05:05
Die Dokumentation veranschaulicht die faszinierenden Effekte von Kälte. Bereits das Training für die "Eismeile" in der nordatlantischen Inselgruppe Spitzbergen ist Tag für Tag ein Härtetest für Elina Mäkelä. Die finnische Kaltwasserschwimmerin lässt zusätzlich zur Vorbereitung auf das Extremsportevent in Zusammenarbeit mit Spitzenforschern eine Reihe von Untersuchungen über sich ergehen. Getestet wird zum Beispiel, wie das kalte Wasser ihre Leistung beeinträchtigt und wie lange es dauert, bis eine Unterkühlung einsetzt. Die negativen Auswirkungen von Kälte auf den menschlichen Organismus sind hinreichend bekannt, die positiven Effekte jedoch weit weniger erforscht. Kaltwasserschwimmer gelten als weniger anfällig für Erkrankungen der oberen Atemwege, außerdem reguliere das Schwimmen in kaltem Wasser Gewichtsprobleme und sei der geistigen Gesundheit zuträglich, heißt es. Immer mehr Menschen versuchen sich daher im Eisbaden und Winterschwimmen. Aber kann jeder Mensch lernen, die Kälte zu ertragen wie Elina? Die Dokumentation veranschaulicht auch, weshalb der gestiegene Lebensstandard dazu führt, dass sich der menschliche Organismus nur noch schlecht an extreme Kälte anpasst. Zudem widmet sich die Dokumentation den therapeutischen Potenzialen von Kälte, etwa in der Behandlung von Diabetespatienten.
06:00
Das Dorf Sin Kin liegt außerhalb der Provinzstadt Bhamo auf einer Flussinsel - es ist ein recht wohlhabendes Dorf. Der mächtige Irrawaddy-Strom, Myanmars größter Fluss, trägt jedes Jahr fruchtbaren Schlamm hierher, auf die Äcker Sin Kins. Doch die Lage auf einer Flussinsel bringt für die Dorfbewohner auch Versorgungsprobleme mit sich. Zumindest im Sommer, in der Zeit des Hochwassers, wenn es keine Brücke zum Festland gibt. Jeder, der nach Sin Kin will, muss dann das Boot nehmen. Und das ist relativ teuer. Etwa 30 Cent pro Person oder Moped kostet das Übersetzen. Und mit schweren Lasten kann es sogar gefährlich werden. Die meisten Dorfbewohner sehnen daher jedes Jahr den Rückgang des Hochwassers herbei - dann endlich können sie wieder ihre Bambusbrücke errichten, den wichtigen Festlandzugang. Gemeinsam fahren die Bewohner in den nahegelegenen Wald, um Bambus für die Brücke zu sammeln. Im November sind die Stämme am größten und kräftigsten. Ein großer Teil des Bambusses wächst in den Wäldern rund um die Äcker der Dorfbewohner. Erbrachte Arbeit und das Material werden nicht bezahlt, dafür ist später die Brückennutzung für alle aus Sin Kin kostenfrei. Die Brückenbauer sind vor allem stolz auf die perfekte Organisation der ganzen Arbeit. Nur so gelingt es, den Bau in zwei Tagen durchzuführen. Wenn nichts schiefgeht.
06:45
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
06:50
Schon zur Zeit der Phönizier wurde an der Westküste Siziliens Salz - auch als weißes Gold bekannt - gewonnen. Noch heute finden sich auf dem "Salzweg" zwischen den Städten Trapani und Marsala alte Salinen. Umgeben von den Hügeln des Belice-Tals im Westen Siziliens, setzen sich Cristina Cannata und ihre Schwestern dafür ein, dass das Erbe der sizilianischen Olivensorten nicht verloren geht. Auf nur wenigen Hektar Land bauen sie mehr Olivenarten an als anderswo im ganzen Land. Raffadali ist zwar nur ein kleines Dorf, aber eine Hochburg für sizilianische Pistazien. Carmelo Plano setzt die Tradition seines Großvaters fort und widmet sich mit Leidenschaft ihrem Anbau. Das erfordert eine aufwendige Pflege. Aufwendig ist auch die Zubereitung einer Torte, die in den umliegenden Klöstern erfunden wurde. Hinter altgriechischen Funden im Tempeltal von Agrigento liegt ein wahres Paradies: die antiken Gärten von Kolymbethra. Giuseppe Lo Pilato hat sie vor der Gier der Bauspekulanten gerettet und damit ein einzigartiges Naturerbe bewahrt. Hier wachsen uralte Zitrus- und andere Obstarten.
07:25
(1): Tarascon, ein Anti-Held aus der Provence (2): Kroatien, Titos Spuren in Beton (3): Ruanda, Furahas Pilawreis mit Rindfleisch (4): Irak, ein neuer Pythagoras?
08:10
(1): Jaan Kross, Estland in russischen Händen (2): Der protestantische Einfluss in der katholischen Bretagne (3): Jamaika, Barringtons Süßkartoffelpudding mit Kokosfleisch (4): Zürich, die Neuerfindung des Frühstücks
08:55
Innerhalb von nur 45 Sekunden explodierte 1945 eine über Hiroshima abgeworfene Atombombe. Eine einzige Nuklearbombe war für die Auslöschung einer Stadt und den Tod von mehr als 100.000 Menschen verantwortlich. Sie wurde damit zur verheerendsten Waffe in der Geschichte und hat die Welt für immer verändert. Der Dokumentarfilm rekonstruiert die wichtigsten Ereignisse vor, während und nach dem Abwurf der Atombombe. Er zeigt das Geschehen in den Hauptquartieren der alliierten und der japanischen Streitkräfte, die Gespräche in den Flugzeugen und die verwüsteten Straßen Hiroshimas; stellt die maßgeblichen Akteure vor und erläutert die Situation an den strategischen Punkten vor Ort. Reichhaltiges Archivmaterial, spektakuläre Bilder, vielfältige Quellen und berührende Gespräche mit den letzten Augenzeugen machen diese Analyse zu einem wertvollen Zeitdokument. Überlebende, die sich nie zuvor darüber geäußert haben, sprechen über Folgen der Bombardierung in der zerstörten Stadt. Waisenkinder wurden an Prostitutionsnetzwerke verkauft, Yakuza-Banden plünderten die Straßen und die letzten Stadtbewohner kämpften mit Gewalt ums Überleben. Unveröffentlichte Dokumente aus Regierungskreisen und neu entdecktes Archivmaterial der japanischen Rundfunkgesellschaft NHK bringen neue Erkenntnisse über die Geschichte der diplomatischen Beziehungen zwischen den Konfliktparteien vor der Explosion. Neue Einblicke gibt es auch in die verheerenden Schäden, die der Atomwaffenabwurf anrichtete. Der Film konzentriert sich besonders auf die japanische Sicht der Ereignisse.
10:35
Lange wurden die Fähigkeiten von Vögeln unterschätzt, doch neueste Untersuchungen belegen ihre Superkräfte. Aber die Forschung bringt auch die Schattenseiten ans Licht: Nicht zuletzt durch die Ausbreitung städtischer Lebensformen sind heute zahlreiche Vogelarten vom Aussterben bedroht: Der Klimawandel sowie der Mangel an Lebensraum und Nahrung machen das Überleben zu einem ständigen Kampf. Die Wissenschaftlerin Amanda Rodewald vom Cornell Lab of Ornithology berichtet, Nordamerika habe seit den 1970er Jahren fast 30 Prozent seiner Vogelpopulation verloren - das sind rund drei Milliarden Tiere. Schutzmaßnahmen sind daher so nötig wie nie. Die Dokumentation zeigt, dass die Forschung auch dazu beitragen kann, den Arterhalt zu sichern.
11:25
Was Europa bewegt
11:55
(1): Die kanarische Antwort auf Polenta: Gofio Escaldado (2): Nostalgiegeschmack: Raquel - von den Kanaren in einen Pariser Vorort (3): Ran an die Töpfe!
12:25
(1): Dordogne, ein Dichter im Dienst der Natur (2): Venedig, eine in Samt gehüllte Stadt (3): Philippinen, Rodels Schweineohr-Frikassee (4): Äthiopien, gelobtes Land der Rastafari
13:10
(1): In der Bourgogne entsteht Buffons Naturgeschichte (2): Kerala: Die Ausnahme in Indien (3): Japan: Asakos Schweinefleischsuppe (4): Connecticut: Ein Crashtest aus der Luft
14:00
Ein Vampir aus dem 18. Jahrhundert wacht plötzlich in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts auf. Zwischen Hippies und Discomusik muss sich Barnabas an die neue Welt gewöhnen und auch der Frau entkommen, deren Fluch er seine 200-jährige Gefangenschaft verdankt. Sein großes Anwesen ist mittlerweile heruntergekommen und seine Nachfahren sind eine dysfunktionale, depressive Familie. Kann er seiner Familie und ihrem Unternehmen wieder zu einstigem Glanz verhelfen? Tim Burton, der Meisterregisseur des Düster-Absurden, legt hier eine makabere Vampirkomödie mit Superstars wie Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Michelle Pfeiffer und Eva Green vor. Im 18. Jahrhundert lebt der wohlhabende Barnabas Collins in einem großen Anwesen an der Küste Neuenglands. Seine Familie und er betreiben eine erfolgreiche Fischfabrik, nach der sogar die Stadt benannt ist: Collinsport. Als Barnabas eine Affäre mit dem Dienstmädchen Angelique beendet, weil er sich in ein anderes Mädchen verliebt hat, kann er die Konsequenzen nicht erahnen. Die abgewiesene Angelique besitzt nämlich Hexenkräfte, womit sie Barnabas in einen Vampir verwandelt und für alle Ewigkeit in einen Sarg einsperrt. Knapp 200 Jahre später wird Barnabas zufällig ausgegraben und erwacht im Jahr 1972, wo er von neuer Technik, kurzen Röcken und lauter Musik überfordert ist. Seine Ankunft im 20. Jahrhundert gestaltet sich schwierig. Der Kontrast zwischen dem blassen, schwarz gekleideten Vampir und den bunten Hippies sorgt für einige lustige Momente. Barnabas sucht seine Nachfahren auf und findet eine dysfunktionale Familie und eine heruntergekommene Villa vor. Er will die Familie wieder zusammenbringen und ihrem Geschäft wieder zum Erfolg verhelfen. Doch Angelique, die ihn einst verwünscht hat, lebt auch noch in Collinsport und gibt nicht auf ... Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Eva Green und Helena Bonham Carter spielen mit sichtbarem Vergnügen ihre jeweils auf verschiedene Weise absurden Rollen. Tim Burtons morbid-bizarrer Stil ist bekannt; hier gibt es aber weniger Gruselmomente, dafür umso mehr zu lachen.
15:50
Die attraktive Witwe Loretta will aus Vernunftgründen den älteren Geschäftsmann Johnny Cammareri heiraten. Als dieser zu seiner sterbenden Mutter nach Sizilien reist, bittet er seine frisch Verlobte, auch seinen jüngeren Bruder Ronny einzuladen, mit dem er seit längerem in erbittertem Streit liegt. Loretta entspricht dieser Bitte und verliebt sich Hals über Kopf in den zornigen jungen Mann. Nach einer stürmischen Liebesnacht gesteht sie Ronny nur noch ein einziges Treffen zu: sie in die Oper auszuführen. Dort ertappt sie zu ihrer Überraschung ihren Vater Cosmo ebenfalls bei einem Seitensprung, was Lorettas Gefühle zusätzlich aufwühlt. So gibt sie Ronnys verliebtem Drängen nach - wer kann schon kalt und herzlos sein, wenn der Mond so schön über Brooklyn scheint? Als Johnny Cammareri aus Sizilien zurückkehrt, gibt es am Familientisch der Castorinis einiges zu klären ... Die romantische Komödie war bei ihrem Kinostart im Jahr 1987 ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik und brachte der Sängerin Cher den Oscar für die beste Hauptdarstellerin ein. An der Seite eines jungen Nicolas Cage konnte sie ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Die Liebes- und Familiengeschichte spielt auf herzerwärmende Weise mit den Klischees des Genres und der italoamerikanischen Sitten.
17:50
Ein Zug verbindet: Er erklimmt den Kamm der Sudeten und hangelt sich zwischen Iser- und Riesengebirge durch. Seit 2010 gibt es den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen dem tschechischen Nordböhmen und dem polnischen Niederschlesien wieder, der seit dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen war. Landschaften, Städte und Menschen spiegeln die wechselvolle Geschichte einer besonderen Grenzregion wider. So hieß das tschechische Liberec einst Reichenberg und gehörte zu Österreich-Ungarn. Mit der Straßenbahn lässt sich die Innenstadt mit ihren prachtvollen Villen erkunden. Jablonec nad Nisou, früher Gablonz, ist seit jeher für kunstvollen Glasschmuck bekannt. Die überwiegend sudetendeutschen Unternehmer mussten nach dem Zweiten Weltkrieg gehen, doch es gibt auch heute wieder erfolgreiche Hersteller. Hinter Tanvald beginnt eine Zahnradbahnstrecke, die zum Kulturdenkmal erklärt worden ist. Nach zahlreichen Tunneln geht es über die Iserbrücke, die erst die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Preußen und dann zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland war. Weitere Etappen sind der Wintersportort Harrachov, der Neuweltpass zwischen Iser- und Riesengebirge mit der heutigen Grenze nach Polen und Szklarska Poreba, ehemals Schreiberhau. Hier glauben Schatzsucher noch an den Berggeist Rübezahl. Im Hirschberger Tal dann beeindrucken schmucke Schlösser. Einige haben die Nachfahren der Erbauer liebevoll in Schlosshotels verwandelt. In Jelenia Góra, früher Hirschberg, endet die Reise. Der Zug hat zwei Länder und zahlreiche Menschen miteinander verbunden.
18:35
Die kanadischen Rocky Mountains zählen zu den eindrucksvollsten Landschaften der Welt. Die Dokumentation nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine Reise in die mächtige Weite gewaltiger Bergwelten mit riesigen Eisfeldern und unberührten Seen, in die Heimat einiger der faszinierendsten Wildtiere der Welt. Die drei Gebirgszüge der kanadischen Rocky Mountains unterscheiden sich deutlich in ihrer Gestalt: Glatte, rund geschliffene Felsen wechseln sich mit rauen, schroffen Gesteinsformationen ab. Vor Millionen von Jahren war dieses Gebiet Meeresboden - unter gewaltigem Druck wurde es aufgefaltet und zu Bergen emporgehoben. Auch Gletscher prägten die Landschaft nachhaltig: Ihre Eismassen schufen Seen, Flüsse und Höhlen. Dichte Wälder sind Lebensraum für unzählige Wildtierarten: Wölfe, Elche, Pumas, Luchse und sogar Grizzlybären leben als Jäger und Beute im Ökosystem. Auch für die Ureinwohner Kanadas waren die Rocky Mountains von großer Bedeutung. Hier fanden sie Zuflucht, Nahrung und Medizin. Als die ersten europäischen Siedler kamen, verloren sie jedoch Land und Rechte; ihre Gesellschaften veränderten sich grundlegend. Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll, wie sich die Landschaft über Millionen von Jahren gewandelt hat. Und lässt staunen, wie sich die Menschen über Jahrtausende die Natur zunutze machten und versuchten, mit technischen Errungenschaften die Bergwelten zu bezwingen. In spektakulären Aufnahmen und mit erstaunlichen Geschichten macht die Dokumentation erlebbar, was selbst erfahrenen Reisenden sonst verborgen bleibt.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Sami Khemira ist seit 15 Jahren Bademeister im Stuttgarter Inselbad Untertürkheim. An heißen Tagen tummeln sich hier schon mal 8.000 Menschen - unterschiedlich in Herkunft, Alter und sozialem Hintergrund. Für Sami ist klar: Respekt und Rücksicht müssen hier täglich neu verhandelt werden. Mit Trillerpfeife und Geduld lenkt er Drängler am Sprungturm und Jugendliche vom Beckenrand weg. Doch es bleibt nicht immer friedlich - Konflikte und Übergriffe gehören in vielen Freibädern zum Alltag. Die Stadt Stuttgart reagierte mit zusätzlichem Sicherheitspersonal und sogenannten Respektlotsen. Sie vermitteln und deeskalieren zwischen den Besuchergruppen. In großen Städten gelten Freibäder als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Auf dem Land allerdings sieht es anders aus: Dort gelten Freibäder oft als Luxus, für den kein Geld da ist. Im niedersächsischen Brome ist das Schwimmerbecken leer, der Sprungturm gesperrt. Nur das Nichtschwimmerbecken ist noch geöffnet. Ralf Bettermann, ehrenamtlicher Schwimmlehrer, kämpft für den Erhalt. Das Freibad in Brome ist nicht nur zum Schwimmen da - es ist Treffpunkt, Jugendzentrum und Herz der Gemeinde. Rund fünf Millionen Euro kostet die Sanierung, die sich die Kommune nicht leisten kann. Ein Hoffnungsschimmer kommt aus dem bretonischen La Chèze: Das 500-Seelen-Dorf hat eigentlich kein Geld für ein Freibad, Corinne Hocine und die Mitglieder ihres Schwimmbadvereins aber retten den Sommerspaß. Sie betreiben das Freibad ihrer Heimat ehrenamtlich. Kann das ein Modell für die Zukunft sein?
20:15
Im winterlichen Elsass findet der junge Victorien einen stehen gelassenen Autobus, dessen 50 Insassen alle tot sind. Der unter permanentem Geldmangel leidende Victorien beraubt kurzerhand die Toten ihrer Portemonnaies. Dann macht er sich auf den Weg nach Paris zu seiner Tante Amanda und berichtet ihr von dem merkwürdigen Vorfall. Die beiden schöpfen Verdacht, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, und beginnen zu ermitteln. Als dann Victorien von unbekannten Männern verfolgt und sogar getötet wird, ist Amanda auf sich allein gestellt. Sie begibt sich selbst auf eine touristische Busreise ins Elsass und ermittelt. Die hinter dem Verbrechen stehende Affäre reicht bis in hohe politische Kreise - es geht um Umweltskandale und Vertuschung. "Agent Trouble - Mord aus Versehen" ist ein unterhaltsamer Kriminalfilm mit Catherine Deneuve in der Hauptrolle als integre Bürgerin, die sich bedacht und clever daran macht, ein großes Unrecht aufzudecken.
21:40
Anfang der 1980er Jahre beginnt in Frankreich mit der Wahl des Sozialisten François Mitterrand zum Präsidenten eine neue Ära. Die Brüder Philippe und Jérôme leben irgendwo in der französischen Provinz und betreiben mit großer Leidenschaft ein Piraten-Radio, das Post-Punk und New Wave spielt. Der ältere Bruder Jérôme ist der Lebemann-Moderator, während Philippe sich der Technik widmet und nebenbei neue Musik durch Samples kreiert. Seine Musikerträume werden jäh unterbrochen, als er zum Wehrdienst einberufen wird. Der Wehrdienst bringt Philippe in den französischen Sektor von West-Berlin, wo er überraschenderweise die Möglichkeit bekommt, Einblicke in den britischen Auslandssender zu gewinnen und auf Punkpartys in Ost-Berlin zu gehen. Philippe blüht auf, während es seinem Bruder Jérôme zunehmend schlechter geht. Und dann ist da noch Marianne, mit der beide Brüder ausgehen wollen. Vincent Maël Cardona gelingt es in seinem pulsierenden Debüt, die besondere Stimmung der Zeit einzufangen: die Mischung aus Melancholie und Resignation auf der einen und überschwänglicher Lebensenergie und Kreativität auf der anderen Seite. Mit einem tollen Soundtrack von Joy Division, The Undertones, Iggy Pop und weiteren ist "Die Magnetischen" eine nostalgische Ode an die Zeiten, als Radio und Kassetten der Puls der Musik waren, die vom Kopfhörer direkt ins Herz ging.
23:15
Nach der Trennung von ihrem Mann durchlebt die Theaterregisseurin Anne eine Zeit der tiefen Unsicherheit. Die einst lebensfrohe Frau ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie zweifelt an ihren Lebensentscheidungen und ihrem Beruf. Ihr neuer Nachbar, der arbeitslose Schauspieler Benoît, durchlebt ebenfalls eine Krise. Die beiden treffen sich, unterstützen sich gegenseitig, sprechen über Theater und Persönliches und lachen gemeinsam. Eine Vertrautheit entsteht. Er hat sich in sie verliebt, doch sie will sich nicht mehr verlieben. Als Anne Émile Zolas Roman "Der Totschläger" liest, entdeckt sie die Rolle der Gervaise für sich. Die Heldin ist eine emanzipierte Frau, die an den Männern und am Elend zugrunde geht. Sie adaptiert den Text für die Bühne und bietet Benoît die Rolle des Coupeau an. Das Theater vereint die beiden, doch schnell wird die Fiktion zum Spiegel der Realität. Ihre Liebesgeschichte ähnelt in allen Details jener von Zola: Zunächst gibt es Vertrautheit und Leidenschaft, dann einen Unfall, schließlich Abhängigkeit, Eifersucht und Gewalt. Nachdem sich Benoît bei einer Vorstellung verletzt hat, versucht Anne, das Stück abzusagen oder zumindest zu verschieben - vergeblich. Sie muss ihn ersetzen. Für Benoît ist es wie ein Verrat. Der Mann, den sie liebte, verändert sich. Er trinkt, wird feindselig und zu Hause gewalttätig. Bald sind Annes Kräfte aufgebraucht. Wie ist es möglich, künstlerisch tätig zu sein, wenn das Leben eine Tragödie ist? Lässt sich die Liebe nachspielen, wenn sie bereits zur Qual geworden ist? Eine ergreifende Geschichte über verschwimmende Grenzen zwischen Theater und Realität, Liebe und Vergänglichkeit.
01:00
Die Sicherung der Altersvorsorge ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft Europas. In den kommenden Jahren gehen die sogenannten Babyboomer in den Ruhestand. Manche waren beruflich erfolgreich, andere arbeitslos oder Geringverdiener. Frauen erhalten im Schnitt deutlich weniger Rente als Männer. Wie können wir Altersarmut verhindern? Und wie können junge Menschen mit einer Rente rechnen, die zum Leben reicht? Gemeinsam mit unseren Protagonisten Moritz (19) und Estelle (32) wagt der Film einen Blick in die Zukunft. Estelle lässt sich auf ein Experiment ein: Sie wird von einer Maskenbildnerin alt geschminkt. Wird sie anders über ihre Altersvorsorge denken, wenn sie sich selbst als alte Frau sieht? Moritz engagiert sich in der Generationenstiftung für eine Rente, in die auch Beamte und Selbstständige einzahlen - wie in Österreich, wo die Renten um 70 Prozent höher liegen als in Deutschland. Auch Estelle kann als Französin eine bessere Rente erwarten: Ihre Mutter Helga hat dank gesetzlicher Zusatzrenten ein gutes Auskommen und kann auf ihre Enkel aufpassen, während Estelle arbeiten geht. Wie kam es dazu, dass das deutsche Rentenniveau so gesunken ist? Und warum gehen die Menschen in Frankreich für ihre Rente auf die Straße? Gemeinsam mit Walter Riester zeigen wir, was bei seiner Zusatzrente schiefging - in Schweden funktioniert sie recht gut. Bei der privaten Vorsorge gibt es immer noch viele falsche Versprechen, vor allem in Polen sind die Menschen enttäuscht.
02:35
Wie ein verlockendes Versprechen auf ein besseres Leben liegt das Gold auf dem Meeresboden von der Küste der philippinischen Insel Leyte. Seit Jahrzehnten tauchen die Menschen in dem kleinen Küstenort Pinut-An im Süden der Insel nach dem Edelmetall. Es scheint, als habe die Natur die Menge des Goldes gerade richtig dosiert. Zu wenig, um Neid und Missgunst zu wecken, aber ausreichend, um der bittersten Armut zu entkommen. Doch die Arbeit unter Wasser ist gefährlich. Der harte Überlebenskampf, die dramatischen Folgen des Klimawandels und die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die Philippinen besonders hart getroffen. In Pinut-An hat das eine starke Dorfgemeinschaft entstehen lassen. Für die meisten ist das Gold die einzige Einkommensquelle. Diese Abhängigkeit sieht die Grundschullehrerin Charlita Gaylo äußerst kritisch, denn das Goldgewinnen durch Quecksilber birgt gesundheitliche Gefahren. In ihren Augen gibt es nur einen Weg, um den Teufelskreis aus bitterer Armut und harter Arbeit zu durchbrechen: Bildung. Trotz aller Widrigkeiten bewahren sich die Menschen ihren Lebensmut und ihren Optimismus. Sie hoffen auf den einen Fund, der ihr Leben verändert - denn sie glauben fest daran: Irgendwo auf dem Meeresboden wartet ein Vermögen. Die Dokumentation verfolgt den Alltag der drei Goldtaucher Socrates Cotamores, Ernie Gaylo und Severino Muhar und porträtiert ihr Leben zwischen Gemeinschaft, Verzweiflung, Gefahr und Hoffnung.
03:20
03:25
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
03:35
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.