TV Programm für ARTE am 08.03.2021
Das Konzert wurde im Pariser Institut du Monde Arabe am 22. April 2019 für ARTE aufgezeichnet.
Jeden Samstag lädt ARTE zum Philosophieren ein. Der Philosoph und Moderator Raphaël Enthoven zieht eine Linie von der Vergangenheit zur Gegenwart und verbindet die vermeintlich trockene Literatur der großen Philosophen mit aktuellem Zeitgeschehen. Jede Woche zu einem neuen Thema.
"GEO Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
Einem Steingebirge gleich erhebt sich inmitten der Stadt Milano Centrale - Mailands Hauptbahnhof. Seine Entstehung dauerte 25 Jahre. Am Ende erschuf sich Mailand eine Bahnhofskathedrale. Ein Monumentalbau geprägt von zwei Epochen: der Monarchie und dem Faschismus. Spuren dieser politischen Systeme finden sich heute noch am Kopfende von Gleis 21. Wie den Sala Reale - den königlichen Wartesaal des Savoyer Königs. Und wer genau hinschaut erkennt noch die Zeichen der nachfolgenden Herrschaft Benito Mussolinis. Ein Hakenkreuz, eingelassen in das hölzerne Parkett des Wartesaals. Lange Zeit lag es unter einem riesigen Teppich versteckt. Man erschuf den Bahnhof zu einer Zeit, als der italienische "Stile Liberty" in Mode kam. Er prägte die Kunst und Architektur in Mailand. Zur Zeit der Industrialisierung erblühte in Italien die Gestaltung moderner Nekropolen. Autor und Regisseur Jeremy J.P. Fekete entdeckt nahe den Rangiergleisen des Mailänder Bahnhofes den 1866 eröffneten Cimitero Monumentale. Mit allegorischen Todesengeln und trauernden Marien verband man die Vorstellung einer "Stadt der Toten" inmitten der "Stadt der Lebenden". Erschaffen als eine Nekropole für die Mailänder Bourgeoisie. In der Squadra Rialzo, der alten Mechaniker-Werkstatt des Mailänder Bahnhofes, findet man sie noch: Schätze aus der Eisenbahnzeit. Unter anderem Lokomotiven, die heute noch die Bahnstrecken des Umlands befahren und das Herz jedes alten und jungen Lokführers höherschlagen lassen. Lokomotive fahren ist für einige gar eine Lebensphilosophie.
Man kann Pelota mit der Hand spielen oder mit einem Schläger, auch mit einem eigens angefertigten Handschuh. Insgesamt gibt es etwa 20 Varianten. Wichtig dabei ist, dass es eine gegenüberliegende Wand gibt, die den Ball zurückprallen lässt. Was sich einfach anhört, erfordert Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Im Baskenland wird dieser Sport seit Jahrhunderten betrieben. Hier wurde er erfunden und noch heute spielen ihn bereits die Kinder nach der Schule auf öffentlichen Plätzen und Straßen. Pelota gilt als das Spiel der Basken. Und als eines der wichtigsten identitätsstiftenden Merkmale einer Region, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat, aus sieben Provinzen besteht und auf der Grenze zweier Länder liegt. Ellande Alfaro spielte lange Zeit als Profi Pelota, heute produziert er die Bälle für das Spiel. Sie sind aus Gummi, Schafwolle und anderen einheimischen Materialien. In seiner Freizeit ist er als Schiedsrichter unterwegs, bewertet Spiele und trainiert junge Spieler. Die Brüder Jon und Patxi Tambourindeguy sind bis heute aktiv und spielen in der baskischen Liga. Für sie alle ist wichtig, dass Pelota lebendig bleibt. Ein Symbol der Eigenständigkeit - und sportliches Mittel der Politik.
Acht junge Briten leben als Einsiedler auf Bird Island. Eineinhalb Jahre werden sie ohne schnelles Internet, ohne Arzt oder Bäcker und ganz auf sich gestellt sein. Nur zweimal im Jahr kommt ein Versorgungsschiff vorbei. Bird Island ist eine nur vier Quadratkilometer kleine Vogelinsel vor der Küste Südgeorgiens und einer der stürmischsten und tierreichsten Plätze der Erde. Dort ist die Natur tatsächlich noch unberührt. Hunderttausende Pinguine und Albatrosse nisten auf dem subantarktischen Eiland, unbeeindruckt von den neugierigen Blicken der wenigen Menschen, die sich dort aufhalten dürfen. Für die acht Frauen und Männer, die auf Bird Island für den British Antarctic Survey forschen, geht ein Lebenstraum in Erfüllung. Es gibt kaum einen besseren Ort auf der Erde, um Seevögel zu beobachten. Dafür nehmen sie Arbeit bei Schnee und Sturm in Kauf und eine monatelange Isolation. Selbst ihre Kollegen auf der 1.000 Mal größeren Nachbarinsel Südgeorgien bleiben für sie unerreichbar. Nur 500 Meter Südpolarmeer trennen beide Inseln. Doch für Vögel und Menschen liegen Welten dazwischen. Robben- und Walfänger haben nicht nur Südgeorgiens Tierwelt geplündert, sondern auch Ratten eingeschleppt. Die Nager bedrohen die Vogelwelt. Ohne sie würden hier vermutlich 90 Millionen Tiere mehr nisten als heute. Mit der bisher größten Rattenausrottung aller Zeiten versucht ein Biologenteam, Südgeorgiens Natur in ihren "Urzustand" zu versetzen und damit in den wichtigsten Vogelbrutplatz der Südhalbkugel. "GEO Reportage" begleitet die Arbeit der Vogelforscher auf Bird Island und den Kampf der Vogelretter auf Südgeorgien. Dazu war das Filmteam mehr als drei Monate vor Ort.
Erneuerbar heißt nicht gleichzeitig unerschöpflich: In Indien und auf den Pazifikinseln gab es einst das heiß begehrte Sandelholz in riesigen Mengen. Doch durch Raubbau sind die Sandelholzreserven fast völlig erschöpft. Das treibt den Preis des auch wegen seines warmwürzigen Duftes bei Parfümeuren begehrten Öls in die Höhe. Indien war Ende des 20. Jahrhunderts der wichtigste Exporteur von Sandelholz. Heute ist der Duft des weißen Holzes fast nur noch in der Erinnerung lebendig, und es wird noch 50 Jahre dauern, bis sich der neukaledonische Sandelholzbaumbestand erholt hat. Parfümkreateure wie Christopher Sheldrake von Chanel setzen auf die Initiative von Jean Waikédré. In einem nachhaltigen Wiederaufforstungsprojekt pflanzt der Agraringenieur gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung den Sandelholzbaum wieder an, der im letzten Jahrhundert fast vollständig aus Neukaledonien verschwunden war. Das Unternehmen Chanel unterstützt die Initiative von Jean Waikédré mit der Ausstellung von Fair-Trade-Protokollen.
François Ozon, 1967 in Paris geboren und Absolvent der renommierten Filmschule La Fémis, gehört zu den wenigen Regisseuren, die bereits mit ihren Kurzfilmen einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt haben. Den internationalen Durchbruch schafft er mit "8 Frauen" (2002), einer Filmkomödie, die Krimi, Melodrama und Musical vereint. In den Hauptrollen spielen Catherine Deneuve, Fanny Ardant und Isabelle Huppert. Ein Jahr später feiert Ozon mit "Swimming Pool" große Erfolge. 2015 steht Paula Beer vor seiner Kamera in "Frantz".
Shimshal. Ein kleines Dorf im äußersten Norden Pakistans auf 3.100 Meter Höhe. Der kleine Ort an der Grenze zu China liegt inmitten des Karakorum, dem höchsten Gebirge der Welt, und ist unter Alpinisten als "Dorf der Bergsteiger" bekannt. Seit jeher leiten einheimische Bergführer Touristen zu den schneebedeckten Gipfeln der Region - eine Domäne, die traditionell einzig Männern vorbehalten war. Doch der in Pakistan berühmte Bergsteiger Qudrat Ali stellt diese Rollenverteilung auf den Kopf und bildet in der Mountaineering School erstmals auch Bergführerinnen aus. Bano, Samreen und Zubaida beschließen, den anspruchsvollen Kurs zu absolvieren. Als fertig ausgebildete Bergführerinnen erhoffen sie sich ein gutes Auskommen für ihre Familien. Doch der Weg dahin ist steinig und hart. Die jungen Frauen müssen neben ihren Bergsteiger-Skills vor allem lernen, in Extremsituationen zusammenzuhalten und richtige Entscheidungen zu treffen, die ihnen in Gefahr das Überleben in den eisigen Höhen sichern. Am Ende der Ausbildung wartet die Abschlussprüfung auf sie: Die Besteigung des 5.300 Meter hohen Shifkteen Sar - eine Mission, die alles verändert. Der Wille der Teilnehmerinnen, den Kurs erfolgreich zu bestehen, ist ungebrochen und größer als jeder Berg. Ihre Botschaft ist an alle Frauen gerichtet: Wenn sie es schaffen, die Gipfel der höchsten Berge im Karakorum zu bezwingen, kann jede Pakistanerin selbstbestimmt ihren Traum leben.
Die Geschichte der Menschheit wurde schon häufig durch einfache Erfindungen und deren stetiger Weiterentwicklung geprägt. Ein Beispiel hierfür: Leonardo da Vincis Fallschirm. Bei neuen Innovationen in der heutigen Zeit ist es jedoch wichtiger denn je, auch bewusst an die Umwelt zu denken. Dabei spielen vor allem die Themenfelder erneuerbare Energien sowie Recycling eine entscheidende Rolle. Einige Erfinder stellen sich dabei die Frage, wie man bereits erfundene Innovationen noch effektiver und umweltfreundlicher weiterentwickeln kann. Kann man zum Beispiel mit Inspirationen aus der Tierwelt Windräder optimieren? Ist es möglich, bisher teure Elektroautos bei ihrem Herstellungsprozess so auf das Wesentliche zu reduzieren, dass sie auch für Schwellenländer erschwinglich sind? Darüber hinaus überlegen sich die Moderatoren Gunnar Mergner und Pierre Girard zusammen mit Mitgliedern der Erfinderwerkstatt Munich Maker Lab, wie mit Hilfe von Recycling neue Alltagsprodukte entstehen können.
Die Freitagsmoschee Jama Masjid in der Altstadt von Delhi wurde zwischen 1650 und 1656 im Auftrag des Großmoguls Shah Jahan erbaut, der hier eine neue Hauptstadt errichten wollte, das nach ihm benannte Shajahanabad. Die Hauptmoschee Indiens ist auch eine der größten der islamischen Welt. Sie besteht aus rotem Sandstein und weißem Marmor. Seit ihrer Errichtung verwalten aufeinanderfolgende Generationen einer Familie die Moschee, und auch die dort predigenden Imame entstammen ein und derselben Familie. Der Film bietet die Entdeckung dieses emblematischen Monuments von Old Delhi, wo täglich von Sonnenauf- bis -untergang Tausende Gläubige und Besucher beten, sich besinnen und spazieren gehen.
Ziegen gelten als zänkisch, rastlos und launisch, verblüffen aber auch durch ihre Energie und Schalkhaftigkeit. Von allen Nutztieren sind sie ihren Naturinstinkten am nächsten geblieben. Obwohl Ziegen schon seit rund 10.000 Jahren an der Seite des Menschen leben, sind manche Facetten ihres Verhaltens noch immer ein Rätsel. So legten Ziegen bei jüngsten wissenschaftlichen Experimenten überraschende Fähigkeiten an den Tag und erwiesen sich als überaus ausgefuchst.
Mit ihren langen Ohren, scharfen Zähnen und dem weichen Fell sind Kaninchen dem Menschen ein vertrautes Wesen. Doch weder das Wild- noch das Hauskaninchen hat alle Geheimnisse seiner Art preisgegeben. Züchter und Forscher ergründen die bisher unerforschten Naturinstinkte dieses neugierigen, aber auch sehr scheuen Tieres, das viel mehr als nur niedlich ist.
Auf der beliebten Ferieninsel ist die Lage vieler Familien dramatisch; die Leute haben wegen der Coronakrise kaum noch Einkünfte, das Arbeitslosengeld läuft vielfach aus oder es gibt erst gar keinen Anspruch. Selbst festangestellte Saisonkräfte konnten im Corona-Sommer kaum Rücklagen bilden, da sie oft in Kurzarbeit waren. Noch dramatischer ist die Situation bei jenen, die keine Festanstellung hatten und nach dem Verlust der Arbeit jetzt auch kein Arbeitslosengeld beziehen. Gabriel Moreno Valls hat im Zuge der Krise seinen Job als Maurer verloren. Der Familienvater konnte die Wohnung nicht mehr bezahlen, wurde geräumt und hat aus der Not heraus eine leerstehende Bankfiliale besetzt. Dort lebt er jetzt mit seiner Frau und den drei kleinen Kindern - ohne fließendes Wasser und mit einer Notbeleuchtung. Auch die alleinstehende Mutter Nieves Massa Sastre verlor in der Krise ihren Job, ihr Einkommen und schließlich ihre Würde: Sie musste ihre Möbel verkaufen und ihre Wertsachen verpfänden - nur um für sich und ihre fünfjährige Tochter Miriam Lebensmittel kaufen zu können. In der verzweifelten Lage hat sich Nieves an "SOS Mamas" gewandt." Wo viele die Augen verschließen, um nicht hinzuschauen, kommen wir, um zu helfen", ist das Motto der Gründerin Ascensión Maestre. Doch in der aktuellen Krise hat der Verein plötzlich statt 4.000 mehr als 10.000 Anfragen nach Hilfe und die Helfer sehen sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber: Im wirtschaftlich härtesten Winter der vergangenen Jahrzehnte gibt es auf Mallorca einfach zu viele Menschen, die Hilfe brauchen.
Der Däne Jacob Pederson leitet ein Waisenhaus in Indien. Wegen der finanziellen Schwierigkeiten kommt ihm ein Angebot eines reichen Fabrikanten namens Jørgen gerade recht: Unter der Bedingung, dass Jacob sein Projekt in Kopenhagen präsentiert, stellt Jørgen ihm eine jährliche Spende in Aussicht. Doch beim ersten Treffen mit dem Geschäftsmann vor Ort kommt es noch nicht zum Geldsegen. Jørgen erbittet sich Bedenkzeit. Um Jacob für die Wartezeit zu entschädigen, lädt Jørgen ihn zur Hochzeit seiner Tochter Anna ein. Was große Folgen nach sich zieht. Denn Jørgens Frau ist ausgerechnet Helene, Jacobs alte Jugendliebe. Und als Anna in ihrer Rede erwähnt, dass Jørgen nicht ihr leiblicher Vater ist, wird Jacob schnell klar, dass Anna seine ihm bislang unbekannte Tochter ist.
Die junge Thérèse Raquin lebt mit ihrem Ehemann Camille und ihrer Schwiegermutter ein trostloses Leben in Lyon. Da ist die Mésalliance mit diesem kränkelnden Mann, der ohne die beiden Frauen an seiner Seite verloren wäre. Die Schwiegermutter ist gleichsam Thérèses Tante, die sie als junge Waise bei sich aufgenommen hat. Als Thérèse alt genug war, verheiratete die Tante sie mit ihrem Sohn. Nur das Wohl ihres schwachbrüstigen Sohnes vor Augen, kommandiert sie Thérèse den ganzen Tag herum. Die scheint wie gelähmt von ihrem öden und tristen Alltag. Doch Thérèses Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie Laurent kennenlernt, einen italienischen Lastwagenfahrer, der das absolute Gegenteil von Camille verkörpert. Er ist groß, stark, leidenschaftlich und scheinbar frei von allen Sorgen. Die beiden verlieben sich ineinander und Laurent setzt alles daran, Thérèse aus ihrem trostlosen Leben zu befreien. Camille seinerseits würde eine Trennung von seiner Frau nicht verkraften und versucht deshalb, sie durch eine gemeinsame Reise nach Paris wiederzugewinnen. Laurent ahnt, dass hinter der Reise ein Plan steckt, und fürchtet, dass er Thérèse endgültig verlieren wird. Er sieht nur einen Ausweg: Camille muss sterben.
Sie war mehr als nur ein schönes Gesicht auf der Kinoleinwand, sie war ein Stück Frankreich: Simone Signoret. Unter dem Namen Simone Kaminker wurde die Tochter einer Französin und eines Polen jüdischer Herkunft am 25. März 1921 in Wiesbaden geboren. Ihr Plan, in Paris Jura zu studieren, scheiterte an den Kriegswirren. Nach Bürotätigkeiten begann sie ihre Karriere als Komparsin - bis zu ihrem Durchbruch 1950 mit Max Ophüls' Film "Der Reigen". Rund 50 Filme realisierte sie in 40 Jahren, darunter die "Die Teuflischen", "Die Katze" oder "Goldhelm". Ein wesentlicher Grund ihres Erfolgs war, dass Signoret sich den Luxus leistete, nur die Rollen zu spielen, die ihr wirklich zusagten. "Ich will tun, was mir gefällt. Und alles lassen, was mich langweilt und anödet. Aber das gilt nicht nur für die Karriere, das gilt für das ganze Leben", sagte sie. Als ein Höhepunkt ihrer Karriere gilt der Film "Der Weg nach oben", für den sie den Oscar erhielt, den Darstellerpreis von Cannes sowie den Preis der deutschen Filmkritik. Entschlossen verweigerte sie sich dem Hochglanzimage der Filmwelt. Noch in den 70er Jahren spielte sie in zahlreichen Filmen, unter denen vor allem "Madame Rosa" hervorragt. Darin spielt sie eine alternde ehemalige Prostituierte, die in einem schäbigen Pariser Mietshaus verlassene Kinder von anderen Dirnen betreut. Kaum eine andere Darstellerin bekannte sich so zum Älterwerden wie sie. Im französischen Kino stand sie für eine bestimmte authentische Art, Frauen zu filmen. Sie hat nie versucht, die Spuren vergehender Schönheit zu konservieren. Gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann Yves Montand gehörte Signoret lange zu den kommunistischen Linksintellektuellen und dem Kreis um den Philosophen Jean-Paul Sartre und sympathisierte eine Zeitlang mit der KP. "Im Film wie in der Wirklichkeit stand sie als Kämpferin gegen die Verletzung der Menschenrechte unter allen Regimen stets an der Spitze", würdigte der ehemalige französische Kulturminister Jack Lang Signorets politisches Engagement. Wegen ihrer herzlich-rauen Art wurde Signoret auch die "Löwin" genannt. Ein Beiname, den ihr wohl ihre Kämpfernatur eingebracht hatte. Nie waren ihre Rollen gekünstelt, sie spielte immer sich selbst: "Eines Tages habe ich zwischen liebreizend und interessant gewählt und mich für interessant entschieden", sagte sie.
Warum leben Menschen in einer Gegend, über die sie wissen, dass von ihr eine unsichtbare tödliche Gefahr ausgeht? Dieser Frage spürt der Filmemacher Thorsten Trimpop in seinem preisgekrönten Dokumentarfilm nach. In Japan hat Heimat eine tiefe Bedeutung. Die Landschaft, in die man geboren wird, trägt der Mensch ein Leben lang in sich. Sie prägt ihn, sie ist ihm heilig: sie ist sein "Furusato". So fühlen sich die verbliebenen Bewohner der Gegend um Fukushima verantwortlich für ihre Heimat, die Aufrechterhaltung ihrer Traditionen, ihre Mitmenschen oder Tiere. Menschen wie der Aktivist Bansho, die junge Pferdezüchterin Miwa oder die ältere Frau Noda - sie alle bleiben in der Heimat, mit zum Teil bereits spürbaren Folgen für ihre Gesundheit. Wobei nicht alle von ihnen diese Entscheidung freiwillig treffen. Entschädigungszahlungen für ihre unbewohnbaren Häuser haben nur wenige erhalten, andere haben keinerlei Hilfen bekommen. Sie können es sich schlicht nicht leisten, zu gehen. Wie auch den Schulkindern, die im Chor "Ich liebe Fukushima, ich gehe hier nicht weg" singen, bleibt ihnen keine andere Wahl, als in der verstrahlten Heimat zu bleiben. "Furusato - Wunde Heimat" beginnt da, wo die gewöhnliche Berichterstattung in den Medien aufgehört hat, und zeigt, wie es den Menschen in den verstrahlten Gebieten in den ersten Jahren nach der Katastrophe geht. Wie lebt es sich an einem Ort, dem jede Zukunft genommen wurde? Gibt es Hilfe und verlässliche Informationen von Regierungsseite? Wer kann sich einen Neuanfang außerhalb der verstrahlten Heimat leisten, und wer ist dazu überhaupt bereit? Wie geht man mit der allgegenwärtigen Gefahr für die Gesundheit um?
Die Reihe zeigt 15 der schönsten Sakralbauten der Welt und erzählt, was dort im Laufe eines Tages passiert. Neben der Architektur widmet sie sich den Riten der Menschen, die diese Orte zum Leben erwecken.
Jeder kennt sie - die schockierenden Bilder von Müllstrudeln und schwimmenden Plastikinseln mitten auf unseren Ozeanen. Etwa 70 Prozent der Oberfläche der Erde sind von Wasser bedeckt. Heute schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere Zehntausende Teile Plastikmüll. Dabei bestehen drei Viertel des gesamten Meeresmülls aus Plastik. Welche Gebiete sind besonders betroffen? Wie groß ist das Ausmaß der Verschmutzung? Und wo lagern sich die Kunststoffe ab? Neueste Forschungen geben überraschende Antworten: Nur ein Prozent des ins Meer geschwemmten Plastiks befindet sich tatsächlich an der Wasseroberfläche, die restlichen 99 Prozent sind unsichtbar. Wissenschaftler gingen bisher davon aus, dass sich das Material unter dem Einfluss von Wind, Wetter und Gezeiten in Mikropartikel auflöst, und vermuteten, diese würden zusammengeklebt auf der Meeresoberfläche treiben. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Partikel kleiner sind als gedacht und weit auseinanderdriften. Welche Auswirkungen das haben kann, ist noch nicht endgültig erforscht. Jetzt sucht man auf dem Meeresgrund, im ewigen Eis, an den Küsten und in den Mägen der Meerestiere nach dem giftigen Plastik. Plastikabfälle stellen eine große Gefahr für Fische, Vögel und Meeressäuger dar. Mikropartikel, kleiner als ein Millimeter, gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren. Nicht zuletzt können die Plastikgiftstoffe über die Fische auch in die menschliche Nahrungskette gelangen.
Ist die Angst berechtigt, dass man im Schlaf Spinnen verschlucken könnte? Professor Schnauzbart erklärt, dass diese Tierchen viel zu geschickt und viel zu wenig lebensmüde sind, um in einen unwirtlichen, schnarchenden Rachen hinabzusteigen ...