05:00
Mykonos, eine kleine Fischerinsel in den Kykladen, war einst ein verborgenes Paradies in der Ägäis. Als in den 1950er Jahren die ersten Besucher aus dem Ausland die Insel entdeckten, wurden sie von ihrer unvergleichlichen Schönheit und ihrem besonderen Charme verzaubert. In den 1960er und 1970er Jahren entwickelte sich Mykonos zum Magneten für den internationalen Jetset - und zum Symbol für Freiheit, Selbstverwirklichung und Lebenslust. Heute zählt die Insel zu den faszinierendsten und begehrtesten Orten der Welt. Doch wie wurde Mykonos zu einem Mythos, der bis heute Menschen aus aller Welt anzieht? Die Dokumentation begibt sich auf eine spannende Reise in die Vergangenheit, um die Anziehungskraft und den einzigartigen Geist der Insel zu ergründen. Sie trifft die Gründer legendärer Bars, Einheimische, die die Veränderungen auf der Insel miterlebten, und internationale Jetsetter, die Mykonos in den 1970er Jahren prägten. Der Film beleuchtet die hellen und dunklen Seiten des Paradieses, zeigt Einflüsse aus New York und dem Fernen Osten und thematisiert die Auswirkungen der griechischen Militärdiktatur. Exklusive Interviews und shistorisches Archivmaterial zeichnen das Porträt einer Insel, die zur Projektionsfläche für Freiheit und Lebenslust wurde - und bis heute Menschen aus aller Welt fasziniert.
05:45
Myanmar - das Land der goldenen Pagoden. Die Schönheit des Landes verzaubert immer wieder. Gespeist wird diese Prachtentfaltung aus der Verehrung Buddhas. Über 20 Meter misst die größte Marmor-Statue in Mandalay. Myanmars zweitgrößte Stadt ist berühmt für die Kunstfertigkeit ihrer Marmorschnitzer. Klöster und Tempel in ganz Asien verlangen nach immer neuen Bildnissen des Erhabenen. Und Mandalays Handwerker liefern Abertausende von makellosen Buddha-Statuen. Die weißen Klippen der Marmor-Steinbrüche liegen nördlich der Stadt. Hier arbeiten wahre Künstler. "GEO Reportage" hat sie bei ihrer Arbeit begleitet. Die Verehrung Buddhas ist in Myanmar nicht zwingend stille Andacht. Oft genug erinnert sie an ein buntes Volksfest. Wer eine Buddha-Figur spendet, erwirbt Verdienste für sich und seine Verwandten für dieses und alle weiteren Leben. Und so spendet, wer immer es sich leisten kann, möglichst viele Buddha-Abbilder. Mandalay ist mit 1,6 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Myanmars. Knapp 60 Kilometer nördlich, bei dem Dorf Sagyin, liegen die Marmorsteinbrüche. Sie liefern einen besonders feinen weißen Stein. Was nicht zur Herstellung von Buddha-Statuen taugt, wird zu Fliesen oder Terrazzo verarbeitet. Nahezu alles im Dorf Sagyin dreht sich um Marmor und fast jeder lebt von ihm. U Po Ther gilt als einer der besten Bildhauer von Sagyin. Per Handy verhandelt er im ehemals isolierten Myanmar mit Auftraggebern aus ganz Asien. Denn Buddha-Figuren sehen immer unterschiedlich aus. Jedes Land hat seinen eigenen Stil. Und auch jede Pose hat ihre Bedeutung.
06:25
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
06:35
(1): Die kanarische Antwort auf Polenta: Gofio Escaldado (2): Nostalgiegeschmack: Raquel - von den Kanaren in einen Pariser Vorort (3): Ran an die Töpfe!
07:05
(1): Dordogne, ein Dichter im Dienst der Natur (2): Venedig, eine in Samt gehüllte Stadt (3): Philippinen, Rodels Schweineohr-Frikassee (4): Äthiopien, gelobtes Land der Rastafari
07:50
(1): In der Bourgogne entsteht Buffons Naturgeschichte (2): Kerala: Die Ausnahme in Indien (3): Japan: Asakos Schweinefleischsuppe (4): Connecticut: Ein Crashtest aus der Luft
08:40
Druiden gab es schon viel früher als bislang angenommen, nämlich seit dem 4. Jahrhundert vor Christus. Ihre Spuren finden sich in ganz Mitteleuropa: vom Nordbalkan bis nach Irland. Ihre kulturellen Errungenschaften standen denen der Griechen und Römer kaum nach: Sie konnten lesen und schreiben, sprachen Griechisch und Latein - sie waren die mächtige Elite ihrer Kultur und das über viele Jahrhunderte hinweg. Nur ein einziger Druide taucht aus dem Dunkel der Geschichte namentlich auf: Diviciacos - Stammesfürst der Häduer und persönlicher Freund von Cäsar. Diviciacos war Politiker, Richter und Diplomat. Aber er lebte in einer Zeit, als das Keltenland Gallien von den Römern erobert wurde. Griechische und römische Zeitgenossen begegneten diesen Vorgängern des berühmten Comic-Druiden Miraculix mit Misstrauen: Sie dichteten ihnen bluttriefende Rituale in düsteren Wäldern an. Lange Zeit hielten Wissenschaftler die Schilderungen von Menschenopfern für römische Propaganda. Umso überraschter waren Archäologen, als sie auf einem keltischen Festplatz auf der Schwäbischen Alb tatsächlich Spuren von Menschenopfern fanden. Die Spiritualität der Druiden dient noch heute vielen Menschen als Vorbild. Seit 300 Jahren gibt es das Neo-Druidentum.
09:35
China in der späten Bronzezeit: Das ist die Epoche, in der sich vieles herausbildet, was wir mit der alten Zivilisation am Gelben Fluss in Verbindung bringen. Zum Beispiel die chinesische Schrift, das älteste Schriftsystem, das heute noch in Gebrauch ist. Auf Orakelknochen sind die ersten Bildzeichen festgehalten. Aus dieser Zeit ist ein einzigartiges Grab erhalten geblieben. Grabräuber haben es nicht gefunden, weil es nahe beim Palast, nicht im entfernt gelegenen Grabkomplex der Shang-Dynastie angelegt wurde. Mit aufsehenerregenden Grabbeigaben, viele von ihnen zum Zeitpunkt der Bestattung schon jahrhundertealt, wurde dort Fu Hao, eine Gemahlin des Shang-Königs Wu Ding, auf die Reise in das Reich der Ahnen geschickt. Fu Hao war wohl die bedeutendste Königin dieser Epoche und, wie die Grabbeigaben zeigen, auch als Feldherrin sehr erfolgreich. Als junge Frau wird sie um 1200 v. Chr. mit König Wu Ding verheiratet. Sie entstammt einem der mächtigen Clans, die Allianzen mit den Shang gebildet haben. Bei Hof behauptet sie sich erfolgreich gegen die beiden anderen Hauptfrauen König Wu Dings und gegen seine zahlreichen Nebenfrauen. Und nicht nur das: Nach und nach wird sie zur Lieblingsfrau und engsten Beraterin ihres Mannes, der sie nach ihrem frühen Tod in seiner direkten Nähe bestatten lässt. Die Dokumentation zeichnet in spektakulären Spielszenen das spannende Leben dieser mutigen und erfolgreichen Kriegerin nach. Chinesische und internationale Expertinnen und Experten analysieren das Leben und die Bedeutung Fu Haos - für die damalige Zeit und bis in unsere Gegenwart.
10:25
Ein Relikt der Altsteinzeit gibt Rätsel auf. Die Venus von Willendorf ist eine kunstvoll gefertigte Frauenstatuette, rund 29.000 Jahre alt, üppig und nackt. Die "Mona Lisa der Steinzeit" ist eines der ältesten Kunstwerke der Menschheitsgeschichte. Die Umstände ihrer Entstehung liegen im Verborgenen, ebenso wie ihr Schöpfer - oder war es eine Schöpferin? Seit Facebook sie als Pornografie eingestuft und von seinen Seiten verbannt hatte, ist sie in den sozialen Medien ein Star. Die Venus von Willendorf wird in Wien aufbewahrt. Neueste Untersuchungsverfahren sollen ihr jetzt die letzten Geheimnisse entlocken. Parallel arbeiten Forscher und Forscherinnen daran, ein realistisches Bild vom Alltag und vom Gesellschaftssystem der Altsteinzeit zu entwerfen. Sie machen Schluss mit dem Steinzeitklischee vom jagenden Mann und der Frau als Hüterin des Heims. Frühere Forscher zeichneten ein Bild, das die patriarchalischen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts widerspiegelte. In aufwendigen Spielszenen werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse spannend und anschaulich erzählt. Sie visualisieren die bis ins letzte Detail rekonstruierte Lebenswelt der Menschen vor 29.000 Jahren. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau an der Schwelle zum Erwachsenenalter. Sie muss ihren Platz in der Gemeinschaft erst erkämpfen. Sie muss lernen, wie man jagt, aber auch, wie man eine Statuette wie die Venus anfertigen kann. Mit ihr erleben die Zuschauer das Zusammenleben unserer Vorfahren. Sie haben Erstaunliches geleistet und besaßen eine hohe und entwickelte Kultur. Es waren keineswegs einfach "Wilde im Pelz".
11:25
Was Europa bewegt
11:55
(1): Sandwich-Klassiker aus Vietnam: Báhn Mì (2): Nostalgiegeschmack: Khahn - ein Franzose vietnamesischen Ursprungs in Nantes (3): Ran an die Töpfe!
12:25
(1): Im Objektiv von Frank Horvat ist Paris weiblich (2): Moldau: Ein Prost auf den Wein (3): Belize: Das Boil Up von Priscilla (4): Zürich: Ein neues schwules Lebensgefühl
13:10
(1): Tokio: Manga oder Rezeptbuch? (2): Woher stammt Vanille wirklich? (3): Usbekistan: Atanazars frittierter Fisch (4): Frankreich: Liebesgedicht oder Flugblatt der Résistance
14:00
Als Prinzessin Diana am 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kommt, schätzt Queen Elizabeth II. die Gefühlslage der Öffentlichkeit völlig falsch ein. Das britische Volk verlangt nach einer Reaktion aus dem Buckingham Palace und einem königlichen Begräbnis, das der "Prinzessin der Herzen" gerecht wird. Doch die Queen zieht sich mit ihrer Familie in die schottische Sommerresidenz Balmoral Castle zurück und verweigert jede offizielle Stellungnahme. Das bringt nicht nur die Queen in Bedrängnis, sondern auch den frisch gewählten Premierminister Tony Blair. Als Modernisierer steht er zunächst im Konflikt mit der traditionsbewussten Queen. Nach und nach rücken der Realpolitiker und auch die unnahbar scheinende Regentin jedoch von ihren Positionen ab und suchen eine gemeinsame Linie. Stephen Frears rekonstruiert in "Die Queen" die Ereignisse in der Woche nach Prinzessin Dianas tragischem Autounfall. Auf der Basis von Interviews mit damaligen Regierungsmitgliedern und Vertrauten des britischen Königshauses entstand ein Drehbuch, das zwei völlig konträre Sichtweisen auf Dianas Tod miteinander konfrontiert.
15:40
Die Britin Helen Mirren, die sich auf der Theaterbühne ebenso zu Hause fühlt wie im Fernsehstudio und am Spielfilmset, stieg in den 1960er Jahren zum international gefeierten Hollywoodstar auf. Sie erhielt unter anderem einen Oscar in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" sowie mehrere Preise in Cannes und Venedig und ist die einzige lebende Trägerin der britischen und der US-amerikanischen "Triple Crown of Acting". Berühmt wurde Helen Mirren vor allem mit ihren Königinnenrollen - zuletzt spielte sie Elizabeth II. in Stephen Frears' Spielfilm "Die Queen". Doch in Schubladen stecken lässt sich die vielseitig begabte Schauspielerin deshalb noch lange nicht. Ihre feministischen Überzeugungen spielen bei der Wahl ihrer Figuren, ihrem Auftreten an den Filmsets dieser Welt und bei privaten Entscheidungen eine fundamentale Rolle; den Kampf für die weibliche Emanzipation, für geschlechtliche Gleichstellung und gegen Sexismus hat sie sich auf die Fahnen geschrieben. Kein Wunder, wenn man weiß, dass Helen Mirren in ihrer Jugend selbst vergewaltigt wurde, in Hollywood lange unfreiwillig als "Sex Queen" galt und wie so viele Kolleginnen den Mechanismen einer männlich dominierten Kinoindustrie zum Opfer fiel. Die Dokumentation zeichnet anhand von Archivaufnahmen ein eindrucksvolles Porträt der hervorragenden britischen Schauspielerin und ihres Einsatzes für eine bessere, gleichberechtigtere Welt.
16:35
Auch wenn die Heidelandschaft Westeuropas sich über karges Gestein und unfruchtbare Böden erstreckt, beherbergt sie doch eine bemerkenswerte Artenvielfalt. Hier gedeihen Heidekraut, Ginster und Faulbäume. Jahrtausendelang sorgten Landwirte durch Beweidung dafür, dass die Heiden nicht zuwucherten. Seit etwa hundert Jahren werden auf diesen wenig ertragreichen Flächen jedoch vermehrt Nadelbäume angepflanzt, um höhere Renditen zu erwirtschaften. Heute bemühen sich Naturliebhaber um den Erhalt und eine Wiederbelebung der französischen Heidelandschaften zwischen Zentralmassiv und Finistère. Cédric Deguillaume, Schafzüchter im Monédières-Massiv, rodet die Heide, damit die Wildheidelbeeren besser gedeihen können. Die Früchte sind für ihn zu einer zusätzlichen Einnahmequelle geworden, die es ihm gestattet, auf und von der Heide leben zu können. Im Finistère, in der Nähe der Halbinsel Crozon, mussten die als Kohlenstoffsenken so wichtigen Torfmoorheiden schon vor langer Zeit den Seekieferwäldern weichen. Yves-Marie Le Guen betreut ein ehrgeiziges Programm zur Renaturierung von 200 Hektar bretonischer Heidelandschaft durch selektive Rodungen, mit denen wieder Platz für die Torfmoore geschaffen wird. Auf dem Plateau de Millevaches pflegt Thierry Fedon die Tradition der Wanderimkerei. Er bringt seine Bienenvölker zum Honigsammeln auf eine mit rosafarbener Besenheide dichtbestandene Fläche. Durch seine Arbeit leistet er einen wichtigen Beitrag für das Gleichgewicht des dortigen Ökosystems.
17:05
Das kleinste Land im Baltikum ist Estland. Etwa die Hälfte des Landes ist mit Wald bedeckt. Nahe der russischen Grenze liegt Alutaguse, das größte zusammenhängende Waldgebiet im Baltikum. Der Nationalpark ist Heimat von Elchen, Wölfen, Bären und von seltenen und gefährdeten Tierarten. Die Dokumentation begleitet Flughörnchen-Forscher Uudo Timm in die Taiga und ist dabei, wenn Triin Asi und Bert Rähni in ihrem "Bärenwald" unterwegs sind. Im Soomaa-Nationalpark schlägt Aivar Ruukel als einer der letzten Einbaum-Bootsbauer Kanus aus einem einzigen Espenstamm. Das Handwerk wird hier seit Jahrhunderten ausgeübt. Ein estnisches Kulturgut, das seit 2021 auf der Welterbeliste der UNESCO steht. Etwa eine Fährstunde von der Küste entfernt liegt die Insel Kihnu. In vier Dörfern leben um die 700 Menschen, die Insel lockt aber gut zwölfmal so viele Touristen jährlich an. Die meisten wollen eine einzigartige Kultur erleben, die oft als Europas letzte matriarchalische Gesellschaft bezeichnet wird. "Die Frauen auf Kihnu haben eine sehr wichtige Rolle: Sie sind die Bewahrerinnen der kulturellen Traditionen", sagt die Lehrerin und Bäuerin Külli Laos. In Lettland liegt das Naturreservat Pape. Dort wechseln sich Feuchtwiesen mit Waldflächen, Küstenlagunen, Mooren, Sandstränden und Wanderdünen ab. Jedes Jahr ziehen Millionen von Zugvögeln durch den hiesigen Landstrich. Auch viele Wölfe, Luchse, Otter, Biber und Elche suchen die Ruhe dieser Gegend. Das ist nicht selbstverständlich: Der Zerfall der Sowjetunion löste einen Rückgang der Landwirtschaft aus und die Fläche drohte, überwuchert zu werden.
17:50
"Die Kurische Nehrung" - das antworten viele Litauer auf die Frage, was man in ihrer Heimat unbedingt sehen muss. Die schmale Halbinsel im Westen des Landes beherbergt die höchsten Dünen Nordeuropas. Mehr als eine Million Reisende zieht es jedes Jahr in die "Sahara der Ostsee". Doch die Nehrung ist bedroht. Dünen-Ranger wachen während der Hochsaison über die einzigartige Landschaft im Nationalpark Kurische Nehrung. Das Fischerdorf Nida ist der bekannteste Ort des litauischen Teils der Nehrung. Alvidas, Laimis und Robertas Kazlauskas gehören zu den letzten Fischern im Haff und pflegen das alte Handwerk in dritter Generation. Auf der Kurischen Nehrung verläuft eine der wichtigsten Vogelzugrouten im gesamten Ostseeraum. Nahe des Kap Vente befindet sich seit 1929 eine Vogelwarte, die älteste ihrer Art in ganz Europa. Dort beringen Ornithologen Vögel, um mehr über deren Zugverhalten herauszufinden. Das Baltikum ist reich an unberührter Natur. Mitten im lettischen Naturpark Daugavas Loki haben sich die Auswanderer Alessa Beck und Sebastian Boldt ihren Lebenstraum als Selbstversorger erfüllt. Zahlreiche Burgen und Gutshäuser prägen die Landschaft im Baltikum. Gintaras Karosas engagiert sich für den Erhalt des kulturellen Erbes. Beim Herrenhaus Liubavas in Litauen sind die Restaurierungsarbeiten in vollem Gange.
18:35
Endlose Sandstrände und Salzwiesen, mittelalterliche Burgen auf Felsklippen, pittoreske Hafenstädte und uralte Wälder: Snowdonia in Wales zählt zu den schönsten Landschaften der Welt. Der Film nimmt uns mit auf eine Reise - mit besonderen Naturaufnahmen und überraschenden Geschichten. Etwa vom keltischen Regenwald, in dem es an über 200 Tagen im Jahr regnet und der nur knapp der Abholzung entging: ein märchenhafter Wald mit Bäumen, die von seltenen Moosen und Flechten bewachsen sind. Und von Menschen, die sich engagiert für den Erhalt dieses artenreichen Ökosystems einsetzen. Aufnahmen von Burgen und Festungen lassen die Geschichte von Eroberungen und Schlachten längst vergangener Zeiten lebendig werden. Einzigartig sind auch die Einblicke in die Tierwelt: Küstenvögel, die in den Klippen nisten und deren Rufe einst Seefahrern Furcht einflößten; Wale und Delfine, die sich in seltenen Momenten vor der nordwalisischen Küste zeigen. Snowdonia ist zudem ein Land der Seen: Über 200 von ihnen faszinieren als Naturkulisse und Lebensraum. Und auch die Bergwelt beeindruckt - nicht nur Bergsteigerinnen und Bergsteiger, die auf teils halsbrecherischen Pfaden die Gipfel erklimmen.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Anfragen zu US-Ausbürgerung haben bei den Suchmaschinen um 1.500 Prozent zugelegt. Die Zahl der in den Niederlanden lebenden US-Bürger ist von 15.000 auf 24.000 gestiegen. In Portugal hat sie sich verdreifacht - heute liegt sie bei 15.000 und auch in Spanien ist die Zahl der Visumsanträge in neun Jahren um 70 Prozent gestiegen. 41.000 US-Amerikaner haben in Spanien mittlerweile ihren ständigen Wohnsitz. Nicht nur wohlhabende US-Bürger, sondern auch Mittelklassefamilien, alleinerziehende Mütter, Akademikerinnen und Akademiker lassen sich zunehmend in Spanien nieder. Unter ihnen: Chris Kelly mit ihrer Tochter Theresa. Sie kommen nicht mehr zurecht, im neuen Amerika. Sie haben alles zurückgelassen und wollen in Barcelona ein neues Leben beginnen - weit weg von Gewalt und mit der Hoffnung auf eine bessere Lebensqualität. Cepee Tabibian ist ebenfalls Teil der US-amerikanischen Diaspora in Spanien. Seit zehn Jahren lebt sie nun schon hier. Die ehemalige Personalerin hat ihr Büroleben in den USA hinter sich gelassen. Heute ist sie Influencerin und Auswanderungscoach in Malaga. Seit der Wahl Donald Trumps werden ihre Videos für einen Umzug nach Europa immer häufiger geklickt. In den sozialen Netzwerken hat sie mehr als 65.000 Follower. Vanessa Velasquez hat sich für Madrid entschieden. Sie stammt aus einer kolumbianischen Familie - die Amtssprache Spanisch war für die Wahl ihres Ziellandes entscheidend. Die junge Frau ist lesbisch und lebte in der Republikanerhochburg Texas. Ihre sexuelle Identität war der wichtigste Faktor bei ihrer Entscheidung die USA zu verlassen.
20:15
Christo Grozev hat über Jahre hinweg gemeinsam mit dem Recherchekollektiv Bellingcat mehrere mutmaßliche Agenten des russischen Geheimdienstes enttarnt - darunter auch Mitglieder jener Einheit, die mit Giftanschlägen auf Kritiker des Kremls in Verbindung gebracht wird. 2020 war Grozev federführend an den Recherchen zur Vergiftung von Alexej Nawalny beteiligt und trug zum Oscar-prämierten Dokumentarfilm "Navalny" bei. Seither steht er selbst auf einer russischen Fahndungsliste und lebt unter permanenter Bedrohung. Der Dokumentarfilm begleitet Grozev in einer Zeit dramatischer Entwicklungen. Es gelingt ihm, einem Whistleblower aus dem russischen Giftprogramm zur Flucht in den Westen zu verhelfen. Der nächste Schritt: Auch dessen Frau und Kinder sollen in Sicherheit gebracht werden. Doch Grozevs eigenes Leben gerät dabei aus dem Gleichgewicht. Die US-Polizei warnt ihn, nicht zu seiner Familie nach Wien zurückzukehren - Hinweise auf ein geplantes russisches Mordkomplott liegen vor. Trotz dieser Bedrohung engagiert sich Grozev im Hintergrund für einen möglichen Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen. Dabei steht auch der Name Wadim Krasikow im Raum, der sogenannte "Tiergartenmörder", der für Russland offenbar strategisch wertvoll ist. Auf westlicher Seite sind Alexej Nawalny, Wladimir Kara-Mursa und weitere politische Gefangene im Gespräch. Doch kurz vor einer möglichen Einigung stirbt Nawalny im Februar 2024 unter bislang ungeklärten Umständen in einem russischen Straflager.
21:45
Putins geopolitisches Denken folgt einer im Westen kaum bekannten Doktrin: der sogenannten "Strategie der fünf Meere". Diese Idee hat historische Wurzeln - sie geht zurück auf imperiale Pläne des Zarenreichs und wurde später in der Sowjetzeit weiterverfolgt. Ziel ist es, die fünf Meere rund um Russland - Ostsee, Schwarzes Meer, Kaspisches Meer, Asowsches Meer und Weißes Meer - in eine geopolitisch zusammenhängende Einflusssphäre zu integrieren. Dabei geht es nicht nur um die Kontrolle geografischer Räume, sondern um die gezielte Verschiebung regionaler Machtverhältnisse. Russland setzt auf die Militarisierung von Meereszugängen, hybride Konflikte und politische Destabilisierung, um seinen Einfluss in Europa und Eurasien auszuweiten. Die Annexion der Krim, der Krieg in Georgien, die militärische Aggression gegen die Ukraine oder auch Russlands Rolle im Südkaukasus - all diese Ereignisse folgen einem größeren strategischen Muster. Die Dokumentation "Russlands Seemacht - Die Strategie der fünf Meere" beleuchtet die ideologischen, historischen und energiepolitischen Hintergründe dieser Strategie. Mithilfe von Archivmaterial, Einschätzungen internationaler Sicherheitsexperten, Stimmen russischer Oppositioneller und Analysen europäischer Geopolitiker wird deutlich, wie Putin Meere zu geopolitischen Schnittstellen macht - als Verkehrsachsen, Machtprojekte und Druckmittel gegenüber dem Westen. Die Dokumentation bietet eine tiefgehende Einordnung einer langfristigen Strategie, die nicht nur Russland betrifft, sondern das geopolitische Gleichgewicht in Europa und der Welt ins Wanken bringt - eine Strategie, in der jede Küstenlinie zur potenziellen Front wird.
22:40
Die Dokumentation bietet einen investigativ-journalistischen Blick auf eine Region, die zur globalen Schachfigur geworden ist. In Mali, Burkina Faso und Niger haben Militärs gewählte Regierungen gestürzt. Der Westen wurde zum Abzug gezwungen - Russland füllt das entstandene Vakuum mit Waffen, Beratern und Propaganda. Der Kreml baut Einflusszonen auf, wo früher Demokratie und Entwicklungshilfe versprochen wurden. Die Sahelzone - eine der ärmsten und jüngsten Regionen der Welt - leidet unter Terror, Klimawandel, Hunger und Perspektivlosigkeit. Mehr als die Hälfte aller Terroropfer weltweit stammen inzwischen von hier. Russland bietet den neuen Regimen Rückendeckung - und verfolgt dabei knallharte strategische Interessen. Diese Dokumentation führt in Länder, in denen Journalismus kaum noch möglich ist. Unter lebensgefährlichen Bedingungen ist es dem Filmteam gelungen, exklusive Einblicke zu gewinnen - in eine Welt der Einschüchterung, der Repression und des geopolitischen Wettlaufs. Das Kamerateam trifft Menschen, die alles riskieren, um ihre Geschichte zu erzählen - und legt offen, wie Russland mit harter Hand seinen Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent ausweitet.
23:35
Wladimir Putin setzt auf eine doppelte Machtstrategie, um sich weltweit Einfluss zu sichern. Während seine Truppen Krieg gegen die benachbarte Ukraine führen, inszeniert sich Russland auf internationaler Bühne kulturell und wirtschaftlich als Gegenmodell zum Westen. "Tracks East" beleuchtet, wie Russland mit Gewalt, Geld und Kultur seinen Machteinfluss vergrößert. Nach dem Ausschluss Russlands vom ESC reaktiviert der Kreml nun den "Intervision Song Contest" als Bühne für "traditionelle Werte" und sendet damit das Signal: Russland bleibt tonangebend, auch kulturell. Zwanzig Länder haben ihre Teilnahme zugesagt, darunter Serbien, Belarus und Vietnam. Die Intervision soll am 20. September in Moskau stattfinden. Unterdessen attackiert Russland die Ukraine in ungekanntem Ausmaß. In Cherson in der Südukraine nehmen russische Drohnenpiloten gezielt Passanten, Fahrradfahrer und PKWs ins Visier. Mit kleinen Quadcopter-Drohnen werfen sie Sprengladungen und Anti-Personen-Minen ab. Das 16-jährige Boxtalent Darina erzählt, wie sie und ihre Freunde mit dem täglichen Terror leben. Auch in Moldau wächst die Sorge vor einer Einflussnahme aus Moskau bei den am 28. September stattfindenden Parlamentswahlen. Beobachter warnen vor Manipulation und Stimmenkauf, wie schon bei der Präsidentenwahl 2024. "Tracks East" trifft den Fotografen Daniel Bilici, der den Wandel von Chi?in?u begleitet. Eine Investigativ-Journalistin berichtet über ihre Erfahrungen, als sie sich in das von Russland finanzierte Stimmenkauf-Netzwerk eingeschleust hat.
00:10
Der Film dokumentiert die ersten beiden Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Der Hauptprotagonist, Egor Lesnoy, ist Umweltaktivist, Blogger und Influencer aus Irkutsk in Sibirien. Seine größte Liebe gilt dem Baikalsee, wo er im Winter unter dem Eis frei taucht und im Sommer mit Gleichgesinnten den Seeboden und die Ufer von Müll befreit. Bis zum 24. Februar 2022 war er voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Aber an diesem Tag änderte sich auch sein Leben gänzlich. Lesnoy und seine Familie stehen stellvertretend für viele, meist junge Russen, die die Politik ihres Landes nicht unterstützen und über den Angriffskrieg nicht schweigen wollen. Trotz drohender Freiheitsstrafen protestieren sie auf den Straßen und in den Medien. Viele werden verhaftet, verurteilt und oft von den eigenen Landsleuten geächtet. Lesnoy sagt: "Ich hätte niemals gedacht, dass die Mehrheit sowas befürwortet. Uns wird unsere Heimat weggenommen. Das ist das Schlimmste, was uns passiert. Noch nicht mal in unserem eigenen Land gehören wir noch dazu. Nur weil wir gegen den Krieg sind." Inzwischen haben Millionen von Menschen Russland verlassen. Sie lassen ihre Familien zurück, geben ihre Heimat auf. Dabei schämen sich die meisten, wenn sie über ihren Schmerz und ihre Wut zu erzählen. Sie fühlen sich einerseits für ihr Land schuldig, wollen deswegen andererseits auch nicht als Opfer dargestellt werden. Der Film ist ein Versuch, diesen Menschen eine Stimme zu geben, ihre Motivationen und Ängste einzufangen. So geht es um die persönlichen Geschichten, die intim und nah an den Protagonisten erzählt werden ...
01:00
Ein Sommer in Berlin. Nike und Katrin wohnen im gleichen Haus in Prenzlauer Berg. Auf Nikes Balkon sinnieren sie abends bei Rotwein über Sehnsüchte und Wünsche. Katrin sucht einen Mann und Vater für ihren Sohn, Nike einen Kerl, der zupacken kann. Der kommt in Gestalt des Truckers Ronald und nistet sich bald bei ihr ein. Katrin verguckt sich derweil in den Apotheker von gegenüber. Bald schon knirscht es zwischen den Freundinnen. Anlässlich Andreas Dresens Geburtstag am 16. August wird sein Werk in einem Schwerpunkt bei ARTE mit einer Auswahl seiner erfolgreichsten und eindrucksvollsten Filme gewürdigt. Ein Sommer in Berlin: Die Freundinnen Katrin und Nike wohnen im selben alten Mietshaus in Prenzlauer Berg und verbringen oft zusammen die Abende auf Nikes Balkon, wo sie bis spät in die Nacht Wein trinken und plaudern. Katrin, aus Freiburg zugezogen, ist arbeitslos und alleinerziehende Mutter eines Sohnes. Nike ist gelernte Schneiderin, jobbt aber als mobile Altenpflegerin. Nachdem Katrin beinahe von einem Lkw überfahren wurde, lernt Nike den Fahrer Ronald in ihrer Stammkneipe näher kennen und nimmt ihn mit zu sich nach Hause. Sie beginnt eine Affäre mit Ronald, die sich zunehmend zwischen die beiden Freundinnen drängt. Denn der Trucker hat seine eigenen Vorstellungen vom Leben und der Liebe. Katrin fühlt sich dadurch von ihrer Freundin alleingelassen. Ihre Einsamkeit versucht sie durch Alkohol zu betäuben. Nach einem Streit zwischen den beiden Frauen betrinkt sich Katrin hemmungslos. Während sie sich langsam wieder berappelt, kümmert sich Nike um Katrins Sohn Max, der seinerseits ersten Liebeskummer hat. Und auch Nikes neue Beziehung zu Ronald verläuft nicht problemlos. Doch das Leben geht weiter und es ist immer noch Sommer in Berlin ...
02:50
02:55
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
03:05
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
04:00
Flughäfen sind ein Transitraum. Sie sind von unzähligen Passagieren bevölkert, die hier ein- und ausgehen. Und selbst am Rande der Rollfelder gibt es einige blinde Passagiere, die für gewöhnlich nicht wahrgenommen werden - hier gibt es eine ungeahnt reiche Flora und Fauna: Tag- und Nachtvögel aller Größen und Arten, Füchse, Feldhasen, Kaninchen, Igel, Rehe, verschiedene Nagetiere, unzählige Insekten und nicht zu vergessen Hunderte von Pflanzenarten. Entgegen der landläufigen Meinung überraschen Flughäfen als Naturschutzgebiete. Wie können sich Flugzeuge und Tiere diese ungewöhnlichen Orte ohne größeres Risiko teilen? Dieser Frage geht die Dokumentation "Die Tiere von der Landebahn" in Begleitung eines ganz besonderen Fremdenführers nach: des Fuchses. Die Dokumentation ist aus seiner Perspektive erzählt. Gemeinsam mit seinem Rudel sorgt der Fuchs dafür, dass die Ausbreitung von Kaninchen und anderen Nagetieren auf den Freiflächen neben den Landebahnen nicht aus dem Ruder läuft. Denn die von Nagern gegrabenen Tunnel unter den Rollfeldern können die Sicherheit der Flugzeuge gefährden. Auf seiner permanenten Suche nach Nahrung kriecht der Fuchs in die hintersten Winkel dieses einzigartigen Lebensraums, wo sich Hightech und Hase gute Nacht sagen. Damit trägt er zum Erhalt des natürlichen Gleichgewichts eines Lebensraums bei, der eigentlich nicht natürlich ist. Die Dokumentation enthüllt die geheimen Überlebensstrategien der Tiere am Rande des Rollfelds. Bis vor nicht allzu langer Zeit ging es den Verantwortlichen vor allem darum, die von Tieren ausgehenden Gefahren für den Flugverkehr einzudämmen. Nicht selten endete dies mit einem Todesschuss. Glücklicherweise ermöglichen neue Erkenntnisse im Bereich der Verhaltensforschung mittlerweile eine sensiblere Herangehensweise. Zudem haben sich die Tiere im Laufe der Zeit an den Lebensraum Flughafen angepasst und gelernt, den Risiken selbst aus dem Weg zu gehen.