Matera in Süditalien, im Osten der Region Basilicata gelegen, zählt zu den ältesten Städten der Welt. Die Sassi, in Stein gehauene Höhlenwohnungen, sind weltberühmt. Seit 1993 sind sie Welterbe und stehen unter dem Schutz der UNESCO. Nach wie vor besteht das ganze Zentrum der traditionsreichen Höhlenwohnungen nur aus Kalkstein. Als Besucher wird so eine Art Zeitreise erlebbar. In einer der Wohnhöhlen lebt der Rentner Pino Sigillino mit seiner Familie. Seine Tochter Nastassja ist berufstätig - die Großeltern kümmern sich um ihre fünf Enkel, die im Nachbarhaus wohnen. Seine Frau Antonella und er geben die Familienrezepte an ihre Enkelkinder weiter. Denn seit Pino im Ruhestand ist, hat er Zeit zu kochen - am liebsten seine berühmte Parmigiana. Normalerweise gehört in den Auberginenauflauf nur Käse und etwas Salami; auf Geheiß seiner Enkel bereitet er extra noch kleine Fleischbällchen dazu. Seine Frau backt zum Nachtisch mit ihrer Enkelin Amelie süße Strazzate. Die Mandelkekse werden zum Kaffee gereicht. Zu Festtagen gibt es in Matera eine Art Lammeintopf, die Pignata. Sie wird in einer Terrakottavase serviert. Antonella und ihr Freund Angelo bereiten zum Abendessen für die Großfamilie eine Pignata vor, die mit verschiedenem Gemüse und Lammfleisch gefüllt wird. Dann bringt Antonella sie zum Bäcker, um sie mit Brotteig im Steinofen überbacken zu lassen. Koch- und Wohntradition treffen in Matera aufeinander.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Andorra liegt eingezwängt zwischen Frankreich und Spanien. Beide Länder stellen gemeinsam die Staatsoberhäupter, weltweit einmalig. Die Heimat der 77.000 Einwohner ist ein kleiner Gebirgsstaat mit großer Bühne für grüne Natur. Die majestätische Gebirgslandschaft der Pyrenäen bietet Lebensraum für außergewöhnliche Tiere und Pflanzen: Auf hochalpinen Steilhängen gedeihen seltene Pallars-Eidechsen und halbwilde Pferdeherden. Fast ausgestorbene Geierarten haben mit Hilfe regelmäßiger Fütterungen durch Tierschützer überlebt und vermehren sich wieder. Die Dokumentation begleitet die Hirtin Silvia und ihre Kinder, wie sie liebevoll Rinder und Pferde auf der Hochalm umsorgen. In verwunschenen Hochmooren entdeckt die Biologin Clara bedrohte Orchideen. Der Film zeigt an eindrucksvollen Beispielen, wie die schroffe Bergwelt ihre Bewohner erfinderisch macht. Ein Umweltpionier gründet ein neues Biosphärenreservat, damit alle die großartige Vielfalt der Natur in den Bergen bewundern können und sich für ihren Erhalt einsetzen. Die Andorraner haben auf beeindruckende Weise gelernt, aus den engen Grenzen, die Natur und Politik gesetzt haben, ihren Vorteil zu ziehen.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Die zweijährigen Hundegeschwister Kelo und Karetta verdanken ihre Namen den wissenschaftlichen Bezeichnungen zweier Schildkrötenarten. Marlene Zähner hat sie in der Schweiz ausgebildet - nun sollen sie auf die Kapverden gebracht werden, um dort Wilderer zu überführen. Ivan und Valdir, zwei Kapverdier und Mitglieder der Schutzorganisation Turtle Foundation, übernehmen die Hunde. Marlene zeigt ihnen, wie man den Hunden Befehle erteilt, damit sie auf dem Archipel zum Schutz der Schildkröten beitragen können. Die Jagd Einheimischer auf Schildkröten ist eine brutale Tradition: Um an das Fleisch zu kommen, schlitzen sie die Tiere bei lebendigem Leib auf. Seit einem Jahr fliegt ein Drohnenteam der Organisation nachts über die Niststrände, um die Wilderer mit Hilfe von Infrarotstrahlen zu ertappen. Mit Erfolg: Die Fälle von Wilderei gingen massiv zurück. Doch gefasst wurden die Täter bislang noch nicht. Diese Aufgabe sollen nun die beiden Hunde übernehmen - indem sie die Täter am Geruch der am Strand zurückgelassenen Werkzeuge ausfindig machen. Wie werden Kelo und Karetta die ersten Wochen auf den Kapverden meistern? Kommen sie mit ihren neuen Herrchen zurecht, und werden es auch in diesem Jahr genügend Babyschildkröten schaffen, das Meer zu erreichen?
(1): New Mexico: Das Erwachen von D. H. Lawrence (2): Die Auvergnats erobern Paris (3): Tschechische Republik: Gabrielas Buchteln mit Pflaumenfüllung (4): Truganini, die Überlebende aus Tasmanien
(1): Texas: Georgia O'Keeffes künstlerische Momentaufnahme (2): Korea: Wenn dieses Land ein Mondkrug wäre (3): Kolumbien: Shirleys gefüllte Maisfladen (4): Toulon: Der große Tauchgang
Nach 20 Jahren stetigen Wachstums steckt der Ökolandbau in der Krise. Im Jahr 2022 sank der Absatz von Bioprodukten in Europa um fast drei Prozent, in Frankreich mussten 2023 rund zehn Prozent der Bioläden schließen, was viele Landwirte in existenzielle Nöte stürzte. In Deutschland hingegen sind Biobetriebe mit mehr als 1.500 Milchkühen keine Seltenheit mehr. Doch die Massentierhaltung wurde durch zahlreiche Skandale aufgedeckt, die Bilder von verletzten Tieren und veralteten Anlagen sind alarmierend. Diese Missstände stehen in engem Zusammenhang mit neuen Akteuren auf dem Markt: Supermarktketten, die mittlerweile für die Hälfte des Gesamtabsatzes von Bioprodukten verantwortlich sind. Um die Produktionskosten zu senken, hat sich die Branche zudem internationalisiert. Eine Hochburg der Billigproduktion ist die spanische Region Almería. Hier gefährden die Bedingungen in den vermeintlich ökologischen Betrieben nicht nur die Böden, sondern auch die Menschen. Bio-Siegel garantieren zwar den Verzicht auf synthetische Ackergifte, der zunehmende Einsatz sogenannter natürlicher Pestizide wird jedoch kaum thematisiert. Dabei werden einige Inhaltsstoffe, vor allem die nicht deklarierten Zusatzstoffe, als neurotoxisch oder hormonaktiv eingestuft. Kein Wunder, dass sich nun auch andere Industrieriesen für den Biopestizid-Markt interessieren, der jährlich um zehn Prozent wächst und vier Milliarden Euro Umsatz generiert. "Biokrise - Masse statt Klasse?" beleuchtet die Schattenseiten der biologischen Landwirtschaft, stellt aber auch positive Initiativen vor. Fest steht: Die Biobranche muss sich schleunigst neu erfinden, um zukunftsfähig zu bleiben.
Landwirtschaft im Einklang mit der Natur, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Tierwohl sind nur scheinbar moderne Schlagworte. Mit der industriellen Revolution Ende des 19. Jahrhunderts verändert sich auch die Landwirtschaft grundlegend. Neue Anbau- und Düngemethoden bringen höhere Erträge, doch schnell wird klar: Sie degradieren die Böden und machen abhängig von chemischen Hilfsmitteln. Schon früh formiert sich Widerstand in landwirtschaftlichen Kreisen, in Deutschland maßgeblich angeführt von der anthroposophischen Bewegung um Rudolf Steiner. Mit seinem "Landwirtschaftlichen Kursus" 1924 auf dem schlesischen Gut Koberwitz schuf Rudolf Steiner die Grundlagen für die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise: Der landwirtschaftliche Betrieb wird als ganzheitliches System verstanden, in dem alles ineinandergreift und wie ein geschlossener Organismus funktioniert. Die Anzahl der gehaltenen Tiere ist an die Größe der zur Verfügung stehenden Fläche gebunden, nur sie liefern den Dünger für den hofeigenen Ackerbau, der wiederum das Futter für die Tiere produziert. Neben der biologisch-dynamischen Landwirtschaft etabliert sich der organisch-biologische Landbau, der ebenfalls auf den Einsatz von Chemie und die esoterischen Hilfsmittel der Anthroposophen verzichtet. In den 1970er Jahren wird der ökologische Landbau für immer mehr Landwirte zu einer Alternative zur konventionellen Landwirtschaft. Die steigende Nachfrage nach gesunden Produkten und die Beharrlichkeit der Bio-Pioniere führten dazu, dass es seit 1991 eine EU-weite Regelung gibt, die Qualitätskriterien für Bio-Produkte festlegt.
Paris, 12. Mai 1588: Der "Tag der Barrikaden" markiert einen Wendepunkt im Religionskrieg. Aufgestachelt von der katholischen Liga, setzen sich die Bürger der französischen Hauptstadt gegen die Truppen Heinrichs III. zur Wehr. Sie errichten Schutzwälle aus Unrat und mit Steinen gefüllten Holzfässern (frz. "barriques") - und schaffen damit eine Form des Aufstands.
Seit ewigen Zeiten bilden die tropischen Wälder Afrikas die Lebensgrundlage des Stamms der Baka, die halbnomadisch als Jäger und Sammler leben. Bis heute sind sie Teil eines Ökosystems, das sie mit allem Notwendigen versorgt. Zu den wichtigsten Nahrungsmitteln im tropischen Regenwald im Zentrum Kameruns zählt der Honig, mit dem die Baka ihren Zuckerbedarf decken. Für die Baka ist Honig essenziell, nicht nur als Nahrungsmittel, sondern schon immer auch als Medizin. Das Volk verlässt sich bis heute auf Naturheilmittel. Guy gehört zu den wenigen, die eine der ältesten Praktiken der Baka beherrschen: Er ist Honigjäger. Guy ist bei seinem Vater in die Lehre gegangen und hat dessen Wissen so verinnerlicht, dass er es meisterhaft versteht, den wilden Bienenvölkern, die getarnt in Erdkuhlen und Baumwipfeln nisten, ihren süßen Vorrat abzujagen. Guy riskiert Kopf und Kragen, um an den Honig zu gelangen. Lange lebten die Baka im Schutz der Wälder, völlig isoliert von der Außenwelt. In der Natur fanden sie nicht nur, was sie zum täglichen Leben brauchten, sondern auch ihre spirituelle Heimat. Durch Abholzung und Brandrodung im großen Stil werden die Pygmäen jedoch zunehmend aus ihrem angestammten Territorium verdrängt. Diese Veränderungen zwingen die Baka dazu, sesshaft zu werden. Heute leben sie entlang der neu angelegten Pisten, verzweifelt darum bemüht, ihre Lebensweise und ihre Kultur zu bewahren. Guy liebt den Wald, und Bienen zu züchten empfindet er als wider die Natur. Schon seine Vorfahren waren angesehene Honigjäger, und er setzt diese Tradition fort in der Hoffnung, dass die Wälder eines Tages wieder den Baka gehören werden.
Was Europa bewegt
(1): Polynesien: Die erträumte Hochzeit von Pierre Loti (2): Die Wasserrichter von Valencia (3): Frankreich: Marie-Christines Sauerkraut (4): Island: Schachmatt
(1): Warschau: Kieslowskis Zehn Gebote (2): Kalifornien: Datteln im Wilden Westen (3): Kolumbien: Luis' Fischeintopf (4): Edinburgh: Das Unglück des Illusionisten
Frankreich, 1940: Bei einem Tieffliegerangriff der Deutschen kommen die Eltern der fünfjährigen Paulette und ihr kleiner Hund ums Leben. Ziellos durchstreift das Mädchen mit dem toten Hund auf dem Arm die Gegend, bis es auf den elfjährigen Bauernsohn Michel trifft. Der nimmt sich des Mädchens an und bringt es auf dem Hof seiner Eltern unter, wo Michels älterer Bruder im Sterben liegt. Um Paulette über den Tod ihres Hundes hinwegzutrösten, legt er mit ihr einen Tierfriedhof an. Die Kreuze für die kleinen Gräber stehlen sie in einem geheimen Nachtabenteuer vom Friedhof. Die Kinder spielen "Krieg" und "Friedhof", weil es die Realität ist, die sie umgibt. Zwischen Paulette und Michel entsteht eine tiefe, anrührende Beziehung. Bis Paulette vom Roten Kreuz aufgegriffen wird.
Tansania ist bekannt für seine großen Nationalparks, weiten Landschaften - und wilden Verkehrswege. Steinige Pisten und eine einmalige Tierwelt machen das Reisen hier zu einem echten Abenteuer. Mit Trucks, Bussen und Geländewagen beginnt der Weg, der sich vom Indischen Ozean über die Serengeti bis zum Victoriasee streckt. Dort leben riesige Gnu-Herden, Löwen, Giraffen und Nashörner. Auch das Leben der Menschen spielt sich hier auf und an den Straßen ab. Die Reise beginnt in Daressalam. Die Großstadt ist Ausgangspunkt für viele abenteuerliche Reisen. Am Busbahnhof Bunju trommelt die Fahrkartenkontrolleurin Mwanaheri Pazi gerade die letzten Fahrgäste zusammen. Mit ihr geht es die Küste entlang nach Norden, über die Küstenstadt Tanga durch die nördlichen Gebirge bis nach Arusha. Wildhüter und Lastwagenfahrer kreuzen den Weg und auf dem salzigen Natronsee schuften Massai-Frauen, die hier in sengender Sonne Soda gewinnen. Im Great Rift Valley treiben Viehhirten ihre Rinderherden im Schatten des Vulkans Lengai durch die Weite der Landschaft. Oft versperren die Tiere den Weg. Ein abgebrühter Trucker transportiert auf einer höllischen Piste mühsam seine Ladung durch die Steinwüste. Entlang der Route, die auch durch viele Nationalparks führt, sind viele wilde Tiere der Region heimisch: Nashörner, Giraffen, Löwen, Gazellen und viele Vögel. Im Ngorongoro-Krater und in der Serengeti ziehen riesige Gnu-Herden im Verbund mit Zebras zu neuen Weideplätzen: eine epische Wanderung.
Er ist einer der wilden Wege Asiens: der Trans-Sulawesi Highway. Die abenteuerliche Straße erschließt die viertgrößte Insel Indonesiens und bringt die Menschen an spektakuläre Ziele. An traumhafte Strände, in turbulente Großstädte oder einmalige Urwälder. Wer auf dem Highway fahren möchte, braucht starke Nerven: Es ist dort laut, voll und unübersichtlich. Viele Einheimische lassen sich eher von ihrem Gefühl als von den Verkehrsregeln leiten. Auf dem Trans-Sulawesi Highway sind ganz besondere Menschen unterwegs: Im Mittelpunkt der Dokumentation steht Tari Abdullah. Seit fast 40 Jahren bringt der Busfahrer die Einheimischen mit seinem betagten Gefährt an ihre Ziele. Van Tundu ist regelmäßig sein Passagier. Der Ranger ist Experte für Koboldmakis, die seltenen Primaten mit ihren großen Kulleraugen. Sie leben im Urwald von Sulawesi und kommen nur in der Nacht aus ihren Verstecken. Lala Merilla ist täglich auf dem Highway unterwegs. Mit ihrem Motorroller fährt die Tauchlehrerin an den Pazifik und begegnet dort den Meeresschildkröten. Hatti Kalangi hat ihren Gemüsestand direkt an der "Autobahn". Der Laden läuft. Dank des Highways. Der Verkehr ist Fluch und Segen zugleich: Hatti hat sich längst daran gewöhnt, dass Tausende täglich an ihren Auslagen vorbeifahren. Krach und Abgase inklusive.
Kaum eine andere Region der Schweiz kann mit so einer Vielfalt an Arten aufwarten. Die Landschaft um das Dreigestirn der Berge Eiger, Mönch und Jungfrau ist geprägt von krassen Gegensätzen. Sie ist trocken auf der Walliser und faszinierend wasserreich auf der Seite des Berner Oberlandes. Seit ein Erdbeben die letzten beiden Quellen versiegen ließ, muss im Dorf Ausserberg das Wasser dem Gletscher entzogen werden. Das geschieht über sogenannte Suonen: Wasserrinnen, die vor Jahrhunderten unter immensen Anstrengungen gebaut wurden und sich spektakulär an steilen Felswänden entlangziehen - einst überlebenswichtig für die Bevölkerung. Auf der anderen Seite gibt es dagegen Wasser im Überfluss. Das Lauterbrunnental ist die feuchteste Gegend der Schweiz. Mehr als 380 Gewässer zählt das Tal. Klare Bergseen, rauschende Wildbäche - und mittendrin der Fluss Lütschine. Dazu stürzen etwa 72 Wasserfälle in die Tiefe. Der spektakulärste, der Staubbachfall, hat schon Johann Wolfgang von Goethe inspiriert. Die Ahnen erlebten diese grandiose Landschaft, die heute zu den bekanntesten Ferienzielen der Schweiz zählt, wohl einzig als bedrohliche unbezähmbare Wildnis. Riesige Berge - 50 davon über 3.500 Meter hoch - säumen den majestätischen Aletschgletscher. Heute leben die Menschen von und mit dieser beeindruckenden Natur. Sie wagen das Abenteuer Alpabtrieb, erforschen den Gletscher oder betreiben ein stromfreies Hotel. Traditionsbewusst züchten sie die urigen Walliser Kampfkühe oder halten auf 3.500 Metern auf dem Jungfraujoch die wohl berühmteste Forschungsstation der Welt am Laufen.
Die Inselgruppe Hawaii mitten im Pazifik zeugt von der schöpferischen Kraft der Göttin des Feuers und der Vulkane. Die Färöer-Inseln im Nordatlantik, deren mächtige, fast surreale Mondlandschaften Hexen und Trollen zugeschrieben werden, dienen der NASA-Marsmission zu Forschungszwecken. Der Palau-Archipel in Mikronesien, umspült von warmem, türkisfarbenem Wasser, beherbergt eine üppige Artenvielfalt. Die mächtigen Tornados, die in den weiten Ebenen des Mittleren Westens der USA entstehen, ziehen Videofilmer und Forschende aus aller Welt an. Diese Reise zu den Ursprüngen magischer Orte geht mit realen Bildern und originellen 2D-Animationen Phänomenen auf den Grund, die der Mensch nicht beherrscht und vor denen er sich bestenfalls schützen kann. Vulkane, Kontinente, Ozeane oder die Atmosphäre sind Bestandteile eines empfindlichen Gleichgewichts und erfordern Fürsorge und Respekt, da die menschliche Existenz eng mit ihnen verwoben ist.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Der Bartgeier ist mit einer Flügelspannweite von drei Metern der größte Vogel Europas. In Deutschland war er schon ausgerottet, doch dank engagierter Personen im Vogelschutz fliegt er nun wieder. Der Biologe Toni Wegscheider leitet seit 2021 ein Bartgeier-Wiederansiedlungsprojekt des Landesbundes für Vogelschutz in den Bayrischen Alpen. Jeden Sommer werden zwei junge Exemplare aus speziellen europäischen Zuchtstationen im Nationalpark Berchtesgaden ausgesetzt. Nahe Cazorla in Andalusien wird Toni Wegscheider Zeuge, wie der Bartgeier-Nachwuchs schlüpft. In Frankreich tauscht er mit seinem Kollegen Pascal Orabi GPS-Daten der Bartgeier aus, denn alle ausgewilderten Tiere sind mit Sendern versehen, die täglich die Positionen der Tiere melden. Einige Exemplare unternehmen weite Reisen: Gleich mehrere Geier sind nach Deutschland geflogen. Und umgekehrt hat sich eine Bartgeierdame aus Deutschland in Frankreich niedergelassen. Hier brüten erste Bartgeierpaare sogar schon wieder in freier Wildbahn. Auch die Bestände der Gänsegeier, Mönchsgeier und Schmutzgeier haben sich erholt, von den Cevennen bis zu den Pyrenäen. Vor allem in Spanien gibt es heute wieder viele Geier. Doch Ernesto Álvarez, der Präsident der Naturschutzorganisation GREFA, sieht auch mit Sorge, dass überall alte und neue Gefahren auf die aasfressenden Vögel warten. Im Wildtierkrankenhaus von GREFA sind sie die häufigsten Patienten, oft infolge von Kollisionen mit Windkraftanlagen oder Stromleitungen. Besonders bedroht sind sie durch Gifte auf Mülldeponien und bleihaltige Munition in den Kadavern verendeter Wildtiere.
Die Bewohner einer Kleinstadt werden durch eine Welle anonymer Briefe, die alle vom "Raben" unterzeichnet sind, in Aufruhr versetzt. Unter anderem der zynische Arzt Rémy Germain wird darin beschuldigt, illegale Abtreibungen vorzunehmen und Beziehungen zu verheirateten Frauen wie der Gattin eines Kollegen zu unterhalten. Immer mehr Einwohner fallen der Verleumdungskampagne des "Raben" zum Opfer. Jeder beschuldigt jeden, viele intime Geheimnisse kommen ans Licht, nur eines nicht: die Identität des Absenders ... Ein frühes Meisterwerk des französischen Film noir. Der Alltag einer kleinen französischen Provinzstadt wird durch eine Welle anonymer Briefe gestört. Auch angesehene Männer, Ärzte oder Vertreter der Staatsgewalt, bleiben von den Anschuldigungen des "Raben" - so der Name des anonymen Absenders - nicht verschont. Streit und Groll, Zweifel und Argwohn unter den Einwohnern des Ortes sind die Folge. Der zynische Arzt Rémy Germain, dessen Name in jedem der Briefe auftaucht, gerät schnell in Verdacht, ihr Verfasser zu sein. Ihm wird vorgeworfen, verbotene Abtreibungen vorzunehmen, da sich bei ihm Fälle häufen, dass nur die Mutter die Geburt überlebt. Auch soll er Beziehungen mit mehreren Frauen unterhalten, unter anderem mit Laura, einer ehrbaren Dame und Ehefrau seines Kollegen Michel. Immer mehr Einwohner fallen der Rufmordkampagne des "Raben" zum Opfer. Dabei wird offenkundig, dass er über detaillierte Kenntnisse der Vorgänge in der Kleinstadt verfügt. Die üblen Unterstellungen aus den Briefen nähren das wachsende Misstrauen, gegenseitige Anschuldigungen und eine bald vollends vergiftete Atmosphäre. Viele intime Geheimnisse werden gelüftet - bis auf eines: die Identität des Absenders ...
Harry Caul ist ein meisterhafter Überwachungsspezialist. Das Gespräch eines flanierenden Paares auf einem belebten Platz in San Francisco aufzuzeichnen, ist für Harry ein Kinderspiel. Als er die Bänder bei sich zu Hause abhört, glaubt er zu verstehen, dass Mark und Ann, das ausspionierte Paar, in Lebensgefahr schweben. Da er schon einmal indirekt für einen Mord verantwortlich war, gerät Harry in einen Gewissenkonflikt. Er weigert sich, die Aufzeichnungen dem geheimnisvollen Direktor der Firma, seinem Kunden, zu übergeben und driftet langsam in eine fortschreitende Paranoia. Immer wieder hört Harry die Bänder ab, um herauszubekommen, was genau dem jungen Paar droht. Auch nachdem ihn Martin Stett, der Vertreter seines Aufraggebers, aufspürt, hält Harry die Bänder weiter unter Verschluss. Auf einer Party gerät er deswegen mit Bernie Moran, einem skrupellosen Privatdetektiv, aneinander. Nach einer Nacht mit dem Callgirl Meredith muss Harry feststellen, dass ihm die Tonbänder gestohlen wurden. Er ist sich nun sicher, dass auch er bespitzelt wurde. Harry wird von seinem Auftraggeber, der nun anscheinend die Bänder in den Händen hält, wie vereinbart bezahlt, doch sein Gewissen lässt ihm keine Ruhe. Er begibt sich in das Hotel, in dem er den geplanten Mord vermutet. Aus dem Nebenzimmer kann Harry tatsächlich hören, wie jemand umgebracht wird, doch er ist unfähig zu reagieren. Erst nachdem Stille eintritt, wagt Harry einen Blick in das Hotelzimmer 773; doch hier wurde nicht der ermordet, den er erwartet hat.
Diotima ist eine leidenschaftliche Tänzerin: Am Meer bewegt sie sich im Rhythmus der Wellen und spürt mit ihrem Körper der Energie der tosenden Gischt nach. Sehnsüchtig nach neuen Eindrücken begibt sie sich in die Berge, wo sie in einem Winterkurort auf zwei Freunde trifft, die beide von Diotimas Tanz verzaubert sind. Während Karl, der ältere der beiden Freunde, "seinen" Berg besteigt, um seiner Gefühle Herr zu werden, bleibt der jüngere Vigo in Diotimas Nähe. Als diese wenig später bei einem Spaziergang auf Karl trifft, kommen die beiden ins Gespräch und stellen inmitten der beeindruckenden Berglandschaft fest, dass sie an diesem Ort nicht nur sich selbst und die Schönheit der Natur suchen, sondern auch die Liebe - die alsbald zwischen ihnen erwacht. Doch als Vigo zu einem Skirennen aufbricht, verspricht Diotima auch ihm die Erfüllung eines Wunsches, sollte er gewinnen. Karl, der nicht ahnt, dass Vigo sein Konkurrent um Diotima ist, beschließt, den höchsten Berg der Region über die gefährliche Nordwand zu besteigen. Als er Vigo auf seine gewagte Tour mitnimmt, muss er feststellen, dass ausgerechnet dieser sein Rivale um Diotimas Herz ist. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Freunden, die gefährlich endet. Diotima ist in größter Sorge und überwindet Schnee, Eis und Gefahr, um ihren beiden Verehrern Hilfe zu schicken. Werden die Retter noch rechtzeitig eintreffen?
Weil sie sich bei einem Einsatz in Athen gegenüber ihren Vorgesetzten "unkooperativ" zeigt, wird die Polizistin Elisabeth in das trostlose Fischerdorf Mesolongi im Westen Griechenlands versetzt. Jahre später liegt ihr Leben in Trümmern: Sie trinkt und streitet sich zu viel, mal mit ihrem Sohn Dimitris, mal mit ihrem Liebhaber Vassilis, einem verheirateten Arzt. Im Dorf lebt auch Rita, die sich mit dem Ausnehmen von Aalen in der Fischfabrik über Wasser hält. Rita will schon lange weg von hier und ihren kaputten Erinnerungen. Doch ihr manipulativer Bruder Manolis - in Mesolongi dank seiner Diskothek eine Szenegröße - verhindert das immer wieder. Geschickt redet er Rita ein, dass sie nicht weggehen könne, solange ihre demente Mutter sie brauche. Nach einer drogenvernebelten Nacht, in der Manolis von der Bühne seines Clubs aus das ganze Dorf mit einem Schmähgesang beleidigt, wird er an einer Eisenkette aufgehängt am Strand gefunden. Elisabeth soll herausfinden, wer für den Mord verantwortlich ist, und Rita, der sie bisher intuitiv aus dem Weg gegangen ist, scheint etwas zu wissen. Bald wird klar, dass die Frauen mehr verbindet, als ihnen lieb ist. "Das Wunder im Meer von Sargasso" schildert in grellen Farben und Szenen, die an David Lynch erinnern, die Abgründe der Provinz.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.