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TV Programm für ARTE am 02.11.2024

Miles Davis: Birth of the Cool 05:15

Miles Davis: Birth of the Cool

Dokumentarfilm

Miles Davis (1926-1991) war Trompeter, Bandleader und Innovator. Er war elegant, intellektuell und beeindruckend - aber auch sprunghaft, arrogant und kalt. Ein kreatives Genie und der Inbegriff von cool. Davis beeinflusste die Jazzmusik wie kaum ein anderer, und sein Spiel besaß eine unverwechselbare Ausstrahlung. Miles Davis' Werdegang war geprägt von einem unbezwingbaren Willen, Grenzen zu sprengen und eine selbstbestimmte Existenz zu führen. Dies machte ihn zum Weltstar. Für die Menschen, denen er am meisten bedeutete, war aber genau deshalb das Zusammenleben mit ihm oft sehr schwer. Immer wieder - sei es in der Musik oder privat - brach Davis mit den Normen. Wenn er glaubte, seine Werke seien ihrerseits zu einer neuen Norm geworden, ging er erneut in eine andere Richtung. Der Künstler missachtete Traditionen und folgte voller Energie und Innovationsdrang stets seinen klaren eigenen Vorstellungen. So wurde er zu einem Quell der Inspiration für andere Musikerinnen und Musiker und zu einer Ikone für Generationen von Fans. Er beschritt neue Wege in der Musik - vom Bebop über den Cool Jazz, Orchestermusik, Fusion und Rock 'n' Roll bis hin zum Hip-Hop. Der Film "Miles Davis: Birth of the Cool" (2019), benannt nach dem gleichnamigen Album von 1957, zeigt unveröffentlichtes Archivmaterial, Outtakes von Studioaufnahmen und seltene Fotos des Künstlers. Regisseur Stanley Nelson erzählt mit diesem Film die Geschichte eines ungewöhnlichen Mannes und einzigartigen Talents.

GEO Reportage 07:15

GEO Reportage: Die Odyssee der Mönchsrobbe

Reportage

Seit der Antike lebt die Mönchsrobbe im Mittelmeer. Um zu überleben und sich vor allem vor dem Menschen zu schützen, verstecken sich die scheuen Meeressäuger oft in nahezu unzugänglichen Höhlen. Sie wurden lange Zeit gejagt, wegen ihrer Haut, ihres Fettes - oder weil sie den Fischern zu viel Fisch wegfraßen. Inzwischen ist die Art so gefährdet, dass die letzten knapp 500 im Mittelmeer lebenden Exemplare dringend besser geschützt werden müssen. Doch ihr versteckter Lebensraum macht ihre Erforschung und damit ihren Schutz sehr schwierig. Das will ein Team der Octopus Foundation ändern. Meeresforscher, Fotografen, Taucher und Einheimische wollen gemeinsam autonome Kameras an ausgewählten Stellen positionieren, um zu erfahren, ob und wo es die Robben überhaupt noch gibt, und um ihre Lebensgewohnheiten zu erforschen. Julien Pfyffer, Leiter der Expedition, setzt zusammen mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern die Segel in Richtung der Insel Kefalonia. "Wir sind extrem gespannt, was uns erwartet. Nach mehreren Wochen oder Monaten werden wir es vielleicht endlich schaffen, eine Robbe zu erspähen, die sich am Strand ausruht. Und sei es nur für einen kurzen Augenblick", so Pfyffer. Bis zum Ende ihrer Reise erwartet sie eine ganze Reihe erstaunlicher Entdeckungen.

GEO Reportage 07:50

GEO Reportage: Arnika, von der Kraft einer Heilpflanze

Reportage

Seit einigen Jahren trägt Clément Urion die Bürde, das offizielle Pflückdatum für die Arnikaernte freizugeben. Der Kräutersammler, der mit einem sechsköpfigen Team auf seinem Bauernhof La Ferme du Bien-être aus Kräutern und Heilpflanzen ätherische Öle, Blütenwasser und Kräutertees herstellt, ist einer der wenigen, die die Pflanze offiziell ernten dürfen. Tausende Wildpflanzen wachsen heute noch in den Vogesen, doch nur 148 Arten dürfen von den Kräutersammlern gepflückt und weiterverarbeitet werden. Jedes Jahr im Juni gehört seine ganze Aufmerksamkeit der Arnika montana - jener wilden Heilpflanze, die auf den Wiesen des fast 1.200 hohen Massivs Markstein wächst. Nur Clément darf bestimmen, wann die zwei Tage dauernde Ernte beginnt - je nach Blütenstand und Wetter. Den Großteil der Ernte bekommt das bekannte Naturkosmetikunternehmen Weleda, dessen Chef Denis Graeffly erklärt, warum die Arnika so wichtig ist: "Sie ist eine führende Pflanze. Das heißt, sie ist Teil vieler Weleda-Produkte. Sie ist auch auf therapeutischer Ebene wichtig, sie hat viele Wirkungen auf dieser Ebene. Und auch für Kosmetika, besonders für eine externe Anwendung, hauptsächlich in der Form von Öl." Kräutersammler zu sein, ist nicht nur eine Kunst, sondern auch ein Beruf. Doch jede Menge Hürden und Gesetzgebungen machen Leuten wie Clément Urion das Leben schwer.

GEO Reportage 08:40

GEO Reportage: Hongkongs magisches Neonlicht

Reportage

Hongkong war schon immer dicht besiedelt, unzählige kleine Geschäfte quetschen sich in den Straßen. Jedes Geschäft hat seine eigene Neonreklame. Mit den Jahren wurden diese dichter und größer und buhlten um jeden Zentimeter. So entstand dieses Meer aus Neonreklamen, das Hongkong so berühmt gemacht hat. Doch die Stadt verändert sich und LED-Panels verdrängen die alte Neonkunst. Die junge Journalistin Cardin Chan hat sich ganz der Rettung der Traditionen ihrer Heimatstadt und damit auch der Neonreklamen verschrieben. Sie sucht und dokumentiert die alten Meister, besucht sie in ihren engen Hinterhofwerkstätten, ermutigt sie zum Weitermachen, vermittelt Kontakte und Aufträge. Mit dem Kamerateam von "GEO Reportage" besucht sie den Neonmeister Wu Chi-Kai, der allein von seinem Handwerk nicht mehr leben kann - zu selten sind die Aufträge geworden. Oder Hongkongs Kalligraphenlegende, Meister Fung Siu Wah, der wie kein anderer die Tausende Jahre alte Kunst der Schönschrift der chinesischen Schriftzeichen beherrscht. "Hongkong war immer schon ein Handelshafen, besonders nachdem es eine britische Kolonie wurde. Es war der Inbegriff einer Ost-trifft-West-Kultur. Das kann man überall in der Stadt sehen. Chinesische Kalligraphie ist eher traditionell und bodenständig und westliche Elemente sind plastischer. Es ist die Verbindung der beiden, die Hongkong Neon so unvergleichlich macht." Noch gibt es Hoffnung, dass die Kunst der alten Meister am Leben bleibt - auf dass sie noch lange leuchten mögen: die Neonreklamen von Hongkong.

Stadt Land Kunst Spezial 09:35

Stadt Land Kunst Spezial: Nepal

Magazin

(1): Kathmandu: Samrat Upadhyays Sehnsuchtsort (2): Die Ranas in Nepal: eine Herrscherfamilie, die Großes wollte (3): Nepal: Auf der Jagd nach dem furchterregenden Schneemenschen

Stadt Land Kunst Spezial 10:15

Stadt Land Kunst Spezial: Oman

Magazin

(1): Jokha Alharthi: Die Liebe in Oman Für die Schriftstellerin Jokha Alharthi (geboren 1978) bedeutete es einen tiefen Schmerz, ihr Studium in Europa fortzusetzen, fern ihrer Heimat, des Sultanats Oman. Dieses Exil wurde zur Quelle ihrer Schwermut und inspirierte sie zu ihrem zweiten Werk, "Celestial Bodies" (Himmelskörper, 2019). In diesem Roman gibt Jokha Alharthi den Großmüttern, Müttern und Töchtern das Wort, die sich den Herausforderungen ihrer im vollen Umbruch begriffenen Welt stellen müssen: Sie hängen noch an der Tradition und wünschen sich gleichzeitig ein modernes Leben. Aus dieser generationenübergreifenden Perspektive entsteht das intime Porträt eines kaum bekannten Landes. Durch die Vermischung von beduinischer Oralität und klassischer Poesie bringt Jokha Alharthis Sprache die Lage der omanischen Frauen zum Ausdruck. (2): Im Oman: Die Seefahrer aus der Wüste Hitze und Trockenheit prägen das Leben im Wüstenstaat Oman. Und doch ist das Sultanat im Südosten der Arabischen Halbinsel eine Seefahrernation. Oman hat eine gut 1.700 Kilometer lange Küste zwischen der Straße von Hormus und dem Arabischen Meer, die seit Jahrtausenden genutzt wird. Es waren omanische Seeleute, die sich bereits in der Antike bis ins östliche Asien vorwagten, um dort Handel zu treiben. Die Omaner sind zugleich Abenteurer und Pioniere in der Kunst der Navigation: Sie haben nie aufgehört, ihr Land mithilfe des Meeres zu verändern, zu formen und zu bereichern. (3): Oman: Ab auf die Insel! Eindrucksvolle Fjorde und fischreiche Gewässer empfangen die Besucher der Musandam-Halbinsel im Nordosten des Omans. 1865 errichteten die Briten auf einer kleinen Insel vor der Küste ein Telegrafenhaus, das als Festlandstation für die Seeleitung zwischen London und den indischen Kolonien diente. Leider bekamen die britischen Soldaten schon bald den Inselkoller ...

Zu Tisch 10:55

Zu Tisch: Euböa, Griechenland

Essen und Trinken

Über 25.000 Feigenbäume wachsen in den "Feigendörfern" rund um das Städtchen Kymi. Im Spätsommer ist Erntezeit. Familie Karawa pflückt jeden Tag 100 Kilogramm Feigen. Danach müssen die Früchte getrocknet werden. Dazu werden sie aufgeschnitten, auf Paletten ausgebreitet und in die Sonne gestellt. Großmutter Vassiliki, 90 Jahre alt, presst dann jeweils zwei Feigenhälften zur "Askada" aufeinander. Das darf sonst niemand, denn die Paare müssen gut zusammenpassen - was laut Vassiliki bei den Feigen nicht anders sei als bei den Menschen. Die Familie bereitet aus den Feigen traditionelle und neue Gerichte zu: Schwein mit Feigen, Feigen im Speckmantel, Salat mit Feigen, Feigenbrot oder auch Chutney.

Wildes Sambia 11:25

Wildes Sambia: Das Paradies der Flusspferde

Tiere

Am Luangwa herrscht die größte Flusspferddichte der Welt. In der Regenzeit bieten die Altarme des Luangwa-Flusses in Sambia den Tieren ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Doch wenn die Trockenzeit beginnt, kämpfen Tausende von Flusspferden um das wenige Wasser, das ihnen bleibt. Das Luangwa-Tal ist nicht nur ein Zufluchtsort für Flusspferde, sondern auch Lebensraum für eine Vielzahl anderer Tierarten. Die Flusspferde leben hier Seite an Seite mit Raubtieren wie Krokodilen, Löwen und Hyänen. Im Laufe der Zeit hat sich eine fragile, aber funktionierende Koexistenz entwickelt. Es wird vermutet, dass sich die Flusspferde in diesem Chaos mit einer ganz besonderen Technik orientieren: der Echoortung. Mit niederfrequenten Lauten erzeugen sie eine Art Sonar, das von Objekten zurückgeworfen wird. So können sie ihre Umgebung genau erfassen. Die Trockenzeit ist eine harte Prüfung für die jungen Kälber, die in dieser rauen Umgebung geboren werden. Ihre Mütter schützen sie instinktiv vor den Gefahren, die überall lauern. Die Dokumentation zeigt die faszinierenden Überlebensstrategien in einem der letzten großen Rückzugsgebiete für Flusspferde in Afrika. Mit der Rückkehr der Regenzeit verwandelt sich der Luangwa wieder in ein üppiges Paradies und die Flusspferde können sich in den tiefen Lagunen erholen und gedeihen.

Wildes Sambia 12:10

Wildes Sambia: Die Krokodile des Luangwa-Flusses

Tiere

Bis zu eine Tonne schwer werden die Nilkrokodile, die im Luangwa-Tal leben. Sie gelten als gnadenlose Räuber, die ihre Opfer blutig zerfleischen. In der Trockenzeit, wenn das Wasser knapp wird, nutzen die Krokodile die Gelegenheit, um Antilopen und andere durstige Tiere zu reißen, die an den Fluss kommen. Für die Krokodile ist diese Zeit ein Festmahl, da der Fluss die einzige Wasserquelle darstellt und die Antilopen zu Hunderten kommen, um ihren Durst zu stillen. Die Panzerechsen, die schon zu Zeiten der Dinosaurier lebten, haben aber noch eine ganz andere Seite: Die Weibchen der Nilkrokodile zeigen ein erstaunliches Maß an Fürsorge für ihren Nachwuchs. Sobald die kleinen Krokodile aus dem Ei geschlüpft sind, trägt die Mutter sie einzeln in ihrem Maul ins Wasser, wo sie besser vor Feinden geschützt sind als an Land. Danach kümmert sich die Krokodilmutter weiter um ihre Jungen, bewahrt sie vor Gefahren und bringt ihnen das Jagen bei. Die Weibchen können ihre Eier selbst befruchten, wenn sie kein Männchen zur Paarung finden. Dieser Vorgang wird Jungfernzeugung genannt. Die Dokumentation taucht ein in das faszinierende Leben dieser urzeitlichen Jäger. Sie zeigt, wie die Krokodile ihre Überlebensstrategien den extremen Bedingungen von Dürre und Flut angepasst haben.

Wildes Sambia 12:50

Wildes Sambia: Der Clan der Hyänen

Tiere

Tüpfelhyänen sind die unangefochtenen Herrscherinnen im Luangwa-Tal. Die Raubtiere sind bekannt für ihre Intelligenz, ihre Kraft und ihr erbarmungsloses Jagdverhalten. Hyänenrudel haben ungewöhnliche hierarchische Strukturen - so sind die Alphatiere immer Weibchen. Die männlichen Welpen des Rudels sind der Tochter der Matriarchin bereits untergeordnet. Die Hyänen jagen Zebras und Gnus und profitieren dabei von ihrer Tarnung und Ausdauer. Doch einmal im Jahr laufen ihnen die Gnus buchstäblich in die Arme, dann findet die zweitgrößte Gnuwanderung Afrikas statt. Während eine Hyäne am Bau zurückgelassen wird, um sich um die Jungen zu kümmern, zieht das Rudel los. Lange Zeit waren sie die gefährlichsten Jäger im Luangwa-Tal, Löwen gab es keine mehr. Doch nun sind einige zurückgekehrt und stellen eine Konkurrenz und Gefahr für die Hyänen dar. Nur im Rudel können sie sich gegen die Löwen durchsetzen; ihr charakteristisches Lachen dient der Kommunikation untereinander. Eine weitere Bedrohung stellen die Afrikanischen Wildhunde dar, aber die größte Gefahr geht von anderen Hyänenrudeln aus. Konkurrenzkämpfe sind vorprogrammiert, Jagdreviere und Nahrungsquellen werden mit Zähnen und Klauen verteidigt, wenn nötig bis zum Tod. Vom Ausgang dieser erbitterten Kämpfe hängt letztlich das Überleben jedes Rudels ab. Unwetter, Brände, der tägliche Kampf um die Beute - das Leben im Luangwa-Tal ist turbulent.

Naturerbe Kanada 13:35

Naturerbe Kanada: Das nördliche Québec

Dokumentation

In dieser Folge geht es in das nördliche Québec. Der boreale Nadelwald ist das am weitesten verbreitete Ökosystem unseres Planeten und in Kanada bedeckt er fast 60 Prozent der Landfläche. Hier liegt ein Viertel der letzten Primärwälder der Welt. In diesem von Gewässern und Feuchtgebieten geprägten Gebiet lebt noch heute ein Großteil der indigenen Völker Kanadas. Sie versuchen, das Land ihrer Vorfahren vor der Gier der Bergbau- und vor allem der in Québec sehr mächtigen Holzindustrie zu bewahren. Die First Nations stehen beim Schutz der ökologischen und kulturellen Biodiversität ihrer Wälder an vorderster Front. Unterstützt werden sie dabei von lokalen Partnern aus der Wissenschaft. Die Rettung des Karibus, ihres Totemtiers, und damit der Stopp der Abholzung der Urwälder ist ihr wichtigstes Ziel.

Naturerbe Kanada 14:20

Naturerbe Kanada: Die westlichen Prärien

Dokumentation

In dieser Folge geht es in die westlichen Prärien Kanadas. Ursprünglich erstreckte sich das natürliche Grasland über etwa 600.000 Quadratkilometer. Heute sind davon nur noch 80.000 Quadratkilometer übrig. In nur 50 Jahren wurden in Kanada 50 Millionen Hektar Prärie in Ackerland umgewandelt. Die verbliebenen Flächen werden nun durch die Förderung fossiler Brennstoffe wie Öl und Schiefergas immer weiter reduziert, weshalb das Grasland heute zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen der Welt zählt. Das Grasland ist auch der traditionelle Lebensraum der Präriebisons, die im 19. Jahrhundert fast ausgerottet wurden. Mittlerweile werden sie in einigen Reservaten der First Nations allmählich wieder angesiedelt - zum Nutzen der einzigartigen Flora und Fauna.

Naturerbe Kanada 15:05

Naturerbe Kanada: Der Küstenwald am Pazifik

Dokumentation

Die am Pazifik gelegene Provinz British Columbia zeichnet sich durch die große Vielfalt ihrer Waldökosysteme aus. Hier erstreckt sich einer der weltweit größten Regenwälder in gemäßigten Breiten. Die heimischen Bäume, darunter die Rote Zeder, halten Weltrekorde in punkto Höhe und Umfang. Angesichts der Gier der großen Holzkonzerne nach diesen wirtschaftlich sehr profitablen Baumbeständen mobilisieren sich die indigenen Gemeinschaften für die Erhaltung der natürlichen Ressource. Gleichzeitig setzen sie sich dafür ein, dass sich die dezimierten Wildlachspopulationen wieder erholen. Doch der Klimawandel bringt neue Bedrohungen mit sich.

Alhambra - Das Vermächtnis der Sultane Spaniens 15:50

Alhambra - Das Vermächtnis der Sultane Spaniens

Dokumentation

Von außen wirkt die Alhambra mit ihrer 2.000 Meter langen Mauer und den zahlreichen Türmen wie eine schmucklose Festung, doch sie birgt einen weltweit einzigartigen Schatz: eine mit unzähligen Ornamenten verzierte Palastanlage, die zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert von den Nasridensultanen, den Herrschern des letzten muslimischen Reichs in Spanien, auf einem Hügel in Granada errichtet wurde. Die Nasridensultane schöpften aus dem Wissen und Können einer jahrhundertealten Kultur, beschäftigten die begabtesten Handwerker und perfektionierten ihre Kunst bis ins kleinste Detail, um ihre Stadt in eine idyllische Oase zu verwandeln - die letzte Demonstration der Talente und Zufluchtsort einer Welt, die durch den unaufhaltsamen Vormarsch der Reconquista bereits dem Untergang geweiht und zwischen der Notwendigkeit, ihr Territorium zu verteidigen, und einem fast philosophischen Streben nach Wohlbefinden hin- und hergerissen war. Der Film begleitet Archäologen, Restauratoren und Historiker bei der Arbeit. Sie erforschen die Geheimnisse der Herstellung der unzähligen Sterne in den Palastkuppeln, ergründen die Bedeutung der seltsam anmutenden Deckenmalereien in manchen Gewölben und die Feinheiten der komplexen Geometrie. Und sie beschäftigen sich auch mit den bisher kaum erforschten Palastwerkstätten, in denen die in ganz Europa begehrten Keramiken hergestellt wurden. Welch außergewöhnliches Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft brachte die meisterhaften Ornamente hervor? Woher stammt das für die Planung und Ausführung erforderliche Wissen? Wovon erzählen die mehreren Tausend kalligraphischen Inschriften auf den Wänden des Palastes? Wie konnte diese letzte Bastion der muslimischen Herrschaft in Spanien zweieinhalb Jahrhunderte überdauern - auf der Spitze eines Hügels, als die schillerndste mittelalterliche Akropole im Mittelmeerraum? Er wird noch lange dauern, bis alle Geheimnisse der zehn Hektar umfassenden Alhambra gelüftet sind.

ARTE Reportage 17:25

ARTE Reportage

Dokumentation

Ob über den Aufstand von Landarbeitern in Südafrika, die Situation von Prostituierten in Mexiko oder über die neuen Gastarbeiter in Deutschland ... Das internationale Nachrichtenmagazin berichtet von den Brennpunkten der Welt.

Mit offenen Karten 18:20

Mit offenen Karten

Infomagazin

Donald Trump stellte in seiner Amtszeit die Grundsätze der US-amerikanischen Außenpolitik auf den Kopf, indem er seine "America first"-Doktrin durchsetzte: Er kündigte große internationale Verträge auf wie das Klimaabkommen und das Iran-Atomabkommen, stellte historische Bündnisse infrage, unterhielt ambivalente Beziehungen zu Wladimir Putin und heizte gleichzeitig die Spannungen mit China weiter an. Präsident Biden bemüht sich in der darauffolgenden Amtszeit um die Wiederherstellung der traditionellen Bündnisbeziehungen. Dies erscheint umso dringlicher, da die gesamte Ostflanke Europas seit dem russischen Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 geschwächt ist und der Terroranschlag der Hamas gegen Israel - und der massive israelische Gegenschlag - Washington erneut in eine zentrale Position im Nahost-Konflikt zwingen. Welche Außenpolitik werden die Vereinigten Staaten nach der Wahl am 5. November 2024 verfolgen? Stehen Trump und Harris für unterschiedliche Visionen?

Der Mississippi 18:35

Der Mississippi: Die Seele Amerikas

Dokumentation

Als die Europäer kamen, besiedelten sie das Land vom Mississippi aus und verdrängten die einheimischen Völker. Doch davor lebte zwischen dem heutigen Memphis und der Mündung bei New Orleans das Volk der Choctaw. Anders als viele andere Nationen der Native Americans arrangierten sich die Choctaw schnell mit der modernen Lebensweise. Heute bilden sie den Stamm der Mississippi Band of Choctaw Indians. Aktuell ist die Mitte, die Seele Amerikas, in Verruf geraten. "Flyover States" - Länder, über die man nur hinwegfliegt - ist zum geflügelten Wort geworden. Doch schaut man genauer hin, entdeckt man hier kleine und große Wunder. Man findet Menschen, die inmitten einer übermächtig erscheinenden Natur eine ganz eigene Kultur und eine Freiheit gefunden haben, die alte Traditionen mit neuem Leben erfüllen. So wie die Delta Hill Riders, eine Gruppe schwarzer Cowboys - selbst in Amerika wird oft vergessen, wie divers die Cowboyszene eigentlich ist. Schätzungen zufolge war nach der Zeit des Bürgerkriegs jeder vierte Cowboy Afroamerikaner. Vieles wird an den Ufern des Mississippi gerade wieder neu entdeckt, so auch der Voodoo in New Orleans. Dieser Kult ist hier schon lange zu Hause und muss sich inzwischen nicht mehr verstecken. Früher verteufelt, schaut man heute mehr und mehr respektvoll auf die Religion, die viel mehr zu bieten hat, als man ihr das lange Zeit zugestand.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

360° Reportage 19:40

360° Reportage: Argentinien, von wilden Pferden und sanfter Hand

Reportage

Pferdenation Argentinien: Bis heute spielen Pferde hier eine wichtige Rolle - bei Arbeit und Vergnügen. Im Umgang mit ihren Reittieren sind die Gauchos und die Besitzer der riesigen Estancias nicht gerade zimperlich. Gerade bei der "Doma tradicional" - dem traditionellen Zähmen und Zureiten - werden die Tiere hart an die Kandare genommen. Das versetzt die Tiere jedoch in Angst - ein Problem vieler Pferdebesitzer und eine Gefahr. Denn ein ängstliches, schreckhaftes Pferd wird in Stresssituationen schnell unberechenbar. Der Argentinier Oscar Scarpati verfolgt einen ganz anderen Ansatz - denn er versteht die Sprache der Pferde. Er weiß, wie sie sich ausdrücken - mit ihren Ohren, ihren Beinen, ihrem ganzen Körper. Der Pferdeflüsterer wendet diese Sprache selbst an, um mit den Tieren in Kontakt zu treten und sie so auf sanfte Art zu zähmen. Viele Probleme, sei es beim Zureiten besonders temperamentvoller Pferde oder in der Kommunikation zwischen einem Besitzer und seinem Pferd, konnte Oscar mit seinem Wissen und seiner Fähigkeit schon lösen. Der Wechsel zwischen Berührungen an den empfindlichsten Stellen und dem Beruhigen des Pferdes mindert Berührungsängste und die Scheu vor unerwarteten Reizen. Eine Methode, die immer wieder funktioniert - der Erfolg gibt Oscar und seinen Söhnen recht.

In den Fußstapfen von Lucky Luke 20:15

In den Fußstapfen von Lucky Luke: Im Reich der Cowboys

Dokumentation

In der ersten Folge begibt sich Jul auf die Suche nach Lucky Luke und taucht dabei in die wilde Welt der Cowboys ein. Im Hinterzimmer eines Ladens in Bozeman, Montana, nimmt er das markante Outfit der Comicfigur mit Cowboyhut, Stiefeln und Gürtel unter die Lupe - und stellt fest, dass es auch ihm ganz gut steht. Was man für Relikte einer vergangenen Zeit halten könnte, gehört noch heute zum Alltag vieler Amerikaner, deren Identität untrennbar mit Westernfolklore verbunden ist. Schneller schießen als der eigene Schatten, Rinderherden durch die Prärie treiben und in Spielhöllen pokern: Neugierig, manchmal unbeholfen, aber stets enthusiastisch stürzt sich der Pariser Zeichner statt am Zeichenbrett nun ganz real in das Leben des Wilden Westens. Anhand von verrückten Begegnungen mit Menschen, die einem "Lucky Luke"-Album entsprungen zu sein scheinen, porträtiert er die Cowboys von heute. So begibt er sich mit der Enkelin eines Pioniers in einer kleinen Schule am Cheyenne River auf eine Reise in die Vergangenheit. Beim großen Rodeo in Ennis mit Cowboys aus der ganzen Region vertraut ihm ein Bullriding-Champion seine Geschichte an - und eine Barkeeperin, die sich gern mal in die Schlägereien ihrer Gäste einmischt, verrät ihm die Geheimnisse ihres Saloons. Im tiefsten Arizona trifft er auf Sheriff Joe Arpaio, einen direkten Nachfahren des berühmten Richters Roy Bean, der genauso durchgeknallt und urwüchsig wie sein Comic-Vorbild ist. "In den Fußstapfen von Lucky Luke" lässt die Emotionen aufleben, die beim Lesen der poetisch-exotischen Comicbilder aufkommen. Im Mittelpunkt stehen dabei auch die weiten Landschaften des Wilden Westens, das für Westernfans zum Markenzeichen gewordene Monument Valley und die wilden Gebirgsbäche, durch die sich der Zeichner in voller Montur treiben lässt. Wenn Jul zum Abschied das berühmte Schlussbild des einsamen Cowboys nachstellt und allein in den Sonnenuntergang reitet, lässt sich erahnen, wie sehr unsere kollektive Vorstellungswelt von Lucky Luke geprägt wurde.

In den Fußstapfen von Lucky Luke 21:05

In den Fußstapfen von Lucky Luke: Die Phantome des Westens

Dokumentation

In dieser Folge begibt sich Jul in die Territorien der Ureinwohner, wo ein negatives Bild der Cowboy-Vorstellungswelt die üblichen Gewissheiten und Klischees plötzlich unklar und beunruhigend erscheinen lässt. Auf der Straße, die durch die Prärie in die Weiten des Wilden Westens führt, begegnet Jul einem Nachfahren der Postkutscher von Wells Fargo: einem Trucker, dessen Beruf sinnbildlich für die Beharrlichkeit und Ausdauer steht, die die Eroberung des Westens erst möglich gemacht haben. Und in Reed Point, einem abgelegenen, gott- und menschenverlassenen Kaff, fühlt er sich wie in einem "Lucky Luke"-Album: Die Bewohner des Ortes sind ein Abbild der altersweisen Männer aus Nothing Gulch. Folgt man den Spuren des Goldrauschs, der den Anstoß zur Besiedlung dieser Gebiete gab, stößt man immer wieder auf die gespenstischen Ruinen der Goldgräberstädte. Sie wurden auf Land errichtet, das den Ureinwohnern weggenommen wurde. Bei einem Besuch der Lakota-Sioux in den Badlands stellt Jul dem Indigenen-Klischee der Comics die ebenso glorreiche wie tragische Geschichte eines Volkes von Überlebenden gegenüber. Auf einem heiligen Berg und auf dem Friedhof von Wounded Knee, einer schäbigen, aber von den Geistern der massakrierten Stämme durchdrungenen Gedenkstätte, entdeckt der Zeichner eine bewegende Welt, die dem Vergessen anheimgegeben wurde. Ob Sioux, Navajos oder Apachen - mit den Indigenen im Comic haben diese Menschen nicht viel gemein. Am Ende steigt Jul in einen alten Zug, der noch fährt und dessen Lokführer seine schelmischen Fragen sehr ernsthaft beantwortet. Im Rhythmus der ratternden Schienen setzt Jul seine Reise fort - verträumt und nach all den unglaublichen Begegnungen auch ein wenig nachdenklich.

In den Fußstapfen von Lucky Luke 22:00

In den Fußstapfen von Lucky Luke: Der Western in all seinen Farben

Dokumentation

Die Abenteuer von Lucky Luke sind - wie die USA selbst - ein Kaleidoskop verschiedenster Völker und Minderheiten. Die Figur des schlafenden Mexikaners in den "Lucky Luke"-Heften hat wenig mit der Realität der Latinos im Wilden Westen zu tun. Ähnliches gilt für die Chinesen in den Comics: Als Jul einen kantonesischstämmigen Zahnarzt in Tucson besucht, ist er erschüttert, wie tief die Figur des lächelnden Wäschers in ihrer schmerzhaften Vergangenheit verwurzelt ist. Die Odyssee der Asiaten, die zum Eisenbahnbau in die USA kamen, wird in der Gegenüberstellung von Comic-Bildern und Archivmaterial von Jimmy Wong lebendig. Die Südstaaten kommen in den Westernabenteuern von Lucky Luke seltener vor, sind den Lesern aber vertraut. An Bord eines Schiffes, das den Mississippi hinauffährt, trifft Jul auf einen Kapitän, der seinen Comic-Kollegen in jeder Hinsicht gleicht. Und in Louisiana wird er mit einem der dunkelsten Kapitel der Lucky-Luke-Saga konfrontiert: den schwarzen Cowboys, die in den Comics jahrzehntelang so gut wie gar nicht vorkamen und erst spät den ihnen gebührenden Platz erhielten. Auch die Juden wurden erst sehr spät in "Lucky Luke" erwähnt. Die Rabbinerin, die der Synagoge in New Orleans vorsteht, amüsiert sich mit Jul über die sogenannten "Juden des Wilden Westens", die mit den gängigen Klischees wenig zu tun haben. Wer zu den Cajuns will, muss sich wie die Daltons in den Bayou wagen. Die unbeugsamen französischsprachigen Bewohner Louisianas lieben Feste und Feiern wie ihre entfernten Vettern im Comic-verrückten Frankreich. Doch über der fröhlichen Ausgelassenheit des amerikanischen Südens liegt ein schrecklicher Schatten. Inmitten der Baumwollplantagen der Südstaaten entdeckt Jul - fassungslos wie Lucky Luke vor ihm - das monströse Erbe der Sklaverei.

Ein Mammut-Projekt 22:55

Ein Mammut-Projekt: Wiedergeburt ausgestorbener Arten

Dokumentation

Weltweit arbeiten Forschende mit modernen Bio- und Gentechniken daran, aus Exemplaren ausgestorbener Tiere die Baupläne ihres Erbguts zu gewinnen. Ein amerikanisches Unternehmen aus Dallas unterstützt mit Millionen von Dollars Projekte auf fast allen Kontinenten, um - nach eigenen Angaben - den Naturschutz zu revolutionieren. Durch Funde im aufgetauten Permafrost Sibiriens gelang es, die DNA von Mammuts zu rekonstruieren. Nun experimentieren Forschende daran, dem mit dem Mammut verwandten Asiatischen Elefanten Gene zur Kälteresistenz einzubauen. Die dadurch entstehenden Tiere könnten in der Lage sein, in den Steppen Sibiriens und Alaskas zu überleben. In Australien gelang es, Bausteine des Erbguts von Beutelwölfen aus konservierten Embryos in Museen zu gewinnen. Gene des Raubtiers werden im Labor erzeugt und der verwandten Beutelmaus eingepflanzt, um dem ausgestorbenen Beutelwolf näher zu kommen. Und Biotechnik kann auch bei der Rettung noch lebender Breitmaulnashörner in Afrika helfen: Berliner Forschende befruchten Eizellen der letzten zwei lebenden Weibchen mit Samen verstorbener Männchen, die jahrzehntelang tiefgekühlt konserviert wurden. Allerdings gibt es auch Kritik an der Wiedergeburt ausgestorbener Arten. Forschende der Biologie sind skeptisch, ob die wiederbelebten Tiere für Naturräume nützlich wären. Vielmehr befürchten sie, dass die Konzentration auf die Rückkehr ausgestorbener Arten von den vielen Problemen ablenkt, die zum Aussterben führen. Spielen da einige aus der Wissenschaft Gott - mit unabsehbaren Folgen für die Umwelt?

42 - Die Antwort auf fast alles 23:50

42 - Die Antwort auf fast alles: Können wir die Bestäuber ersetzen?

Infomagazin

Bestäubung ist ein komplexer Prozess mit vielen Beteiligten. Am wichtigsten sind die Bienen. "Das ist nicht nur die Honigbiene, sondern es sind 20.000 Bienenarten", weiß Bestäubungsökologin Alexandra-Maria Klein. Es gibt auch andere Bestäuber: Ameisen bestäuben Kakao und Vögel bestäuben Akazien. Die Blüten locken dabei die Bestäuber ganz unterschiedlich an. "Manche riechen nach verfaulendem Fleisch und locken zum Beispiel Fliegen an, die von diesem Geruch angezogen werden", erzählt Botanikerin Sarah Darwin. Aber dieser einst verlässliche Pakt zwischen Bestäubern und Pflanzen ist in Gefahr - und damit auch unsere Nahrungssicherheit. "Drei Viertel der Nutzpflanzen müssen von Insekten bestäubt werden, um eine gute Ernte zu erzielen", sagt der britische Biologe Dave Goulson. Klimawandel, Lebensraumverlust und Pestizide sind nur einige der Gründe, warum es immer schlechter um die Bestäuber steht. Bereits jetzt greifen wir Menschen der Natur bei der Bestäubung unter die Arme, etwa durch Handbestäubung bei der Produktion von Vanille und Maracuja. Und auch Honigbienen werden gezielt in Gegenden gebracht, in denen es sonst fast keine Bestäuber mehr gibt, um beispielsweise die Mandelernte zu garantieren. Pflanzen und Bestäuber haben sich evolutionär gut aufeinander abgestimmt, vielleicht könnten sie es einfach wieder tun? "Pflanzen könnten sich auch an andere Bestäuber wieder anpassen oder eine Zeit überdauern und sich selbst bestäuben", sagt Biologe Florian Etl von der Uni Wien. Aber wie lange das wohl dauern würde - und ob es schnell genug ginge für die Menschheit?

Kurzschluss 00:20

Kurzschluss: Erinnerungspolitiken

Magazin

(1): Obervogelgesang (2): Deine Strasse (3): Zoom - Künstlerisches Leitungsduo bi'bak (4): Semra Ertan (5): Porträt - Cana Bilir-Meier (6): Bambirak

"Emmanuelle", Königin des Softpornos 01:15

"Emmanuelle", Königin des Softpornos

Film/Kino/TV

Die Briten haben James Bond und Sherlock Holmes, die USA haben Superman und Indiana Jones, Frankreich hat: Emmanuelle! Der Erotikfilm-Klassiker von Just Jaeckin wurde weltweit von Hunderten Millionen Zuschauern gesehen und läutete parallel zur sexuellen Revolution das goldene Zeitalter des Softpornos ein. 1974 sorgte der Kinostart von "Emmanuelle" in der noch von konservativen Moralvorstellungen geprägten Welt für einen Skandal. Die Verfilmung des gleichnamigen erotischen Bestsellers von Emmanuelle Arsan aus dem Jahr 1959 griff Ideen von Emanzipation und sexueller Freiheit wieder auf und machte Hauptdarstellerin Sylvia Kristel zur Ikone. Das Bild der jungen barbusigen Niederländerin mit Kurzhaarfrisur und Perlenkette im Pfauenstuhl stand bald weltweit für das freizügige Frankreich. Auch wenn der Hype um den Film nach etwa zehn Jahren langsam abebbte, hat seine Ästhetik doch mehr als eine Generation geprägt. Der Dokumentarfilm entführt die Zuschauer anhand von Filmausschnitten, Archivbildern und Interviews mit der Filmcrew in die Welt von Emmanuelle, die sich einen festen Platz im sexualkulturellen Gedächtnis der Welt erobert hat.

Das Virus in uns 02:10

Das Virus in uns

Dokumentation

Sie sind viele. Sie sind überall. Und sie sind keine Killer: Viren. Diese raffinierten Überlebenskünstler, so alt wie das Leben selbst, haben die Evolution entscheidend vorangetrieben - auch die des Menschen. "Viren sind die Herrscher der Welt, und sie zeigen uns jetzt, wo es langgeht", so formuliert es die renommierte Virologin Karin Mölling. In diesem Sinn unternimmt der Film eine faszinierende Reise in die Virosphäre: Meeresbiologen zeigen die Rolle der Viren als wichtige Beschützer der Korallenriffe der Weltmeere, im menschlichen Organismus entdecken Forscher erst seit kurzem die Wichtigkeit der viralen Besiedelung des Darmsystems. Mit Hilfe der Viren - sogenannten Phagen, die gezielt Bakterien "auffressen" - werden in Georgien sogar seit mehr als hundert Jahren Menschen von schweren bakteriellen Infektionen und multiresistenten Keimen geheilt. Und das ist nicht alles - Viren standen möglicherweise am Anfang allen Lebens und rund 50 Prozent unseres Erbguts stammt von Viren. Wesentliche menschliche Eigenschaften, wie das Langzeitgedächtnis oder die embryonale Schwangerschaft, sind durch Viren in unsere DNA gelangt. Aber sie können auch gefährlich werden, vor allem wenn wir Menschen die natürlichen Lebensräume von Tieren verändern und die Artenvielfalt zerstören. Das lehrt uns die Geschichte der Epidemien, von den Masern über Aids bis zu Ebola und Covid-19. Die Balance zwischen der Welt der Viren und der des Menschen muss also gehalten werden - und zwar bevor es zu Pandemien kommt. Weltweit werden daher Konzepte entwickelt, um eine Gesundheit für alle, von Menschen, Tieren und Pflanzenwelt, zu sichern.

Stephen King 03:05

Stephen King: Das notwendige Böse

Dokumentation

Von seinen Horrorromanen wurden weltweit über 350 Millionen Exemplare verkauft. Stephen King (geboren 1947) gilt seit gut einem halben Jahrhundert als Kultfigur - und einer der am häufigsten verfilmten Schriftsteller. Doch wer kann behaupten, sein Werk wirklich zu kennen? Seit den 1970er Jahren gilt er als unbestrittener Meister der Horror- und Fantasy-Literatur - zwei Genres, denen er eine Vielzahl neuer Mythen schenkte. Bekannt ist auch seine unglaubliche Produktivität, die unzählige Romane, Novellen, Kurzgeschichten und Drehbücher hervorbrachte. Spezialisten des Genres wissen zudem, dass King die Arbeit eines seiner Mentoren Richard Matheson fortsetzt, indem er die übernatürliche Erzählung vom Dekorum des Schauerromans befreit, in dem sie seit Jahrhunderten gefangen war. Kings Romane zeichnen sich durch einen besonderen Umgang mit dem Fantastischen und mit der Kindheit aus. Charakteristisch ist zudem auch die regionale Färbung: Für Stephen King ist Maine, was für William Faulkner der Mississippi war. Ganz entscheidend für das Verständnis dieses Autors ist auch seine Auseinandersetzung mit den US-amerikanischen Dämonen Gewalt, soziale Ungleichheit und Rassendiskriminierung. Bei näherer Beschäftigung mit Kings Romanen erscheint hinter der Maske des Experten für blutrünstige Trivialliteratur ein hochsensibler Schriftsteller, der in seinem vielgestaltigen Werk die Grundwerte Bildung und Toleranz propagiert. In selten gezeigten Interviews mit dem Autor enthüllt die Dokumentation das komplizierte, aber immer gut funktionierende Räderwerk seiner Romane. Dabei dringt sie auch in die unbekannten Gefilde seines Schaffens vor.

28 Minuten 04:00

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Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.