Hochebenen sind ausgedehnte Landflächen zwischen Gebirge und Flachland, in die Wasserläufe über die Jahrtausende tiefe Schluchten und Täler gegraben haben. Seit der Jungsteinzeit wird hier vor allem Viehzucht betrieben, um die oft kargen Gebiete sinnvoll zu nutzen. Emanuele La Barbera, Landwirt in der italienischen Region Umbrien, setzt sich leidenschaftlich für den Erhalt der Alfina-Hochebene ein. Mit ihren Wasservorkommen und dem fruchtbaren vulkanischen Boden eignet sich diese Region ideal für Ackerbau und Weidewirtschaft. Einst war die Hochebene die Kornkammer Roms, doch heute finden sich dort vor allem Haselnuss-Monokulturen, die die ökologische Vielfalt bedrohen. Auf seinem Hof entwickelt Emanuele ein Modell für nachhaltige Landwirtschaft: Er nutzt Kompost und baut unterschiedlichste Feldfrüchte ohne chemischen Dünger oder Pestizide an, um Ziegen zu züchten und Käse zu produzieren. In Frankreich, im Süden des Zentralmassivs, sieht man sich in der Aubrac-Hochebene mit ganz anderen Problemen konfrontiert. Die für ihre sattgrünen Wiesen und reichlichen Niederschläge bekannte Region hat nun mit häufigen Dürreperioden zu kämpfen. Um die Weidewirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt zu erhalten und seine Herde im Sommer zu ernähren, setzt Viehzüchter Jean-François Bailleau bei der Fütterung wie in alten Zeiten auf Eschenblätter. Im regionalen Naturpark Grands Causses bildeten Weidewirtschaft und Geier schon immer eine enge Verbindung. Wo die Viehzüchter tote Tiere und Schlachtabfälle entsorgten, finden die Aasgeier hochwertige Nahrung. Die Vögel, die im 20. Jahrhundert fast ausgestorben waren, sind heute geschützt und ihr Bestand hat sich erholt. Das Gleichgewicht zwischen Mensch, Tier und Land konnte hier wiederhergestellt werden.
Jaguare sind der Lebensinhalt der "wilden Familie". In Brasilien haben der Jaguarexperte Leandro Silveira und seine Frau, die Tierärztin Anah Jácomo, das Jaguar-Institut IOP gegründet. Hier leben sie zusammen mit ihrem 16-jährigen Sohn Tiago und mit 70 Tieren. Davon sind 20 Jaguare: die gefährlichsten Raubkatzen Südamerikas. Viele davon hat Leandro Silveira schon als Jungtiere aufgenommen und großgezogen. Jaguare sind Raubkatzen großer Beißkraft. Sie können ein Tier mit einem einzigen Biss töten, egal ob Kaiman, Tapir oder Kuh. So ist es nicht verwunderlich, dass Jaguare in einer Gegend mit intensivster Landwirtschaft keine gern gesehenen Gäste sind. Leandro hat ein Gütesiegel geschaffen: Diejenigen Farmen, die trotz der Raubzüge helfen, den Jaguar zu erhalten, können das Siegel zu Marketingzwecken nutzen. Denn Leandro will entlang der Ufer des Araguaia Großes erschaffen: einen Korridor der Artenvielfalt. Über 3.000 Kilometer lang ist der Araguaia. 20 Kilometer breite Uferstreifen rechts und links des Flusses sollen den Korridor der Artenvielfalt bilden und das Gebiet Cerrado mit Amazonien damit die beiden größten Jaguarpopulationen des Landes verbinden. Die Unterstützung der Großgrundbesitzer ist hilfreich. Mittlerweile wollen viele als "jaguarfreundliche" Farm zertifiziert werden. Ziel der ersten Etappe des Projekts soll es sein, 60 Jaguare mit GPS-Halsbändern zu versehen und 400 Überwachungskameras zu installieren, um ihre Bewegungsmuster besser zu verstehen. Ein Projekt, bei dem die ganze "wilde Familie" mithelfen muss.
Am 24. September 1877 besiegt die kaiserliche Armee Japans die letzten Samurai, die sich gegen die von Kaiser Meiji betriebene forcierte Modernisierung erhoben hatten. Die Darstellung dieses Konflikts wird oft auf einen Gegensatz zwischen archaischem Japan und westlicher Moderne reduziert. Doch die Geschichte ist vielschichtiger.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen Superkeime zu den größten medizinischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Sie verbreiten sich rasch, sind wahre Meister der Evolution und wehren sich erfolgreich gegen Antibiotika. "Unsere Waffen stumpfen ab", erklärt Marc Brönstrup vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Neue Antibiotika sind dringend nötig, doch ihre Entwicklung dauert lange und ist für Pharmaunternehmen wenig lukrativ. Deshalb forscht die Wissenschaft nach alternativen Gegnern der Superkeime. Ein natürlicher Feind der Bakterien sind Phagen. Sie erinnern an Alien-Raumschiffe und halten gezielt nach bestimmten Bakterien Ausschau. Außerdem setzen Forschende auf "Trojanische Pferde", um Antibiotika ins Bakterium einzuschleusen oder die Superkeime zu entwaffnen. Auch wir können unseren Beitrag leisten, indem wir Antibiotika nur nach ärztlicher Anweisung und bei tatsächlichem Bedarf einnehmen. Eine WHO-Studie in Osteuropa zeigt beispielsweise, dass etwa jeder Dritte entweder Antibiotika aus früheren Verordnungen verwendet oder die Medikamente ohne Rezept auf dem Schwarzmarkt beschafft. Die Formel ist simpel: Je mehr Antibiotika eingesetzt werden, desto wahrscheinlicher entstehen neue Resistenzen. "Die gesamte Gesellschaft muss ein Bewusstsein für das Problem entwickeln", betont Fernando Gordillo Altamirano, Mikrobiologe aus Melbourne. Denn sonst lässt sich das Rennen gegen die Evolutionskünstler vielleicht nicht mehr gewinnen.
Weltweit gibt es über drei Milliarden Smartphone-Nutzer - die meisten verbringen immer mehr Zeit mit sozialen Netzwerken. Was aber passiert dabei in unserem Gehirn, wenn ein Leben ohne Apps für manche fast schon unmöglich erscheint? Eine Schlüsselrolle hierbei spielt ganz offenbar Dopamin, ein Neurotransmitter. Er hat entscheidenden Einfluss auf unsere Motivation, unser Lernen und unsere Gewohnheiten. In Paris, Philadelphia, Amsterdam oder auch Berlin versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verstehen, was genau beim Umgang mit diesen Apps geschieht. Dopamin wirkt anscheinend auf das Belohnungssystem im Gehirn - und kann im Extremfall sogar zu Zwanghaftigkeit führen, zu einem Streben nach immer mehr Likes oder Herzen. Bleiben sie aus, gibt es Frust, manchmal sogar psychische Probleme. Inzwischen warnen Whistleblower wie Frances Haugen, eine ehemalige Facebook-Mitarbeiterin, vor den Gefahren der scheinbar allmächtig gewordenen sozialen Netzwerke. Denn auch Tech-Unternehmen haben eigene wissenschaftliche Forschungslabore, die auf undurchsichtige Weise experimentieren. Die ARTE-Dokumentation zeigt, mit welchen Tricks diese Firmen arbeiten - und wie es möglich sein kann, den permanenten Aufforderungen des Smartphones zu entkommen. Denn es gibt Auswege aus der "Dopamin-Falle": Das Wichtigste ist, seinen eigenen Umgang mit Apps kritisch zu hinterfragen und die Mechanismen zu kennen, denen User ausgesetzt sind. Der Film erklärt auf spielerische und humorvolle Weise die vielschichtige Mensch-App-Beziehung und auch, wie es gelingen kann, wieder mehr Kontrolle im eigenen Alltag zurückzugewinnen.
In den meisten europäischen Ländern sind Frauen doppelt so häufig wegen Depressionen in Behandlung wie Männer. Doch eine andere Verteilung macht stutzig: Depressionen gelten als Hauptursache für Suizide. Unter den jährlich 47.000 Menschen, die sich in der EU das Leben nehmen, befinden sich jedoch dreimal so viele Männer wie Frauen. Wie kann das sein? In Wirklichkeit sind sehr viel mehr Männer depressiv. Ihre Krankheit wird jedoch häufig nicht diagnostiziert - unter anderem, weil sie sich als vermeintlich "starkes Geschlecht" keine Hilfe suchen. Alex McClintock aus dem schottischen Perth will dieses Rollenbild durchbrechen. Er hat eine Gruppe gegründet, in der Männer über ihre Gefühle sprechen. Eine weitere Erklärung dafür, warum Depressionen bei Männern oft unerkannt bleiben: Sie verstecken sich häufig hinter atypischen Symptomen wie aggressivem Verhalten. Eine Klinik in der Nähe von Paris bietet die Behandlung von aggressivem Verhalten bei "männlichen Depressionen" an. Dort hat sich Vincent Rouchère schon mehrmals behandeln lassen. "Meine Traurigkeit kann ich nicht rauslassen. Ich weiß nicht, wie man weint", sagt Vincent. "Dieser Überfluss an Traurigkeit ist in Wut umgeschlagen." In der Klinik lernt er, seine Wut zu kanalisieren und wieder Zugang zu den dahinter liegenden Emotionen zu finden. Depressionen bei Männern geraten zunehmend in den wissenschaftlichen Fokus. Die Dokumentation blickt auf den aktuellen Stand der männlichen Depressionsforschung und zeigt, wie Betroffene von einer geschlechtersensiblen Prävention sowie einer auf Männer zugeschnittenen Diagnostik und Behandlung profitieren.
Ein Glas Wein zum Essen, ein kühles Bier nach der Arbeit - für viele gehört das einfach dazu. Doch "warum sind Menschen die einzige Spezies, die Dinge tun, die ihnen Spaß machen, von denen sie aber gleichzeitig wissen, dass sie sie umbringen könnten?", fragt Professorin Sally Marlow, Medizinpsychologin am Londoner King's College. Dieser Teil der Dokumentationsreihe erforscht, was der Hintergrund für die starke Verankerung von Alkohol in unserer Gesellschaft ist. Tatsächlich gab es praktische Gründe: Alkohol "desinfiziert" Wasser - somit "konnte man die Getränke bakterienfrei machen", erklärt Gregor Fuhrmann, Professor für Pharmazeutische Biologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Alkohol wurde so schnell unverzichtbar. Vor allem ist es aber die Wirkung des Alkohols, die es dem Menschen angetan hat: Wir werden angstfreier, fröhlicher, enthemmter. Studien zeigen, dass Menschen mit ein paar Schlucken Wodka intus besser miteinander ins Gespräch kamen und mehr miteinander lachten. Für den Philosophen Robert Pfaller von der Kunstuni Linz ist Alkohol außerdem "ein heiliges Element des Alltagslebens": Durch Champagner und Co. markieren wir besondere Momente in unserem Leben. Doch ist Alkohol heute noch zeitgemäß? Er kann Karrieren, Familien, ganze Existenzen ruinieren. Und: Alkohol macht süchtig. Gabriele Koller, Professorin und Fachärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München, meint sogar: "Je abhängiger Menschen sind, desto weniger nehmen sie wahr, dass sie so abhängig sind". Steckt die Abhängigkeit also in jedem von uns?
Bezahlbarer Wohnraum für alle! Das ist das Motto des "Neuen Bauens" in den 1920er Jahren. Mit der zunehmenden Industrialisierung drängen in ganz Europa drängen die Menschen in die Städte. Dort gibt es zwar Arbeit, aber nicht genug Wohnraum. Die Wohnverhältnisse sind oft elend. Die Krankenkassen stellen fest, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von Bewohnern der Arbeiterviertel sehr viel niedriger als auf dem Land oder in den Stadtvierteln der Wohlhabenden ist. Mehr Licht, mehr Luft, mehr Sonne für die Menschen in ihrem Alltag - das ist das Ziel. Schluss mit dem Muff beengter Hinterhof-Behausungen! Nicht nur die Großbürger brauchen eine sogenannte Gute Stube, außerdem müssen Wohnung und Zimmer völlig neu definiert werden! "Neues Bauen", innovative Architektur und Raumgestaltung sind der sichtbare Ausdruck einer modernen, sozial gerechten Gesellschaft. Ein funktionales und minimalistisches "Wohn"-Zimmer macht den Anfang: ein zentraler Raum für soziale Aktivitäten. Offene Grundrisse, große Fenster, klare Linien, sparsame Verwendung von Möbeln und Dekoration. Das "Neue Bauen" ist "sachlich". Und es musste schnell gehen mit dem Bau - mit industriell gefertigten Betonteilen statt Ziegeln. Das allzu Funktionale und Schlichte gefällt allerdings Traditionalisten nicht, denen die Rede vom "Neuen Menschen" zu sowjetisch, zu revolutionär klingt. Was ist heute geblieben von den utopischen Gedanken dieser Bau-Revolutionäre - in einer Zeit, in denen es ebenfalls vielerorts an bezahlbarem Wohnraum mangelt? Das zeigen die Beispiele von Ernst-May-Siedlungen in Frankfurt am Main, dem Gemeindebau in Wien und Sozialem Wohnungsbau in Paris.
In "Draculas Transsilvanien" geht es in die Karpaten nach Rumänien. In diesem Land, das Schauplatz zahlreicher Kriegs- und Beutezüge wurde, herrschte im 15. Jahrhundert Vlad III., genannt "der Pfähler", der Ende des 19. Jahrhunderts Vorlage für Graf Dracula, die berühmte Romanfigur von Bram Stoker, wurde. Die Dokumentation untersucht, wie die Geschichten und Mythen um Graf Dracula die Orte prägen, an denen sie spielen. Und sie zeigt ungestörte Natur, wie sie in Europa nur selten zu finden ist: Mehr als die Hälfte der europäischen Braunbären lebt in den wilden Wäldern der Karpaten, ebenso wie Adler, mehr als 3.000 Wölfe, Eulen und viele andere. Forschende geben Einblick in ihre Arbeit mit Krähen und Fledermäusen und klären über Mythen und Vorurteile über die unheimlichen Tiere auf.
Das Team reist nach Südfrankreich, ins heutige Lozère. Vor 250 Jahren erschütterte eine Serie von unerklärlichen Todesfällen die französische Provinz. Fast 80 Menschen wurden grausam entstellt in der einsamen und menschenleeren Gegend in der damaligen Grafschaft Gévaudan aufgefunden. War es ein Wolf? Oder ein Mensch? Oder etwas anderes? Das Rätsel ist bis heute ungelöst. Die Dokumentation begleitet den Historiker Bernard Soulier und den Illustrator Jean-Charles Poupard auf einer spannenden Recherchereise. Soulier beschäftigt sich seit fast 50 Jahren mit der Geschichte der Bestie, der Illustrator Poupard arbeitet an einer Graphic Novel über die Angriffe. Gemeinsam besuchen sie Originalschauplätze entlang der Cevennen am Rande des Zentralmassivs, durchsuchen Archive und versuchen vor Ort, das Rätsel zu lösen. Sie gehen den Legenden, Mythen und Tatsachen um das "Biest von Gévaudan" nach. Neben den dunklen Spuren des "Biests" von einst besucht das Team einzigartige Orte wie den "Parc des Loups", die "Réserve des Bisons d'Europe" und das Programm der französischen Tierschutzorganisation LPO zur Wiederansiedlung von Geiern und entdeckt gemeinsam mit den Einwohnern der Region deren faszinierende Flora und Fauna.
Freddie Mercury war mysteriös und rätselhaft, ein Mensch, der über die Grenzen hinausging. Er liebte die Promiskuität, hasste Interviews und Songtexte zu schreiben. Er war "The Great Pretender": ein fast schüchterner Mann, der auf der Bühne zum Orkan wurde. Vor allem aber war er eine der schillerndsten und facettenreichsten Figuren des britischen Rock. Der Dokumentarfilm zeigt den vielseitigen Künstler, der viel mehr war als der Leadsänger der erfolgreichen Band Queen. Mercury machte nicht einfach Rockmusik. Er tanzte 1979 für ein Wohltätigkeitskonzert mit dem Royal Ballet, sang 1987 das Lied "Barcelona" mit der spanischen Operndiva Montserrat Caballé und arbeitete an einem Album mit dem zwölf Jahre jüngeren Michael Jackson, das nie veröffentlicht wurde. In München nahm er sein Solo-Album "Mr. Bad Guy" auf, das sich zu seiner großen Enttäuschung schlecht verkaufte. Seine Fans liebten ihn mit Queen - ohne Queen liebten sie ihn ein bisschen weniger. Doch mit seinen Bandkollegen kämpfte er mehr, als dass er sich ihnen anvertraute. Er hatte nicht viele Freunde und machte viel mit sich allein aus. Seine Musik war vielleicht einer seiner besten Freunde. In einem Interview sagte er einmal, dass er kein John Lennon sei, der eine Message für die Menschheit habe. Er habe nur ein Gefühl, aus dem heraus er seine Songs schreibe: Liebe.
Robin Hood und seine geliebte Lady Marian treffen sich in England nach 20 Jahren wieder. Während der alternde Robin immer noch als Kämpfer und Jäger lebt, ist Marian inzwischen Nonne geworden. Inmitten von Kampfhandlungen werden ihre Solidarität, Loyalität und nicht zuletzt ihre Liebe füreinander auf die Probe gestellt. Ein romantischer Abenteuerfilm mit Audrey Hepburn und Sean Connery in den Hauptrollen. Der alternde Robin Hood und sein Komplize Little John kämpfen für König Richard in der Normandie. Der König befiehlt, eine Festung einzunehmen, doch Robin Hood weigert sich. Denn in der Burg leben Frauen und Kinder, und sie wird lediglich von einem alten, halb blinden Herrn bewacht. König Richard veranlasst wütend, dass der Angriff ausgeführt wird, und verurteilt Robin und John zum Tode. Doch beim Überfall auf die Burg wird Richard von einem Pfeil getroffen - und zu seiner Verwunderung hilft ihm ausgerechnet Robin! Diese Loyalität beeindruckt den sterbenden König zutiefst und er lässt seine Anklagen fallen. Nun kehrt Robin Hood nach 20-jähriger Abwesenheit nach England zurück. Dort muss er sich mit seiner zur Legende gewordenen Vergangenheit auseinandersetzen, und auch seine große Liebe Marian, die inzwischen Nonne geworden ist, trifft er wieder. Als sie durch eine Verkettung von Umständen auf königlichen Erlass hinter Gitter gebracht werden soll, stellt sich Robin Hood ein letztes Mal seinen alten Gegenspielern. Ein US-amerikanischer Abenteuerfilm mit großartigen Hauptdarstellern in historischen Kostümen - Audrey Hepburn und Sean Connery.
Rund hundert Artistinnen und Artisten aus rund 20 Ländern, zehn Jurymitglieder und ein begeistertes Publikum machen das Pariser "Weltfestival des Zirkus von Morgen" zu einem Treffen von Weltklasse-Akrobatik, Hochspannung und Innovation. Das Beste aus der Zirkuskunst der Welt vereint in einer einmaligen Show. Unter der Leitung von Alain M. Pacherie und moderiert vom eleganten Zirkusdirektor Calixte de Nigremont ist das "Weltfestival des Zirkus von Morgen" ein unverzichtbares Rendezvous für die ganze Branche - und auch eines im ARTE-Programm. Hunderte Gäste strömten nach Paris, um bei der spektakulären Show die neuesten Kunststücke und Attraktionen zu entdecken, wie etwa die Flugtrapeznummer "Résistance". Die Preisträgerinnen und Preisträger der Ausgabe des Jahres 2023 waren: Bronzemedaille: Ma-Mao Compagnie; Duo Gemini; Gustavo & Nerea Silbermedaille: Polina Makarova; Quentin Signori Goldmedaille: Hng Thean Leong; Troupe Kolfe Großer Preis: La Tangente du Bras Tendu Sonderpreis der Jury: Trio Tête-Bêche
Im Jahr 1830 schuf der französische Künstler Eugène Delacroix ein Gemälde, das Geschichte schreiben sollte: "La Liberté guidant le peuple" ("Die Freiheit führt das Volk"). Das Werk verewigt die Julirevolution, einen dreitägigen Aufstand der Pariser Bevölkerung für Freiheit, Reformen und soziale Gerechtigkeit. Im Zentrum des Werkes steht die Figur der Marianne, die Allegorie der Freiheit und Verkörperung der Französischen Republik. Mit erhobener Trikolore-Fahne führt sie das Volk über die Barrikaden - ein Bild, das seit fast zwei Jahrhunderten für den Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit steht. Das legendäre Werk wurde - unbeabsichtigt - zu einem bedeutenden politischen Zeugnis der Revolution von 1830, die als Ausgangspunkt für wichtige ideologische und soziale Umwälzungen gilt. Die im Louvre laufenden Restaurationsarbeiten am Gemälde waren für die Dokumentation Anlass, das Meisterwerk einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Lackschichten werden entfernt und enthüllen nach und nach die Kraft des Bildes, die Handschrift des Malers und die verschiedenen Aspekte der abgebildeten historischen Ereignisse. Der Betrachter nimmt den Blick des Künstlers auf ein zentrales historisches Ereignis ein, das um 1830 auch in ähnlichen Bewegungen in ganz Europa Widerhall fand. Dabei wird deutlich, dass Delacroix' Darstellung einer kämpfenden, von einer weiblichen Allegorie angeführten Menge nicht nur ein historisches Ereignis einfängt, sondern eine universelle Botschaft transportiert - eine Botschaft, die angesichts aktueller Herausforderungen wie den Bedrohungen der Demokratie, dem Ruf nach Geschlechtergerechtigkeit und dem Ringen um Meinungsfreiheit brisanter ist denn je.
Zu Fuß oder mit dem Fahrrad bereisen die Musiker des Ensembles Pygmalion Arnstadt und Umgebung und geben Konzerte in Kirchen, in denen der junge Bach seine Kunst erlernte und die bisher nur selten gefilmt wurden. Beispielsweise in der Arnstädter Oberkirche, in der Bachs Großonkel Heinrich Organist war, in der Bachkirche, in der er seine erste Organistenstelle innehatte, in der St.-Bartholomäi-Kirche in Dornheim, in der Bach seine erste Frau Maria Barbara heiratete, sowie in Weißensee. An diesen Orten mit ihrer ungewöhnlichen Architektur, die reformatorische und barocke Einflüsse vereint, machte Johann Sebastian Bach Station auf seinem Weg. Die Ensemble-Mitglieder, Solisten und Raphaël Pichon erzählen von ihrem musikalischen Streifzug, untermalt von langen Konzertausschnitten, die in diesen Thüringer Kirchen teils mit, teils ohne Publikum entstanden sind. Mit Pygmalion kehrt der Film zum Ursprung von Bachs Wirken zurück. Er dokumentiert ein gemeinsames musikalisches Abenteuer, das von der Unvergänglichkeit der Musik des späteren Leipziger Thomaskantors zeugt. Programm: (1): Arnstadt, Oberkirche - Adam Drese: "Nun ist alles überwunden" (Sabine Devieilhe, Sopran). - Johann Christoph Bach: "Ach, dass ich Wassers gnug hätte" (Lucile Richardot, Alt) - Dietrich Buxtehude: "Jesu, meines Lebens Leben", BuxWV 62 (2): Weißensee, St. Peter & Paul: - Johann Michael Bach: "Unser Leben währet siebenzig Jahre" - Johann Sebastian Bach: "Actus Tragicus" (BWV 106) (3): Dornheim - St. Bartholomäus - Johann Sebastian Bach: "Weichet nur, betrübte Schatten", BWV 202 (4): Arnstadt, Bachkirche - Johann Sebastian Bach: Messe in F-Dur, BWV 233, "Gloria"
(1) Die Stadt Maija-Lene Rettig ist Deutsche. Sie räumt mit einer Verschwörungstheorie über ihre Heimatstadt auf. (2) Der Ausdruck Claire Doutriaux stellt einige deutsche und französische Redewendungen rund um den Tod vor. (3) Das Rätsel Und wie jede Woche das Rätsel!
Dhurata Daupaj stellt jedes Jahr Turshi her: Gläser mit eingemachtem Gemüse. Salzlake oder Öl und Essig machen es haltbar. Für ihr Auberginen-Turshi füllt Dhurata das Gemüse und für ihr Paprika-Turshi wird in die vorbereitete Paprika Frischkäse aus der Milch ihrer Ziegen gegeben. Im Bergland Südalbaniens, unweit der Küste, haben sich Dhurata und ihr Mann Sofo vor einigen Jahren für sich und ihre drei Töchter ein neues Leben aufgebaut, mit Ziegen, Kühen, Federvieh, Pferd, Maulesel und großen Gemüsegärten. Fast alles, was sie brauchen, produzieren sie selbst oder finden es in der Umgebung. Diese Unabhängigkeit ist für sie ein hohes Gut, denn die Erinnerung an die Zeit der Zwangskollektivierung unter dem Diktator Enver Hoxha bleibt bis heute unvergessen.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Munni, Heema und Chavi leben in unterschiedlichen Witwen-Ashrams in Vrindavan. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie sind verwitwet und in die Heilige Stadt gekommen, um hier Zuflucht zu finden. Zuflucht vor der Demütigung und Ausgrenzung durch ihre Familien und ihr gesellschaftliches Umfeld. Witwen dürfen in Indien weder feiern, noch Freude empfinden, sie müssen weiße Kleidung tragen, die sie für alle sichtbar stigmatisiert, sie verdienen kein Geld und leben meist in bitterer Armut. Früher erwartete man von einer Witwe, dass sie sich mit dem Leichnam ihres Mannes verbrennen ließ. Der orthodoxe Hinduismus verlangt bis heute, dass sie strenge Regeln befolgen: Fastenzeiten, karges Essen, oft rasiertes Haar, kein Schmuck, kein Make-up und keine irdischen Freuden. Bindeshwar Pathak hat 1970 die NGO "Sulabh International" in Delhi gegründet, eine der wenigen indischen NGOs, die sich für Witwen einsetzt. 2014 legte er der Regierung einen Gesetzesentwurf zum umfassenden Schutz von Indiens Witwen vor - doch bis heute ist nichts passiert. Noch immer sind sie in weiten Teilen des Landes der Stigmatisierung ausgesetzt. Im März steht das große Holi-Fest an. Ausgelassen und jede Regel außer Kraft setzend werden dann die Menschen in ganz Indien feiern und sich dabei mit Farbpulver bewerfen. Dadurch sollen die sozialen Grenzen zwischen Herkunft, Glauben und Kasten verwischen. Auch in Vrindavan beginnt mit dem Gedenken an den verstorbenen Beschützer der Witwen, das Holi-Fest. Und zum ersten Mal seit langem, für einige zum ersten Mal überhaupt, tragen die Witwen Farbe auf ihren Kleidern und ihren Gesichtern, auch Heema, Munni und Chavi.
Der siebenjährige Amish-Junge Samuel ist der einzige Zeuge eines Mordes, dessen Spuren tief in ein korruptes Polizei-Netzwerk hineinführen. Um den Zeugen zu schützen, taucht Polizist John Book bei den Amish unter und verliebt sich in die Mutter des Jungen. Die daraus resultierenden Verwicklungen und kulturellen Auseinandersetzungen gefährden Books Mission, gerade als die Mörder den Jungen aufgespürt haben und zum finalen Schlag ansetzen. Die junge Amish-Witwe Rachel Lapp reist mit ihrem siebenjährigen Sohn Samuel zu ihrer Schwester nach Philadelphia. Unterwegs wird der Junge auf einer Bahnhofstoilette Zeuge eines Mordes. Die ermittelnden Polizisten unter der Leitung von John Book versuchen, dem scheuen Jungen Informationen über die Tat zu entlocken. Tatsächlich kann Samuel einen der Mörder identifizieren, den hochdekorierten Polizisten McFee. Book versucht, McFee zu stellen, und muss erleben, dass dieser - offensichtlich durch einen internen Tipp vorgewarnt - den Spieß umdreht und Book schwer verletzt. Um seine Verletzungen auszukurieren, die Ermittlungen verdeckt fortzuführen und den Jungen und seine Mutter zu schützen, taucht Book mit den beiden in ihrer Amish-Gemeinschaft unter. Das einfache Leben der Glaubensgemeinschaft, die sich an vorindustriellen Standards orientiert, und ihre tiefgläubige, gewaltfreie und solidarische Weltsicht faszinieren den Großstädter Book. Der gegenseitige Argwohn weicht einem zunehmenden Vertrauen. Doch als sich Book in Rachel verliebt, brechen die Konfliktlinien umso deutlicher wieder auf, denn Rachel wird auch von Amish-Bruder Daniel umworben, und die Gemeindemitglieder halten im Zweifel zusammen. Der daraus resultierende Zwist bringt Book in Bedrängnis. Zur gleichen Zeit haben die Mörder um James McFee das Versteck ausgemacht und trachten nun dem einzigen Zeugen, Samuel, nach dem Leben. Regisseur Peter Weir gelingt es auf eindrucksvolle Weise, die Balance zwischen Thriller-Elementen und poetischen, kulturkritischen Tönen zu wahren. Mit Harrison Ford und Kelly McGillis in den Hauptrollen standen ihm zwei der größten Stars der 80er Jahre zur Verfügung.
Es ist die Geschichte eines Körpers. Eines Körpers, für den sich der junge Harvey Keitel schämte, bevor er in dem Abschlussfilm "Wer klopft denn da an meine Tür?" (1967) erstmals vor der Kamera seines Freundes Martin Scorsese stand. Die Geschichte eines leidenden und verwahrlosten Körpers in "Bad Lieutenant" (1992), eines von Jane Campion meisterhaft inszenierten Körpers in "Das Piano" (1993). Und eines Körpers, der sich selbst zurücknimmt, um anderen - wie seinem Kollegen Robert De Niro - den Vortritt zu lassen, dabei aber auch Chancen verpasst. Keitel hätte groß rauskommen können, hätte er sich gegenüber Francis Ford Coppola kompromissbereiter gezeigt - und nicht so sehr mit der Hauptrolle in "Apocalypse Now" (1979) gerungen, die er nach wenigen Drehtagen wieder abgeben musste. Er wollte die Rolle nicht einfach spielen, sondern sie vollständig durchdringen. Coppola ersetzte ihn schließlich durch Martin Sheen. Keitels kompromissloser Anspruch, jede Rolle bis ins Innerste zu durchdringen, ist das Ergebnis einer engen künstlerischen Partnerschaft mit Martin Scorsese - und zugleich Ausdruck eines lebenslangen Gefühls, nie ganz dazuzugehören. Der Sohn jüdischer Emigranten aus dem New Yorker Stadtviertel Little Odessa hat viele Irrungen und Wirrungen durchlebt. Zunächst verpflichtete er sich bei der Marine, wurde zu einem Hoffnungsträger des New Hollywood und fiel dann in Ungnade. Als er sich beinahe vergessen wähnte, setzte er Anfang der 1990er Jahre mit "Bad Lieutenant" alles auf eine Karte - und wurde doch noch zum Liebling der Filmindustrie.
Iveta Apkalna begeistert als Virtuosin auf den bedeutendsten Bühnen der Welt - mit technischer Brillanz, künstlerischer Präzision und charismatischer Ausstrahlung. Die Konzert-Dokumentation begleitet die lettische Künstlerin ein Jahr lang durch ihren facettenreichen Alltag: von Riga über Paris, Zürich und Hamburg bis nach Latgale, ihre Heimat im Osten Lettlands - und schließlich zu einem beeindruckenden Konzert am Strand von Jurmala. Mit atmosphärischen Bildern und großer Nähe fängt der Film Momente ihrer Arbeit ein: intensive Konzerte, nächtliche Proben und konzentrierte Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen wie Paavo Järvi, Hilary Hahn, Esa-Pekka Salonen und Nico Muhly. Als international gefragte Konzertorganistin ist Apkalna an große Aufführungsorte mit dichtem Spielplan gebunden - Proben finden oft dann statt, wenn niemand sonst den Saal braucht: spätabends oder nachts. In dieser stillen, konzentrierten Zeit entstehen jene klanglichen Räume, in denen sich ihre Kunst voll entfalten kann. Nächtliche Proben, endlose Reisen - was bedeutet das für sie? Trotz eines engen Terminplans bewahrt Iveta Apkalna ihre innere Ruhe - und findet Ausgleich im Leben mit ihrer Familie, die ihr Rückhalt und Energiequelle zugleich ist. Der Film zeigt, wie Iveta Apkalna sich mit Disziplin, Kreativität und großer Hingabe ihrer Kunst widmet - und dabei die Orgel mit neuer Strahlkraft ins Rampenlicht rückt. "Jedes meiner Konzerte ist ein Fest für mich", sagt sie - und genau diese Haltung prägt auch ihr Spiel.
Die lettische Star-Organistin Iveta Apkalna wird weltweit für ihre Virtuosität gefeiert. Bei diesem Festkonzert begleitet sie dazu einer der bekanntesten Chöre Europas: der Staatschor Latvija. Gefeiert wird ein außergewöhnliches Instrument, das ein Zeugnis für die fortschrittlichen Errungenschaften seiner Zeit ist. Die Orgel des Rigaer Doms, die 1883 bis 1884 von der Orgelbauwerkstatt Walcker gebaut wurde, verkörpert den Höhepunkt der spätromantischen Orgelbau-Kunst. Das Programm des Konzerts, dass der NDR für ARTE aufgezeichnet hat, ist dementsprechend eine musikalische Reise durch Zeiten und Genres, mit der Iveta Apkalna das Instrument in all seinen Facetten präsentiert.