Laurent Garnier war ein Wegbereiter der elektronischen Musik, der letzten musikalischen Revolution des 20. Jahrhunderts. Der junge Regisseur Gabin Rivoire ging von 2017 bis 2019 mit dem französischen DJ auf Welttournee und begleitete ihn bei seinen Auftritten von New York bis Tokio. Das intime Porträt schildert die 30-jährige Karriere des DJs: seine Anfänge im legendären "The Haçienda" in Manchester im Jahr 1987, die rasante Eroberung der größten europäischen Clubs und schließlich seine legendären Auftritte im "Rex Club" in Paris. Laurent Garnier verkehrte in der internationalen Technoszene und arbeitete mit Stars wie Carl Cox, Richie Hawtin, Sven Väth und Jeff Mills zusammen, die ebenfalls im Film vorkommen.
Marianna und Mitko sind die Jüngsten im Dorf Dobralak und halten die überwiegend sehr alte Dorfbevölkerung zusammen. Marianna betreibt zusammen mit ihrem Mann die Dorfkneipe, das Zentrum von Dobralak. Mitko versucht mitzuhelfen, wo er kann. Sogar die Restaurierung der kleinen Kapelle des Heiligen Elias, die für das Dorf so wichtig ist, hat er selbst in die Hand genommen. Höhepunkte der langen Wintermonate sind verschiedene alte Rituale - wie Babinden, das Fest der Großmütter. Dabei wird die älteste Frau des Dorfes geehrt, die früher oft auch die Hebamme war. Auch wenn in Dobralak schon lange keine Kinder mehr geboren wurden und es keine jungen Frauen mehr gibt, hat Marianna eine Idee, wie dieses wichtige Ritual trotzdem weiterleben kann. Im Sommer versuchen Mitko und Marianna ein Fest zu organisieren, um die restaurierte Kapelle feierlich einzuweihen. Ob ihre Bemühungen zu einer dauerhaften Wiederbelebung des kleinen Rhodopen-Dorfes führen, wird die Zukunft zeigen.
Hauptabbaugebiet der Kurkuma sind die Berge von Andhra Pradesh. Hier verarbeiten auch Veni Macs und Dr. Sudheer Krishna gemeinsam mit lokalen Bauern die Wunderknolle. Die beiden haben eine Kooperative gegründet, um Bio-Kurkuma zu produzieren. Denn nicht jedes Kurkumapulver ist auch Gold wert. Minderwertige Sorten, schlechte Verarbeitung und gepanschte Pulver finden ihren Weg auf den Markt. Dabei ist Kurkuma in der Kultur und Religion Indiens stark verwurzelt und begleitet das tägliche Leben vieler Bewohner als Gewürz und auch als Heilmittel. Der Wurzel wird desinfizierende, schmerzlindernde und antibiotische Wirkung zugesprochen. Sie soll gut für den Magen sein und zum Beispiel bei Gelenkschmerzen und Alzheimer helfen. Veni Macs betreibt in ihrem alten Dorf Chintapalle im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh gemeinsam mit ihrem Lebenspartner, dem Arzt Dr. Sudheer Krishna, eine Kurkuma-Kooperative. Veni ist überzeugt, dass sie durch ihre Arbeit vor allem für die vielen Frauen der umliegenden Stammesdörfer eine sicherere Existenzgrundlage schaffen kann. So lernen alle Feldarbeiterinnen, wie sie wertvolle einheimische von minderwertigen Sorten trennen und durch gezielte Anbaumethoden eine besonders reichhaltige Ernte erzielen können. Und sollte dies gelingen, steht einem ausgelassenen Kurkumafest nichts im Wege!
Längst sind die Mounties in ihren traditionellen roten Uniformen hoch zu Ross ein Nationalsymbol von Kanada geworden. Die Reiterstaffel der Royal Canadian Mounted Police präsentiert ihr Können an nationalen Gedenktagen und während monatelanger Tourneen mit dem sogenannten Musical Ride, der Paradetruppe. Spätestens alle drei Jahre wechselt allerdings deren Besetzung aus 32 Frauen und Männern, denn die Plätze in der Eliteeinheit sind begehrt. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an Bewerber, die binnen sechs Monaten reiten lernen müssen. Marty Chesser ist Superintendent der weltberühmten Mounties, der ehemals allesamt berittenen Polizisten der Royal Canadian Mounted Police. Die meisten von ihnen leisten heute ihren Dienst regulär in Streifenwagen, Stahlrössern mit deutlich mehr als einem PS. Doch es gibt eine kleine Einheit in der Polizei, die sich tatsächlich noch in ihren traditionellen roten Uniformjacken auf Pferderücken setzt. Es ist die Musical Ride. Jetzt im Januar ist wieder Saisonbeginn für die Elitetruppe der Polizei - komplizierte Choreographien müssen einstudiert und die Bewerber für den dreijährigen Dienst bei den Mounties rekrutiert werden. Bewerben kann sich nur, wer mindestens zwei Jahre im normalen Polizeidienst gedient hat - Reiten gehört nicht zu den Voraussetzungen. Das bringt viele unfreiwillig komische Szenen bei den Aufnahmeprüfungen und im Training mit sich. Der alltägliche Drill in Stall und Reithalle ist eine harte Umstellung zum Streifendienst. Marty Chesser braucht viel Erfahrung, um die Kandidaten hinsichtlich ihrer Sozialkompetenz, ihrer Liebe zu Pferden und den Entbehrungen, die der Dienst mit sich bringen wird, zu prüfen.
(1): Gabriela Mistrals Chile (2): Zapallar: Chiles wohlgehütetes Geheimnis (3): Gesprengte Ketten in Santiago de Chile
(1): Le Clézio: Der Goldsucher von Mauritius (2): Mauritius: Der Séga hat den Teufel im Blut (3): Das absolute Muss: der Strand Mont Choisy auf Mauritius
Erloschene Vulkane und mittelalterliche Dörfer: Die Garrotxa ist eine kleine katalanische Region im Nordosten Spaniens, unweit der Pyrenäen. Die Küche der Garrotxa ist von höchster Qualität, insbesondere Wurst- und Fleischwaren vom Schwein haben hier eine lange Tradition. Die Botifarra ist eine gekochte Wurst, die in vielen Variationen, kalt und warm, süß und salzig, morgens, mittags und abends gegessen wird. Es gibt sie als Blutwurst, süß mit Honig, als Leberwurst und als Bratwurst. Fermí Corominas ist Schweinezüchter und Metzger. Auf seine teilweise selbst kreierten Variationen der Botifarra und der Fuet - einer getrockneten Wurst - ist er besonders stolz. Fermí bietet über 30 verschiedene Wurstsorten an. Gern experimentiert er dabei mit alten Rezepten und neuen Varianten. Zusammen mit seinem Sohn Terenci versucht er sich nun an einer Bierbotifarra. Fermís Frau Paqui stammt aus Andalusien und musste sich zunächst an die Gerichte der Garrotxa gewöhnen. Zusammen mit ihrer Schwester probiert sie sich an den Patates d'Olot, einem typischen Gericht der Region: frittierte Kartoffelscheiben mit einer pürierten Gemüse-Fleisch-Füllung. Und für eine Ballonfahrt über die vulkanische Landschaft backen die beiden Coca de Llardons - einen Schwartenkuchen. Wichtigster Bestandteil sind die Llardons genannten frittierten Schweineschwarten. Fermí Corominas legt Wert auf eine schonende Schweinehaltung. Früher hatte er bis zu 4.000 Tiere, jetzt sind es nur noch wenige Hundert. Seine Schweine hat er selbst gekreuzt, sie wachsen deutlich langsamer und werden größer und schwerer als die üblichen Industrieschweine.
Zwischen dem nord- und südamerikanischen Kontinent liegt ein tropisches Paradies: die Karibik. Mehr als 7.000 Inseln und Riffe ankern im kristallklaren Wasser des Karibischen Meeres. Einige Inseln sind nur wenige Quadratmeter groß, andere sind Hunderte von Kilometern lang. Doch sie alle verfügen über eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. So legen im Schutz der Dunkelheit Lederrückenschildkröten ihre Eier in den Sand von Trinidads Stränden. Und die fruchtbaren Böden der Insel Dominica, ein Erbe ihres vulkanischen Ursprungs, schenken dem Eiland einen überwältigenden Blumenreichtum. Dieses Blütenmeer liefert die Nahrung für den schnellsten Bewohner der Karibik: den Kolibri. Der größte Schatz der Karibik liegt jedoch unter der Wasseroberfläche. Im Korallenriff vor den Inseln suchen Lebewesen Schutz, die an keinem anderen Ort der Erde zu finden sind. Das warme Wasser bietet auch Ozeangiganten einen sicheren Zufluchtsort. Buckelwale schwimmen Tausende Kilometer durch das Meer, um ihre Jungen in der Karibischen See aufzuziehen. Wenn der Sommer sich nähert, wird dieser von der Sonne verwöhnte Fleck Erde ein unruhiger Ort. Die Karibik befindet sich auf der Route der heftigsten Stürme der Welt. Hurrikane treiben über 20 Meter hohe Wellen gegen die Inseln und können dabei auch das vorgelagerte Riff zerstören. Das bedeutet eine große Gefahr für die Tierwelt der Inseln. Einige müssen einen kräftezehrenden Nachtmarsch unternehmen, um sich in Sicherheit zu bringen. Bis vor 12.000 Jahren war Trinidad noch Teil des südamerikanischen Kontinents und zeigt noch heute Spuren des Festlands. Leuchtende, scharlachrote Schwärme von Ibissen versenken ihre Schnäbel im Schlamm auf der Suche nach Krabben. Die lebhaften Kapuzineräffchen flitzen bei Ebbe über den Strand und sammeln Muscheln. Und mitten im Tropenwald versucht ein Schnurrvogel mit seinem Tanz ein Weibchen zu betören. Im Juli verlassen die jungen Lederschildkröten ihre sicheren Nester. Eines Tages werden die Weibchen an die Buchten der Karibik zurückkehren, um hier ihre Eier zu legen. Wie es schon ihre Vorfahren vor 100 Millionen Jahren getan haben.
"Mallorca, die Königin" zeigt die Schönheit und Vielfalt der größten Baleareninsel und erzählt von den Menschen, die sich leidenschaftlich für ihre Natur und Kultur einsetzen. Mallorca, bekannt für seine steilen Küsten, die majestätische Serra de Tramuntana und fruchtbaren Olivenhaine, ist auch Heimat des Wissenschaftlers José Roepstorff. Er versucht mit dem Projekt MedGardens die bedrohten Neptungraswiesen rund um die Insel zu retten. Diese Unterwasserpflanzen sind wichtig für das marine Ökosystem, aber durch Tourismus und Umweltverschmutzung stark gefährdet. Mit viel Hingabe werden sie gesammelt und an geeigneten Stellen wieder angesiedelt. In die Höhen der Serra de Tramuntana arbeitet Pep Tapia von der Fundación Vida Silvestre Mediterránea unermüdlich für den Schutz der Mönchsgeier. Diese majestätischen Vögel waren einst vom Aussterben bedroht, doch dank der Bemühungen von Naturschützern leben wieder rund 350 Exemplare auf der Insel. Mit Kameras überwachen sie die Geier und dokumentieren ihre Lebensweise, um ihren Fortbestand zu sichern. In Capdepera bewahren die Ses Madones de sa Llata eine alte Handwerkskunst: das Flechten von Körben und anderen Gegenständen aus Palmblättern. Antonella Farris und Araceli Iranzo haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese uralte Tradition zu erlernen und weiterzuführen, um das Wissen der letzten Korbflechterinnen für kommende Generationen zu erhalten. Die Dokumentation zeigt auch Mallorcas kulturelles Erbe, von den maurischen Terrassen bis zur modernen Küche, wo traditionelle Speisen wie das Gebäck Ensaïmadas und die Rohwurst Sobrasada immer noch eine wichtige Rolle spielen.
Menorca ist der östlichste Punkt Spaniens im Mittelmeer. Die kleine Schwester von Mallorca wird sie genannt und ist die zweitgrößte Insel der Balearen. Sie bezaubert vor allem durch türkises Wasser, unberührte Natur, große geologische Vielfalt und viele Einzigartigkeiten, die nur hier zu finden sind. Obwohl sie nur ein Fünftel der Nachbarinsel Mallorca misst, hat sie im Mittelmeer von jeher eine große strategische Bedeutung. Araber, Briten und Franzosen stritten um die Vormacht am Hafen der Hauptstadt von Mahon, bevor die Insel 1802 spanisch wurde. Der sechs Kilometer lange Naturhafen gilt als größter Europas und war schon immer bei den Seemächten begehrt. Davon zeugen auch die vielen historischen Befestigungsanlagen an der majestätischen Hafeneinfahrt. Auch die Jahrtausende alten Talayot-Siedlungen sind ein Relikt der bewegten Geschichte der Insel. Die hohen Steintürme aus der Bronzezeit geben noch heute Rätsel auf. Über 2.000 Ausgrabungsstätten gibt es auf Menorca. Aus der Talayot-Kultur stammen auch die gefürchteten Steinschleuderer, die der Inselgruppe ihren Namen gaben, denn "Balearen" heißt übersetzt "Steinschleuderkämpfer". Mit Bleikugeln wurden sie zur Waffe und die Menorquiner zogen schon für die Römer in die Schlachten. Heute ist es ein friedvoller Volkssport. Menorca hat sich eine sehr eigene Kultur bewahrt. Mit inseltypischen Sandalen, aromatischem Käse und sogar einer eigenen Pferderasse unterstreichen die Menorquiner ihre Einzigartigkeit.
Ibiza steht für exzessive Partys, für Luxus-Tourismus auf der einen, Hippie-Träume und Aussteiger-Fantasien auf der anderen Seite. Dass Fremde auf der Insel ihr Glück suchen, sind die Einheimischen seit Jahrtausenden gewohnt. Phönizier, Römer, Mauren - alle waren sie da, viele blieben. Die Ibizenker nehmen es gelassen. Ihr Geheimnis: Weltoffenheit pflegen und trotzdem die eigenen Traditionen bewahren. Der Film taucht in den Alltag der Einheimischen ein: Im Naturpark Ses Salines gewinnen Salzgärtner seit Generationen durch ein ausgeklügeltes System von Wasserbecken das berühmte Ibiza-Salz. Das Meer rund um die Insel ist das Reich der Apnoetaucherin Sarah González Tur, die in minutenlangen Tauchgängen die bunte Unterwasserwelt erkundet. Im Innern der Insel hat die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Mit Lösch-Übungen trainieren sie für den Ernstfall. Weil das bäuerliche Leben verschwindet, wächst immer mehr Wald - eine Gefahr angesichts zunehmender Trockenheit. Einige Landwirte aber gibt es noch. Auf der Finca der Familie Marí ist auch die junge Generation eingestiegen, sie wollen die Farm fit für die Zukunft machen. Lokal essen mögen auch die Züchter der uralten Hunderasse Podenco Ibicenco: Mit ihren schnellen Hunden gehen sie auf Kaninchenjagd. Doch am Ende ist die Beute weniger wichtig als der Auslauf von Hunden und Herrchen. Die Reise endet im Süden der Insel. In der Hauptstadt Eivissa weiht die Goldschmiedin Elisa Pomar in die Symbolik des prächtigen ibizenkischen Schmucks ein - über Jahrhunderte Ausstattung vieler Mädchen und bis heute eine lebendige Tradition.
Tiefblaues Meer, goldene Strände, ein paar Dörfer und Leuchttürme - das ist längst nicht alles, was Formentera, die kleinste der Balearen, zu bieten hat. Der Film begleitet den Fotografen Gerardo Ferrero bei seiner täglichen Tour durch das Naturschutzgebiet Ses Salines. Im Frühling ist Brutzeit, und auch zahlreiche Zugvögel machen hier Station. Vor der Küste sind Unterwasserarchäologen seit einigen Jahren dabei, Spuren der langen Geschichte der Insel aufzuspüren. Sie entdecken Anker und Kanonen - Zeugen der Schlachten, die hier stattfanden, um Piraten zu bekämpfen. Am Meeresboden wachsen rund um Formentera auch die Seegraswiesen - Lunge des Mittelmeers und ein wichtiges Ökosystem. Das versucht die Ozeanographin Daisee Aguilera Einheimischen und Touristen zu vermitteln, indem sie mit ihnen Kajak-Touren unternimmt. Für den Fischer Raúl Colomar Tur sind die Seegraswiesen beides: ein Segen, weil sie für Fischreichtum sorgen und ein Ärgernis, weil das Gras seine Netze verstopft. Fangen tut er trotzdem reichlich. An Land bereiten sich die Tänzerinnen des traditionellen Bauernballs, des Ball pagès auf ihren Auftritt vor. Dafür müssen aufwendige Kostüme geschneidert, Instrumente und Tänze geübt werden. Aktivisten sind unterdessen dabei, die Strände von Mikroplastik zu befreien. Und sie machen Kunst aus den angeschwemmten Fundstücken. Rauls Fisch trocknet später in der Bucht von Es Caló an der Leine. Daraus wird der traditionelle Trockenfisch peix sec, den ein Koch im Restaurant gleich nebenan zum beliebten Bauernsalat verarbeitet.
Der amerikanische Kriegsreporter Dick Ennis begleitet im Januar 1944 die Landung der alliierten Truppen in Italien. Was zunächst wie eine erfolgreiche Mission aussieht, entwickelt sich durch taktische Fehler zu einem blutigen Desaster. Ennis dokumentiert die brutalen Kämpfe und das Leid der Soldaten, während die Schlacht um Anzio zu einem zermürbenden Kräftemessen wird. Basierend auf den historischen Ereignissen zeigt der Film eindringlich die Schrecken und menschlichen Opfer einer der bedeutendsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges. Der amerikanische Kriegsreporter Dick Ennis ist mit den alliierten Truppen an Bord, als diese am 22. Januar 1944 an der Küste von Anzio landen. Die Operation soll den Vormarsch nach Rom ermöglichen und die deutsche Verteidigung in Italien umgehen. Die Landung verläuft unerwartet reibungslos, und Ennis begleitet einen Aufklärungstrupp, der ungehindert bis in die Nähe Roms vordringen kann. Doch anstatt diese Gelegenheit zu nutzen, zögert der alliierte Kommandant und die deutschen Truppen können eine massive Gegenoffensive starten. Für Ennis, der den Krieg durch die Linse eines neutralen Beobachters erlebt, wird die Mission zunehmend persönlicher, als er die Verluste und das Leid der Soldaten miterlebt. Zwei Einsatzbataillone der Rangers wagen einen Vorstoß hinter die feindlichen Linien, doch fast alle Männer werden in einem erbitterten Hinterhalt aufgerieben. Ennis versucht, das Chaos zu dokumentieren, während die Schlacht immer brutaler und aussichtsloser wird. Der Film, der auf den realen Ereignissen der "Operation Shingle" basiert, fängt die Spannung zwischen strategischen Entscheidungen und individuellen Schicksalen ein. Mit beeindruckenden Bildern und intensiven Charakterstudien zeigt "Schlacht um Anzio" nicht nur die Schrecken des Krieges, sondern auch den Mut und die Verzweiflung der Menschen, die inmitten dieses Dramas gefangen sind. Die historische Grundlage der Schlacht macht die Handlung umso eindringlicher.
Ob als 007 der DDR in der erfolgreichen Serie "Das unsichtbare Visier", als in New York gestrandeter ostdeutscher Taxifahrer in "Night on Earth" oder als NS-Verbrecher in der Hollywoodproduktion "Music Box". Mit fast 140 Filmen hat Armin Mueller-Stahl Filmgeschichte geschrieben und es als einer der wenigen Deutschen geschafft, sich als Hollywoodschauspieler zu etablieren. Mehrmals musste er wieder ganz von vorn anfangen: nach dem Zweiten Weltkrieg, den er als Kind erlebte, nach seinem Bruch mit der DDR-Führung und dem Neustart in der Bundesrepublik oder bei seinem Schritt nach Hollywood. Armin Mueller-Stahl hat sich für das Risiko des möglichen Scheiterns entschieden. Schon als Kind in Ostpreußen wächst er mit Musik und Malerei auf, beginnt als junger Mann zunächst in Westberlin Violine zu studieren. Wendet sich aber der Schauspielkunst zu und wird zu einem der bekanntesten Theater- und Filmschauspieler der DDR. Nach seiner Übersiedlung etabliert er sich auch in der Bundesrepublik, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rainer Werner Fassbinder. Und dann Hollywood: Nach knapp 70 Jahren erwirkt er mit dem Film "Shine" erstmals wieder eine Oscarnominierung für einen deutschen Schauspieler. ARTE geht gemeinsam mit Armin Mueller-Stahl auf Spurensuche in seinem bewegten Leben zwischen Ost- und Westdeutschland und Hollywood. Und zeigt ihn noch einmal in seinen besten Rollen, als Sänger und Musiker, als Maler in seinem Atelier an der Ostsee und vor allem als Mensch.
Ob über den Aufstand von Landarbeitern in Südafrika, die Situation von Prostituierten in Mexiko oder über die neuen Gastarbeiter in Deutschland ... Das internationale Nachrichtenmagazin berichtet von den Brennpunkten der Welt.
Der Klimawandel bringt viele Probleme und Herausforderungen mit sich. Besonders gravierende Konsequenzen für die Erde hat der stark beschleunigte Anstieg des Meeresspiegels: Seit Beginn der Industrialisierung hat sich dieser durch die Klimaerwärmung um etwa 20 Zentimeter erhöht. Und der Anstieg selbst hat sich laut Bericht des Weltklimarats (IPCC) um 1,4 Millimeter pro Jahr am Anfang des 19. Jahrhunderts auf 3,7 Millimeter pro Jahr im vergangenen Jahrzehnt deutlich beschleunigt. Eine Verlangsamung ist nicht in Sicht, Millionen Menschen weltweit sind bedroht. Von Megastädten bis hin zu kleinen Inselstaaten: Der Meeresspiegelanstieg und die damit verbundenen Überflutungen betreffen die gesamte Weltkarte. In einigen Regionen wie New Orleans oder den Niederlanden ist die Lage bereits sehr kritisch, kleinere Inseln im Südpazifik laufen Gefahr einfach zu versinken. Auf der ganzen Welt versuchen Regionen sich mit unterschiedlichen Strategien an den Anstieg der Meere anzupassen. "Mit offenen Karten" zeigt die gefährdetsten Küsten und erzählt von der Suche nach Lösungsstrategien, um die in den betroffenen Regionen lebenden Menschen so gut wie möglich zu schützen.
Es ist Trockenzeit in Belize: 40 Grad Hitze, seit Wochen kein Tropfen Regen, der Dschungel ist durstig. Maria Garcia, eine Frau in weißer Tracht mit gebundenem Haar-Knoten, schwenkt eine rauchende Schüssel inmitten der Bäume im Regenwald und ruft dabei in der Sprache ihrer Vorfahren den Regengott an. Maria Garcia ist eine Maya-Heilerin, eine Kämpferin für ihre indigene Kultur und für die Natur. Einige Hundert Kilometer weiter südlich bangt der Maya-Bauer Marcelino Teul um seine Mais-Ernte. Genau wie bei seinen Vorfahren, den alten Maya, ist der Mais die Basis seines Lebens. Hauptnahrungsmittel und Haupteinkommensquelle für ihn und seine Frau Dominga. Die beiden leben weit abgelegen im Dschungel. Wie werden sie in diesem Jahr über die Runden kommen? Frank Tzib, gerade 23 Jahre alt, steht kurz vor einem großen Umbruch in seinem Leben. Sein großer Traum: Sein Wissen um die fast ausgestorbene Maya-Schrift in die Welt tragen, eines Tages Professor werden. Ein Anruf aus den USA bringt ihn ein ganzes Stück näher an die Erfüllung dieses Traums. Frank, Maria, Dominga und Marcelino: Sie alle sind Maya in Belize. Und sie wollen das Erbe ihrer Urahnen am Leben halten, entgegen aller Widrigkeiten.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Connemara liegt am Atlantik im äußersten Westen Irlands. Es ist ein wilder Landstrich, mit windgepeitschten Halbinseln, felsigen Mooren und schroffen Bergen. Diese raue Natur ist das Reich eines faszinierenden Pferdes: des Connemara-Ponys, der einzigen einheimischen Rasse auf Irland. Zu den treuen Vierbeinern empfinden insbesondere die alteingesessenen Bewohner der Region eine tiefe Verbundenheit. Schließlich ist es nicht lange her, dass die Connemara-Ponys den Menschen hier das Überleben sicherten. Die kräftigen und widerstandsfähigen Arbeitstiere wurden überall in der Gegend zum Ackerbau und Transport eingesetzt. Sie gehörten mit zur Familie. Zwar sind diese Zeiten längst vorbei, doch noch immer identifizieren sich viele bodenständige Einheimische mit ihren geliebten Ponys. Connemara ist die Wiege einer Rasse, die für ihre Ausdauer und Freundlichkeit bekannt ist und bei Wettbewerben in vielen Disziplinen hervorragende Leistungen erbringt: ob in der Rasse-Show oder auf dem Hindernis-Parcours. Verschiedene Kreuzungen mit iberischen Pferden und englischen Vollblütern haben nach und nach das Aussehen dieses muskulösen Ponys geprägt. Inzwischen wächst die Nachfrage unter Züchtern weltweit; selbst in Asien interessiert man sich inzwischen für die großartigen Ponys aus Connemara. Höhepunkt des Jahres in Irland ist für Pony-Enthusiasten die Clifden Pony Show. Sie ist eine wahre Institution und das weltweit größte Treffen von Liebhabern des berühmten Connemara-Ponys. Diese jährliche Messe findet im Herzen der kleinen Hauptstadt der Region statt, wo die besten Züchter jedes Jahr darauf hoffen, die höchste Trophäe, eine rote Rosette, an den Hals ihres besten Pferdes zu heften. Die Pony-Show setzt auch eine irische Tradition fort - die Zuchtschau, ein echter Schönheitswettbewerb, bei dem die vielversprechendsten Connemara-Ponys in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet werden. Und wer als Züchter dieser Rasse etwas auf sich hält, der muss hier dabei sein.
An verschiedenen Orten in Amerika - im kanadischen Norden und im Süden der Vereinigten Staaten, in Zentralmexiko, im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso und an der Südspitze von Chile - wurden archäologische Entdeckungen gemacht, die zwar teils umstritten sind, aber alle in dieselbe Richtung weisen und ein neues Licht auf die Urgeschichte des amerikanischen Kontinents werfen: Die ersten Menschen könnten Amerika bereits 30.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung besiedelt haben, also 15.000 Jahre früher als bislang angenommen. Zwar wurde das Szenario, nach dem die ersten amerikanischen Ureinwohnerinnen und Ureinwohner vor rund 16.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit auf dem Landweg über die Beringstraße gekommen sein sollen, auch in der Vergangenheit schon mehrfach angezweifelt. Doch die Wissenschaftsgemeinde distanzierte sich lange von diesen alternativen Thesen. Jüngste Radiokarbondatierungen geben ihnen nun recht, denn sie zeigen nicht nur, dass die Besiedlung Amerikas bereits auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit einsetzte, sondern zeichnen auch überall auf dem Kontinent ein ganz neues Bild der Migrationsbewegungen: Die ersten Zuwanderer könnten sowohl auf dem Land- als auch auf dem Seeweg gekommen sein und sich von Süden bis Norden an mehreren Orten gleichzeitig niedergelassen haben. Bei Ausgrabungen im White-Sands-Nationalpark im US-Bundesstaat New Mexico wurden Hunderte Fußabdrücke von Kindern und Jugendlichen freigelegt und datiert. Die älteste dieser aus verschiedenen Perioden stammenden Spuren wurde vor 23.000 Jahren hinterlassen. Der Dokumentarfilm lässt die in der Nähe dieser Forschungsstätten lebenden Nachfahren dezimierter indigener Völker zu Wort kommen. Dass sich die offizielle Forschung so lange und so hartnäckig der Hypothese einer früheren Besiedlung des Kontinents verweigert hat, halten die Befragten für eine unbewusste ideologische Verzerrung, die in der kolonialistisch motivierten Annahme gründet, Amerika sei unberührtes und damit zu eroberndes Terrain gewesen.
Im Jahr 2020 verlor der französische Sternekoch Emmanuel Renaut seinen Geruchs- und Geschmackssinn, was ihm bewusst machte, wie wichtig beides für sein Leben und seine Arbeit ist. Der Geruchssinn spielt im Leben des Menschen eine viel größere Rolle, als es auf den ersten Blick erscheint. Die Dokumentation befasst sich mit den Folgen vorübergehender oder dauerhafter Einschränkungen des Riechvermögens und mit entsprechenden Lösungsansätzen der Forschung. Die "Anosmie" - so der medizinische Fachbegriff - ist nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Bei der Suche nach Möglichkeiten zur Wiederherstellung des Geruchssinns berücksichtigen die Forscherteams unter anderem die Ausbildung angehender "Nasen" in der Parfümindustrie. Auch im sozialen Miteinander kann der Geruchssinn eine wichtige Rolle spielen. Nicht umsonst sagt man über unsympathische Menschen, dass man sie "nicht riechen" kann. Auch Emotionen wie Freude oder Angst können buchstäblich gerochen werden. Zudem können Gerüche lebhafte Erinnerungen wecken. Für die Medizin ist relevant, dass bestimmte Krankheiten anhand von geruchlichen Faktoren frühzeitig erkannt werden können. Da diese für den Menschen oft nicht wahrnehmbar sind, arbeiten Forscherinnen und Forscher in Frankreich auf diesem Gebiet mit Spürhunden. In einem internationalen Projekt geht es auch darum, den Geruchssinn durch Implantate wiederherzustellen. Gerüche sind im Alltag ebenso allgegenwärtig wie unverzichtbar. Die Erforschung des Geruchssinns eröffnet neue Perspektiven - sowohl für die Medizin als auch für das allgemeine Verständnis des Menschen.
Augen haben sich in der Evolution als erfolgreiches Konzept durchgesetzt. Das menschliche Gehirn arbeitet pausenlos daran, Gesehenes zu filtern, einzuordnen, zu interpretieren. Egal wie die Augen der Menschen aussehen, wie sie gefärbt oder geformt sind: Sie funktionieren alle gleich. Was wir sehen, fällt auf die Netzhaut, die Retina, und das Licht dringt durch die Oberfläche auf verschiedene Fotorezeptoren für Helligkeit und Farbsehen. Das Feuerwerk an Impulsen wird mit einem gebündelten Strang von bis zu 1,2 Millionen Nervenbahnen an das Hirn weitergeleitet. Optische Täuschungen fordern hingegen den Sehsinn heraus und irritieren. Was sich der sehende Mensch nicht erklären kann, wird schnell zu einer neuen Wahrheit erklärt. Mit zunehmender Lebenserwartung aber schwindet die Kraft des Sehens und Augenkrankheiten werden wahrscheinlicher. Bildschirmarbeit, Smartphonenutzung und mangelnde natürliche Lichtquellen fordern die Augen zusätzlich heraus. Die WHO zählt 2,6 Milliarden Menschen weltweit mit Seheinschränkungen. Für die Wissenschaft daher Ansporn, Fehlsichtigkeiten und Erblindung mit innovativen Therapieansätzen zu begegnen. Die Dokumentation reist nach London, Paris und ins Saarland, wo zum Teil an ungewöhnlichen Ideen gearbeitet wird, um Erkrankungen des Auges und altersbedingte Sehschwäche zu heilen.
Eier gelten mal als Cholesterinbombe, mal als perfektes Nahrungsmittel. Auch die Empfehlungen zu Fett und Kohlenhydraten wandeln sich ständig. Ernährungsstudien widersprechen sich oft, und so wird die Verunsicherung der Menschen größer. Ernährungsexperte Uwe Knop kritisiert, dass viele dieser Studien auf fragwürdigen Daten beruhen: Es sei deshalb kaum nachvollziehbar, welche Lebensmittel gesund sind und welche nicht, meint er. Die Chemikerin Dietlind Hanrieder ist deshalb genervt: "Die gesicherten Erkenntnisse von heute sind die Irrtümer von morgen". Zudem wird die Ernährungsforschung immer wieder von wirtschaftlichen Interessen beeinflusst. Konzerne wie die Zuckerindustrie haben Studien finanziert und Forscher gekauft, um ihre Produkte als gesund darzustellen. Deswegen empfinden viele bei Ernährungsempfehlungen Misstrauen, Verwirrung und Frustration. Vor allem, weil Essen für uns viel mehr ist als Nahrungsaufnahme. Essen ist Teil unserer Identität, beschreibt es die Essenssoziologin Tina Bartelmeß. Wir "performen" unsere sozialen Rollen beim Essen. Deswegen nehmen wir in diesem Bereich auch so ungern Ratschläge an. Der Wissenschaftsjournalist David Robson weiß: Ungefragte Ratschläge erzeugen vor allem Widerstand, keine Verhaltensänderung. Was also tun? Vor fast 30 Jahren entwickelten zwei US-amerikanische Ernährungswissenschaftlerinnen das Konzept des "intuitiven Essens", das ohne Regeln auskommt. Essen, worauf man Lust hat. Aber kann das klappen? Oder gibt es aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen doch einige gute Ratschläge, die wir befolgen sollten?
(1): In den Fängen (2): Hausrundgang (3): Das erste Mal - Lionel Baier (4): Zoom - Eines Tages werde ich eine Insel haben
Malika ist 47 Jahre alt und sieht zehn Jahre jünger aus. Sie hat intensiv gelebt, sich von Zufallsbegegnungen leiten lassen. Dieser ständigen Instabilität überdrüssig, findet sie für einige Zeit Zuflucht bei ihrem Vater Kamel, in der Wohnung, in der sie aufgewachsen ist. Sie knüpft wieder Kontakt zu ihm, bevor er Frankreich verlässt, um nach Algerien zurückzukehren.
Nach über 50 Karrierejahren, mit mehr als 60 Filmen und drei Oscars gilt Jack Nicholson längst als Schauspielerlegende. Doch er bewegt sich außerhalb jeder Norm. Unberechenbar, ungreifbar entzieht er sich jeder Festlegung. Mal zeigt er sich liebenswert, mal unheimlich, mal verführerisch oder furchteinflößend. Doch all seine ungleichen Rollen haben eines gemeinsam: In ihnen offenbart sich Jack Nicholson. Alle Charaktere, die Nicholson im Laufe seines Lebens gespielt hat, bilden einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit ab: Während seiner langjährigen Karriere, die von "Easy Rider" bis "Batman", von "Einer flog über das Kuckucksnest" bis "Shining" zahlreiche Kultfilme hervorbrachte, zementierte Nicholson seinen Ruf als einer der talentiertesten Schauspieler seiner Generation. Filmrollen, Frauen, Drogen - Nicholson hat wenig ausgelassen in seinem Leben. Er hat fünf Kinder von vier Frauen und war nur einmal verheiratet, von 1962 bis 1968 mit Schauspielkollegin Sandra Knight. Mit Anjelica Huston, Tochter von US-Regisseur John Huston, führte er jahrelang eine bewegte Beziehung. Sie zerbrach endgültig, als er die beste Freundin seiner Tochter Jennifer, das Model Rebecca Broussard, schwängerte. Nicholson ist 1937 als uneheliches Kind einer jungen Tänzerin in New Jersey zur Welt gekommen. Er wuchs bei ihren Eltern auf und erfuhr erst mit 37 Jahren, dass seine ältere "Schwester" June in Wahrheit seine Mutter war. Seine große Hollywoodkarriere fing klein an, mit Botenjobs in der Trickfilmabteilung von Metro-Goldwyn-Mayer. Eine seiner ersten Filmrollen verdankte er dem Trash-Meister Roger Corman in dem Gruselstreifen "Kleiner Laden voller Schrecken". Seinen Durchbruch feierte er als alkoholsüchtiger Rechtsanwalt George Hanson in dem Roadmovie "Easy Rider". Die Dokumentation zeigt zahlreiche Filmausschnitte und unveröffentlichtes Archivmaterial. Erstmals wird deutlich, was sich hinter dem berühmtesten Lächeln Hollywoods verbirgt. Es ist das Gesicht eines Rastlosen, der von frühester Kindheit an gelernt hat zu verbergen, wer er wirklich ist.
In der zweiten Folge "Nördlich vom Polarkreis" ist die Landschaft schon viel rauer als im Süden. Die Inselkette Lofoten ragt mit spitzen Felsen aus dem Meer. "Insel der Götter" nannten sie die Wikinger. Hier kann man vier Jahreszeiten erleben - an einem Tag! Eine genaue Wettervorhersage, so gut wie unmöglich. Traditionell leben die Menschen hier vom Fischfang. Kleine Fischerdörfer mit ihren roten Holzhütten erzählen noch heute vom harten Alltag der Kabeljaufischer auf Lofoten. Der Golfstrom sorgt für ein mildes Klima. Das Wasser ist sauber und fischreich. Davon profitieren auch Wale, die man hier das ganze Jahr über beobachten kann. Eine neue Einkommensquelle sind Algen, die es an der Küste reichlich gibt. Zwei junge Frauen ernten sie in der Strömung und servieren sie in einem Inselrestaurant. Auf den kargen Felseninseln wächst nicht viel. Genügsame Schafe finden trotzdem genug und liefern Wolle, aus denen die berühmten "Norwegerpullover" gestrickt werden. Wirklich dunkel wird es in diesen Mittsommernächten nie. Die Mitternachtssonne lädt die Spieler auf dem Golfplatz von Bodø zu einer nächtlichen Golfpartie ein. Auf dem Festland, nahe der Grenze zu Schweden, ist der Sommer die Zeit, den Winter vorzubereiten. Schlittenhunde dürfen auch im Sommer nicht faulenzen und trainieren für die Wintertouren. Mittsommer nördlich vom Polarkreis: lange Tage, helle Nächte. Schlafen kann man im Winter noch genug.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.