In Burkina Faso hofft eine Frau auf eine bessere Zukunft. Ihre Heimat ist auch die der großen grauen Landschaftsgärtner. Gemeinsam nutzen Mensch und Elefant ein Fleckchen Wildnis, in dem Schätze an den Zweigen wachsen: die kostbaren Karitéfrüchte. Im 1.000-Seelendorf Kollo im Süden von Burkina Faso sehnt sich Kadoua Yogo nach einer besseren Zukunft für ihre Familie. Vom Verkauf selbst gemachter Karitébutter - auch unter dem Namen Sheabutter bekannt - erhofft sich die 53-jährige Witwe, das Schulgeld ihrer Enkelkinder bezahlen zu können. Aber der Aufwand ist mühsam und der Erlös gering. Dabei wird das kostbare Fett in der Kosmetikindustrie teuer bezahlt. Die Herstellung der Karitébutter ist traditionell Sache der Frauen. Den Rohstoff liefern die Früchte der Karitébäume. Dass sie in der Region wachsen und gedeihen, verdankt Kadoua den großen grauen Landschaftsgärtnern des Landes: Über ihren Dung verteilen Elefanten die Pflanzensamen der Bäume. Besonders hoch ist die Dichte an Karitébäumen in einem nahe gelegenen Waldstreifen. Der sogenannte Elefantenkorridor ist ein Stückchen unberührte, aber ungeschützte Wildnis. Und so wird der Waldkorridor Jahr für Jahr kleiner, weil die Bäume Baumwollplantagen zum Opfer fallen. Mit dem Lebensraum der Elefanten verschwinden nicht nur die Dickhäuter, sondern langfristig auch Kadouas Lebensgrundlage. In ihrem Bemühen stehen Kadoua Verbündete zur Seite: eine Frauengruppe aus Kollo, eine Seifenmacherin aus der Provinzhauptstadt Pô, Ranger, die ihr Leben für den Schutz der Elefanten riskieren und der französische Naturschützer Olivier Behra.
Matriarchale Strukturen im Tierreich sind in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt. Bei den Elefantenkühen Afrikas wird Solidarität im Familienverband großgeschrieben. Das erfahrenste Weibchen führt die Gruppe an und sichert so ihr Überleben. Sie kennt ihre Umgebung in- und auswendig und weiß genau, wo Nahrung und Wasser zu finden sind. Deshalb ist sie besonders in der Trockenzeit unentbehrlich. Bei den Tüpfelhyänen sind die Weibchen größer und kräftiger als die Männchen. Sie übernehmen Verantwortung, treffen Entscheidungen für die Gruppe und schlichten Konflikte. Soziale Beziehungen spielen eine wichtige Rolle bei der Machtverteilung unter den Weibchen. Auch Zebramangusten sind matriarchal organisiert. Die Weibchen schrecken vor Auseinandersetzungen nicht zurück und führen ihre Gruppe manchmal sogar bewusst in den Kampf.
Ein tropischer Gebirgswald in Südostasien: Welche exotischen Geschöpfe leben hier? Die Dokumentation zeigt hautnah Tiere, die man nur selten im Fernsehen sieht, stellt aber auch tiefergreifende Fragen über die Wunder der Wahrnehmung und der Evolution. Warum sind viele Tiere so herrlich farbenfroh? Wie erhält man diese Farbenpracht im Dschungel? Und wie nehmen die Tiere selbst diese Farben wahr? Der Film folgt einem heranwachsenden Languren. Der Primat nimmt die Welt ähnlich wahr wie wir Menschen. Unterwegs trifft man auf weitere Dschungelbewohner: vom majestätischen Asiatischen Elefanten über den scheuen Malaienbären bis hin zur fremden Welt der Gespensterschrecke und der -. Insgesamt werden über einhundert Tierarten gezeigt. Mit ihren Präzisionsaufnahmen, der Aufmerksamkeit für kleinste Details und einem eigens komponierten Soundtrack versteht sich die Dokumentation jedoch vor allem als Hommage an die friedliche Atmosphäre dieses Waldes. Das Tenasserim-Gebirge mag aus europäischer Sicht weit entfernt erscheinen, aber Abstammungen dort heimischer Tierarten sind heute über die ganze Welt verteilt. Der Mensch steht erst am Anfang der Erforschung dieser Urwälder - und damit am Anfang der Erkenntnis darüber, wie wichtig es ist, diese für die nachfolgenden Jahrhunderte zu erhalten.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Nach dem Jugoslawien-Krieg blieb die Grenze zwischen Serbien und Kroatien entlang der Donau ungeklärt. Vit Jedlicka, ein Ex-Politiker aus Tschechien, nutzte das und rief 2015 auf einem sieben Quadratkilometer großen Landstück die Freie Republik Liberland aus. International nicht anerkannt, feiert die Mikronation nun ihr zehnjähriges Bestehen, doch betreten darf der Präsident den Boden seiner Republik nicht. Kroatien sieht die Gründung als Angriff auf seine territoriale Integrität. Die Reportage begleitet Samuela Davidova, die Sprecherin von Liberland und ihren Präsidenten in zwei Welten. Es geht nach Dubai, Glitzermetropole und Treffpunkt für Krypto-begeisterte Eliten. Hier wollen sie Investoren und Neubürger anwerben. Und zum Ark Village, dem Basis-Camp der Liberland-Community auf serbischem Boden. Hier feiern sie den Jahrestag. Als Höhepunkt ist ein Bootsausflug an die Ufer von Liberland geplant. Liberland ist eine Meritokratie: Steuern sind freiwillig, aber wer mehr investiert, erhält mehr Mitspracherecht. Generell gilt: Wer mehr leistet, nicht nur finanziell, soll auch mehr vom Staat profitieren. Das Liberland-Experiment erscheint kurios, doch dahinter stehen ernste Fragen: Kryptowährungen und dezentrale Netzwerke untergraben klassische Staatsgrenzen, marktradikale Ideen gewinnen an Einfluss. Parallelstrukturen entstehen. Dazu passt, dass Krypto-Milliardär Justin Sun als Premierminister von Liberland fungiert. Sun ist auch strategischer Berater des Krypto-Projekts der Familie Trump und hat damit direkten Zugang zu Donald Trump und dessen Umfeld.
Griesenow, 2013: Die Friseurin Marianne Voss wird von ihrer Tochter Heike tot im Wald gefunden. Kurz darauf gerät Ehemann Karsten unter Mordverdacht. Doch er beteuert seine Unschuld. Marianne und Karsten Voss führten über nahezu 50 Jahre eine harmonische Ehe. Als Karsten wegen Mordes angeklagt wird, steht die Kleinstadt unter Schock. Der Indizienprozess bringt erschütternde Einsichten in die Ehe des scheinbaren Vorzeigepaars. Die Zeugenaussagen vor Gericht lassen die Geschichte der Familie Voss ab 1990 wieder aufleben. Nachdem Karsten zum Bürgermeister der brandenburgischen Kleinstadt gewählt wird, beschert er dem Ort einen unvergleichlichen Aufschwung. Er ist als charismatischer, tatkräftiger und sympathischer Macher bekannt und beliebt. Und auch nachdem er in Rente geht, sind Karsten und Marianne Voss ein gern gesehenes, perfektes Paar. Und jetzt soll er seine Frau ermordet haben?
Maria Theresia regiert mit harter Hand. Doch nicht nur als Herrscherin, auch als Mutter macht sie keine Kompromisse. Während sie selbst sich als junge Frau aus freien Stücken für Franz Stephan entschieden hat, bereitet sie nun ihre Kinder mit aller Strenge darauf vor, strategisch vermählt zu werden - für den Machterhalt der Habsburger. Auch auf ihren Mann Franz Stephan nimmt sie wenig Rücksicht. Obwohl er offiziell der römisch-deutsche Kaiser ist, führt Maria Theresia die Staatsgeschäfte mit starker Hand weitgehend allein. Enttäuscht zieht Franz Stephan sich zunehmend nach Schloss Hof zurück. Während er sich ertragreichen Geschäften zuwendet, lässt Maria Theresia ihren Thronfolger Erzherzog Joseph zu höchster Bildung erziehen. Nun wächst in ihm ein liberaler Rivale seiner Mutter und erbitterter Gegner seines oft abwesenden Vaters heran. Seine nur kurze Ehe mit Isabella von Parma wird zugleich sein großes Glück und tiefstes Unglück. Als Franz Stephan 1765 unerwartet verstirbt, wird Joseph Mitregent seiner Mutter, die aber keineswegs daran denkt, die Macht mit ihm zu teilen.
Frankreich, 1905: In einem Wald in der Nähe des Dorfes Raulhac im Département Cantal ereignet sich ein grausames Verbrechen. Der 17-jährige Seminarist Bruno Reidal enthauptet einen 13-jährigen Jungen und stellt sich kurz darauf den Behörden. Der Fall fasziniert den renommierten Kriminologen Professor Alexandre Lacassagne, der mit seinem Team die Psyche des Mörders ergründen will. Er bittet Bruno, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Aus Brunos Aufzeichnungen ergibt sich das Bild einer zerrütteten Kindheit. Bruno wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, geprägt von Misshandlungen und emotionaler Kälte in der Familie. Schon früh entwickelt er verstörende Gewaltfantasien, die er verzweifelt zu unterdrücken versucht. Das Priesterseminar erscheint ihm als einziger Fluchtweg aus seinem Umfeld und vor seinen dunklen Gedanken - doch auch dort wird er von seinen Impulsen verfolgt. Vor allem auf seinen Mitschüler Blondel projiziert er seine verstörenden Fantasien, während er im Stillen mit Schuldgefühlen kämpft. Die Diskrepanz zwischen seiner äußeren Erscheinung als frommer und fleißiger Schüler und seinen inneren Abgründen wird immer größer. Vincent Le Port inszeniert das auf einer wahren Begebenheit beruhende Psychodrama mit dokumentarischer Genauigkeit. Vor der Kulisse der weiten französischen Berglandschaft verkörpert Dimitri Doré den 17-jährigen Bruno mit beklemmender Intensität. Der Film verzichtet auf einfache Erklärungen und moralische Urteile. Stattdessen zeichnet er ein vielschichtiges Porträt des jungen Mannes zwischen streng religiöser Erziehung und dunklen Trieben. Eine verstörende Studie über die Abgründe der menschlichen Seele, die unter die Haut geht.
Teneriffa ist die artenreichste Insel des gesamten Atlantiks. Viele Pflanzen wachsen nur hier. Noch heute bebt auf Teneriffa regelmäßig die Erde. Denn der Inselvulkan lebt. Jeden Monat kommen Mitarbeiter von INVOLCAN in den Krater des Teide, um die vulkanische Aktivität zu überwachen. Sie sind für die Gefahrenabwehr auf dem Inselarchipel zuständig. Die Kegelform der Vulkaninsel ist verantwortlich für ein besonderes Mikroklima. 300 wolkenfreie Tage im Jahr machen den Teide zu einem idealen Ort für Sonnenbeobachtung. In der Caldera des Teide stehen wissenschaftliche Einrichtungen von Weltrang, darunter auch das größte Sonnenteleskop Europas: GREGOR. Die Kanarischen Inseln gehören zu den letzten Rückzugsgebieten weltweit für einen seltenen Unterwasserbewohner: den Engelhai. Ausgerechnet vor den Toren der Hauptstadt Teneriffas an einem künstlich angelegten Badestrand liegt seine Kinderstube. Meeresbiologen vom Angel Shark Project erforschen hier Jungtiere und beraten die Regierung. Mit großem Erfolg: Heute steht der Engelhai unter maximalem Schutz.
Mit dem endgültigen Beweis ihrer Unschuld hat Alice Munezero nicht nur ihre Freiheit wiedererlangt, nun bieten sich ihr auch neue Möglichkeiten: Die als Heldin gefeierte Politikerin könnte eine aussichtsreiche Kandidatin für die Präsidentschaftswahl sein. Doch nach Kates und Michaels erfolgreicher Arbeit taucht direkt das nächste Problem auf: Patrice Ganimana, ein Mittäter des Völkermords in Ruanda, kommt nach Großbritannien, um einen Hirntumor behandeln zu lassen. Kate, Michael und die britische Justiz bemühen sich, den Verbrecher vor Gericht zu stellen, damit er seine gerechte Strafe bekommt. Doch dessen Strafverteidiger Blake Gaines schreckt vor nichts zurück, um seinen Mandanten zu schützen. Als schließlich einige Kronzeugen eingeschüchtert ihre Aussagen widerrufen, droht der Fall zu den Akten gelegt zu werden. Kates und Michaels Beziehung gerät in einen Interessenkonflikt. Sollte der Kriegsverbrecher ausgeliefert werden, um in Ruanda vor Gericht gestellt zu werden? Michael will nicht riskieren, dass dies für die amtierende Präsidentin einen Triumph darstellen könnte, der die Wahlen im Vorhinein entscheiden und Alice Munezero chancenlos machen würde. Für Kate hingegen ist das Wichtigste, dass Patrice Ganimana überhaupt verurteilt wird, schließlich ist er für den Genozid an ihrem Volk verantwortlich. Wie hoch ist der Preis für Gerechtigkeit?
Wie kann man im Winter überleben? Und vor allem in der Arktis, in einer Gegend, in der es immer Winter ist? Einer wenig bekannten Inuit-Legende zufolge ist es möglich, aus dem eigenen gefrorenen Kot ein ganz entscheidendes Werkzeug herzustellen ... Beherzte Archäologen wollten diese Geschichte neulich nachprüfen - und Professor Schnauzbart erzählt diese Geschichte deshalb liebend gerne nochmal!
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Consuelo Laras Felder liegen an den Hängen von Milpa Alta, dem südlichsten der 16 Bezirke von Mexiko-Stadt. "Milpa Alta" bedeutet in der vorspanischen Sprache Nahuatl "hohes Kornfeld". Mehr als 2.000 Meter über dem Meeresspiegel wächst hier ein Großteil der frischen Nahrungsmittel für die Millionenmetropole. Rund 80 Prozent davon ist Nopal. Consuelo ist eine der wenigen Frauen, die Kaktusfelder besitzt und so ihr eigenes Geld verdient - mit der Gründung ihrer kleinen Kooperative hat sie mehreren Frauen Arbeit verschafft. Das rief in der traditionell geprägten Gegend viel Missgunst hervor. Sie will ihren Bio-Nopal zu einer eigenen Marke machen, mit regionalem Herkunftslabel. Würden sich die Bauern zusammenschließen, könnten sie das Superfood zu Festpreisen verkaufen, was für alle ein Gewinn wäre. Der Feigenkaktus hat jedoch noch mehr "grüne" Qualitäten, er kommt auch urban, hip und chic daher: Die beiden Jungunternehmer Adrián López und Marte Cázarez tüfteln seit Jahren an einer umweltfreundlichen Alternative zu tierischem und synthetischem Leder. Und genau die liefert ihnen Nopal-Leder. Die Mode- und auch die Automobilindustrie sind den beiden schon auf den Fersen, das Interesse an ihren Produkten ist groß. Doch immer wieder stellt sich die bange Frage, ob die Ernte gut genug ist und ausreichend Material für kommende Aufträge liefert.