Dramatisch, spannend, informativ - und exklusiv. In den 1530er Jahren heuert der deutsche Kaufmannssohn Balthasar Sturmer auf einem christlichen Korsarenschiff an, das im Mittelmeer Jagd auf osmanische Handelsschiffe macht. Gerade als er plant, Kapitän seines eigenen Piratenunternehmens zu werden, gerät er in die Hände osmanischer Korsaren und wird als Sklave nach Nordafrika verkauft. Im Sommer 2019 machen der Meeresarchäologe Timmy Gambin und sein Team von der Universität Malta eine sensationelle Entdeckung: Ein Tauchroboter liefert Bilder aus 126 m Tiefe und enthüllt die Umrisse eines Schiffswracks, das Wissenschaftler auf das 16. Jahrhundert datieren. Im Sommer 2023 startete schließlich eine spektakuläre Unterwasser-Expedition hinab zu den Überresten des Wracks. Die Dokumentation entwirrt ein weitgehend unbekanntes Stück europäischer Geschichte: Piraterie und Sklaverei im Mittelmeer - gesetzlich geregelter Menschenhandel als Instrument der Machtgewinnung und persönlichen Bereicherung.
Sein tragisches Leben, seine Selbstverletzung am Ohr, seine rätselhaften Anfälle, sein dramatischer, viel zu früher Tod, die Wirkung seiner unverkennbaren Bilder - diese Zutaten haben Vincent van Gogh (1853-1890) laut Umfragen zum bekanntesten Maler aller Zeiten gemacht. Zugleich verkörpert der Niederländer wie kaum ein anderer Künstler den Typus des irren Genies. Aber war Vincent van Gogh wirklich verrückt? Und sind seine Bilder tatsächlich das Produkt eines Wahnsinnigen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. Gemeinsam mit den Van-Gogh-Experten Nienke Bakker, Louis van Tilborgh und Steven Naifeh folgt sie den Spuren von van Goghs Leben und zeichnet auf Basis seiner Briefkorrespondenz ein differenzierteres Bild des Menschen und Künstlers. Und sie zeigt, wie holprig van Goghs Weg in die Kunst war: Als Spätberufener zur Malerei gekommen, drohte er anfangs schon am Handwerk zu scheitern. Erst vier Jahre vor seinem Tod wird aus dem Dilettanten einer der größten Maler, der mit seinen rhythmischen Pinselstrichen und seinen leuchtenden Farben die Kunst seiner Zeit revolutioniert und ein gigantisches Werk hinterlässt. Einen neuen Blick auf van Goghs Schaffensprozess erlauben auch Röntgenanalysen: Sie belegen, wie planvoll er vorging und dass viele der Farben damals sogar noch viel leuchtender waren. Die Dokumentation versucht Licht ins Dunkel eines der größten Rätsel der Kunstgeschichte zu bringen: Welche Verletzung hat sich van Gogh wirklich am Ohr zugefügt? Und was hat seinen wahnhaften Anfall ausgelöst?
Am 7. Juli 1990, während der Fußball-Weltmeisterschaft in Italien, geschah etwas, das die Welt der klassischen Musik für immer verändern sollte. Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras, drei der größten Tenöre ihrer Generation, standen gemeinsam mit dem Dirigenten Zubin Mehta auf der Bühne - die Premiere der legendären All-Star-Formation die "Drei Tenöre" in den Caracalla-Thermen in Rom. Dieses historische Konzert war der Startschuss für eine neue Ära der klassischen Musik: 6.000 Zuschauer waren live dabei, aber eine Milliarde Menschen weltweit verfolgten das Konzert am Fernseher. Gesungen wurden Gassenhauer und bekannte Opernarien in neuen Arrangements. Einer der Höhepunkte war "Nessun Dorma" aus Puccinis Oper "Turandot". Diese Arie wurde zur WM-Hymne und zur Titelmelodie der BBC-Berichterstattung und machte die "Drei Tenöre" zu weltweit gefeierten Superstars. Pavarotti, Domingo und Carreras haben dazu beigetragen, die Grenzen zwischen klassischer und populärer Musik zu überwinden: Von San Francisco über Tokio bis London konnten Menschen auf der ganzen Welt in den folgenden Jahren die drei Star-Tenöre auf ihren zahlreichen Tourneen live erleben. Ihre Konzerte waren stets ausverkauft, die Begeisterung für ihre Musik kannte keine Grenzen. Die Dokumentation zeichnet die Ereignisse rund um das Konzert in Rom und die folgenden Jahre nach. Mit dabei ist auch der Initiator Mario Draghi, der von da an weitere Klassik-Events in aller Welt produzieren sollte.
Ein künstlerisches und humorvolles Spiel mit Klischees bietet dieses Magazin. In jeder Folge werden dabei bestimmte Eigenheiten der Franzosen und Deutschen unter die Lupe und auch aufs Korn genommen.
Im Norden Schwedens liegt die Region Bottniska viken. Der Bottnische Meerbusen ist der nördlichste Ausläufer der Ostsee zwischen Schweden und Finnland. Seine Lebensader sind gewaltige Flüsse, die unablässig Frischwasser ins Meer transportieren. In den Gewässern nahe der Küste ist der Salzgehalt so gering, dass ganz eigene Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere herrschen. Beste Voraussetzungen für einen besonderen Fisch. Aus dem Rogen der Kleinen Maräne wird edler Kaviar, sogenannter Kalix-Kaviar gewonnen. Zwischen dem 20. September und Ende Oktober sind die Fischer mit ihren Trawlern unterwegs und machen Jagd auf die Kleine Maräne. Für Fischer Kent Karlsson herrscht Hochbetrieb in der kurzen Fangsaison. Dann muss er einen großen Teil seines Jahreseinkommens verdienen. Seine Frau Teija Aho sorgt für das leibliche Wohl. Teija und Kent essen in erster Linie Fisch - selbstverständlich auch Kalix-Kaviar. Er ist eine Vorspeise und wird auf sehr einfache Weise zubereitet, traditionell mit roten Zwiebeln und Crème fraîche, aufgepeppt mit etwas Avocado und Dill. Auf keinen Fall darf zum Kaviar Tunnbröd fehlen. Das Dünnbrot wird nur noch in wenigen Bäckereien von Hand gebacken. Hin und wieder gibt es Fleisch, allerdings nicht vom Elch oder Rentier, wie in Nordschweden üblich, sondern vom Hasen. Kent und Teija sind leidenschaftliche Jäger. Auf der Schäreninsel, die sie inmitten der Ostsee allein bewohnen, hat sich in den vergangenen Jahren die Hasenpopulation erhöht. "Dieses Fleisch hier ist das Beste, was es gibt. Die Tiere leben auf derselben Insel wie wir. Wir wissen also, dass sie ein glückliches Leben hatten, bevor sie auf dem Teller landen!", meint Teija. Das Hasengulasch bereitet sie mit Schokolade und Ingwer zu.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
In den Wäldern des Trentino lebt eine kleine, jahrtausendalte Gemeinschaft: die Zimbern von Lusérn, kaum mehr als etwa 100 Menschen. Sie kämpfen um das Überleben ihrer Wälder, ihrer Sagen und Traditionen, ihrer eigenen Sprache, ihres kleinen Dorfes. Hier lebt Helga, die "Pilzhexe", die Einzige im Dorf, die genau weiß, wo die besten Pilze zu finden sind. Doch Helga wird von Jahr zu Jahr älter und schwächer und schafft es kaum noch allein, die riesigen Mengen an Pilzen zu sammeln, mit denen sie die Restaurants und Hotels der Region beliefert. Es ist nicht leicht, eine Nachfolgerin zu finden. Davide liebt den Wald genauso wie Helga, hat aber als Holzfäller und Künstler andere Interessen. Barbara, die einen Zimbern geheiratet hat und deshalb von Padua nach Lusérn gezogen ist, leitet einen Klöppelkurs für Kinder und Jugendliche, um diese uralte Tradition nicht aussterben zu lassen. Und die Erzieherin Katia bringt den Kindergartenkindern von Lusérn die zimbrische Sprache bei, einen alten bayerischen Dialekt. Alle im Dorf wollen ihre Traditionen und ihre Kultur bewahren und kämpfen unermüdlich dafür.
Wer sich je Fragen zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben gestellt hat, wird die Antworten in diesem Film erhalten. Wieso dauert es im Supermarkt immer am längsten in der eigenen Schlange? Warum klingelt das Telefon ausgerechnet dann, wenn man sich gerade in die Badewanne gesetzt hat? Ganz einfach: Weil Gott es so wollte. Dieser lebt nämlich mit seiner Familie in einer Mietwohnung in Brüssel und empfindet große Freude daran, der Menschheit das Leben schwerzumachen. Mies gelaunt sitzt er im Bademantel vor seinem Computer und denkt sich Gebote aus, die möglichst viel Leiden verursachen sollen. Seine Tochter Ea hat nach einem Disput mit ihrem Vater genug und beschließt, von zu Hause abzuhauen und ein brandneues Testament zu schreiben. Helfen sollen ihr dabei sechs Apostel. Doch zuerst sendet sie von Gottes heiligem Computer aus allen Menschen ihre Todesdaten - im Glauben, ihnen damit etwas Gutes zu tun. Das Wissen über das Verfallsdatum des irdischen Daseins führt zu abweichendem Verhalten. Und gerade Eas Apostel haben es im Leben nicht leicht; man könnte sie alle auf ihre eigene Art den Verlierern dieser Welt zuordnen. Über all dem surrealen Geschehen schwebt allerdings eine Frage: Was ist der Sinn des Lebens? Denn erst die unausweichliche Gewissheit über die eigene Endlichkeit bewegt die Menschen dazu, ihr Dasein und ihre Taten zu überdenken. Mit Eas Hilfe schaffen es auch die Verlierer, über ihr frustrierendes Dasein hinauszuwachsen und ihr Lebensglück zu finden - auch wenn Gott mit aller Kraft versucht, dies zu verhindern.
Der Buchmacher und Profispieler Sam "Ace" Rothstein wird von der Mafia nach Las Vegas geschickt, um dort die Führung des Casinos Tangiers zu übernehmen. Rothstein, der alle Tricks und Bluffs der Spieler kennt, schmiert Politiker und Polizei und wacht darüber, dass die Gewinne in Richtung Ostküste fließen. Unterstützt wird der kühle und berechnende Rothstein von seinem Jugendfreund Nicky, einem aufbrausenden Gewaltmenschen, der Rothstein den Rücken freihält, wenn er mit seinen Methoden nicht weiterkommt. Rothstein verliebt sich in die Sexarbeiterin Ginger und versucht, sie in seine Welt einzubinden. Die beiden heiraten und bekommen ein Kind. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn Ginger liebt ihren Mann nicht, sondern ist nur an seinem Geld interessiert. Sie versucht, aus ihrem goldenen Luxuskäfig auszubrechen, und verfällt dabei in Drogensucht. "Ace" wird blind vor Eifersucht und Wut. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen. Währenddessen übertreibt es Nicky mit seinen Gangstermethoden. Er leidet unter Größenwahn und wird von der Polizei auf die schwarze Liste gesetzt. Nach und nach verlieren alle die Kontrolle und das FBI beginnt, sich für sie zu interessieren. Als Ginger schließlich ein Verhältnis mit Nicky anfängt, weil sie sich von ihm Schutz vor Rothstein erhofft, stürzt das gesamte Kartenhaus zusammen. Die Mafiapaten beschließen, nun gründlich aufzuräumen.
Laurence Equilbey dirigiert mit der für sie typischen Leidenschaft und Dynamik zwei Ensembles - das Insula Orchestra und den Chor Accentus - und bringt eine anspruchsvolle und elegante Interpretation von Georg Friedrich Händels (1685-1759) "Dixit Dominus" auf die Bühne. Der erste Teil des Konzerts wird von einem Ausnahme-Solistentrio erhellt: Chiara Skerath mit ihrer vielseitigen, klaren Stimme, Lawrence Zazzo mit seinem schauspielerischen Talent und Francesca Aspromonte mit ihrem schillernden Timbre. Die Motette "Dixit Dominus" gehört zu den berühmtesten Werken Händels. Der damals erst 22-Jährige komponierte sie kurz nach seiner Ankunft in Rom. Das Werk fand so viel Anklang, dass die Kirchenbehörden in Rom der Legende nach dem Lutheraner den Übertritt zum katholischen Glauben nahegelegt hatten - was er dankend ablehnte. Brillanz, Drama, Kontraste, virtuoser Gesang und Ausdruckskraft: In der vom jungen Händel geschriebenen Motette steckt bereits alles, was den unverwechselbaren Stil des Komponisten ausmacht. Das Konzert wurde im April 2022 im Grand Théâtre de Provence im Rahmen des Osterfestivals aufgezeichnet. Auf dem Programm: - Rodelinda, regina de' Longobardi, HWV 19 (1725) - Auszüge - Ouvertüre - Ombre piante, urne funeste (Francesca Aspromonte) - Pompe vanne (Lawrence Zazzo) - Io t'abbraccio (Chiara Skerath) - Ariodante, HWV 33 (1734) - Auszüge - Sinfonia - Scherza infida (Chiara Skerath) - Volate Amori (Francesca Aspromonte) - Dopo Notte (Chiara Skerath) - Sa trionfar ognor (Francesca Aspromonte - Chiara Skerath - Lawrence Zazzo - Benoît-Joseph Meier - Etienne Bazola) - Dixit Dominus, HWV 232 (1707)
Die Musiker von Philharmonix spielen alles, worauf sie schon immer Lust hatten. Sie verbindet die Freude an der klassischen Musik - geprägt von der Klangästhetik und Tradition der Spitzenorchester, für die sie sonst tätig sind. Aber ihr Programm reicht weit darüber hinaus. In ihren brillanten Neufassungen bearbeiten sie auch Jazz und Latin, jüdische Volksmusik, Hollywood-Melodien und Pop. Sie gewinnen allen Kompositionen noch nie gehörte, originelle Seiten ab - und fügen gekonnt zusammen, was sonst nicht zusammengehört. Dabei gilt stets ihr Motto: Nicht alles in ihrem Programm ist klassische Musik. Aber alles hat musikalische Klasse! Ob Philharmonix Popsongs oder Wienerlieder bearbeiten, Prokofjew oder Tschaikowsky, Gershwin oder Piazzolla: Kurzweiliger und unterhaltsamer kann Klassik nicht sein. Wenn sie als Philharmonix gemeinsam auf der Bühne stehen, gewinnen die Zuschauer: Wann sonst bewegt sich das Publikum im Konzertsaal zum Rhythmus des Ensembles, lacht über originelle Einwürfe, jubelt vor Begeisterung - und hört gleichzeitig Musik auf Weltniveau?
Vor der Ostküste Afrikas liegt ein Archipel von über 100 Trauminseln: die Seychellen. Riesige Granitfelsen ragen aus dichten Urwäldern und schmücken die tropischen Strände. Selbst unter Wasser schafft der Granit atemberaubende Landschaften, die man so nirgendwo sonst findet. Die Seychellen sind voller Überraschungen: An Land produziert die sagenumwobene Coco de Mer den größten Samen der Welt - gut 30 Kilogramm schwer. Und auf der nördlichsten Seychellen-Insel nisten über 1,5 Millionen Rußseeschwalben. Doch wer zu dicht am Meer brütet, läuft Gefahr, von den Wellen des Ozeans fortgespült zu werden. Unter Wasser verblüfft der Dreifleck-Preußenfisch mit erstaunlichem Verhalten, das so wohl noch nie gezeigt wurde. Der Fisch legt einen Garten aus Algen an, den er penibel pflegt. Betreten Einsiedlerkrebse oder Seeigel seine Wiese, werden sie vehement vertrieben. Anschließend beginnt der Fisch mit der Balz, einem wilden Tanz, den er mit knurrenden Geräuschen untermalt. Mangrovenwälder sind das Zuhause kurioser Schlammspringer mit merkwürdigen Vorlieben: Sie jagen Krebse und beißen ihnen die Scheren ab. Doch es gibt Probleme im Tropenparadies. Die einst ausgedehnten Mangroven wurden großflächig zerstört. Dabei sind die semiaquatischen Wälder wichtig für den Küstenschutz. Die Dokumentation zeigt auch, wie sich die Menschen für die Natur der Trauminseln engagieren.