TV Programm für ARTE am 08.02.2023
Gegründet von Mitgliedern der Berliner und Wiener Philharmoniker haben sich die Philharmonix einen wichtigen Code in ihre Ensemble-DNA geschrieben: Sie spielen alles - wirklich ALLES! -, worauf sie schon immer Lust hatten. Und sie spielen es, wo sie wollen. Auf der Brücke oder der Rolltreppe, unter Arkaden oder Unterführungen, am Flussufer, neben dem Riesenrad oder einfach mitten auf der Straße. Nicht alles ist klassische Musik. Aber alles hat musikalische Klasse. Und immer trifft dabei Virtuosität und eiserne Disziplin auf unbändige Freude und Leidenschaft für Musik. Und zwar aller Art: Tristan trifft auf Tango, Strauss' "Fledermaus" auf "Don't stop me now", der Ragtime "Rose Room" auf Beethoven. Es ist Musik, die sie nicht nur mit Leib und Seele spielen, sondern die sie zum großen Teil auch selbst komponiert oder arrangiert haben. Einer der beiden kompositorischen Köpfe ist der Cellist Stephan Koncz. Sein Anspruch: "Du probierst, dass der Kopf sich freut, das Herz jubelt und das Bein zuckt." Und das gelingt! Die Philharmonix sind allesamt Solisten der Spitzenklasse. In ihren Hausorchestern spielen sie auf den Solo-Positionen, Noah Bendix-Balgley ist sogar der Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Und so ist der Vienna Berlin Music Club durchaus auch organisatorisch eine Herausforderung: zwei verschiedene Orchester, die man zusammenbringen muss, und viele solistische Tätigkeiten. Doch wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. In diesem Fall sogar gepflastert mit Musik.
Diese Folge von "Umweltaktivisten an vorderster Front" erzählt vom Engagement der eswatinischen Umweltaktivistin Thuli Makama und des sambischen Umweltaktivisten Hammer Simwinga. Die Tierwelt soll durch spezielle Programme und Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung geschützt werden. Jedoch werden mitunter die Menschenrechte der indigenen Völker, die seit Generationen auf dem heute an die Wildreservate angrenzenden Land leben, verletzt.
Moderatorin Linda Lorin stellt uns in "Stadt Land Kunst - Inspirationen" von Montag bis Freitag immer zwei Künstler, Literaten oder auch Musiker zu einem Thema vor.
200 Jahre lang schlummerte der Unzen im äußersten Südwesten Japans, bevor er sich 1991 nachdrücklich zurückmeldete. In den folgenden fünf Jahren spuckte er über 10.000 pyroklastische Ströme aus, die immense Schäden verursachten. Die 400 Grad heißen Lawinen aus Gas und vulkanischer Asche rasten zusammen mit Lavabrocken die Vulkanhänge hinunter und vernichteten alles im Umkreis von mehreren Kilometern. Doch mit dem Ende der Eruptionen war die Gefahr noch nicht gebannt: Die Ausbrüche hinterließen über 200 Millionen Tonnen vulkanisches Material, das bei heftigen Regenfällen noch immer mitgerissen wird. Daraus können Schlammströme, sogenannte Lahars, entstehen, die sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometer ihren Weg ins Tal wälzen. Doch statt zu resignieren, bieten die Japaner dem aggressiven Vulkan die Stirn. Nach dem letzten Ausbruch veranlassten die Behörden den Bau eines Dammsystems. Bis heute dauern die Arbeiten an, denn es ist keine gewöhnliche Baustelle: Das komplette Gebiet ist Gefahrenzone - Zutritt strengstens verboten. Der Baustellenleiter, Herr Matsui, zeigt Arnaud, wie dort gearbeitet werden kann, ohne dass ein Mensch die Baustelle betritt. Wie in einem Videospiel werden die Baumaschinen aus sicherem Abstand via Fernbedienung gesteuert - in dieser Größenordnung eine einzigartige Technik. Trotz allem ist die Sicherheit in dem Gebiet keineswegs garantiert - doch die Menschen haben gelernt die unvorhersehbaren Launen der Natur als Bestandteil ihres Alltags zu akzeptieren. Auch wenn der Unzen noch so tobt - die Menschen zu seinen Füßen werden nicht weichen.
"GEO Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
Louis Pasteur und Robert Koch: große Wissenschaftler, nationale Ikonen, Gegner im Dienste der Forschung. Der eine ist Franzose und Chemiker und steht bereits in der zweiten Lebenshälfte. Für seine Entdeckung des Tollwut-Impfstoffs wird er weltweit mit zahlreichen Preisen geehrt. Der andere ist ein noch unbekannter deutscher Landarzt um die 30, dessen Entdeckung des Tuberkulose-Bazillus später mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wird. Ab 1881 waren beide erbitterte Konkurrenten. Ihre 20 Jahre währende Rivalität brachte spektakuläre Fortschritte im Kampf gegen todbringende Epidemien hervor. Die Tragödie des Preußisch-Französischen Kriegs von 1870 hatte bei dem zunächst deutschlandfreundlich gesinnten Louis Pasteur starke Ressentiments gegenüber dem Erbfeind hinterlassen. Vor dem Hintergrund der deutsch-französischen Beziehungen, die zu dieser Zeit einen historischen Tiefpunkt erreicht hatten, war auch die Rivalität zwischen Pasteur und dem jungen Koch von nationalistischen Untertönen geprägt. Zudem prallten zwei starke Persönlichkeiten aufeinander. Im Wetteifer um neue Entdeckungen baute in Paris und Berlin jeder sein eigenes Institut und seine eigene Forschungsgruppe auf. In wenigen Jahren gelangen bahnbrechende Entdeckungen, die halfen, Seuchen wie Milzbrand, Tuberkulose, Tollwut, Diphterie, Cholera und Pest einzudämmen. So beförderte das Duell zwischen dem ehemaligen Chemiker und dem einstigen Landarzt die Medizin in ein neues Zeitalter und trug dazu bei, dass sich die Lebenserwartung nachfolgender Generationen dauerhaft erhöhte.
Neben seinen Dokumentationen "Geistreiches aus der Pflanzenwelt" und "Wie Tiere sich zu helfen wissen" zeigte ARTE auch Jacques Mitschs Fernsehfilm "Almasty - Die Spur des Schneemenschen".
In einer spannenden Dokumentationsreihe blickt ARTE auf die gemeinsame deutsch-französische Geschichte und Gegenwart. Mit beeindruckenden Aufnahmen aus der Vogelperspektive geben die Beiträge wertvolle Aufschlüsse über vergangene wie heutigen Zeiten und offenbaren Spuren, die bis heute sichtbar sind: in Landschaften Deutschlands und Frankreichs, aber auch in der Erinnerung von Zeitzeugen. Im Mittelpunkt der Dokumentationen steht jeweils ein Aspekt, der beide Nachbarländer verbindet oder unterscheidet. Die Betrachtungen führen von historischen Konflikten wie dem Kalten Krieg über Gemeinsamkeiten und Besonderheiten rund um Esskultur, Wirtschaft und Tourismus bis zu gemeinsamen Herausforderungen in Umweltfragen. Einst geprägt von Kriegen und Konflikten, sind die deutsch-französischen Beziehungen heute Aushängeschild für das friedliche Miteinander zweier Nachbarstaaten. Dabei ist die deutsch-französische Freundschaft so gefestigt und lebendig, dass beide Länder als Motoren der europäischen Integration fungieren. ARTE geht in einer spannenden zehnteiligen Dokumentationsreihe der bewegten Nachbarschaftsgeschichte beider Staaten unter jeweils einem thematischen Gesichtspunkt nach. Beeindruckende Aufnahmen aus der Vogelperspektive zeigen dabei die Spuren auf, die diese gemeinsame Geschichte sowohl bei den Menschen als auch in den Landschaften hinterließ. Dabei offenbaren sich die lange gewachsenen Beziehungen zwischen Städten und Bevölkerung diesseits und jenseits des Rheins. Die Zeitreise führt von historischen Konflikten und Besatzung im Kalten Krieg zur Gründung der Deutsch-Französischen Brigade, von landestypischer Ess- und Trinkkultur rund um Brot, Bier und Wein zu gemeinsamen Herausforderungen in Umweltfragen.
Pascal ist ein sympathischer und grobschlächtiger Mann, der in bescheidenen Verhältnissen lebt. Er verkauft den "France Soir" auf der Straße. Eines Tages, nachdem er sein Zeitungspaket verkauft hat, setzt er sich an das Ufer der Seine, als ein Mann nur wenige Schritte von ihm entfernt ins Wasser springt. Pascal eilt herbei und rettet ihn. Der Mann, dessen Name Didier Barrachet ist, erzählt, dass er Opfer einer von seiner Frau Catherine und seinem Schwager ausgeheckten Verschwörung sei. Diese ziele darauf ab, ihn in eine psychiatrische Anstalt einweisen zu lassen. Daraufhin scheint sich zwischen den beiden Männern eine Freundschaft zu entwickeln. Doch Didiers Verhalten ist oft so bizarr, dass Pascal daran zweifelt, ob dieser noch bei klarem Verstand ist. Eines Abends bricht er auf Didiers Drängen hin in ein Haus ein, von dem er glaubt, dass es Didier gehört, um eine große Summe Geld zu holen. Doch die Falle schnappt zu: Didier, der ihm die Tür geöffnet hat und auf ihn gewartet haben muss, hat sie hinter ihm geschlossen und Pascal findet sich mit der Leiche des wahren Hauseigentümers eingesperrt, der gerade ermordet wurde. Der dringende Tatverdacht erscheint der Kriminalpolizei klar - außer dem Kommissar, der mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragt ist.
"GEO Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.
Die ostafrikanische Savanne gehört zu den artenreichsten Ökosystemen der Welt. In ihr leben annähernd zwei Millionen Pflanzenfresser, vor allem Gnus, Topi-Antilopen und Elefanten. Die üppige Vegetation bietet ihnen eine umfangreiche Nahrungsgrundlage, doch sie leben unter ständiger Bedrohung durch Beutegreifer: Fleischfresser wie Geparde, Löwen und Leoparden stehen am oberen Ende der Nahrungskette. Sie werden häufig als grausam und dominant wahrgenommen. Doch auch sie sind verletzlich, denn ihr Überleben hängt von ihrer Beute ab. Welche Tierarten sind besser an das Leben in der Savanne angepasst, Pflanzen- oder Fleischfresser? Die Dokumentation zeigt, inwieweit sich das Fressverhalten einer Tierart auf ihre Lebensweise auswirkt, und fördert dabei überraschende Erkenntnisse zutage. So kommt es unter Pflanzenfressern wie den Zebras immer wieder zu heftigen Kämpfen, während Fleischfresser wie Löwen ihre Nahrung unter sich aufteilen und miteinander schmusen. Das Verhalten von Junglöwen kurz nach der Geburt ist weit vom Bild eines "Königs der Savanne" entfernt. Dem gegenüber stehen Antilopenkälber, die im selben Stadium bereits äußerst selbstständig und draufgängerisch sind. Die Dokumentation verdeutlicht, dass es in der Natur keine vermeintlich dominanten oder dominierten Tiere gibt. Vielmehr herrscht ein Gleichgewicht, und die wechselseitig abhängigen Tierarten haben sich perfekt an ihre Umwelt angepasst.
Der Amboseli-Nationalpark in Kenia ist die Heimat einer Elefantenfamilie, die seit dem Tod ihrer erfahrenen Matriarchin in Schwierigkeiten ist - in den letzten fünf Jahren sind zehn Elefantenbabys gestorben. Ohne eine starke Anführerin, die der Herde hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen, und sie zusammenhält, um die Sicherheit der Babys zu gewährleisten, ist diese Dynastie gefährdet. Ein trächtiges junges Weibchen zeigt immer mehr Selbstvertrauen und die Fähigkeit, andere zu beschützen. Bald bringt sie ihr erstes Elefantenbaby zur Welt und dann ein zweites, was bei dieser Tierart sehr selten vorkommt. Damit die Zwillinge eine Überlebenschance haben, muss die ganze Herde gemeinsam für ihre Sicherheit während der ersten und gefährlichsten zwölf Lebensmonate Sorge tragen. Diese Folge, deren Dreharbeiten sich über 350 Tage erstreckten und bei denen Teleobjektivkameras, Hubschrauber und Drohnen zum Einsatz kamen, vermittelt tiefe Einblicke in das Leben dieser Elefantenherde, die mit Intelligenz und Solidarität für ihr Überleben kämpft.
Bis vor kurzem verlief Pascal Mertens' Leben noch ganz normal: Der 34-Jährige war gerade mit seiner neuen Freundin zusammengezogen. Ende letzten Jahres ließ er sich gegen Corona impfen, und seitdem hat sich sein Alltag drastisch verändert: Zum Laufen benötigt er jetzt einen Rollator, seine Wohnung kann er allein kaum mehr verlassen. Mittlerweile verbringt Pascal den Großteil seiner Zeit zu Hause auf dem Sofa. Besserung ist nicht in Sicht. In mehreren Kliniken wurde er untersucht, doch kein Arzt wollte eine Diagnose in direktem Zusammenhang mit der Impfung stellen. Seine letzte Hoffnung ist nun das Universitätsklinikum Marburg, wo man sich auf Fälle wie jenen von Pascal spezialisiert hat. Hier betreibt Dr. Bernd Schieffer die erste deutschlandweite Therapiestelle für Betroffene des sogenannten Post-Vac-Syndroms. Seit Anfang 2022 wurden hier bereits 250 Erkrankte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Schieffer ist überzeugt, dass es in den nächsten Monaten gelingen wird, die vielfältigen Auslöser des Post-Vac-Syndroms zu identifizieren. Tamara Retzlaff ist eine der Patientinnen von Dr. Schieffer. Ihren Job als Innenstadtmanagerin in Rottweil musste die 28-Jährige aufgeben, nachdem sie monatelang mit Nebenwirkungen der Corona-Impfung kämpfte. Weil sie sich nicht mit ihrer Hilflosigkeit abfinden wollte, gründete sie das erste bundesweite Selbsthilfenetzwerk für Erkrankte des Post-Vac-Syndroms. Tamara Retzlaff fordert, mögliche Langzeitkomplikationen der Impfung ab sofort anzuerkennen und deren Erforschung zu finanzieren, statt sie weiterhin zu ignorieren.
Die Benediktinernovizin Schwester Teresa sucht die Station des französischen Roten Kreuzes auf, wo eigentlich ausschließlich französische Soldaten behandelt werden. Aber ihre Freundin, Schwester Zofia, benötigt dringend ärztliche Hilfe. Die französische Ärztin Mathilde Beaulieu ist bereit, die Nonne in ihr Kloster zu begleiten. Dort findet sie eine schwangere Novizin vor, die kurz davorsteht, ein Kind zur Welt zu bringen. Mit einem Kaiserschnitt rettet die Ärztin das Leben von Mutter und Kind, assistiert von Schwester Maria, die Französisch spricht. Als die Ärztin am nächsten Tag wiederkommt, um Mutter und Kind zu besuchen, erfährt sie von der Mutter Oberin den Hintergrund der Situation. Als sowjetische Soldaten nach Polen kamen, um gegen die deutschen Truppen zu kämpfen, wurden die Ordensschwestern Opfer von Vergewaltigungen. Insgesamt sieben sind schwanger. Sie können sich jedoch niemandem anvertrauen, denn würden die Ereignisse publik, riskierte das Kloster die Schließung. Schwester Maria überzeugt auch die anderen Schwangeren, sich der Ärztin anzuvertrauen, und verschafft Mathilde Zutritt zum Kloster, um sie zu behandeln. Die Mutter Oberin versichert den Müttern und der Ärztin, dass die Neugeborenen den Verwandten anvertraut werden. Eine dreiste Lüge ...
Milan Kundera wurde mehrmals für den Literaturpreis nominiert; sein Werk ist in etliche Sprachen übersetzt. Und doch weiß man erstaunlich wenig über den faszinierenden Schriftsteller, der sich seit über 30 Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Die Grausamkeit der Geschichte ist - wie schon bei seinem Landsmann Franz Kafka - eines der großen Themen im fiktionalen Werk des tschechischen Autors. Meisterwerke wie "Der Scherz", "Das Leben ist anderswo" und "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" überraschen durch ihre Hellsichtigkeit, ihre unumwundene Erotik und ihren bissigen Humor. 1975 wanderte Kundera nach Frankreich aus, wo er sich kritisch mit dem Kommunismus seiner Jugendzeit auseinandersetzte. Doch während seine Werke weltberühmt wurden, mied der Autor zusehends die mediale Bühne. Nur das Schreiben interessierte ihn, war ihm Zuflucht und Leidenschaft zugleich. In "Die Langsamkeit", "Die Unwissenheit" und "Die Unsterblichkeit" verweist er ohne Unterlass auf das humanistische Erbe des europäischen Volkes und verurteilt die moderne Konsumgesellschaft mit ihren Bilderdiktaten und Werbebotschaften. Die Dokumentation geht Milan Kundera mit demselben kritischen Blick auf den Grund, dem er seine eigenen Romanfiguren unterzog. Sie beleuchtet den faszinierenden Schriftsteller in all seiner Widersprüchlichkeit und zeigt auf, dass seine Themen so modern sind wie eh und je.
Poetisch, intensiv und in aufwendig komponierten Bildern erzählt "Wer wir waren" von Zuständen, Visionen, Chancen und Optionen. Was werden zukünftige Generationen über die heutige Gesellschaft denken, wenn diese bereits das Zeitliche gesegnet hat? Sechs zeitgenössische Denkerinnen und Denker und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler reflektieren die Gegenwart und blicken in die Zukunft. Sie schauen auf den gegenwärtigen Zustand der Welt und stellen sich die Frage: Wird die jetzige Generation die künftigen zum Rande der Verzweiflung bringen? Produzent, Regisseur und Autor Marc Bauder von "Wer wir waren" kommt in einen regen Austausch mit Menschen aus unterschiedlichsten Metiers, die die Welt aus verschiedensten Blickwinkeln betrachten: Alexander Gerst , Dennis Snower , Matthieu Ricard , Sylvia Earle , Felwine Sarr (Ökonom, Soziologe und Philosoph) und Janina Loh . Schriftsteller, Denker und Moderator Roger Willemsen (1955-2016) arbeitete kurz vor seinem Tod an einem neuen Buch. Es sollte "Wer wir waren" heißen und unsere Gegenwart betrachten - aus der Zukunft. Als Roger Willemsen im Sommer 2015 krank wurde, musste er die Arbeit an seinem Text einstellen. Zentrale Gedanken davon aber stecken in einer mitreißenden "Zukunftsrede", die zu seinem letzten öffentlichen Auftritt wurde. Sie ist der leidenschaftliche Aufruf an die nächste Generation, sich nicht mit dem Zustand der jetzigen Welt einverstanden zu erklären.
Die Nacht befreit uns von den Regeln des Tages, sie ist ein Ort, an dem das Leben in anderer Form möglich ist. Träume, Alpträume, wenn wir schlafen - Schlaflosigkeit, Party, Konzentration oder Kreativität, wenn wir die Nacht zum Tag machen. Die Nacht hat Künstlerinnen und Künstler seit jeher inspiriert und befeuert. Jetzt aber, im bevorstehenden Winter in Zeiten der Energiekrise, hat die Dunkelheit für einige Menschen auch etwas Bedrohliches. Dunkle Zeiten - Licht aus? Welch fantastische Fotografien in der Nacht entstehen können, zeigt Fotograf Oskar Schlechter in Leipzig mit seiner neuen Fotoserie "Darkless". Wie die Nacht klingt, daraus hat der luxemburgische Komponist und Vibraphon-Musiker Pascal Schumacher sein magisches Album "Luna" gemacht. In "Nächte im Tunnel" erzählt die niederländische Schriftstellerin Anna Woltz über Bombennächte im Krieg. Und "TWIST" stellt die aufregende aktuelle Ausstellung "Youth" der deutschen Performance-Künstlerin Anne Imhof im Stedelijk Museum Amsterdam vor. Moderatorin Bianca Hauda führt ein Gespräch mit dem Star, exklusiv für "TWIST". Natürlich bei Nacht. Die Nacht ist voller Magie. Doch in Zeiten der Energiekrise, was kann da die Nacht? "TWIST" trifft Künstlerinnen und Künstler, die die Nacht zum Leuchten bringen: den Nacht-Fotografen Oskar Schlechter, den Musiker Pascal Schumacher mit neuem Album "Luna", die Lichtkünstlerin Giny Vos und: "TWIST"-Moderatorin Bianca Hauda trifft in Amsterdam die Performance-Künstlerin Anne Imhof exklusiv.
"Es gibt nur zwei Zustände im Leben: Langeweile oder Panik." Das ist die Lebensphilosophie des 17-jährigen Karls, den sein Leben in einem wohlhabenden Bezirk Berlins anödet. Hier wohnt er mit seinen Eltern Krista und Michael und seiner Zwillingsschwester Anna. Das Architektenpaar will den beiden Kindern, die kurz vor dem Abitur stehen, alle Möglichkeiten bieten. Aber während die ambitionierte Anna schon ihr Studium in Kanada plant, widmet Karl sich lieber seinem Blog "The language of many others". Die anderen sind seine Follower, die einen Kult um Karls Blog und seine anonyme Person aufgebaut haben. Online kennt ihn niemand, hier ist auch Karl nur einer von vielen anderen. Auf seinem Blog postet er auch persönliche Aufnahmen seiner Familie. So filmt Karl ein gemeinsames Abendessen und lädt den Clip auf seinem Blog hoch, was das Verhältnis zu seinem Vater vor eine Zerreißprobe stellt. Als Karl sich in seine neue Mitschülerin Doro verliebt, glaubt er endlich zu wissen, was er will. Auch Doro findet Gefallen an ihrem eigensinnigen und rebellischen Mitschüler, lässt ihn jedoch nach einer kurzen Affäre wieder fallen. Für Karl ist jetzt klar: Nichts ist wahrhaftig, alles ist Willkür. Desillusioniert und verletzt beginnt er ein gefährliches Spiel und veröffentlicht ein intimes Video von sich und Doro. Seine Eltern sind außer sich vor Wut, auch weil Doros Mutter im Senat sitzt und die Entscheidungsmacht über ein wichtiges Bauprojekt hat. Sie wollen, dass ihr Sohn endlich Verantwortung für sein Leben übernimmt. Doch Karl zeigt keine Reue und wählt einen anderen Weg: Er vertraut sich seinen Followern im Netz an und verliert sich in der virtuellen Welt. Seine Follower übernehmen mehr und mehr Macht über sein Leben und leiten von nun an seine Entscheidungen - am Ende sogar die über Leben und Tod ...
Das Magazin "Square" stellt die philosophischen, literarischen, künstlerischen und technischen Innovationen unserer heutigen Gesellschaften in den Mittelpunkt. Es geht um neue Ideen in allen Bereichen - nicht nur in Deutschland und Frankreich, sondern weltweit. "Square" befasst sich vor allem mit dem Blick der Kreativen und Künstler auf eine Welt, die sich rasant bewegt.