04:10
Grüne Hochebenen, durchzogen von Flusstälern - das ist das Dach Afrikas: das Hochland von Abessinien im Norden Äthiopiens. Während die Nachbarländer von sengender Hitze geplagt werden, herrscht hier - auf über 2.000 Metern Höhe - ein mildes Klima, und Afrika erscheint wie das gelobte Land. Nicht von ungefähr beschreiben Reisende und Pilger Äthiopien seit jeher als das biblische Land, in dem Milch und Honig fließen. Der Honig stammt von der Ostafrikanischen Bergbiene - Apis mellifera monticola. Das Christentum hat in Äthiopien eine lange Geschichte - und mit ihm die Bienen, die sich in den teils jahrhundertealten Kirchen eingenistet haben. Für die Gläubigen gelten sie als Boten des Herrn. So auch für Aby Tadesse, dessen Leben eng mit den Bienen verbunden ist. Aby besitzt rund 30 Bienenstöcke - einfache Konstruktionen aus Stroh, Lehm und Rinderdung, um die er sich hingebungsvoll kümmert. Die Bienen schenken den Menschen Honig und Wachs. Doch hier, im Hochland von Abessinien, erfüllen sie noch eine weitaus wichtigere Aufgabe: Die Menschen glauben, sie seien eine Art Schutzengel, die den Teufel vertreiben. Und sie wissen, dass ihr Honig heilende Wirkung bei bestimmten Krankheiten entfalten kann. Die Honigernte gleicht daher einer religiösen Zeremonie.
05:10
Fast überall auf der Erde ist der Jahresbeginn eine Zeit der Extreme, geprägt von winterlicher Eiseskälte oder glühender Sommerhitze. Während die Erde sich um die Sonne dreht, bestimmt die Neigung der Rotationsachse die Jahreszeiten auf der Nord- und der Südhalbkugel - eine leichte Schräglage mit erheblichen Folgen für alle Lebewesen! Im Januar irrt ein einsamer Eisbär durch die kälteste Region der Arktis, um unter unwirtlichsten Bedingungen Nahrung zu finden. Polarwinde sorgen auf der Nordhalbkugel für klirrende Kälte und die Rocky Mountains liegen unter einer dicken Schneedecke. Hier kämpft ein Virginia-Uhu ums Überleben - genau wie die winzige Wühlmaus, die er sich als Beute ausgesucht hat. Zu dieser Jahreszeit tummeln sich vor der Küste Kaliforniens junge Seeotter im eisigen Wasser. Andere Meeresbewohner fliehen vor der Kälte, wie zum Beispiel Hunderte Rundschwanzseekühe, die sich in den warmen Gewässern Floridas versammeln. Auch die Makaken in den verschneiten Bergen Japans suchen Zuflucht im Warmen: Stundenlang lassen sie es sich in heißen Thermalquellen gutgehen. Bei den Menschen ist das chinesische Neujahrsfest im Februar Anlass zu einer der weltweit größten Migrationsbewegungen: Millionen Menschen reisen zu ihren Angehörigen, um mit ihnen zu feiern. Unterdessen steht Äquatorialafrika unter Wasser. Die Regenzeit verwandelt die Landschaft und sämtliche Lebensformen, die sie beherbergt. In Sambia kalben die Nilpferde, und für eine junge Nilpferdmutter wird ein Flussufer zum Ort einer Tragödie. Für den Mistkäfer ist die Regenzeit ein Segen, denn er mag es nass und schlammig. Vor der Küste Indonesiens, wo zwei Ozeane aufeinandertreffen, versammeln sich drei Rochenarten. Die majestätischen Tiere finden hier Plankton und andere Nahrung in Hülle und Fülle. Weiter im Süden, in Australien, verwandelt sich das Landesinnere im Sommer in einen der heißesten und trockensten Orte der Erde. Während zahlreiche Tiere vor den Buschbränden flüchten, nutzt der Schwarzmilan die Gunst der Stunde, um im Flammeninferno auf Beutefang zu gehen. In den Regenwäldern des Amazonas suchen etwa neun Millionen Blattschneiderameisen nach Nahrung. Weiter nördlich findet auf demselben Kontinent eine andere, schillernde Parade statt: der Karneval von Rio, eines der größten Feste der Welt, das mit einer wahren Explosion von Lebensfreude und bunter Vielfalt die ersten beiden Monate des Jahres abschließt.
05:55
Federico Lonardi ist vor einem Jahr ins Resiatal gekommen. Damit ist er einer der wenigen Neuankömmlinge - normalerweise geht der Trend den umgekehrten Weg: Menschen verlassen die Gegend auf der Suche nach Arbeit und Fortschritt. Damit sinkt auch die Zahl der Einwohner, welche die Sprache sprechen und die speziellen Gesänge und Tänze der Region beherrschen. Was besonders schwer wiegt: Über Jahrhunderte wurde die Kultur des Resiatals ausschließlich mündlich weitergegeben. Ein Brauch, der den Einwohnern nun zum Nachteil gereichen könnte. Neuankömmlinge wie Federico sind deshalb gern gesehen. Noch dazu, wenn er sich für die Musik des Tales interessiert und zum erklärten Ziel hat, Geige spielen zu können wie die großen Musiker des Tales. Ein Unterfangen, welches anspruchsvoll ist. Denn die Musikanten konnten etwa tausend Tänze aus dem Kopf spielen, Federico bisher gerade mal fünf. Er ist nicht der einzige, die auf seine Art versucht, die Kultur des Tals zu bewahren. Während an den Schulen die Sprache und Musik wieder gelehrt und gelebt werden, versucht der Musikwissenschaftler Roberto Frisano dem Ursprung der Musik auf den Grund zu kommen. Fündig wurde er in Ljubljana, der Hauptstadt der benachbarten Republik Slowenien. Nicht alle Resianer sind die mit seiner Entdeckung glücklich - Sprachwissenschaftler vermuten seit einiger Zeit eine Verwandtschaft zwischen dem Resianischen und dem Slowenischen. Was bei vielen Einwohnern Angst vor einer Vereinnahmung durch den slowenischen Staat schürt. So droht dem Tal neben dem Verschwinden der Traditionen ein Kulturkampf. Federico indes hält weiter an seiner Vision der überdauernden Musik fest. Im August findet das Scherenschleiferfest, die bedeutendste Feierlichkeit der Region, statt. Dort will er seine Geigenkünste erstmals der Öffentlichkeit präsentieren.
06:40
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
06:50
Ob als "Herrgottsb'scheißerle" in Schwaben, Jiaozi in China oder Tortellini in Italien - Teigtaschen sind echtes Soul Food und gehören zu den ältesten Gerichten der Welt. Die Geschichte ihrer Entstehung ist oft mit Legenden und Bräuchen verbunden: Die Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren, was chinesische Dumplings mit erfrorenen Ohren zu tun haben, wie ukrainische Wareniki als Liebesorakel genutzt wurden und warum Dosenravioli die Emanzipation der Frauen vorangetrieben haben. In Bologna bereiten die Freundinnen Danila und Luisa traditionelle Tortellini zu und streiten über den wahren Geburtsort der italienischen Teigtaschen. Köchin Lucie zeigt praktische Tricks zum perfekten Formen der Teigtaschen und färbt Dumplings mit Kurkuma, Roter Bete und Spirulina.
07:20
(1): Chicago: Archibald Motley, Chronist des afroamerikanischen Lebens (2): Frankreich: Freiluftapotheke Pyrenäen (3): Bulgarien: Bagdanas Fleisch-Gemüse-Eintopf (4): Simbabwe: Der Monsterzug von Bulawayo
08:05
(1): MC Solaar, der französische Rap-Poet (2): Tai Shan: Der Berg, der China vereint (3): Spanien: Rosalias winterlicher Salat (4): Pennsylvania: Ein erbitterter Kampf
08:55
Ein Abenteuer ist die Reise aus der Luft über die Landschaften Botsuanas: Der Binnenstaat überrascht mit den ausgetrockneten Salzpfannen des Makgadikgadi über das scheinbar endlose Labyrinth der Sümpfe und Überschwemmungsgebiete des Okavango-Deltas bis hin zur zweitgrößten Wüste Afrikas, der Kalahari. An der Grenze zu Namibia fließt der Okavango und dient als ganzjährige Wasserquelle. Der Strom bietet Lebensraum für mehr als 400 Vogelarten. Auch die Menschen versorgt der Fluss. Sie fangen Fische oder ernten Schilfgras. Die Arbeit ist nicht ungefährlich: Flusspferde, Krokodile und Schlangen sind eine ständige Gefahr. Das Okavango-Delta ist Weltnaturerbe und Heimat einer einzigartigen Tierwelt. Hier leben über hundert Säugetierarten, darunter Löwen, Leoparden, Giraffen und Elefanten. Nachdem die Dickhäuter in Botsuana fast ausgerottet waren, hat sich ihr Bestand dank strenger Gesetze erholt. Südöstlich des Deltas schließt sich die zweitgrößte Wüste Afrikas an. Die Kalahari umfasst etwa eine Million Quadratkilometer. Ihr ausgedehntester Teil liegt in Botsuana. Der Wohlstand des Landes hängt hauptsächlich von Diamanten ab. Doch sie zu entdecken, erfordert immensen Aufwand. Je mehr sich die Infrastruktur im Land entwickelt, desto häufiger treffen Tier und Mensch aufeinander. Die Zebraherden wandern am weitesten. Sobald Regen fällt, verwandelt sich die Wüste in grünes Weideland und die Tiere kehren zurück. Das Eingreifen des Menschen hat diesen Kreislauf gefährdet. Doch seit der Jahrtausendwende werden Hindernisse wie Zäune beseitigt, damit die Natur wieder zu ihrem Recht kommt.
09:45
Eine erstaunliche Reise führt aus der Luft über das südlichste Land des Kontinents: Südafrika. Zu entdecken sind spektakuläre Küsten, wo es im Meer von Leben nur so wimmelt, und pulsierende Städte voller Leben. Südafrika vereint unterschiedlichste Naturräume: die riesige Kalahari-Wüste im Norden und die langgezogenen Bergketten, die das Land umschließen. Am Westkap hebt Naturschutzfotograf Jean Tresfon mit dem Tragschrauber ab, auf der Suche nach dem perfekten Motiv. Dieses Paradies für Meeresbewohner ist ein Hotspot der Biodiversität. Unzählige Fischarten, Haie und Wale sind zu allen Jahreszeiten anzutreffen. Zu Wasser setzt ein Team von Wissenschaftlern alles daran, die Buckelwale, die hier vorüberziehen, zu schützen. Biologe Simon Elwen und sein Team erforschen das Verhalten der sanften Riesen, um Kollisionen mit Schiffen zu vermeiden. Gewaltige Ausmaße hat der Zug, der Erze von der Sishen-Mine über 861 Kilometer bis in die Saldanha Bay transportiert. Unweit von Kapstadt erstrecken sich Seetangwälder im Meer, die zu den produktivsten Ökosystemen der Erde zählen. Apnoetaucher Shamir lädt junge Südafrikaner ein, die einzigartige Welt der Großalgen zu erleben. Und in der Township Masiphumelele bringt Vuyo den Kindern das Skateboardfahren bei und gibt ihnen Beschäftigung. Waghalsige Bungee-Springer springen von Afrikas höchster Brücke. Und im Nordosten des Landes liegt eines der berühmtesten Wildtierreservate der Welt: Im Kruger-Nationalpark kämpfen Wildhüter für das Überleben der Nashörner. Damit auch zukünftige Generationen durch den Busch streifen können.
10:40
Eine unglaubliche Reise aus der Luft über die unzähligen Landschaften Kenias. Direkt an der Bruchkante des Großen Afrikanischen Grabenbruchs liegt auf einer Höhe von 2.400 Metern die Stadt Iten. Die kühle Hochgebirgsgegend bringt Kenias beste Athleten hervor und ist ein Mekka für die besten Läufer der Welt. Fruchtbare Vulkanerde hat im Hell's-Gate-Nationalpark ein Paradies für Pflanzenfresser wie Zebras und Büffel entstehen lassen. Wasser vom Kilimandscharo speist die Graslandschaften im Amboseli-Nationalpark. Die Elefanten wandern von hier zum Tsavo-Nationalpark. Sie vor Wilderei zu schützen hat sich die Big Life Foundation zur Aufgabe gemacht. Aus der Luft spürt Pilot Craig Miller die Herden auf. Am Boden behalten erfahrene Ranger die Tiere im Blick. Die Versorgung mit Wasser stellt auch das Volk der Massai vor Herausforderungen. Frauen wie Lucy nehmen oft kilometerlange Fußmärsche in Kauf, um ein Wasserloch zu finden. Gibt es kein Wasser mehr für die Herden, zieht das Dorf weiter. Neben den berühmten Savannenlandschaften ist Kenia auch mit einer über 500 Kilometer langen Küste gesegnet. Meeresschildkröten steuern die Strände an, um ihre Eier abzulegen. Doch ihr Lebensraum ist in Gefahr. Kenias einst unberührte Strände werden immer mehr von angespültem Plastikmüll übersät. Die Frauen aus dem Dorf Watamu organisieren sich, um die Umweltverschmutzung einzudämmen. Jede Woche sammeln sie Plastik vom Strand. Matilda Mathius und ihr Team versuchen so, zur Rettung des Ozeans beizutragen. Eine Herzensangelegenheit.
11:55
(1): Oysters Rockefeller, französischer Twist in Louisianas Küche (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
12:25
(1): Die surrealistische Bretagne von Yves Tanguy (2): Toskana: Die Messer der Macht (3): Japan: Sachikos Teigtaschen (4): London: Tödliches Porridge
13:10
(1): Madrid: Vorhang auf für Lope de Vega! (2): New Orleans: Die festlich-fordernde Stadt der Black Indians (3): Laos: Der Schweinefleischeintopf von Laa (4): Schottland: Glorreich gescheitert
14:00
Der erfolgreiche Boxer Sean Thornton beendet in den USA seine Karriere und kehrt in seine irische Heimat zurück. Dort verlieben er und die junge Mary Kate Danaher sich ineinander. Die Gesellschaft steht dem Glück des Paares jedoch im Weg, Mary Kates Bruder ist gegen die Verbindung - und nach irischer Sitte hat er das letzte Wort. Kauzige Komödie von John Ford aus dem Jahr 1952. Der gebürtige Ire Sean Thornton war in den USA ein erfolgreicher Boxer. Nach mehreren Jahrzehnten kehrt er aus Amerika in sein irisches Heimatdorf zurück. Dort kennen ihn einige noch von früher, so auch die Witwe Sarah Tillane, die er überreden kann, ihm sein Geburtshaus zu verkaufen. Doch damit handelt sich Sean ungeahnten Ärger ein, denn auch "Red" Will Danaher hat es schon seit Jahren auf dieses Haus abgesehen. Sean hat sich einen Erzfeind eingehandelt - und sich zudem ausgerechnet in dessen Schwester verguckt, die schöne Mary Kate. Die erwidert zwar seine Liebe, hält sich aber an die strengen irischen Bräuche: Mary kann Sean erst heiraten, wenn ihr Bruder eingewilligt hat. Und der sträubt sich gewaltig. Durch eine List schaffen es Seans Freund Og Flynn und der Dorfpfarrer Playfair, "Red" Will Danaher zunächst das Einverständnis abzuringen. Am Tag der Hochzeit sieht aber alles plötzlich wieder anders aus ... Kauzige Komödie basierend auf einer Novelle von Maurice Walsh, adaptiert wiederum von William Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung". Altmeister John Ford hat den Film charmant, atmosphärisch dicht und mit Starbesetzung umgesetzt - mit Western-Legende John Wayne und Maureen O'Hara in den Hauptrollen.
16:05
Nordstaatenoffizier Kirby Yorke befehligt ein texanisches Fort am Rio Grande, das die Siedler vor den indigenen Apachen beschützen soll. Die Apachen ziehen sich nach Raubzügen über den Grenzfluss zurück, den die Kavallerieeinheit laut eines mit Mexiko ausgehandelten Abkommens nicht überschreiten darf. Doch nicht nur mit den Apachen hat Colonel Kirby seine Schwierigkeiten. Nachdem er im Bürgerkrieg vor 15 Jahren aus strategischen Gründen die Farm seiner Frau Kathleen niederbrennen musste, hat diese sich von ihm getrennt. Nun tritt ihr gemeinsamer Sohn Jeff in die Armee ein und wird als Meldereiter der Einheit seines Vaters zugeteilt. Aus Angst um ihn taucht Kathleen in Kirbys Vorposten auf, um Jeffs Entlassung zu bewirken. Doch bevor sie ihr Ziel erreichen kann, kommt es zum Überfall durch die Apachen, die alle Soldatenkinder als Geiseln nehmen und sich über den Grenzfluss zurückziehen. Kirby bleibt keine andere Wahl, als mit seinen Truppen den Rio Grande zu überschreiten. Bei dieser Mission kommt Jeff eine Schlüsselrolle zu - eine Gelegenheit für ihn, sich endlich vor seinem Vater zu beweisen. Dieser beschauliche John-Ford-Western betont weniger die Kampfszenen als die knisternde Auseinandersetzung zwischen John Wayne und Maureen O'Hara in den Rollen von Colonel Kirby und seiner Frau Kathleen, die in einem denkwürdigen Dialogsatz die Armee als ihre einzige ernsthafte Konkurrentin bezeichnet.
17:50
Der Großglockner gilt als Symbol für Schönheit, Naturgewalt und Wandel. Seine Geschichte führt von den wagemutigen frühen Pionieren bis zu den drängenden Fragen der Gegenwart und Zukunft. Der Großglockner ist Bühne für Natur und Tier, für Mensch und Forschung. Besonders deutlich zeigt sich der Wandel am Rückzug der Pasterze, einst größter Gletscher der Ostalpen und heute Sinnbild für den Klimawandel. Hoch oben am Observatorium Sonnblick erforschen Meteorologen seit Jahrzehnten die Veränderungen der Alpen und dokumentieren, wie sensibel dieses Ökosystem reagiert. Auch Tiere und Pflanzen kämpfen ums Überleben: der widerstandsfähige Steinbock, die seltene Alpenhummel oder der majestätische Bartgeier, der einst ausgestorben war und heute wieder seine Kreise zieht. Bergführer stehen vor neuen Herausforderungen, da altbekannte Routen durch Gletscherschwund und Steinschlag nicht mehr sicher sind. Geologische Funde belegen, dass der Glockner schon früher eisfrei war - und es eines Tages wieder sein wird. Die berühmte Großglockner-Hochalpenstraße bildet das Tor ins Hochgebirge. Die Panoramastraße ist nicht nur eine touristische Attraktion, sondern auch ein überraschender Lebensraum. So wird deutlich, dass der Großglockner weit mehr ist als ein Berg - er ist ein lebendiger Mythos, der Natur, Kultur und Wissenschaft vereint.
18:35
St. Moritz ist einer der exklusivsten Wintersportorte weltweit und hat eine glanzvolle Geschichte. Das Dorf, gelegen im malerischen Schweizer Engadin, zog im letzten Jahrhundert viele Berühmtheiten an: Charlie Chaplin, Audrey Hepburn, Brigitte Bardot, Gunter Sachs, Andy Warhol und Herbert von Karajan gehörten zu seinen Gästen. Coco Chanel suchte während des Krieges hier Zuflucht, Alfred Hitchcock wurde in einem der Grandhotels zu seinem ersten Klassiker inspiriert und kehrte über Jahrzehnte hinweg immer wieder zurück. Der Schah von Persien regierte zeitweise sein damaliges Reich aus einem Chalet am Suvretta-Hang. Noch vor 150 Jahren war St. Moritz ein einfaches Bergdorf. Dann kamen abenteuerlustige Engländer, erfanden neue Wintersportarten und legten den Grundstein für den Ruhm des Ortes. Es entstanden Fünf-Sterne-Hotels in dem 5.000-Einwohner-Dorf, das plötzlich zum winterlichen Hotspot für die Reichen und Berühmten wurde. Zahlreiche Wintersportarten haben hier ihren Ursprung, manche gibt es nur hier: Beim Cresta wird mit dem Kopf voran auf niedrigen Schlitten ins Tal gerast - auf der längsten Natureisbahn der Welt. Der Cresta-Club, vor über 100 Jahren von Engländern gegründet, ist noch immer einer der exklusivsten Clubs der Welt. Beim Skijöring lassen sich Skifahrer von Pferden über den zugefrorenen St. Moritzer See ziehen. Wintersport, Tradition und mondäner Lebensstil, Luxus und Weltoffenheit prägen die Geschichte von St. Moritz.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Dass Alpakas nicht immer artgerecht gehalten werden, erleben Mara Houmes-Vlander und ihr Mann Jacco täglich. Das Paar betreibt an der niederländischen Nordseeküste das Alpaca Rescue Centrum. Sie kümmern sich um kranke, vernachlässigte und auch misshandelte Tiere. "Alles begann, als sich die Polizei mit vier misshandelten Alpakas bei uns gemeldet und gefragt hat, ob wir sie aufnehmen können", erzählt Mara. Die beiden hielten damals bereits drei Alpakas als Hobby. Schnell wurde aus der Freizeit-Aktivität ein Vollzeitjob. Inzwischen kümmern sich die beiden um 65 gerettete Alpakas. Jährlich nehmen sie etwa 20 bis 30 neue Tiere auf. Neben der Polizei kommen auch Privatpersonen oder Züchter auf sie zu. "Manche Leute kaufen Alpakas für ihre Kinder zum Streicheln. Nach einiger Zeit merken sie dann, dass Alpakas keine Streicheltiere sind", so Mara. Als Fluchttiere sind Alpakas von Natur aus eher scheu und dem Körperkontakt mit Menschen nicht grundsätzlich zugetan. Auch wenn die ursprünglich in Peru, Bolivien oder Chile beheimateten Tiere Beschäftigung und Bewegung grundsätzlich schätzen, kann häufiger Kontakt mit Menschen Stress auslösen. Den richtigen Mix aus der Kommerzialisierung der beliebten Kamelart und dem Tierwohl zu finden, das versucht Familie Braun im sächsischen Vogtland. Sie betreiben eine Alpaka-Farm mit 25 Tieren. Bei ihnen gibt es Alpaka-Wanderungen oder Yoga-Events mit den Tieren. Und die Brauns haben eine eigene Alpaka-Zucht. "Viele unterschätzen den Aufwand", weiß Florian Braun. Deshalb wählen die Brauns die Käufer für ihre Zuchttiere sorgfältig aus.
20:15
USA, 1878: Kurz vor seinem jährlichen Viehtreck nach Belle Fourche wird Rancher Wil Andersen von seinen Helfern verlassen, die einem plötzlichen Goldrausch erliegen. An ihrer Stelle springt eine Gruppe von jungen Schülern ein, Andersen auf seiner Reise durch den Wilden Westen zu begleiten. Einer der letzten Western mit John Wayne (1972), hier in der Rolle des Mentors. Montana, im späten 19. Jahrhundert: Der alternde Rancher Wil Andersen will wie jedes Jahr seine 1.500-köpfige Viehherde durch die Wüste treiben, wobei er auf die Hilfe mehrerer Cowboys aus der Gegend angewiesen ist. Die sind jedoch neuerdings dem Goldrausch verfallen, und Andersen muss umdenken. In der nächstgelegenen Schule gibt es einige aufstrebende Nachwuchskräfte, die ohne Scheu gern beim Viehtrieb dabei wären. Zwar hat keiner der Jungen die notwendige Erfahrung, aber alle können reiten und mit dem Lasso umgehen. Als die meisten von ihnen den Test bestehen, auf Andersens wildestem Pferd zu reiten, ist der ungehobelte Rancher von den jungen Cowboys überzeugt. Zusammen mit dem schwarzen Vagabunden Jebediah Nightlinger, der sich als hervorragender Koch erweist, zieht der Treck los. Die Zusammenarbeit läuft durch die Lust und Aufrichtigkeit der Jugendlichen ausgezeichnet - doch sie sind in der weiten Wüste nicht alleine. Abgesehen von den Gefahren der menschenfeindlichen Natur, verfolgt eine Bande von Pferdedieben den Viehtreck unablässig. Genauso unerbittlich zielen Andersens junge Rekruten jedoch darauf, die Arbeit zu vollbringen. Spannender Western von Mark Rydell mit Leinwand-Legende John Wayne, der das Motiv der Beziehung zwischen Meister und Schüler verhandelt.
22:20
Ob einsamer Cowboy, draufgängerischer Kavallerieoffizier oder US-Soldat im Zweiten Weltkrieg - John Wayne hat mit über 170 Rollen Filmgeschichte geschrieben. Das Porträt befasst sich nicht nur mit dem klassischen Westernhelden, sondern beleuchtet auch Waynes ultrapatriotischen, homophoben und rassistischen Ansichten. Nachdem sich John Wayne als Schauspieler viele Jahre mehr schlecht als recht durchgeschlagen hatte, gelang ihm 1939 mit "Ringo" der Durchbruch. Weil er nicht als Soldat in den Zweiten Weltkrieg eingezogen wurde, konnte er weiter Filme drehen. Die Entscheidung gegen die Armee sorgte jedoch dafür, dass er sich im Gegenzug besonders stark für Heer und Heimat engagierte. Er drehte einen Kriegsfilm nach dem anderen und wurde so auf der Leinwand zu dem Helden, der er im richtigen Leben nie gewesen war. In der McCarthy-Ära stand er der "Motion Picture Alliance for the Preservation of American Ideals" vor, die sich den Kampf gegen die Ausbreitung "kommunistischer, faschistischer und anderer totalitärer Gruppen" in der amerikanischen Filmindustrie zum Ziel gesetzt hatte. Verdächtigte Filmschaffende wurden vorgeladen und vor die Wahl gestellt, mit den entsprechenden Ausschüssen zusammenzuarbeiten oder Gefängnisstrafen beziehungsweise das berufliche Aus zu riskieren. Während des Vietnamkriegs drehte John Wayne mit großem Budget den Propagandafilm "Die grünen Teufel" (1968) und besuchte die US-Truppen vor Ort. 1960 trat er der rechtsradikalen John Birch Society bei, deren politisches Denken auf Verschwörungstheorien fußt, und ging in seinen rassistischen Äußerungen so weit, von einer "Überlegenheit der weißen Rasse" zu sprechen. Er wurde zur Reizfigur der protestierenden 68er-Jugend. In seinen Filmen hatte er weiter Erfolg: 1970 wurde er mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller in "Der Marshal" (1969) ausgezeichnet. In zahlreichen Ausschnitten und Interviews mit Filmhistorikern und US-amerikanischen Kriegsveteranen zeigt die Dokumentation die zwei Gesichter des John Wayne.
23:10
Nach einem Unfall leidet die 44-jährige Maret an Amnesie: Wer sie ist, was sie ausmacht und wie sie die letzten 20 Jahre ihres Lebens verbracht hat, all das scheint aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Die mysteriöse Neurochirurgin Dr. Moore lädt Maret in ihre Klinik nach Lanzarote ein, um die Möglichkeiten einer neuartigen Operation auszuloten. Nach einigen Tests und Gesprächen wird Maret klar, dass es bei dem Eingriff um mehr geht als nur die Rückgewinnung ihrer Erinnerungen. Ein Implantat soll künftig ihre Hirnimpulse regulieren - laut Dr. Moore eine Chance für sie, ein besserer Mensch zu werden. Abgeschreckt von Dr. Moore und der experimentellen Methode verlässt Maret die Klinik, bleibt aber noch einige Zeit auf der Insel, um nicht zur Realität ihres Alltags zurückkehren zu müssen. Dort bekommt sie Besuch von ihrem Partner Thomas. Es kommt zum Streit und Thomas deutet an, dass Maret vor dem Unfall weder ein glücklicher noch ein netter Mensch war. Sie reist zurück nach Hamburg, um ihr früheres Leben zu rekonstruieren. Nach einem erschütternden Ereignis fügt sich für Maret das Puzzle zusammen und sie erahnt den Grund für ihre Amnesie. Dr. Moore hatte recht: Das Gedächtnis behält nur so viel, wie die Seele ertragen kann.
01:15
Saskatchewan, 1968: Bezhigs indigene Mutter Patti Little Bird kämpft verzweifelt darum, ihre drei jüngsten Kinder zurückzubekommen, die ihr vom Jugendamt gewaltsam entzogen wurden. Doch die Mühlen der Justiz kennen keine Nachsicht mit der angeblichen Rabenmutter ... 18 Jahre später konfrontiert ihre Tochter Bezhig, die als Adoptivkind in einer jüdischen Familie in Montréal aufgewachsen ist und nur noch wenige Erinnerungen an ihre leibliche Familie hat, die damals für sie zuständige Jugendamtsmitarbeiterin. Doch obwohl diese vermutlich über die Informationen verfügt, die Bezhig so dringend sucht, verschanzt sie sich aus Angst um ihren Job hinter Vorschriften und Paragraphen. Der letzte Strohhalm, an den sich Bezhig klammert, sind der neue Name und die Meldeadresse ihrer Schwester Dora, die sie von der Polizei erhält. Doras beachtliches Vorstrafenregister verheißt allerdings nichts Gutes. Tatsächlich erhält Bezhig in einer heruntergekommenen Wohnsiedlung erstmals konkrete Hinweise, wo sie die junge Frau finden kann. Wird es zu dem ersehnten Treffen kommen?
01:55
Nachdem sie ihre Schwester Dora gefunden und sich wenig später mit ihr überworfen hat, gleicht Esthers Leben einem Wechselbad der Gefühle. Die junge Frau indigenen Ursprungs fährt immer tiefer in die Prärie Saskatchewans hinein, ohne genau zu wissen, wohin sie eigentlich will. Während sie die Landschaft auf sich wirken lässt, kommt ihr der Zufall zu Hilfe. Ihre leibliche Familie, der sie im Alter von fünf Jahren gewaltsam entrissen wurde, scheint zum Greifen nahe. Doch in Esthers Freude mischt sich auch die bittere Erkenntnis, dass es für manches Wiedersehen zu spät ist. Am nächsten Tag fliegt Esther nach Montréal zurück. Doch die Reise und die tief bewegenden Begegnungen haben Spuren hinterlassen, die sie von David und ihrem alten Leben entfremden. Zu Hause angekommen, konfrontiert Esther auch ihre Adoptivmutter Golda mit der Wahrheit über ihre Adoption.
02:45
Geparde sind die Hochgeschwindigkeitsjäger der Savanne. Nur wenige von ihnen wagen sich an größere Beutetiere. Doch manchmal zeigen sich die Raubkatzen von einer überraschend anderen Seite. In der nördlichen Serengeti tauchen fünf Männchen auf, die alles auf den Kopf stellen - das größte Bündnis, das jemals beobachtet wurde. Eine erfahrene Mutter bringt ihren Söhnen die letzten Feinheiten der Jagd bei, bevor sie den Nachwuchs in die Unabhängigkeit entlässt. Das Weibchen hat sich in eine gute Ausgangsposition gebracht. Geduldig wartet sie, bis die Gnus dicht genug bei ihr sind. Ein junges Weibchen steht vor ganz anderen Herausforderungen: Es hat vier Junge zu versorgen. Die Kleinen müssen jeden Tag mehrere Kilometer zurücklegen. Lange mustert die Mutter die Umgebung, doch die Löwin in den Büschen hat sie nicht bemerkt. Diese hingegen beobachtet sie bereits seit geraumer Zeit. Fleischfresser sind untereinander Konkurrenten. Die fünf Männchen verfolgen nach mehreren erfolglosen Jagdversuchen eine Gnuherde. Nachdem einer der Jäger gestartet ist, bricht unter den Tieren Panik aus. In diesem Chaos den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung für die Geparde. Gnus können deutlich über 200 Kilogramm schwer werden, viel zu groß für einen einzelnen Geparden. Jetzt zahlen sich die vielen Monate des gemeinsamen Trainings aus. Tierfilmer Reinhard Radke gelangen in der nördlichen Masai Mara in Kenia Aufnahmen, wie man sie zuvor noch nie gesehen hat.
03:30
Ein frisch verliebtes Paar ist ganz verrückt nacheinander. Auch im Bett geht es zur Sache. Eines Tages möchte der Typ seine Freundin mit ein paar ausgefallenen Kondomen überraschen ...
03:35
Bei GeoGuessr geht es darum, Google-Street-View-Bilder aus der ganzen Welt korrekt zu verorten. Das Online-Spiel wurde als E-Sport anerkannt. Für professionelle Spielerinnen und Spieler wie Rainbolt werden sogar Remote-Wettbewerbe organisiert.
03:50
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.