Saint-Tropez: Die 18-jährige Waise Juliette wird von dem kinderlosen Ehepaar Morin aufgenommen. Sehr zum Leidwesen ihrer konservativen Adoptiveltern verfallen die Männer reihenweise dem Charme der attraktiven Juliette. Der Nachtclubbesitzer Eric Carradine, ein reicher Mann um die 40, macht ihr den Hof, aber Juliette ist in Antoine Tardieu verliebt. Antoine betreibt mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern Michel und Christian eine kleine Werft. Als Juliette begreift, dass Antoine in ihr nur einen Zeitvertreib sieht, verweigert sie sich ihm. Unter der Drohung, ins Waisenhaus zurückgeschickt zu werden, willigt sie schließlich in eine Heirat mit Antoines Bruder Michel ein, der sie abgöttisch liebt. Als Juliette bei einem Bootsbrand in Gefahr gerät, rettet Antoine ihr das Leben. Die beiden nähern sich wieder an und beginnen schließlich eine Affäre. Als Michel von der Liebschaft erfährt, ergreift Juliette von Scham getrieben die Flucht. Michel will ihr folgen, aber Antoine stellt sich ihm in den Weg. Es entwickelt sich ein heftiger Kampf zwischen den Brüdern. In einer Bar kommt es schließlich zum dramatischen Showdown, bei dem auch Juliettes Verehrer Eric dabei ist ...
Bettie Page war eines der meistfotografierten Pin-up-, Akt- und Fetisch-Models des 20. Jahrhunderts. Die ungenierte Freizügigkeit ihrer Fotos machte sie 1955 zur Zielscheibe eines Ermittlungsausschusses des US-Senats, der sie als Ursache für Jugendverdorbenheit anführte. Was hätte dieser Ausschuss wohl gesagt, hätte er gewusst, dass das Model später von vielen als Wegbereiterin der sexuellen und feministischen Revolution in den 1960er- und 1970er-Jahren gesehen werden würde? Zahlreiche Titelseiten, religiöse Kreuzzüge, Psychiatrieeinweisung - die wahre Geschichte des legendären Models übersteigt jede Fiktion. Bettie Pages bisher unbekanntes Privatleben war im selben Maße dramatisch wie ihre Karriere als Model. Die Dokumentation erzählt die spannende Lebensgeschichte der angehenden Lehrerin, die Model wurde und maßgeblichen Einfluss auf die zeitgenössische Popkultur ausübte. Diese Rolle, in die sie zur eigenen Überraschung hineinglitt, machte sie zu einem der berühmtesten und polarisierendsten Models der US-Fotogeschichte. Nach 40 Jahren öffentlicher Abwesenheit kommentiert die "Queen of Curves" in dieser einzigen autorisierten Bettie-Page-Filmbiografie ihr Leben mit eigenen Worten. Pages Modelkarriere wird anhand eines Zusammenschnitts ebenso emblematischer wie seltener Fotos und Filmausschnitte veranschaulicht, darunter auch bisher nie veröffentlichte Bilder aus Privatsammlungen. Die Aussagen zahlreicher Wegbegleiter lassen ein von Lebensfreude, Chaos und bleibendem Mysterium gefärbtes Porträt entstehen. Die glühende Verführerin, die ihren Fans den Sex in Zeiten der repressiven Sexualmoral als vergnüglich vermittelte, enthüllt hier erstmals jahrzehntelang gehütete Geheimnisse. Die Kultfigur Bettie Page fand weltweit Nachahmerinnen, und sie inspiriert auch heute noch viele junge Frauen und Männer, die die von ihr perfekt beherrschte Kunst des Aufreizens weiterführen.
Die Überreste einer Forschungsstation des Belgischen Instituts für Agrarforschung im Kongo zeugen von den Bestrebungen der Kolonialmächte, die Natur und ganze Nationen zu beherrschen. Das einst betriebsame Zentrum liegt heute im Dschungel. Die Wissenschaftler Paul Panda Farnana und Abiron Beirnaert arbeiteten in den 1910er beziehungsweise 1950er Jahren in Yangambi. Im Rückblick erklären sie die Ursachen der Umweltzerstörung während der Kolonialisierung. Farnana wurde von einer belgischen Familie adoptiert und war der erste Kongolese, der in Belgien studierte. Danach arbeitete er als Agraringenieur im Dienst des belgischen Staates. Seine Klimaforschung zeigt, dass die Kolonialmacht das Klima als reinen Wirtschaftsfaktor betrachtete. Beirnaert kam während des Zweiten Weltkriegs nach Belgisch-Kongo und war in Yangambi der erste Direktor der Palmöl-Abteilung des INERA (Nationales Institut für Agrarstudien von Belgisch-Kongo). In dieser Funktion förderte er die Entwicklung der Hybridsorte Tenera. Beirnaerts Laufbahn zeigt, wie wissenschaftliche Forschung für die Rodung, Ausbeutung und Kommerzialisierung des Waldes auf Kosten der lokalen Bevölkerung genutzt wurde. Die Schilderungen der beiden Wissenschaftler enthüllen die Nachwirkungen der Kolonialzeit und die Ursachen der heutigen Umweltungerechtigkeit. Im letzten Teil des Dokumentarfilms wird ein ungewöhnlicher Blickwinkel eingenommen: der des Baumes der Authentizität, Pachyelasma tessmannii. Aufgrund seiner hohen Kohlendioxidabsorption spielt er eine entscheidende Rolle bei der Klimaregulierung. Aus seiner Perspektive werden alle Zusammenhänge klar, denn als stiller Zeuge der Geschichte konnte er Ereignisse und Akteure über lange Zeiträume hinweg beobachten.
Der Städtebau ging schon immer zu Lasten von Flora und Fauna. Wälder wurden gerodet, Felder asphaltiert und Flüsse zugeschüttet. Derzeit leben knapp 60 Prozent der Menschen weltweit in urbanen Gebieten. In den nächsten 20 Jahren wird diese Zahl weiter steigen. Ist das ein Todesurteil für die vor Ort lebenden Wildtiere? Nicht unbedingt. In den Santa-Monica-Bergen um Los Angeles leben inzwischen rund ein Dutzend Berglöwen. Ihr berühmtester Vertreter, P-22, wurde sogar zum inoffiziellen Maskottchen der Westküsten-Metropole und stärkte den Zusammenhalt ihrer Bevölkerung. In Kolkata fließen hingegen Milliarden Liter Abwasser direkt in die Feuchtgebiete. Doch die Einheimischen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die East Kolkata Wetlands sauber zu halten - und schaffen so einen blühenden Lebensraum für Wildtiere und darüber hinaus Arbeitsplätze für sich selbst. Als sich Singapur in den 1970er Jahren in kürzester Zeit ausdehnte, wurde die tropische Vegetation durch Stahl und Beton ersetzt. Inzwischen setzt die Regierung auf "Wiederaufforstung" in der Stadt, begrünt zahlreiche Gebäude und schafft Raum für eine moderne, lebensfreundliche Architektur, die sogar einst seltene Tierarten wie den Nashornvogel anzieht.
Das Leben steckt voller Überraschungen: Eine Kröte entwickelt Superkräfte, Elefanten kommen ohne Stoßzähne auf die Welt, Blumen verlieren ihre Farben. Dies geschieht innerhalb weniger Generationen - viel schneller, als Darwin es in seiner Evolutionstheorie vorausgesagt hatte. Wie ist das möglich? Die Filmemacherin und Biologin Elena Sender und der Regisseur Luc Marescot gehen einem Phänomen auf die Spur, welches die Karten der Evolution neu mischt. Wilde Stiefmütterchen, die als Reaktion auf das Insektensterben kleinere Blüten produzieren und sich selbst bestäuben; Stichlinge, die sich in Echtzeit an ihre Umgebung anpassen; Schnecken, bei denen epigenetische Veränderungen an die Nachkommen vererbt werden: Anhand solch packender Beispiele illustriert der Film die jüngsten Forschungsergebnisse der Evolutionsbiologie. Die Forscher enthüllen verborgene Mechanismen der Evolution, wie springende Gene, phänotypische Plastizität oder Epigenetik. Prozesse, die es bestimmten Lebewesen ermöglichen, sich manchmal innerhalb weniger Tage ihrer Umwelt anzupassen. Diese Entdeckungen widerlegen Darwins Theorie nicht, ganz im Gegenteil: Sie ergänzen sie und zeigen, dass unsere Vorstellung von der Evolution selbst im Wandel ist. Durch eine ambitionierte visuelle Umsetzung mit spektakulären Naturaufnahmen und anschaulichen, innovativen Animationen macht die Dokumentation komplexe biologische Konzepte zugänglich. Zugleich hinterfragt sie unser Verhältnis zur Natur und gewährt einen faszinierenden Einblick in die Überlebensstrategie von Lebewesen zu einer Zeit, in der der vom Menschen verursachte Selektionsdruck das Leben in bislang ungekanntem Maß zur Anpassung zwingt.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.