Jetzt 20:15 22:30
Zeit auswählen
Datum auswählen
Mo Di Mi Do Fr Sa So 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10

TV Programm für ARTE am 03.11.2024

28 Minuten 04:00

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.

Die Bienenflüsterer 05:10

Die Bienenflüsterer: Kenia: Die Biene, die Yaaku und der Vogel

Dokumentation

2018 und 2019 stürzen innerhalb weniger Monate zwei Flugzeuge der Firma Boeing vom Typ 737 Max ab. An Bord 346 Menschen. Grund für die Abstürze ist in beiden Fällen eine Fehlfunktion in der Software des Steuerungsprogramms. Das Flugzeug wird darauf weltweit mit einem Flugverbot belegt. Die amerikanischen Behörden ermitteln - im Fokus steht Boeing selbst, aber auch die amerikanische Flugaufsichtsbehörde FAA. Dieser Film dokumentiert die Recherchen eines Reporter-Teams von «pbs/Frontline» und der «New York Times». Es geht um kommerziellen Druck, um fehlerhaften Flugzeugbau und um fehlende Beaufsichtigung bei der Herstellung von Boeings vormaligem Verkaufsrenner 737 Max. Erstausstrahlung: 21.11.2021

Kanadas Nationalparks 05:40

Kanadas Nationalparks: Kejimkujik

Natur und Umwelt

Kanada ist ein Sehnsuchtsland und lockt jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Das über 100 Jahre alte Konzept der kanadischen Nationalparks trägt maßgeblich dazu bei, dass diese beeindruckende Natur und ihre einzigartigen Lebensräume geschützt werden. Der Kejimkujik-Nationalpark liegt im Osten Kanadas in der Atlantikprovinz Nova Scotia. Er ist eine arkadische Waldlandschaft wie aus dem Bilderbuch: leuchtende Mischwälder, durchzogen von zahllosen Flüssen, Seen und Bächen. Im Park leben keine Menschen, so leben die Tiere hier weitgehend ungestört: Schildkröten, Eistaucher, Weißkopfadler, Weißwedelhirsche, aber auch Baumstachler und Streifenhörnchen sind hier zu Hause. Seinen Namen verdankt der Park einem großen See, dem Kejimkujik. Die Dokumentation begleitet Mitglieder der First Nation wie den Kanubauer Todd Labrador, der sein Wissen um die Herstellung der traditionellen Boote an die nachkommenden Generationen weitergibt. Die indigene Storytellerin Ursula Johnson erzählt die Legenden und Geschichte Ihres Volkes anhand von Steinbildern, den Petroglyphen, die das Leben der Mi'kmaq in Nova Scotia seit Generationen festhalten. Nur ein Fünftel des Parks ist mit dem Auto zugänglich. Als Fortbewegungsmittel dient das Boot. Die vielen Wasserwege im Park machen den Kejimkujik zu einem Paradies für Amphibien und Reptilien. Die im Park heimische Sumpfschildkröte ist unlängst auf die Liste der stark gefährdeten Tierarten. Knapp 50 Kilometer entfernt und direkt an der Küste liegt der zweite Teil des Kejimkujik-Nationalpark: der Seaside Adjunct. Weiße Quarzsandstrände erzeugen karibisches Feeling. In Ufernähe tummeln sich Robben und Kormorane. Der Kejimkujik ist der einzige Nationalpark in Kanada, der gleichzeitig auch als nationalhistorische Kulturstätte ausgewiesen ist, denn kulturell ist das gesamte Gebiet für die Mi'kmaq, die hier seit 5.000 Jahren siedelten, jagten und fischten von Bedeutung.

Kanadas Nationalparks 06:10

Kanadas Nationalparks: Grasslands

Natur und Umwelt

Kanada ist ein Sehnsuchtsland und die kanadischen Nationalparks locken jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Ganz im Süden der Provinz Saskatchewan und direkt an der Landesgrenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika liegt der Grasslands-Nationalpark, einer der jüngsten Nationalparks und eine der letzten intakten Prärielandschaften Kanadas - ein Meer aus hüfthohem Gras, das bis zum Horizont zu reichen scheint. Die Prärie gehört zu den am stärksten bedrohten Habitaten der Erde, was den Grasslands-Nationalpark zu einem wichtigen Lebensraum für viele Tierarten, wie den Schwarzschwanz-Päriehund, der Kurzhornkrötenechse, oder dem unterirdisch lebenden Kaninchenkauz macht. Zu verdanken ist dies vor allem den Menschen, die den Wert dieses einzigartigen Naturerbes verinnerlicht haben. Der Film begleitet passionierte Tierforscher und Ranger, die sich dem Schutz der Landschaft und ihrer Tierarten verschrieben haben, auf ihren Missionen im Park. Inzwischen wurde auch der Bison erfolgreich angesiedelt - über 250 der majestätischen Tieren streifen heute wieder durch den Park Während der westliche Teil des Grasslands-Nationalpark durch ein grüngelb schimmerndes und schier endloses Meer aus hohem Präriegras besticht, erinnert der östliche Teil an alte Wildwest-Filme. Gletscherwasser hat tiefe Schneisen durch das 60 Millionen Jahre alte Gestein gefressen und eine wilde und ungestüme Landschaft hinterlassen: Die sogenannten Badlands. Sie sind nicht nur ein Hotspot für Paläontologen wie Emily Bamforth, die hier nach Dinosaurierknochen gräbt, sondern auch historisches Indianergebiet. Mitglieder der Cree First Nation, wie Wendel Starblanket, führen den Zuschauer durch das Jahrhunderte alte Jagdterritorium ihrer Vorfahren.

Superfood Bohnen 06:45

Superfood Bohnen

Dokumentation

Bohnen sind wahre Alleskönner: Sie verbinden Generationen und Kontinente, stehen für Heimat und Tradition. Sie sind gut für die Darmflora und für das Klima. Deshalb widmen sich auch Wissenschaftler der Power-Hülsenfrucht. Sie untersuchen innerhalb eines Bürgerexperiments, welche Sorten am besten mit den Klimaveränderungen in Europa klarkommen. Dafür bauen Tausende Hobbygärtner in 27 europäischen Ländern verschiedene alte Sorten der Gartenbohne an. Sie dokumentieren akribisch Wachstum, Blütezeit und Erträge. Kerstin Neumann vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben, Sachsen-Anhalt, leitet dieses Bürgerexperiment, das auch zu mehr Bohnenvielfalt auf den Feldern, in Gärten und Küchen führen soll. Für Tiziana Tacchi aus Chiusi in der Toskana gehören Bohnen seit jeher auf die Speisekarte ihres Restaurants. Im Rheinland setzt Landwirt Karl-Adolf Kremer auf die Ackerbohne als nachhaltige und eiweißreiche Feldfrucht. Sie reichert Böden mit Stickstoff an, bietet Nahrung für Insekten und Nutztiere und hat viel Potenzial für die menschliche Ernährung. Auch Grundschulkinder im sächsischen Köthensdorf entdecken Bohnen für sich. Capannori in der Toskana ist das Ziel von Bohnenenthusiasten aus ganz Europa. Sie treffen sich dort, tauschen sich aus und bewahren seltene Bohnensorten vor dem Aussterben. Forscher an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg arbeiten an einer besseren Verträglichkeit von Hülsenfrüchten zur Freude aller, die sich gern pflanzlich ernähren.

Die Kanaren - Inseln am Tropf 07:40

Die Kanaren - Inseln am Tropf

Dokumentation

Vor 60 Jahren wurde auf den Kanarischen Inseln die erste Meerwasserentsalzungsanlage auf europäischem Gebiet in Betrieb genommen. Heute gibt es hier bezogen auf Fläche und Einwohnerzahl weltweit die meisten solcher Anlagen. Das so gewonnene Süßwasser ist für menschliches Leben auf den Vulkaninseln unverzichtbar, begünstigt aber - da scheinbar im Überfluss vorhanden - auch eine ungezügelte Wirtschaftsentwicklung; etwa den Massentourismus oder die intensive Monokultur von Bananen für den Export. Zudem ist Meerwasserentsalzung alles andere als klimaneutral: Die Anlagen verschlingen Unmengen von Strom aus fossilen Quellen; die ins Meer zurückgeleitete Sole vernichtet marines Leben und trägt zur Ozeanversauerung bei. "Die Kanaren - Inseln am Tropf" beleuchtet erstmals die Abhängigkeit dieser Region von entsalztem Meerwasser. Ferner erklärt die Dokumentation, wie Wasserentsalzung funktioniert und welche Auswirkungen zu berücksichtigen sind. Im Bewusstsein des dringenden Gebots, die Natur, die eigene Gesundheit und die Zukunft der Kinder zu schützen, engagiert sich die kanarische Bevölkerung gemeinsam mit Wissenschaftlern für Alternativlösungen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft. Die Kanarischen Inseln sind dank jahrzehntelanger Erfahrung heute führend auf dem Gebiet der Meerwasserentsalzung, ihre technische Expertise ist weltweit gefragt. Angesichts immer häufigerer Dürren im Zuge des Klimawandels wird die Gewinnung von Trinkwasser durch diese Technologie für immer mehr Menschen zur überlebenswichtigen Notwendigkeit.

ARTE Junior Das Magazin 08:35

ARTE Junior Das Magazin

Kindermagazin

42 - Die Antwort auf fast alles 08:50

42 - Die Antwort auf fast alles: Riskieren wir genug?

Infomagazin

Es ist ganz einfach: Risiken gehören zu unserem Leben. Nur gehen wir sie unterschiedlich gerne ein. Während die einen bereit sind, sich in einem Fass die Niagarafälle hinunterzustürzen, ist für andere schon das Trinken von abgelaufener Milch eine besonders riskante Handlung. Doch in jedem Risiko steckt auch eine Chance, wie der Psychologe Gerd Gigerenzer deutlich macht. Und nicht nur das: Seine Forschungen zeigen, dass wir, wenn wir versuchen, ein Risiko zu vermeiden, sogar Gefahr laufen, uns ein noch größeres einzuhandeln. Um solchen Ängsten gar nicht erst auf den Leim zu gehen, können Zahlen und Statistiken helfen, denn "dann lassen sich Risiken tatsächlich berechnen und miteinander vergleichen", erklärt der Mathematiker Christian Hesse. Mit der Maßeinheit Mikromort lässt sich sogar ermitteln, wie hoch das Sterberisiko bei bestimmten Aktivitäten ist. Es kommt aber auch darauf an, wie die Wahrscheinlichkeit eines Risikos dargestellt wird. So kann ein relativer Anstieg des Risikos besonders groß erscheinen, während er in absoluten Zahlen irrelevant ist. Und was, wenn die Wahrscheinlichkeiten sich gar nicht erst berechnen lassen?

Metrokosmos 09:15

Metrokosmos: Berlin

Stadtbild

Mit einer Länge von über 155 Kilometer und 175 Bahnhöfen hat Berlin das größte U-Bahn-Netz Deutschlands. Das System bewegt jährlich etwa eine Milliarde Fahrgäste und ihre ganz persönlichen Geschichten, "Metrokosmos: Berlin" folgt einigen von ihnen, zum Beispiel dem Künstlerkollektiv "Rocco und seine Brüder" durch ihr geheimes Atelier: die Tunnel Berlins. "Metrokosmos: Berlin" begleitet sie bei einer radikale Kunstinstallation, die sie während laufendem Betrieb in einem U-Bahnwagon inszenieren. Eine besondere Station ist die "Museumsinsel". Sie befindet sich direkt unter dem Spree-Kanal. Dennoch leuchten über den Gleisen Tausende kleine Lichtpunkte. Die Station gilt als Social-Media-Hotspot. Unter dem Hashtag #Museumsinsel findet man über 110.000 Postings. Gewöhnliche Fahrgäste sind Teil der Folge, aber auch Experten wie die Autorin Verena Pfeiffer-Kloss, die verschiedene Epochen der Architekturgeschichte der U-Bahn erklärt, oder der Lebenskünstler und Musiker "Infidelix", unschwer zu überhören in der U-Bahn-Linie 1. Im U-Bahn-Kiosk von Bonny wiederum kaufen alle ein, reich, arm, alt, jung, Menschen von überall. Der Fotograf Anton Hangschlitt erreicht mit seinen Bildern der Berliner U-Bahn im Netz über 100.000 Follower. Auf seinem Profil befinden sich über 800 Analogfotos von leeren U-Bahnhöfen.

Twist 09:40

Twist

Magazin

Die Mythen der Wikinger 10:15

Die Mythen der Wikinger: Lokis Zankreden

Geschichte

Nachdem die Prophezeiung den baldigen Tod des Gottes Baldr vorausgesagt hat, begibt sich Frigg auf eine lange Reise durch die neun Welten, um alle Kreaturen schwören zu lassen, ihrem Sohn kein Leid anzutun. Eine alte Priesterin erkundigt sich bei Frigg nach den Ergebnissen ihrer Wanderschaft. Haben wirklich alle Geschöpfe den Eid abgelegt? Die Göttin bejaht: alle, mit Ausnahme der harmlosen Mistel. In Asgard testen die Götter zum Spaß Baldrs neue Unsterblichkeit, indem sie auf ihn schießen. Doch alle Schwerter, Speere, Pfeile, Keulen, Äxte und Wurfscheiben verfehlen den Gott. Bis Loki dem blinden Hödr dabei hilft, seinen Pfeil abzuschießen: Zum allseitigen Erstaunen ist Baldr auf der Stelle tot. Unter den Göttern herrscht Trauer und Entsetzen, und Odin beauftragt Hermodr damit, Baldr aus dem Totenreich zurückzuholen. Aber Hel, welche die Unterwelt bewacht, will Baldr nur herausgeben, wenn dieser von allen Geschöpfen der Erde beweint wird. Ohne Ausnahme! Alle Lebewesen willigen ein - außer einer alten Frau namens Tok. Damit ist Hels Bedingung nicht erfüllt, und Baldr darf nicht ins Götterreich zurückkehren. Die Götter versammeln sich zu einem großen Totenmahl. Nur Loki ist nicht eingeladen. Wütend beschließt er, Chaos auf der Trauerfeier zu verbreiten. Er platzt mitten ins Bankett und führt in ausführlichen Spottreden einen Gott nach dem anderen vor ...

Die Mythen der Wikinger 10:45

Die Mythen der Wikinger: Götterdämmerung

Geschichte

Nachdem Hödr seinen Bruder Baldr mit Lokis Pfeil getötet hat, ist Loki in Asgard in Ungnade gefallen. Odin schickt seine Raben auf die Suche nach dem flüchtigen Unruhestifter. Sie finden ihn in einer einsamen Hütte, die auf einem spitzen Felsen thront. Loki verwandelt sich in einen Lachs und stürzt sich in einen Wasserfall. Doch den Netzen der Götter kann er nicht entkommen. Jetzt erwarten ihn schreckliche Folterqualen ... Nachdem bereits drei Götter gestorben sind, ist der Weltuntergang Ragnarök nicht mehr abzuwenden: Die Sonne verdunkelt sich und ein dreijähriger Winter bricht über das Menschenreich herein. Die Erde bebt, Berge stürzen ein und selbst die immergrüne Weltesche verliert ihre Blätter. Die Mächte der Finsternis erheben sich gegen Asgard: Drachen, Riesen und andere schreckliche Kreaturen fordern die Götter zu einem Krieg heraus, unter dessen Urgewalt das Universum ins Wanken gerät. Die Schlacht beginnt. Doch das Ende der neun Welten ist längst eingeläutet. Götter und Riesen fallen wie die Fliegen. Asgard versinkt im Ozean. Und dann steigt aus den Tiefen des Meeres eine neue Welt empor - die Welt, wie sie heute bekannt ist. Jedes Ende ist immer auch ein Neubeginn.

Zu Tisch 11:10

Zu Tisch: Südsteiermark - Österreich

Essen und Trinken

"Zu Tisch ..." reist in verschiedene Regionen Europas und schaut bei der Zubereitung traditioneller Gerichte zu. Die Küchenkultur europäischer Landschaften offenbart ihren Reichtum und weckt Verständnis für eine vielleicht fremde Lebensart. Rezepte können über Teletext und Internet abgerufen werden: www.arte.tv/zutisch

Frankreich - Wild und schön 11:40

Frankreich - Wild und schön: Die Alpen, Gipfel der Extreme

Landschaftsbild

Die Alpen sind wie ein Haus mit mehreren Stockwerken aufgebaut, in denen jeweils andere Bewohner leben. Am Fuße des Gebirges liegen saftige, grüne Täler, weiter oben der Bergwald, darüber die Bergweiden oder Almen, und wiederum darüber die felsigen Gipfel mit dem ewigen Schnee. Die Murmeltiere leben auf den Bergweiden, das heißt auf 2.000 bis 3.000 Meter Höhe. Sie sind ständig auf der Hut vor ihrem größten Fressfeind, dem Königsadler. Wenn der Winter naht, bereiten die Murmeltiere, die der Raubvogel nicht schlagen konnte, ein Quartier für ihren sechsmonatigen Winterschlaf vor. Im Herbst ist Brunftzeit für die Gämsen. Diese ausgezeichneten Kletterer haben flexible Hufe, dank derer ihnen die erstaunlichsten Kletterpartien gelingen. Der Steinbock lebt noch weiter oben, wo die Hänge immer steiler abfallen. Im Bergwald, auf rund 2.000 Meter Höhe, verlässt der Fuchs seinen Bau, aber Beute findet er jetzt nur selten. Der Schneehase ist fast unsichtbar, seine Tarntracht schützt ihn vor Jägern. Der Lämmergeier ist mit einer Spannweite von fast drei Metern der größte Raubvogel Europas. Die Vögel fühlen sich wohl im Bergwald: Alpenbraunelle, Erlenzeisig und Schwarze Amsel ernähren sich von den hier wachsenden Vogelbeeren. Im Frühjahr erwacht alles zu neuem Leben: Die Murmeltiere verlassen ihren Schlafkessel, Birk- und Auerhahn ziehen ihre Show ab. Diese Vögel leben am Waldesrand, und in der Balzzeit überbieten sie sich mit prächtigen Federn und dem typischen Balzgesang: Die Hähne gluckern, trillern, wetzen und schleifen ohne Unterlass. Den Frühling symbolisiert auch eine Blume mit unerwarteten Eigenschaften: die Alpen-Soldanelle. Mit ihrer dunklen Farbe speichert sie Sonnenwärme, mit der sie den Schnee um sich herum zum Schmelzen bringt. Im Sommer wimmeln die Bergweiden vor Leben. Es ist die Zeit des Almauftriebs. Die Viehherden haben die Täler verlassen, um auf den Almen zu äsen. Trotz der harten Lebensbedingungen der Alpengipfel hat sich das Leben auch hier ausgebreitet. Von der Alpen-Soldanelle bis zum Steinbock hat jede hier heimische Art erstaunliche Widerstandskräfte und Überlebensstrategien entwickelt. Mit der Gletscherschmelze ist jedoch der ewige Schnee bedroht und die Anpassungskünstler des Hochgebirges müssen sich neuen Herausforderungen stellen.

Frankreich - Wild und schön 12:25

Frankreich - Wild und schön: Die Loire, der ungezähmte Fluss

Landschaftsbild

Nördlich von Angers werden die Auenlandschaften am Oberlauf der Loire regelmäßig vom Fluss und seinen Nebenläufen überschwemmt. Die Biodiversität ist auf diesen nährstoffreichen Wiesen sehr reich. Viele Zugvögel, zum Beispiel die Uferschnepfe, machen hier Station. Große Vielfalt herrscht auch unter den Fischen: Rotauge, Gründling, Zander, Forelle, Flussbarbe, aber auch Wanderfische wie Lachs, Aal und Neunauge sind vertreten. Besonders schnell und gefräßig ist der Hecht. Ihre Unversehrtheit verdankt die Loire den Umweltschützern. Sie haben den Strom vor Wasserbauwerken bewahrt und sich gegen die Errichtung von Staudämmen starkgemacht. Diesen Sieg der Natur verkörpert der Fischadler, ein Raubvogel, der sich nur von Fischen ernährt und über eine ausgeklügelte Fangmethode verfügt: Rüttelflug, Sturzflug, Zupacken. Auch Wasserinsekten wie der Wasserläufer, der Schwimmkäfer und der Taumelkäfer sind in der Loire beheimatet. Im Juni verwandelt sich das Loire-Tal unweit von Orléans in ein wahres Blütenparadies. Unter den Wasserhahnenfuß-Teppichen suchen Stockenten, Schwäne und Blesshühner nach fressbaren Pflanzen und Insekten. Fast wie am Meeresstrand fühlt sich die Fluss-Seeschwalbe am Ufer der Loire. Auf ihren Sandinseln brütet der Vogel seine Eier aus. Auch der Biber ist am Ufer des Stroms heimisch. Sein flacher, ruderartiger Schwanz dient ihm im Wasser zur Fortbewegung. Alle diese Ökosysteme verbindet die Loire wie eine Lebensader zwischen dem Gebirge, aus dem sie entspringt, und dem Ozean, in den sie mündet. Nur dank der Bewahrung ihres natürlichen Gleichgewichts können Biber, Otter, Möwe, Schwarzpappel und viele andere Tiere und Pflanzen hier überleben.

Frankreich - Wild und schön 13:05

Frankreich - Wild und schön: Das Burgund, der Reichtum der Hecken

Landschaftsbild

In den Hecken des Morvan-Massivs im Burgund tummeln sich Amseln und Meisen, die sich bevorzugt von Hagebutten ernähren, während die Rotkehlchen meist allein auf Nahrungssuche gehen. Zu den vertrauten Vorboten des Frühlings gehören die auf den Weiden äsenden Rehe. Durch die schnurgeraden Hecken, auf deren Zweigen sich Meisen, Grasmücken und Stieglitze unweit von den weidenden Kühen zum ersten Frühjahrskonzert versammeln, schlängeln sich zahlreiche Bäche. Im Erdreich unter den üppigen Wiesen graben Wühlmäuse ihre Gänge. Ihre Fressfeinde sind Rotfüchse und Bussarde, die als gefürchtete Nagetier-Jäger für den Erhalt der Anbaukulturen sorgen. Die Frühlingssonne lockt Eidechsen und Ameisen an die Oberfläche. Von den Wiesen heben sich die Pflaumenbäume mit ihrer weißen Blütenpracht ab. Löwenzahn und andere Blumen ziehen mit auffälligen Farben und Düften Insekten an. Und am Fuß der Hecken gedeiht ein seltsames Gewächs: der Aronstab, der Mücken und Fliegen zur Befruchtung seiner Blüten in eine tödliche Falle lockt. Durch die trichterförmige Blüte, auch Fliegenkesselfalle genannt, rutschen diese unweigerlich bis zum Stempel hinab, wodurch die Pollenübertragung gewährleistet wird. Nach der Pflaumenblüte wenden sich die Insekten den blühenden Heckenrosen zu, müssen sich jedoch vor der im Laubwerk lauernden Krabbenspinne in Acht nehmen. Überall in den Hecken verbergen sich kleine Ökosysteme, bestehend aus Jäger und Beute.

Hugo Cabret 13:50

Hugo Cabret

Abenteuerfilm

Eine Hommage an die Magie des Kinos: Waisenjunge Hugo Cabret lebt im Paris der 1930er Jahre im Dachgeschoss des Bahnhofs Montparnasse, wo er heimlich die großen Bahnhofsuhren wartet. Sein größter Schatz ist ein Automatenmensch, den er von seinem Vater geerbt hat und den er wieder zum Laufen bringen will. Notwendige Teile dafür stiehlt er aus einem Laden für mechanische Spielzeuge. Als Hugo dabei vom Spielwarenhändler erwischt wird, kann dieser ihm ein Notizbuch seines Vaters abnehmen. Über die gleichaltrige Patentochter des Spielwarenhändlers, Isabelle, mit der sich Hugo anfreundet, versucht der Waisenjunge, das Notizbuch zurückzubekommen. Dabei tauchen die beiden Kinder immer mehr in die Zeit der Geburtsstunde des Kinos ein, denn sie erfahren, wer einst im Bahnhof seine Spielwaren verkauft hat: niemand Geringeres als der französische Filmpionier Georges Méliès. Entschlossen setzen Hugo und Isabelle alles daran, das Geheimnis um den Roboter zu lüften, bei dem sowohl Isabelles Patenonkel als auch Georges Méliès eine Rolle zu spielen scheinen. Mit "Hugo Cabret" überrascht Scorsese sowohl thematisch als auch in der Machart: ein poetischer Abenteuerfilm, der sich auch an ein junges Publikum wendet. Die damaligen Jungstars Asa Butterfield und Chloë Grace Moretz spielen sehr überzeugend an der Seite von großen Namen: Ben Kingsley und Christopher Lee, aber auch Sacha Baron Cohen, Ray Winstone, Emily Mortimer und Jude Law.

Der Taylor-Swift-Effekt - Pop-Ikone und politische Hoffnungsträgerin 15:55

Der Taylor-Swift-Effekt - Pop-Ikone und politische Hoffnungsträgerin

Dokumentation

Sie ist die meistgestreamte Künstlerin und die zurzeit bestverdienende Musikerin der Welt, hat die umsatzstärkste Musiktournee aller Zeiten absolviert und den umsatzstärksten Konzertfilm aller Zeiten produziert. Sie hat vier Mal den Grammy für das Album des Jahres erhalten und die meisten Nummer-Eins-Alben einer Musikerin in den USA herausgebracht. Mit dem Namen Taylor Swift verbindet sich so ziemlich jeder Rekord, der im Musikgeschäft aufgestellt werden kann. Mehr als die Hälfte aller Amerikanerinnen und Amerikaner bezeichnen sich als Taylor-Swift-Fans - als sogenannte Swifties. Der politische Einfluss der Sängerin auf die bevorstehende US-Wahl wird daher als entscheidend eingeschätzt. Dass sie Fans in beiden politischen Lagern hat, ist eine Besonderheit in den politisch und kulturell tief gespaltenen USA. Der Beitrag beleuchtet die Gründe für den "Taylor-Swift-Effekt" und ihren Aufstieg zu einer der einflussreichsten Frauen der Welt. Dazu zählen ihr besonderes Songwriting-Talent, ihr Geschäftssinn, ihre mutigen Entscheidungen für ihre künstlerische Freiheit und eine ganz besondere Beziehung zu ihren Fans. Die Dokumentation begibt sich dazu auch an die Ursprungsorte von Swifts Karriere nach Pennsylvania und Nashville, Tennessee. Der Film gibt Einblicke in Swifts Kindheit und Jugend, und zeigt ihre ersten musikalischen Erfolge. Dabei kommt etwa ihr erster Produzent Steve Migliore zu Wort, ihre ehemalige Kunstlehrerin, die in ihrer Sammlung alte Zeichnungen von Taylor Swift hat und einen frühen Konzertmitschnitt von ihr besitzt, aber auch der Country-Sänger Pat Garrett, in dessen Band Swift als junges Mädchen spielte.

Klimt und "Der Kuss" 16:50

Klimt und "Der Kuss"

Dokumentation

"Der Kuss" von Gustav Klimt gehört zu den bekanntesten und am häufigsten reproduzierten Gemälden weltweit. Das um 1908 in Wien entstandene Bild eines anonymen, sich küssenden Paares fasziniert durch seine geheimnisvolle Atmosphäre, Sinnlichkeit und überraschende Details. Wer das Gemälde genauer verstehen will, versetzt sich am besten zurück ins Wien der Jahrhundertwende: Klimt kämpfte damals insbesondere für die Aufhebung der hierarchischen Grenzen zwischen Kunst und Kunstgewerbe und strebte ein Gesamtkunstwerk an, das Malerei, Architektur und Musik vereinte. "Der Kuss" gilt als Höhepunkt von Klimts "goldener Phase". Der Künstler wuchs als Sohn eines Goldschmieds auf und ließ seiner Liebe zur Ornamentik und zum Blattgold freien Lauf. Klimt überzog das lebensgroße Gemälde mit feinem Goldstaub, der die schillernden Farben, die überwältigende Schönheit und die symbolische Tiefe des Bildes noch verstärkt. "Der Kuss" erregte bei seiner ersten öffentlichen Präsentation viel Aufmerksamkeit und wurde sofort vom kaiserlich-königlichen Ministerium für Kultus und Unterricht erworben, das es zu einem Werk von nationalem Interesse erklärte. Das Bild zeigt ein Paar, das sich, in ein goldenes Tuch oder einen Mantel gehüllt, innig umarmt und küsst. Bis heute gilt es als ultimatives Symbol für ewige Liebe. Revolutionär war es damals, weil Klimt das darzustellen wagte, was laut gesellschaftlicher Tradition im Verborgenen bleiben sollte: Berührungen, Umarmungen, Küsse und Erotik.

Das Requiem von Fauré im Pariser Panthéon 17:40

Das Requiem von Fauré im Pariser Panthéon

Konzert

2024 jährt sich der Todestag von Gabriel Urbain Fauré (1845-1924), einem der größten französischen Komponisten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, zum 100. Mal. Zu diesem Anlass spielt das Orchestre de Chambre de Paris - erstmals offiziell unter der Leitung des deutschen Dirigenten Thomas Hengelbrock - Faurés berühmtes "Requiem" an einem ganz besonderen Ort: dem Pariser Panthéon. Gabriel Faurés "Requiem" erfreut sich dank seiner sanften, trostspendenden Anmutung nach wie vor großer Beliebtheit. Im Gegensatz zu anderen berühmten Requiems von Mozart, Berlioz oder Verdi verbindet es eine irdische und eine himmlische Vision des Todes, die stets heiter und friedlich klingt. Anders als bei dem 1868 uraufgeführten "Requiem" von Johannes Brahms, das oft mit dem von Fauré verglichen wird, hängt die Entstehung der Komposition offenbar nicht mit dem Tod der Eltern zusammen: "Mein Requiem wurde ohne jeden Anlass komponiert ... nur zum Vergnügen, wenn ich das so sagen darf!" Uraufgeführt wurde es anlässlich der Beerdigung eines Gemeindemitglieds in der Kirche La Madeleine, wo Gabriel Fauré Chorleiter war. Der Komponist stand auf Kriegsfuß mit der Vorliebe seiner Zeitgenossen für theatralische, romantische Requiems mit großen symphonischen Besetzungen. Das "Requiem" (1837) von Hector Berlioz sei ihm zu pompös, Bläser-lastig und dröhnend. Fauré, der für sein harmonisches Geschick bekannt ist, erfand einen ganz eigenen Kompositionsstil und brachte viele, damals völlig neue Ideen hervor. Seine Musik zeichnet sich durch eine feine Melodieführung und eine ausgewogene Komposition aus und geht den Zuhörern direkt ins Herz. Faurés Totenmesse gilt als Meisterwerk und eines der schönsten Requiems des 19. Jahrhunderts. Manche Sätze, in denen der Komponist tiefe Einblicke in seine Persönlichkeit gewährt, zählen zu den schönsten und bewegendsten der abendländischen Chormusik.

Karambolage 18:25

Karambolage: Spezial Berliner Mauerfall

Magazin

(1): Das Archiv Vor 35 Jahren am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Jeanette Konrad ruft uns den Verlauf dieses historischen Tages in Erinnerung. (2): Das Rätsel Und wie jede Woche das Rätsel!

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Mittelfranken, Deutschland

Essen und Trinken

Landwirtin Claudia Dollinger arbeitet auf ihrem Hof in der Nähe von Nürnberg nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft. Die Mitglieder teilen sich die Ernte, egal wie sie ausfällt. Weil im Herbst Jahr für Jahr viele Produkte gleichzeitig reif sind, haben sich Claudia und ihre Mitstreiter aufs Fermentieren spezialisiert: Diese alte Methode des Konservierens macht frische Produkte mit Hilfe von Bakterien über lange Zeiträume haltbar, ohne dass wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Dazu braucht es nur Salz, Flüssigkeit und Zeit. Fermentiertes schmeckt leicht sauer und ist sehr gesund. Bei Claudia gibt es den Klassiker Sauerkraut, aus Weiß- und aus Rotkraut. Dazu schmeckt eine regionale Spezialität: fränkische Bratwürste. Die koreanische Variante, Kimchi, lässt sich auch mit heimischem Kraut herstellen, wird aber anders gewürzt. Und als Experiment backt Claudias Tochter Marlene Brownies mit fermentierter Roter Bete.

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Belgien - Krabbenfischen mit Pferden 19:30

Belgien - Krabbenfischen mit Pferden

Dokumentation

Im Herbst ziehen in Oostduinkerke an der belgischen Nordseeküste die Pferdefischerinnen und Pferdefischer mit ihren Brabanter Kaltblütern in die eiskalte Nordsee, um Krabben zu fischen. Sie bewahren damit eine Tradition, die über 500 Jahre alt ist. Die Dokumentation erzählt die Geschichten von einigen der noch heute aktiven Pferdefischer: von der jungen Mutter Katrien Terryn, vom alten Seemann Marius Dugardein, von Stefaan Hancke, der sein Pferd vom Schlachthof gerettet hat. Mittlerweise wird die robuste Pferderasse wieder gezüchtet, die Brabanter sind für die Aufrechterhaltung der Tradition unabdinglich, denn das Meer kann beängstigend und gefährlich sein. Von den ruhigen Wintermonaten am einsamen Strand, bis in den Sommer, in dem es viele Touristen ans Meer zieht, begleitet die Dokumentation die Pferdefischer. Dieser Küstenabschnitt ist unverbaut, der Lauf der Gezeiten ist hier noch unverändert. Auch die Natur ist erhalten: um die Dünen kümmert sich eine Eselherde. Und manchmal kommen sogar Seehunde ans Ufer. Als Höhepunkt in jedem Sommer steht ein pompöses Garnelenfest an. Es ist eine Welt voller Kontraste: Auf der einen Seite steht das jahrhundertealte Handwerk, für das immer noch traditionelle Utensilien verwendet werden und auf der anderen Seite der ehemalige Fischerort, der sich im Sommer in eine Touristenhochburg verwandelt. Allein vom Krabbenfischen kann keiner der noch 15 aktiven Pferdefischer leben. Dennoch sind sich alle bewusst, dass sie die letzten sind, die eine alte Kulturtechnik erhalten. Aufgeben kommt für sie nicht in Frage. Besonders nicht, seit ihr Handwerk 2013 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde.

Faustrecht der Prärie 20:15

Faustrecht der Prärie

Western

Wyatt Earp lässt sich in der kleinen Stadt Tombstone im amerikanischen Westen als Sheriff anstellen, nachdem sein Bruder dort bei einer Schießerei ums Leben gekommen ist. Earp vermutet zu Recht, dass hinter dem Mord der Clanton-Clan steht, der die gesamte Gegend terrorisiert. Doch bevor er es mit der Bande aufnehmen kann, muss er sich erst den Rückhalt der Stadtbewohner sichern. Dort gibt der todkranke Spieler Doc Holliday den Ton an - ein Mann, der sich mit Alkohol und der Prostituierten Chihuahua von den Gespenstern seiner Vergangenheit abzulenken versucht. Obwohl die Interessen der beiden Männer unterschiedlicher nicht sein könnten, werden der Doc und Wyatt Earp Freunde. Als Clementine Carter im Städtchen auftaucht und nach "Dr. John Holliday" sucht, verliebt sich Wyatt Earp auf den ersten Blick in sie. Holliday erklärt Clementine, dass er nicht in sein früheres geregeltes Leben als Arzt zurückkehren kann. Daraufhin will die junge Frau so schnell wie möglich wieder abreisen Richtung Ostküste. Doch Wyatt Earp versucht schüchtern und unbeholfen, sie zum Bleiben zu bewegen. In der Zwischenzeit spitzt sich die Lage in Tombstone weiter zu. Der Konflikt zwischen den Stadtbewohnern und dem Clanton-Clan eskaliert, was zu Schießereien und blutigen Auseinandersetzungen führt. Bevor die Romanze ihren Lauf nehmen kann, gilt es aber erst, das Städtchen vom Terror und der Gesetzlosigkeit des Clanton-Clans zu befreien. Eine Liebesgeschichte im Gewand eines Westernklassikers.

Henry Fonda - Der Präsident der Namenlosen 21:50

Henry Fonda - Der Präsident der Namenlosen

Dokumentation

Henry Fonda war einer der größten Schauspieler Amerikas. Es heißt, dass sich die Amerikaner in ihm wiedererkannten. Aber was erkannten sie da? Hat ihnen Fonda nur ihre Ideale vorgespielt? Oder war er ein gebrochener Spiegel, der auch die dunklen Geister reflektierte, die Alpträume Amerikas und seine eigenen? Alexander Horwaths Essayfilm verfolgt die Geschichte der USA entlang der Spuren eines Hollywood-Stars, den manche gerne auch im Weißen Haus gesehen hätten. Die Reise des Films wird von Fondas Stimme begleitet. Sie führt an die Ufer des Mohawk River und in die Jahre der Amerikanischen Revolution, in den "Wilden Westen" und entlang der Route 66 nach Kalifornien, zu einem Lynchmord im Jahr 1919 und nach Hiroshima. Die Nachkriegs-Ära und ihre Zweifel, der Kalte Krieg und seine apokalyptischen Anmutungen - das ist auch die Zeit, in der die Mediengesellschaft endgültig die Macht übernimmt. Unser Protagonist ist der Politikerrolle nun näher denn je. Nach 1976 kommt die Erzählung an ihr Ende: nach Watergate und dem Vietnamkrieg, als sich die USA neu zu erfinden suchen. Henry Fonda bahnt dieser Erzählung den Weg: Alle Stationen der Reise durch das Land und die Zeiten sind mit ihm verbunden - mit seinem Leben und dem seiner Vorfahren; mit seiner Arbeit als Schauspieler und seiner öffentlichen Person; mit den Kinofiguren, die er darstellte. In ihnen fokussiert er sich selbst - und das Land, aus dem alle diese Gesichter herrühren. Von heute aus betrachtet: ein anderes Land, eine andere Zeit. Aber deren Gespenster, egal ob prominent oder namenlos, sind wirksam wie eh und je.

Don Giovanni aus Salzburg 22:45

Don Giovanni aus Salzburg

Oper

"Don Giovanni" gehört zu Mozarts erfolgreichsten Werken bis heute. 1787 in Prag uraufgeführt, erzählt die Oper vom zeitlosen Thema eines Mannes, der zwischen Vitalität und Zerstörung pendelt, immer auf der Suche nach neuen Frauen, die ihm Lust bereiten. In seinem Eroberungsrausch kann ihn nichts bremsen: keine Moral, kein Gesetz. Sein Lustprinzip steht über allem. Mozart gießt das sinnlich in die sogenannte Champagner-Arie im ersten Akt. An deren Ende steht die versuchte Vergewaltigung von Donna Anna und der Tod ihres Vaters, des Komturs. Danach ist nichts mehr wie zuvor. Zum ersten Mal ruft nun die Gesellschaft nach Rache. Doch keine irdische Ordnung vermag die toxische Männlichkeit des Don Giovanni einzufangen. Lorenza da Ponte konzentriert sich in seinem Libretto auf die Rolle des Schurken, des Verführers. Ein Don-Juan-Motiv, das im 18. Jahrhundert in Europa en Vogue war. Mozart hingegen eröffnet in seiner Musik feine Abgründe, Spielarten des Tragischen und der Anarchie. Romeo Castellucci als bildgewaltiger Theaterkünstler und Teodor Currentzis als charismatischer Dirigent zeichnen gemeinsam verantwortlich für diese Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen 2021. Beide sind vor allem an einer Tiefengrabung zu den Figuren interessiert. Das von Currentzis gegründete musicAeterna Orchester mit dazugehörigem Chor aus Sankt Petersburg überzeugte schon mehrmals mit seiner virtuosen Spielkunst.

Der wunderbare Udo Kier 02:20

Der wunderbare Udo Kier

Künstlerporträt

Udo Kier wird 80 Jahre und ist auf einem Höhepunkt seiner Karriere. "I am a lucky man", erzählt er im Interview. Kier hat kürzlich an der Seite Al Pacinos in der Serie "Hunters" (2023) Adolf Hitler gespielt, für seine Hauptrolle in "Swan Song" (2021) wurde er mit vielen Preisen ausgezeichnet. Der japanische Videospielentwickler Hideo Kojima hat Kier in seinem von Millionen Fans weltweit gespannt erwarteten neuesten Spiel "OD" besetzt. Er war schon Dämon, Frankenstein, Mörder, Liebhaber und sechs Mal Adolf Hitler, spielt weltweit in Kunstfilmen, Indie-Klassikern und Blockbustern. Aufgewachsen ohne Vater in den Kölner Nachkriegsruinen, träumte Kier davon, die Enge der damaligen Zeit hinter sich zu lassen - dieser Traum wurde wahr. Er wurde in London entdeckt, drehte in Rom mit Andy Warhol, lebte und arbeitete in Paris, gehörte zur Clique um Rainer Werner Fassbinder und war Teil der Kölner Kunstszene, als diese zu den spannendsten der Welt zählte. Gus Van Sant verhalf Kier in Hollywood zu einer Karriere als ungekrönter König der Nebendarsteller. Er spielte an der Seite von Madonna, Pamela Anderson, Nicole Kidman, Joaquin Phoenix und Matt Damon, wurde zur Muse Lars von Triers. Seit mehr als 30 Jahren lebt Udo Kier in Kalifornien, für diese Dokumentation lässt er erstmals ein Kamerateam in sein Haus in Palm Springs, zeigt seine beeindruckende Kunstsammlung, seinen Palmengarten und die Riesenschildkröte Hans Solo - und erzählt aus seinem Leben. Auch enge Freunde, Regisseure und Schauspieler teilen ihre Erlebnisse mit dem wunderbaren Udo Kier.

Das wahre Dschungelbuch 03:10

Das wahre Dschungelbuch

Dokumentation

1894, im tiefsten Winter Nordamerikas, verfasst der britische Autor Rudyard Kipling Geschichten, die sich in einem abenteuerlichen Dschungel mitten im tropischen Indien abspielen. Ein literarisches Meisterwerk, das heute jeder als "Das Dschungelbuch" kennt. Wie viel Wahrheit steckt in diesen Geschichten? Wie leben die Tiere des Dschungels wirklich? Und welche Rolle spielt dabei Mogli? "Das wahre Dschungelbuch" von Jeremy Hogarth dokumentiert den täglichen Überlebenskampf der Helden aus Kiplings Erzählungen in der modernen Welt - im Indien von heute. Film- und Theaterstar Nicholas Ofczarek leiht dem Erzähler, dem Panther Baghira, seine Stimme und nimmt das Publikum mit auf eine fantastische Reise. Den Sprechertext steuerte mit Alfred Komarek einer der bekanntesten Schriftsteller Österreichs bei. Für die Filmmusik verantwortlich zeichnete der steirische Hollywood-Komponist Thomas Wander. Der indische Kameramann Kalyan Varma, der australische Regisseur Jeremy Hogarth und der österreichische Filmproduzent Lukas Kogler arbeiteten mehr als vier Jahre an diesem außergewöhnlichen Projekt. Daraus geworden ist eine Hommage an ein großes literarisches Werk und an die unvergleichliche Natur des bevölkerungsreichsten Landes der Erde. Zudem zeigt der Film, dass in den alten Geschichten immer ein Körnchen Wahrheit steckt. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb sie bis heute weltweit für Begeisterung sorgen - bei Kindern und Erwachsenen. Das Gesetz des Dschungels gibt es nach wie vor.

Kanadas Nationalparks 04:00

Kanadas Nationalparks: Kluane

Natur und Umwelt

Die kanadischen Nationalparks locken jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Doch nur wenige kennen den rauen und dünn besiedelten Norden des zweitgrößten Landes der Erde. Schroffe Landschaften, schneebedeckte Gebirgsketten, türkisfarbene Seen und blauschimmernde Gletscher sorgen für eine atemberaubende Kulisse, die zu erreichen schon ein Abenteuer ist. Das über 100 Jahre alte Konzept der kanadischen Nationalparks trägt maßgeblich dazu bei, dass diese Natur und ihre einzigartigen Lebensräume geschützt werden. Keine leichte Aufgabe, denn es gilt, touristische und wirtschaftliche Interessen mit der heimischen Flora und Fauna in Einklang zu bringen. Der Kluane-Nationalpark liegt im äußersten Südwesten des Territoriums Yukon, direkt an der Grenze zu Alaska. Seine Szenerie ist geprägt von massiven Bergketten, spärlichen Nadelwäldern, Gräsern und bunten Wildblumen. Vor allem aber wird sie dominiert von dem Kluane Icefield, dem zweitgrößten zusammenhängenden Gletscher-Eisfeld außerhalb der Polarregionen. Mit einer Größe von 21.000 Quadratkilometern ist es etwa halb so groß wie die Schweiz. Im Kluane-Nationalpark forschen Jahr für Jahr Wissenschaftler aus aller Welt in Disziplinen wie Gletscherkunde, Geologie, Biologie und Klimakunde. Während einige Gletscher Jahr um Jahr zurückgehen, fangen andere an zu galoppieren und drastisch anzuwachsen. Diese Bewegungen der Gletscher haben Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem im Park. Gemeinsam mit Wissenschaftlern wie dem Glaziologen Christian Schoof, dem Biologen Syd Cannings und der Oberflächengeologin Panya Lipovski sprechen wir darüber, was für Auswirkungen die Veränderungen der letzten Jahre auf die Lebenswelt des Kluane-Nationalparks haben.