Jetzt 20:15 22:30
Zeit auswählen
Datum auswählen
Mo Di Mi Do Fr Sa So 22 23 24 25 26 27 28 29 30 01 02 03 04 05

TV Programm für ARTE am 04.10.2025

Das Phänomen Maja Lunde 05:05

Das Phänomen Maja Lunde: Klimawandel als Bestseller

Dokumentation

Die norwegische Schriftstellerin Maja Lunde schreibt seit Jahren Romane, die die Folgen des Klimawandels zum Thema haben. Es geht um unbequeme Wahrheiten, die niemand gerne hört. Und doch haben weltweit mehr als vier Millionen Menschen ihre Bücher gekauft. Und wo immer die Schriftstellerin auftritt, stehen die Fans Schlange. Wie gelingt es ihr, mit düsteren Szenarien vom Klimawandel ein so großes Publikum zu erreichen? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen schon lange vor der drohenden Katastrophe. Unzählige Expertinnen und Experten haben immer wieder versucht zu erklären, warum die Erderwärmung im Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, die entscheidende Überlebensfrage für uns und unseren Planeten ist. Aber warum haben sie so wenig Gehör gefunden? Sind die Fakten zu spröde, die Zusammenhänge zu komplex? Können Romane dort helfen, wo Sachliteratur an ihre Grenzen stößt? Vielleicht geht nicht um immer mehr Informationen, sondern um neue Narrative. Im Fokus stehen Erzählungen, die die kaum fassbare Dimension der heranrückenden Katastrophe an konkrete Einzelschicksale knüpfen. Aber kann Literatur tatsächlich zu einem breiten gesellschaftlichen Umdenken beitragen? 2023 erschien mit "Der Traum von einem Baum" der vierte Band ihres Klimaquartetts. Lundes neuester Roman heißt "Für immer" (2025). Auch darin geht es um unsere Verbindung zur Natur. Filmemacherin Marion Schmidt fängt mit der Kamera exklusive Einblicke in das Leben und die Arbeitsweise der Bestsellerautorin ein, die ihre Bücher selbst gar nicht als Klimafiktion sieht.

Die Geschichte von Mensch und Tier 06:00

Die Geschichte von Mensch und Tier: Von den Anfängen bis zum Mittelalter

Doku-Reihe

Ohne Tiere hätte unsere Spezies den Sprung vom Jäger und Sammler zum Erbauer von Städten und Maschinen nie geschafft. Seit Jahrtausenden schon bedient sich der Mensch der Kraft seiner Nutz- und Haustiere, ihrer überlegenen Sinne, ihres Fleischs und ihrer Instinkte. Und er genießt ihre Loyalität und Freundschaft. Das Verhältnis von Mensch und Tier ist eine gewachsene Symbiose mit allen Facetten zwischen Ausbeutung und Verehrung. Die Dokumentation erzählt, wie sich der Mensch vom nackten Schwächling zum Herrn der Welt aufschwingen konnte - buchstäblich auf dem Rücken der Tiere. Der erste Teil spannt den Bogen von den Anfängen im Neolithikum bis zum Mittelalter und stellt Fragen nach den ethischen, ökologischen und sozialen Konsequenzen, die sich aus dieser nicht immer freiwilligen Symbiose ergeben. Er dokumentiert die Veränderungen, der diese Tierarten selbst durch den Menschen unterworfen wurden: gezähmt, optimiert, verniedlicht und vermenschlicht. Die Dokumentation thematisiert nicht weniger als den vielleicht größten Glücksfall unserer Geschichte: als aus Konkurrenten und Gegnern im Überlebenskampf der Steppen und Savannen unsere Gefährten wurden.

Die Geschichte von Mensch und Tier 06:45

Die Geschichte von Mensch und Tier: Von der Industriellen Revolution bis heute

Doku-Reihe

Der zweite Teil der Dokumentation zeigt die radikalen Veränderungen, denen Hunde, Hühner, Schweine und Kaninchen durch den Menschen unterworfen wurden. Sie wurden gezähmt, optimiert, verniedlicht und vermenschlicht, aber auch gequält, unterworfen und entwürdigt. Haustiere leben heute einerseits oft in einem Wohlstand, der für viele Menschen unerreichbar ist. Auf der anderen Seite ist die Existenz der meisten Nutztiere im Zeitalter der Hochtechnologie nicht viel mehr als ein Warten auf das Schlachtmesser im fensterlosen Massenstall. Doch mit Robotik, Genforschung und den Verheißungen der künstlichen Existenz könnte auch dieses Zeitalter unseres Lebens von und mit den Tieren bald an sein Ende kommen - wenn Roboterhunde unsere Gefährten und Laborfleisch unsere Nahrung werden. Bedeutet die digitale Revolution daher das Ende unserer Zehntausende Jahre dauernden Beziehung zu den Tieren, die uns den Aufstieg zum Herrscher der Welt ermöglichte? Oder stehen wir vor einer Renaissance des Verhältnisses zu unseren Tieren, dessen Wert wir erst jetzt zu erkennen in der Lage sind, da Klimakrise und Artensterben unser eigenes Überleben gefährden?

360° Reportage 07:30

360° Reportage: La Lutte, der magische Ringkampf des Senegal

Reportage

La Lutte - der Ringkampf des Senegal: Körperliche Stärke trifft dabei auf spirituelle Magie. Fans feiern ihre Helden und erleben ihre mystische Kraft. Der Sport ist in dem westafrikanischen Land populärer als Fußball. Ganze Stadtviertel begeistern sich für ihre Helden im Ring, die nicht selten aus ihrer Mitte stammen und daher voller Stolz verehrt werden. Immer an der Seite der Kämpfer dabei: Marabouts, spirituelle Heiler, die mittels Magie und Fetischen ihre Schützlinge mit Kraft und Macht ausstatten. Entstanden ist La Lutte im Süden des Senegal, in der Casamance. Dort traten die Bauern seit Jahrhunderten nach einer erfolgreichen Ernte gegeneinander an, Männer ebenso wie Frauen. Von hier stammt auch Gorgui Étudiant. Er gehört zu den aufstrebenden Talenten dieses Sports und will seinen Status demnächst durch einen anstehenden Vorbereitungswettkampf untermauern. Auch sein Freund Sokhor Clé wird demnächst in den Ring steigen. Im Gegensatz zu Gorgui, der einer wohlhabenden Mittelschichtfamilie entstammt, braucht Sokhor den Sieg jedoch dringender denn je. Zum einen ist er als Schneider und Gelegenheitschauffeur auf das hohe Preisgeld angewiesen. Zum anderen hat er bereits seinen letzten Kampf verloren. Da die Kämpfer nur wenige Male im Jahr antreten, zählt jede Niederlage doppelt. Für Sokhor, den nicht mehr unumstrittenen Helden seines Viertels, geht es dieses Mal also um alles: Sieg oder Niederlage, Auf- oder Abstieg, Schmach oder Schande. Um einen drohenden Gesichtsverlust abzuwenden, trainiert er wochenlang und sucht Hilfe bei religiösen Würdenträgern. Wird es am Ende reichen?

360° Reportage 08:05

360° Reportage: Die Waschbären von Berlin

Reportage

Es fing alles harmlos an: Als der Berliner Tierärztin Mathilde Laininger zwei verwaiste Waschbären in die Praxis gebracht wurden, nahm sie die Tiere bei sich auf. Weil Waschbären jedoch in Europa als invasive Tierart gelten, ist es verboten, kranke oder verletzte Tiere nach ihrer Genesung wieder in die Natur zu entlassen. Also baute Mathilde Laininger ihren Schützlingen ein Gehege, legte einen Sachkundenachweis vor und beantragte eine private Haltungsgenehmigung. Über Veröffentlichungen in den sozialen Medien erreichten Ersatzmama Mathilde und ihre gerettete Waschbärenbande schnell einen hohen Bekanntheitsgrad - mit der Folge, dass ihr bald Berliner aus allen Teilen der Stadt verwaiste Waschbärwelpen brachten und ihre Praxis unfreiwillig zur Auffangstation wurde. Nur einer der Gründe, dass die Berliner Tierärztin mit Gleichgesinnten den Verein "Hauptsache Waschbär" gründete, der sich für den Schutz der bei vielen unbeliebten Tiere einsetzt und in Berlin ein wichtiges Pilotprojekt starten will: Die wilden Waschbären der Hauptstadt sollen gefangen, kastriert und anschließend wieder in die Natur entlassen werden. Mit dieser tierschutzgerechten Methode soll die Zahl der Berliner Waschbären erfolgreich eingedämmt und Mensch-Waschbär-Konflikte reduziert werden. Denn in menschlichen Siedlungen können Waschbären erhebliche Schäden anrichten, vor allem, wenn sie in Dächer und auf Dachböden gelangen. Dessen ist sich auch Carolin Weh bewusst. Die Wildtierbiologin erforscht seit mehreren Jahren das Verhalten von Waschbären im städtischen Umfeld und berät im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung Menschen, die Probleme mit Waschbären haben. Hausbesitzer Sebastian, in dessen Kamin sich eine Waschbärin mit ihren Jungen eingenistet hat, ist einer der unkomplizierteren Fälle, die Problemlösung einfach und günstig. Große Gebäudekomplexe wie das ehemalige Obdachlosenasyl Wiesenburg waschbärsicher zu machen, ist da schon deutlich komplexer. Dennoch ist auch Carolin Weh sicher: Eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Waschbär ist möglich.

Stadt Land Kunst Spezial 08:55

Stadt Land Kunst Spezial: Polynesien

Magazin

(1): Tahiti: Victor Segalens Jungfernfahrt (2): Tiki auf den Marquesas-Inseln (3): In Papeete weisen die Sterne den Weg

Stadt Land Kunst Spezial 09:35

Stadt Land Kunst Spezial: Laos

Magazin

(1): Marc Leguays zauberhaftes Laos (2): Laos: Der Kaffee vom Bolaven-Plateau (3): Das absolute Muss: Laos und sein bretonischer Nationalheld

Zu Tisch 10:15

Zu Tisch: Triester Karst, Italien

Essen und Trinken

Im Carso Triestino, nur wenige Kilometer von der geschäftigen Hafenstadt Triest an der Adria entfernt, kann man die verschiedenen Einflüsse, denen die Region über viele Jahrhunderte ausgesetzt war, sprichwörtlich noch schmecken. So bei den Gnocchi di Susine - das Rezept stammt vermutlich ursprünglich aus Böhmen und kam während der österreich-ungarischen Herrschaft hierher. Oder Struklji kuhani, also gekochter Strudel, den man ebenso eher in Österreich, Slowenien, Ungarn oder Böhmen vermuten würde. Die Maissuppe Bobici gehört auch zum Speiseplan der Karstregion und ist slawischen Ursprungs. Vesna Gustin sammelt die Rezepte und kocht sie nach. Wissbegierigen Nachwuchsköchen vermittelt sie die Geheimnisse der einheimischen Rezepte. Und besonders Wagemutige machen sich auf die Suche nach dem Höhlenkäse Jamar, der in tief gelegenen Grotten über Monate reift. Vesna Gustin ist eigentlich studierte Pianistin und hat vor 20 Jahren einen Männerchor gegründet, um die Tradition der Lieder ihrer Region aufrechtzuerhalten. "Zu Tisch" begleitet Dario Zidaric auf seinem Weg in eine 70 Meter tiefe Karstgrotte, wo sein Käse über mehrere Monate einen ungewöhnlichen Reifungsprozess durchläuft. Damit knüpft er an eine Tradition der Karstbewohner an, die früher Höhlen und Grotten als Aufbewahrungsort benutzt haben, lange bevor es Kühlschränke gab.

Pakt mit der Natur 10:45

Pakt mit der Natur: Dünen befestigen

Natur und Umwelt

Durch Wind, Gischt und Stürme getrieben, sind Dünen ständig in Bewegung. Bisweilen drohen sie, ganze Straßen oder sogar Städte unter sich zu begraben. Zur Befestigung der wandernden Sandriesen wurden Bäume und andere Gewächse gepflanzt. Doch heute gefährden Klimawandel, Urbanisierung und invasive Pflanzenarten diese einzigartige Landschaft. Im Golf von Biskaya bewegt sich die höchste Düne Europas, die Düne von Pilat, unter dem Einfluss von Wind und Gezeiten um ein bis fünf Meter pro Jahr. Seit ein verheerender Brand im Jahr 2022 das dortige Waldgebiet verwüstete, arbeitet der zuständige Forstwirt Fabrice Carré unermüdlich daran, das Gleichgewicht zwischen Düne und Kiefernwald wiederherzustellen. Weiter im Süden, in Capbreton, belebt Kellermeister Alan Lesbordes die lokale Tradition des Weinbaus im Sand wieder. Auf der Halbinsel Quiberon, wo sich die größte Dünenlandschaft der Bretagne befindet, wird die geschützte Flora allmählich von invasiven Pflanzenarten verdrängt. Mithilfe der beiden Zugpferde Sorgho und Coco reißt Sabine Ledan Kreuzsträucher aus dem Boden, die sich stark vermehrt haben. Parallel dazu katalogisiert Mickaël Ouisse vom Französischen Nationalforstamt die vorhandenen Pflanzenarten. Gemeinsam bemühen sie sich um eine Zukunft mit der Natur im Schatten der Dünenriesen.

Tasmanien - Ein Jahr mit den wilden Teufeln 11:10

Tasmanien - Ein Jahr mit den wilden Teufeln

Dokumentation

Der in Wales geborene Simon Plowright setzt sich seit 25 Jahren für den Erhalt der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt Tasmaniens ein. Als Leiter eines Umweltberatungsunternehmens arbeitet er mit zahlreichen NGOs und staatlichen Institutionen zusammen, um die bedrohten Arten der Insel zu schützen. Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine Tierfotografien und -filme. Plowright kennt das Verhalten und den Lebensraum des Tasmanischen Teufels genau. Ein Jahr lang begleitete er an der nordwestlichen Spitze der Insel eine der letzten frei lebenden Populationen, die noch nicht von der ansteckenden Krebserkrankung DFTD (Devil Facial Tumour Disease) befallen ist. Diese Krankheit hat den Bestand bereits um 80 Prozent reduziert. Auf einem Tierpfad errichtet Plowright ein Basislager und installiert zahlreiche Kameras. Er filmt ein Muttertier, das mit drei Jungen aus ihrer Höhle kommt. Als das Wetter schlechter wird und außergewöhnlich viel Regen fällt, wird die Höhle überflutet. Bald findet Plowright eine weitere Höhle, in der Muttertier Bethan mit ihren Jungen Vinnie, Frankie, Charlie und Georgie lebt. Doch dann entdeckt er auf einer Straße in der Nähe einen toten Tasmanischen Teufel mit einem Gesichtstumor, typisch für DFTD. Die enge Straße führt zu einem der größten Milchviehunternehmen der Welt und wird Tag und Nacht von Lkw befahren - mit fatalen Folgen für die lokale Tierwelt: Innerhalb von zwölf Monaten wurden hier 60 Tasmanische Teufel überfahren. Neben dem Straßenverkehr bedrohen auch Krankheiten, Lebensraumverlust und der Klimawandel das Überleben der Tiere. Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer: Forschende haben Weibchen entdeckt, die länger mit DFTD leben - lang genug, um noch einmal Nachwuchs zur Welt zu bringen. Doch selbst mit dieser Anpassung sind die Tasmanischen Teufel auf jede erdenkliche Hilfe angewiesen, um nicht auszusterben.

Schatten über dem Paradies 11:55

Schatten über dem Paradies: Katavi Nationalpark Tansania

Natur und Umwelt

Der kaum bekannte Nationalpark Katavi ist für die Tiere ein Zufluchtsort, ein Ort der Fülle. Aber dieses Jahr trocknen die Ebenen aus, die Feuchtgebiete verschwinden. Und der Katuma-Fluss - das Lebenselixier, das durch diese unberührte Wildnis fließt - schrumpft zu nichts als einer Hand voll fauler Schlammtümpel. Ein ganz und gar ungewöhnlicher Klimazyklus verwandelt die natürliche Trockenzeit in die härteste Dürre seit Jahrzehnten. Die Büffelherden, die dem Löwenrudel normalerweise Beute im Überfluss bieten, lassen lange auf sich warten. Nilpferdbullen kämpfen um ihr Territorium und in glühender Hitze müssen kaltblütige Krokodile, die den klimatischen Bedingungen ausgeliefert sind, um ihre Temperaturen zu regulieren, entscheiden, ob sie ihre Eier schützen oder im Wasser Kühlung suchen, um zu überleben. Und das Leben von acht Löwenjungen wird bedroht durch einen abtrünnigen männlichen Löwen, der es auf die Übernahme des Rudels abgesehen hat. Die klimatische Veränderung bringt alle dort lebenden Tiere an ihre Grenzen. Das Paradies ist in Gefahr.

Die große Dürre 12:40

Die große Dürre: Katavi Nationalpark Tansania

Natur und Umwelt

Der kaum bekannte Nationalpark Katavi ist für die Tiere ein Zufluchtsort, ein Ort der Fülle. Aber dieses Jahr trocknen die Ebenen aus, die Feuchtgebiete verschwinden. Und der Katuma-Fluss - das Lebenselixier, das durch diese unberührte Wildnis fließt - schrumpft zu nichts als einer Hand voll fauler Schlammtümpel. Ein ganz und gar ungewöhnlicher Klimazyklus verwandelt die natürliche Trockenzeit in die härteste Dürre seit Jahrzehnten. Die Büffelherden, die dem Löwenrudel normalerweise Beute im Überfluss bieten, lassen lange auf sich warten. Nilpferdbullen kämpfen um ihr Territorium und in glühender Hitze müssen kaltblütige Krokodile, die den klimatischen Bedingungen ausgeliefert sind, um ihre Temperaturen zu regulieren, entscheiden, ob sie ihre Eier schützen oder im Wasser Kühlung suchen, um zu überleben. Und das Leben von acht Löwenjungen wird bedroht durch einen abtrünnigen männlichen Löwen, der es auf die Übernahme des Rudels abgesehen hat. Die klimatische Veränderung bringt alle dort lebenden Tiere an ihre Grenzen. Das Paradies ist in Gefahr.

Die Rückkehr des Regens 13:25

Die Rückkehr des Regens: Katavi Nationalpark Tansania

Natur und Umwelt

Der kaum bekannte Nationalpark Katavi ist für die Tiere ein Zufluchtsort, ein Ort der Fülle. Aber dieses Jahr trocknen die Ebenen aus, die Feuchtgebiete verschwinden. Und der Katuma-Fluss - das Lebenselixier, das durch diese unberührte Wildnis fließt - schrumpft zu nichts als einer Hand voll fauler Schlammtümpel. Ein ganz und gar ungewöhnlicher Klimazyklus verwandelt die natürliche Trockenzeit in die härteste Dürre seit Jahrzehnten. Die Büffelherden, die dem Löwenrudel normalerweise Beute im Überfluss bieten, lassen lange auf sich warten. Nilpferdbullen kämpfen um ihr Territorium und in glühender Hitze müssen kaltblütige Krokodile, die den klimatischen Bedingungen ausgeliefert sind, um ihre Temperaturen zu regulieren, entscheiden, ob sie ihre Eier schützen oder im Wasser Kühlung suchen, um zu überleben. Und das Leben von acht Löwenjungen wird bedroht durch einen abtrünnigen männlichen Löwen, der es auf die Übernahme des Rudels abgesehen hat. Die klimatische Veränderung bringt alle dort lebenden Tiere an ihre Grenzen. Das Paradies ist in Gefahr.

True Grit - Vergeltung 14:10

True Grit - Vergeltung

Western

Wilder Westen, 19. Jahrhundert. Die 14-jährige Mattie Ross hat nur eines im Sinn: Sie will den Mord an ihrem Vater rächen. Doch in Fort Smith im US-Bundesstaat Arkansas, in dem der Leichnam von Frank Ross aufgebahrt ist, scheint niemand bereit, dem Teenager zu helfen. Zu groß ist die Angst vor dem Täter Tom Chaney, einem gefürchteten Serienmörder, der sich zudem ins Indianergebiet zurückgezogen hat. Schließlich gelingt es Mattie, den trunksüchtigen Marshal Cogburn sowie den jungen Ranger LaBoeuf für ihre Verfolgungsjagd zu gewinnen. Sie besteht darauf mitzureiten und zeigt unterwegs, dass sie "wahren Schneid" ("True Grit") hat. Schon bald kommt es aber zu Streitereien zwischen den Männern. Für LaBoeuf ist Cogburn nichts anderes als ein alternder Säufer und Versager. Entnervt gibt der Ranger auf und verlässt das Rächergespann. Wenig später trifft Mattie zufällig auf Chaney. Das Mädchen ist jedoch allein. Chaney kann Mattie gefangen nehmen und bringt sie zu seiner Bande. Cogburn muss sich nun nicht nur mit Chaney, sondern auch mit den Kumpanen des Mörders auseinandersetzen ... Mit ihrer Neuauflage ignorieren die Coen-Brüder die Verfilmung von 1969 mit John Wayne und liefern eine werkgetreuere Adaption des großartigen Romans von Charles Portis - und zwar in ihrer typischen Handschrift: ruhig, hart und mit lakonischem schwarzen Humor. Und sie kratzen dabei gehörig am amerikanischen Mythos.

Antarktika - Die gefrorene Zeit 15:55

Antarktika - Die gefrorene Zeit

Dokumentation

Die Trostlosigkeit Antarktikas ist nicht mehr als ein menschlicher Trugschluss. Der Eiskontinent ist voller Leben und bietet einen Artenreichtum, von dem nur etwa zwei Prozent bekannt ist. Der Großteil liegt unter Wasser und könnte über die Zukunft der Menschen entscheiden. Wenn sich das Polarlicht im Sommer über die Eislandschaft legt, herrschen paradiesische Zustände für die Tiere in der Antarktis. Wale blasen ihre meterhohen Fontänen in den Himmel, Pinguine fliegen wie kleine Raketen ins Wasser, Robben tauchen nach Krebsen unter den glitzernden Eisschollen. Das Rossmeer ist eines der letzten Gebiete, in denen der Zauber des Eiskontinents noch erlebbar ist. Der Film nähert sich dieser einzigartigen Region über die subantarktischen Inseln Neuseelands. Hier blüht das Leben, hier ist es grün und eisfrei. So könnte Antarktika ausgesehen haben, bevor sich der Kontinent vor etwa 180 Millionen Jahren vom Superkontinent Gondwana abspaltete und zum Südpol driftete. Die Verwandlung gehört zu seinem Wesen, seine biologische Vielfalt ist bis heute geblieben. Von der Rossmeerbucht bis zum Schelfeis, von den riesigen Pinguinkolonien bis zu dampfenden Vulkanen - jede Station öffnet eine Welt voller Überraschungen und voller Leben im Rhythmus mit dem Eis. Doch langsam zeigen sich auch am Rossmeer die Folgen des Klimawandels. Während einige Arten sterben, breiten sich andere aus. Sie könnten neue Viren und Bakterien mit sich bringen, neue Gefahren auch für den Menschen. Das Naturgefüge ist aus der Bahn geraten. Wie viele Generationen werden die Magie Antarktikas noch erleben können?

ARTE Reportage 17:25

ARTE Reportage

Dokumentation

Ob über den Aufstand von Landarbeitern in Südafrika, die Situation von Prostituierten in Mexiko oder über die neuen Gastarbeiter in Deutschland ... Das internationale Nachrichtenmagazin berichtet von den Brennpunkten der Welt.

Mit offenen Karten 18:20

Mit offenen Karten: Afrika: Frankreich auf dem Rückzug

Infomagazin

Das einzigartige Magazin kombiniert wirtschaftliche, politische und historische Gesichtspunkte mit Geografie: Geschichtliche und aktuelle Entwicklungen werden dabei anhand von geographischen Karten erläutert.

Die Kung-Fu Nonnen von Nepal 18:35

Die Kung-Fu Nonnen von Nepal

Dokumentation

Geschlechtergerechtigkeit ist in Nepal kein Thema. Doch es gibt eine Gruppe von mehr als 500 Nonnen, die täglich genau dafür kämpfen. Und das unter Einsatz ihrer ganzen körperlichen Kraft: mit Kung-Fu. Eigentlich ist der Kampfsport Frauen im Buddhismus untersagt. Aber im Amitabha-Kloster, das über den Hügeln von Kathmandu hell erstrahlt, kümmern sich die Nonnen nicht um solche Regeln. Das war einer der Gründe, warum die 17-jährige Lhadon vor sechs Jahren ihre Familie verlassen hat, um hier eine neue Heimat zu finden. Doch neben dem Kampfsport bietet das Kloster seinen Bewohnerinnen noch etliche weitere Vorteile, die in Nepal nicht selbstverständlich sind: eine gute gesundheitliche Versorgung, Bildungschancen und ein Leben in Sicherheit. Lhadon hat sich im Kloster gut eingelebt und steht besonders hingebungsvoll für die Werte des Drukpa-Ordens ein: Live to Love - lebe, um zu lieben. Die älteren Nonnen haben daher entschieden, ihr behutsam mehr Verantwortung zu übertragen. Lhadon soll künftig mehr Dienste im Klosteralltag übernehmen, sich um Neuankömmlinge kümmern und die Schwestern bei Außeneinsätzen zum Beispiel in Waisenhäuser begleiten. Der Schritt in ihr neues Leben fällt der Novizin nicht immer leicht. Halt findet sie in diesem Prozess bei ihrer Mentorin Tingdzin. Die erfahrene Lehrerin weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, in einem Kloster erwachsen zu werden.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

360° Reportage 19:40

360° Reportage: Ahornsirup, Kanadas süßer Schatz

Reportage

Zwei Autostunden nordwestlich von Montréal. Hier in Ripon liegt die Farm von Félix Sabourin. Der junge Mann ist Ahornsirup-Produzent. Von März bis Mai schwärmt er dafür zusammen mit Freunden und Nachbarn aus, um in den benachbarten Wäldern den Ahornbäumen ihren Saft zu entnehmen und daraus den weltweit beliebten Sirup zu kochen. In diesem Jahr beginnt die Saison ungewöhnlich spät, Félix bleiben nur wenige Wochen zum Ernten. Schon lange vor den ersten Siedlern fingen die Ureinwohner Kanadas das Ahornwasser auf und kochten es zu Sirup ein. Heute ist Ahornsirup für viele Farmer ein lukratives Zusatzeinkommen. Ahornsirup wird vor allem in Zentral- und Ostkanada produziert. Etwa 30 Millionen Liter pro Jahr kommen aus Québec. Das Baumwasser wird vor allem aus schwarzem Zuckerahorn gewonnen. Ahornsirup enthält Mineralstoffe, Vitamine und Antioxidantien. Er soll sogar Entzündungen vorbeugen und die Nerven stärken. Vor allem ist er als süße Delikatesse bekannt und wird weltweit immer beliebter. Langfristig könnte die Produktion von Ahornsirup allerdings gefährdet sein, denn auch in Québec macht sich der Klimawandel mit steigenden Temperaturen bemerkbar. In den letzten Jahren zerstörten Waldbrände, invasive Arten und Schädlinge große Flächen wertvoller Ahornwälder. Forscher arbeiten mit Hochdruck daran, die kostbaren Bäume für die Zukunft fit zu machen. Noch aber läuft das Geschäft. Félix Sabourin hat alle Hände voll zu tun. Mit Hilfe von Freunden und Familie arbeitet er Wochen lang durch, bis er am Ende der Saison hoffentlich ein großes traditionelles Abschlussfest feiern kann.

Schiffe, Meere, Macht - Beginn der Globalisierung 20:15

Schiffe, Meere, Macht - Beginn der Globalisierung

Dokumentation

Seit jeher ziehen Schiffe Menschen in ihren Bann. Von antiken Galeeren über die Karavellen der großen Entdecker bis hin zu den heutigen Containerriesen spiegeln sie Abenteuerlust, Pioniergeist und technischen Fortschritt wider. Mutige Seefahrer wie Christoph Kolumbus, Vasco da Gama und Ferdinand Magellan erkunden neue Seerouten und verändern unser Weltbild. Sie ebnen den Weg für den globalen Handel - zugleich aber beginnt das Zeitalter des Kolonialismus. Schiffe bedeuten Macht. Eine technische Revolution markieren die Dampfschiffe: Angetrieben von Kohle und Dampf sind sie nicht mehr auf die Gunst des Windes angewiesen. Fahrten zur See sind mit damit schneller, planbarer, effizienter. Handelsflotten und Reedereien vernetzen die Welt; Passagierdampfer werden zum Symbol für Luxus und Fortschritt. Die Dampfschifffahrt hat die Welt zusammenwachsen lassen - ähnlich wie heute das Internet. Doch der Preis dafür ist hoch: Das Dampfschiff befeuert auch Ausbeutung und Umweltzerstörung. Dampfgetriebene Walfangschiffe treiben eine ganze Spezies an den Rand der Ausrottung. Interkontinentale Verbindungen ermöglichen wirtschaftliche Expansion und prägen unser Alltagsleben: Etwa 80 Prozent des Welthandels werden heutzutage über See abgewickelt. Riesige Containerschiffe, Öltanker und Fischereiflotten bestimmen das Bild der Meere. Schiffe, heute mit Diesel angetrieben, sind das Rückgrat der Weltwirtschaft und werden auch in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen.

Das größte Kraftwerk des Planeten 21:40

Das größte Kraftwerk des Planeten: Strom aus dem Meer

Dokumentation

Gezeiten und Wellen - in ihnen steckt jede Menge Energie. Schon vor Jahrzehnten wurde die Idee, Strom aus dem Meer zu gewinnen, von innovativen Ingenieuren und Wissenschaftlern als Chance für eine spätere Energiewende gesehen. Doch warum ist der große Durchbruch trotz vieler guter Ansätze bislang ausgeblieben? Entlang der Küsten Europas suchen die Filmautoren nach Antworten. Ein erster Meilenstein der Meeresenergie findet sich bei Saint Malo in Frankreich, wo das erste kommerzielle Gezeitenkraftwerk der Welt seit fast 60 Jahren zuverlässig Strom liefert. Die Umwelt allerdings leidet unter dem massiven Eingriff in die Natur. Ist Meeresenergie deshalb so wenig gefragt? Aktuelle Zahlen zeigen: Weltweit stammt weniger als ein Prozent der erneuerbaren Energiegewinnung aus Gezeiten- und Wellenkraft. Das liegt sicher nicht am Mangel an Ideen: Von einer Art Seeschlange aus Stahl, die die Kraft schottischer Wellen in Strom verwandeln sollte, bis zu einem "Windrad" unter Wasser. Vielversprechende Projekte, die über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren erprobt wurden. Doch sie zeigen, warum es neue Technologien oft schwer haben, sich durchzusetzen - aus ganz verschiedenen und teils überraschenden Gründen, wie Wissenschaftler und Ingenieure berichten. Trotz aller Herausforderungen lassen aktuelle Projekte aber auch hoffen: In Schottland erleben derzeit weiterentwickelte Unterwasser-Turbinen ein überraschendes Comeback. Und vor den Färöer-Inseln zieht eine Art Drachen seine Kreise. Hier zeigt sich, dass Strom aus dem Meer doch noch eine Chance hat.

Das Rätsel der Monsterwellen 22:35

Das Rätsel der Monsterwellen

Dokumentation

Weihnachten, 2023: Auf dem Kreuzfahrtschiff MS Maud fällt der Strom aus. Eine riesige Welle in der Nordsee hat die Fenster der Brücke zerschmettert und Wasser dringt ein. Das Schiff ist nicht mehr zu navigieren. Nur durch Glück bleibt eine größere Katastrophe aus. Bis Mitte der 90er Jahre wusste man nicht, ob es solch hohe und zerstörerische Wellen überhaupt gibt. Bis erstmals eine riesige, fast 30 Meter hohe Welle zweifelsfrei auf einer Bohrinsel registriert wurde. Heute schätzen Forscher: Eine Monsterwelle kann sogar bis zu 35 Meter hoch werden. Die Gefahr: Monsterwellen entstehen scheinbar aus dem Nichts, treten immer plötzlich auf und selbst modernste Schiffskonstruktionen können den extremen Kräften von Monsterwellen nicht standhalten. Viele in der Schifffahrtindustrie sind deshalb alarmiert. Meeresforscher haben in den letzten Jahren versucht, dieses Phänomen besser zu verstehen. Ihre neuesten Erkenntnisse bieten die Chance, die gefährlichen Kräfte der Meere zu entschlüsseln. Doch können wir uns auch davor schützen?

42 - Die Antwort auf fast alles 23:30

42 - Die Antwort auf fast alles: Wie viel Feuer braucht die Erde?

Infomagazin

Fast die Hälfte aller Ökoregionen sind Feuerlandschaften. In den vergangenen 30.000 Jahren haben Menschen in diesem Spiel ordentlich mitgemischt: Sie waren die Alliierten des Feuers - und trugen es aktiv in die Natur. Doch davon wollen die Menschen nun nichts mehr wissen. In den Kulturlandschaften Europas und Nordamerikas gilt gegenüber Flammen eine Null-Toleranz-Politik: Man könne sich einfach nicht vorstellen, "dass es eine wichtige Rolle in der Natur oder auf der Erde insgesamt spielt", sagt Stephen J. Pyne, Historiker an der Arizona State University. Doch je mehr wir versuchen, Feuer mit Technologie zu unterdrücken, umso härter schlägt es zurück: Die Zahl hochintensiver Megafeuer nimmt zu - und zwar vor allem dort, wo es vorher so gut wie gar nicht brannte - in den hochentwickelten Ländern der Nordhalbkugel: "Es ist, als käme die Pest zurück. Wir hatten das Problem gelöst. Warum aber kommt das Feuer wieder? Weil wir unsere Lebensweise, unsere Bauweise, unseren Umgang mit der Natur und dem Feuer verändert haben. Wir schaffen das feurige Äquivalent einer Eiszeit - ich nenne es das Pyrozän", so Pyne. Wie konnte es dem Menschen, dem Feuerwesen par excellence, passieren, dass er das Feuer so zu seinem Feind gemacht hat? Wie konnte das Verhältnis zu einer Naturgewalt, mit der der Mensch buchstäblich sein Dach geteilt hat, derart kippen? Und ist diese Beziehung wieder zu kitten, bevor der Planet in Flammen aufgeht?

Kurzschluss 00:00

Kurzschluss: Integration um jeden Preis

Magazin

(1): Dein Bruder auch (2): Aïcha (3): Postkarte

Die blaue Grenze 00:55

Die blaue Grenze

Kurzfilm

Vor der Küste einer kleinen andalusischen Hafenstadt ist ein Schiff mit Migranten gesunken. Während Beamte der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil wie jeden Tag die Schiffbrüchigen sortieren, nutzen die Touristen das schöne Wetter, um zu segeln und auf den Jahrmarkt zu gehen. Vor dem Film wird ein Gespräch mit dem Regisseur gezeigt, das während des Festivals von Clermont-Ferrand 2025 geführt wurde.

Insekten - Die heimlichen Herrscher 01:25

Insekten - Die heimlichen Herrscher: Überraschende Käfer

Tiere

In "Überraschende Käfer" wird die atemberaubende Vielfalt der effizientesten Putzkolonne der Natur untersucht. Bislang sind etwa 400.000 Käferarten beschrieben, doch es gibt vermutlich weitere zwölf Millionen, die nicht klassifiziert sind. Damit sind Käfer die artenreichste Tiergruppe. Mit ihrem stabilen Exoskelett und ihren harten Deckflügeln können sich Käfer an fast alle Lebensräume der Erde anpassen. Die Gliederfüßer spielen eine entscheidende Rolle dabei, Ökosysteme im Gleichgewicht zu halten. Einige Käferarten haben natürliche Waffen entwickelt: Dazu gehören Hörner, vergrößerte Oberkiefer oder giftige und heiße Chemikalien, die sie auf ihre Feinde sprühen. Andere Arten werden für ihre glänzenden, auffälligen Farben bewundert. Im Norden Thailands lassen Menschen Nashorn- und Hirschkäfer gegeneinander antreten. Bei den beliebten Käferkämpfen können Fans Wetten auf ihre Favoriten abschließen. Für Forschende, die das Rivalitätsverhalten von Insekten untersuchen, ist diese Tradition von besonderem Interesse. Der Giraffenhalskäfer aus Neuseeland beispielsweise zeichnet sich durch seinen auffallend langen Hals aus, der bei Balzkämpfen als Waffe dient. Der Mistkäfer formt Dung aus Kugeln und bewegt diese rollend fort. Dabei wiegen die Kugeln mehr als das Tausendfache seines Körpergewichts. Es gibt mehr als 6.000 Mistkäferarten. Sie entsorgen den Kot von Säugetieren und graben dabei den Boden um und verjüngen ihn - sie sind die unbesungenen Helden von Mutter Natur. Ihre entscheidende Rolle wurde erst deutlich, als Rinder nach Australien und Neuseeland importiert wurden, wo es keine Mistkäfer gab, um den Dung zu beseitigen.

Phänomenale Natur 02:10

Phänomenale Natur: Pantanal: Brasiliens unbekannte Wildnis

Dokumentation

Das von Flussläufen und Sümpfen durchzogene Pantanal ist das größte Binnenfeuchtgebiet der Welt. Auf seiner weitläufigen, vom Menschen nur dünn besiedelten Fläche leben zahlreiche Tierarten wie Jaguare, Tapire, Kaimane, Riesenotter, Ameisenbären, Capybaras und Hyazinth-Aras. Jede Spezies hat in diesem Biotop eine regulierende und regenerative Funktion. Sollte eine von ihnen aussterben oder verdrängt werden, droht ein ganzes Ökosystem zugrunde zu gehen. Seit Jahrzehnten versuchen Forschende, lokale Behörden und die internationale Gemeinschaft davon zu überzeugen, dieses fragile Gleichgewicht zu bewahren. Sie beobachten die Entwicklung der Tierpopulationen, insbesondere die der Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette. Im Herzen des Pantanal leben unter anderem die größten Jaguare Südamerikas. Mit über 5.000 Exemplaren regulieren sie den Bestand ihrer Beute und sorgen untereinander für die nötige genetische Vielfalt. Biologenteams beobachten die Raubkatzen mit Hilfe von Kameras mit Bewegungsmeldern und helfen den Viehzüchtern, geeignete Schutzmaßnahmen für ihr Vieh zu ergreifen. Außerdem forsten die Forschenden abgeholzte Gebiete wieder auf, errichten Nistplätze für Aras und setzen sich für die Einrichtung von Auffangstationen ein. Im Kampf gegen die Waldbrände, die immer häufiger große Teile dieses einzigartigen Gebiets zerstören, setzen sie auf endemische Pflanzen sowie auf eine bessere Regulierung von Landwirtschaft und Viehzucht. Dafür wird eine Ausweitung der Wildtier-Schutzzonen angestrebt, die sich derzeit auf 300.000 Hektar beschränken - und damit auf lediglich zwei Prozent der Gesamtfläche des riesigen Pantanal-Gebiets.

Geschichte schreiben 03:05

Geschichte schreiben: Das Chalet, Traum aus Holz

Geschichte

Wie und warum kam es zum weltweiten Siegeszug des Holzhauses, das seinen Ursprung in den abgeschiedenen Schweizer Bergen hat? Ob in den Vororten von Großstädten oder als Sommerhaus am Meer: Bausatz-Häuser aus Holz gibt es in zahllosen Design-Varianten. Manuel Charpy ist Historiker und beschäftigt sich mit der Geschichte der Baustoffkunde. Er erklärt, warum gerade die Auseinandersetzung mit dem globalen Erfolg des Holzhauses im 19. Jahrhunderts ein neues Schlaglicht auf die Industrialisierung der Gesellschaften wirft. Schließlich ist das moderne Chalet ein Ergebnis der industriellen Standardfertigung und des weltweiten Material-Kreislaufs. Dennoch hat es sein Image vom einfachen, gemütlichen und - gefühlt - umweltfreundlichen Wohnen bewahrt.

Geschichte schreiben 03:25

Geschichte schreiben: Das Kruzifix, ein christlicher Talisman?

Geschichte

Wie wird aus Tod und Leiden Christi ein kollektives Symbol? Wie konnten die Christen ein Folterinstrument - das Kreuz - zu ihrem Zeichen der Gemeinschaft machen? Wir verharmlosen das Kruzifix heutzutage als alltäglichen Gegenstand, als Anhänger einer Halskette oder als Holzkreuz über dem Bett. Die Brutalität der Darstellung nehmen wir gar nicht mehr wahr. Dabei zeigt das Kruzifix einen Menschen, der qualvoll am Kreuz stirbt. Wann wurde das Kreuz zum Kruzifix? Im Mittelalter, lange bevor es zu einem von gläubigen Christen und Christinnen getragenen Talisman wurde, entwickelte sich das Kreuz zu einem neuen Sinnbild, in dem die ihm innewohnende theologische Symbolik mit der zunehmend realistischen Darstellung des gekreuzigten und leidenden Heilands verschmolz. Die Kirchenhistorikerin Valérie Theis beleuchtet die politische und visuelle Geschichte des Kruzifixes vom 3. Jahrhundert nach Christus bis zum Ende des Mittelalters.

Geschichte schreiben 03:45

Geschichte schreiben: Die Dame mit der Haube, erstes Gesicht der Urgeschichte

Geschichte

Die "Dame mit der Haube" ist eine über 23.000 Jahre alte Elfenbeinstatuette und wohl eines der bekanntesten und zugleich geheimnisvollsten Werke prähistorischer Kunst. Die Skulptur ist lediglich 3,65 Zentimeter hoch und die älteste bekannte Darstellung eines menschlichen Gesichtes. Im Jahr 1880 wurde bei Straßenbauarbeiten in Brassempouy im Südwesten Frankreichs die "Grotte du Pape" entdeckt. Vier Jahre später wurde dort von dem Archäologen Edouard Piette die kleine Statuette zusammen mit acht anderen Statuen gefunden. Auffallend ist ihr geheimnisvoller Gesichtsausdruck, der ihren Beinamen "Mona Lisa der Vorgeschichte" begründet. Die Statue wirft ein neues Licht auf das Leben der damaligen Zeit und verleiht auch seinen Menschen ein neues Gesicht. Der französische Archäologe François Bon ist Experte für Kulturen und Gesellschaftsformen des Jungpaläolithikums und erklärt in dieser Folge von "Geschichte schreiben", warum die Funktion sowie die Bedeutung des berühmten Artefakts für Forscher bis heute viele Rätsel birgt.

28 Minuten 04:00

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.