23:15
Etwa jede sechste amerikanische Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer eines sexuellen Übergriffs. Schätzungen zufolge werden weniger als fünf Prozent der Vergewaltiger in den USA nicht zur Verantwortung gezogen und bleiben auf freiem Fuß. Immer wieder wird die Glaubwürdigkeit der Frauen im Rahmen der Strafverfolgung in Frage gestellt, was sich für diese wie eine retraumatisierende Erfahrung anfühlt. Angeleitet von einem engagierten Anwältinnen-Duo entschließt sich eine Gruppe von betroffenen Frauen, die Polizeibehörde von Austin, Texas und die Bezirksstaatsanwaltschaft von Travis County wegen ihrer Untätigkeit zu verklagen. Nachdem die Vergewaltigungsfälle von Mary, Marina und Hanna von der Polizei in Austin fallengelassen und nicht vor Gericht gebracht werden, versuchen alle drei Frauen, einen Weg zu finden, ihr Leben neu zu gestalten und vor allem Gerechtigkeit zu bekommen. Sie schließen sich mit zwölf anderen Frauen zu einer Sammelklage auf Bundesebene zusammen; der ersten, die behauptet, dass sexuelle Übergriffe nicht strafrechtlich verfolgt werden, weil es sich um ein Verbrechen handelt, das überwiegend Frauen betrifft. Doch ihre Belastbarkeit wird auf die Probe gestellt, als sie mit Rückschlägen durch das System konfrontiert werden. Die Dokumentation "Vergewaltigt, aber nicht verstummt!" von Julie Lunde Lillesæter begleitet den mutigen und beharrlichen Kampf der Frauen um Gerechtigkeit. Er zeigt ihren Widerstand, ihre innere Stärke und Tapferkeit. Und ist damit ein ergreifendes Beispiel für die Entschlossenheit von Frauen, die das System durch die Kraft ihres Zusammenhalts verändern.
00:05
Was passiert, wenn sich russische Soldaten weigern, im Krieg gegen die Ukraine zu kämpfen? Geht es nach der offiziellen Propaganda, dann gibt es keine Deserteure, denn angeblich hat sich ganz Russland zu einer Einheitsfront gegen den Feind zusammengeschlossen. Da passen Deserteure nicht ins Bild. Masha Borzunova hat zwei von ihnen getroffen, die von der Front geflüchtet sind. Sie erzählen von chaotischen Szenen im Krieg, von ihren Zweifeln am Einsatz, von Folter und von ihrer Flucht. Die Kinder der russischen Elite desertieren auf ihre Art: Sie nutzen ihre Verbindungen, um erst gar nicht eingezogen zu werden. Und nutzen auch sonst ihre familiären Verbindungen für ein Leben im Luxus. Putins Töchter arbeiten in einflussreichen Jobs, seine Söhne leben abgeschirmt ein Leben im Luxus. In Belarus wird Nikolai Lukaschenko schon als potenzieller Nachfolger seines Vaters präsentiert. Wenn Macht zur Familiensache wird, verschwimmen die Grenzen zwischen Loyalität, Korruption und Kontrolle. "Tracks East" schaut auch nach Serbien. Dort protestieren die Menschen gegen Korruption und fehlende Rechtsstaatlichkeit. In Belgrad sind auch die Pläne für ein Trump-Hotel ein Aufreger. Es soll auf dem Gelände eines Kriegsdenkmals gebaut werden. Für viele Menschen in Serbien ist die Erinnerung an die Bombardierungen durch die Nato 1999 noch immer schmerzhaft.
00:40
Der alleinstehende Privatdetektiv François Manéri ermittelt im Fall der verschwundenen Studentin Rachel Siprien. Da die junge Frau seit sechs Monaten unauffindbar ist, hat die Polizei den Fall bereits aufgegeben. François ist einverstanden, sich im Auftrag von Rachels Mutter eine Woche lang der Suche zu widmen, mehr nicht. Die Befragung von Rachels Stiefvater, der Nachbarn und des Ex-Freundes zeichnen das Bild einer geheimnisvollen und unberechenbaren jungen Frau. Die offenbar zwischen zwei Welten pendelte: jener ihres wohlhabenden Elternhauses und dem düsteren Milieu eines Swingerclubs. François verstrickt sich bald in ein Netz gefährlicher Bekanntschaften, wozu auch seine verheiratete Geliebte gehört. Die Auffindung von Rachels Leiche löst neue Fragen aus, und François sieht sich vor die Wahl gestellt: aufgeben oder weiterforschen ... Eine Schlüsselfigur könnte Rachels beste Freundin Clarisse sein, mit der François eine sexuelle Beziehung eingeht. Guillaume Niclouxs Thriller baut die Spannung langsam auf und zieht den Zuschauer in ein Rätselspiel um Lust und Macht.
02:20
Die beiden Abiturienten Samuel und Janik verbringen den Sommer in ihrer Gartenlaube. Die besten Freunde genießen ihre Freiheit und das selbstbestimmte Leben. Janiks Eltern bekommen ihren Sohn kaum mehr zu Gesicht, und wenn, dann im Doppelpack mit Samuel, der mittlerweile wie ein zweiter Sohn Teil der Familie geworden ist. Nach dem Abitur wollen die beiden Jungs nach Istanbul. Samuel, der in zerrütteten Verhältnissen bei seiner alkoholkranken Mutter Irene aufgewachsen ist, wünscht sich, endlich seinen Vater zu finden. Anscheinend heißt dieser Osman und lebt in der türkischen Metropole. Mehr Informationen hat Samuel nicht über seinen Erzeuger, da ihm seine Mutter nicht mehr dazu sagen konnte. Also will er sich selbst auf die Suche machen. Janik will planmäßig nach dem Abenteuer Istanbul aber auf jeden Fall zurück nach Deutschland und studieren, so wie seine Akademikereltern das für ihn vorgesehen haben. Nach bestandenem Abitur kann der Trip in die Türkei endlich losgehen. Doch da wird die Freundschaft der beiden kurz vor der Abfahrt auf die Probe gestellt, als Janik einen eigentlich nicht zu verzeihenden Fehler begeht. Ist die Freundschaft noch zu retten, oder eskaliert die Situation im fremden Istanbul?
03:45
03:50
Am 23. Oktober 2024, dem Tag der Bekanntgabe seiner Bürgermeisterkandidatur in New York, veröffentlichte Zohran Mamdani auf X den Wahlwerbespot, der ihn in nur einem Jahr an die Spitze der Umfragen führen sollte. Der Historiker und Politikbeobachter Arash Azizi erklärt, warum der Clip beim Wahlvolk so gut ankam. Chris McNickle, ebenfalls Historiker und New-York-Experte, zeichnet das Porträt eines Kandidaten, der wie kaum ein anderer das Wesen und die Seele der Ostküstenmetropole verkörpert.
04:00
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.