Henzgen und Michaelides wollen das Reservat um ein Vielfaches erweitern, wofür allerdings deutlich mehr Geld benötigt wird. Deshalb arbeiten sie an einer völlig neuen Finanzierungsidee - den "Biodiversity Credits". Die Grundidee dahinter: Wer ein Naturschutzgebiet betreibt, Zerstörung von Natur verhindert oder dafür sorgt, dass sich bedrohte Tierarten wieder vermehren, soll diese Leistung in Form von Zertifikaten für Biodiversität an Firmen oder Privatpersonen verkaufen können.
Der ehemalige Radiojournalist Antoine Leiris schreibt an seinem ersten Buch als Schriftsteller und lebt mit seiner Frau Hélène und ihrem gemeinsamen kleinen Sohn Melvil ein typisches Pariser Großstadtleben: Aufstehen, das Kind in die Krippe bringen, die Schreibblockade bekämpfen. Doch der 13. November 2015 wird für Antoine alles verändern. An diesem Abend gehen Hélène und ihr Freund Bruno zu einem Konzert der Band Eagles of Death Metal in der Konzerthalle Bataclan. Antoine, der auf Melvil aufpasst und ihn ins Bett bringt, verbringt einen ruhigen Abend zu Hause. Er schläft ein, wird aber von eingehenden SMS-Nachrichten geweckt: "Seid ihr in Sicherheit?" Verwirrt schaltet er den Fernseher ein. Auch Polizeisirenen sind in den Straßen zu hören. Es stellt sich heraus, dass in der französischen Hauptstadt eine Serie von Terroranschlägen verübt wurde. Auch das Bataclan, in dem Hélène das Konzert besucht, ist Ziel der Terroristen: Neben vielen Toten gibt es eine Geiselnahme, die noch andauert. Immer wieder versucht Antoine, Hélène auf ihrem Handy zu erreichen. Schließlich macht er sich mit seinem Bruder im nächtlichen Paris auf die Suche nach ihr. Doch in der chaotischen Notaufnahme finden sie Hélène nicht. Am nächsten Tag hat Antoine die traurige Gewissheit: Seine Frau ist eines der 130 Todesopfer der Attentäter. Um Melvils Alltag nicht allzu sehr durcheinanderzubringen, versucht Antoine mit Hilfe von Familie und Freunden, seinen gewohnten Tagesablauf weiterzuführen. Doch es überfordert ihn, seine Trauer und seine Aufgaben als alleinerziehender Vater unter einen Hut zu bringen. Und wie soll er seinem Sohn erklären, dass seine Mutter nicht mehr zurückkehren wird? Er schreibt einen Text an die Mörder, den er auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht: "Freitagabend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht." Der Text verbreitet sich wie ein Lauffeuer ...
Der Dokumentarfilm "Status Quo: Rockin' All Over The World", die TV-Fassung des britischen Kino-Dokumentarfilms "Hello Quo!" aus dem Jahr 2012, ist eine Achterbahnfahrt durch die Karriere einer Rockband, deren Mitglieder ihre Wurzeln in der britischen Arbeiterklasse haben und 2010 von Queen Elizabeth II. zu Offizieren des Ordens des Britischen Empires (OBE) ernannt wurden. Im Film kommen zahlreiche Weggefährten zu Wort, doch die Hauptrolle spielen die vier Musiker aus der Originalbesetzung von Status Quo: Francis Rossi, Rick Parfitt (2016 verstorben), Alan Lancaster (2021 verstorben) und John Coghlan. Die unverblümt und mit reichlich Selbstironie erzählten Anekdoten reichen von Treffen mit dem damaligen Kronprinzen Charles, dem Auftritt bei "Live Aid" und einem hart erkämpften Weltrekord bis hin zu einem gemeinsamen Knastaufenthalt, Drogen- und Alkoholexzessen und dramatischen Auseinandersetzungen innerhalb der Band. Bebildert mit zahlreichen, teils nie zuvor gezeigten Fotos und Videos aus dem Archiv der Band, erzählt "Status Quo: Rockin' All Over The World" ein halbes Jahrhundert Bandgeschichte, von der Gründung der Band in den sechziger Jahren über ihre großen Erfolge den siebziger und achtziger Jahren mit Hits wie "Down Down", "Rockin' All Over The World", "Whatever You Want" oder "In The Army Now" bis hin zur Auflösung und der Wiedervereinigung der Originalbesetzung im Jahr 2012.
"The Rolling Stones Rock and Roll Circus" ist das legendäre und grandiose Rockspektakel, bei dem die "größte Rock-and-Roll-Band der Welt" zum letzten Mal in der Urbesetzung auftrat, also mit Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Bill Wyman und Charlie Watts. Unter dem Zirkuszelt werden die in grellbunte Zirkuskostüme geschlüpften Rolling Stones von einer einmaligen All-Star-Besetzung unterstützt: Neben Jethro Tull und The Who sind Marianne Faithfull, Taj Mahal, Yoko Ono und die nur für diesen Auftritt bestehende, spontan gegründete Supergruppe The Dirty Mac mit von der Partie, in der John Lennon, Keith Richards, Eric Clapton und Mitch Mitchell von der Jimi Hendrix Experience mitspielen. Mick Jagger als Zirkusdirektor zelebriert eine nicht vorausgeplante, kompromisslose Chaosveranstaltung, die zahlreiche unvergessliche Musikdarbietungen hervorgebracht hat. Zu den Songs gehören: Jethro Tull mit "Song for Jeffrey", The Who mit "A Quick One While He's Away", The Dirty Mac mit "Yer Blues" und die Rolling Stones mit "Jumpin' Jack Flash", "Parachute Woman, "No Expectations", "You Can't Always Get What You Want" und "Sympathy for the Devil".
Kommissarin Lise Tanquerelle und Antoine Lemercier, Professor für Gräzistik an der Sorbonne, verbringen ihre Flitterwochen auf einer archäologisch bedeutsamen Insel in Griechenland. Doch aus der erhofften Erholung wird bald ein turbulentes Abenteuer, als sie auf ein verrücktes Paar treffen: Charles-Hubert Pochet, einen naiven jungen Archäologen, und seine extravagante Frau Agnès. Bei seinen Ausgrabungen macht Charles eine Entdeckung - er findet die Hüften und das Gesäß einer Aphrodite-Statue. Nur fällt Charles bei der Bergung die Statue auf den Fuß, der für den Rest des Films in einem Gipsverband steckt. In der Nacht wird die Statue von Agnès' Liebhaber gestohlen, der ihren Wert ermitteln und sie dann verkaufen will. Ausgerechnet Lise entdeckt das Versteck, und obwohl sie und ihr Mann bereits auf dem Rückweg von den Flitterwochen sind, greifen sie in das Geschehen ein. Charles und Antoine wollen den Dieb zur Rede stellen, finden ihn aber tot auf, und die Statue ist verschwunden. Die örtliche Polizei verdächtigt die beiden des Mordes und verhaftet sie. Entschlossen, ihren Mann zu entlasten, beginnt Lise zu ermitteln. Doch als sie endlich ein Alibi gefunden hat, wird es buchstäblich über Bord geworfen, als Agnès auf die verrückte Idee kommt, Antoine und Charles bei der Flucht zu helfen. Damit erhärtet sich der Mordverdacht gegen die beiden Männer. Wird es Lise gelingen, den Täter zu überführen? Und wie weit wird sie dafür bei der Jagd nach der Statue gehen müssen?
Seit Jahrtausenden ist die bretonische Küste vom Rhythmus der Gezeiten geprägt. Die tosenden Winde brechen sich an der Steilküste. Die Küste des Départements Côtes d'Armor ist ein außergewöhnlicher Zufluchtsort für Fauna und Flora. So bildet die Felsmauer aus Granitgestein am Cap Fréhel einen idealen Schutz für Meeresvögel, zum Beispiel für die Krähenscharbe, die am Ende des Winters hier als eine der Ersten ihr Nest baut. Im Wasser leben Quallen, Plankton, Strandkrabben und Seesterne. In den von Meeresfrüchten wimmelnden Wasserlöchern am Fuße der Steilküsten finden die zahlreichen Seemöwen reichlich Nahrung. Die sich an den Klippen festkrallenden Lummen kommen nur zur Fortpflanzung an Land. Das obere Viertel der Felswand besetzen in Höhlen nistende Papageitaucher. Ihre weiß umrandeten Augen und ihr großer bunter Schnabel lassen sie aussehen wie Clowns. Unweit der Klippe liegt die Residenz der Basstölpel. Mit einer Spannweite von bis zu 1,80 Metern sind sie die größten Meeresvögel Europas. Muscheln, Krebse, Napfschnecken und Flussschleimfische haben sich dem ständigen Wechsel von Ebbe und Flut angepasst. Vor dem westlichsten Punkt der Bretagne, im Meeresnaturpark Iroise, liegt die Heimat der Kegelrobbe, und unter den Felsen am Atlantikboden verbergen sich gigantische und auch winzig kleine, prähistorisch anmutende Lebewesen. Noch heute birgt der Ozean das Geheimnis der Ursprünge unseres Lebens.
Die Alpen sind wie ein Haus mit mehreren Stockwerken aufgebaut, in denen jeweils andere Bewohner leben. Am Fuße des Gebirges liegen saftige, grüne Täler, weiter oben der Bergwald, darüber die Bergweiden oder Almen, und wiederum darüber die felsigen Gipfel mit dem ewigen Schnee. Die Murmeltiere leben auf den Bergweiden, das heißt auf 2.000 bis 3.000 Meter Höhe. Sie sind ständig auf der Hut vor ihrem größten Fressfeind, dem Königsadler. Wenn der Winter naht, bereiten die Murmeltiere, die der Raubvogel nicht schlagen konnte, ein Quartier für ihren sechsmonatigen Winterschlaf vor. Im Herbst ist Brunftzeit für die Gämsen. Diese ausgezeichneten Kletterer haben flexible Hufe, dank derer ihnen die erstaunlichsten Kletterpartien gelingen. Der Steinbock lebt noch weiter oben, wo die Hänge immer steiler abfallen. Im Bergwald, auf rund 2.000 Meter Höhe, verlässt der Fuchs seinen Bau, aber Beute findet er jetzt nur selten. Der Schneehase ist fast unsichtbar, seine Tarntracht schützt ihn vor Jägern. Der Lämmergeier ist mit einer Spannweite von fast drei Metern der größte Raubvogel Europas. Die Vögel fühlen sich wohl im Bergwald: Alpenbraunelle, Erlenzeisig und Schwarze Amsel ernähren sich von den hier wachsenden Vogelbeeren. Im Frühjahr erwacht alles zu neuem Leben: Die Murmeltiere verlassen ihren Schlafkessel, Birk- und Auerhahn ziehen ihre Show ab. Diese Vögel leben am Waldesrand, und in der Balzzeit überbieten sie sich mit prächtigen Federn und dem typischen Balzgesang: Die Hähne gluckern, trillern, wetzen und schleifen ohne Unterlass. Den Frühling symbolisiert auch eine Blume mit unerwarteten Eigenschaften: die Alpen-Soldanelle. Mit ihrer dunklen Farbe speichert sie Sonnenwärme, mit der sie den Schnee um sich herum zum Schmelzen bringt. Im Sommer wimmeln die Bergweiden vor Leben. Es ist die Zeit des Almauftriebs. Die Viehherden haben die Täler verlassen, um auf den Almen zu äsen. Trotz der harten Lebensbedingungen der Alpengipfel hat sich das Leben auch hier ausgebreitet. Von der Alpen-Soldanelle bis zum Steinbock hat jede hier heimische Art erstaunliche Widerstandskräfte und Überlebensstrategien entwickelt. Mit der Gletscherschmelze ist jedoch der ewige Schnee bedroht und die Anpassungskünstler des Hochgebirges müssen sich neuen Herausforderungen stellen.
Auch ein Held, der wahre Größe und Mut gezeigt hat - wie General de Gaulle -, hat ein Recht darauf, dass man ihn mal in Ruhe lässt. Selbst wenn sich die Lage in Algerien zuspitzt und die französische Regierung unfähig zu sein scheint. De Gaulle ist ja schließlich am Strand ...
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.