21:00
Unter dem Motto "Ein Mann und seine Musik" tourt Helge Schneider mit seiner Band "Giganten der Hoffnung" durchs Land, die seine schönsten Kompositionen zupft und dudelt. Er gehört zu den erfolgreichsten Komikern und Musikern in Deutschland und Hits wie "Katzenklo" und "Käsebrot" sind längst musikalisches Kulturgut: "Ich suche immer Kontakt zu meinem Publikum, und zwar durch Musik". Für einen besonderen Höhepunkt sorgt die Zusammenarbeit beim SWR Sommerfestival in Speyer: Helge Schneider tritt dort erstmals gemeinsam mit der renommierten SWR Big Band auf. Diese Kooperation verspricht, die musikalische Vielfalt und das humorvolle Talent Schneiders in einem völlig neuen Licht zu zeigen. Die mehrfach Grammy-nominierte SWR Big Band wird Schneiders komödiantische Einflüsse begleiten und verstärken. Ein Konzerterlebnis, das keine Grenzen kennt - ein Mix aus Jazz, Comedy und unvergesslichen Melodien, das Helge Schneider einmal mehr als Ausnahmekünstler präsentiert.
22:00
Jazz ist angesagt wie schon lange nicht mehr. Junge Menschen begeistern sich wieder für swingende Rhythmen und jazzige Grooves. Über die Hintergründe dieser Musik ist aber wenig bekannt. Was ist Jazz? Wie kam er nach Deutschland? Weshalb sahen die Nazis im Jazz eine Gefahr? Warum wurden jugendliche Fans der Swing-Musik in Zwangslager und Jazzmusiker sogar ins KZ verschleppt? Und wie konnte dem Jazz dennoch der große Durchbruch gelingen? Das Team um die Filmemacher Reinhard Kungel und Andreas Heinrich begleitet die jungen JazzmusikerInnen Alma Naidu, Jakob Bänsch, Caris Hermes, Mareike Wiening und Niklas Roever unterwegs im Tourbus, bei Proben und Konzerten, wo die Musizierenden über die eigenen Vorbilder diskutieren, sich alte Konzertausschnitte auf dem Tablet ansehen und sich intensiv mit den Wurzeln ihrer Musik beschäftigen. Ausgehend von diesen Gesprächen, Proben und Konzerten taucht der Film immer wieder in die Geschichte des Jazz in Deutschland ein. Ermöglicht wird dieser Rückblick durch die zahllosen Interviews und Konzertaufzeichnungen rund um die inzwischen allesamt verstorbenen Jazzlegenden Rolf Kühn, Max Greger, Hugo Strasser, Paul Kuhn und Coco Schumann, Filmkomponist Peter Thomas, Klaus Doldinger sowie den "Jazz-Papst" der ehemaligen DDR, Karlheinz Drechsel. Außerdem wird der Schlagzeuger Peter Baumeister mit der Kamera begleitet. Außerdem wirft der Film einen Blick hinter die Kulissen des "XJazz Festival" in Berlin mit Sebastian Studnitzky, Sebastian Manz und Sebastian Sternal und zeigt den Weltklasse-Klarinettisten Rolf Kühn kurz vor dessen Tod bei seinen letzten Proben und Auftritten. Die Kameras blicken Pianist und Vibrafonist Tizian Jost mit Sängerin Hannah Weiss über die Schulter, wie sie an einem Programm über den deutschen Jazz zwischen beiden Weltkriegen arbeiten - eine Hommage auch an zahlreiche jüdische Komponisten, die wegen ihrer Herkunft und ihrer musikalischen Vorlieben in die USA emigrieren mussten. Bereichert wird diese unterhaltsame wie auch lehrreiche Reise durch die Geschichte des deutschen Jazz mit zum Teil bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen, darunter die legendären Sendungen des längst verstorbenen Musikjournalisten und Produzenten Joachim-Ernst Berendt. "Jazzfieber" ist eine in der Gegenwart verankerte und durch Fragen vorangetriebene Spurensuche, die Aufnahmen von Konzerten und Proben, Interviews und Archivmaterial intelligent verbindet.
23:30
TV-Premiere!
01:00
Léo und Rémi verbindet seit Langem eine tiefe und zärtliche Zuneigung. Als sie gemeinsam auf die höhere Schule wechseln, werden sie zur Zielscheibe homophober Häme, mit katastrophalen Folgen. In Cannes prämiertes Drama über die innige Freundschaft zweier 13-jähriger Jungen, die an den Erwartungen der Gesellschaft zerbricht. In großartigen Bildern inszeniert von Lukas Dhont. Im Gegensatz zu Rémi leidet Léo sehr unter dem Mobbing der Mitschüler und beginnt, sich einer Jungsclique anzuschließen und Eishockey zu spielen. Nach und nach schließt er Rémi aus seinem Leben aus. Der versteht die Welt nicht mehr und vermisst die Nähe und Freundschaft seines besten Freundes. Als Léo mit seiner Klasse von einer Klassenfahrt zurückkommt, an der Rémi nicht teilgenommen hat, wird er mit der schrecklichen Nachricht konfrontiert, dass dieser sich in der Zwischenzeit das Leben genommen hat. Aus tiefer Trauer und quälenden Schuldgefühlen heraus verschließt sich der zuvor offene und fröhliche Léo zunehmend, einzig sein älterer Bruder Charlie kommt noch an ihn heran. Als Rémis Mutter Sophie versucht, Kontakt zu Léo zu knüpfen, gerät dieser in Panik. Sophie möchte sich gemeinsam an Rémis glückliche Zeiten erinnern, gleichzeitig erhofft sie sich Informationen, warum Rémi diesen Weg gegangen ist. Weil es keine Hinweise und keinen Abschiedsbrief gab, ahnt sie noch nicht, was zwischen Rémi und Léo vorgefallen ist. In seinem aufwühlenden Coming-of-Age-Drama "Close", das 2022 in Cannes den Preis der Großen Jury erhielt, hat der 1991 in Gent geborene europäische Shootingstar Lukas Dhont die von Unsicherheit und Veränderung geprägte Zeit der beginnenden Pubertät in traumhaft schönen Bildern eingefangen. Der Regisseur und Drehbuchautor thematisiert, wie auch schon im viel beachteten Vorgänger "Girl" von 2018, wie gesellschaftliche Normen und toxische Männlichkeitsbilder die empfindlichen Beziehungen zwischen Heranwachsenden brutal spalten können. "Close" ist nicht nur eine besonders einfühlsam und elegant inszenierte Geschichte über tiefe Freundschaft und den unterschiedlichen Umgang mit Trauer, sondern auch ein radikales Werk, das sich eindringlich mit einer heteronormativ geprägten Gesellschaft auseinandersetzt, die eher das Trennende als das Verbindende betont. Die europäische Koproduktion "Close" erhielt bei Erscheinen ein überwiegend positives Presse-Echo: "Der Belgier Lukas Dhont erzählt in seinem ergreifenden Drama 'Close' davon, wie viel Leid traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit verursachen können. Das Thema ist brutal, aber Dhont erzählt mit großer Poesie." (Denise Bucher, NZZ) "Dhont hat diese kurze Zeitspanne, die aus uns andere Menschen machen kann, mit einem präzisen Blick und einem Feingefühl eingefangen, wie es im Kino selten ist." (Lars Olav Beier, "Der Spiegel")
02:35
- Sensationsfund Habsburgs verschollene Schätze - Keine Zukunftsmusik Killt KI die Musikbranche? - Weltklasse aus Georgien Die Pianistin Khatia Buniatishvili im Porträt - Schönen guten Abend Florian Scheubas neues Kabarettprogramm - Ein literarisches Match Wer gewinnt den österreichischen Buchpreis - Dazu: Liveschalte mit Dimitré Dinev Sophie Weilandt im Gespräch mit dem Sieger
03:20
- Gäste: Xenia Smits & Antje Döll Handball Nationalspielerinnen + Parasportler des Jahres 2025
04:20
Im Atlantik, etwa 600 Kilometer von der Küste Nordwestafrikas entfernt, liegen die Kapverden. Sie beeindrucken mit vulkanischen Landschaften, grünen Oasen und einer reichen Kultur. Die Reise beginnt in Mindelo auf São Vicente. Die pastellfarbenen Gebäude der Altstadt und eine Nachbildung des Turms von Belem in Lissabon erinnern an die portugiesische Vergangenheit der Inseln. Heute gilt die Hafenstadt als Hochburg der kapverdischen Musik. Bekannt ist Mindelo auch für das rege Nachtleben. Zur Ruhe kommen kann man dagegen auf Santo Antão mit dem von üppigem Grün geprägten Inneren, während Boa Vista mit langen Stränden zum Sonnen und Kitesurfen einlädt. Ein wahrer Touristenmagnet sind die ehemaligen Salinen auf der Insel Sal und eine rasante Abfahrt mit der Zipline mit Blick auf das Meer. Auf Santiago, der Hauptinsel des Archipels, lässt sich schließlich die Geschichte der Kapverden von ihrer ersten Besiedlung bis zur Unabhängigkeit erkunden.
04:50
Neuseeland bietet seiner Tierwelt Lebensräume der Extreme. Aktive Vulkaninseln werden zu einem Ort voller Leben, auf dem sich vor allem Vögel ansiedeln. Im Hochgebirge der Südinsel findet man Geckos, die nur durch Sonnenwärme aktiv werden. Ihre weltweit einmalige Strategie: Sie legen keine Eier, sondern gebären nach jahrelanger Tragezeit lebende Junge. Extrembedingungen bieten auch finstere Höhlen aus Kalkstein im neuseeländischen Paparoa-Nationalpark. In völliger Dunkelheit locken die Larven uralter Kreaturen dort ihre Beute mit einem faszinierenden Trick in die Falle. Diese "Glow Worms", wie sie in Neuseeland genannt werden, leuchten in der Tiefe wie die Sterne. Am Fuße des Vulkans Mount Ruapehu lebt die Kleine Neuseelandfledermaus. Ohne andere Säugetiere am Waldboden konnte sie lange Zeit recht gefahrlos bei der Nahrungssuche auf das Fliegen verzichten. In der Paarungszeit veranstalten die Männchen einen großartigen Sängerwettbewerb, um Weibchen anzulocken und ihre Rivalen auszustechen. Nur der Beste kann gewinnen und sich in dieser rauen Welt durchsetzen. Vor Urzeiten haben Kräfte aus dem Erdinneren den Inselstaat Neuseeland im Pazifik isoliert und verändern sein Äußeres bis heute. Vulkanausbrüche und Erdbeben lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Tiefe Fjorde, gletscherbedeckte Berge und uralte Wälder bieten dort Kreaturen Lebensraum, die nirgendwo sonst zu finden sind. Einige haben sich seit der Urzeit kaum verändert, andere sich auf ungewöhnliche Weise ihrer Umgebung angepasst.