Schweden erstreckt sich über eine Länge von knapp 2.000 Kilometern und besticht durch unterschiedlichste Landschaftstypen: von den idyllischen, ländlichen Gegenden im Süden bis hinauf zu den borealen Nadelwäldern in der Mitte und im Norden. Das Land ist größtenteils subarktisch. Auch heute noch sind im Winter oft zwei Drittel Schwedens von Schnee bedeckt. Zwar werden mancherorts Ackerbau und Viehzucht betrieben, wie zum Beispiel in der reizvollen, ländlichen Provinz Dalarna, doch Schweden bleibt ein stark bewaldetes Land: Auf 70 Prozent des Staatsgebiets wachsen Wälder, meist Nadelhölzer. Es gibt aber auch eine lange Meeresküste mit feinen Sandstränden im Süden und wunderschönen, felsigen Inselgruppen vor der Westküste. Die Insel Öland vor der Ostseeküste ist ein Paradies für Zugvögel. Und aus den idyllischen Tälern Schonens, der südlichsten Provinz Schwedens, bezieht das Land Getreide und Milch.
Jedes Jahr fiebert Orit Mohammed der Erntezeit entgegen, denn dann kehrt sie zurück in ihre Heimat, um ihre weit verzweigte Familie zu besuchen - aber auch um die Ernte in Augenschein zu nehmen und neue, frische Ware einzukaufen. Dafür besucht Orit kleine Farmer und dörfliche Kooperativen in einem Gebiet, das dreimal so groß ist wie Deutschland. Begleitet wird Orit von ihrer Schwester Sozit, die zwei Jahre jünger und zugleich Orits beste Freundin ist. Die beiden Frauen sind stark von dem Land geprägt, in dem sie geboren wurden: dem östlichen Hochland von Äthiopien, dem zehntgrößten Staat Afrikas und bevölkerungsreichstem Binnenstaat der Welt. Äthiopien gilt als eine Wiege der Menschheit mit zahlreichen Spuren der menschlichen Entwicklungsgeschichte - und als Ursprungsheimat des Kaffees. Als eine der ersten Frauen in Äthiopien überhaupt traute sich Orit, als eigenverantwortliche Händlerin in das Kaffeegeschäft einzusteigen, das überwiegend von Männern dominiert wird. Doch weil nicht jeder Kaffee-Farmer eine Frau als Geschäftspartnerin ernst nimmt, geht ihr Kampf um Gleichberechtigung der Frauen weiter.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Piperade, spanische Würze in der französischen Küche (2): Nostalgiegeschmack: Camille, eine Baskin in London (3): Ran an die Töpfe!
(1): Manu Dibangos wildes Kamerun (2): Indien: Die Khasi, ein feministisches Kriegervolk (3): Martinique: Adelines Kekse aus Maniokmehl mit Punsch (4): Sydney: Paare willkommen!
(1): China: Ang Lee zwischen Tradition und Moderne (2): Creuse: Land der Maurer (3): Granada: Saras kalte Tomatensuppe (4): Washington: Schlagende Argumente
Finnland liegt am nordöstlichen Rand Europas und grenzt an die Ostsee. Das Land wird durch den geografischen und kulturellen Übergang zwischen Russland und Skandinavien beeinflusst, hat gleichwohl aber eine sehr eigene Identität. Die Entstehung der finnischen Identität ist auf die besondere Landschaft zurückzuführen, die von zwei zentralen Elementen bestimmt wird: dem Süßwasser der unzähligen Seen und dem kräftigen Grün der Wälder. Finnland ist das waldreichste Land Europas. Das Oberflächenrelief des Landes wurde von den Gletschern des Quartärs geformt, bei deren Rückgang sich auch die berühmten Harjus bildeten: Diese langgestreckten, wallartigen Erhebungen waren lange die einzigen begehbaren Wege zwischen den Seen und Sumpfgebieten. Großen Einfluss auf die finnische Landschaft haben auch Moore, die nahezu 15 Prozent der Landesfläche ausmachen. Vor allem in den Küstenregionen im Süden und Westen wurden viele Moore in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt.
Die Vulkaninsel Island, die zwischen Grönland und Norwegen im Nordatlantik liegt, besticht mit spektakulären, weltweit einmaligen Landschaften. Wie kam es, dass einst Menschen Island besiedelten - die kalte, ferne Insel, die unaufhörlich vom Wind gepeitscht wird und auf der teils furchterregende Naturgewalten zu spüren sind? Die Vielfalt und Weite der rauen isländischen Landschaften sind dem starken Vulkanismus zu verdanken, der in Island so ausgeprägt ist wie an kaum einem Ort der Erde. Durch die geografische Lage auf einem Meeresrücken auf zwei auseinanderdriftenden Kontinentalplatten und über einem Aufstrom von Magma gibt es in Island rund hundert aktive Vulkane, von denen viele von riesigen Gletschern bedeckt sind wie dem Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas. Infolge der vulkanischen Aktivität ist ein großer Teil des isländischen Bodens von Lava, Schlacke oder Asche bedeckt.
Das Vogelparadies Acadiana, auch "Cajun Country" genannt, erstreckt sich von New Orleans bis zur Grenze nach Texas und dem Golf von Mexiko. Pelikane, Kraniche, Enten, Adler und unzählige weitere Vogelarten bevölkern die hiesigen Sümpfe, Wälder und Küsten. Doch das Vogelparadies ist durch Abtragung des Watts und die Klimaveränderung gefährdet. Tatsächlich verschwindet jede Stunde ein Areal des Watts so groß wie ein Fußballfeld - und damit auch viele Tiere. Bewohnt wird Acadiana von Cajuns, den Nachfahren französisch-kanadischer Einwanderer, die sich im 18. Jahrhundert in Louisiana niederließen. Ihre französische Herkunft bestimmt bis in die Gegenwart die Kultur der Cajuns. Manche Cajuns sprechen noch etwas Französisch-Kreolisch, auch wenn Englisch schon lange Landessprache ist und sie im Laufe der Zeit viel der Kultur der indianischen Ureinwohner übernommen haben. Dazu gehört die tiefe Verbundenheit zur Natur und natürlich ganz besonders zu den Vögeln der Region. Dies zeigt sich bei der Vorliebe der Cajuns für Holzvogel-Schnitzarbeiten, eine große Kunstfertigkeit, die schon seit hunderten Jahren von den Ureinwohnern der Gegend praktiziert wurde und als die erste original amerikanische Kunstform gilt. So beliebt ist die Holzschnitzkunst, dass es mehr Weltmeister in Louisiana gibt als in allen anderen Staaten der USA. Und sie alle treffen beim jährlichen "Cajun Heritage Festival" gegeneinander an. Das oberste Gebot ist es, die Vogelskulpturen mit größtmöglicher Kunstfertigkeit naturgetreu zu gestalten. Enten sind häufige Motive, aber erfahrene Schnitzer wagen sich auch an Singvögel, Kraniche, Pelikane oder sogar Adler.
Was Europa bewegt
Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe ist einen Sommer lang ein Team: der Senner Daniel Mangeng, seine Tochter Laura, ihre Freundin Theresa, der Hirte Wolfgang Juen und zwei Helferinnen aus Deutschland. Zusammen sind sie die Arbeitsgemeinschaft der Alpe Vergalden im Montafon, einem Hochgebirgstal im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Das 36 Kilometer lange Tal hat nur zehn kleine Gemeinden, aber 21 Dreitausender-Gipfel. Bestimmt wird diese Folge von "Zu Tisch" vom Rhythmus der Berge und des Alplebens. Jeder Tag, auch Samstag und Sonntag ist streng strukturiert und beginnt um 4.00 Uhr morgens mit dem Melken der Kühe und der Käseherstellung. Hier, hoch in den Bergen, wird nicht nur gearbeitet, sondern auch gelebt, gelacht, die Gemeinschaft gestärkt und gut gegessen: Aufgetischt werden süße Bolmanudeln aus Frischkäse zum Frühstück. Montafoner Käseknöpfl (Käsespätzle) mit Sura Kees, Schweinsbraten vom Alpschwein mit Semmelknödel und ein saftiger Zucchinikuchen.
(1): Australien: Kim Scott, die Stimme der Ureinwohner (2): La Réunion: Erzählungen von der Insel (3): Sizilien: Annas Reis mit Schokolade (4): Marokko: ein deutscher Deserteur
(1): Schottland: Monty Python und der Heilige Gral (2): Schottland: Schatz der Highlands (3): Schottland: Eine verhängnisvolle Mahlzeit
Als der Bauer Charly Pieber sein Maisfeld ernten möchte, entdeckt er etwas Schreckliches: Zwischen den grünen Pflanzen liegt im Licht der frühen Morgensonne eine tote Braut. Es stellt sich schnell heraus, dass die Frau Anna Jusic heißt und gestern noch ihre Hochzeit gefeiert hat. Doch wie konnte der neue Lebensabschnitt der jungen Kroatin so dramatisch enden? Der Mordfall wird dem Polizeiinspektor Sifkovits, von allen "Schiffi" genannt, anvertraut - denn er ist in der kleinen österreichischen Gemeinde Stinatz aufgewachsen und kennt die Menschen dort bestens. Doch der Fall entpuppt sich schnell als viel komplexer als erwartet: Während Schiffi versucht, sich durch Intrigen und persönliche Verstrickungen hindurchzuarbeiten, erhält er unerwartet Unterstützung von einem ganz besonderen Trio: Die kluge Hilda Resetarits, die scharfsinnige Resl Grandits und Schiffis Mutter Baba wissen alles über jeden. Eine Personensuche in den sozialen Medien könnte nicht schneller sein, denn wenn die drei älteren Damen ihre Runden durch die kleine Gemeinde drehen, reden sie nicht nur über den neuesten Klatsch und Tratsch, sondern haben ihre Augen auf allem und jedem. Doch je mehr Schiffi über die mysteriöse Vergangenheit der Braut und die dunklen Geheimnisse der Dorfbewohner herausfindet, desto undurchsichtiger wird der Fall. Auf der Suche nach Antworten oder Hinweisen, die ihm vielleicht entgangen sind, wendet er sich an seine Mutter und deren zwei Freundinnen, die ihm mit ihrem Insider-Wissen zur Seite stehen. Auch alte Freunde aus seiner Kindheit unterstützen den etwas tollpatschigen, aber entschlossenen Polizeiinspektor. Doch als Schiffi schließlich glaubt, dem Mörder auf die Spur gekommen zu sein, hofft er tief in seinem Inneren, dass er sich diesmal vielleicht irrt ...
Tief im Westen Kenias liegt der Kakamega-Wald. Er ist der letzte Regenwald des Landes und ein unersetzliches Ökosystem. Hier lebt eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, darunter allein 380 Baum- und 330 Vogelarten. Dieser spektakuläre Schutzraum der Natur war lange bedroht: Durch Abholzung wurde der Wald beinahe vollständig vernichtet. Jagd und Wilderei haben ebenfalls großen Schaden angerichtet. Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Dank vieler Initiativen wie dem Projekt der "Upesi"-Herde. Diese verbrauchen nur halb so viel Feuerholz wie herkömmliche Kochstellen und helfen dadurch, den Holzbedarf zu senken und den Wald zu schützen. Ranger Abraham erklärt auf seinen Touren einheimischen Besuchergruppen die Reize und vor allem den Wert des Kakamega-Waldes für das Leben der Menschen in Kenia. Der Pflanzenreichtum des Regenwaldes wird von ihren Bewohnern schon seit jeher auch zum Heilen genutzt. Noch heute empfängt Medizinfrau Jennifer Bahati Embosa täglich Patienten und versorgt sie mit ihren selbst hergestellten Medikamenten. Der Kakamega-Regenwald ist außerdem ein faszinierendes Forschungsgebiet. Die Biologin Josephine erkundet beispielsweise das besonders ausgeklügelte Sozialsystem der Blauaffen. Vom Kakamega-Regenwald aus führt ein kurzer Abstecher in das nahegelegene Iten. Hier wurden und werden die Legenden des Laufsportes geformt. Das Geheimnis der erfolgreichen kenianischen Marathonläufer kennen Trainer wie Johana. Sie geben ihre Kenntnisse und ihre Visionen an jüngere Generationen weiter.
Kenias Grenze im Osten ist der Indische Ozean. Hier lagern faszinierende Korallenriffe vor den schneeweißen Stränden. Maisha Madrugada von der Turtle Police patrouilliert morgens und abends am Stand von Tiwi. Sie prüft, ob Schildkröten Eier gelegt haben. Oft müssen diese zu einem geschützten Ort gebracht werden, damit die Kleinen ungehindert schlüpfen können. Im letzten Küstenwald des Landes, im Arabuko-Sokoke-Wald, verdienen viele Menschen ihr Geld mit dem Fang von Schmetterlingen. Die werden in die botanischen Gärten in alle Welt verschickt. Frauen wie Mwaka Mwatsuma können durch diesen Job ihre Familie ernähren und sind weniger auf die Ausbeutung des Waldes angewiesen. Das türkisblaue Wasser des Indischen Ozeans bietet ein spektakuläres Surf-Revier. In Kilifi träumt Sammi Mkuzi davon, seine eigene lokale Kiteschule aufzubauen. Noch werden die meisten Schulen von Nicht-Kenianern betrieben. In Minkindani, einem Vorort von Mombasa, hat Kezia Olooh eine kleine Modeboutique. Sie schneidert alles selbst. Neben der Mode sind Frauenrechte ihre Leidenschaft. Regelmäßig coacht sie die jungen Mädchen aus ihrer Umgebung und zeigt ihnen, wie sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen können. Vor Shimoni, nahe der tansanischen Grenze, liegt ein Riff, das dem Klimawandel trotzt. Es beherbergt viele seltene Meerespflanzen und Tiere und wird vielleicht bald das letzte intakte Korallenriff Kenias sein. Meeresbiologe Tim McClanahan erforscht das Riff seit 40 Jahren. Er kennt die Bedingungen, unter denen dieses einzigartige Ökosystem eine Zukunftschance hat.
In der fruchtbaren Mitte der türkischen Schwarzmeerküste liegen die Provinzen Giresun, Ordu, Trabzon und Samsun an den Nordhängen des Pontischen Gebirges. Diese Region ist ein Schmelztiegel aus kultureller Tradition, natürlicher Vielfalt und nachhaltiger Lebensweise. Hier leben die Menschen im Einklang mit der Natur: Fischerei, Tabak- und Haselnussernte prägen das Leben und den Rhythmus der Bewohner. Das Kizilirmak-Delta an der Küste ist ein Naturschutzgebiet, in dem Wildtiere ungestört leben und Zugvögel auf ihrer Reise von Europa und Asien nach Afrika einen Rastplatz finden. In diesem Zufluchtsort dokumentiert Prof. Dr. Sancar Baris zusammen mit einer Gruppe von Studierenden Lebensweisen und Zugrouten der Wasservögel. Der längste Fluss der Türkei, der Kizilirmak bewässert die Felder rund um die Stadt Bafra und bietet den Nährboden für den Tabak, aus dem die starken, geschmacksintensiven Samsun-Zigaretten gerollt werden. Yilmaz ist einer der vielen Haselnussbauern in Görele, Giresun, wo sie die Haselnüsse auch liebevoll die "fettigen, pummeligen aus Giresun" nennen. Sowohl bei der Haselnussernte als auch beim Pflücken der Tabakblätter packt das ganze Dorf mit an. In der Hafenstadt Arakli lernen wir Emine kennen. Sie ist die einzige Fischerin an der türkischen Schwarzmeerküste. Wie das Meer sie und ihren Mann wieder zusammengeführt hat, steht symbolisch für die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Meer. Die Geschichten der Menschen und die Vielfalt der Natur machen diese Region zu einer Schatzkammer des türkischen Nordens.
Der Osten der türkischen Schwarzmeerküste ist ein Landstrich, der die Kräfte der Natur und die Traditionen seiner Bewohner vereint. An malerischen Hängen, steilen Felswänden und entlang tosender Wasserfälle erleben wir die besondere Beziehung zwischen Menschen und Tieren. Zwischen den 4000 Meter hohen Kackar-Bergen und dem verträumten Küstenstädtchen Arhavi lernen wir den Imker Bülent und seine Frau Nazli kennen. Zwischen steilen Wasserfällen und dichten Laubwäldern produzieren 80 Millionen Bienen kostbaren Honig, der dank der unberührten Natur besonders hochwertig ist. In den Bergen bei Macka thront auch das historische Sumela-Kloster, das sich wie ein Adlerhorst in eine Felswand schmiegt und Zeugnis einer jahrhundertealten christlichen Tradition ist. An den regenreichen Hängen von Rize führt die Reise zu den berühmten Teeplantagen. Hier wächst das Nationalgetränk der Türken: Çay, den die Einheimischen mit Stolz und in großen Mengen genießen. In Artvin pflegt Falkner Kazim die alte Kunst der Greifvogeljagd. Mit seinem Wanderfalken bewahrt er eine tief verwurzelte Tradition, die die enge Beziehung zwischen den Menschen hier und der ungezähmten Natur widerspiegelt. Bekannt ist die Region auch für ihre Stierkämpfe auf der Ayder-Alm, wo die Tiere unter der strengen Aufsicht ihrer stolzen Besitzer um die Rangordnung kämpfen. So auch Zigzava, der 17-jährige Champion. Wird er sich auch dieses Jahr an der Spitze behaupten können?
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Berlin-Reinickendorf geht mit gutem Beispiel voran: Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner hat die bundesweit erste Stelle für eine Einsamkeitsbeauftragte geschaffen. Seit letztem Sommer ist Katharina Schulz im Amt. Gemeinsam stellen sie sich der Herausforderung, Menschen in ihrem Bezirk zusammenzubringen: "2024 ist der Fokus auf den Senioren, 2025 auf der Jugend, 2026 auf der Mitte der Gesellschaft - damit ab 2027 niemand mehr einsam sein muss", so Schulz. Die beiden nehmen an einem Walk der "Offline Girls" teil, den Bianka Gawron jeden Sonntag in Berlin veranstaltet. Ihr Ansatz: durch Spaziergänge echte Begegnungen schaffen, offline sozusagen. In Dänemark bringen innovative Wohnkonzepte Menschen zusammen. Kristian Dall leitet in Aarhus ein in Skandinavien außergewöhnliches Mehrgenerationenhaus. In 304 Apartments leben Menschen allen Alters zusammen. Es gibt eine Kindertagesstätte, ein Café, aber auch einen Pflegestützpunkt. Die junge Mutter Helene Henriksen schätzt das Miteinander der Generationen: "Man hat viel Unterstützung und kann gelassen in die Zukunft blicken: Hier muss niemand alleine altern."Einen digitalen Weg aus der Einsamkeit hat Paul Schonnenbeck entwickelt. Seine App "Helpcity" bietet jungen Menschen eine geschützte Plattform, um sich auszutauschen: "Wir wollen Hemmschwellen abbauen und das Thema Einsamkeit endlich aus der Tabu-Ecke holen." Einsamkeit unter jungen Menschen bekommt immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit. Apps wie "Helpcity" können Menschen zusammenbringen, die sich sonst auf einem anderen Weg gar nicht kennengelernt hätten.
Einmal für die Kaiserin Elisabeth von Österreich und Ungarn, von allen Sisi genannt, die berühmteste und begehrteste Frau des Jahrhunderts zu arbeiten - das ist der Traum der jungen ungarischen Gräfin Irma Sztáray, die sich somit als Hofdame bewirbt. Das Auswahlverfahren ist streng: Sie wird gründlich überprüft und getestet. Ihr Körper und ihre Geschicklichkeit werden anhand verschiedener Turnübungen, Sprünge über Hecken und Sprints begutachtet. Dann darf Irma endlich zur Kaiserin. Sisi hat sich von der strengen Etikette des österreichischen Hofes gelöst und lebt mit ihrer Entourage auf der griechischen Insel Korfu. Weit weg vom Hof, ihrem Mann Kaiser Franz Joseph und ihren Kindern unternimmt Sisi in schlichten Kleidern abenteuerliche Ausflüge in die Natur. Es gibt klare Regeln an Sisis liberalem Hof: Egal, was passiert, sie darf niemals Langeweile empfinden. Dabei bestimmt die Kaiserin die Regeln des Spiels, und ihre Launen sind entscheidend auf ihrer adligen Kommune. Zwischen spektakulären Abenteuern und aufregenden Reisen zelebriert Sisi ausgefallene Diäten und Kokaintinkturen, um für immer "schön und frei" zu bleiben. Allein ihr geliebter Schwager und homosexueller Erzherzog Viktor aus Wien traut sich, gegen die Diäten der charmanten Kaiserin zu protestieren. Irma wird Teil ihres unkonventionellen Lebensstils und verliebt sich in die mitreißende Frau und ihre modernen Ideen. Fasziniert unterstützt Irma schließlich ihre geliebte Kaiserin bei einer schwerwiegenden Entscheidung, die das Leben beider Frauen für immer verändern könnte ...
Keine deutsche Schauspielerin wird international so gefeiert wie Sandra Hüller. Für ihre Darstellung in "Anatomie eines Falls" erhält sie 2024 eine Oscarnominierung. Für die Dokumentation "Sandra Hüllers Geheimnis" nimmt sie sich exklusiv Zeit für ein langes Gespräch. Eine Ausnahme. Sie berichtet von dem Abenteuer der Schauspielerei. Seit ihrem 20. Lebensjahr steht sie auf der Bühne. Diese frühen Auftritte sowie unbekannte Archivschätze zu großen Theater- und Filmrollen, zeigen unverstellt die gesamte Bandbreite von Sandra Hüllers Kunst. Weggefährten, wie die Regisseure Justine Triet und Hans-Christian Schmid, der Theaterpionier Johan Simons und der Schauspieler Jens Harzer erzählen von ihrer Kunst der Verwandlung, von intensiven Probensituationen und dem emotionalen Zugang den Sandra Hüller zu ihren Figuren hat. Durch die präzise Analyse ihres Werks und ihrer persönlichen Herangehensweise entsteht das vielschichtige Bild einer Ausnahmekünstlerin, die in ihrer Arbeit viel von sich verrät. Wenn Sandra Hüller sich in ihre Rollen verwandelt, wird sie stark. Völlig ohne Angst verausgabt sie sich, kennt keine Scheu vor dem Abgrund. Immer wieder blitzt das Individuum durch, sein Recht auf eine selbstbestimmte Existenz. Auch bei der Filmarbeit hat sie einen klaren Plan. Wie in einem Spiegel sieht sie die fremde Persönlichkeit und holt sie in die Realität. Seit Hüllers filmischen Anfängen 2006 mit "Requiem" über "Toni Erdmann" bis zu "Anatomie eines Falls" begleitet die Autorin Antje Harries sie bei ihren Auftritten auf internationalen Filmfestivals. Sie zeigen die Schauspielerin von einer privaten, ungeschminkten Seite. So wird Sandra Hüller nicht nur als Künstlerin, sondern auch als Mensch erlebbar, mit all ihrer Vielschichtigkeit und Leidenschaft.
Mit "All About Love - New Visions" hat Akua Naru eine Songsammlung zusammengestellt, die sich mit Liebe, Mutterschaft und Visionen in Zeiten sozialer Unruhe und Unsicherheit beschäftigt. Für die Aufnahmen hat sich Akua Naru mit dem weltweit gefeierten Kammerorchester Ensemble Resonanz zusammengetan, das jeden Song im Stile der großen Soul-Klassiker der 60er und 70er Jahre mit Streicherarrangements begleitet. Ältere Hits wie "Poetry: How does it feel" oder "Love Right Now" wurden für die ungewöhnliche Kooperation neu arrangiert. Für die "Hamburg Sessions" lässt Akua Naru es sich nicht nehmen, neben ihrer hochkarätig, international besetzten Live-Band auch ein Streichquartett des Ensemble Resonanz auf die Bühne zu bitten. Der Song "I made it" bringt Akua Narus künstlerisches Schaffen auf den Punkt: Sie ist eine versierte Wortschmiedin, deren Musik - tief nuanciert, poetisch und weise - die Erfahrungen schwarzer Frauen in den Mittelpunkt stellt. Ganz in der Tradition der großen Blues- und Jazz-Diven, wie Bessie Smith oder Nina Simone, die in ihrer Musik lebendig wird.
In einem syrischen Grenzdorf der frühen 80er Jahre müssen die Bewohner mit dem Nötigsten auskommen. Kaum jemand glaubt noch an das Versprechen der Regierung, sie mit Strom zu versorgen. Dort erlebt der kleine Sero sein erstes Schuljahr, als ein neuer Lehrer anreist, um aus den kurdischen Kindern stramme panarabische Genossen zu machen. Damit das Paradies auf Erden kommen kann, verbietet er mit seinem Schlagstock die kurdische Sprache, befiehlt die Verehrung Assads und predigt Hass auf den zionistischen Erzfeind: die Juden. Der Unterricht wühlt Sero auf und verwirrt ihn sehr. Denn seine langjährigen Nachbarn sind eine liebenswerte jüdische Familie. Seros Onkel Aram ist sogar heimlich in deren hübsche Tochter Hannah verliebt. Es ist allerdings äußerst fragwürdig, ob in dieser Umgebung Platz für eine solche Liebe sein kann. Der kleine Sero spielt gefährliche Streiche mit seinen Kameraden und träumt von einem Fernseher, damit er endlich Cartoons schauen kann. Gleichzeitig muss er aber erleben, wie die Erwachsenen um ihn herum immer mehr von Willkür, Gewalt und Nationalismus erdrückt werden. An wen soll man sich wenden, wenn die eigene Identität auf beiden Seiten des Grenzzaunes nicht toleriert wird? Seine Familie bietet dem kleinen Jungen Zuneigung und Schutz, aber das Leben an einem Ort, wo die Modernität nur in Form von Waffen existiert, bedeutet auch, mit Verlust konfrontiert zu werden.
Schwer zugerichtet überbringt Hiro das Ultimatum der unbekannten Angreifer. Entweder die Gruppe verlässt die Höhle oder es kommt zum offenen Kampf. Die Wilde Republik muss sich entscheiden: Sollen sie um ihr Zuhause kämpfen und noch weitere Tote riskieren? Oder sollen die Jugendlichen fliehen und ihr Glück woanders versuchen? Can ist bereit für die Auseinandersetzung. Das wichtigste Wort in seinem Leben lautet "Respekt" - und den verschafft er sich mit seiner körperlichen Überlegenheit. Als kleiner Junge musste er hilflos mit ansehen, wie ein Angriff auf seinen Vater diesen in den Rollstuhl brachte. Aber es gibt auch Schläge, die Can heute bereut ... Nach Rons Tod will Kim die Wilde Republik und ihre Mitglieder beschützen. Kann sie die anderen überreden zu gehen? Rebeccas Einfluss auf Kim spielt dabei keine kleine Rolle, schließlich teilen sie ein gemeinsames Schicksal. Für Lars ergeben die einzelnen Puzzleteile immer mehr ein Bild: Baumi war nicht nur Bergführer, sondern auch Mitglied einer Bruderschaft. Im Haus von Grasser findet der Psychologe weitere Hinweise und begibt sich dabei selbst in große Gefahr ...
Nördlich von Sizilien liegen die Liparischen Inseln, deren Landschaft von Vulkanen geprägt ist - der berühmteste unter ihnen: Stromboli. Ausbrüche gehören hier zur Tagesordnung, jedoch waren die Eruptionen 2002 besonders gravierend: Über sechs Monate wälzten sich damals immer wieder neue Lavaströme über die Flanken des Stromboli. Arnaud erklimmt den Gipfel des Stromboli - um ihn herum brodelt und zischt es und durch die ständigen Eruptionen fliegen Lavafragmente wie Projektile mit mehreren Hundert Stundenkilometern durch die Luft. Trotz dieser vulkanischen Bomben ist der Glutriese ein Besuchermagnet, dessen Beliebtheit unter anderem dem Kult-Film "Stromboli" des Regisseurs Roberto Rossellini mit Ingrid Bergman zu verdanken ist. Auf der anderen Seite der Insel, im Dorf Ginostra, ist nicht viel vom Touristenrummel zu spüren. In dieser Idylle lebt Pasquale Giuffre - trotz der Gefahren, die vom Vulkan ausgehen, wollte er seine Heimat nie verlassen. Das Leben in einer Großstadt birgt seiner Meinung nach mehr Risiken. Arnauds Reise führt ihn auf die Insel Lipari. Er erforscht dort die dunkle Vergangenheit des Touristenparadieses: Früher bauten Arbeiter hier Bimsstein unter gesundheitsschädlichen Zuständen ab - diese waren so schlimm, dass der Steinbruch auch "weiße Hölle" genannt wurde. Außerdem befand sich vor rund 50 Jahren auf der Insel ein Straflager, dessen Insassen unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen mussten. Von der Hölle auf Erden zum "Himmel" der Touristen - doch eins ist geblieben: Ob Freud oder Leid - auf den Liparischen Inseln bestimmen die Vulkane über das Schicksal der Bewohner.
Was verbindet den russischen Riesen mit seinem Nachbarn Nordkorea, das 143-mal kleiner ist und in dem fünfmal weniger Menschen leben? Nur 17 Kilometer gemeinsame Grenze, schon lange keine gemeinsame Geschichte mehr und auch kulturell steht man sich kaum nahe. Doch mit der Staatsgründung Nordkoreas nach dem Zweiten Weltkrieg hat die UdSSR eine dauerhafte Beziehung zwischen Moskau und Pjöngjang geknüpft. Oft wurde diese Beziehung in den letzten Jahren der Sowjetunion auf eine harte Probe gestellt, doch Anfang der 2000er Jahre belebte Wladimir Putin sie wieder neu. Der Ukrainekrieg führte zu einer intensiveren militärischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Regime. Waffenlieferungen aus Pjöngjang, russischer Technologietransfer und nordkoreanische Soldaten an der Front im Donbass: Die Allianz destabilisiert nicht nur Europa und Nordost-Asien, sondern untergräbt auch das weltweite Kräftegleichgewicht.
Um sich nach seinem abendlichen Bad im Meer umziehen zu können, reicht Lebornec de Gaulle einen Badeumhang. Doch der General versteht das System offenbar falsch. Kurz darauf spaziert de Gaulle mit dem Umhang bekleidet über den Strand. Kein Wunder, dass er deshalb von einer Gruppe abergläubischer Bretoninnen für den Ankou gehalten wird - nach bretonischer Überlieferung der personifizierte Tod. Es stimmt also doch: Uralte Legenden bevölkern die Strände der Bretagne in der Abenddämmerung ...
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.