Am Ende des Jahres 2013 machte ein französisch-kamerunisches Team eine schier unglaubliche Entdeckung. Ein in Laboren entwickelter schmerzlindernder Wirkstoff existiert bereits in der Natur, und zwar in den Wurzeln eines Baumes, des Afrikanischen Pfirsichs. Die Völker im Norden Kameruns kennen diese Medizin seit jeher. Eine Tagesreise von Yaoundé entfernt liegt ein Tikari-Dorf. Dort trifft Bernard Fontanille den traditionellen Heiler Gaston Amoa. Dieser weiß sehr gut um die heilende Wirkung des Afrikanischen Pfirsichs, den er Ntwo'o nennt. Für die Tikari und die benachbarten Pygmäen ist der Baum von zentraler Bedeutung, da die Heilkräfte der Pflanze sich in ihrem beschwerlichen Alltag als sehr nützlich erweisen.
Keine Attraktion im Freizeitpark macht so viel Angst wie die Achterbahn. Achterbahnen sind schön und furchteinflößend zugleich. Höhe, Geschwindigkeit, Loopings, Schrauben - diese Elemente sind es, die eine magische Anziehungskraft haben. Heute gibt es auf der Welt 13.700 dieser Kolosse aus Stahl oder Holz. Und es kommen immer spektakulärere dazu. Etwa zwei Milliarden Menschen stürzen sich weltweit jedes Jahr auf die Achterbahnen. Sie stehen oft stundenlang an, um sich eine Minute von einer Maschine den Magen verdrehen zu lassen. Doch warum üben Achterbahnen einen solchen Reiz aus? Die Dokumentation "Faszination Achterbahn" geht dem auf den Grund. Angefangen hat es einfach: Die Bergbahn, die in Minen in Nordamerika zum Lastentransport diente, wurde durch Zufall zur spaßigen Abfahrt. In Russland waren es Holzgestelle, die im Winter mit Wasser bespritzt wurden. So entstanden eisige Rutschbahnen. Der Soziologe Sacha Szabo führt durch eine Zeitreise von den ersten Jahrmärkten und Schaubuden bis zur modernsten Bahn der Welt. Früher waren sie noch aus Holz und mit einem Bremsmeister, der manuell die Geschwindigkeit reguliert. Die heutige Stahlachterbahn verdankt ihren Durchbruch Werner Stengel. Der Ingenieur macht die Bahnen wortwörtlich berechenbar. Sein Pioniergeist führt zu schnelleren Kurven und zum ersten sicheren Looping der Achterbahngeschichte. Daniel Schoppen designt die wohl spektakulärsten Achterbahnen der Welt, die dann dem Urteil der größten Fans standhalten muss. Und die Hirnforscherin Meryl Malezieux kann auch erklären, warum es Menschen Freude macht, Angst zu haben.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Mehrere Hundert Mitglieder starke Teams lassen sich oft zu halsbrecherischen Höchstleistungen hinreißen. Denn gewinnen wird das Team, das die höchsten und schwierigsten Formationen schafft. Eine besonders wichtige Rolle beim Errichten der bis zu zwölf Meter hohen Castells kommt den beteiligten Kindern zu: Erst wenn sie bis zur Spitze klettern und den Turm krönen, gilt er als Erfolg. Eines von ihnen ist Sofía. Die siebenjährige Katalanin zählt zu den besten Kindern ihres Teams, der Colla Vella dels Xiquets de Valls. Dreimal pro Woche trainiert Sofía in der unweit von Tarragona gelegenen Kleinstadt Valls mit den anderen Kindern das Besteigen der Menschentürme. Besonders leichtgewichtige und akrobatische Mädchen übernehmen den riskanten Job - jede unkontrollierte Bewegung kann das Gleichgewicht stören und den Turm zum Einsturz bringen. Zum Zeitpunkt der Reportage trainieren Sofía und die Turmbauer aus Valls besonders hart. Denn die Colla Vella, die älteste Colla Kataloniens, möchte nach zehn Jahren, die es auf dem zweiten Rang verbringen musste, endlich wieder den Titel der besten Colla erringen. Wird es den Turmbauern gelingen, den Titelverteidiger, die Castellers de Vilafranca, vom Thron zu stoßen? Die Hoffnungen liegen auf Sofía und ihren mutigen Kolleginnen.
(1): Michigan: Laura Kasischke kratzt am Lack (2): Die Basse-Normandie: Land der Pferde (3): Chile: Pablos Eintopf Charquicán(4): England: Die Anfänge der Impfstoffentwicklung
(1): Paris: Die Aristocats bringen die Stadt zum Tanzen (2): Die Schafhirten, Herrscher der Karpaten (3): Japan: Mayumis Bento (4): Polynesien: Von der Rache getrieben
Dschingis Khans Erbe ist immens und auch 800 Jahre später wird er in der Mongolei geradezu kultisch verehrt. Das Wissen über die mongolischen Herrscher stammte jedoch lange Zeit vor allem aus den Erzählungen ihrer besiegten Feinde - weshalb ihnen der Ruf grausamer Krieger und ungebildeter "Barbaren" vorauseilte. Die 1227 verfasste und erst Anfang des 20. Jahrhunderts wiederentdeckte "Geheime Geschichte der Mongolen" sowie neueste wissenschaftliche und archäologische Erkenntnisse zeichnen ein anderes Bild von Dschingis Khan: das eines Herrschers, dem es gelang, mit Hilfe bahnbrechender Neuerungen ein Reich zu einen, das sich in seiner größten Ausdehnung von Korea bis nach Osteuropa erstreckte. Dschingis Khan schuf eine neue Form der Armee mit Soldaten, die nicht nur aus dem Adel, sondern aus allen Gesellschaftsschichten stammten. Auch Frauen hatten ihren Platz auf dem Schlachtfeld. Die mongolischen Eroberer förderten nicht nur den Handel innerhalb des mongolischen Reichs, sondern auch den Austausch von Wissen, was unter anderem in Wissenschaft, Architektur und Mode zu zahlreichen Neuerungen führte. Auch das Taj Mahal wäre ohne mongolische Einflüsse wohl nie erbaut worden. Neuen Erkenntnissen zufolge könnte auch das Klima den Aufstieg des unter dem Namen Temüdschin geborenen mongolischen Nomaden und seiner Familie begünstigt haben, denn die üppigen Weideflächen boten ihren Pferden ideale Nahrung. Außerdem versorgten die Huftiere die Mongolen in Hungerperioden mit kalorienreichem Fleisch. Jüngste Ausgrabungen geben Aufschluss über den Ort, an dem der spätere Dschingis Khan wahrscheinlich seine Eroberungszüge plante. In Avraga, inmitten der mongolischen Steppe, haben Archäologen einen Platz entdeckt, der sein Winterquartier gewesen sein könnte. Weiter im Süden, in Shangdu - heute Nordchina -, konnten Wissenschaftler die legendäre Stadt rekonstruieren, die von seinem Enkel Kublai Khan gegründet wurde.
Der boreale Nadelwald, besser bekannt als Taiga, bedeckt 17 Prozent der Erdoberfläche und verfügt über die weltweit größte Dichte an Flüssen und Bodenschätzen. Für die Nomaden der Mongolei boten die Urwälder und sauberen Gewässer jahrtausendelang einen Lebensraum. Im Laufe der Jahrhunderte - und vor allem in den vergangenen 50 Jahren - wurden die Artenvielfalt und die Rohstoffe der mongolischen Gebiete allerdings durch Jagd und illegalen Bergbau dezimiert. Die wilden Tiere verließen den Wald, und die Wasserläufe wurden verschmutzt. Seit 2012 steht ein Teil der Ulaan Taiga unter Naturschutz. Chef-Ranger des Parks ist Tumursukh Jal. Der frühere Jäger, der selbst den lokalen Gemeinschaften entstammt, setzt sich für die Einhaltung der Umweltschutzgesetze ein. Verhindert werden soll einerseits das illegale Schürfen, andererseits schaden aber auch bestimmte traditionelle Jagdpraktiken der Nomaden dem Wald. Tumursukh und seine Ranger arbeiten ohne Unterlass, manchmal unter Lebensgefahr. Ihre Bemühungen machen sich bezahlt: Die Wildtiere sind zurück, die Taiga lebt wieder. Tumursukh weiß auch um die weltweite Klimakrise. Sein Traum ist, dass sein Schutzgebiet zum Modell für Naturschutz und zum Reservat für Flora und Fauna wird. Mit viel Geduld versucht er, die lokale Bevölkerung zum Umdenken zu bewegen.
Im Norden Schwedens liegt die Region Bottniska viken. Der Bottnische Meerbusen ist der nördlichste Ausläufer der Ostsee zwischen Schweden und Finnland. Seine Lebensadern sind gewaltige Flüsse, die unablässig Frischwasser ins Meer transportieren. In den Gewässern nahe der Küste ist der Salzgehalt so gering, dass ganz eigene Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere herrschen. Beste Voraussetzungen für einen besonderen Fisch. Aus dem Rogen der Kleinen Maräne wird edler Kaviar, sogenannter Kalix-Kaviar gewonnen. Zwischen dem 20. September und Ende Oktober sind die Fischer mit ihren Trawlern unterwegs und machen Jagd auf die Kleine Maräne. Für Fischer Kent Karlsson herrscht Hochbetrieb in der kurzen Fangsaison. Dann muss er einen großen Teil seines Jahreseinkommens verdienen. Seine Frau Teija Aho sorgt für das leibliche Wohl. Teija und Kent essen in erster Linie Fisch - selbstverständlich auch Kalix-Kaviar. Er ist eine Vorspeise und wird auf sehr einfache Weise zubereitet, traditionell mit roten Zwiebeln und Crème fraîche, aufgepeppt mit etwas Avocado und Dill. Auf keinen Fall darf zum Kaviar Tunnbröd fehlen. Das Dünnbrot wird nur noch in wenigen Bäckereien von Hand gebacken. Hin und wieder gibt es Fleisch, allerdings nicht vom Elch oder Rentier, wie in Nordschweden üblich, sondern vom Hasen. Kent und Teija sind leidenschaftliche Jäger. Auf der Schäreninsel, die sie inmitten der Ostsee allein bewohnen, hat sich in den vergangenen Jahren die Hasenpopulation erhöht. "Dieses Fleisch hier ist das Beste, was es gibt. Die Tiere leben auf derselben Insel wie wir. Wir wissen also, dass sie ein glückliches Leben hatten, bevor sie auf dem Teller landen!", meint Teija. Das Hasengulasch bereitet sie mit Schokolade und Ingwer zu.
(1): E.T.A. Hoffmanns fantastisches Berlin (2): Toskana: Quellen des Wohlbefindens (3): Türkei: Mustafas Hackbällchen (4): Gironde: Ein Leuchtturm mit wegweisender Technik
(1): Korsika: Eine Insel sagt nein (2): Polen: Auf den Spuren von Nikolaus Kopernikus (3): Argentinien: Marielas Käse mit Marmelade (4): Lissabon: Der heldenhafte Rattenjäger
Wes Andersons mehrfach ausgezeichnetes Meisterwerk mit Starbesetzung - Ralph Fiennes, Bill Murray, Jeff Goldblum, Jude Law, Adrien Brody und viele mehr in einer absurden Hotelierkomödie. In den 30er Jahren ist das "Grand Budapest Hotel" irgendwo in einem osteuropäischen Gebirge eine luxuriöse Institution, um das sich Legenden ranken. So erzählt der ehemalige Hotel-Page Zero von seinen Erlebnissen an der Seite des charismatischen Concierge Monsieur Gustave, der ihn mit auf eine unerwartete Reise nimmt. Mit gewitzten Dialogen und dem unverkennbaren visuellen Stil von Wes Anderson bietet der Film perfekte Unterhaltung. In der fiktiven osteuropäischen Republik Zubrowka liegt im bergigen Kurort Nebelsbad das pittoreske "Grand Budapest Hotel". Ein Luxustempel, um den sich viele Geschichten ranken und in dem wichtige Persönlichkeiten verkehren. Zero, ein junger Mann unbekannter Herkunft, erzählt von seinen verrückten Erlebnissen in dem Hotel. Er fängt als Page an und findet sich in einem kuriosen Universum wieder, geleitet von Concierge Monsieur Gustave. Dieser ist für die Organisation des Service verantwortlich und kennt alle wichtigen Gäste des Hotels. Besonders zugeneigt ist er den älteren, wohlhabenden Witwen. Als eine dieser Witwen stirbt, Madame D., nimmt Monsieur Gustave seinen Lehrling Zero mit auf eine Reise zu ihrem Schloss - in der Hoffnung, etwas von ihrem Erbe abzubekommen. Was folgt, ist eine Reihe bizarrer Verquickungen à la Wes Anderson mit seinem absurden Humor und unnachahmlichen Bildwitz: schnelle, eloquente Dialoge, symmetrische Bildkompositionen in Perfektion und eine opulente Szenografie bis ins kleinste Detail. Hinzu kommt ein Staraufgebot, auch in kleinen Rollen: von Ralph Fiennes über Adrien Brody und Jeff Goldblum bis zu Willem Dafoe. Ihr absurdes Comedy-Ping-Pong ist perfekte Unterhaltung.
Der Franzose David holt sich von seinem deutschen Boss den nächsten Schmuggelauftrag ab, der dieses Mal größer und mysteriöser ist als je zuvor. David weiß nur, dass er mit Hilfe eines Sportwagens Gold transportieren soll, und zwar in den Libanon. Außerdem bekommt er eine äußerst erfahrene und attraktive Begleitung für den Auftrag. Die schöne Olga wehrt aber seine Verführungsversuche ab und möchte sich auf ihre Mission konzentrieren. Nur sie ist in die Details eingeweiht ... David wird mit der Zeit ungeduldig, erst recht, als die beiden bei ihrer Ankunft im Libanon von der Polizei verhört werden. Dann entdeckt er, dass der ganze Wagen aus Gold besteht, und entscheidet sich kurzerhand, damit abzuhauen. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel durch Europa, bei dem David einen Käufer für das Auto sucht und gleichzeitig von den Handlangern seines Bosses verfolgt wird. Schaffen Olga und er es, davonzukommen? In dieser flotten Komödie brillieren Jean-Paul Belmondo als charmanter Gangster und Jean Seberg als kühl-kalkulierte Schmugglerin, die ein ungleiches Paar werden. Mit Spannung und Witz bietet der Krimi perfekte Unterhaltung.
Im Nordwesten der Mongolei, im unwirtlichen Hochgebirge des Altai, teilen sich das mächtige Argali-Wildschaf, der Steinbock und der Schneeleopard das felsige Revier. Wie ihre Vorfahren durchstreifen hier auch Adlerjäger die gewaltigen Berge. Im Süden breitet sich menschenleer und fast unberührt der mongolische Teil der Wüste Gobi aus. "In dieser unfassbaren Weite bin ich nur ein Staubkorn." Dieses magische, fast spirituelle Gefühl beschreiben viele Besucher der Mongolei. Das Land im Herzen Asiens ist viereinhalbmal so groß wie Deutschland - aber es leben dort nur rund drei Millionen Menschen. Damit ist die Mongolei das am dünnsten besiedelte Land der Erde. Das "Gesetz der Steppe" prägt seit jeher die Geschichte der Mongolei. Jahrtausendelang sorgte das Recht des Stärkeren für gnadenlose und blutige Auseinandersetzungen unter den verschiedenen Stämmen. Unter den Regionalfürsten war Dschingis Khan der charismatischste und erfolgreichste Führer. Um ihn ranken sich viele Mythen, und er gilt bis heute als Nationalheld. Zu den Protagonisten der Dokumentation gehören Naturschützer, die sich um den bedrohten Schneeleoparden kümmern, Nomaden, die einen Einblick in ihren Alltag gewähren und Adlerjäger, die mit ihren majestätischen Greifvögeln auf Jagd gehen. "Abenteuer Mongolei - Reise ins Land der Nomaden" entführt die Zuschauer in ein Land, das sich bis heute seine Ursprünglichkeit bewahrt hat und dessen Anziehungskraft sich kaum jemand entziehen kann.
Japans Inselwelt bietet eine ungewöhnliche Naturvielfalt. Sie besteht aus vier großen und fast 7.000 kleinen Inseln, die sich in einem langen Bogen durch den Nordwestpazifik ziehen und ganz unterschiedliche klimatische Bedingungen bieten: vom eisbedeckten Nordmeer über gemäßigte Wälder bis hin zu subtropischen Stränden und Mangrovensümpfen. Diese Vielfalt an Klimazonen bietet zahlreichen Tieren beste Lebensbedingungen. Auf der Hauptinsel Honshu liegen die Japanischen Alpen, ein Gebirge mit zahlreichen Dreitausendern. Im Frühling wandern zahllose Fische, die vom Schmelzwasser des Schnees gespeisten klaren Gebirgsflüsse hinauf, um in den Oberläufen ihre Eier abzulegen. Die Fischer auf Honshu pflegen seit über 1.300 Jahren ihre eigene Tradition: "Ukai". Jeder Fischer hat einen Trupp fleißiger, gefiederter Helfer - Kormorane, die lange und sorgsam trainiert wurden. Dank der Sicherheit und Fürsorge in dieser menschlichen Obhut leben manche zahme Kormorane doppelt so lange wie ihre wilden Verwandten.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Chryssoula Papageorgiou ist entschlossen: Zusammen mit anderen Bewohnerinnen und Bewohnern des alternativen Stadtteils Exarchia zieht die Grundschullehrerin gegen die Stadt Athen vor Gericht. Auf dem zentralen Platz von Exarchia soll eine U-Bahn-Haltestelle errichtet werden, Papageorgiou und ihre Mitstreiter konnten den Bau vorerst stoppen. Sie haben die Befürchtung, dass das ganze Viertel "aufgewertet" werden soll und die U-Bahn erst der Anfang ist. Danach eröffnen neue Geschäfte, Hotels werden gebaut, Touristen kommen und die Mieten steigen. Für Vize-Bürgermeister Vasilis Axiotis ist dagegen klar, dass es eine U-Bahn-Haltestelle in einem so zentralen Viertel wie Exarchia geben muss. Die Stadt, sagt er, sei eine zeitgenössische Metropole, die aber noch gar nicht danach aussehe. Das soll sich nun ändern, nicht nur in Exarchia. Zählen kann er dabei auf die Unterstützung der Hotelindustrie, denn auch diese sieht in Athen massives Potenzial. Die israelische Hotelkette "Brown Hotels" will bis 2025 40 Hotels in der Stadt betreiben. Geschäftsführer Leon Avigad findet den Wandel durchweg positiv. Die Aufwertung des Viertels und der ganzen Stadt ziehe Touristen an, die wiederum den Umsatz lokaler Betriebe steigern würden. Eine Win-Win-Situation. Die anhaltende Transformation der Stadt hält die Bewohner seit Monaten in Atem. Es geht um nichts weniger als die Frage, wem Athen in Zukunft gehören soll - den Anwohnern oder den Touristen?
Frank und Simone haben sich einen Traum erfüllt und leben mit ihren beiden Kindern in einem Reihenhäuschen am Stadtrand von Berlin: Sie sind ein glückliches Paar - bis zu dem Tag, an dem bei Frank ein inoperabler Hirntumor diagnostiziert wird. Die Familie ist plötzlich mit dem Sterben konfrontiert. "Halt auf freier Strecke" ist eine Geschichte der Extreme, die aus dem Alltag erwächst; eine Geschichte, die im Tod das Leben feiert. Der 44-jährige Frank Lange lebt mit Ehefrau Simone und den beiden Kindern Lilli und Mika in einem Reihenhaus am Stadtrand von Berlin. Die Familie ist gerade erst eingezogen, die Eltern habe eine geregelte Arbeit, das Paar ist glücklich. Doch als Frank wegen Kopfschmerzen einen Arzt konsultiert, wird er mit einer Krebsdiagnose konfrontiert: Der entdeckte Hirntumor ist bösartig und inoperabel. Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Mit dem Smartphone dokumentiert Frank das Fortschreiten seiner Erkrankung und den Alltag mit seiner Familie. Von der Chemo- und Strahlentherapie entkräftet, entwickelt er Wahnvorstellungen, in denen er etwa seinen personifizierten Hirntumor als Interviewpartner bei Harald Schmidt auftreten sieht. Franks Körper und Geist sind zunehmend beeinträchtigt; so verliert er sein Gedächtnis, seinen Orientierungssinn, die Kontrolle über seine Körperfunktionen, schließlich sein Sprachvermögen. Auch seine Persönlichkeit unterliegt durch die starken Medikamente einer Veränderung. Die beiden Kinder müssen mit dem zu Hause betreuten Vater, der rasanten Verschlechterung seines Zustands und dem nahen Tod umgehen. Sie sind überfordert. Auch Simone gerät immer mehr an ihre Grenzen. Mit dem Tod sind der Sterbende und die Zurückbleibenden aus zwei verschiedenen Perspektiven konfrontiert. Sie müssen sich unterschiedlichen Fragen stellen und werden die Zeit auf je eigene Weise als Prüfung empfinden.
Andreas Dresen zählt zu den erfolgreichsten deutschen Regisseuren. Von Jurys und Kritik gleichermaßen gefeiert, kommen seine Filme auch beim Kinopublikum sehr gut an, obwohl sie eher keine Hochglanz-Romantik, sondern soziale Wirklichkeit zeigen. Der Künstler hat kein Problem damit, wenn er als ostdeutscher Regisseur bezeichnet wird. Er weiß, wo er herkommt, was ihn geprägt hat, was und wie er Geschichten von Menschen erzählen möchte. Die Dokumentation begleitet den Regisseur durch das Jahr 2023 bis zum Eröffnungsabend im Filmmuseum Potsdam, das ihn und sein Team mit einer Ausstellung und Filmreihe ehrt. Nach und nach blättern sich im Porträt der Werdegang, das künstlerische Schaffen und das gesellschaftliche Engagement des Regisseurs auf. Die Dokumentation zeigt Dresens Vielschichtigkeit und seine Wurzeln, die ihn bis heute prägen. Sie begleitet ihn in den heimischen Schnittraum in Potsdam, auf die Insel Hiddensee zu seinem Freund Jens Quandt, mit Alexander Scheer und Band auf Tournee nach Schwerin und auf den Schwielowsee mit seinem Segelboot "Potemkin". Zu Wort kommen langjährige Weggefährtinnen und Weggefährten wie Schauspieler Axel Prahl, Musiker Jens Quandt, Cutter Jörg Hauschild, Drehbuchautorin Laila Stieler, Kameramann Andreas Höfer und Schauspielerin Steffi Kühnert. Sie alle sprechen über den Menschen, Freund und Kollegen und erinnern sich an die intensive Zusammenarbeit und Verbundenheit.
Es begann alles im Jahr 1967. Claude Nobs hatte damals so gut wie keine Ahnung von der Branche, doch mit viel Enthusiasmus und Musikleidenschaft verwandelte er die verschlafene schweizerische Kleinstadt Montreux an den Ufern des Genfer Sees in ein Mekka für die größten internationalen Künstlerinnen und Künstler - und schrieb Musikgeschichte! Über 50 Jahre später erzählen all diejenigen die Geschichte des Montreux Jazz Festivals und seines Gründers, die das Musik-Event in seinen ruhmreichen Anfangsjahren geprägt haben. Mit bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und brandneuen Interviews wird das Publikum mit auf eine Reise in die Vergangenheit genommen. Zahlreiche Festival-Stars und Brancheninsider berichten ungeschönt über fünf Jahrzehnte Montreux. Die Musikerinnen und Musiker spielen natürlich eine wichtige Rolle im Film, der eigentliche Star dieser unglaublichen Geschichte ist und bleibt jedoch Claude Nobs (1936-2013). Nobs verwandelte seine Heimatstadt in ein Mekka für Livemusik-Fans, auch wenn die konservative Gesellschaft von damals dem exzentrischen und homosexuellen Musikliebhaber so einige Steine in den Weg legte. Er schuf eine Umgebung, in der sich die Künstlerinnen und Künstler frei ausdrücken und trotz unterschiedlicher Genres und kultureller Hintergründe gut miteinander arbeiten konnten. Diese Kooperationen wurden von Nobs bis ins kleinste Detail dokumentiert und auf Video aufgenommen. So entstand ein umfangreiches Archiv mit kulturell überaus bedeutsamen Auftritten, das als erste audiovisuelle Sammlung sogar von der UNESCO zertifiziert wurde.
Die Hardrock-Legenden von Deep Purple hatten von jeher eine enge Verbindung zum Festival von Montreux, weshalb sie auch als Headliner für die Abschlussnacht der 40. Ausgabe des Festivals im Jahr 2006 ausgewählt wurden. Ian Gillan (Gesang und Mundharmonika), Steve Morse (Gitarre), Roger Glover (Bass), Ian Paice (Schlagzeug) und Don Airey (Keyboards) spielten zusammen mit einem Symphonieorchester unter der Leitung von Stephen Bentley-Klein, wobei die Orchester-Arrangements den bekannten Songs eine zusätzliche Bandbreite und Tiefe verliehen. Bei ihrem Konzert am Genfer See machten Deep Purple, 2006 alle schon im eher fortgeschrittenen Alter, einen äußerst frischen Eindruck. Zu den Klassikern, die sie an dem Abend spielten, gehören "Smoke On The Water", "Hush", "Black Night" und "Strange Kind Of Woman".
François Cardinaud ist ein erfolgreicher Schiffsunternehmer in der Küstenstadt La Rochelle in Westfrankreich. Seine Frau Marthe stammt aus einfachen Verhältnissen und wird daher von der Bourgeoisie in ihrer neuen Umgebung nicht vollständig akzeptiert. Zudem langweilt sie sich in ihrem Hausfrauenleben und mit ihrem Mann, den sie nur selten sieht. Eines Tages verschwindet sie nach der Sonntagsmesse und François macht sich auf die Suche nach ihr. Als in der Stadt bekannte Persönlichkeit schlägt ihm dabei jedoch viel Missgunst und Ablehnung entgegen. Als die ganze Stadt erfährt, dass Marthe mit Mimile durchgebrannt ist, ihrer neulich mit einem Schiff eingelaufenen Jugendliebe, wird die Situation noch komplizierter. Wird François seine Frau zurückerobern können, oder wird die Ehe an den sozialen Unterschieden scheitern? Die dramatische Komödie unterhält insbesondere mit dem charmanten Raubein Jean Gabin in der Hauptrolle und blickt ungeschönt auf einen vermeintlichen sozialen Aufstieg.
Cherie, eine Haushaltshilfe mit philippinischen Wurzeln, wird bei einer wohlhabenden Familie vorstellig, um sich etwas dazuzuverdienen. Bei ihrer Ankunft stellt sie fest, dass ihre Aufgabe darin besteht, auf die Hunde aufzupassen. Sie lernt Milo kennen, den jungen Sohn der Familie.
Die Zapoteken sind zahlenmäßig eines der größten indigenen Völker Mexikos. Ihre Zivilisation entstand vor etwa 2.500 Jahren in der heutigen Region Oaxaca im Süden des Landes. Das Leben der Zapoteken, deren Siedlungen sich in von Agavenfeldern umgebenen Tälern befinden, ist noch heute sehr gemeinschaftlich geprägt. Der erfahrene französische Arzt Bernard Fontanille besucht das Dorf San Lucas Quiaviní. Dort trifft er Paulina. Sie ist seit 40 Jahren Partera, also eine traditionelle Hebamme, sowie Curandera, Heilerin. Sie kümmert sich nicht nur um das körperliche Wohl ihrer Patienten, sondern befreit auch deren Seelen von zahlreichen Ängsten.
Reisen wären weit weniger stressig, wenn man seine Kinder in einen Kälteschlaf versetzen könnte. Doch dafür müssen noch zahlreiche physiologische und anatomische Hindernisse überwunden werden. Sonst wäre Professor Schnauzbart sofort dabei ...
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.