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TV Programm für ARTE am 28.12.2025

Die Welt der Gewürze 05:10

Die Welt der Gewürze: Majoran aus Zypern

Dokumentation

Auf Zypern gilt Majoran bis heute als Wundermittel - und als Kraut der Liebe. Die Pflanze soll einst von der Liebesgöttin Aphrodite höchstpersönlich erschaffen worden sein. In der Antike wurde hauptsächlich das Öl des wilden Majorans als Heilmittel und Parfüm verwendet. Heute gehört der kultivierte Majoran zu den beliebtesten Küchenkräutern Europas. Bei Familie Lazarou wächst das Gewürz auf sechs Hektar - einmal im Jahr ist Erntezeit. Dann helfen Nachbarn und Freunde auf dem Feld und sammeln hunderte Kilo frischen Majoran. Zehn Tage wird er getrocknet - und danach per Hand gerebelt. Hierbei werden die Blüten, Blütenkelche und Blätter per Hand abgerieben. Seit einigen Jahren destilliert Familie Lazarou auch das kostbare Majoranöl - für einen Liter werden 200 Kilo der Pflanze benötigt. Das Öl nutzt auch Mariam Gökçebag als Heilmittel in Cremes und Tinkturen. Majoran ist antibakteriell und virenhemmend. Im Ort Lefke im türkischen Teil Zyperns hat sie einen kleinen Laden eröffnet, der insbesondere bei den jungen Einwohnern der Region beliebt ist. Immer mehr vertrauen bei kleinen Leiden auf die Kraft der Natur - und des Majorans. Christos Aristidou betreibt das Restaurant Lumina im Ort Kornos. Er ist Chefkoch und kreiert jeden Abend ein anderes zyprisches Menü. Am Aphrodite-Felsen soll die Göttin geboren worden sein. Wer dreimal um ihn herumschwimmt - so die Legende - erhält ewige Schönheit und Jugend. Auch Isabella möchte Teil dieser Legende werden und den Felsen umschwimmen. Das muss zu Hause gefeiert werden. Freunde und Familie bereiten ein Festmahl vor. Natürlich mit Majoran.

Die Welt der Gewürze 05:55

Die Welt der Gewürze: Safran aus Griechenland

Dokumentation

Safran ist eines der teuersten Gewürze der Welt und gilt als das Gewürz der Götter. Schon vor über 3.000 Jahren war er auf den griechischen Inseln der Ägäis ein wichtiges Handelsgut - kostbar und begehrt. Die Ernte und Verarbeitung der filigranen Fäden werden bis heute in Handarbeit erledigt. Das Hauptanbaugebiet des griechischen Safrans liegt in der westmakedonischen Bergregion um die Stadt Kozani. Im November sieht man hier kleine Gruppen von Menschen in gebückter Haltung auf den Krokusfeldern. Jede Blüte wird per Hand gepflückt. Etwa 150.000 Krokusblüten sind nötig, um ein Kilo Safran zu gewinnen. Verwendet werden nur die Narben der Blüte, die drei roten Safranfäden. Die Safran-Bauern von Kozani haben sich zu einer Kooperative zusammengeschlossen. So können sie bessere Preise erzielen und die Qualität ihres Safrans sichern. Der Safran-Krokus, wissenschaftlicher Name "Crocus sativus", vermehrt sich nicht über Samen, sondern nur durch Teilung der Knollen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der wilde Vorfahre des heute bekannten Safrankrokus aus der Ägäis stammt. Auf den Kykladen-Inseln Santorini und Anafi gibt es noch heute die Wildform, den sogenannten "Crocus cartwrightianus". Auf der Insel Santorini entdeckten Archäologen eine Siedlung aus der Bronzezeit, die bei einem Vulkanausbruch verschüttet worden war. Sie bargen kostbare Fresken, die schön gekleidete Frauen beim Pflücken von Krokusblüten zeigen. Schon damals war Safran ein kostbares Handelsgut. Das ist er bis heute. Je nach Herkunft und Qualität kostet ein Gramm Safran etwa zehn Euro.

Die Welt der Gewürze 06:40

Die Welt der Gewürze: Wacholder aus Albanien

Dokumentation

Wacholder wächst in den Bergwäldern Albaniens. Der Nadelbaum braucht wenig Wasser und viel Sonne. Etwa 100.000 Menschen leben in Albanien vom mühsamen Sammeln der Wacholderbeeren - die botanisch gesehen Zapfen sind. Nur weibliche Bäume tragen solche Zapfen, die sich im Laufe von 18 Monaten von gelbgrün nach tieflila verfärben. Die äußeren Deckschuppen umschließen die anderen so glatt, dass der Eindruck von dunklen Beeren entsteht. Auf der Westseite der Balkanhalbinsel gelegen, herrscht in Albanien Mittelmeerklima mit regenreichen, aber milden Wintern und trockenen, warmen Sommermonaten. Das Land ist nur gering besiedelt und kaum industrialisiert und bietet damit ideale Voraussetzungen für eine große natürliche Artenvielfalt. In der Küstenebene Albaniens gedeiht auch roter Wacholder, milder im Geschmack und einfacher zu ernten. Die Lagunen und Feuchtgebiete der Küsten sind wertvolle Rastplätze für Zugvögel. Filmautor Jevgenij Rudnyi entdeckt Geschichten rund um den Wacholder, erzählt auf der prachtvollen Bühne der atemberaubenden Natur Albaniens.

ARTE Junior Das Magazin 07:25

ARTE Junior Das Magazin: Rumänien: Leben als Teenager mit Handicap

Kindermagazin

Robbengeschichten 07:40

Robbengeschichten: Geboren an Land, zu Hause im Wasser

Tiere

Der renommierte kanadische Filmemacher Harold Arsenault dreht seit vielen Jahren Tierdokumentationen - in fernen Ländern ebenso wie nun erstmals in seiner Heimat, der Gaspésie-Halbinsel in Québec. Dort, im Sankt-Lorenz-Golf, leben ganzjährig Seehunde, die als relativ standorttreu gelten. Für die Dokumentation kehrt Arsenault nach 20 Jahren erstmals zur Unterwasserfotografie zurück - und muss den Umgang mit der Kamera unter Wasser neu erlernen. Er lebt über längere Zeit inmitten einer Seehundkolonie, die sich allmählich an seine Präsenz gewöhnt. So gelingt es ihm, zentrale Momente im Leben dieser faszinierenden Tiere einzufangen: von den ersten Atemzügen neugeborener Seehundbabys bis zu ihren ersten Jagdausflügen und den eindrucksvollen Paarungsritualen.

Haie eiskalt! 08:25

Haie eiskalt!: Jäger zwischen Nordsee und Grönland

Tiere

Seit Millionen von Jahren beherrschen sie die Meere: Haie. Als geschickte Jäger in den Tiefen der Ozeane kennen wir sie vor allem aus tropischen Gewässern. Über die Haie des Nordens und ihre faszinierenden Überlebensstrategien wissen wir jedoch nur sehr wenig. Christina Karliczek will das ändern - sie begibt sich auf eine spannende Expedition. Die erfahrene Unterwasserkamerafrau ist eine der wenigen in ihrem Metier und speziell für Tauchgänge unter dem Eis sowie in extremer Tiefe ausgebildet. Die Suche nach den kaltblütigen Meeresbewohnern führt das Team von den sonnigen schwedischen Inselwelten entlang Norwegens Fjorden bis nach Grönland. Hautnah trifft Christina auf Dorn- und Katzenhaie und lüftet einige Geheimnisse der legendären Riesenhaie vor der Atlantikküste Schottlands. Einige dieser Protagonisten leuchten in der Finsternis - erstmals gelang es, die Biolumineszenz eines Laternenhais zu filmen. Trotz ihrer erstaunlichen Anpassung an extreme Lebensräume sind die Herrscher der Meere inzwischen fast überall bedroht. Millionen von ihnen sterben in Fischernetzen, landen als Schillerlocken, Seeaal oder Fish and Chips auf dem Teller. Viele Haie verenden zudem als ungenutzter Beifang. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat für manche Arten längst ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen. Unter der Eisdecke Grönlands trifft Christina schließlich auf den ultimativen Hai des Nordens. Zum ersten Mal gelingt es ihr, einen Eishai zu filmen - einen über sechs Meter langen Jäger, der mehr als 400 Jahre alt werden kann.

Orcas - Herrscher der Meere 09:10

Orcas - Herrscher der Meere

Tiere

Der renommierte Unterwasserkameramann Florian Graner lebt mit den wohl am besten erforschten Schwertwalen der Welt an der Salischen See - einer Fjordlandschaft an der Küste von British Columbia und Washington. Dank Drohnentechnologie gelingen ihm spektakuläre Luftaufnahmen, die intime Einblicke in das Familienleben der Orcas ermöglichen: Er zeigt, wie sie ihrem Nachwuchs das Jagen beibringen, "flirten", sich zu Paarungen verabreden, am Puget Sound auf Seehundjagd gehen und sich mit Lauten "unterhalten". Graner dokumentiert, wie neugierige Wale "Moden" kreieren, trauern und von erfahrenen Matriarchinnen geführt werden. Mit angepassten Jagdstrategien haben Orcas ihre Beutezüge perfektioniert und rund zwei Drittel der Erdoberfläche erobert - mehr als wir Menschen. Graner folgt den Walen rund um den Globus: Er zeigt, wie sie Heringsschwärme in Norwegens Fjorden zusammentreiben, Grauwalkälber in der Monterey Bay jagen und "fliegende" Rochen im Golf von Kalifornien verfolgen. In Patagonien beobachtet er, wie Schwertwale sogar Robben am Strand erbeuten. Orcas stehen unangefochten an der Spitze der Nahrungskette - dank ihrer Kraft und Intelligenz. Die Sängerin und Orca-Enthusiastin Sarah Connor gibt der Dokumentation ihre Erzählstimme und verleiht den Geschichten der Orcas Tiefe.

Sardine Run - Naturspektakel vor Südafrika 09:55

Sardine Run - Naturspektakel vor Südafrika

Natur und Umwelt

Beim "Sardine Run" ziehen Millionen von Sardinen in riesigen Schwärmen durch das Wasser - ein Festmahl, das ein ganzes Ökosystem anlockt. Delfine, Kaptölpel, Haie, Seebären und sogar Wale eilen herbei, um sich dem Jagdgeschehen anzuschließen. Dahinter verbirgt sich ein komplexes Gefüge aus Überlebensstrategien, das von Meeresströmungen, Temperaturen und dem Klima bestimmt wird. Für die Gemeinen Delfine ist der "Sardine Run" nicht nur eine Jagdgelegenheit, sondern auch ein soziales Ereignis. Kleine Gruppen schließen sich hier zu Schulen von bis zu 10.000 Individuen zusammen. Mit einer komplexen Sprache aus Klick- und Pfeiflauten koordinieren sie ihre Jagd. Für die jungen Kaptölpel ist dieses Ereignis der Beginn eines Lernprozesses, von dem ihr Überleben abhängt. Sie verlassen erstmals ihr Nest, beobachten, imitieren - und perfektionieren bei jedem Tauchgang ihre Jagdtechnik. Mit der entwickelten Präzision wird es ihnen eines Tages möglich sein, ihre eigenen Jungen zu füttern. Männliche Südafrikanische Seebären nutzen den "Sardine Run", um ihre Fettreserven wieder aufzubauen, die sie in erbitterten Revierkämpfen während der Paarungszeit verloren haben. Doch sie müssen wachsam bleiben: Überall lauern Haie und im Kampf ums Überleben entspinnt sich zwischen Jägern und Gejagten ein Wettlauf aus Strategien und Anpassungen. Die Dokumentation zeigt das spektakuläre Naturphänomen des "Sardine Run" nicht nur als riesige Jagd, sondern als vernetztes System, das ein ganzes Ökosystem in Bewegung bringt. Die Verbindungen zwischen den unterschiedlichen Tieren, die auf die Sardinen angewiesen sind, wird in den Blick genommen.

Ebbe - Ein tierisches Kammerspiel 10:40

Ebbe - Ein tierisches Kammerspiel

Dokumentation

Bei jeder Ebbe spielt sich im Watt ein Drama ab. In den vom Meer zurückgelassenen Gezeitenbecken treffen dann deren ständige Bewohner auf unfreiwillig eingeschlossene Tiere. Bis die Flut 13 Stunden später wiederkommt, wollen sie alle überleben. Innovative Aufnahmetechnik lässt diesen "Thriller" hautnah miterleben. Seine Dramaturgie folgt dem Rhythmus der Gezeiten: Mit jeder Stunde wird die Lage bedrohlicher: Während der Sauerstoffgehalt abnimmt, erwärmt sich das Wasser und wird saurer. Der Film beobachtet die Strategien mehrerer Meeresbewohner in diesem Überlebenskampf: Der Hummer ist der unangefochtene Herrscher über den Tümpel, die Krabbe wandelt auf Freiersfüßen, der Krake beurteilt seine Chancen quasi mit neun klugen Köpfen, der kleine Hai muss bis zur nächtlichen Jagd mit Atemnot kämpfen, die Möwe wartet hoch oben in der Luft auf ihre Stunde und der ebenso putzige wie allgegenwärtige Einsiedlerkrebs schummelt sich flink durch alle feindlichen Linien. Auch viele Nebendarsteller kämpfen um ihr Leben. Auf oft verblüffende Art und Weise gelingt es den Akteuren dieser Miniaturwelt, bis zur Flut durchzuhalten: Jagdbündnisse werden geschmiedet, unerwartete Schwächen ausgenutzt. Aber auch für Balz, Paarung und Geburten ist das Gefängnis des Gezeitenbeckens mitunter genau der richtige Ort. Fragil, aber erfinderisch passt sich die Natur an das Leben mit den Gezeiten an.

Mayerling 12:15

Mayerling

Ballett

Wien, 1888: Die Aussichtslosigkeit der Liebe zwischen dem österreichischen Thronfolger Rudolf und der jungen Maria Vetsera treibt die beiden im Jagdschloss Mayerling in den Tod. Berührendes Monarchie-Drama über das Leben und Leiden des Kronprinzen Rudolf und seiner Geliebten - in einer prächtigen Verfilmung (1968) mit Omar Sharif und Catherine Deneuve in den Hauptrollen. Wien im Jahr 1888: Kronprinz Rudolf widersetzt sich in vielen Dingen seinem Vater Kaiser Franz-Josef I., dem Herrscher über Österreich-Ungarn. So pflegt er Kontakte zu ungarischen Nationalistenführern, die die Unabhängigkeit anstreben. Außerdem ist Rudolf unglücklich mit Prinzessin Stephanie verheiratet. Eines Tages verliebt er sich in ein junges Mädchen namens Maria Vetsera und beginnt ein Verhältnis mit ihr. Doch der Kaiser ist gegen diese Liaison. Er überwacht jeden Schritt seines Sohnes, schickt ihn ins Manöver und Maria nach Venedig ins Exil. Nach seiner Rückkehr sucht Rudolf Maria auf und will sich mit ihr in Frankreich niederlassen. Doch Frankreich verweigert ihm Asyl. Der Kaiser gestattet dem Paar einen einmonatigen Aufenthalt im Jagdschloss Mayerling. Danach sollen sich die beiden nie wiedersehen. Unterdessen sorgt die ungarische Unabhängigkeitsbewegung für Unruhe im Land. Rudolf, dem die ungarische Königskrone angetragen wird, geht nach Wien, wo er seinen Vater vergebens um Milde für die Aufständischen bittet. Nach dem Scheitern des ungarischen Aufstands empfinden die Liebenden, die vom väterlichen Hof in Wien verstoßen werden, ihre Lage als ausweglos. In der Nacht auf den 30. Januar 1889 gehen sie in Mayerling gemeinsam in den Tod.

Christine 14:30

Christine

Melodram

Das kaiserliche Wien im Jahr 1906: Leutnant Fritz Lobheiner vom 14. Dragonerregiment hat seit einiger Zeit eine Liebesbeziehung mit der Baronin Eggersdorf. Ihr bedeutet der junge Leutnant viel, Fritz dagegen bereitet die Liaison wachsendes Unbehagen. In dieser Situation wird er von seinem Freund und Kameraden Theo in einer Schänke der 20-jährigen Christine Weiring vorgestellt. Sie ist die Tochter eines Cellisten und von Natur aus zurückhaltend und empfindsam. Darin gleicht sie dem Leutnant, wie die beiden schnell feststellen. Auch dank des guten Zuredens ihrer Freunde Mizzie und Theo kommen sie sich näher und verbringen Zeit miteinander. Nach anfänglichem Zögern entwickelt sich eine tiefe Liebesbeziehung zwischen Fritz und Christine. Doch seine Vergangenheit steht dem jungen Glück im Weg. Die Baronin ist weiterhin in ihrem unmittelbaren Umfeld präsent. Christine wird misstrauisch, und gleichzeitig hat Fritz Mühe, die Baronin von seinem Trennungsentschluss zu unterrichten. Gerade als er endgültig mit ihr bricht, entdeckt Baron Eggersdorf Beweise für die Untreue seiner Frau. In einer ihrer Schubladen findet er den Schlüssel zur Wohnung des jungen Leutnants, Fritz ist eindeutig überführt. Der Baron fordert ihn zum Duell - unter unfairen Bedingungen ...

Romy und Magda Schneider 16:05

Romy und Magda Schneider: Mutter - Tochter - Rivalinnen?

Künstlerinnenporträt

Im Jahr 2025 sind verschollen geglaubtes Filmmaterial und bislang unbekannte Briefe von Romy Schneider aufgetaucht. Sie ermöglichen neue Einblicke in ihr Leben - insbesondere in die Beziehung zu ihrer Mutter, Magda Schneider. Das Verhältnis der beiden Frauen hat immer wieder Anlass zu Spekulationen gegeben. So soll es etwa 1958 zum Bruch gekommen sein, als Romy spontan zu ihrer ersten großen Liebe, Alain Delon, nach Paris zog. Damit kehrte sie dem deutschen Nachkriegsfilm den Rücken - jenem Genre, in dem Mutter und Tochter zuvor als populäres Gespann die Kinokassen hatten klingeln lassen. Ist Romy regelrecht zu Alain geflüchtet, wie oft behauptet wird? Hat die Tochter ihre alte Karriere an den Nagel gehängt, weil sie unter dem Einfluss der Mutter litt? Zu Beginn von Romy Schneiders Karriere gilt Magda als omnipräsente Helikopter-Mutter, als "Wachhund", der den Jungstar keine Sekunde aus den Augen lässt. Eifersüchtig soll sie verfolgt haben, wie Romy zum gefeierten Kinostar aufsteigt und die Karriere der Mutter in den Schatten stellt. Und nicht nur das: Magda soll rigoros moderne Rollenangebote für die Tochter abgelehnt haben, damit die Minderjährige in Schmonzetten spielt, mit denen das Familieneinkommen gesichert ist. Romys Briefe zeigen jetzt: Die beiden Schauspielerinnen waren zeitlebens engste Vertraute. Romy erzählt Magda viel Persönliches, vertraut sich ihr an, sucht Rat und Trost bei ihrer Mutter - etwa, als Alain Delon sie nach fünf Jahren über Nacht verlässt, oder nach der komplizierten Geburt ihrer Tochter Sarah.

Johann Strauss und die Frauen 17:00

Johann Strauss und die Frauen

Künstlerporträt

Der Name Johann Strauss hat bis heute nur wenig von seiner Strahlkraft verloren. Die ganze Welt glaubt, ihn zu kennen: den strahlenden Walzerkönig mit der Geige in der Hand. Regisseurin Barbara Weissenbeck versucht nun in ihrer Dokumentation anlässlich des 200. Geburtstags einen Blick hinter die goldene Fassade des ersten Popstars der Musikgeschichte zu werfen. Dabei zeigt sich ein musikalisches Genie mit immenser Schaffenskraft, aber auch eine von persönlichen Konflikten geprägte Persönlichkeit, deren Erfolg maßgeblich auf den starken Frauen, die ihn umgaben, fußt. Dass Johann Strauss' Sohn den Ruhm seines Vaters übertraf, hatte er vor allem seiner Mutter Anna zu verdanken, die den Sohn gezielt zum Rivalen des Vaters aufbaute. Seine erste Ehefrau Jetty verhalf ihm zu Weltruhm, während die Primadonna des Theaters an der Wien, Marie Geistinger, als Mentorin zu Johann Strauss' Erfolg als Operettenkomponist beitrug. Dessen dritte Ehefrau Adele setzte sich dafür ein, dass seine Melodien auch für die Nachwelt erhalten blieben. Der österreichische Musikwissenschaftler Günter Stummvoll nimmt das Publikum mit auf seine Recherchen zum musikalischen Phänomen von Johann Strauss. Auf seiner Spurensuche kommt er ins Gespräch mit Musikhistorikern sowie Strauss-Forscherinnen und Forschern, wie Stefan Frey, Thomas Aigner, Susanne Wolf oder Melanie Unseld. Der Nachfahre des gleichnamigen Bruders des Walzerkönigs, Eduard Strauss, gibt Einblicke in die Familiengeschichte und Bernhard Paul, Direktor des Zirkus-Theaters Roncalli, in seine ganz persönliche Sammlung an Strauss-Memorabilia.

Die Wiener Symphoniker feiern Johann Strauss 17:55

Die Wiener Symphoniker feiern Johann Strauss

Konzert

Gegründet wurden die Wiener Symphoniker 1900 unter dem Namen Wiener Concertverein, ihre Idee war es Musik für alle Menschen zugänglich zu machen. Seitdem haben sich die Wiener Symphoniker in die Riege der internationalen Spitzenorchester hochgespielt. In den Konzertsälen Wiens und bei den Bregenzer Festspielen läuten die Wiener Symphoniker seit Jahrzehnten musikalisch den Frühling ein. Seit 2025 feiert das Wiener Traditionsorchester seinen Frühlingsbeginn in Triest im Rahmen des neu gegründeten Festivals "Frühling aus Wien" ("Primavera da Vienna"). In diesem Jahr ist das Konzert Johann Strauss' Sohn gewidmet, dessen Geburtstag sich im Oktober zum 200. Mal jährt. Unter der Leitung von Chefdirigent Petr Popelka interpretieren die Wiener Symphoniker Werke des Komponisten, untermischt mit Melodien von Franz Lehár. Den Auftakt macht die Ouvertüre zur "Nacht in Venedig" von Johann Strauss in der Fassung von Erich Korngold. Gaststars zwei aus dem Missouri stammende US-Amerikaner, der Tenor Michael Spyres und die Sopranistin Tara Stafford. Sie singen zusammen "Lippen schweigen" aus Lehárs Operette "Die lustige Witwe". Mit der Strauss-Polka "Unter Donner und Blitz" klingt das Konzert im Teatro Rosetti in Triest aus. Die Wiener Symphoniker und das Politeama Rossetti verbindet eine lange Tradition: Schon 1902 konzertierte das Orchester erstmals an dieser Spielstätte. Neun Mal in der 125-jährigen Geschichte des Orchesters spielte es bereits in Triest. Seit 2025 kommen die Musikerinnen und Musiker der Wiener Symphoniker für etwa eine Woche ins Politeama Rossetti, um den kulturellen Austausch zwischen Italien und Österreich zu verstärken.

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Lofoten, Norwegen

Essen und Trinken

Kabeljau kommt fast überall im Nordatlantik vor. Als Jungfisch vor der Geschlechtsreife und als kleinwüchsiges Ostsee-Exemplar wird er Dorsch genannt. Skrei, der norwegische Winterkabeljau, hingegen ist kulinarisch ein Edelfisch. Sobald er im Alter von fünf bis sieben Jahren geschlechtsreif wird, wandert er von der eisigen Barentssee zum Laichen mehr als tausend Kilometer bis zu den norwegischen Lofoten. Sein festes und mageres Fleisch macht ihn zu einer Delikatesse. Für die Fischer Jan-Ivar Pettersen und seinen Sohn Bjarne ist die Skrei-Saison von Januar bis April wichtig, aber auch schwer planbar, weil das Wetter im Winter sehr rau und unbeständig ist. Manchmal können sie tagelang nicht auf das stürmische Meer hinausfahren. Der Großteil des Fangs trocknet über großen Holzgestellen an der Luft und wird dann als Stockfisch weltweit exportiert. Den frischen Skrei gibt es bei der Familie meist traditionell zubereitet: Boknafisk, eine halbgetrocknete Variante, gebratene Skrei-Zungen oder als Mölje, gekochter Skrei mit Rogen und Leber. Eine neue Kreation ist wilder Seetang auf Skrei-Filet. Sonja Hagen, Jan-Ivars Frau, arbeitet in Ballstad an der Grundschule. Von ihren sechs Kindern sind zwei auf den Lofoten geblieben: Bjarne, der mit seinem Vater zum Fischen rausfährt, und Björn, der in die Fußstapfen seiner Mutter getreten ist und als Lehrer arbeitet. Das Lieblingsgebäck der Norweger fehlt auch auf den Lofoten nicht: frische Waffeln, die Sonja mit ihren Enkeln backt - ganz ohne Fisch!

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal: 28/12/2025

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Alaskas wilder Westen 19:30

Alaskas wilder Westen: Inseln am Rande der Zeit

Land und Leute

Fast am äußersten Nordrand des Beringmeers liegt die ehemalige Goldgräberstadt Nome. Von den knapp 30.000 Einwohnern, die hier zu Zeiten des Goldrausches lebten, sind noch 4.000 geblieben. Einer von ihnen ist der Fischkutter-Kapitän Adem Boekmann. Wenn die See zugefroren ist, geht er aufs Eis und sucht nach einem anderen Schatz des Polarmeeres: den Königskrabben. Noch immer dem Goldrausch verfallen sind hingegen Derek und seine Kumpel. Bei lebensgefährlichen Tauchgängen unter der meterdicken Eisschicht spülen sie mit einem überdimensionalen Staubsauger den Sand vom Meeresgrund an die Oberfläche. Dort filtern sie kleinste Goldpartikel heraus - und hoffen tagtäglich auf den großen Fund. 1.300 Kilometer weiter südlich bildet die Inselgruppe der Aleuten die Südgrenze der Beringsee. Auf Unalaska Island ist der Polizist Jason Pforsich mit seinem Streifenwagen unterwegs, in einem der wohl einsamsten Reviere der Welt. In Dutch Harbour, einem wichtigen Fischereihafen der USA, gibt es wenig Kriminalität, dafür aber umso aufdringlichere Weißkopfadler, die der Cop vertreiben muss. Für die auf der Insel Little Diomede in größter Abgeschiedenheit lebenden Einwohner ist der Hubschrauber die einzige Verbindung zur Außenwelt. Robert Soolook, der Stammesälteste der 80 dort lebenden Inuit, blickt aus seinem Fenster nicht nur auf ein anderes Land, sondern auch in die Zukunft: Nur einige Kilometer entfernt liegt die zu Russland gehörende Insel Big Diomede, direkt hinter der Datumsgrenze. Mit beeindruckenden Aufnahmen und einmaligen Geschichten zeichnet die Dokumentation ein authentisches Bild vom Leben auf den Inseln am Rande der Zeit.

Eine Frage der Ehre 20:15

Eine Frage der Ehre

Thriller

Zwei US-Marines werden des Mordes an einem Kameraden auf dem kubanischen Stützpunkt in Guantanamo Bay angeklagt. Der junge Anwalt Daniel Kaffee untersucht mit seiner engagierten Kollegin JoAnne Galloway die Umstände des Todesfalls. Hinter dem Verbrechen steckt mehr, als es zunächst scheint. Rob Reiners bekannter Gerichtsfilm mit Tom Cruise, Demi Moore und Jack Nicholson (1992). Auf dem US-Marines-Stützpunkt in Guantanamo Bay spielt sich ein folgenschweres Verbrechen ab: Die Soldaten Dawson und Downey dringen mitten in der Nacht in den Schlafraum ihres Kameraden William Santiago ein und greifen ihn brutal an. Santiago überlebt den Angriff nicht, woraufhin die beiden Männer angeklagt werden. Ihnen wird vorgeworfen, ihren Kameraden vorsätzlich ermordet zu haben, damit er nicht über ein früheres Fehlverhalten Dawsons aussagt. Militäranwalt Daniel Kaffee wird als Verteidiger bestimmt. Der junge Offizier, der sich mehr für Baseball als die Juristerei interessiert, möchte den Fall möglichst schnell hinter sich bringen. Für ihn steht fest: Dawson und Downey sind schuldig. Seine Kollegin Commander JoAnne Galloway sieht das anders: Sie vermutet, dass es sich bei der Tat um einen "Code Red" handelt - eine brutale, illegale Disziplinaraktion, die von einem Vorgesetzten angeordnet wurde. Daniel belächelt zunächst JoAnnes Engagement, auch wenn sie aufgrund ihres höheren Ranges ihm vorgesetzt ist. Nach und nach beginnt jedoch auch er, an der offiziellen Version zu zweifeln, und beschließt, gemeinsam mit ihr und seinem Assistenten Leutnant Sam Weinberg der Sache auf den Grund zu gehen. Als sie den hoch angesehenen Colonel Nathan Jessep ins Visier nehmen, steht Kaffee vor einer Entscheidung: Wird er seinen Ruf und seine Karriere aufs Spiel setzen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen?

Jack Nicholson - Einer flog über Hollywood 22:25

Jack Nicholson - Einer flog über Hollywood

Künstlerporträt

Jack Nicholson gilt schon seit langem als Schauspielerlegende. Doch er bewegt sich außerhalb jeder Norm. Unberechenbar, ungreifbar entzieht er sich jeder Festlegung. Mal zeigt er sich liebenswert, mal unheimlich, mal verführerisch, mal furchteinflößend. Doch all seine ungleichen Rollen haben eines gemeinsam: In ihnen offenbart sich Jack Nicholson. Alle Charaktere, die er im Laufe seines Lebens gespielt hat, bilden einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit ab: Während seiner langjährigen Karriere, die von "Easy Rider" bis "Batman", von "Einer flog über das Kuckucksnest" bis "Shining" zahlreiche Kultfilme hervorbrachte, zementierte Nicholson seinen Ruf als einer der talentiertesten Schauspieler seiner Generation. Filmrollen, Frauen, Drogen - Nicholson hat wenig ausgelassen in seinem Leben. Er hat fünf Kinder von vier Frauen und war nur einmal verheiratet - von 1962 bis 1968 mit Schauspielkollegin Sandra Knight. Mit Anjelica Huston, Tochter von US-Regisseur John Huston, führte er jahrelang eine bewegte Beziehung. Sie zerbrach endgültig, als er die beste Freundin seiner Tochter Jennifer, das Model Rebecca Broussard, schwängerte. Nicholson ist 1937 als uneheliches Kind einer jungen Tänzerin in New Jersey zur Welt gekommen. Er wuchs bei ihren Eltern auf und erfuhr erst mit 37 Jahren, dass seine ältere "Schwester" June in Wahrheit seine Mutter war. Seine große Hollywoodkarriere fing klein an, mit Botenjobs in der Trickfilmabteilung von Metro-Goldwyn-Mayer. Eine seiner ersten Filmrollen verdankte er dem Trash-Meister Roger Corman in dem Gruselstreifen "Kleiner Laden voller Schrecken". Seinen Durchbruch feierte er als alkoholsüchtiger Rechtsanwalt George Hanson in dem Roadmovie "Easy Rider". Die Dokumentation zeigt zahlreiche Filmausschnitte und unveröffentlichtes Archivmaterial. Erstmals wird deutlich, was sich hinter dem berühmtesten Lächeln Hollywoods verbirgt. Es ist das Gesicht eines Rastlosen, der von frühester Kindheit an gelernt hat zu verbergen, wer er wirklich ist.

Johann Strauss: Die Fledermaus 23:20

Johann Strauss: Die Fledermaus

Operette

Sie sind ein Dream-Team: Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski und Regisseur Barrie Kosky. Ihre erfolgreiche Kooperation an der Komischen Oper Berlin setzt das schlagkräftige Künstlerduo an der Bayerischen Staatsoper fort - mit einem Liebling der Goldenen Operettenära: der "Fledermaus". In den Hauptrollen der Münchner Inszenierung sind Diana Damrau als Rosalinde und Georg Nigl als Gabriel von Eisenstein zu erleben. Im Zentrum des Stücks steht ein ausgelassenes Fest beim Prinzen Orlofsky - von Kosky inszeniert als große Party in einer dionysischen Welt aus Rausch und Vergessen. Die unterkühlte und geordnete Welt der Eisensteins - das großbürgerliche Wohnzimmer - wird verlassen, und alle Figuren tauchen verkleidet und maskiert in eine andere Sphäre ein. Bis heute hat diese Operette im Dreivierteltakt nicht nur einen der beliebtesten Plätze beim Publikum. Als Speerspitze des musikalischen Unterhaltungstheaters, gespickt mit Hits und Ohrwürmern und entstanden nach dem Beginn der ersten großen Finanzkrise 1873, sprudelt das Werk vor Ironie und feinsinnigen Anspielungen. Mit ihrer Weltfluchtphilosophie in Zeiten bürgerlicher Unsicherheiten hat "Die Fledermaus" von ihrer Aktualität nichts verloren. "Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist" war schon immer eine ungünstige Losung. Und gerade heute ist das Postulat der Unveränderbarkeit ein Tanz auf dem Vulkan.

Abenteuer Seidenstraße 02:05

Abenteuer Seidenstraße: Taklamakan: Im Tal der tausend Buddhas

Dokumentation

Marco Polo war durch die Wüsten Gobi und Taklamakan nach China gereist. Wenn die Karawanen die Wüste Taklamakan hinter sich hatten, waren sie offiziell in China angekommen. Die erste Wasserstelle war die Oase Dunhuang, ein Knotenpunkt an der Seidenstraße. Das uigurische Wort Taklamakan bedeutet "Ort, von dem man nicht mehr wiederkommt". Grund dafür sind laut Marco Polo böse Geister, die die Reisenden rufen und in die Irre führen. Tatsächlich handelt es sich um das Phänomen der "singenden Dünen". Die Geräusche verursacht der Sand, der durch den Wind ins Rutschen kommt. Nur ein einziges Lasttier ist fähig, die endlosen Wüsten im Westen Chinas zu durchqueren: das Trampeltier, auch Baktrisches Kamel genannt. Alfred de Montesquiou spricht mit der Kamelzüchterin Yansu Qi darüber, warum diese Tiere für solche Reisen so gut geeignet sind und wie belastbar sie sind. Doch der Tourismus bringt auch eine neue Art von Erosion mit sich, die das fragile Ökosystem der Wüste bedroht. Der Geograf Jianju Qu studiert die Bewegungen der Dünen aufgrund starker Winde und ihr Einfluss auf den Mondsichelsee mit seiner historischen Pagode nicht weit von Dunhuang. Früher waren die Oasen in der Wüste Gobi ein Schnittpunkt indischer, iranischer und chinesischer Einflüsse. So bekamen die Reisenden auf der Seidenstraße schon einen Vorgeschmack auf das Reich der Mitte. In Dunhuang entdeckte Marco Polo den Buddhismus. Er war wohl der erste Europäer, der mit dieser Religion in Kontakt kam. Marco Polo erwähnt auch, dass es in Dunhuang sehr viele Buddhisten gab. "Sie haben viele Klöster und Abteien mit allen möglichen Götzenbildern, die verehrt und angebetet werden und denen geopfert wird", erzählt der venezianische Abenteurer. Am Stadtrand von Dunhuang beginnt das Tal der tausend Buddhas, auch als Mogao-Grotten bekannt, die auf einer Länge von 500 Metern in den Fels gegraben wurden. Sie wirken wie die Waben eines riesigen Bienenstocks und gehören zu den wichtigsten Monumenten der chinesischen Kultur. Die insgesamt 492 farbenfroh bemalten Höhlen und Grotten stammen aus dem 4. bis 14. Jahrhundert. In einer davon steht ein meditierender Buddha aus dem 7. Jahrhundert, der mit seinen 36,5 Metern bis heute die größte in einem Raum aufgestellte Buddha-Statue in der Geschichte Chinas ist. Die Mogao-Grotten bleiben bis heute ein Zeugnis der vielen Ideen und Lehren, die sich über die Seidenstraße verbreitet haben. Rund 100 Kilometer nördlich von Dunhuang beginnt eine Grenze, die wirklich einmalig ist. Sie soll die größte Baustelle seit Menschengedenken gewesen sein: die Chinesische Mauer. An ihrem westlichen Ende lag der einzige Durchlass für die Karawanen der Seidenstraße, das Jade-Tor. Manche Reisende mussten hier mehr als ein Jahr lang auf die Genehmigung aus Peking warten, um das Reich der Mitte zu betreten - ein ganz besonderer, bewegender Ort, denn genau hier verlief die alte Seidenstraße.

Little Bird 02:30

Little Bird

Drama

Long Pine Reservat, 1968: Die fünfjährige Bezhig vom indigenen Volk der Ojibwe lebt mit ihrer Familie in einfachen Verhältnissen in der kanadischen Provinz Saskatchewan. Während ihr Vater und ihr großer Bruder auf der Jagd sind, streift Bezhig mit ihrem Zwillingsbruder durch die Prärie. Als ihr Bruder ein vorbeifahrendes Polizeiauto mit einem Stein bewirft, alarmiert die Streife das Jugendamt und setzt damit eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen in Gang. Bezhigs Mutter, die erfolglos versucht, die kleine Schwester der beiden zu verstecken, sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Sie vernachlässige und misshandele die Kinder und sei nicht in der Lage, sie angemessen zu versorgen. Trotz ihrer verzweifelten Proteste werden die drei Kinder der Mutter entrissen und in ein Heim gebracht. 18 Jahre später: Bezhig, die inzwischen Esther Rosenblum heißt, feiert ihre Verlobung. Sie ist auf dem Weg, Anwältin zu werden, und ihr Partner David ist ein Arzt aus einer angesehenen jüdischen Familie. Ein anscheinend perfektes Leben, doch Bezhig hat sich der jüdischen Community Montréals, in der sie nach ihrer Zwangsadoption aufgewachsen ist, nie wirklich zugehörig gefühlt. Auch ihre Schwiegermutter in spe lässt sie immer wieder spüren, dass sie nicht "eine von ihnen" ist. Nach einer erniedrigenden Konfrontation mit den Vorurteilen der Familie ihres Verlobten verlässt Esther abrupt die Feier. Als sie in ihrem Bett liegt, kommen fragmentarische Erinnerungen an ihre frühe Kindheit in ihr hoch ...

Little Bird 03:15

Little Bird

Drama

Als die angehende Anwältin Esther ihre Adoptionspapiere findet, aus denen ersichtlich wird, dass sie früher Bezhig hieß und leibliche Geschwister hat, packt sie kurz entschlossen ihren Koffer und macht sich auf den Weg nach Saskatchewan, um mehr über die Umstände ihrer Adoption zu erfahren und ihre indigene Herkunftsfamilie zu finden. Doch die Suche gestaltet sich äußerst schwierig. Esthers Informationen sind spärlich und sowohl die Behörden als auch die Privatpersonen, bei denen sie vorstellig wird, reagieren distanziert. Der Fall sei Verschlusssache, heißt es beim Jugendamt, eine Kontaktaufnahme unmöglich. Doch Esther bleibt hartnäckig und findet heraus, dass ihre kleine Schwester Dora, die ebenfalls adoptiert wurde, in Regina lebt. Sie muss an Dora herankommen, koste es, was es wolle ...

Die Bienenflüsterer 04:10

Die Bienenflüsterer: Äthiopien: Summende Schutzengel

Land und Leute

Grüne Hochebenen, durchzogen von Flusstälern - das ist das Dach Afrikas: das Hochland von Abessinien im Norden Äthiopiens. Während die Nachbarländer von sengender Hitze geplagt werden, herrscht hier - auf über 2.000 Metern Höhe - ein mildes Klima, und Afrika erscheint wie das gelobte Land. Nicht von ungefähr beschreiben Reisende und Pilger Äthiopien seit jeher als das biblische Land, in dem Milch und Honig fließen. Der Honig stammt von der Ostafrikanischen Bergbiene - Apis mellifera monticola. Das Christentum hat in Äthiopien eine lange Geschichte - und mit ihm die Bienen, die sich in den teils jahrhundertealten Kirchen eingenistet haben. Für die Gläubigen gelten sie als Boten des Herrn. So auch für Aby Tadesse, dessen Leben eng mit den Bienen verbunden ist. Aby besitzt rund 30 Bienenstöcke - einfache Konstruktionen aus Stroh, Lehm und Rinderdung, um die er sich hingebungsvoll kümmert. Die Bienen schenken den Menschen Honig und Wachs. Doch hier, im Hochland von Abessinien, erfüllen sie noch eine weitaus wichtigere Aufgabe: Die Menschen glauben, sie seien eine Art Schutzengel, die den Teufel vertreiben. Und sie wissen, dass ihr Honig heilende Wirkung bei bestimmten Krankheiten entfalten kann. Die Honigernte gleicht daher einer religiösen Zeremonie.